Gesamtstädtisches Konzept
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Fazit Wohnungsmarkt<br />
Stadtentwicklungskonzept Völklingen<br />
In Völklingen wohnen ca. 68 % der Bevölkerung in Eigentum. Es bestehen lediglich 32 %<br />
Mieterhaushalte. Nur ein geringer Anteil der Wohnungen befindet sich im Besitz von Wohnungsbaugesellschaften.<br />
Insbesondere in Fenne und Fürstenhausen wurde ein schlechtes Image und schlechte<br />
Wohnzufriedenheit ermittelt, was vor allem auf das Ortsbild, eine schlechte Wohnqualität<br />
und weiteres zurückgeführt werden kann.<br />
Unter Annahme des Negativ-Szenarios wird bis 2020 ein struktureller Wohnflächenüberhang<br />
von bis zu 29.000 m² entstehen. Insbesondere wird die Nachfrage in Mehrfamilienhäusern<br />
rückläufig sein. Auf dem Immobilienmarkt für Ein-/ Zweifamilienhäuser wird zwar auch künftig<br />
Nachfrage bestehen, aber es ist trotzdem mit Leerständen zu rechnen. Dies wird vor allem<br />
Gebäude in unattraktiven Lagen, Gebäude mit Sanierungsstau und schlechter Ausstattung<br />
betreffen. Insbesondere Gebäude, die heute von über 75-jährigen bewohnt werden,<br />
werden vermehrt in diese Kategorie fallen.<br />
Konsequenzen müssen Rückbau nicht benötigen Wohnraums und qualitative Aufwertung<br />
sein.<br />
2.5 Wirtschaft<br />
2.5.1 Wirtschaftsstruktur<br />
Die Entwicklung der Stadt Völklingen ist wirtschaftlich eng verflochten mit der Geschichte der<br />
Montanindustrie im Saarland. Wie keine andere Stadt - von Neunkirchen abgesehen - verkörperte<br />
sie in ihrer Wirtschafts- und Sozialstruktur den Typus der saarländischen Industrie-<br />
und Bergbaustadt.<br />
Mit der Gründung des Röchlingwerkes 1881 und dem Bergbau beginnt der Aufstieg Völklingens<br />
als bundesweit bedeutender Montanstandort. 1969 beschäftigen die Röchlinger Eisen-<br />
und Stahlwerke (heute Rechtsnachfolge Saarstahl AG) 15.500 Menschen, d.h. ca. 50 % aller<br />
im Saarland in der Eisen- und Metallbranche Tätigen.<br />
Noch 1973 stellte die Montanindustrie mit 20.260 Beschäftigen 64 % der insgesamt über<br />
31.600 Arbeitsplätze in Völklingen, davon allein 16.000 in der Völklinger Hütte. Das Bergwerk<br />
Luisenthal, die Kokerei Fürstenhausen, zwei Kraftwerke, die mit Kohle, Kokereigas<br />
bzw. Gichtgas aus der Völklinger Hütte betrieben wurden, und die Völklinger Raffinerie, die<br />
jährlich ca. 2,4 Mio. t Rohöl verarbeitete, standen in einem engen Verbund miteinander.<br />
Im Verlauf der Montankrise verlor Völklingen bis 1998 mehr als die Hälfte seiner Arbeitsplätze<br />
(1998: 15.665). 1986 wurde der Hochofenbetrieb der Völklinger Hütte geschlossen. Das<br />
Bergwerk Luisenthal wurde mit dem Bergwerk Warndt zu einem Verbundbergwerk zusammengeschlossen.<br />
Die Raffinerie wurde stillgelegt und demontiert. Im Juni 1999 wurde die<br />
Kokerei Fürstenhausen stillgelegt. Anfang 2006 wurde das Bergwerk Warndt-Luisenthal der<br />
Deutschen Steinkohle AG (DSK) als vorletztes Bergwerk im Saarland stillgelegt.<br />
Status: Gesamtstädtischer Teil Stand: 09.08.07 Seite 42