Ausgabe Mai 2013 - DIE LINKE. Kreisverband Mansfeld-Südharz
Ausgabe Mai 2013 - DIE LINKE. Kreisverband Mansfeld-Südharz
Ausgabe Mai 2013 - DIE LINKE. Kreisverband Mansfeld-Südharz
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
M A N S F E L D<br />
I n f o r m a t i o n s b l a t t<br />
L I N K S<br />
<strong>Kreisverband</strong> <strong>Mansfeld</strong>-<strong>Südharz</strong><br />
20.(23.) Jahrgang Nr. 5/<strong>2013</strong><br />
25.04.<strong>2013</strong><br />
Weiterer Inhalt:<br />
Seite 3<br />
Seite 4<br />
Seite 6<br />
Landesliste zur Bundestagswahl<br />
Der Landeshaushalt 2014 in der Diskussion<br />
JUGENDARREST – Nein, Danke!
2 M a n s f e l d L i n k s 5/<strong>2013</strong><br />
Karin Paul<br />
Hettstedter Bürgermeister<br />
zu Gast<br />
beim Kommunalpolitischen Frühschoppen<br />
Am Sonntag, 7. April, wurde der Politfrühschoppen<br />
der <strong>LINKE</strong>N, der lange Zeit gerade in der Hettstedter<br />
Basis eine gute Tradition hatte, wiederbelebt. In<br />
der gut besuchten Veranstaltung im Ratskeller war<br />
Danny Kavalier ein umworbener Gesprächspartner.<br />
Der Bürgermeister der Kupferstadt gab Einblicke in<br />
aktuelle und künftige Vorhaben der Stadt. So äußerte<br />
er sich auf Nachfrage von Stefan Gebhardt zur Entwicklung<br />
des <strong>Mansfeld</strong> Museums, wo aus seiner<br />
Sicht der museale Charakter wieder stärker in den<br />
Vordergrund gerückt werden müsse.<br />
Von Bürgern aus den Umlandkommunen wurde Kavalier<br />
zur Zusammenarbeit der Räte und Verwaltungen<br />
befragt – hier wünscht er sich insbesondere mit<br />
den Bürgermeistern der Nachbarstädte eine bessere,<br />
engere. Für die gesamte Region sei es wichtig, Kräfte<br />
zu bündeln und punktuell gemeinsam zu agieren.<br />
Kavalier machte dies am Beispiel wichtiger Neuanschaffungen<br />
im Bereich der Feuerwehren fest, die<br />
schließlich kommunenübergreifend agieren und ihre<br />
Technik zur Rettung von Leben und Gütern nicht nur<br />
in Hettstedt einsetzen.<br />
Als sehr gut bewerte er die Zusammenarbeit mit den<br />
Stadträten und den Landtagsabgeordneten der Region.<br />
Kontinuierlich werde zum Beispiel gemeinsam daran<br />
gearbeitet, die Visionen in Bezug auf die kinder- und<br />
jugendfreundlichste Stadt umzusetzen, die zum Teil<br />
auch von den Bürgern hereingetragen werden.<br />
Außerdem verriet Kavalier, dass sich die Stadtverwaltung<br />
bereits jetzt gedanklich damit beschäftigt,<br />
die 975-Jahrfeier Hettstedts vorzubereiten.<br />
Roland Wagner im Auftrag des Vorstandes des Fördervereins<br />
Lauf in den <strong>Mai</strong><br />
und Ausstellungseröffnung<br />
"Von Stahl Walzwerk<br />
zu Blau-Weiß Hettstedt"<br />
Der Förderverein Flamme der Freundschaft e.V.<br />
führt am Freitag, 17. <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong>, an der Flamme der<br />
Freundschaft traditionell den Lauf in den <strong>Mai</strong> um<br />
den Wanderpokal des Fördervereins durch.<br />
Schülerinnen und Schüler der Hettstedter Schulen<br />
sind dazu herzlich eingeladen. Startbeginn: 13.30<br />
Uhr, Meldungen ab 13 Uhr. Gestartet wird in gemischten<br />
Gruppen (Jungen und Mädchen) der Klassen<br />
1 - 4. Die beste Schule erhält einen neuen Wanderpokal,<br />
da die Novalis-Grundschule als dreimaliger<br />
Pokalsieger im Besitz dieses Pokals bleibt.<br />
Läuferinnen und Läufer auf den Plätzen 1 - 3 erhalten<br />
Urkunden und Medaillen; alle Teilnehmer erhalten<br />
eine Teilnahmebestätigung und nehmen an der<br />
Tombola teil. Die Siegerehrung erfolgt ca. 14.30 Uhr<br />
durch Herrn Hentschel, Vorsitzender des Fördervereins<br />
und Herrn Hilprecht, Stadtverwaltung Hettstedt.<br />
Dieser Lauf in den <strong>Mai</strong> wird unterstützt durch die<br />
Wohnungsgesellschaft und die Sparkasse.<br />
Danach erfolgt um 15 Uhr durch Herrn Großpietsch<br />
