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einer Betriebsabteilung im Walzwerk Hettstedt - DIE LINKE ...

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MANSFELD LINKS<br />

Informationsblatt<br />

18.(21.) Jahrgang Nr. 7/2011<br />

23.06.2011<br />

Es kommt was auf uns zu!<br />

Eine kleine Vorschau auf das 2. Halbjahr 2011<br />

Der meines Erachtens für die <strong>LINKE</strong> als Bundespartei<br />

wichtigste Termin <strong>im</strong> vor uns liegenden 2. Halbjahr<br />

ist der Erfurter Parteitag vom Freitag, dem 21.<br />

bis zum Sonntag, dem 23. Oktober, auf dem das neue<br />

Parteiprogramm beschlossen werden soll. Bis dahin<br />

ist in den Kreisverbänden die Diskussion zu führen<br />

und abzuschließen.<br />

Deshalb wird unser Kreisverband gemeinsam mit den<br />

Kreisverbänden Harz und Saalekreis am Freitag, dem<br />

26. August ab 17.30 Uhr <strong>im</strong> <strong>Hettstedt</strong>er Ratskeller<br />

eine Basiskonferenz zur Programmdebatte durchführen.<br />

Außer unseren Parteitagsdelegierten sind natürlich<br />

alle Interessierten herzlich eingeladen.<br />

Darüber hinaus gibt es wichtige Termine auf Landesebene,<br />

wie z.B. eine kommunalpolitische Konferenz<br />

in Magdeburg, zu der die Landtagsfraktion für den<br />

Samstag, den 27. August einladen wird. Alle Mandatsträger<br />

<strong>im</strong> Kreistag und in den Stadt- und Gemeinderäten<br />

sollten sich diesen Termin <strong>im</strong> Kalender vormerken.<br />

Nicht zu vergessen ist der Landesparteitag Ende<br />

September oder Anfang Oktober. Der genaue Termin<br />

wird selbstverständlich rechtzeitig in Mansfeld Links<br />

bekannt gegeben.<br />

Vom 2. bis 4. September findet das Landesjugendtreffen<br />

statt. Weitere Informationen folgen ebenfalls<br />

später.<br />

Nun zu einigen wichtigen Daten für unsere Basisorganisationen<br />

und unseren Kreisverband:<br />

Weiterer Inhalt:<br />

Kreisverband Mansfeld-Südharz<br />

In der Absicht unsere Tradition der Politischen Frühschoppen<br />

wieder aufleben zu lassen, wird am Samstag,<br />

dem 10. September ein solcher in Benndorf <strong>im</strong><br />

Fuhrmannschen Gut ab 10 Uhr stattfinden. Verbunden<br />

werden soll dieser Termin eventuell mit dem 4.<br />

Sommerfest der <strong>LINKE</strong>N.<br />

Der Höhepunkt für unseren Kreisverband wird der<br />

am Samstag, dem 5. November ab 10 Uhr in der<br />

Gaststätte zur Hüneburg stattfindende Kreisparteitag<br />

sein. Auf diesem Parteitag wird ein neuer Kreisvorstand,<br />

die oder der Kreisvorsitzende und ebenfalls<br />

die oder der Schatzmeister/in für die nächsten<br />

zwei Jahre gewählt werden. Wer für eine dieser<br />

Wahlen kandidieren will, sollte sich rechtszeitig<br />

be<strong>im</strong> Vorsitzenden oder anderen Mitgliedern des<br />

Kreisvorstandes melden. Besonders aufgefordert<br />

sind unsere Genossinnen.<br />

Die Konstituierung des neu gewählten Kreisvorstandes<br />

und die auch schon traditionelle Jahresabschlusszusammenkunft<br />

finden in diesem Jahr <strong>im</strong><br />

