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ML-03-2012-Layout 1 - DIE LINKE. Kreisverband Mansfeld-Südharz

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MANSFELD LINKS<br />

Informationsblatt<br />

19.(22.) Jahrgang Nr. 3/<strong>2012</strong><br />

01.<strong>03</strong>.<strong>2012</strong><br />

Erklärung auf der Kreisvorsitzendenkonferenz<br />

des Landesverbandes Sachsen-Anhalt<br />

Liebe Genossinnen und Genossen<br />

im Parteivorstand,<br />

lieber geschäftsführender Parteivorstand,<br />

liebe Gesine, lieber Klaus,<br />

wir unterstützen die Entscheidung unserer<br />

Partei, Joachim Gauck für das Amt des Bundespräsidenten<br />

nicht zu wählen. Wir freuen<br />

uns darüber hinaus, dass weitere Persönlichkeiten<br />

die Bereitschaft bekundet haben, als<br />

Kandidatin bzw. Kandidat für <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong><br />

anzutreten.<br />

Wir waren verwundert, dass am Donnerstag,<br />

den 23.02.<strong>2012</strong>, auf der Sondersitzung des<br />

Parteivorstandes keine Entscheidung zugunsten<br />

von Beate Klarsfeld getroffen wurde. Am<br />

Gedenktag für die Opfer des Nazi-Terrors<br />

wäre die Nominierung von Beate Klarsfeld<br />

ein nicht zu übersehendes Signal in die Öffentlichkeit<br />

gewesen. Wir sind der Auffas-<br />

<strong>Kreisverband</strong> <strong>Mansfeld</strong>-<strong>Südharz</strong><br />

Weiterer Inhalt:<br />

Seite 2 Wulffs Lebensabend ist gesichert<br />

SPD und Grüne begeistert –<strong>LINKE</strong> winkt ab<br />

Seite 3 <strong>LINKE</strong> im Geiseltal<br />

sung, dass <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> eine Kandidatin aufstellt,<br />

die über breite gesellschaftliche<br />

Schichten hinweg antifaschistisches und<br />

fortschrittliches zivilgesellschaftliches Engagement<br />

verkörpert. Gerade aus diesen<br />

Gründen ist Beate Klarsfeld ein „Gegenentwurf“<br />

zu Joachim Gauck. Dieses Anliegen<br />

sollte in der Bundesversammlung abgebildet<br />

werden und nicht einer parteitaktischen Diskussion<br />

geopfert werden.<br />

Wir fordern Euch nachdrücklich auf, auf der<br />

kommenden Parteivorstandssitzung am<br />

27.02.<strong>2012</strong> mit einem klaren Votum Beate<br />

Klarsfeld als Kandidatin der <strong>LINKE</strong>N für<br />

das Bundespräsidentenamt zu nominieren.<br />

Die Liste der Unterzeichner dieser Erklärung<br />

ist auf Seite 5 unten zu lesen.<br />

Seite 6 Ohne Kommunismus geht es wohl nicht?


2 M a n s f e l d L i nn k s 3/<strong>2012</strong><br />

Wulffs Lebensabend ist gesichert, seit 11:11 Uhr<br />

Lothar Hentschel am Rücktrittstag, dem 17. Februar <strong>2012</strong>, um 11:11 Uhr<br />

