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100 Jahre Mansfelder Kupfer- und Messingwerke (MKM)

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MANSFELD LINKS<br />

16.(19.) Jahrgang Nr. 6/2009<br />

25.05.2009<br />

Hans Köhler<br />

Informationsblatt<br />

8. Mai - Zielstellung nicht ganz erreicht!<br />

Die im Artikel „Der 8. Mai, diesmal anders!“<br />

(Mansfeld Links 4/2009) angekündigte Zielstellung<br />

wurde im vorgesehenen Umfang, <strong>und</strong> vor allem,<br />

mit der beabsichtigten Wirksamkeit, nicht erreicht.<br />

Leider, denn die Gründe dafür waren nicht<br />

zwingend oder unüberwindlich!<br />

Am 21.4.2008 fand eine letzte Zusammenkunft<br />

des Lokalen Bündnisses für ein verantwortliches<br />

Miteinander zur organisatorischen Vorbereitung<br />

der geplanten Veranstaltungen statt. Als gravierenden<br />

Mangel dieser Veranstaltung muss gewertet<br />

werden, dass ohne Einbeziehung des ernannten<br />

Sprecherrates Entscheidungen getroffen wurden,<br />

die vor allem die beabsichtigte Wirksamkeit der<br />

geplanten Aktivitäten, das „Programm zu einem<br />

eindrucksvollen Signal gegen Rechts werden zu<br />

lassen“ in Frage stellten. Letztendlich wurden die<br />

anwesenden Mitglieder des Bündnisses vor vollendete<br />

Tatsachen gestellt, indem ihnen mitgeteilt<br />

wurde, dass es größte Schwierigkeiten bei der<br />

Realisierung der bisher geplanten Maßnahmen<br />

gäbe. Einer der Hauptgründe sei z.B. die fragliche<br />

Absicherung einer im öffentlichen Bereich<br />

(Markt) durchgeführten Veranstaltung mit Ordnungskräften.<br />

Allgemein rief diese Argumentation<br />

das wohl berechtigte Unverständnis der Mehrheit<br />

der Anwesenden hervor. Einige versuchten, mit<br />

dem Hinweis, dass es ja bis zum Termin noch eine<br />

ganze Zeit hin sei, die ursprünglich geplante Form<br />

des „eindrucksvollen Signals“ noch zu retten <strong>und</strong><br />

zu „Reanimieren“, scheiterten aber an der kategorischen<br />

Bekräftigung der Ablehnung mit Hinweisen<br />

darauf, dass organisatorische <strong>und</strong> zeitliche<br />

Probleme dies nicht mehr zuließen. Wirkliche<br />

Kreisverband Mansfeld-Südharz<br />

Freude <strong>und</strong> ehrliche Anerkennung rief bei mir die<br />

Feststellung hervor, dass die anwesenden Repräsentanten<br />

der Kirchen zu den Kritikern der veränderten<br />

Ablaufgestaltung zählten <strong>und</strong> richtigerweise<br />

darauf hinwiesen, dass doch unbedingt die Öffentlichkeit<br />

erreicht werden sollte <strong>und</strong> deshalb<br />

der Marktplatz der einzige respektable Ort sei; mit<br />

der Verlagerung des Programms auf das Territorium<br />

einer Kirche würde die beabsichtigte Signalwirkung<br />

wesentlich in Frage gestellt. Richtig!<br />

Nun denn, auch wenn sie mit dieser Prognose<br />

