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Ausgabe Mai 2013 - DIE LINKE. Kreisverband Mansfeld-Südharz

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M A N S F E L D<br />

I n f o r m a t i o n s b l a t t<br />

L I N K S<br />

<strong>Kreisverband</strong> <strong>Mansfeld</strong>-<strong>Südharz</strong><br />

20.(23.) Jahrgang Nr. 5/<strong>2013</strong><br />

25.04.<strong>2013</strong><br />

Weiterer Inhalt:<br />

Seite 3<br />

Seite 4<br />

Seite 6<br />

Landesliste zur Bundestagswahl<br />

Der Landeshaushalt 2014 in der Diskussion<br />

JUGENDARREST – Nein, Danke!


2 M a n s f e l d L i n k s 5/<strong>2013</strong><br />

Karin Paul<br />

Hettstedter Bürgermeister<br />

zu Gast<br />

beim Kommunalpolitischen Frühschoppen<br />

Am Sonntag, 7. April, wurde der Politfrühschoppen<br />

der <strong>LINKE</strong>N, der lange Zeit gerade in der Hettstedter<br />

Basis eine gute Tradition hatte, wiederbelebt. In<br />

der gut besuchten Veranstaltung im Ratskeller war<br />

Danny Kavalier ein umworbener Gesprächspartner.<br />

Der Bürgermeister der Kupferstadt gab Einblicke in<br />

aktuelle und künftige Vorhaben der Stadt. So äußerte<br />

er sich auf Nachfrage von Stefan Gebhardt zur Entwicklung<br />

des <strong>Mansfeld</strong> Museums, wo aus seiner<br />

Sicht der museale Charakter wieder stärker in den<br />

Vordergrund gerückt werden müsse.<br />

Von Bürgern aus den Umlandkommunen wurde Kavalier<br />

zur Zusammenarbeit der Räte und Verwaltungen<br />

befragt – hier wünscht er sich insbesondere mit<br />

den Bürgermeistern der Nachbarstädte eine bessere,<br />

engere. Für die gesamte Region sei es wichtig, Kräfte<br />

zu bündeln und punktuell gemeinsam zu agieren.<br />

Kavalier machte dies am Beispiel wichtiger Neuanschaffungen<br />

im Bereich der Feuerwehren fest, die<br />

schließlich kommunenübergreifend agieren und ihre<br />

Technik zur Rettung von Leben und Gütern nicht nur<br />

in Hettstedt einsetzen.<br />

Als sehr gut bewerte er die Zusammenarbeit mit den<br />

Stadträten und den Landtagsabgeordneten der Region.<br />

Kontinuierlich werde zum Beispiel gemeinsam daran<br />

gearbeitet, die Visionen in Bezug auf die kinder- und<br />

jugendfreundlichste Stadt umzusetzen, die zum Teil<br />

auch von den Bürgern hereingetragen werden.<br />

Außerdem verriet Kavalier, dass sich die Stadtverwaltung<br />

bereits jetzt gedanklich damit beschäftigt,<br />

die 975-Jahrfeier Hettstedts vorzubereiten.<br />

Roland Wagner im Auftrag des Vorstandes des Fördervereins<br />

Lauf in den <strong>Mai</strong><br />

und Ausstellungseröffnung<br />

"Von Stahl Walzwerk<br />

zu Blau-Weiß Hettstedt"<br />

Der Förderverein Flamme der Freundschaft e.V.<br />

führt am Freitag, 17. <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong>, an der Flamme der<br />