Ab dem heutigen Tag bekommt der Bundespräsident<br />

jeden Monat einen Ehrensold gezahlt, in Höhe von<br />

16.583 Euro vom Staat, also vom Steuerzahler. Auch<br />

ein Büro, Sekretärin, Auto mit Chauffeur.<br />

Nur vom Ehrensold allein müssten etwa 44 Hartz IV-<br />

Empfänger leben. Da kommt Freude auf bei allen<br />

Hartz IV-Empfängern, Leiharbeitern und anderen<br />

prekären Lohnabhängigen.<br />

Wulff ist der zehnte Präsident, dem dieser „Sozialstaat“<br />

so unter die Arme greift, dass er in Luxus weiter<br />

leben kann. Brauchen wir Bellevue überhaupt und<br />

einen Präsidenten mit Hofstaat? Die Jahreskosten für<br />

diese Villa mit Personal betragen etwa 20 Millionen.<br />

Weder Kaiser noch König und schon gar keinen<br />

Bundepräsidenten braucht dieser Staat! Kaum war<br />

der Rücktritt bekannt, sagte die Kanzlerin, man wird<br />

mit der CDU/CSU, FDP, SPD und Grünen unter<br />

Ausschluss der Linken über einen gemeinsamen<br />

Kandidaten beraten!<br />

Wir Linken sollten an solch einer Wahl nicht mehr<br />

teilnehmen. Aus Bellevue könnte man ein Generationenhaus<br />

für Alt und Jung entstehen lassen, als Ausgleich<br />

für den Abriss des Palastes der Republik. In<br />

30 Tagen muss ein neuer Präsident gewählt werden<br />

bzw. eine Präsidentin aus dem Volk. Wie wäre es mit<br />

Frau Käßmann oder Eugen Drewermann? Mit Sicherheit<br />

wird man Herrn Pfarrer Gauck aus der Wunderkiste<br />

zaubern. Sollte es so sein, würde ich Herrn<br />

Gauck ein paar Fragen stellen.<br />

1. Wie wollen Sie die NS-Zeit aufarbeiten?<br />

2. Denken Sie an eine Aufarbeitung des BND,<br />

MAD, Gehlen und des Verfassungsschutzes mit<br />

ihren V-Männern in der NPD?<br />

3. Müssten nicht alle Seelsorger bestraft werden, die<br />

in der Hitlerwehrmacht und in der heutigen Bundeswehr<br />

Mordwaffen segneten und noch segnen?<br />

4. Haben nicht deutsche Konzerne verantwortungslos<br />

Waffen für den Völkermord hergestellt unter<br />

dem Motto: Deutsche Waffen, deutsches Geld<br />

morden auf der ganzen Welt?<br />

5. Wann werden Sie für ein Verbot aller rechten Parteien<br />

und Organisationen Ihre Stimme erheben?<br />

Als Pfarrer und Bundespräsidentenkandidat sollte Ihr<br />

Glaube für eine friedliche Welt und Gerechtigkeit<br />

für alle Menschen im Vordergrund stehen. Sollte ein<br />

neues Oberhaupt gewählt werden, dann vom gesamten<br />

Volk. �����<br />

„Gauck? Super! Gauck geht gar nicht!“<br />

„SPD und Grüne begeistert –<strong>LINKE</strong> winkt ab“<br />

So lautete am 5. Juni 2010 die Überschrift eines ND-<br />

Artikels zur Wahl des Nachfolgers von Horst Köhler<br />

im Amt des Bundespräsidenten.<br />

Über das Für und Wider des am 18.März anstehenden<br />

Kandidaten für das vermeintlich höchste Amt im<br />

Staate möchte ich mich an dieser Stelle nicht weiter<br />

ausbreiten, das können andere weitaus besser als ich.<br />

Nur Folgendes erscheint mir dabei erwähnenswert:<br />

Die Lager waren damals wie heute eigentlich ziemlich<br />

klar. Um C. Wulff ins Amt zu hieven, durften<br />

die Vertreter von CDU/CSU und FDP auf keinen<br />

Fall Herrn Gauck ihre Stimme geben. Heute müssen<br />

sie es! Was hat sich an diesem Kandidaten in historisch<br />

so kurzer Zeit wie knapp zwei Jahren geändert<br />

gegenüber seinen damaligen Vorstellungen?<br />

Lässt sich mit dieser Wahlentscheidung Vertrauen in<br />

die Politik und die Demokratie zurückgewinnen?<br />

„Let it be“- Lasst es sein! Um die in vieler Hinsicht<br />

prophetischen Beatles zu zitieren.<br />

Einige Zitate aus H.-D. Schütts Beitrag im ND vom<br />

21. Februar <strong>2012</strong> seien mir trotzdem gestattet:<br />

„ … und der womöglich neue Bundespräsident darf<br />

Schloss Bellevue nicht mit der Gauck-Behörde verwechseln<br />

…“<br />

Er ist „sehr festgelegt auf gut situierte Antworten und<br />

auf eine hart konservative Wahrheit, eine absolute<br />

Wahrheit natürlich und sonst nichts“.<br />

„Von ihm geht eine sozial-politische Spaltungsenergie<br />

aus, welche die Klüfte zwischen den politischen<br />

Lagern zu vertiefen droht“.<br />

„Gregor Gysi sagte im nd-Interview, ´ ein bisschen<br />

König müsse sein`. Ein bisschen! Mehr nicht, man<br />

denkt sofort an die alten DEFA-Märchenfilme, die<br />

Könige dort sind zumeist sympathische Trottel, sie<br />

haben nicht mehr alle in der Krone, … Und wie ein<br />

König reckt sich Herr Gauck auch schon –na und ?“<br />

Hervorhebungen: H. Rische �����


3/<strong>2012</strong><br />

M a n s f e l d L i n k s<br />

<strong>LINKE</strong> im Geiseltal<br />

8. Februar, kurz vor 18:00 Uhr in Mücheln. Man<br />

konnte meinen, Pilger sind auf dem Jakobsweg,<br />

welcher auch durch Mücheln führt, unterwegs<br />

zur Stadtkirche St. Jacobi.<br />

Bald war aber klar, das Ziel war der Bürgersaal.<br />

Weit mehr als 150 Besucher waren einer Einladung<br />

der Basisorganisation <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong><br />