die Ausstellungseröffnung „Von Stahl Walzwerk zu<br />
Blau-Weiß Hettstedt“, an der sich die Sektionen Turnen,<br />
Ringen, Boxen, Schwimmen, Wasserball und<br />
Laufen beteiligten.<br />
Diese Ausstellung öffnen wir für Besucher bis Juli<br />
jeden Sonnabend.<br />
<br />
<strong>Mansfeld</strong> Links gratuliert zum Geburtstag<br />
im <strong>Mai</strong>:<br />
am 01.05. Antje Kellner Siebigerode<br />
am 03.05. Ruth Blossfeld Hettstedt<br />
am 04.05. Elli Führes Hettstedt<br />
am 05.05. Herbert Köller Sangerhausen<br />
am 05.05. Walter Maroska Eisleben<br />
am 06.05. Elfriede Siebert Wimmelburg<br />
am 06.05. Günter Sommer Sangerhausen<br />
am 06.05. Elke Weiskopf Sangerhausen<br />
am 07.05. Torsten Scharlo Sangerhausen<br />
am 08.05. Lisa Reckner Hettstedt<br />
am 10.05. Elfriede Tennstedt Hettstedt<br />
am 12.05. Horst Eidam Freist<br />
am 14.05. Karl-Heinz Fiebiger Wimmelburg<br />
am 14.05. Kurt Linke Sangerhausen<br />
am 16.05. Eberhard Schmors Gerbstedt<br />
am 17.05. Frank Gothe Brücken<br />
am 17.05. Bernd Köhler Sangerhausen<br />
am 17.05. Lutz Matiebe Gerbstedt<br />
am 18.05. Norbert Güntzel Hettstedt<br />
am 19.05. Ingeborg Jähne Eisleben<br />
am 20.05. Renate Engelhardt Sangerhausen<br />
am 20.05. Frank Kümmel Riestedt<br />
am 21.05. Hannelore Gerth Sangerhausen<br />
am 21.05. Wilhelm Graßhoff Hettstedt<br />
am 21.05. Herbert Hebestreit Gerbstedt<br />
am 22.05. Giesela Herrmann Sangerhausen<br />
am 22.05. Harald Tanzer Hettstedt<br />
am 23.05. Klaus Morgenbrodt Friesdorf<br />
am 25.05. Evelin Gabriel Hettstedt<br />
am 27.05. Willi Köhler Eisleben
5/<strong>2013</strong><br />
M a n s f e l d L i n k s<br />
3<br />
Landesliste zur Bundestagswahl gewählt<br />
<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. Sachsen-Anhalt hat die Landesliste zur Bundestagswahl <strong>2013</strong> gewählt. Petra Sitte<br />
führt als Spitzenkandidatin die Liste an.<br />
Die einzelnen Wahlergebnisse sehen wie folgt aus:<br />
Listenplatz 1<br />
Dr. Petra Sitte<br />
abgegebene Stimmen: 117<br />
gültige Stimmen: 117<br />
Ja: 91,4 % (107 Stimmen)<br />
Nein: 6 % (7 Stimmen)<br />
Enthaltungen: 2,6 % (3 Stimmen)<br />
Listenplatz 2<br />
Jan Korte<br />
abgegebene Stimmen: 116<br />
gültige Stimmen: 116<br />
Ja: 88,8 % (103 Stimmen)<br />
Nein: 6,9 % (8 Stimmen)<br />
Enthaltungen: 4,3 % (5 Stimmen)<br />
Listenplatz 3<br />
Katrin Kunert<br />
abgegebene Stimmen: 116<br />
gültige Stimmen: 116<br />
Ja: 87,9 % (102 Stimmen)<br />
Nein: 7,8 % (9 Stimmen)<br />
Enthaltungen: 5 % (4,3 Stimmen)<br />
Listenplatz 4<br />
Roland Claus<br />
abgegebene Stimmen: 116<br />
gültige Stimmen: 115<br />
Ja: 73 % (84 Stimmen)<br />
Enthaltungen: 3,5 % (4 Stimmen)<br />
Bei Gegenkandidatur<br />
von Thomas Waldheim.<br />
Listenplatz 5<br />
Dr. Rosemarie Hein<br />
abgegebene Stimmen: 116<br />
gültige Stimmen: 115<br />
Ja: 69,6 % (80 Stimmen)<br />
Enthaltungen: 5,2 % (6 Stimmen)<br />
Bei Gegenkandidatur von Elke Reinke.<br />
Listenplatz 6<br />
Jörg Schindler<br />
abgegebene Stimmen: 116<br />
gültige Stimmen: 115<br />
Ja: 69,6 % (80 Stimmen)<br />
Enthaltungen: 2,6 % (3 Stimmen)<br />
Bei Gegenkandidatur von Thomas Waldheim.<br />
Listenplatz 7<br />
Elke Reinke<br />
abgegebene Stimmen: 116<br />
gültige Stimmen: 114<br />
Ja: 67,6 % (77 Stimmen)<br />
Nein: 21,9 % (25 Stimmen)<br />
Enthaltungen: 10,5 % (12 Stimmen)<br />
<br />
Impressum<br />
Herausgeber: AG <strong>Mansfeld</strong> Links<br />
im <strong>Kreisverband</strong> Die Linke. <strong>Mansfeld</strong>-<strong>Südharz</strong><br />
Postfach 10 11 51<br />
06295 Sangerhausen<br />
Die AG ist zu erreichen über:<br />
06333 Hettstedt, Obertor 2 03476 811270<br />
Fax 03476 811275<br />
e-mail mansfeld-links@die-optimisten.net<br />
internet www. dielinke-msh.de<br />
Ein Exemplar jeder <strong>Ausgabe</strong> kostet die Herausgeber 1 €.