Freundschaft traditionell den Lauf in den <strong>Mai</strong> um<br />

den Wanderpokal des Fördervereins durch.<br />

Schülerinnen und Schüler der Hettstedter Schulen<br />

sind dazu herzlich eingeladen. Startbeginn: 13.30<br />

Uhr, Meldungen ab 13 Uhr. Gestartet wird in gemischten<br />

Gruppen (Jungen und Mädchen) der Klassen<br />

1 - 4. Die beste Schule erhält einen neuen Wanderpokal,<br />

da die Novalis-Grundschule als dreimaliger<br />

Pokalsieger im Besitz dieses Pokals bleibt.<br />

Läuferinnen und Läufer auf den Plätzen 1 - 3 erhalten<br />

Urkunden und Medaillen; alle Teilnehmer erhalten<br />

eine Teilnahmebestätigung und nehmen an der<br />

Tombola teil. Die Siegerehrung erfolgt ca. 14.30 Uhr<br />

durch Herrn Hentschel, Vorsitzender des Fördervereins<br />

und Herrn Hilprecht, Stadtverwaltung Hettstedt.<br />

Dieser Lauf in den <strong>Mai</strong> wird unterstützt durch die<br />

Wohnungsgesellschaft und die Sparkasse.<br />

Danach erfolgt um 15 Uhr durch Herrn Großpietsch<br />

die Ausstellungseröffnung „Von Stahl Walzwerk zu<br />

Blau-Weiß Hettstedt“, an der sich die Sektionen Turnen,<br />

Ringen, Boxen, Schwimmen, Wasserball und<br />

Laufen beteiligten.<br />

Diese Ausstellung öffnen wir für Besucher bis Juli<br />

jeden Sonnabend.<br />

<br />

<strong>Mansfeld</strong> Links gratuliert zum Geburtstag<br />

im <strong>Mai</strong>:<br />

am 01.05. Antje Kellner Siebigerode<br />

am 03.05. Ruth Blossfeld Hettstedt<br />

am 04.05. Elli Führes Hettstedt<br />

am 05.05. Herbert Köller Sangerhausen<br />

am 05.05. Walter Maroska Eisleben<br />

am 06.05. Elfriede Siebert Wimmelburg<br />

am 06.05. Günter Sommer Sangerhausen<br />

am 06.05. Elke Weiskopf Sangerhausen<br />

am 07.05. Torsten Scharlo Sangerhausen<br />

am 08.05. Lisa Reckner Hettstedt<br />

am 10.05. Elfriede Tennstedt Hettstedt<br />

am 12.05. Horst Eidam Freist<br />

am 14.05. Karl-Heinz Fiebiger Wimmelburg<br />

am 14.05. Kurt Linke Sangerhausen<br />

am 16.05. Eberhard Schmors Gerbstedt<br />

am 17.05. Frank Gothe Brücken<br />

am 17.05. Bernd Köhler Sangerhausen<br />

am 17.05. Lutz Matiebe Gerbstedt<br />

am 18.05. Norbert Güntzel Hettstedt<br />

am 19.05. Ingeborg Jähne Eisleben<br />

am 20.05. Renate Engelhardt Sangerhausen<br />

am 20.05. Frank Kümmel Riestedt<br />

am 21.05. Hannelore Gerth Sangerhausen<br />

am 21.05. Wilhelm Graßhoff Hettstedt<br />

am 21.05. Herbert Hebestreit Gerbstedt<br />

am 22.05. Giesela Herrmann Sangerhausen<br />

am 22.05. Harald Tanzer Hettstedt<br />

am 23.05. Klaus Morgenbrodt Friesdorf<br />

am 25.05. Evelin Gabriel Hettstedt<br />

am 27.05. Willi Köhler Eisleben


5/<strong>2013</strong><br />

M a n s f e l d L i n k s<br />

3<br />

Landesliste zur Bundestagswahl gewählt<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. Sachsen-Anhalt hat die Landesliste zur Bundestagswahl <strong>2013</strong> gewählt. Petra Sitte<br />

führt als Spitzenkandidatin die Liste an.<br />

Die einzelnen Wahlergebnisse sehen wie folgt aus:<br />

Listenplatz 1<br />

Dr. Petra Sitte<br />

abgegebene Stimmen: 117<br />

gültige Stimmen: 117<br />

Ja: 91,4 % (107 Stimmen)<br />

Nein: 6 % (7 Stimmen)<br />

Enthaltungen: 2,6 % (3 Stimmen)<br />

Listenplatz 2<br />

Jan Korte<br />

abgegebene Stimmen: 116<br />

gültige Stimmen: 116<br />

Ja: 88,8 % (103 Stimmen)<br />

Nein: 6,9 % (8 Stimmen)<br />

Enthaltungen: 4,3 % (5 Stimmen)<br />

Listenplatz 3<br />

Katrin Kunert<br />

abgegebene Stimmen: 116<br />

gültige Stimmen: 116<br />

Ja: 87,9 % (102 Stimmen)<br />

Nein: 7,8 % (9 Stimmen)<br />

Enthaltungen: 5 % (4,3 Stimmen)<br />

Listenplatz 4<br />

Roland Claus<br />

abgegebene Stimmen: 116<br />

gültige Stimmen: 115<br />

Ja: 73 % (84 Stimmen)<br />

Enthaltungen: 3,5 % (4 Stimmen)<br />

Bei Gegenkandidatur<br />

von Thomas Waldheim.<br />

Listenplatz 5<br />

Dr. Rosemarie Hein<br />

abgegebene Stimmen: 116<br />

gültige Stimmen: 115<br />

Ja: 69,6 % (80 Stimmen)<br />

Enthaltungen: 5,2 % (6 Stimmen)<br />

Bei Gegenkandidatur von Elke Reinke.<br />

Listenplatz 6<br />

Jörg Schindler<br />

abgegebene Stimmen: 116<br />

gültige Stimmen: 115<br />

Ja: 69,6 % (80 Stimmen)<br />

Enthaltungen: 2,6 % (3 Stimmen)<br />

Bei Gegenkandidatur von Thomas Waldheim.<br />

Listenplatz 7<br />

Elke Reinke<br />

abgegebene Stimmen: 116<br />

gültige Stimmen: 114<br />

Ja: 67,6 % (77 Stimmen)<br />

Nein: 21,9 % (25 Stimmen)<br />

Enthaltungen: 10,5 % (12 Stimmen)<br />

<br />

Impressum<br />

Herausgeber: AG <strong>Mansfeld</strong> Links<br />

im <strong>Kreisverband</strong> Die Linke. <strong>Mansfeld</strong>-<strong>Südharz</strong><br />

Postfach 10 11 51<br />

06295 Sangerhausen<br />

Die AG ist zu erreichen über:<br />

06333 Hettstedt, Obertor 2 03476 811270<br />

Fax 03476 811275<br />

e-mail mansfeld-links@die-optimisten.net<br />

internet www. dielinke-msh.de<br />

Ein Exemplar jeder <strong>Ausgabe</strong> kostet die Herausgeber 1 €.