Landjugendhe<strong>im</strong> in Wippra am 25. und 26. November<br />

statt.<br />

Diese kurze Aufzählung kann natürlich nicht vollständig<br />

sein, zeigt aber, dass es auch ohne Wahltermine<br />

(auf allen staatlichen Ebenen) ausreichend<br />

Möglichkeiten gibt, sich aktiv in unsere politische<br />

Arbeit einzubringen. Mit diesem Wunsch und dieser<br />

Hoffnung verbleibt <strong>im</strong> Namen der Redaktion von<br />

Mansfeld Links<br />

Harti Rische ����������<br />

Seite 2 Stadtratsfraktionen scheinbar ohne Interesse?<br />

Seite 3 Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen<br />

Seite 4 300 Euro Preisgeld für RLS-Nachhaltigkeitswettbewerb


2 M a n s f e l d L i nn k s 7/2011<br />

Linksjugend [solid’] – Pressemitteilung<br />

Hausfriedensbuch und Drohungen mit Ministrafe belegt<br />

Der rechtsradikale Enrico Marx aus Sotterhausen<br />

wurde wegen Hausfriedensbruch nach §123 Strafgesetzbuch<br />

und Bedrohung nach § 241 Strafgesetzbuch<br />

zu <strong>einer</strong> Geldstrafe von 800 € und somit <strong>einer</strong> Ministrafe<br />

verurteilt. Nach den genannten Paragraphen<br />

sind bei den Straftaten Freiheitsstrafen von bis zu einem<br />

Jahr möglich. Bereits 13 vorliegende Vorstrafen<br />

sollten dem demokratischen Rechtsstaat das Bedürfnis<br />

geben, diese auch auszureizen, auch wenn diese<br />

Vorstrafen nicht einschlägig sind. Das Urteil soll „<strong>im</strong><br />

Namen des Volkes“ gesprochen werden und dieses<br />

sehnt sich nach Sicherheit. Nach dem Artikel der MZ<br />

vom 13.05.2011 seien außerdem Birken über das Tor<br />

des Geschädigten geworfen worden, womit sich der<br />

Versuch <strong>einer</strong> Körperverletzung wieder findet. Da<br />

muss man sich fragen, wieso nicht in diese Richtung<br />

ermittelt wurde. Die Bewohner von Sotterhausen<br />

müssen bereits seit Jahren den neonazistischen<br />

Schwachsinn aushalten, was der Angeklagte auch<br />

mit dem Satz „sie wollten noch etwas zu saufen“ beweist.<br />

Wahrscheinlich muss erst eine schwere Straftat<br />

geschehen, bis er einmal rechtskräftig zu <strong>einer</strong><br />

Freiheitsstrafe verurteilt wird. Bereits seit Jahren<br />

treibt das rechtsradikale Völkchen sein Unwesen in<br />

Sotterhausen, auch in Form eines gewählten Mitgliedes<br />

des Kreistages. Judith Roth, welche seit Jahren<br />

mit Marx zusammen lebt, zeigt somit die Verfassungsfeindlichkeit<br />

der NPD.<br />

Die Linksjugend Mansfeld-Südharz kann die genannte<br />

Strafe nicht nachvollziehen und fordert ein<br />

nachhaltigeres Vorgehen der Justiz gegen rechte Gewalt<br />

und Verfassungsfeindlichkeit. �����<br />

André Röthel<br />

Stadtratsfraktionen scheinbar ohne Interesse?<br />

Nach der Demonstration gegen das Fest der sogenannten<br />

freien Kräfte am 05. März in Sangerhausen<br />

hat die Linksjugend Mansfeld-Südharz mehrheitlich<br />

beschlossen in einen Diskussionsprozess mit den<br />

Stadtratsfraktionen von SPD, BOS, BIS, <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong><br />