4 M a n s f e l d L i n k s 5/<strong>2013</strong><br />
Angelika Klein, MdL<br />
Der Landeshaushalt 2014 in der Diskussion<br />
Seit einigen Wochen werden in einigen Bereichen<br />
des Landes eifrig Zahlen diskutiert. Die Landesregierung<br />
hat Mitte März ihre Vorstellungen vom Haushalt<br />
2014 vorgestellt. Bestimmte Entwicklungen wie<br />
der Rückgang der Sonderbedarfszuweisungen des<br />
Bundes für die ostdeutschen Länder bis 2019 und der<br />
EU-Gelder sind nicht neu - darüber diskutieren wir<br />
schon seit mehreren Jahren. Allerdings haben sie bei<br />
den vergangenen Haushaltsdebatten nur am Rand<br />
eine Rolle gespielt, auch wenn das jeweilige Szenarium<br />
mit teueren Gutachten unterlegt wurde. Gerade<br />
beim Nachtragshaushalt 2012/13 wurde noch einmal<br />
aus dem Vollen geschöpft. Aber jetzt - so die Landesregierung<br />
- wird es ernst mit den Einsparungen. Sie<br />
hat die Haushaltskonsolidierung zu ihrem obersten<br />
Staatsziel erklärt, dem alltägliches Leben im Land<br />
untergeordnet werden muss. Das Land gibt im Vergleich<br />
zu anderen nach Meinung der Landesregierung<br />
zu viel im konsumtiven Bereich aus - sei es bei<br />
den Hochschulen, den Schulen, der Kultur, der Polizei<br />
und für die Kommunen.<br />
Die Landesregierung geht von einer Finanzanpassung<br />
des Landeshaushaltes an den der westdeutschen<br />
Flächenländer aus, ohne zu berücksichtigen, dass es<br />
dort teilweise ganz anders historisch gewachsene<br />
Strukturen zur Aufgabenbewältigung gibt. Und sie<br />
geht alternativlos davon aus, dass es keinerlei Anpassung<br />
der Einnahmen von Bund, Länder und<br />
Kommunen geben wird. Auch wenn Herr Steinbrück<br />
im Bundestagswahlkampf eine Anhebung des Spitzensteuersatzes<br />
fordert, die Wiedereinführung einer<br />
Vermögenssteuer und eine Reform der Erbschaftssteuer,<br />
so scheint der Finanzminister nicht so recht<br />
daran zu glauben, dass es auch so kommen könnte<br />
und setzt lediglich auf Einsparungen.<br />
Ein wesentlicher Grund für die geplanten Einsparungen<br />
im künftigen Landeshaushalt sind die Einhaltung<br />
der Schuldenbremse und der Abbau der Altschulden.<br />
Ja, Sachsen-Anhalt hat knapp 21 Mrd. €<br />
Schulden. Dafür müssen wir zwischen 600 bis 900<br />
Mio. € Zinsen jährlich zahlen. Das schränkt unsere<br />
Spielräume bei der Haushaltgestaltung wesentlich<br />
ein. Die meisten Schulden sind zwischen 1990 und<br />
2000 entstanden. Die Vorstellung der Bundesregierung,<br />
die deutsche Einheit aus der Portokasse zu<br />
zahlen, war nicht aufgegangen und jede Landesre-<br />
André Röthel<br />
UNESCO ohne wirtschaftliche Nachteile,<br />
aber mit vielen Vorurteilen<br />
Am 27. Februar lehnte der Gemeinderat der Verbandsgemeinde<br />
<strong>Südharz</strong> die Antragstellung zur<br />
UNESCO-Anerkennung ab und fällte für das Biosphärenreservat<br />
<strong>Südharz</strong> ein schwerwiegendes Urteil.<br />
Dieser Beschluss kann und wird dazu führen, dass<br />
das Land der Beantragung des UNESCO-Titels nicht<br />
zustimmt, da noch zu Zeiten von Frau Wernicke als<br />
Umweltministerin vereinbart wurde, dass alle im Gebiet<br />
des Biosphärenreservates liegenden Gemeinden<br />
ihre Zustimmung zur Antragstellung erteilen müssen.<br />
Das betrifft neben der Gemeinde <strong>Südharz</strong> unter anderem<br />
auch die Stadt Sangerhausen und ihre Ortsteile.<br />
Diese haben den Plänen bereits im Jahr 2009 die Zustimmung<br />
erteilt und werden hierbei auch vom Landkreis<br />
<strong>Mansfeld</strong>-<strong>Südharz</strong> unterstützt.<br />
In der Gemeinde <strong>Südharz</strong> ist der Bürgermeister neben<br />
wenigen Gemeinderäten der treibende Keil zur Ablehnung<br />
der UNESCO-Antragstellung. Es werden im<br />
Rat und auch in der Bevölkerung Gerüchte gestreut,<br />
welche von einem wirtschaftlichen Niedergang der<br />
Region bis hin zur weitgehenden Einzäunung des Gebietes<br />
sprechen. Einige Gemeinderäte sprechen von<br />
einer Art Indianerreservat und das Anteholzwerk<br />
müsste die Pforten schließen. Dabei beruht dies zu<br />
meist auf Gerüchten, welche von Herrn Rettig selbst<br />
in die Welt gestreut werden, um eigene wirtschaftliche<br />