zum Teil recht hatten, gab es dennoch eine qualitative<br />

Steigerung hinsichtlich der Gestaltung des<br />

8. Mai in unserer Stadt. Es gab zwei „getrennte“<br />

Veranstaltungen <strong>und</strong> in der Summe schenkten<br />

mehr Menschen diesem Tag ihr Interesse als in<br />

den vergangenen <strong>Jahre</strong>n. Der Teilnehmerkreis an<br />

den Ehrenfriedhöfen für die gefallenen Soldaten<br />

der Sowjetarmee war erfreulich angestiegen.<br />

Etwa 40 Personen aus Lutherstadt Eisleben, Hettstedt,<br />

Sangerhausen Halle u.a., darunter auch eine<br />

Jugendgruppe, ehrten die Gefallenen <strong>und</strong> legten<br />

nach Ansprachen des Vorsitzenden VdN/BdA<br />

<strong>Mansfelder</strong> Land e.V. Hans Siebert (am Bahnhofsring)<br />

<strong>und</strong> seines Stellvertreters Gerd Kindling<br />

(am Carl-Eitz-Weg/Gymnasium) Gebinde an<br />

den Gedenksteinen <strong>und</strong> Blumen auf den Gräbern<br />

ab. Aus taktischen Gründen wurde die Veranstaltung<br />

an den Friedhöfen danach für beendet erklärt,<br />

was jedoch viele nicht davon abhielt, im<br />

Anschluss die bereits laufende Veranstaltung im<br />

Bereich der Kirche St. Gertrud zu besuchen. Dort<br />

Schluss auf Seite 4 unten<br />

Weiterer Inhalt:<br />

Seite 2 Theaterzweckverband oder GmbH?<br />

Seite 3 Wir haben die Schnauze voll<br />

von Ausbeutung <strong>und</strong> Kapitalismus!<br />

Seite 5 <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Mansfelder</strong> <strong>Kupfer</strong>- <strong>und</strong> <strong>Messingwerke</strong><br />

Beilage "Original sozial" am 7. Juni 2009 in Sachsen-Anhalt


2 Mansfelld LLinks 6/2009<br />

Harti Rische<br />

Theaterzweckverband oder GmbH?<br />

Ist die Lösung eine Lösung auf Dauer?<br />

In gegenwärtigen Zeiten solch eine Frage zu<br />

stellen, ist schon ketzerisch. Aber soll die Perspektive<br />

der Landesbühne in Eisleben auf Dauer<br />

gesichert werden, muss sie natürlich gestellt<br />

werden.<br />

Wenn Mansfeld Links erscheint, sind folgende<br />

Beschlüsse meines Erachtens auch mit Mehrheit<br />

im Kreistag, in den Stadträten Eisleben <strong>und</strong><br />

Hettstedt gefasst:<br />

1. Der Landkreis Mansfeld-Südharz gründet mit<br />

den Städten Hettstedt <strong>und</strong> Lutherstadt Eisleben<br />

die Theater- <strong>und</strong> Kulturwerk GmbH.<br />

Nach Gründung <strong>und</strong> Aufnahme des Geschäftsbetriebes<br />

der GmbH bedient sich der Theaterzweckverband<br />

(TZV) der Aufgabenerfüllung<br />

„Theaterbetrieb“ der GmbH. Nachfolgend entziehen<br />

die Zweckverbandsmitglieder dem Theaterzweckverband<br />

die Aufgabe <strong>und</strong> übertragen<br />

diese direkt der GmbH als Gesellschafter.<br />

2. Anschließend erfolgt die Auflösung des TZV<br />

<strong>und</strong> im Zuge der damit verb<strong>und</strong>enen Vermögensauseinandersetzung<br />