und FDP einzusteigen. Hierzu wurden Vertreter dieser<br />

Fraktionen über die jeweiligen Vorsitzenden zu einem<br />

ersten Treffen eingeladen. Außerdem wurden die Träger<br />

von Jugendeinrichtungen der Stadt, Jugendverbänden<br />

von Parteien, Bündnis ´90/Die Grünen, Gewerkschaften<br />

und Kirchen, sowie ein Team der Beratungsstelle<br />

gegen Rechtsextremismus (Freiwilligenagentur<br />

Halle e.V.) eingeladen, doch erfolgten bisher<br />

kaum Reaktionen. Nach Angaben des parteinahen Jugendverbandes<br />

der Partei <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> hat bisher nur<br />

die Fraktion der FDP eine Rückmeldung gegeben.<br />

Andere Fraktionen scheinen durch die bisher ausbleibende<br />

Rückmeldung kein Interesse an <strong>einer</strong> Kooperation<br />

zu zeigen. Es ist enttäuschend, dass bisher keine<br />

weitere Antwort auf die Einladungen, welche bereits<br />

in der Ratssitzung am 14. April an die Vorsitzenden<br />

der Fraktionen gegangen sind, erfolgt ist, so André<br />

Röthel. Die Behörden <strong>im</strong> Kreis haben bisher das Problem<br />

mit der rechtsradikalen Szene verkannt, hieß es<br />

in einem Gespräch der Linksjugend mit einem örtlichen<br />

Jugendclub. Nach dem genannten Nazifest und<br />

auch Angriffen von Rechtsradikalen auf Mitbürger,<br />

über welche die Linksjugend vom mobilen Beratungs<br />

team erfuhr, wird es Zeit zu handeln. Hierbei helfen<br />

Programme, welche zum Beispiel Schulen einen Titel<br />

geben nicht. Es muss eine breite Aufklärung vor allem<br />

von Jugendlichen erfolgen und dies schafft man<br />

nicht mit Projekten einzelner Schulen, oder gar nur<br />

Schulklassen an denen nur einzelne Schüler beteiligt<br />

werden. Dazu ist unter anderen auch der Stadtrat aufgerufen.<br />

Das Bündnis „Sangerhausen bleibt bunt“ hat<br />

sich bereits vor Jahren gegründet, um diese Aufgabe<br />

zu tragen, wobei hier gerade einmal die Fraktion der<br />

Partei <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> durch Holger Hüttel vertreten<br />

wird. Der Rat n<strong>im</strong>mt sich somit selbst die Grundlage<br />

für direkte Information, sowie die Möglichkeit gemeinsam<br />

mit dem Bündnis zu handeln, Demokratie<br />

zu beweisen und sich gegen die rechte Szene zu stellen.<br />

Dies macht er nun auch bei dem Projekt der<br />

Linksjugend und verurteilt es somit zum Scheitern. In<br />

der Sitzung der Linksjugend vom 13. Mai wurde nun<br />

beschlossen das Projekt auf unbest<strong>im</strong>mte Zeit zu verlagern<br />

und den Termin am 27.05.2011 mit den bereits<br />

vorhandenen Zusagen abzusagen. Nach Rücksprache<br />

mit Sebastian Lüdecke (Bündnis `90/Die Grünen) ist<br />

dieser gleichermaßen vom Stadtrat enttäuscht und bestätigt<br />

die Meinung der Linksjugend, dass vor allem<br />

offensive Aktionsformen wie die Demonstration vom<br />

5. März ein eindeutiges Meinungsbild der Bevölkerung<br />

zeigt. ����<br />

Impressum<br />

Herausgeber: AG Mansfeld Links<br />

<strong>im</strong> Kreisverband Die Linke. Mansfeld-Südharz<br />

Postfach 10 11 51<br />

06295 Sangerhausen<br />

Die AG ist zu erreichen über:<br />

06333 <strong>Hettstedt</strong>, Obertor 2 �� 03476 811270<br />

Fax 03476 811275<br />

e-mail mansfeld-links@die-opt<strong>im</strong>isten.net<br />

internet www. dielinke-msh.de<br />

Ein Exemplar jeder Ausgabe kostet die Herausgeber 1 €.