Interessen zu sichern.<br />
Es gibt verschiedene Beispiele, die zeigen dass ein<br />
Biosphärenreservat oder ein UNESCO-Titel nicht am<br />
wirtschaftlichen Handeln hindern, da lediglich ein<br />
kleiner Teil des Biosphärenreservates, nämlich die<br />
Kernzone betroffen ist. Diese existiert bereits jetzt<br />
und auch bereits jetzt wird beispielsweise das Sägewerk<br />
von Ante in Rottleberode mit Holz aus anderen<br />
Gebieten beliefert und bereits jetzt baut Knauf in anderen<br />
Biosphärenreservaten Gips ab. Den Privatwaldbesitzern,<br />
welche Flächen in der Kernzone haben,<br />
wurde bereits ein Flächentausch vom Land angeboten.<br />
Nach Gesprächen mit verschiedenen Unterstützern<br />
des Biosphärenreservates und auch der Initiative für<br />
eine Antragstellung zum UNESCO-Titel hat Herr<br />
Rettig selbst etwa 50.000 qm Land innerhalb des Gebietes<br />
und wäre somit ggf. persönlich von einer Ent-
5/<strong>2013</strong> M a n s f e l d L i n k s<br />
5<br />
gierung versuchte, wenigstens etwas zu retten, sei es<br />
der Flughafen Cochstedt, den Waggonbau in Halle<br />
oder die Chemieindustrie um Bitterfeld. Nach den<br />
gegenwärtigen Vorstellungen der Landesregierung<br />
braucht das Land ca. 80 Jahre um diesen Schuldenberg<br />
abzutragen. Hier brauchen wir andere Lösungen.<br />
Wir können doch den Bürgerinnen und Bürgern<br />
in Sachsen-Anhalt nicht sagen, wenn wir jetzt alle<br />
ganz eifrig sparen, leben eure Urenkel in einem<br />
schuldenfreien Sachsen-Anhalt. Wir brauchen eine<br />
Perspektive, die nicht vom Abbau der öffentlichen<br />
Daseinsvorsorge gekennzeichnet ist. Die Fraktion<br />
<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> hat mit ihren Konzepten Sachsen-Anhalt<br />
2020 Angebote erarbeitet. Wir sollten sie in der<br />
Haushaltsdebatte hervorholen. Die Attraktivität des<br />
Landes Sachsen-Anhalt hängt sehr wohl davon ab,<br />
wie wir es gestalten und wir den Bürgerinnen und<br />
Bürgern auch Angebote unterbreiten, hier zu leben,<br />
zu lernen und zu arbeiten. Das setzt neben den Kindertagesstätten<br />
auch Schulen und Hochschulen voraus.<br />
Die Kommunen müssen in der Lage sein, ihre<br />
vielfältigen Aufgaben zu bewältigen.<br />
Die von der Landesregierung einmütig gebilligten<br />
Sparvorschläge des Ministerpräsidenten und des Finanzministers<br />
sind nicht alternativlos. Eine angemessene<br />
Finanzierung der öffentlichen Daseinsvorsorge muss<br />
deshalb ein Thema im Bundestagswahlkampf sein.<br />
wertung eines privaten Grundstückes betroffen. Bürgermeister<br />
Rettig hat trotz des Mitwirkungsverbotes<br />
diesen Ablehnungsbeschluss mit gefasst. Dies könnte<br />
auch weitere Gemeinderäte betreffen, womit der Beschluss<br />
ggf. rechtwidrig wäre, aber zumindest durch<br />
die Kommunalaufsicht zu prüfen ist, wie es die Gemeindeordnung<br />
des Landes Sachsen-Anhalt vorsieht.<br />
Auch im Hinblick auf die Veröffentlichung des Beschlusses<br />
ist unklar, ob dieser bereits rechtskräftig<br />
ist. In den jeweiligen Amtsblättern vom 9. März, 26.<br />
März und 6. April <strong>2013</strong> sowie in den Bekanntmachungen<br />
auf der Internetseite der Gemeinde ist der<br />
Beschluss nicht ersichtlich.<br />
Das Aktionsbündnis, welches sich zum Biosphärenreservat<br />
bekennt und die Antragstellung zur<br />
UNESCO-Anerkennung vorantreibt, hatte im Vorfeld<br />
der Ratssitzung mehr als 5000 Unterschriften pro<br />
Biosphärenreservat und UNESCO-Antragstellung<br />
übergeben. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. <strong>Mansfeld</strong>-<strong>Südharz</strong> steht wie<br />
viele andere Akteure, hinter dem Aktionsbündnis<br />
„Pro Biosphärenreservat <strong>Südharz</strong>“ und wird es auch<br />
zukünftig in seinen Aktivitäten unterstützen. Wir dulden<br />
nicht, dass Vereine und Einzelpersonen dazu gezwungen<br />
werden, sich von der Unterstützerinnenliste<br />
streichen zu lassen und fordern eine Prüfung des Beschlusses<br />
des Gemeinderates <strong>Südharz</strong> durch die<br />
Kommunalaufsicht des Landes. <br />
Termine<br />
Beratung des Arbeitspräsidiums des KV<br />
Do. 16. <strong>Mai</strong> 17 Uhr Hettstedt<br />