4 M a n s f e l d L i n k s 5/<strong>2013</strong><br />

Angelika Klein, MdL<br />

Der Landeshaushalt 2014 in der Diskussion<br />

Seit einigen Wochen werden in einigen Bereichen<br />

des Landes eifrig Zahlen diskutiert. Die Landesregierung<br />

hat Mitte März ihre Vorstellungen vom Haushalt<br />

2014 vorgestellt. Bestimmte Entwicklungen wie<br />

der Rückgang der Sonderbedarfszuweisungen des<br />

Bundes für die ostdeutschen Länder bis 2019 und der<br />

EU-Gelder sind nicht neu - darüber diskutieren wir<br />

schon seit mehreren Jahren. Allerdings haben sie bei<br />

den vergangenen Haushaltsdebatten nur am Rand<br />

eine Rolle gespielt, auch wenn das jeweilige Szenarium<br />

mit teueren Gutachten unterlegt wurde. Gerade<br />

beim Nachtragshaushalt 2012/13 wurde noch einmal<br />

aus dem Vollen geschöpft. Aber jetzt - so die Landesregierung<br />

- wird es ernst mit den Einsparungen. Sie<br />

hat die Haushaltskonsolidierung zu ihrem obersten<br />

Staatsziel erklärt, dem alltägliches Leben im Land<br />

untergeordnet werden muss. Das Land gibt im Vergleich<br />

zu anderen nach Meinung der Landesregierung<br />

zu viel im konsumtiven Bereich aus - sei es bei<br />

den Hochschulen, den Schulen, der Kultur, der Polizei<br />

und für die Kommunen.<br />

Die Landesregierung geht von einer Finanzanpassung<br />

des Landeshaushaltes an den der westdeutschen<br />

Flächenländer aus, ohne zu berücksichtigen, dass es<br />

dort teilweise ganz anders historisch gewachsene<br />

Strukturen zur Aufgabenbewältigung gibt. Und sie<br />

geht alternativlos davon aus, dass es keinerlei Anpassung<br />

der Einnahmen von Bund, Länder und<br />

Kommunen geben wird. Auch wenn Herr Steinbrück<br />

im Bundestagswahlkampf eine Anhebung des Spitzensteuersatzes<br />

fordert, die Wiedereinführung einer<br />

Vermögenssteuer und eine Reform der Erbschaftssteuer,<br />

so scheint der Finanzminister nicht so recht<br />

daran zu glauben, dass es auch so kommen könnte<br />

und setzt lediglich auf Einsparungen.<br />

Ein wesentlicher Grund für die geplanten Einsparungen<br />

im künftigen Landeshaushalt sind die Einhaltung<br />

der Schuldenbremse und der Abbau der Altschulden.<br />

Ja, Sachsen-Anhalt hat knapp 21 Mrd. €<br />

Schulden. Dafür müssen wir zwischen 600 bis 900<br />

Mio. € Zinsen jährlich zahlen. Das schränkt unsere<br />

Spielräume bei der Haushaltgestaltung wesentlich<br />

ein. Die meisten Schulden sind zwischen 1990 und<br />

2000 entstanden. Die Vorstellung der Bundesregierung,<br />

die deutsche Einheit aus der Portokasse zu<br />

zahlen, war nicht aufgegangen und jede Landesre-<br />

André Röthel<br />

UNESCO ohne wirtschaftliche Nachteile,<br />

aber mit vielen Vorurteilen<br />

Am 27. Februar lehnte der Gemeinderat der Verbandsgemeinde<br />

<strong>Südharz</strong> die Antragstellung zur<br />

UNESCO-Anerkennung ab und fällte für das Biosphärenreservat<br />

<strong>Südharz</strong> ein schwerwiegendes Urteil.<br />

Dieser Beschluss kann und wird dazu führen, dass<br />

das Land der Beantragung des UNESCO-Titels nicht<br />

zustimmt, da noch zu Zeiten von Frau Wernicke als<br />

Umweltministerin vereinbart wurde, dass alle im Gebiet<br />

des Biosphärenreservates liegenden Gemeinden<br />

ihre Zustimmung zur Antragstellung erteilen müssen.<br />

Das betrifft neben der Gemeinde <strong>Südharz</strong> unter anderem<br />

auch die Stadt Sangerhausen und ihre Ortsteile.<br />

Diese haben den Plänen bereits im Jahr 2009 die Zustimmung<br />

erteilt und werden hierbei auch vom Landkreis<br />

<strong>Mansfeld</strong>-<strong>Südharz</strong> unterstützt.<br />

In der Gemeinde <strong>Südharz</strong> ist der Bürgermeister neben<br />

wenigen Gemeinderäten der treibende Keil zur Ablehnung<br />

der UNESCO-Antragstellung. Es werden im<br />

Rat und auch in der Bevölkerung Gerüchte gestreut,<br />

welche von einem wirtschaftlichen Niedergang der<br />