Mücheln zu einer Podiumsdiskussion gefolgt.<br />

„Zum Thema: „ Finanzkrise - das Ende Europas<br />

und der Kommunen?“ stellten sich die Bundestagabgeordneten<br />

der Fraktion <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> Sahra<br />

Wagenknecht und der im Wahlkreis ansässige<br />

Harald Koch zur Diskussion.<br />

Der erst seit kurzer Zeit im Amt agierende<br />

Müchelner Bürgermeister Herr Marggraf (parteilos)<br />

stellte in seinem Grußwort klar, dass<br />

Mücheln sich nicht in der Provinz sondern im<br />

Geiseltal befindet. Die Bundestagsabgeordneten<br />

konnten sich im Gästebuch der Stadt eintragen,<br />

in dem sich schon andere Prominenz (lt. Herr<br />

Marggraf) u.a. Oskar Lafontaine „verewigt“ hatten.<br />

Sahra Wagenknecht machte umfassende Aussagen<br />

zur Finanzpolitik der Bundesregierung auch<br />

im Zusammenhang der aktuellen „ Rettung“<br />

Griechenlands bzw. der Eurozone.<br />

Die brutalen Kürzungen des öffentlichen Haushaltes<br />

wie u.a. 40% im Gesundheitsbereich, des<br />

Einstiegsgehaltes bei Lehrern um 50%, bei den<br />

Renten, Löhnen und Gehältern, bezeichnete sie<br />

als Brandstiftung statt Lösung. Es geht um die<br />

Absicherung der Profite der Banken, der Hegdefonds<br />

usw. und nicht um die Sicherung des Geldes<br />

der Steuerzahler.<br />

Haben wir über unsere Verhältnisse gelebt?<br />

Die Verschuldung ist speziell seit den 90-ziger<br />

Jahren rasant angestiegen. Auf der einen Seite<br />

steht der massive Sozilabbau (Agenda 2010)<br />

und auf der anderen Seite Steuerdumping. Die<br />

Verschuldung der Staaten geht einher mit der Erhöhung<br />

des Reichtums der Reichen. Durch die<br />

so genannten Bankenrettungen hat sich daran<br />

nichts geändert. Im Gegenteil, die Verursacher<br />

der Krise kontrollieren die Politik und nicht umgekehrt.<br />

Diese Politik schlägt sich auch massiv bis in die<br />

Kommunen nieder, so Harald Koch, der den<br />

Bogen zur Kommunalpolitik spannte. Alles, was<br />

in der Europa- und Bundespolitik geschieht, betrifft<br />

unmittelbar die Bürger in Mücheln, Sangerhausen<br />

und anderen Kommunen in Ost wie<br />

West. Die Ausweitung des Niedriglohnsektors<br />

z.B., wenn ca. 2 Millionen Menschen weniger<br />

als 6 Euro Stundenlohn für ihre Arbeit erhalten,<br />

schwächt erheblich die Kaufkraft ab und damit<br />

auch die Einnahmen der Kommunen. Harald<br />

Koch sprach von einer „Vergeblichkeitsfalle“, in<br />

der die Kommunalpolitiker sitzen. Die kommunale<br />

Selbstverwaltung wird durch die Finanzwirtschaft<br />

immer weiter eingeschränkt. Wichtig<br />

ist daher, dass die Kommunalpolitiker gemeinsam<br />

ihre Stimme für bessere Finanzausstattung<br />

der Städte und Gemeinden erheben. Diese Anregung<br />

verbunden auch mit Hinterfragung der<br />

Kommunalen Interessenvertretungen wie z.B.<br />

der Städte und Gemeindebund, haben auch die<br />

annähernd 20 Besucher aus unsern <strong>Kreisverband</strong><br />

aufgenommen. Harald Koch informierte auch<br />

über Aktivitäten der Bundestagsfraktion bezüglich<br />

einer Gesetzesinitiative zur Verbesserung<br />

der Finanzausstattung der Länder und Kommunen<br />

(hierzu mehr in einer späteren Ausgabe).<br />

Außerdem arbeitet die Landtagsfraktion an einem<br />

eigenen Finanzausgleichsgesetz.<br />

Viele Fragen der Bürger wurden von den Bundestagsabgeordneten<br />

beantwortet, nicht alles Gesagte<br />

konnte aus Platzgründen wiedergegeben<br />

werden.<br />

Es hat sich gezeigt, dass linke Politikansätze<br />

auch von Bürger außerhalb unserer Partei wahrgenommen<br />

werden.<br />

Das große Interesse zum politischen Meinungsaustausch<br />

sollte Anregung für unseren <strong>Kreisverband</strong><br />

sein, Ähnliches auch wieder in unserer Region<br />

zu organisieren<br />

HNeu �����<br />

Impressum<br />

Herausgeber: AG <strong>Mansfeld</strong> Links<br />

im <strong>Kreisverband</strong> Die Linke. <strong>Mansfeld</strong>-<strong>Südharz</strong><br />