Kreisvorstandssitzung und<br />
Erfahrungsaustausch der BO-Vorsitzenden<br />
Do. 23. <strong>Mai</strong> 18.30 Uhr Hettstedt<br />
Nominierung des Direktkandidaten<br />
der <strong>LINKE</strong>N<br />
zur Bundestagswahl <strong>2013</strong><br />
für den Wahlkreis 74 <strong>Mansfeld</strong><br />
Fr. 17. <strong>Mai</strong> 18 Uhr Sangerhausen<br />
Glashalle Rosarium<br />
BO Hettstedt und Umgebung<br />
Vorstandssitzung<br />
Mo. 13. <strong>Mai</strong> 17 Uhr<br />
Mitgliederversammlung<br />
als Gast: Harald Koch<br />
Do. 23. <strong>Mai</strong> 16.30 Uhr Hettstedt<br />
Ratskeller<br />
<strong>Mai</strong>feier des DGB mit Frühschoppen<br />
Mi. 1. <strong>Mai</strong> 10 - 13 Uhr Hettstedt<br />
Gaststätte „Weidensol“<br />
an der Saigerhütte<br />
Veranstaltungen<br />
aus Anlass des Tages der Befreiung<br />
Kranzniederlegung<br />
So. 05. <strong>Mai</strong> 10 Uhr Eisleben<br />
Bahnhofsring<br />
Ortsverband Sangerhausen<br />
es spricht: Harald Koch<br />
Sa. 11. <strong>Mai</strong> 11 Uhr Heimkehle<br />
Stadtfraktion Hettstedt, Fraktionssitzung<br />
Mo. 6. <strong>Mai</strong> 18 Uhr „Hanoi“<br />
Di. 21. <strong>Mai</strong> 18 Uhr „Hanoi“<br />
Vorschau Juni:<br />
<strong>Kreisverband</strong> und BO Hettstedt u.U.<br />
Politfrühschoppen mit MdB Jan Korte<br />
So. 23. Juni 10 Uhr Hettstedt<br />
Ratskeller<br />
weitere Informationen in <strong>Mansfeld</strong> Lnks 06/<strong>2013</strong><br />
Redaktionssitzung für die Juniausgabe<br />
Mo. 6.<strong>Mai</strong> 16.00 Uhr<br />
Redaktionsschluss für die Juniausgabe<br />
Mi. 22. <strong>Mai</strong><br />
Erscheinen der Juniausgabe<br />
Do. 30. <strong>Mai</strong>
6 M a n s f e l d L i n k s 5/<strong>2013</strong><br />
Eva von Angern - MdL<br />
JUGENDARREST – Nein, Danke!<br />
Fraktion <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> legt Entwurf eines Jugendarrestvollzugsgesetzes im Landtag vor<br />
In der letzten Landtagssitzung machte ich namens<br />
der Fraktion <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> wiederholt deutlich, dass<br />
wir das Instrument „Jugendarrest“ wegen der nachgewiesenen<br />
nachhaltigen Wirkungslosigkeit ablehnen.<br />
Jugendarrest ist ein sogenanntes „Zuchtmittel“<br />
und kann vom Jugendrichter für maximal vier Wochen<br />
verhängt werden. Der Begriff des „Zuchtmittels“<br />
stammt aus der Nazizeit und hat bis heute leider<br />
unter keiner Bundesregierung eine Namensänderung<br />
gefunden. Hintergrund des Jugendarrestes ist, dass<br />
auf eine Straftat mit einer einem Freiheitsentzug reagiert<br />
werden soll, aber eben noch nicht mit einer Jugendstrafe,<br />
die in einer Jugendanstalt vollzogen werden<br />
würde. Es soll damit keine Strafe im eigentlichen<br />
Sinne sein, sondern vor allem ein STOP-Schild<br />
setzen. Studien der letzten Jahrzehnte haben jedoch<br />
bereits mehrfach nachgewiesen, dass dieses Erziehungsmittel<br />
meist ohne Erfolg ist. Die Rückfallquote<br />
liegt bei bis zu 80%. Daher hat die <strong>LINKE</strong> die Landesregierung<br />
aufgefordert, sich auf Bundesebene für<br />
die Abschaffung dieser Sanktionsform einzusetzen,<br />
denn die Entscheidung über die Streichung der entsprechenden<br />
Norm im Jugendgerichtsgesetz obliegt<br />
dem Bundesgesetzgeber. Und dieser hat sich leider in<br />
der Vergangenheit eher nicht dadurch ausgezeichnet,<br />
den Empfehlungen der Fachleute zu folgen, sondern<br />
hat vielmehr Verschärfungen beschlossen. Die letzte,<br />
namentlich der „Warnschussarrest“, ist erst am<br />
07.03.<strong>2013</strong> in Kraft getreten.<br />
Dennoch hat <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> zeitgleich einen Gesetzentwurf<br />
zum Vollzug des Jugendarrestes vorgelegt.<br />
Ein Widerspruch? Keinesfalls! Auf Landesebene stehen<br />
wir in der Verantwortung, den Vollzug des Jugendarrestes<br />
per Gesetz zu regeln. Wir als LandespolitikerInnen<br />
sind dafür verantwortlich, dass es mangels<br />
gesetzlich festgeschriebener Standards bis heute<br />
gerade einmal eine halbe Stelle für Sozialarbeit in<br />
der Jugendarrestanstalt gibt. Die Europäische Union<br />
hat allen Nationalstaaten klar ins Stammbuch geschrieben:<br />