die Übernahme von Anteilen<br />

an der gebildeten GmbH, sodass im Ergebnis<br />

der Auflösung des Verbandes deren ursprüngliche<br />

Träger die direkten Gesellschafterrechte<br />

erwerben.<br />

3. (für Hettstedt) Der Stadtrat der Stadt Hettstedt<br />

nimmt zur Kenntnis, dass die ansonsten auf direktem<br />

Wege zu diesem Ergebnis führende Variante<br />

des Rechtsformwechsels (§§ 190 ff Umwandlungsgesetz)<br />

mangels landesrechtlich fehlender<br />

Erlaubnistatbestände nicht angewandt<br />

werden kann.<br />

Mit Mehrheit beschlossen, aber nicht einstimmig!<br />

Was sind nun mögliche Bedenken?<br />

Dazu möchte ich meine Darlegungen aus der<br />

Niederschrift der 56. Stadtratsitzung vom<br />

21.April 2009 in Hettstedt zitieren. Man muss<br />

nicht dergleichen Meinung sein, sollte sie aber<br />

in eigene Überlegungen einbeziehen.<br />

Niederschrift Seite 17 von 27: Herr Rische<br />

„Noch mal zur Klarstellung, wir befinden uns<br />

jetzt im Tagesordnungspunkt ‚Beratung zur Umwandlung<br />

des Theaterzweckverbandes..’.<br />

Es ging heute um viele andere Dinge, nicht direkt<br />

um die Theatergeschichte. Wir sollen heute<br />

zur Meinungsbildung beraten <strong>und</strong> im Mai verantwortungsvoll<br />

beschließen. Nun sollte man<br />

erst noch mal darauf hinweisen, wie diese Umwandlung<br />

von TZV in die GmbH abläuft. Viele<br />

Dinge sind beim Funktionieren des TZV sowie<br />

der GmbH zu berücksichtigen. Da wir heute<br />

nicht beschließen, muss ich mein Verhalten bei<br />

der Abstimmung heute nicht begründen, das<br />

kann ich dann im Mai machen. Ich hoffe auch<br />

nicht, dass jemand da ist <strong>und</strong> meint, dass es im<br />

Mai ein einstimmiger Beschluss wird. Jeder darf<br />

zu der Problematik eine eigene Meinung haben.<br />

Zur Meinungsbildung wird m.E. beitragen,<br />

wenn gesagt werden würde – im Protokoll vom<br />

Ausschuss Kultur, Jugend <strong>und</strong> Sport der Stadt<br />

Hettstedt ist z.B. gesagt worden, dass man ‚sich<br />

bemüht, Dritte ins Boot zu holen, die zur Finanzierung<br />

beitragen.<br />

Man sollte vielmehr versuchen, noch mehr Schultern<br />

zu finden, nicht nur Kommunen, sondern auch<br />

andere Betriebe <strong>und</strong> Vereine. Es gibt in der Wirtschaft<br />

genug Signale, dass das gelingen könnte.<br />

Man ist auch schon dabei, das abzuchecken.’<br />

Mich würde interessieren, wo die Signale herkommen,<br />

wer die ausgesandt hat. Ich weiß, dass<br />

die Bemühungen schon immer im Gang waren,<br />

Leute ins Boot zu holen. Diese Bemühungen<br />

waren nicht von großem Erfolg gekrönt.<br />

Ich weiß nicht, wo die Hoffnung herkommt,<br />

dass es nun gelingen könnte, denn wir sind uns<br />

ja einig, dass der Theaterbetrieb immer ein Zuschussunternehmen<br />

sein wird. Ansonsten müsste<br />

mit Preisen gearbeitet werden, die Konzertpreisen<br />

bei großen Rockkonzerten nahe kommen<br />

<strong>und</strong> bei 60 – <strong>100</strong> Euro liegen würden.<br />

Es wird ein Zuschussgeschäft bleiben. Das war<br />

beim Zweckverband so <strong>und</strong> wird auch bei einer<br />

GmbH so sein.“<br />

Nach erneuter Nachfrage an den Landrat, der an<br />

dieser Ratssitzung auf Einladung des Hauptausschusses<br />

teilnahm (mit dem Wunsch um Stellungnahme<br />

zum Erhalt des Mansfeld-Museums),<br />

sprach dieser von einem möglichen Spender<br />

oder Sponsor.<br />

Das Budget des Theaters umfasst ca. 2,95 Mio.<br />

Euro. Davon trägt das Land Sachsen-Anhalt ca.<br />

1,28 Mio. Euro. Die Differenz muss der TZV<br />

aufbringen. Dieser Bedarf wird auch bei Betrieb<br />

durch eine GmbH weiter bestehen <strong>und</strong> muss finanziert<br />

werden. Da die GmbH ein Stammkapital<br />

von 26.000 Euro haben soll, würde das bedeuten,<br />

dass neben den eigenen Einnahmen aus<br />

dem Theaterbetrieb eine umfangreiche Fremdfinanzierung<br />

notwendig sein wird. Bleibt an dieser<br />

Stelle nur zu hoffen, dass das auf Dauer<br />

funktioniert.<br />