Postfach 10 11 51<br />

06295 Sangerhausen<br />

Die AG ist zu erreichen über:<br />

06333 Hettstedt, Obertor 2 �� <strong>03</strong>476 811270<br />

Fax <strong>03</strong>476 811275<br />

e-mail mansfeld-links@die-optimisten.net<br />

internet www. dielinke-msh.de<br />

Ein Exemplar jeder Ausgabe kostet die Herausgeber 1 €.<br />

3


4 MM a n s ff e l d L i n k s 3/<strong>2012</strong><br />

Harti Rische<br />

In seiner 4. Sitzung der laufenden Legislatur hat der<br />

Kreisvorstand am 16. Februar die 3. Tagung des 3.<br />

Kreisparteitages für den 23. Juni nach Sangerhausen<br />

einberufen.<br />

Neben einer Vielzahl weiterer Tagesordnungspunkte<br />

wie Vorbereitung der Ehrung der Märzkämpfer am<br />

18. März ( s.a. diese Ausgabe von Mali ), der Internationale<br />

Frauentag und unser diesjähriges Sommerfest<br />

sowie der Auswertung zurückliegender Termine<br />

wie dem Podiumsgespräch mit Sarah Wagenknecht<br />

und unserem direkt gewählten Mitglied des Bundestages<br />

Harald Koch am 8. Februar in Mücheln war in<br />

o.g. Vorstandssitzung bereits jetzt die Bundestagswahl<br />

2013 Thema in der Diskussion. Der ursprünglich<br />

im Terminplan des KV vorgesehene 31. März<br />

wurde auf Grund von Überschneidungen bei Harald<br />

in den Monat Juni verschoben. Das erscheint m.E.<br />

immer noch für eine gute Vorbereitung des Jahres<br />

<strong>Mansfeld</strong> Links gratuliert<br />

zum Geburtstag<br />

im März:<br />

am 01.<strong>03</strong>. Peter Dietrich Sangerhausen<br />

am 02.<strong>03</strong>. Uwe Ostrowski Sangerhausen<br />

am 04.<strong>03</strong>. Helmut Angrick Welfesholz<br />

am 05.<strong>03</strong>. Stefan Gebhardt Hettstedt<br />

am 05.<strong>03</strong>. Hans Köhler Eisleben<br />

am 06.<strong>03</strong>. Gerhard Gräfe Sangerhausen<br />

am 07.<strong>03</strong>. Horst Wadsack <strong>Mansfeld</strong><br />

am 08.<strong>03</strong>. Lothar Hentschel Hettstedt<br />

am 08.<strong>03</strong>. Manfred Zander Ulzigerode<br />

am 09.<strong>03</strong>. Beate Berndt Benndorf<br />

am 09.<strong>03</strong>. Hagen Reifenstein Helbra<br />

am 11.<strong>03</strong>. Yvonne Röthel Sangerhausen<br />

am 12.<strong>03</strong>. Karl-Heinz Jung Eisleben<br />

am 13.<strong>03</strong>. Edith Knoch Hettstedt<br />

am 14.<strong>03</strong>. Sigrid Füllgraf Ahlsdorf<br />

am 14.<strong>03</strong>. Edelgard Schumann Hohlstedt<br />

am 14.<strong>03</strong>. Iris Töpsch Sangerhausen<br />

am 16.<strong>03</strong>. Doris Berger Gerbstedt<br />

am 16.<strong>03</strong>. Hans Kleinlein Sangerhausen<br />

am 18.<strong>03</strong>. Otto Meier Allstedt<br />

am 20.<strong>03</strong>. Günter Schöwel Eisleben<br />

am 22.<strong>03</strong>. Ilse Drescher Sangerhausen<br />

am 24.<strong>03</strong>. Dietmar Olschak Sangerhausen<br />

am 26.<strong>03</strong>. Gerhard Mähne Sangerhausen<br />

am 27.<strong>03</strong>. Werner Dietrich Erdeborn<br />

am 27.<strong>03</strong>. Helmut Dönau Klostermansfeld<br />

am 31.<strong>03</strong>. Peter Weinert Hettstedt<br />

Kreisparteitag im Juni<br />

2013 ausreichend zu sein. Alle Delegierten können<br />

sich so langfristig auf diesen Termin vorbereiten,<br />

denn es gilt ja nicht weniger, als das errungene Direktmandat<br />

zu verteidigen.<br />

Weiteres Thema war neben anderen auch die beabsichtigte<br />

Verkleinerung des Landtages Sachsen-Anhalt,<br />

was neben den durchgeführten Kreisgebietsreformen<br />

einem weiteren Abbau von Demokratie<br />

gleichkäme. Da sich die PDS und jetzt auch <strong>DIE</strong><br />

<strong>LINKE</strong> mehr Demokratie auf die Fahne geschrieben<br />

hat, sollten sich unsere Mandatsträger ihre Zustimmung<br />

oder Ablehnung auch unter diesem Gesichtspunkt<br />

durch den Kopf gehen lassen. Einsparpotentiale<br />

ergeben sich nicht nur auf diesem Gebiet.<br />

Übrigens: die nächste KV-Sitzung findet am Donnerstag,<br />

dem 29. März im Hettstedter Ratskeller um<br />

18:30 Uhr statt. Wie immer öffentlich! ����<br />

Termine<br />

Arbeitspräsidium des KV<br />

Do. 22. März 18 Uhr Hettstedt<br />

Kreisvorstandssitzung und<br />

Erfahrungsaustausch der BO-Vorsitzenden<br />

Do. 29.März 18.30 Uhr Hettstedt<br />

Ratskeller<br />

Stadtfraktion Hettstedt, Fraktionssitzung<br />

Di. 13. März 18 Uhr „Hanoi“<br />

Mo. 26. März 18 Uhr „Hanoi”<br />

Sitzung Basisvorstand BO Hettstedt u.U.<br />

Mo. 12. März 17 Uhr Fuxbau<br />

Frauentagsveranstaltung des DGB<br />

Fr. 09. März 15 Uhr Hettstedt<br />

Ratssaal<br />

Einlass ab 14 Uhr - siehe Seite 5<br />

Ehrung der Märzgefallenen<br />

So. 18. März 10 Uhr Hettstedt<br />

Gerbstedter Straße<br />

Gedenkstätte für die Märzgefallenen<br />

Redaktionssitzung für die Aprilausgabe<br />

Mo. 05. März 17 Uhr<br />

Redaktionsschluss für die Aprilausgabe<br />

Mi. 21. März<br />

Erscheinen der Aprilausgabe<br />

Do. 29. März.