Region bis hin zur weitgehenden Einzäunung des Gebietes<br />

sprechen. Einige Gemeinderäte sprechen von<br />

einer Art Indianerreservat und das Anteholzwerk<br />

müsste die Pforten schließen. Dabei beruht dies zu<br />

meist auf Gerüchten, welche von Herrn Rettig selbst<br />

in die Welt gestreut werden, um eigene wirtschaftliche<br />

Interessen zu sichern.<br />

Es gibt verschiedene Beispiele, die zeigen dass ein<br />

Biosphärenreservat oder ein UNESCO-Titel nicht am<br />

wirtschaftlichen Handeln hindern, da lediglich ein<br />

kleiner Teil des Biosphärenreservates, nämlich die<br />

Kernzone betroffen ist. Diese existiert bereits jetzt<br />

und auch bereits jetzt wird beispielsweise das Sägewerk<br />

von Ante in Rottleberode mit Holz aus anderen<br />

Gebieten beliefert und bereits jetzt baut Knauf in anderen<br />

Biosphärenreservaten Gips ab. Den Privatwaldbesitzern,<br />

welche Flächen in der Kernzone haben,<br />

wurde bereits ein Flächentausch vom Land angeboten.<br />

Nach Gesprächen mit verschiedenen Unterstützern<br />

des Biosphärenreservates und auch der Initiative für<br />

eine Antragstellung zum UNESCO-Titel hat Herr<br />

Rettig selbst etwa 50.000 qm Land innerhalb des Gebietes<br />

und wäre somit ggf. persönlich von einer Ent-


5/<strong>2013</strong> M a n s f e l d L i n k s<br />

5<br />

gierung versuchte, wenigstens etwas zu retten, sei es<br />

der Flughafen Cochstedt, den Waggonbau in Halle<br />

oder die Chemieindustrie um Bitterfeld. Nach den<br />

gegenwärtigen Vorstellungen der Landesregierung<br />

braucht das Land ca. 80 Jahre um diesen Schuldenberg<br />

abzutragen. Hier brauchen wir andere Lösungen.<br />

Wir können doch den Bürgerinnen und Bürgern<br />

in Sachsen-Anhalt nicht sagen, wenn wir jetzt alle<br />

ganz eifrig sparen, leben eure Urenkel in einem<br />

schuldenfreien Sachsen-Anhalt. Wir brauchen eine<br />

Perspektive, die nicht vom Abbau der öffentlichen<br />

Daseinsvorsorge gekennzeichnet ist. Die Fraktion<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> hat mit ihren Konzepten Sachsen-Anhalt<br />

2020 Angebote erarbeitet. Wir sollten sie in der<br />

Haushaltsdebatte hervorholen. Die Attraktivität des<br />

Landes Sachsen-Anhalt hängt sehr wohl davon ab,<br />

wie wir es gestalten und wir den Bürgerinnen und<br />

Bürgern auch Angebote unterbreiten, hier zu leben,<br />

zu lernen und zu arbeiten. Das setzt neben den Kindertagesstätten<br />

auch Schulen und Hochschulen voraus.<br />

Die Kommunen müssen in der Lage sein, ihre<br />

vielfältigen Aufgaben zu bewältigen.<br />

Die von der Landesregierung einmütig gebilligten<br />

Sparvorschläge des Ministerpräsidenten und des Finanzministers<br />

sind nicht alternativlos. Eine angemessene<br />

Finanzierung der öffentlichen Daseinsvorsorge muss<br />

deshalb ein Thema im Bundestagswahlkampf sein.<br />

wertung eines privaten Grundstückes betroffen. Bürgermeister<br />

Rettig hat trotz des Mitwirkungsverbotes<br />

diesen Ablehnungsbeschluss mit gefasst. Dies könnte<br />

auch weitere Gemeinderäte betreffen, womit der Beschluss<br />

ggf. rechtwidrig wäre, aber zumindest durch<br />

die Kommunalaufsicht zu prüfen ist, wie es die Gemeindeordnung<br />

des Landes Sachsen-Anhalt vorsieht.<br />

Auch im Hinblick auf die Veröffentlichung des Beschlusses<br />

ist unklar, ob dieser bereits rechtskräftig<br />

ist. In den jeweiligen Amtsblättern vom 9. März, 26.<br />

März und 6. April <strong>2013</strong> sowie in den Bekanntmachungen<br />

auf der Internetseite der Gemeinde ist der<br />

Beschluss nicht ersichtlich.<br />

Das Aktionsbündnis, welches sich zum Biosphärenreservat<br />

bekennt und die Antragstellung zur<br />

UNESCO-Anerkennung vorantreibt, hatte im Vorfeld<br />

der Ratssitzung mehr als 5000 Unterschriften pro<br />

Biosphärenreservat und UNESCO-Antragstellung<br />

übergeben. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. <strong>Mansfeld</strong>-<strong>Südharz</strong> steht wie<br />