Die Botschaft hör ich wohl, allein, mir fehlt der<br />

Glaube! �


6/2009<br />

Lothar Hentschel<br />

Mansfeld Links<br />

Wir haben die Schnauze voll<br />

von Ausbeutung <strong>und</strong> Kapitalismus!<br />

Ein Ende der Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise ist<br />

noch lange nicht in Sicht, wenn auch Regierungssprecher<br />

im Tunnel schon Licht sehen.<br />

Achtung, liebe Leute, das ist ein rasender Gegenzug<br />

der eine neue Weltordnung einläuten<br />

könnte. Wenn die Herren <strong>und</strong> Damen der Regierung<br />

so weiter regieren, dann wird das auch passieren.<br />

Schickt weiterhin Menschen in die Armutsfalle,<br />

freiwillig werden sie nicht mehr in<br />

die Armutsfalle tappen. Wenn die da oben nicht<br />

mehr können <strong>und</strong> die da unten nicht mehr wollen,<br />

kann es zu Veränderungen führen. „1989<br />

lässt grüßen“. Es befürchten schon einige Politiker<br />

wie Frau Schwan, Herr Ackermann <strong>und</strong> Herr<br />

Sommer, dass es zu sozialen Unruhen kommen<br />

kann. Leider sprechen unsere Widerstandskämpfer<br />

nicht französisch <strong>und</strong> koreanisch.<br />

Die Angst der Regierenden ist nicht unbegründet.<br />

Das zeigt nicht nur die wachsende Hungersnot<br />

in den sogenannten Schwellenländern. Die<br />

Milliardengrenze an „hungernden Menschen“ ist<br />

bereits erreicht. Wachsende Proteste <strong>und</strong> Revolten<br />

bei Betriebsschließungen <strong>und</strong> Entlassungen<br />

werden registriert. So setzten Angestellte eines<br />

US-Konzerns in Frankreich ihren Chef über<br />

mehrere Tage fest, nach dem er die Hiobsbotschaft<br />

von 110 Entlassungen überbrachte. Ähnliches<br />

geschah beim Elektrokonzern Sony in der<br />

Nähe von Bordeaux, nach dem der Boss die<br />

Werksschließung ankündigte.<br />

Man will vorbeugen, damit in Deutschland so<br />

etwas nicht passiert. Man weiß, dass Millionen<br />

Menschen stärker sind als Millionäre. Es wäre<br />

effektiver, wenn es zu b<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> europaweiten<br />

Kämpfen der Beschäftigten gegen die Krisenauswirkung<br />

kommt. Das würde Druck auf<br />

den Sozialpartner DGB erhöhen. Die Demos am<br />

23.März in Berlin <strong>und</strong> Frankfurt machten deutlich,<br />

eine große Mobilisierung wäre mit offiziellem<br />

Aufruf des DGB möglich gewesen. Nur gemeinsam<br />

mit allen demokratischen Parteien, sozialen<br />

Verbänden <strong>und</strong> dem DGB können wir<br />

eine Allianz des Widerstandes schaffen.<br />

Die von Kapital <strong>und</strong> Kabinett so rigoros betriebene<br />

Abwälzung der Krisenlasten auf die Mehrheit<br />

der Bevölkerung ist zu stoppen. Keine B<strong>und</strong>estagswahl<br />

würde die gesellschaftlichen Verhältnisse<br />

so gravierend verändern können, wie<br />

eine breite gemeinsam agierende außerparlamentarische<br />

Bewegung. Statt dessen beschwö-<br />

ren einige Gewerkschaftsbosse ein Zurück zu<br />

der selig machenden sozialen Marktwirtschaft.<br />

Herr Sommer haben sie endlich den Mut, den<br />

politischen Generalstreik ins Gr<strong>und</strong>gesetz aufzunehmen.<br />

Statt dessen wird in der Krise das Kapital<br />

brutal seine Klasseninteressen durchsetzen.<br />

Der weitere Sozial- <strong>und</strong> Demokratieabbau wird<br />

nur zu verhindern sein, wenn sich innerhalb der<br />

Gewerkschaften die Orientierung auf Klassenkampf<br />

durchsetzt. Mit der Masse der Bevölkerung.<br />

Es bedarf neuer Gesellschaftsentwürfe, die<br />

über diese krisenhafte kapitalistische Gesellschaft<br />

hinausgehen.<br />

Notwendig ist gerade jetzt eine Entwicklung der<br />

Gewerkschaftspolitik mit antikapitalistischer<br />

Zielrichtung. Denn diese Krise wurde nicht nur<br />

ausgelöst durch die Gier einiger Manager sondern<br />

die Gründe liegen in der Gr<strong>und</strong>lage des<br />

Systems, im kapitalistischen Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Gesellschaftssystem.<br />