7/2011<br />

M a n s f e l d L i n k s<br />

Roland Wagner<br />

Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen<br />

Diese Forderung der Antifaschisten nach dem Ende<br />

des 2. Weltkrieges, getragen von dem größten Teil<br />

der Bevölkerung Deutschlands in Ost und West, sollte<br />

die dringende Mahnung an das Leid von Millionen<br />

Menschen in Deutschland und aller Welt sein –<br />

und sie ist es heute noch anlässlich des bevorstehenden<br />

Weltfriedenstages am 1. September.<br />

Vor 70 Jahren - am 22. Juni 1941 – überfiel Hitler-<br />

Deutschland die Sowjetunion. Mit einem „Blitzkrieg“<br />

wollte Hitler Deutschland zur Weltherrschaft<br />

führen, führte es aber zur Katastrophe: 55 Millionen<br />

Menschen starben infolge des 2. Weltkrieges, davon<br />

allein 20 – 30 Millionen Zivilbevölkerung.<br />

Reinhard Rürup, emeritierter Professor der TU Berlin,<br />

ist es zu verdanken, dass erstmals in den 90er<br />

Jahren mit der dokumentarischen Anklage „Krieg<br />

gegen die Sowjetunion“ in der Bundesrepublik eine<br />

breite Debatte eröffnet wurde und endlich aktuell in<br />

der Ausstellung „Verbrechen der Wehrmacht“ in Berlin-Karlshorst<br />

der 27 Millionen sowjetischen Opfer<br />

gedacht wird.<br />

In der DDR prägten der heldenhafte Kampf des sowjetischen<br />

Volkes und die Ehrung von dessen Opfern<br />

<strong>im</strong>mer unser Geschichtsbild.<br />

Wie steht es aber um das Bekenntnis: Nie wieder<br />

Krieg von deutschem Boden?<br />

Deutsche Soldaten kämpfen und sterben in Afghanistan<br />

für „Freiheit und Demokratie“ – Verteidigung<br />

„westlicher Werte“ in Afghanistan, Irak oder Libyen<br />

? Vergessen sollten wir dabei nicht, dass die Bundesrepublik<br />

nach den USA und Russland der drittgrößte<br />

Waffenhändler der Welt ist. 2009 weist der deutsche<br />

Rüstungsexportbericht Ausfuhrgenehmigungen <strong>im</strong><br />

Werte von insgesamt 7 Milliarden Euro aus, 2010<br />

waren es noch einmal 1,3 Milliarden Euro mehr –<br />

welch ein Geschäft für Rüstungsmonopole!<br />

Nach deutscher Beteiligung am Krieg in Afghanistan<br />

– selbst der deutsche Außenminister musste gestehen,<br />

dass sich deutsche Truppen <strong>im</strong> „Kriegszustand“<br />

befinden – ist nun Libyen Brennpunkt. Erfreulich<br />

war, dass sich die Bundesrepublik dem direkten<br />

Kriegseinsatz der NATO-Truppen verweigert hat,<br />

wenn auch mit anderer materieller Unterstützung beteiligt<br />

ist.<br />

Bundesverteidigungsminister de Maiziere verkündete:<br />

„ Bis 2014 wollen wir den Kampfeinsatz in Afghanistan<br />

beenden.“ Und gleichzeitig die Entsendung<br />

von deutschen Soldaten nach Libyen „konstruktiv<br />

prüfen“, allerdings erst wenn die Kampfein-<br />

sätze beendet wurden. Was sollen dann noch deutsche<br />

Soldaten in Libyen? De Maiziere verteidigte die<br />

Bundeswehrreform: „Ein Land von der Größe und<br />

dem Gewicht Deutschlands muss <strong>im</strong> vergleichbaren<br />

Umfang wie Großbritannien und Frankreich in der<br />