3/<strong>2012</strong> M a nn s f e l d L i nn k s<br />

5<br />

Roland Wagner – BO Hettstedt u.U.<br />

Ehrung der Märzkämpfer<br />

Am Sonntag, dem 18. März <strong>2012</strong> um 10 Uhr, gedenkt<br />

der <strong>Kreisverband</strong> <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> <strong>Mansfeld</strong>-<strong>Südharz</strong><br />

an der Gedenkstätte der Märzgefallenen in Hettstedt<br />

der Märzkämpfer von 1921.<br />

<strong>Mansfeld</strong>er Berg-, Hütten- und Metallarbeiter sowie<br />

Angestellte verteidigten im März 1921 heldenhaft<br />

die in der Novemberrevolution 1918 und bei der Niederschlagung<br />

des Kapp-Putsches 1921 erkämpften<br />

demokratischen Rechte und sozialen Errungenschaften<br />

gegen die während des Generalstreikes einrükkende<br />

Schutzpolizei und dann sogar die Reichswehr.<br />

Felddiebstähle – Januar/Februar ?! – Holzdiebstähle<br />

aus Grubenabfällen dienten als Vorwand für die „Polizeiaktion<br />

zur Herstellung der Staatsautorität“ durch<br />

die Provinzialregierung unter Führung der SPD-Politiker<br />

Severing und Hörsing, um einen weiteren<br />

„Linksrutsch“ in Mitteldeutschland wie nach den<br />

Kommunalwahlen 1921 zu verhindern.<br />

Provoziert vom Einmarsch der Polizeieinheiten, auch<br />

angespornt und angeführt durch den legendären Max<br />

Hoelz, kam es zu bewaffneten Kämpfen. In dem ungleichen<br />

Kampf gegen Schupo und Reichswehr wurden<br />

die kämpfenden <strong>Mansfeld</strong>er Arbeiter und die mit<br />

ihnen verbündeten Leuna-Kumpel blutig geschlagen.<br />

Ihr Vermächtnis sollte uns auch heute Mahnung und<br />

Verpflichtung sein. Denn erneut „rüstet“ die Reaktion<br />

gegen links. Bundestag- und Landtagsabgeordnete<br />

der Partei <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> werden geheimdienstlich<br />

überwacht, Parlamentarier der Linken werden von<br />

dem Staatsanwalt in Sachsen angeklagt, weil sie einen<br />

Aufmarsch der Neonazis in Dresden – vom<br />

sächsischen Gericht genehmigt! – blockiert hatten.<br />

Und nun möchte sogar der CSU-Generalsekretär<br />

Dobrindt <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> verbieten, und selbst unser<br />

Ministerpräsident Haseloff stimmt dem zu.<br />

Deshalb sollten wir derer gedenken, die bereits 1921<br />

für demokratische und soziale Rechte gegen die Reaktion<br />

gekämpft haben.<br />

Alle Mitglieder der Partei <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> und Sympathisanten<br />

sind dazu herzlich eingeladen. ����<br />

Internationaler Frauentag <strong>2012</strong><br />

Gewerkschaften und Ortsgruppen der Volkssolidarität und AWO laden ein!<br />

„Heute für morgen Zeichen setzen“ – unter dieses<br />

Motto haben die Organisator/innen und Veranstalter/<br />

innen die Frauentagsveranstaltung am 9. März im<br />

Hettstedter Ratssaal gestellt. Wie in den letzten Jahren<br />

werden wieder mehr als 150 Frauen erwartet, die<br />

sich bei Kaffee und Kuchen sowie einem kulturellen<br />

Rahmenprogramm und zahlreichen Gesprächen auch<br />

an die Geschichte des Internationalen Frauentags und<br />

seine heutige Bedeutung für die Rolle der Frau in der<br />

Gesellschaft erinnern.<br />

Einlass ist ab 14 Uhr.<br />

Der offizielle Teil beginnt um 15 Uhr mit der Begrüßungsrede<br />

der DGB-Vorsitzenden der Region Halle-<br />

Dessau, Anita Reinicke. Weitere Grußworte werden<br />

Bürgermeister Danny Kavalier sowie die Landtagsabgeordneten<br />

Stefan Gebhardt (<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>) und<br />

Norbert Born (SPD) halten.<br />

Die Kindertanzgruppe des Kinderhauses „Tiegel“,<br />

der Frauenchor Hettstedt und die Kreismusikschule<br />

werden in bewährter Weise für gute Unterhaltung<br />

sorgen. Ab 17 Uhr besteht die Möglichkeit, preiswert<br />

zu Abend zu essen. �����<br />

Unterzeichner der<br />

Erklärung auf der Kreisvorsitzendenkonferenz (Seite 1)<br />

anwesende Stadt- und Kreisvorsitzende:<br />

Manfred Lüning (Vorsitzender KV <strong>Mansfeld</strong>-<strong>Südharz</strong>)<br />

