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Ausgabe Mai 2013 - DIE LINKE. Kreisverband Mansfeld-Südharz

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4 M a n s f e l d L i n k s 5/<strong>2013</strong><br />

Angelika Klein, MdL<br />

Der Landeshaushalt 2014 in der Diskussion<br />

Seit einigen Wochen werden in einigen Bereichen<br />

des Landes eifrig Zahlen diskutiert. Die Landesregierung<br />

hat Mitte März ihre Vorstellungen vom Haushalt<br />

2014 vorgestellt. Bestimmte Entwicklungen wie<br />

der Rückgang der Sonderbedarfszuweisungen des<br />

Bundes für die ostdeutschen Länder bis 2019 und der<br />

EU-Gelder sind nicht neu - darüber diskutieren wir<br />

schon seit mehreren Jahren. Allerdings haben sie bei<br />

den vergangenen Haushaltsdebatten nur am Rand<br />

eine Rolle gespielt, auch wenn das jeweilige Szenarium<br />

mit teueren Gutachten unterlegt wurde. Gerade<br />

beim Nachtragshaushalt 2012/13 wurde noch einmal<br />

aus dem Vollen geschöpft. Aber jetzt - so die Landesregierung<br />

- wird es ernst mit den Einsparungen. Sie<br />

hat die Haushaltskonsolidierung zu ihrem obersten<br />

Staatsziel erklärt, dem alltägliches Leben im Land<br />

untergeordnet werden muss. Das Land gibt im Vergleich<br />

zu anderen nach Meinung der Landesregierung<br />

zu viel im konsumtiven Bereich aus - sei es bei<br />

den Hochschulen, den Schulen, der Kultur, der Polizei<br />

und für die Kommunen.<br />

Die Landesregierung geht von einer Finanzanpassung<br />

des Landeshaushaltes an den der westdeutschen<br />

Flächenländer aus, ohne zu berücksichtigen, dass es<br />

dort teilweise ganz anders historisch gewachsene<br />

Strukturen zur Aufgabenbewältigung gibt. Und sie<br />

geht alternativlos davon aus, dass es keinerlei Anpassung<br />

der Einnahmen von Bund, Länder und<br />

Kommunen geben wird. Auch wenn Herr Steinbrück<br />

im Bundestagswahlkampf eine Anhebung des Spitzensteuersatzes<br />

fordert, die Wiedereinführung einer<br />

Vermögenssteuer und eine Reform der Erbschaftssteuer,<br />

so scheint der Finanzminister nicht so recht<br />

daran zu glauben, dass es auch so kommen könnte<br />

und setzt lediglich auf Einsparungen.<br />

Ein wesentlicher Grund für die geplanten Einsparungen<br />

im künftigen Landeshaushalt sind die Einhaltung<br />

der Schuldenbremse und der Abbau der Altschulden.<br />

Ja, Sachsen-Anhalt hat knapp 21 Mrd. €<br />

Schulden. Dafür müssen wir zwischen 600 bis 900<br />

Mio. € Zinsen jährlich zahlen. Das schränkt unsere<br />

Spielräume bei der Haushaltgestaltung wesentlich<br />

ein. Die meisten Schulden sind zwischen 1990 und<br />

2000 entstanden. Die Vorstellung der Bundesregierung,<br />

die deutsche Einheit aus der Portokasse zu<br />

zahlen, war nicht aufgegangen und jede Landesre-<br />

André Röthel<br />

UNESCO ohne wirtschaftliche Nachteile,<br />

aber mit vielen Vorurteilen<br />

Am 27. Februar lehnte der Gemeinderat der Verbandsgemeinde<br />

<strong>Südharz</strong> die Antragstellung zur<br />

UNESCO-Anerkennung ab und fällte für das Biosphärenreservat<br />

<strong>Südharz</strong> ein schwerwiegendes Urteil.<br />

Dieser Beschluss kann und wird dazu führen, dass<br />

das Land der Beantragung des UNESCO-Titels nicht<br />

zustimmt, da noch zu Zeiten von Frau Wernicke als<br />

Umweltministerin vereinbart wurde, dass alle im Gebiet<br />

des Biosphärenreservates liegenden Gemeinden<br />

ihre Zustimmung zur Antragstellung erteilen müssen.<br />

Das betrifft neben der Gemeinde <strong>Südharz</strong> unter anderem<br />

auch die Stadt Sangerhausen und ihre Ortsteile.<br />

Diese haben den Plänen bereits im Jahr 2009 die Zustimmung<br />

erteilt und werden hierbei auch vom Landkreis<br />

<strong>Mansfeld</strong>-<strong>Südharz</strong> unterstützt.<br />

In der Gemeinde <strong>Südharz</strong> ist der Bürgermeister neben<br />

wenigen Gemeinderäten der treibende Keil zur Ablehnung<br />

der UNESCO-Antragstellung. Es werden im<br />

Rat und auch in der Bevölkerung Gerüchte gestreut,<br />

welche von einem wirtschaftlichen Niedergang der<br />

Region bis hin zur weitgehenden Einzäunung des Gebietes<br />

sprechen. Einige Gemeinderäte sprechen von<br />

einer Art Indianerreservat und das Anteholzwerk<br />

müsste die Pforten schließen. Dabei beruht dies zu<br />

meist auf Gerüchten, welche von Herrn Rettig selbst<br />

in die Welt gestreut werden, um eigene wirtschaftliche<br />

Interessen zu sichern.<br />

Es gibt verschiedene Beispiele, die zeigen dass ein<br />

Biosphärenreservat oder ein UNESCO-Titel nicht am<br />

wirtschaftlichen Handeln hindern, da lediglich ein<br />

kleiner Teil des Biosphärenreservates, nämlich die<br />

Kernzone betroffen ist. Diese existiert bereits jetzt<br />

und auch bereits jetzt wird beispielsweise das Sägewerk<br />

von Ante in Rottleberode mit Holz aus anderen<br />

Gebieten beliefert und bereits jetzt baut Knauf in anderen<br />

Biosphärenreservaten Gips ab. Den Privatwaldbesitzern,<br />

welche Flächen in der Kernzone haben,<br />

wurde bereits ein Flächentausch vom Land angeboten.<br />

Nach Gesprächen mit verschiedenen Unterstützern<br />

des Biosphärenreservates und auch der Initiative für<br />

eine Antragstellung zum UNESCO-Titel hat Herr<br />

Rettig selbst etwa 50.000 qm Land innerhalb des Gebietes<br />

und wäre somit ggf. persönlich von einer Ent-

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