„Sanktionen oder Maßnahmen, die gegen<br />
Jugendliche verhängt werden können, so wie die Art<br />
ihrer Durchführung, müssen gesetzlich geregelt sein<br />
und auf den Prinzipien der Wiedereingliederung, Erziehung<br />
und Rückfallverhütung beruhen. Es müssen<br />
ausreichend Ressourcen und Personal zur Verfügung<br />
gestellt werden, um sicherzustellen, dass die Eingriffe<br />
in das Leben der Jugendlichen sinnvoll sind. Mittelknappheit<br />
darf niemals eine Rechtfertigung für<br />
Eingriffe in die Rechte von Jugendlichen sein.“ Diesem<br />
Auftrag sind wir mit dem Gesetzentwurf nachgekommen.<br />
Kerngedanke ist dabei die kompromisslose<br />
Abwendung vom bisherigen reinen Sanktionscharakter<br />
des Arrestes und hin zu einer konzeptionellen<br />
Zuwendung auf die Förderung und Erziehung<br />
der Jugendlichen. Daher auch unsere klare Forderung,<br />
dass am Ende der JVA-Strukturreform ein eigener,<br />
räumlich, personell und wirtschaftlicher getrennter<br />
Standort der Arrestanstalt existieren muss. Hiervon<br />
darf es keine Abstriche geben. Alles andere - wie<br />
etwa die Überlegungen, die Anstalt an der neu zu<br />
bauenden Großanstalt in Halle anzusiedeln - hat im<br />
höchsten Maße negative Auswirkungen auf die Jugendlichen.<br />
Ein weiterer wesentlicher Punkt des Gesetzentwurfes<br />
ist die sozialpädagogische Diagnostik,<br />
die in einem individuellen Förderprogramm münden<br />
soll. Konsequenterweise bedarf es eines komplett<br />
neu aufgestellten Teams in der Jugendarrestvollzugsanstalt,<br />
beginnend mit einer sozialpädagogischen<br />
Leiterin, die sich auf Augenhöhe mit der Vollzugsleiterin<br />
befindet. Wir brauchen neben dem Allgemeinen<br />
Vollzugsdienst dringend sozialpädagogisch ausgebildetes<br />
Personal. Nur so kann das aufgestellte Förderprogramm<br />
auch tatsächlich umgesetzt werden. Dies<br />
darf zudem keinesfalls mit Ende der Zeit im Jugendarrestvollzug<br />
enden, sondern muss dann Hand in<br />
Hand mit - im günstigsten Falle auch den Eltern,<br />
dem Jugendamt, der Schule bzw. der Ausbildungsstätte<br />
weiter betrieben werden. Es können nur in der<br />
Gemeinsamkeit nachhaltig Strategien für die Erziehung<br />
und Förderung der Jugendlichen entwickelt<br />
werden. Wir haben in diesem Bereich nichts mehr zu<br />
verlieren, sondern können nur noch hinzugewinnen.<br />
Und je früher wir erfolgreich Jugendlichen helfen,<br />
ihren Weg in ein straffreies Leben zu finden, umso<br />
höher ist der gesellschaftliche Nutzen; und JA, auch<br />
der spätere Einspareffekt. Zudem hat sich <strong>DIE</strong> LIN-<br />
KE im Landtag dafür stark gemacht, dass das Schulgesetz<br />
geändert wird. Der Durchsetzung der Schulpflicht<br />
gegenüber Schülerinnen und Schülern mit administrativen<br />
Zwangsmaßnahmen lehnen wir klar als<br />
untaugliches Mittel ab. Im Vordergrund muss eine<br />
nachhaltige pädagogische und sozialpädagogische<br />
Arbeit stehen.<br />
<br />
Wer sich für den Gesetzentwurf und den Entschließungsantrag interessiert, findet beides hier:<br />
http://www.landtag.sachsen-anhalt.de/intra/landtag3/ltpapier/drs/6/d1885lge_6.pdf<br />
http://www.landtag.sachsen-anhalt.de/intra/landtag3/ltpapier/drs/6/d1886dea_6.pdf
5/<strong>2013</strong><br />
M a n s f e l d L i n k s<br />
7<br />
Oskar Glaser<br />
„Wenn´s ans Geld geht“<br />
Eine kleine Erinnerung an das Walzwerk vor 25 Jahren<br />
Wenn Mitglieder des Betriebes 30 - 40 Jahre im Betrieb<br />
gearbeitet haben (einer sogar 50), dann ist dies<br />
ein Beweis der Betriebsverbundenheit und eine Garantie<br />
für die weitere Lebensgrundlage. Dazu muss<br />
erwähnt werden, dass die Lackdrahtfertigung seit<br />
1925 im Walzwerk produktionsuntypisch angesiedelt<br />
war - gehörte sie eigentlich in die Kabelproduktion.<br />
Trotzdem hat das Walzwerk zu DDR-Zeiten über<br />
80% des Bedarfs an Kupfer- und Aluminiumlackdraht<br />
abgedeckt. Für das Walzwerk selbst lag der<br />
Anteil der industriellen Warenproduktion allerdings<br />
nur bei 10%. So mussten wir uns also mit der Verspottung<br />
„Schmalspurproduktion“ abfinden.<br />
Zum Ende der 70er Jahre reduzierte der Betrieb<br />
Elektromat Dresden die Produktionskapazitäten für<br />