In den Betrieben <strong>und</strong> Verwaltungen herrscht<br />

pure Angst vor allem vor dem Verlust des Arbeitsplatzes.<br />

Daher müssen gerade jetzt die Gewerkschaften<br />

zu Kristallisationspunkten des gemeinsamen<br />

Widerstandes werden. Solidarität ist<br />

eine entscheidende Waffe zur Überwindung von<br />

Angst zur Durchsetzung von ökonomischen <strong>und</strong><br />

politischen Forderungen.<br />

Die Herrschenden haben Angst davor, dass die<br />

Beherrschten ihre Angst verlieren <strong>und</strong> den Mut<br />

zum Widerstand gewinnen. Sklaven haben nichts<br />

zu verlieren außer ihre Ketten.<br />

Aus diesen Gründen: Nieder mit Hartz IV, das<br />

Volk sind wir! Auf nach Berlin am 16.Mai für<br />

ein besseres Deutschland, gegen Hunger <strong>und</strong><br />

Ausbeutung! Weg mit der kapitalistischen Weltordnung!<br />

(Aschersleben, 27.4.2009) �<br />

Impressum<br />

Herausgeber: AG Mansfeld Links<br />

im Kreisverband Die Linke. Mansfeld-Südharz<br />

Postfach 10 11 51<br />

06295 Sangerhausen<br />

Die AG ist zu erreichen über:<br />

06333 Hettstedt, Obertor 2 ℡ (03476) 81 12 70<br />

Fax (03476) 81 12 75<br />

e-mail mansfeld-links@die-optimisten.net<br />

internet www. pds-mansfelder-land.de<br />

Ein Exemplar jeder Ausgabe kostet die Herausgeber 1 €.<br />

3


4 Mansfelld LLinks 6/2009<br />

Erfahrungsaustausch der BO-Vorsitzenden<br />

Do. 25. Juni 16.00 Uhr Sangerhausen<br />

Sitzung des Arbeitspräsidiums<br />

Do. 25. Juni 18.00 Uhr Sangerhausen<br />

Mitgliederversammlung - OV Sangerhausen<br />

Mi. 03. Juni 15.00 Uhr Sangerhausen<br />

Termine<br />

Mansfeld Links gratuliert zum Geburtstag<br />

am 02.06. Hans Fünfhausen Quenstedt<br />

am 02.06. Manfred Lüning Siersleben<br />

am 03.06. Hildegard Peters Eisleben<br />

am 03.06. Anni Rumpf Sangerhausen<br />

am 06.06. Anja Stiedenroth Berlin<br />

am 09.06. Rosemarie Lentge Sangerhausen<br />

am 10.06. Horst Gabriel Hettstedt<br />

am 10.06. Hildegard Heise Sangerhausen<br />

am 10.06. Rainer Lienow Benndorf<br />

am 10.06. Hans-Heinrich Scheunemann<br />

Sangerhausen<br />

am 14.06. Harti Rische Hettstedt<br />

wurde das eigentlich für den Marktplatz vorgesehene<br />

Programm durchgeführt.<br />

Aus dem diesjährigen Ablauf der Veranstaltung<br />

sind Schlüsse zu ziehen. Für künftige <strong>Jahre</strong> ist man<br />

Wahlsonntag<br />

So. 07. Juni<br />

Berg- <strong>und</strong> Rosenfest<br />

mit Genossen aus Hradec-Kralove<br />

So. 27. Juni Sangerhausen<br />

im Juni:<br />

am 16.06. Martina Schneidewind Sangerhausen<br />

am 17.06. Heinz Hahne Wansleben<br />

am 17.06. Hans Möhring Röblingen<br />

am 20.06. Kurt Hahn Hettstedt<br />

am 20.06. Elke Jordan Klostermansfeld<br />

am 22.06. Sigrid Behr Sangerhausen<br />

am 24.06. Charlotte Gendaszek Eisleben<br />

am 25.06. Michael Dietrich Sangerhausen<br />

am 26.06. Werner Müller Hettstedt<br />

am 26.06. Horst Recke Helbra<br />

am 29.06. Liane Maroska Eisleben<br />

am 30.06. Helga Gebhardt Sangerhausen<br />