viele andere Akteure, hinter dem Aktionsbündnis<br />

„Pro Biosphärenreservat <strong>Südharz</strong>“ und wird es auch<br />

zukünftig in seinen Aktivitäten unterstützen. Wir dulden<br />

nicht, dass Vereine und Einzelpersonen dazu gezwungen<br />

werden, sich von der Unterstützerinnenliste<br />

streichen zu lassen und fordern eine Prüfung des Beschlusses<br />

des Gemeinderates <strong>Südharz</strong> durch die<br />

Kommunalaufsicht des Landes. <br />

Termine<br />

Beratung des Arbeitspräsidiums des KV<br />

Do. 16. <strong>Mai</strong> 17 Uhr Hettstedt<br />

Kreisvorstandssitzung und<br />

Erfahrungsaustausch der BO-Vorsitzenden<br />

Do. 23. <strong>Mai</strong> 18.30 Uhr Hettstedt<br />

Nominierung des Direktkandidaten<br />

der <strong>LINKE</strong>N<br />

zur Bundestagswahl <strong>2013</strong><br />

für den Wahlkreis 74 <strong>Mansfeld</strong><br />

Fr. 17. <strong>Mai</strong> 18 Uhr Sangerhausen<br />

Glashalle Rosarium<br />

BO Hettstedt und Umgebung<br />

Vorstandssitzung<br />

Mo. 13. <strong>Mai</strong> 17 Uhr<br />

Mitgliederversammlung<br />

als Gast: Harald Koch<br />

Do. 23. <strong>Mai</strong> 16.30 Uhr Hettstedt<br />

Ratskeller<br />

<strong>Mai</strong>feier des DGB mit Frühschoppen<br />

Mi. 1. <strong>Mai</strong> 10 - 13 Uhr Hettstedt<br />

Gaststätte „Weidensol“<br />

an der Saigerhütte<br />

Veranstaltungen<br />

aus Anlass des Tages der Befreiung<br />

Kranzniederlegung<br />

So. 05. <strong>Mai</strong> 10 Uhr Eisleben<br />

Bahnhofsring<br />

Ortsverband Sangerhausen<br />

es spricht: Harald Koch<br />

Sa. 11. <strong>Mai</strong> 11 Uhr Heimkehle<br />

Stadtfraktion Hettstedt, Fraktionssitzung<br />

Mo. 6. <strong>Mai</strong> 18 Uhr „Hanoi“<br />

Di. 21. <strong>Mai</strong> 18 Uhr „Hanoi“<br />

Vorschau Juni:<br />

<strong>Kreisverband</strong> und BO Hettstedt u.U.<br />

Politfrühschoppen mit MdB Jan Korte<br />

So. 23. Juni 10 Uhr Hettstedt<br />

Ratskeller<br />

weitere Informationen in <strong>Mansfeld</strong> Lnks 06/<strong>2013</strong><br />

Redaktionssitzung für die Juniausgabe<br />

Mo. 6.<strong>Mai</strong> 16.00 Uhr<br />

Redaktionsschluss für die Juniausgabe<br />

Mi. 22. <strong>Mai</strong><br />

Erscheinen der Juniausgabe<br />

Do. 30. <strong>Mai</strong>


6 M a n s f e l d L i n k s 5/<strong>2013</strong><br />

Eva von Angern - MdL<br />

JUGENDARREST – Nein, Danke!<br />

Fraktion <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> legt Entwurf eines Jugendarrestvollzugsgesetzes im Landtag vor<br />

In der letzten Landtagssitzung machte ich namens<br />

der Fraktion <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> wiederholt deutlich, dass<br />

wir das Instrument „Jugendarrest“ wegen der nachgewiesenen<br />

nachhaltigen Wirkungslosigkeit ablehnen.<br />

Jugendarrest ist ein sogenanntes „Zuchtmittel“<br />

und kann vom Jugendrichter für maximal vier Wochen<br />

verhängt werden. Der Begriff des „Zuchtmittels“<br />

stammt aus der Nazizeit und hat bis heute leider<br />

unter keiner Bundesregierung eine Namensänderung<br />

gefunden. Hintergrund des Jugendarrestes ist, dass<br />

auf eine Straftat mit einer einem Freiheitsentzug reagiert<br />

werden soll, aber eben noch nicht mit einer Jugendstrafe,<br />

die in einer Jugendanstalt vollzogen werden<br />

würde. Es soll damit keine Strafe im eigentlichen<br />

Sinne sein, sondern vor allem ein STOP-Schild<br />

setzen. Studien der letzten Jahrzehnte haben jedoch<br />

bereits mehrfach nachgewiesen, dass dieses Erziehungsmittel<br />

meist ohne Erfolg ist. Die Rückfallquote<br />

liegt bei bis zu 80%. Daher hat die <strong>LINKE</strong> die Landesregierung<br />

aufgefordert, sich auf Bundesebene für<br />

die Abschaffung dieser Sanktionsform einzusetzen,<br />

denn die Entscheidung über die Streichung der entsprechenden<br />

Norm im Jugendgerichtsgesetz obliegt<br />

dem Bundesgesetzgeber. Und dieser hat sich leider in<br />

der Vergangenheit eher nicht dadurch ausgezeichnet,<br />

den Empfehlungen der Fachleute zu folgen, sondern<br />

hat vielmehr Verschärfungen beschlossen. Die letzte,<br />

namentlich der „Warnschussarrest“, ist erst am<br />

07.03.<strong>2013</strong> in Kraft getreten.<br />

Dennoch hat <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> zeitgleich einen Gesetzentwurf<br />