Lage sein, sich an internationalen Einsätzen beteiligen<br />

zu können.“<br />

Internationale Einsätze gegen wen ?<br />

In aktuell veränderter Form gilt eben <strong>im</strong>mer noch die<br />

historische Mahnung: Von deutschem Boden darf nie<br />

wieder Krieg ausgehen! ��<br />

Termine<br />

Sitzung des Kreisvorstandes und<br />

Erfahrungsaustausch der BO-Vorsitzenden<br />

Do. 25. August 18 Uhr <strong>Hettstedt</strong><br />

Stadtfraktion <strong>Hettstedt</strong>, Fraktionssitzung<br />

Di. 12. Juli 18 Uhr „Hanoi“<br />

Mo. 25. Juli 18 Uhr „Hanoi”<br />

beide Termine vorbehaltlich<br />

der Beschlussfassung <strong>im</strong> Stadtrat am 21. Juni<br />

Bitte vormerken!<br />

Basiskonferenz zur Programmdebatte<br />

gemeinsam mit KV Harz und KV Saalekreis,<br />

Bundesparteitagsdelegierten und<br />

allen Interessierten<br />

Fr. 26. August 17.30 Uhr <strong>Hettstedt</strong><br />

Ratskeller<br />

Weltfriedenstag 1. September 2011<br />

Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung<br />

Do. 01. September 15 Uhr <strong>Hettstedt</strong><br />

Stadtpark<br />

Politfrühschoppen/Sommerfest<br />

Sa. 10. September ab 10 Uhr Benndorf<br />

Fuhrmannsches Gut<br />

Redaktionssitzung für die Ausgabe Aug./Sept.<br />

Mo. 01. August 17 Uhr<br />

Redaktionsschluss für die Ausgabe Aug./Sept.<br />

Mi. 17. August<br />

Erscheinen der Ausgabe Aug./Sept.<br />

Do. 25. August<br />

3


4 MM a n s ff e l d L i n k s 7/2011<br />

Pressemitteilung<br />

Leere Klassenkasse?<br />

300 Euro Preisgeld für RLS-Nachhaltigkeitswettbewerb<br />

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt ruft bis 30. September 2011<br />

landesweit alle Jugendlichen <strong>im</strong> Alter von 14 bis 20 Jahren auf, sich am<br />

Wettbewerb „Stadt, Land, Nachhaltigkeit! - gemeinsam Visionen entwickeln“<br />

zu beteiligen.<br />

Der Wettbewerb wird vom RLS Gesprächskreis Nachhaltigkeit unterstützt und ist von der<br />

deutschen UNESCO-Kommission e.V. anerkannt als Einzelbeitrag zur Weltdekade der<br />

Vereinten Nationen „Bildung für nachhaltige Entwicklung“.<br />

Die Teilnehmer werden für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert und an<strong>im</strong>iert, langfristig<br />

darüber nachzudenken, wie ihre Stadt, ihr Land in der Zukunft aussehen könnte. Es sollen<br />

Visionen entwickelt werden, wie das Leben auf der Erde auch für künftige Generationen<br />

lebenswert für alle gestaltet werden kann. Die Jugendlichen können mögliche nachhaltige<br />

Lösungsvorschläge für zum Beispiel die Energieversorgung, Architektur, Mobilität oder das<br />

Zusammenleben der Generationen entwickeln und dazu Zeichnungen, Collagen oder Modelle<br />

einsenden. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die Arbeit kann sich sowohl<br />

auf ein einziges Problemfeld konzentrieren, als auch mehrere Fragestellungen gleichzeitig<br />

berücksichtigen.<br />

Der Wettbewerb bietet außerdem zahlreiche Anknüpfungspunkte an einen interdisziplinär<br />

gestalteten Unterricht oder außerschulische Arbeitsgemeinschaften und Projekte.<br />