Nachruf<br />

Am Montag, den 27. April 2009 verstarb plötzlich<br />

unser Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> Genosse<br />

Gustav Gabriel<br />

im Alter von 90 <strong>Jahre</strong>n.<br />

Wir verlieren einen zu jeder Zeit streitbaren Genossen.<br />

Noch im hohen Alter war er stets bestrebt, seine Lebenserfahrungen<br />

vor allem an die junge Generation weiterzugeben.<br />

Und immer sind da Spuren deines Lebens, Bilder,<br />

Augenblicke <strong>und</strong> Gefühle, die uns an dich erinnern<br />

<strong>und</strong> uns glauben lassen, dass du bei uns bist.<br />

Sein Andenken werden wir stets in Ehren halten.<br />

Kreisvorstand DIE LINKE Basisverband DIE LINKE VdN-BdA<br />

Mansfeld-Südharz Lutherstadt Eisleben Mansfeld-Südharz<br />

Schluss von Seite 1<br />

8. Mai - Zielstellung nicht ganz erreicht!<br />

sich im Bündnis bereits einig. Ein weiter so,<br />

kann es nicht geben, sondern nur ein „besser<br />

Machen“ auf der Basis auch der diesjährigen Erfahrungen.<br />


6/2009 Mansfeld Links<br />

5<br />

Oskar Glaser Teil 5<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Mansfelder</strong> <strong>Kupfer</strong>- <strong>und</strong> <strong>Messingwerke</strong> (<strong>MKM</strong>)<br />

8. Die 60er <strong>Jahre</strong><br />

Das Walzwerk wurde in dieser Zeit zum führenden<br />

Buntmetallzentrum der DDR. Dabei ging es<br />

vor allem darum, das zu produzieren, was gebraucht<br />

wurde <strong>und</strong> das war nicht wenig vom<br />

Sortiment, aber z.T. zu wenig von der Produktionsmenge.<br />

Dies betraf den Inlandbedarf als<br />

auch den Export in sozialistische <strong>und</strong> nichtsozialistische<br />

Staaten. Ende der 50er <strong>Jahre</strong> waren bis<br />

zu 50.000 Einzelverträge je Monat zu realisieren.<br />

Bis zu 200.000 Einzelerzeugnisse erfasste<br />

das Lieferprogramm des Walzwerkes. Ob da immer<br />

die Wirtschaftlichkeit im Vordergr<strong>und</strong> stand,<br />

war fraglich <strong>und</strong> Konkurrenz ausgeschlossen,<br />

denn auf viele Erzeugnisse besaßen die Hettstedter<br />

eine Monopolstellung.<br />

In der heutigen Produktion entscheidet vor allem<br />

die Masse <strong>und</strong> der erzeugte Profit.<br />

Diese Situation führte auch zu einem deutlichen<br />

Anstieg der Beschäftigten <strong>und</strong> so standen 1960<br />

6.700 Arbeiter <strong>und</strong> Angestellte im Dienste des<br />

Walzwerkes.<br />

Bereits Ende der 50er <strong>Jahre</strong> bedingte die Entwicklung<br />

der Elektrotechnik <strong>und</strong> Elektronik den<br />

Ausbau der Kabel- <strong>und</strong> Drahtindustrie in zwei<br />

Zentren der DDR – in Oberspree/Berlin <strong>und</strong> in<br />

Hettstedt <strong>und</strong> so wurde bereits 1957 auf Regierungsebene<br />

über den extensiven Ausbau der<br />

Drahtfertigung im Walzwerk entschieden, denn<br />

die bisherige Konzentration der Drahtfertigung<br />

im <strong>Kupfer</strong>-Grob- <strong>und</strong> Feinzug sowie Emailliererei<br />