zum Vollzug des Jugendarrestes vorgelegt.<br />

Ein Widerspruch? Keinesfalls! Auf Landesebene stehen<br />

wir in der Verantwortung, den Vollzug des Jugendarrestes<br />

per Gesetz zu regeln. Wir als LandespolitikerInnen<br />

sind dafür verantwortlich, dass es mangels<br />

gesetzlich festgeschriebener Standards bis heute<br />

gerade einmal eine halbe Stelle für Sozialarbeit in<br />

der Jugendarrestanstalt gibt. Die Europäische Union<br />

hat allen Nationalstaaten klar ins Stammbuch geschrieben:<br />

„Sanktionen oder Maßnahmen, die gegen<br />

Jugendliche verhängt werden können, so wie die Art<br />

ihrer Durchführung, müssen gesetzlich geregelt sein<br />

und auf den Prinzipien der Wiedereingliederung, Erziehung<br />

und Rückfallverhütung beruhen. Es müssen<br />

ausreichend Ressourcen und Personal zur Verfügung<br />

gestellt werden, um sicherzustellen, dass die Eingriffe<br />

in das Leben der Jugendlichen sinnvoll sind. Mittelknappheit<br />

darf niemals eine Rechtfertigung für<br />

Eingriffe in die Rechte von Jugendlichen sein.“ Diesem<br />

Auftrag sind wir mit dem Gesetzentwurf nachgekommen.<br />

Kerngedanke ist dabei die kompromisslose<br />

Abwendung vom bisherigen reinen Sanktionscharakter<br />

des Arrestes und hin zu einer konzeptionellen<br />

Zuwendung auf die Förderung und Erziehung<br />

der Jugendlichen. Daher auch unsere klare Forderung,<br />

dass am Ende der JVA-Strukturreform ein eigener,<br />

räumlich, personell und wirtschaftlicher getrennter<br />

Standort der Arrestanstalt existieren muss. Hiervon<br />

darf es keine Abstriche geben. Alles andere - wie<br />

etwa die Überlegungen, die Anstalt an der neu zu<br />

bauenden Großanstalt in Halle anzusiedeln - hat im<br />

höchsten Maße negative Auswirkungen auf die Jugendlichen.<br />

Ein weiterer wesentlicher Punkt des Gesetzentwurfes<br />

ist die sozialpädagogische Diagnostik,<br />

die in einem individuellen Förderprogramm münden<br />

soll. Konsequenterweise bedarf es eines komplett<br />

neu aufgestellten Teams in der Jugendarrestvollzugsanstalt,<br />

beginnend mit einer sozialpädagogischen<br />

Leiterin, die sich auf Augenhöhe mit der Vollzugsleiterin<br />

befindet. Wir brauchen neben dem Allgemeinen<br />

Vollzugsdienst dringend sozialpädagogisch ausgebildetes<br />

Personal. Nur so kann das aufgestellte Förderprogramm<br />

auch tatsächlich umgesetzt werden. Dies<br />

darf zudem keinesfalls mit Ende der Zeit im Jugendarrestvollzug<br />

enden, sondern muss dann Hand in<br />

Hand mit - im günstigsten Falle auch den Eltern,<br />

dem Jugendamt, der Schule bzw. der Ausbildungsstätte<br />

weiter betrieben werden. Es können nur in der<br />

Gemeinsamkeit nachhaltig Strategien für die Erziehung<br />

und Förderung der Jugendlichen entwickelt<br />

werden. Wir haben in diesem Bereich nichts mehr zu<br />

verlieren, sondern können nur noch hinzugewinnen.<br />

Und je früher wir erfolgreich Jugendlichen helfen,<br />

ihren Weg in ein straffreies Leben zu finden, umso<br />

höher ist der gesellschaftliche Nutzen; und JA, auch<br />

der spätere Einspareffekt. Zudem hat sich <strong>DIE</strong> LIN-<br />

KE im Landtag dafür stark gemacht, dass das Schulgesetz<br />

geändert wird. Der Durchsetzung der Schulpflicht<br />

gegenüber Schülerinnen und Schülern mit administrativen<br />

Zwangsmaßnahmen lehnen wir klar als<br />

untaugliches Mittel ab. Im Vordergrund muss eine<br />

nachhaltige pädagogische und sozialpädagogische<br />

Arbeit stehen.<br />

<br />

Wer sich für den Gesetzentwurf und den Entschließungsantrag interessiert, findet beides hier:<br />

http://www.landtag.sachsen-anhalt.de/intra/landtag3/ltpapier/drs/6/d1885lge_6.pdf<br />

http://www.landtag.sachsen-anhalt.de/intra/landtag3/ltpapier/drs/6/d1886dea_6.pdf