Die besten Arbeiten werden von <strong>einer</strong> Jury ausgewählt und auf der RLS-Nachhaltigkeitskonferenz<br />

am 18. November in Magdeburg präsentiert. Im Zuge der Konferenz werden die<br />

drei besten Arbeiten mit Preisen ausgezeichnet.<br />

Preise:<br />

1. Platz: 300 Euro (gestiftet von Dr. Rosemarie Hein)<br />

2. Platz: 100 Euro (mit Unterstützung des NABU Barleben e.V.)<br />

3. Platz: Büchergutschein <strong>im</strong> Wert von 70 Euro; gesponsert von der Buchhandlung<br />

Coppenrath & Boeser GmbH, Magdeburg<br />

Weitere Infos zum Wettbewerb <strong>im</strong> Netz unter<br />

Wenn es Fragen oder Probleme gibt, können Sie sich gern telefonisch an Gabriele Henschke<br />

unter 0391-25191475 wenden oder eine Mail an senden.<br />

Die fertigen Projektarbeiten bitte bis 30.9. 2011 einsenden an:<br />

Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt<br />

Ebendorfer Str. 3, 39108 Magdeburg


7/2011 M a nn s f e l d L i nn k s<br />

5<br />

Oskar Glaser Teil 4 und Schluss<br />

Über das „Aus“ <strong>einer</strong> <strong>Betriebsabteilung</strong> <strong>im</strong> <strong>Walzwerk</strong> <strong>Hettstedt</strong><br />