war räumlich nicht mehr gegeben. Die Ausweitung<br />

des Werksgeländes in Richtung Molmeck<br />

bot sich an mit einer Produktionsfläche<br />

von 33 – 53.000 qm. 162.000 Kubikmeter Erde<br />

mussten abgebaggert werden.<br />

1961 ging der erste Teil der neu gebauten Drahtbetriebe<br />

in Produktion. Dieser bestand aus den<br />

Abteilungen<br />

- Lagerhalle<br />

(später Standort der ersten DGW-Anlage für<br />

Aluminium ab 2. März 1962)<br />

- Aluminium-Grobzug <strong>und</strong> -Verseilerei<br />

- Aluminium-Glüherei <strong>und</strong> Entfettung<br />

- Aluminium-Mittelzug<br />

- <strong>Kupfer</strong>-Mittelzug<br />

- <strong>Kupfer</strong>-Glüherei<br />

- <strong>Kupfer</strong>-Grobzug <strong>und</strong><br />

- <strong>Kupfer</strong>-Feinzug <strong>und</strong> –Verseilerei<br />

Oberhalb der Ziehbetriebe begann der Bau der<br />

Lackdrahtfabrik. In der Ursprungskonzeption<br />

war vorgesehen, dass auf dem neu erschlossenen<br />

Gelände die modernste <strong>und</strong> größte Lackdrahtfabrik<br />

der Welt errichtet werden sollte.<br />

Eine Konzeption, die sich aber in den Folgejahren<br />

nicht halten lies, da sie auf der Produktion<br />

von 5.000 <strong>Jahre</strong>stonnen (gleich 15.000 Volumentonnen)<br />

Aluminiumdraht <strong>und</strong> 5.000 <strong>Jahre</strong>stonnen<br />

<strong>Kupfer</strong>lackdraht basierte. Die Substitution<br />

von <strong>Kupfer</strong> durch Aluminium im Elektromaschinenbau<br />

(besonders im Export) schied<br />

aber aus <strong>und</strong> geplante Exporte in die Volksrepublik<br />

China kamen aus politischen Gründen nicht<br />

mehr in Frage. So wurden statt der geplanten 16<br />

Produktionshallen im Zeitzraum von 1961 bis<br />

1966 etappenweise nur 8 errichtet, wovon die<br />

erste Halle 1961 in Betrieb ging.<br />

Für die Versorgung mit Draht aus den Ziehbetrieben<br />

wurde ein Unterflurkettenförderer geschaffen<br />

<strong>und</strong> für die Lackversorgung in die einzelnen<br />

Produktionshallen ein zentrales Lacklager<br />

gebaut. Durch die freiwerdenden Räume in<br />

der Emailliererei konnte 1966 eine Unicast-Anlage<br />

aus England zum Gießen von Bronzedraht<br />

anlaufen <strong>und</strong> die sehr komplizierte Schneid-<br />

Drahtfertigung abgelöst werden.<br />

Mitte der 60er <strong>Jahre</strong> lief das zweite Kesselhaus<br />

<strong>und</strong> versorgte die neu entstandenen Betriebe mit<br />

Wärme <strong>und</strong> Dampf. 1962 musste eine 110-kV-<br />

Station errichtet werden.<br />

Im Schwermetall-Blech- <strong>und</strong> Bandbereich war<br />

bereits 1961 eine Stranggussanlage zum Gießen<br />

von Messingplatten <strong>und</strong> –bolzen angelaufen, der<br />

später die erforderliche Torrington-Fräse folgte.<br />

1966 erfolgte im Nordtal des Werkes der Aufbau<br />

einer Vakuumgießerei zur Erzeugung von in Vakuum<br />

geschmolzenen Legierungen. Ebenfalls<br />

im Bandwalzwerk nahmen neue moderne<br />

Schmalbandwalzwerke die Produktion auf.<br />

Fortsetzung auf Seite 6


6 Mansffeld Links 6/2009<br />

Fortsetzung von Seite 5<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Mansfelder</strong> <strong>Kupfer</strong>- <strong>und</strong> <strong>Messingwerke</strong> (<strong>MKM</strong>)<br />

Der verstärkte Einsatz von Aluminium im Bauwesen<br />

erforderte den Bau einer neuen Leichtmetallgießerei<br />

<strong>und</strong> den Aufbau von neuen Produktionshallen<br />

in Richtung Molmeck zur Produktion<br />

der begehrten Verb<strong>und</strong>elemente für Warm- <strong>und</strong><br />