Birgit Kaaden (Sprecherin KV Wittenberg)<br />

Gunter Schneider (Vorsitzender KV Burgenlandkreis)<br />

Jürgen Butzkies (Sprecher KV Saalekreis)<br />

Ruth Rothe (Vorsitzende KV Altmarkkreis Salzwedel)<br />

Torsten Hans (Vorsitzender Magdeburg)<br />

Lothar Boese (Vorsitzender KV Salzlandkreis)<br />

Frank Resse (Vorsitzender KV Anhalt-Bitterfeld)<br />

Mario Blasche (Vorsitzender KV Stendal)<br />

Frank Hoffmann (Vorsitzender Dessau-Roßlau)<br />

Swen Knöchel (Vorsitzender Halle/S.)<br />

André Lüderitz (Vorsitzender KV Harz)<br />

Klaus Czernitzki (Vorsitzender KV Börde)<br />

anwesende Mitglieder des Landesvorstandes:<br />

Andreas Höppner (stellvertretender Landesvorsitzender)<br />

Birke Bull (stellvertretende Landesvorsitzende)<br />

Jenny Schulz (Landesgeschäftsführerin)<br />

Achim Bittrich (Landesschatzmeister)<br />

Kay Grahmann (Mitglied des LV Sachsen-Anhalt)<br />

Marcel Wiebach (Mitglied des LV Sachsen-Anhalt)<br />

Jörg Schindler (Mitglied des LV Sachsen-Anhalt)<br />

Ronald Maass (Mitglied des LV Sachsen-Anhalt)