den Lackdrahtmaschinenbau, weil dieser zum Leitbetrieb<br />
für die Elektronik wurde. Den Ankauf von<br />
Lackiermaschinen aus den Volksrepubliken Ungarn<br />
und Polen konnten wir nicht akzeptieren, da die gewünschten<br />
Leistungsparameter nicht erreicht wurden.<br />
Im Rahmen eines so genannten Kompensationsvorhabens<br />
(K-Vorhaben) mit der Bundesrepublik<br />
und Österreich durch Kupferblankdrahtlieferungen<br />
aus der DDR im Wert von 120 Millionen DM wurden<br />
Zieh- und Lackiermaschinen aus dem nichtsozialistischen<br />
Wirtschaftsgebiet (NSW) importiert.<br />
Ein neuer Feindrahtzug entstand durch eine österreichische<br />
Baufirma. Gerade diese Produktionsstätte<br />
fand durch Besucher aus dem Ausland höchste Anerkennung.<br />
Für 20 Millionen DM konnte die Lackdrahtfabrik<br />
29 Horizontallackiermaschinen, 6 Vertikallackiermaschinen<br />
und diverse Zusatzeinrichtungen<br />
in bereits vorhandenen Produktionsräumen in<br />
Betrieb nehmen.<br />
Die hoch produktiven Lackieranlagen der Firma<br />
MAG erforderten u.a. das Auflegen eines Kupferlackdrahtes<br />
von 0,07 mm Durchmesser bei 280m/<br />
min Lackiergeschwindigkeit auf eine rotierende Fertigdrahtspule.<br />
Äußerste Geschicklichkeit war also<br />
gefragt. Trotz einiger Bedenken, dass diese Produktionsgeschwindigkeiten<br />
an den neuen Lackiermaschinen<br />
von den Frauen beherrscht werden, wurde dies<br />
von ihnen gemeistert. Die Einstufung in die nächsthöhere<br />
Lohngruppe war deshalb logisch. Das hatte<br />
zur Folge, dass die Frauen z.T. einen höheren Nettolohn<br />
verdienten als Drahtlackierer in den anderen<br />
Fertigungsbereichen. Ihr Verdienst lag meist höher<br />
als der des Brigadeleiters in der Lohngruppe VII,<br />
dessen Nettolohn bei 750 - 800 Mark lag.<br />
Eine kleine Tabelle der so genannten Leistungskonstante<br />
innerhalb von 25 Jahren zeigt an Hand folgender<br />
Zahlen die Steigerung der Arbeitsproduktivität:<br />
k = v x d<br />
mit v = Lackiergeschwindigkeit in m/min<br />
und d = Drahtdurchmesser in mm.<br />
Drahtdurchmesser<br />
1960 1970 1985<br />
0,05 2,2 4,3 13,3<br />
0,10 2,5 4,0 24,0<br />
0,30 2,8 4,8 25,0<br />
1,50 2,6 6,0 12,0<br />
Wie sahen die Nettolohnbezüge in den Drahtbetrieben<br />
um 1985 aus? Dazu einige Beispiele:<br />
Tätigkeit Lohngruppe Verdienst<br />
Teil 4 und Schluss<br />
Drahtwalzen VI 800 – 900 M<br />
Ziehen VI 650 – 800 M<br />
Drahtlackierer V 650 – 750 M<br />
Drahtlackiererin VI 750 – 800 M<br />
Leider war der Einsatz dieser modernen Lackieranlagen<br />
nur von kurzer Dauer. Mit der Wende 1989/90<br />
wurde auch in der Lackdrahtfabrik versucht, Kooperation<br />
mit bekannten Lackdrahtherstellern aus der<br />
BRD, Frankreich und Österreich aufzubauen. Die<br />
Gespräche waren aber nicht von echter Zusammenarbeit<br />
geschweige denn Hilfe getragen. Ziel war vorrangig,<br />
den in der DDR vorhandenen Kundenkreis<br />
ausfindig zu machen, um einen so genannten „Wettbewerber“<br />
eventuell auszuschalten. Dabei war uns<br />
klar, dass das sehr breite Produktionsprogramm in<br />
Hettstedt in keines der westdeutschen Hersteller<br />
passte. Hinzu kam außerdem, dass die neue Geschäftsleitung<br />
der <strong>Mansfeld</strong> AG einen Einbau der<br />
Lackdrahtfabrik in das Produktionsprofil des Walzwerkes<br />
ablehnte. Aus diesem Grunde verfügte sie<br />
zum 31. März 1993 die Produktionsschließung.<br />
Wurde im Jahr 1985 mit 327 Belegschaftsmitgliedern<br />
(162 Männern und 165 Frauen) noch eine Gesamtproduktion<br />
von 17.853 Volumentonnen (15.750 t<br />
Kupferlackdraht und 701 t Aluminiumlackdraht<br />
(Vol.t = 701 x 3) erreicht, galt es, die Belegschaft<br />
durch einen so genannten „Rückbau“ bis zum Jahr<br />
1993 zu entlassen bzw. umzusetzen. Letzteres gelang<br />
nur im begrenzten Umfang. Auch wir hatten Anfang<br />
der 60er Jahre wegen Auftragsmangel bzw. ausge-<br />
Schluss auf Seite 8
8 M a n s f e l d L i n k s 5/<strong>2013</strong><br />
„Wenn´s ans Geld geht“<br />
bliebener Investitionen Personalumsetzungen durchführen<br />
müssen, denn dafür war immer der Betrieb<br />
zuständig. Auf der Straße durfte doch keiner bleiben.<br />
Als z.B. der langjährige technische Leiter der Lackdrahtfabrik<br />