Kaltbauten.<br />

Dies erforderte wiederum die Rekonstruktion<br />

des Leichtmetall-Blech- <strong>und</strong> –Band,walzwerkes.<br />

Nachdem bereits direkt nach Kriegsende Massenbedarfsgüter<br />

hergestellt wurden, folgte schon<br />

1954 ein weiterer Ausbau durch die Schaffung<br />

einer Abteilung für Konsumgüter. Mit Aluminiumgeschirr<br />

<strong>und</strong> –bestecken, Entsafter wurden<br />

wichtige Gebrauchsgüter für die Bevölkerung<br />

geschaffen. Die Renner waren aber die Silberbestecke<br />

<strong>und</strong> der Schnellkochtopf aus Hettstedt.<br />

Eine Produktionsausweitung wurde möglich, in<br />

dem sich im alten Feinzugsgebäude der Produktionsbereich<br />

Konsumgüter etablierte.<br />

Die weitere Konzentration der Buntmetallbetriebe<br />

der DDR führte am 1.1.1965 zur Bildung des<br />

Kombinates – VEB Vereinigte NE-Metallhalbzeugwerke<br />

unter der Leitung des Walzwerkes<br />

Hettstedt. Der Werkdirektor Prof.Dr.Bandel wurde<br />

zum Generaldirektor berufen. Dazu gehörten<br />

die Betriebe:<br />

- Walzwerk Hettstedt als Stammbetrieb<br />

- Drahtumspinnung Allstedt<br />

- Halle (Stahl-Aluminium-Leichtbau)<br />

- Sandersleben (Rationalisierungsmittelbau<br />

früher Ludwigshütte)<br />

- Berliner Metallhütten- <strong>und</strong> Halbzeugwerk<br />

- Leichtmetallwerk Rackwitz<br />

- Halbzeugwerk Auerhammer<br />

- Draht- <strong>und</strong> Seilwerk Rothenburg<br />

- Alufolie Merseburg<br />

Am 2.Mai 1965 wurde in der neuen Leichtmetallgießerei<br />

eine Properzi-Draht-Gieß-Walzanlage<br />

aus Italien in Betrieb gesetzt <strong>und</strong> damit der<br />

Prototyp aus den Drahtbetrieben wegen der zu<br />

geringen Produktionskapazität stillgelegt.<br />

Für die bereits erwähnten Neubauten im Walzwerk<br />

zeigte sich der eigene Stahlbau in Halle zuständig.<br />

Immer mehr setzte sich in fast allen Kollektiven<br />

das Kosten-Nutzen-Denken durch. Dazu haben<br />

auch Wettbewerbsmethoden von Mann zu<br />

Mann, von Brigade zu Brigade, von Abteilung<br />

zu Abteilung <strong>und</strong> von Betrieb zu Betrieb beigetragen.<br />

Der Einfluss der geplanten Neuerertätigkeit kam<br />

zum Tragen <strong>und</strong> so konnte das Walzwerk über<br />

gute Erfolge im innerbetrieblichen <strong>und</strong> außerbetrieblichen<br />

Wettbewerb verfügen. Auch die Einbeziehung<br />

der Jugend in der „Messe der Meister<br />

von morgen“ (MMM) trug dazu bei.<br />

1967 schied Prof.Bandel aus dem Walzwerkkollektiv<br />

als Generaldirektor aus <strong>und</strong> an seine Stelle<br />

trat Werner Stude. Starke personelle Veränderungen<br />

durch ihn schwächten die Struktur <strong>und</strong> gute<br />

Produktionsergebnisse blieben z.T. aus. Keine<br />

gerade erfolgreiche Zeit für das Walzwerk Hettstedt,<br />

das immer auf der Sonnenseite der Industriebetriebe<br />

der DDR stand.<br />

9. Die 70er <strong>Jahre</strong><br />

Durch die Weisung des zuständigen Ministers<br />

für Erzbergbau, Metallurgie <strong>und</strong> Kali,<br />

Dr.Singhuber erfolgt mit <strong>Jahre</strong>sbeginn 1970 die<br />

Vereinigung des NE-Metallkombinates mit dem<br />

Mansfeld Kombinat unter Leitung von Prof. Dr.<br />

Jentsch. Dieser beauftragt Wolfgang Großpietsch<br />

mit der Leitung des Walzwerkes. Die<br />

Belegschaft ist in der Zwischenzeit auf 8.500<br />

Beschäftigte angestiegen <strong>und</strong> im Zuge der weiteren<br />

Rationalisierung der Produktion zeigen<br />

diese <strong>Jahre</strong> vor allem neue Aufgaben in der Intensivierung<br />

der Produktion. Von besonderer<br />

Bedeutung war dabei der Beschluss des „Rates<br />

für gegenseitige Wirtschaftshilfe“ aus dem<br />

<strong>Jahre</strong> 1972, das Walzwerk an die sowjetische<br />

Erdgasleitung Nordlicht aus dem etwa 7.000<br />

km entfernten Tjumen (hinter dem Ural) anzuschließen.<br />

Eine Abzweigung ist auch für die<br />

<strong>Kupfer</strong>- Silber-Hütte vorgesehen. Erdgas statt<br />

Generatorgas - das waren neue moderne technologische<br />

Bedingungen für die Glühprozesse<br />

im Walzwerk <strong>und</strong> verbesserte Arbeits- <strong>und</strong> Umweltbedingungen<br />

für die Walzwerker <strong>und</strong> auch<br />

die Hettstedter.<br />

Fortsetzung in der nächsten Ausgabe

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