6 M a nn s f e l d L i nn k s 3/<strong>2012</strong><br />

Oskar Glaser<br />

Ohne Kommunismus geht es wohl nicht?<br />

In den 80er Jahren machte mich ein Schulfreund aus<br />

Königerode am Biertisch auf die positive Entwicklung<br />

in der Volksrepublik China aufmerksam und<br />

meinte, dass dieses Land der Weltmacht Sowjetunion<br />

bald den Rang ablaufen wird. In meinem festen<br />

Glauben an die Unbesiegbarkeit des sozialistischen<br />

Lagers unter Führung der SU widersprach ich ihm<br />

natürlich im politischen Streitgespräch, da er meinte,<br />

die Chinesen würden bald an der Kremlmauer anklopfen.<br />

Wie kam er zu dieser Meinung?<br />

Mein Schulfreund besuchte Anfang der 50er Jahre<br />

die Musikschule in Hettstedt, die einige Jahre im Finanzamt<br />

und späterem Polizeiamt untergebracht war.<br />

Dort erhielt mein Schulfreund seine Musikausbildung<br />

an der Oboe und am Klavier. Nach dem Umzug<br />

der Musikschule nach Weimar war er kurze Zeit Orchestermusiker<br />

in Gotha und ab 1961 im weltbekannten<br />

Orchester der Dresdner Philharmonie tätig.<br />

Große Dirigenten leiteten das Orchester und vertraten<br />

die hohe Musikkultur der DDR weltweit. Mehrere<br />

Gastkonzerte in Japan und China und vielen anderen<br />

Ländern der Welt standen in seinem Konzertplan.<br />

Da wir heute als Rentner noch persönlich Kontakt<br />

haben, hat er mir vor kurzem angedeutet, dass er diese<br />

Wette damals gewonnen und ich natürlich verloren<br />

hätte. Denn vom sozialistischen Lager ist nichts<br />

mehr geblieben; die Sowjetunion existiert nicht mehr<br />

und die Volksrepublik China hat sich neben den USA<br />

zur zweitstärksten Weltmacht empor gearbeitet.<br />

Ohne das kommunistische China geht nichts mehr in<br />

der Welt. Dieses Land wurde zum Exportweltmeister,<br />

hat u.a. auch in der Weltraumtechnik nachgezogen<br />

und auf fast allen Gebieten der Industrie modernste<br />

Technologien mit Hilfe der führenden Industriestaaten<br />

zum Einsatz gebracht.<br />

Gegenwärtig besuchte die Bundeskanzlerin mit Spitzenkräften<br />

aus der Politik, Industrie und Finanzwelt<br />

die Volksrepublik China, um die Wirtschaftbeziehungen<br />

weiter auszubauen, um Geschäfte zum gegenseitigen<br />

Vorteil zu schaffen. Ist hier nicht auch das kommunistische<br />

China eine sichere Hilfe, um sich aus<br />

der anstehenden Weltwirtschaftskrise zu befreien?<br />

Der Deutsche, der Allesbesserwisser in der Welt, ist<br />

z.T. auf den Kommunismus angewiesen und hofft<br />

auf Unterstützung aus dem vielgeschmähten Osten.<br />

Obwohl man sich bei den Gesprächen gravierende<br />

Belehrungen u.a. über Menschenrechte, Demokratie,<br />

Freiheit und Gerechtigkeit nur sehr dosiert erlaubt,<br />

wird in Deutschland selbst das Wort Kommunismus<br />

zum Teufelszeug abgewertet. Da will der Generalsekretär<br />

der CSU die Partei <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> verbieten,<br />