Eine kleine Betriebsgeschichte<br />

4. Der so genannte Rückbau<br />

Wer <strong>im</strong> Jahr 1959 mit dem damaligen Betriebsleiter<br />

Ernst Seidel das zukünftige Terrain der Zieherei und<br />

Lackdrahtfabrik abgeschritten hat, den etappenweisen<br />

Aufbau der Lackdrahtfabrik mit Mittelbau und<br />

Seitenhallen von 1960 bis 1966 selbst miterlebt hat,<br />

wer bei der Inbetriebnahme der einzelnen Lackieranlagen<br />

– auch mit ihren Anfangsproblemen – mitmachen<br />

durfte, den konnte der so genannte Rückbau,<br />

d.h. den Abriss des Betriebes nach 30 Jahren nicht<br />

kalt lassen. Diese Entscheidung traf 1993 ein Vertreter<br />

der Treuhand, der vor dem selbst in der Lackdrahtunion<br />

tätig war, der wusste also, welcher Konkurrent<br />

damit ausgeschaltet wurde. Als die Lichter<br />

ausgegangen waren, waren von der einstigen Belegschaft<br />

noch vier Personen mit dem Rückbau und der<br />

stufenweisen Entkernung beschäftigt. Über den<br />

Zeitraum von fünf Jahren sollte der Abriss erfolgen.<br />

Neben der baulichen Demontage stand die Verschrottung<br />

von Lackieranlagen, Spul- und Prüfeinrichtungen.<br />

Von den modernen Lackieranlagen der Firma MAG<br />

aus Österreich gingen vier hochproduktive Horizontallackiermaschinen<br />

und die betriebseigene Prüftechnik<br />

an die Firma Schwering und Hasse. Mit dem<br />

letzten Geschäftsführer werden dort weitere acht<br />

qualifizierte Drahtlackierter eingestellt.<br />

Drei iranische Monteure übernahmen die Demontage<br />

weiterer Drahtlackiermaschinen und diverse Mengen<br />

Drahtlack, die noch als Bestand vorhanden waren. Ja<br />

damals gab es noch gute wirtschaftliche Beziehungen<br />

der BRD zum Iran, heute wird das Land zum<br />

Erzfeind erklärt. Wie sich doch die Zeiten ändern!<br />

Als ich <strong>im</strong> Jahre 2000 das ehemalige Areal des Objektes<br />

aufsuchte, war von der Lackdrahtfabrik, dem<br />

Lacklager und dem Gebäude des Unterflurförderers<br />

nur noch ein großer Ziegelhaufen zu sehen. So endeten<br />

für mich über 30 Jahre Tätigkeit in den Drahtbetrieben<br />

und in der Zieherei. Nach dem ich also am<br />

30. Dezember 1991 gekündigt wurde. Es wäre unrealistisch<br />

und geheuchelt, wenn ich in dieser Zeit nur<br />

Sonnenschein erlebt hätte – Licht und Schatten blieben<br />

nie aus. Mich hat vor allem auch die Achtung<br />

vor dem Metall Kupfer geprägt. Dieser Rohstoff für<br />

den Elektromaschinenbau, die Nachrichtentechnik,<br />

für Rundfunk und Fernsehen, für die Autoindustrie<br />

u.a.m. gehört zu jenen Rohstoffen, die großen Einfluss<br />

auf die Wirtschaftsentwicklung in hoch indu-<br />

strialisierten Staaten haben. Zu DDR-Zeiten wurden<br />

aus 47 t Mansfelder Kupfererz 1 t Kupfer gewonnen.<br />

Aus 1 t Kupfer könnten 1.680 Wicklungen für<br />

Kühlschrankmotoren oder 60 bis 70 Kraftfahrzeuge<br />

ausgerüstet werden. 1 Frachtschiff der Deutschen<br />

Seereederei mit 10.000 BRT war mit ca. 1.000 Elektromotoren<br />

unterschiedlicher Leistung bestückt.<br />

Trotz vieler technischer Entwicklungen kann Kupfer<br />

nicht überall ersetzt werden und wird auch weiterhin<br />

als elektrischer Leiter oder allgemein als Werkstoff<br />

benötigt. Kupfer ist heute weltweit gefragt und die<br />

Kupferpreise entscheiden über die Wirtschaftlichkeit<br />

von Industrieunternehmen. Einige Beispiele dafür:<br />

1973 stieg der Preis an der Londoner Metallbörse innerhalb<br />

von zwei Jahren von 3.000 Valutamark auf<br />

8.000 Valutamark.<br />

2010 stieg der Preis innerhalb eines halben Jahres<br />

von 4.400 auf 7.000 Euro pro Tonne.<br />

Die Schließung des Mansfelder Kupferschieferbergbaus<br />

mit der nachgelagerten Verhüttung war 1990<br />

eine beschlossene Entscheidung mit all ihren Problemen.<br />

Ab 2013 werden um Spremberg neue Schächte<br />

abgeteuft, denn ein panamaisches Unternehmen, die<br />

MINERA S.A., erlaubt der KSL, Kupferschiefer<br />

Lausitz, in 1.000 m Tiefe den Abbau von ca. 15<br />

Mio. t Kupfer mit einem Wert von 456 Mio. Euro.<br />

Dabei geht es auch um die Gewinnung von Blei,<br />

Zink und Geld. Die Lausitz steht vor einem Goldrausch,<br />

so stand es in der örtlichen Zeitung. Doch<br />

das ehemalige Mansfeld Kombinat erbrachte dazu<br />

Pionierleistungen in den 80er Jahren. Gibt es evtl.<br />

ein erneutes Erwachen unserer Reichtümer in der<br />

Mansfelder und Sangerhäuser Region?<br />

5. Kleine Nachbetrachtungen<br />

Im Wettbewerb des Kapitalismus ist die Vernichtung<br />

von Konkurrenten ein ungeschriebenes Gesetz. Keine<br />

Literatur weist Zahlen aus, wie viele Betriebe der<br />

ehemaligen DDR vernichtet wurden oder an andere<br />

Unternehmen übergegangen sind.<br />

Bis 1993 wurden bezogen auf die Arbeitsplätze in<br />

Ostdeutschland 87% an westdeutsche, 7% an ausländische<br />

und nur 6% an ostdeutsche Unternehmen verkauft.<br />

Viele davon gingen in den späteren Jahren z.T.<br />

in Insolvenz. In großem Umfang betrifft dies auch<br />

des Mansfelder Land. In ihrer Ausgabe vom<br />

Fortsetzung auf Seite 6


6 M a nn s f e l d L i nn k s 7/2011<br />

Fortsetzung von Seite 5<br />

Über das „Aus“ <strong>einer</strong> <strong>Betriebsabteilung</strong> <strong>im</strong> <strong>Walzwerk</strong> <strong>Hettstedt</strong><br />