5/<strong>2013</strong><br />

M a n s f e l d L i n k s<br />

7<br />

Oskar Glaser<br />

„Wenn´s ans Geld geht“<br />

Eine kleine Erinnerung an das Walzwerk vor 25 Jahren<br />

Wenn Mitglieder des Betriebes 30 - 40 Jahre im Betrieb<br />

gearbeitet haben (einer sogar 50), dann ist dies<br />

ein Beweis der Betriebsverbundenheit und eine Garantie<br />

für die weitere Lebensgrundlage. Dazu muss<br />

erwähnt werden, dass die Lackdrahtfertigung seit<br />

1925 im Walzwerk produktionsuntypisch angesiedelt<br />

war - gehörte sie eigentlich in die Kabelproduktion.<br />

Trotzdem hat das Walzwerk zu DDR-Zeiten über<br />

80% des Bedarfs an Kupfer- und Aluminiumlackdraht<br />

abgedeckt. Für das Walzwerk selbst lag der<br />

Anteil der industriellen Warenproduktion allerdings<br />

nur bei 10%. So mussten wir uns also mit der Verspottung<br />

„Schmalspurproduktion“ abfinden.<br />

Zum Ende der 70er Jahre reduzierte der Betrieb<br />

Elektromat Dresden die Produktionskapazitäten für<br />

den Lackdrahtmaschinenbau, weil dieser zum Leitbetrieb<br />

für die Elektronik wurde. Den Ankauf von<br />

Lackiermaschinen aus den Volksrepubliken Ungarn<br />

und Polen konnten wir nicht akzeptieren, da die gewünschten<br />

Leistungsparameter nicht erreicht wurden.<br />

Im Rahmen eines so genannten Kompensationsvorhabens<br />

(K-Vorhaben) mit der Bundesrepublik<br />

und Österreich durch Kupferblankdrahtlieferungen<br />

aus der DDR im Wert von 120 Millionen DM wurden<br />

Zieh- und Lackiermaschinen aus dem nichtsozialistischen<br />

Wirtschaftsgebiet (NSW) importiert.<br />

Ein neuer Feindrahtzug entstand durch eine österreichische<br />

Baufirma. Gerade diese Produktionsstätte<br />

fand durch Besucher aus dem Ausland höchste Anerkennung.<br />

Für 20 Millionen DM konnte die Lackdrahtfabrik<br />

29 Horizontallackiermaschinen, 6 Vertikallackiermaschinen<br />

und diverse Zusatzeinrichtungen<br />

in bereits vorhandenen Produktionsräumen in<br />

Betrieb nehmen.<br />

Die hoch produktiven Lackieranlagen der Firma<br />

MAG erforderten u.a. das Auflegen eines Kupferlackdrahtes<br />

von 0,07 mm Durchmesser bei 280m/<br />

min Lackiergeschwindigkeit auf eine rotierende Fertigdrahtspule.<br />

Äußerste Geschicklichkeit war also<br />

gefragt. Trotz einiger Bedenken, dass diese Produktionsgeschwindigkeiten<br />

an den neuen Lackiermaschinen<br />

von den Frauen beherrscht werden, wurde dies<br />

von ihnen gemeistert. Die Einstufung in die nächsthöhere<br />

Lohngruppe war deshalb logisch. Das hatte<br />

zur Folge, dass die Frauen z.T. einen höheren Nettolohn<br />

verdienten als Drahtlackierer in den anderen<br />

Fertigungsbereichen. Ihr Verdienst lag meist höher<br />

als der des Brigadeleiters in der Lohngruppe VII,<br />

dessen Nettolohn bei 750 - 800 Mark lag.<br />

Eine kleine Tabelle der so genannten Leistungskonstante<br />

innerhalb von 25 Jahren zeigt an Hand folgender<br />

Zahlen die Steigerung der Arbeitsproduktivität:<br />

k = v x d<br />

mit v = Lackiergeschwindigkeit in m/min<br />

und d = Drahtdurchmesser in mm.<br />

Drahtdurchmesser<br />

1960 1970 1985<br />

0,05 2,2 4,3 13,3<br />

0,10 2,5 4,0 24,0<br />

0,30 2,8 4,8 25,0<br />

1,50 2,6 6,0 12,0<br />

Wie sahen die Nettolohnbezüge in den Drahtbetrieben<br />

um 1985 aus? Dazu einige Beispiele:<br />

Tätigkeit Lohngruppe Verdienst<br />

Teil 4 und Schluss<br />

Drahtwalzen VI 800 – 900 M<br />

Ziehen VI 650 – 800 M<br />

Drahtlackierer V 650 – 750 M<br />

Drahtlackiererin VI 750 – 800 M<br />

Leider war der Einsatz dieser modernen Lackieranlagen<br />

nur von kurzer Dauer. Mit der Wende 1989/90<br />

wurde auch in der Lackdrahtfabrik versucht, Kooperation<br />

mit bekannten Lackdrahtherstellern aus der<br />

BRD, Frankreich und Österreich aufzubauen. Die<br />

Gespräche waren aber nicht von echter Zusammenarbeit<br />

geschweige denn Hilfe getragen. Ziel war vorrangig,<br />

den in der DDR vorhandenen Kundenkreis<br />

ausfindig zu machen, um einen so genannten „Wettbewerber“<br />

eventuell auszuschalten. Dabei war uns<br />

klar, dass das sehr breite Produktionsprogramm in<br />

Hettstedt in keines der westdeutschen Hersteller<br />

passte. Hinzu kam außerdem, dass die neue Geschäftsleitung<br />

der <strong>Mansfeld</strong> AG einen Einbau der<br />

Lackdrahtfabrik in das Produktionsprofil des Walzwerkes<br />

ablehnte. Aus diesem Grunde verfügte sie<br />

zum 31. März 1993 die Produktionsschließung.<br />

Wurde im Jahr 1985 mit 327 Belegschaftsmitgliedern<br />

(162 Männern und 165 Frauen) noch eine Gesamtproduktion<br />

von 17.853 Volumentonnen (15.750 t<br />

Kupferlackdraht und 701 t Aluminiumlackdraht<br />

(Vol.t = 701 x 3) erreicht, galt es, die Belegschaft<br />

durch einen so genannten „Rückbau“ bis zum Jahr<br />