weil im neuen Parteiprogramm kommunistische Tendenzen<br />

zu finden sind. Die Parteivorsitzende Gesine<br />

Lötzsch wird gebrandmarkt, weil wir als fernes Ziel<br />

den Kommunismus anvisieren. Linke Bundestagsabgeordnete<br />

werden gegen geltendes Recht vom Verfassungsschutz<br />

beobachtet. Und die Partei <strong>DIE</strong> LIN-<br />

KE wird angegriffen, weil man dem kommunistischen<br />

Fidel Castro zum 85. Geburtstag gratuliert hat.<br />

In keinem kultivierten europäischen Land wird so<br />

lautstark gegen links – und das ist immer kommunistisch<br />

– vorgegangen und polemisiert. Müssen wir uns<br />

immer vorschreiben lassen, was kommunistisch ist?<br />

Uns ist doch bekannt, welche Verbrechen im Namen<br />

des Kommunismus begangen wurden und so die progressiven<br />

Ziele aus den Anfängen der kommunistischen<br />

Bewegung z.T. zu unserer Schande wurden.<br />

Millionen von Menschen waren die Opfer.<br />

Doch wer erinnert sich der Religionskriege mit ihren<br />

Opfern, wer erinnert sich der Kreuzzüge ab 1095 bis<br />

in das 13. Jahrhundert, der acht Hugenottenkriege<br />

von 1562 bis 1598 oder des 30-jährigen Krieges von<br />

1618 bis 1648 und davor der Bauerkriege ab 1525,<br />

die über unser Land gingen. Wir kennen dabei die<br />

Rolle von Martin Luther und Thomas Müntzer.<br />

Es fällt schwer, die Kriege alle aufzuzählen, die der<br />

Kapitalismus seit seinen Anfängen in seinem Drang<br />

nach Weltmacht führte; wie er mit seinen Landeroberungen,<br />

mit seinen Kriegen zur Erlangung von Rohstoffen<br />

und wie die letzten Jahrzehnte beweisen, in<br />

seiner Gier nach Energieträgern zum Weltstörenfried<br />

mit Millionen Kriegsopfern wird. Wo bleiben da genaue<br />

Erhebungen in den westlichen Medien und das<br />

Gebot der Ehrlichkeit in den Berichterstattungen?<br />

Die westlichen Gesellschaften, fast ausschließlich<br />

durch das Kapital und Kapitalismus dominiert, werden<br />

nur dort wirksam, wo ihre Aktivitäten der eigenen<br />

Machterhaltung dienen.<br />

Da hat man keine Skrupel auch beim Kommunismus<br />

anzuklopfen. Erstaunlich ist nur, dass die Volksrepublik<br />

China im Gegensatz zur großen Sowjetunion<br />

aus der Geschichte gelernt hat und unbeirrt den eigenen<br />

Weg geht.<br />

Es gibt nur immer wieder zu denken, wenn ich merke,<br />

dass sich viele „Linke“ mit dem Begriff „Kommunismus“<br />

schwer tun. Selbst bis in höchste Parteispitzen<br />

ist dies der Fall. Ich habe mit dieser Weltanschauung<br />

kaum Probleme und muss immer mal im<br />

„Kommunistischen Manifest“ nachblättern, um Antworten<br />

auf weltanschauliche Fragen zu erhalten.<br />

Wie heißt es doch am Anfang:<br />

„Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des<br />

Kommunismus.“ Aus diesem Gespenst wurde eine<br />

gesellschaftliche Kraft, die in über 160 Jahren der<br />

Menschheit auch Wege aufgezeigt hat, die zu einer<br />

besseren Welt führen könnten. �����

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