03.12.2012 Aufrufe

100 Jahre Mansfelder Kupfer- und Messingwerke (MKM)

100 Jahre Mansfelder Kupfer- und Messingwerke (MKM)

100 Jahre Mansfelder Kupfer- und Messingwerke (MKM)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2 Mansfelld LLinks 6/2009<br />

Harti Rische<br />

Theaterzweckverband oder GmbH?<br />

Ist die Lösung eine Lösung auf Dauer?<br />

In gegenwärtigen Zeiten solch eine Frage zu<br />

stellen, ist schon ketzerisch. Aber soll die Perspektive<br />

der Landesbühne in Eisleben auf Dauer<br />

gesichert werden, muss sie natürlich gestellt<br />

werden.<br />

Wenn Mansfeld Links erscheint, sind folgende<br />

Beschlüsse meines Erachtens auch mit Mehrheit<br />

im Kreistag, in den Stadträten Eisleben <strong>und</strong><br />

Hettstedt gefasst:<br />

1. Der Landkreis Mansfeld-Südharz gründet mit<br />

den Städten Hettstedt <strong>und</strong> Lutherstadt Eisleben<br />

die Theater- <strong>und</strong> Kulturwerk GmbH.<br />

Nach Gründung <strong>und</strong> Aufnahme des Geschäftsbetriebes<br />

der GmbH bedient sich der Theaterzweckverband<br />

(TZV) der Aufgabenerfüllung<br />

„Theaterbetrieb“ der GmbH. Nachfolgend entziehen<br />

die Zweckverbandsmitglieder dem Theaterzweckverband<br />

die Aufgabe <strong>und</strong> übertragen<br />

diese direkt der GmbH als Gesellschafter.<br />

2. Anschließend erfolgt die Auflösung des TZV<br />

<strong>und</strong> im Zuge der damit verb<strong>und</strong>enen Vermögensauseinandersetzung<br />

die Übernahme von Anteilen<br />

an der gebildeten GmbH, sodass im Ergebnis<br />

der Auflösung des Verbandes deren ursprüngliche<br />

Träger die direkten Gesellschafterrechte<br />

erwerben.<br />

3. (für Hettstedt) Der Stadtrat der Stadt Hettstedt<br />

nimmt zur Kenntnis, dass die ansonsten auf direktem<br />

Wege zu diesem Ergebnis führende Variante<br />

des Rechtsformwechsels (§§ 190 ff Umwandlungsgesetz)<br />

mangels landesrechtlich fehlender<br />

Erlaubnistatbestände nicht angewandt<br />

werden kann.<br />

Mit Mehrheit beschlossen, aber nicht einstimmig!<br />

Was sind nun mögliche Bedenken?<br />

Dazu möchte ich meine Darlegungen aus der<br />

Niederschrift der 56. Stadtratsitzung vom<br />

21.April 2009 in Hettstedt zitieren. Man muss<br />

nicht dergleichen Meinung sein, sollte sie aber<br />

in eigene Überlegungen einbeziehen.<br />

Niederschrift Seite 17 von 27: Herr Rische<br />

„Noch mal zur Klarstellung, wir befinden uns<br />

jetzt im Tagesordnungspunkt ‚Beratung zur Umwandlung<br />

des Theaterzweckverbandes..’.<br />

Es ging heute um viele andere Dinge, nicht direkt<br />

um die Theatergeschichte. Wir sollen heute<br />

zur Meinungsbildung beraten <strong>und</strong> im Mai verantwortungsvoll<br />

beschließen. Nun sollte man<br />

erst noch mal darauf hinweisen, wie diese Umwandlung<br />

von TZV in die GmbH abläuft. Viele<br />

Dinge sind beim Funktionieren des TZV sowie<br />

der GmbH zu berücksichtigen. Da wir heute<br />

nicht beschließen, muss ich mein Verhalten bei<br />

der Abstimmung heute nicht begründen, das<br />

kann ich dann im Mai machen. Ich hoffe auch<br />

nicht, dass jemand da ist <strong>und</strong> meint, dass es im<br />

Mai ein einstimmiger Beschluss wird. Jeder darf<br />

zu der Problematik eine eigene Meinung haben.<br />

Zur Meinungsbildung wird m.E. beitragen,<br />

wenn gesagt werden würde – im Protokoll vom<br />

Ausschuss Kultur, Jugend <strong>und</strong> Sport der Stadt<br />

Hettstedt ist z.B. gesagt worden, dass man ‚sich<br />

bemüht, Dritte ins Boot zu holen, die zur Finanzierung<br />

beitragen.<br />

Man sollte vielmehr versuchen, noch mehr Schultern<br />

zu finden, nicht nur Kommunen, sondern auch<br />

andere Betriebe <strong>und</strong> Vereine. Es gibt in der Wirtschaft<br />

genug Signale, dass das gelingen könnte.<br />

Man ist auch schon dabei, das abzuchecken.’<br />

Mich würde interessieren, wo die Signale herkommen,<br />

wer die ausgesandt hat. Ich weiß, dass<br />

die Bemühungen schon immer im Gang waren,<br />

Leute ins Boot zu holen. Diese Bemühungen<br />

waren nicht von großem Erfolg gekrönt.<br />

Ich weiß nicht, wo die Hoffnung herkommt,<br />

dass es nun gelingen könnte, denn wir sind uns<br />

ja einig, dass der Theaterbetrieb immer ein Zuschussunternehmen<br />

sein wird. Ansonsten müsste<br />

mit Preisen gearbeitet werden, die Konzertpreisen<br />

bei großen Rockkonzerten nahe kommen<br />

<strong>und</strong> bei 60 – <strong>100</strong> Euro liegen würden.<br />

Es wird ein Zuschussgeschäft bleiben. Das war<br />

beim Zweckverband so <strong>und</strong> wird auch bei einer<br />

GmbH so sein.“<br />

Nach erneuter Nachfrage an den Landrat, der an<br />

dieser Ratssitzung auf Einladung des Hauptausschusses<br />

teilnahm (mit dem Wunsch um Stellungnahme<br />

zum Erhalt des Mansfeld-Museums),<br />

sprach dieser von einem möglichen Spender<br />

oder Sponsor.<br />

Das Budget des Theaters umfasst ca. 2,95 Mio.<br />

Euro. Davon trägt das Land Sachsen-Anhalt ca.<br />

1,28 Mio. Euro. Die Differenz muss der TZV<br />

aufbringen. Dieser Bedarf wird auch bei Betrieb<br />

durch eine GmbH weiter bestehen <strong>und</strong> muss finanziert<br />

werden. Da die GmbH ein Stammkapital<br />

von 26.000 Euro haben soll, würde das bedeuten,<br />

dass neben den eigenen Einnahmen aus<br />

dem Theaterbetrieb eine umfangreiche Fremdfinanzierung<br />

notwendig sein wird. Bleibt an dieser<br />

Stelle nur zu hoffen, dass das auf Dauer<br />

funktioniert.<br />

Die Botschaft hör ich wohl, allein, mir fehlt der<br />

Glaube! �

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!