1993 zu entlassen bzw. umzusetzen. Letzteres gelang<br />

nur im begrenzten Umfang. Auch wir hatten Anfang<br />

der 60er Jahre wegen Auftragsmangel bzw. ausge-<br />

Schluss auf Seite 8


8 M a n s f e l d L i n k s 5/<strong>2013</strong><br />

„Wenn´s ans Geld geht“<br />

bliebener Investitionen Personalumsetzungen durchführen<br />

müssen, denn dafür war immer der Betrieb<br />

zuständig. Auf der Straße durfte doch keiner bleiben.<br />

Als z.B. der langjährige technische Leiter der Lackdrahtfabrik<br />

eine neue Anstellung bei der Firma<br />

Schwering und Hasse fand, holte er auch acht qualifizierte<br />

Drahtlackierer in den neuen Betrieb. Dieser<br />

Betrieb nahm u.a. moderne Drahtlackiermaschinen<br />

aus dem K-Vorhaben mit, die aber nicht zum Einsatz<br />

kamen. Dagegen waren die Drahtlackierer voll einsatzfähig<br />

und gehören heute zum Stammpersonal,<br />

hatten sie doch in Hettstedt eine gute Grundausbildung<br />

und in der Arbeit waren sie diszipliniert und<br />

disponibel. Aus inoffiziellen Informationen ist mir<br />

bekannt, dass das Unternehmen durch den Einsatz<br />

von modernen „In-line-Anlagen“ d.h. Ziehen und Lackieren<br />

in einem Prozess, eine Jahresproduktion von<br />

40.000 t im Abmessungsbereich von 0,05 bis 4,0 mm<br />

Kupferlackdraht erreicht hat - das ist das Dreifache<br />

von vor 25 Jahren. Ob es dabei renommierte Lackdrahthersteller<br />

wie ALCATEL und Lackdrahtunion<br />

aus dem Wettbewerb gedrängt hat, ist eine Vermutung.<br />

Arbeitsunterbrechungen gibt es nur zweimal im<br />

Jahr - 14 Tage im Sommer und Reinigungen zwischen<br />

Weihnachten und Neujahr. Inzwischen haben<br />

neben 2-Schicht- auch 3-Schichtlackierungen Einsatz<br />

gefunden. Lackiermaschinen der Firma MAG (Österreich)<br />

und SICME (Italien) sollen Lackiergeschwindigkeiten<br />

von 1.000 m/min bei 0,10 mm Durchmesser<br />

auf Polyurethanlackbasis (lötfähig) erreichen.<br />

Unter solchen technologischen Bedingungen sollen<br />

Verdienste eines Drahtlackierers von 2.300 €/Monat<br />

keine Seltenheit sein. Die Möglichkeit, den Lohn eines<br />

Ziehers bei MKM 2011 zu erfahren, blieb mir leider<br />

verwehrt, denn Aussprachen über Lohn sind Kündigungsgrund.<br />

Da bleibt es auch nicht aus, dass die Lackierer aus<br />

Hettstedt sich durch den Bau von Eigenheimen oder<br />

Eigentumswohnungen auch sesshaft fühlen. Haben<br />

sie nicht den Beweis erbracht, dass sie qualifiziert<br />

und voll einsatzfähig sind und im Gegensatz zur Meinung<br />

westdeutscher Wissenschaftler für den Staat<br />

Bundesrepublik sehr dienlich sind. Gilt nicht heute<br />

mehr denn je ein Wort des alten Griechen Euripides<br />

(480 - 406 v.u.Z.): „Zeigst du überlegen dich denen,<br />

die was Recht´s zu wissen glauben, wird die Gesellschaft<br />

bald dich lästig finden!“ <br />

Unser Autor Oskar Glaser<br />

war von 1975-1986 Produktionsleiter<br />

und von 1986-1990 Betriebsleiter<br />

des Lackdrahtbetriebes im<br />

VEB Walzwerk Hettstedt.<br />

EINLADUNG zur Festveranstaltung<br />

„20 Jahre Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt“<br />

Seit nunmehr 20 Jahren hat die Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt als anerkannter politischer Bildungsträger<br />

linke Bildungsarbeit in Sachsen-Anhalt geleistet.<br />

Im Frühjahr 1993 zunächst als „ELSA – Verein zur Förderung von Kultur, Wissenschaft und politischer Bildung<br />

in Sachsen-Anhalt e.V.“ gegründet, sind wir seit 2007 unter dem heutigen Vereinsnamen für Demokratieförderung,<br />

gesellschaftliche Teilhabe und sozial-ökologische Gerechtigkeit aktiv.<br />

Mit Unterstützung vieler Ehrenamtlicher und Kooperationspartner können wir auf zahlreiche erfolgreiche Veranstaltungen<br />

zurückblicken.<br />

Dieses Jubiläum möchten wir zum Anlass nehmen, uns bei unseren Unterstützern und Partnern für die Zusammenarbeit<br />

zu bedanken. ´<br />

Hiermit laden wir Euch recht herzlich zur Festveranstaltung ein:<br />

„20 Jahre Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt“<br />

Freitag, den 03.05.<strong>2013</strong> um 16.00 Uhr<br />

im Theater in der Grünen Zitadelle,<br />

Breiter Weg 8a, 39104 Magdeburg<br />

Nach einem Sektempfang und einigen Grußworten erwartet Euch ein politisches Kabarettprogramm mit dem<br />

Magdeburger Künstler Lars Johansen. Im Anschluss habt Ihr die Möglichkeit, am Rande eines kleinen Buffets<br />

Gespräche zu führen, Erinnerungen auszutauschen und neue Ideen für zukünftige Projekte zu entwickeln.<br />

Über Eure Teilnahme würden wir uns sehr freuen.<br />

Zur besseren Vorbereitung der Veranstaltung bitten wir um Anmeldung bis spätestens 30. April unter:<br />

henschke@rosalux.de oder telefonisch unter: 0391-25191475.

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