eine neue Anstellung bei der Firma<br />
Schwering und Hasse fand, holte er auch acht qualifizierte<br />
Drahtlackierer in den neuen Betrieb. Dieser<br />
Betrieb nahm u.a. moderne Drahtlackiermaschinen<br />
aus dem K-Vorhaben mit, die aber nicht zum Einsatz<br />
kamen. Dagegen waren die Drahtlackierer voll einsatzfähig<br />
und gehören heute zum Stammpersonal,<br />
hatten sie doch in Hettstedt eine gute Grundausbildung<br />
und in der Arbeit waren sie diszipliniert und<br />
disponibel. Aus inoffiziellen Informationen ist mir<br />
bekannt, dass das Unternehmen durch den Einsatz<br />
von modernen „In-line-Anlagen“ d.h. Ziehen und Lackieren<br />
in einem Prozess, eine Jahresproduktion von<br />
40.000 t im Abmessungsbereich von 0,05 bis 4,0 mm<br />
Kupferlackdraht erreicht hat - das ist das Dreifache<br />
von vor 25 Jahren. Ob es dabei renommierte Lackdrahthersteller<br />
wie ALCATEL und Lackdrahtunion<br />
aus dem Wettbewerb gedrängt hat, ist eine Vermutung.<br />
Arbeitsunterbrechungen gibt es nur zweimal im<br />
Jahr - 14 Tage im Sommer und Reinigungen zwischen<br />
Weihnachten und Neujahr. Inzwischen haben<br />
neben 2-Schicht- auch 3-Schichtlackierungen Einsatz<br />
gefunden. Lackiermaschinen der Firma MAG (Österreich)<br />
und SICME (Italien) sollen Lackiergeschwindigkeiten<br />
von 1.000 m/min bei 0,10 mm Durchmesser<br />
auf Polyurethanlackbasis (lötfähig) erreichen.<br />
Unter solchen technologischen Bedingungen sollen<br />
Verdienste eines Drahtlackierers von 2.300 €/Monat<br />
keine Seltenheit sein. Die Möglichkeit, den Lohn eines<br />
Ziehers bei MKM 2011 zu erfahren, blieb mir leider<br />
verwehrt, denn Aussprachen über Lohn sind Kündigungsgrund.<br />
Da bleibt es auch nicht aus, dass die Lackierer aus<br />
Hettstedt sich durch den Bau von Eigenheimen oder<br />
Eigentumswohnungen auch sesshaft fühlen. Haben<br />
sie nicht den Beweis erbracht, dass sie qualifiziert<br />
und voll einsatzfähig sind und im Gegensatz zur Meinung<br />
westdeutscher Wissenschaftler für den Staat<br />
Bundesrepublik sehr dienlich sind. Gilt nicht heute<br />
mehr denn je ein Wort des alten Griechen Euripides<br />
(480 - 406 v.u.Z.): „Zeigst du überlegen dich denen,<br />
die was Recht´s zu wissen glauben, wird die Gesellschaft<br />
bald dich lästig finden!“ <br />
Unser Autor Oskar Glaser<br />
war von 1975-1986 Produktionsleiter<br />
und von 1986-1990 Betriebsleiter<br />
des Lackdrahtbetriebes im<br />
VEB Walzwerk Hettstedt.<br />
EINLADUNG zur Festveranstaltung<br />
„20 Jahre Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt“<br />
Seit nunmehr 20 Jahren hat die Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt als anerkannter politischer Bildungsträger<br />
linke Bildungsarbeit in Sachsen-Anhalt geleistet.<br />
Im Frühjahr 1993 zunächst als „ELSA – Verein zur Förderung von Kultur, Wissenschaft und politischer Bildung<br />
in Sachsen-Anhalt e.V.“ gegründet, sind wir seit 2007 unter dem heutigen Vereinsnamen für Demokratieförderung,<br />
gesellschaftliche Teilhabe und sozial-ökologische Gerechtigkeit aktiv.<br />
Mit Unterstützung vieler Ehrenamtlicher und Kooperationspartner können wir auf zahlreiche erfolgreiche Veranstaltungen<br />
zurückblicken.<br />
Dieses Jubiläum möchten wir zum Anlass nehmen, uns bei unseren Unterstützern und Partnern für die Zusammenarbeit<br />
zu bedanken. ´<br />
Hiermit laden wir Euch recht herzlich zur Festveranstaltung ein:<br />
„20 Jahre Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt“<br />
Freitag, den 03.05.<strong>2013</strong> um 16.00 Uhr<br />
im Theater in der Grünen Zitadelle,<br />
Breiter Weg 8a, 39104 Magdeburg<br />
Nach einem Sektempfang und einigen Grußworten erwartet Euch ein politisches Kabarettprogramm mit dem<br />
Magdeburger Künstler Lars Johansen. Im Anschluss habt Ihr die Möglichkeit, am Rande eines kleinen Buffets<br />
Gespräche zu führen, Erinnerungen auszutauschen und neue Ideen für zukünftige Projekte zu entwickeln.<br />
Über Eure Teilnahme würden wir uns sehr freuen.<br />
Zur besseren Vorbereitung der Veranstaltung bitten wir um Anmeldung bis spätestens 30. April unter:<br />
henschke@rosalux.de oder telefonisch unter: 0391-25191475.