9.7.2010 berichtete die MZ, dass die Zahl der Einwohner<br />

in Sachsen-Anhalt zwischen 2008 und 2025<br />

um mehr als 18% sinken wird. Damit n<strong>im</strong>mt die Bevölkerung<br />

von 2,4 auf 1,9 Mio. ab. Die stärksten<br />

Rückgänge wird es nach den Prognosen <strong>im</strong> Kreis<br />

Mansfeld-Südharz mit 27,7% geben. Zwar geben die<br />

Parteien Auskunft, wie dem Einhalt geboten werden<br />

kann, doch die Fakten sprechen dagegen, denn der<br />

Kapitalismus ist unfähig, diesem Trend entgegen zu<br />

wirken. Das Beispiel Lackdrahtfabrik macht deutlich,<br />

dass es dem westeuropäischen Kapitalismus<br />

vorrangig darum ging, sich östliche Kunden anzueignen,<br />

Märkte zu erschließen, ostdeutsche Konkurrenz<br />

auszuschalten, ausgebildete Arbeitskräfte zu erwerben<br />

und moderne Produktionstechnologien sich anzueignen.<br />

Die DDR ist nicht am ökonomischen Rückstand gescheitert,<br />

sondern an den Demokratiedefiziten, sagte<br />

Klaus Blessing, der ehemalige Staatssekretär des Ministeriums<br />

Erzbergbau, Metallurgie und Kali. Zwischen<br />

der DDR und der BRD bestanden früher Lieferverträge,<br />

die kein Äquivalent für den eigentlichen<br />

Wert der Ware darstellten. So gab es einen echten<br />

Verlust an Nationaleinkommen. Dies betraf u.a.<br />

Haushalts- und Küchengeräte, Möbel, Kühlschränke<br />

und Spielwaren, die unter Wert verkauft wurden. Ein<br />

Beispiel aus eigenem Erleben: Die Lackdrahtfabrik<br />

belieferte in großem Umfang das Kombinat „Elektrogeräte<br />

Suhl“, das mir für gute Zusammenarbeit einen<br />

so genannten „Allesschneider“ für 100,- M der<br />

DDR verkaufte. Dieses Gerät wurde in der BRD unter<br />

der Markenbezeichnung „privileg“ für 30,- DM<br />

gehandelt.<br />

Der Quelle-Katalog der Frau Schickedanz wies zu<br />

90% des Angebotes Waren aus der DDR aus. Doch<br />

war dies Schrott? Mussten wir so manches entbehren<br />

oder verzichteten, damit es <strong>im</strong> Westen in Hülle<br />

und Fülle angeboten werden konnte? Das darf doch<br />

wohl mal gesagt werden! Wer dies alles unter Pleite<br />

verbucht, verdreht die Tatsachen, denn unter Pleite<br />

versteht man den Zustand, seinen Zahlungsverpflichtungen<br />

nicht nachzukommen. Und wer über<br />

die DDR Positives berichtet, wird abgestraft oder in<br />

den Medien ignoriert. Ein Held aus der ehemaligen<br />

DDR ist nur, der dieses Reg<strong>im</strong>e verteufelt und in<br />

Misskredit bringt. Je besser der Schmutz über Vergangenes,<br />

umso besser die Chance der eigenen Profilierung.<br />

In jeder Gesellschaft werden Informationen<br />

so geformt, wie man sie braucht, dabei bleibt<br />

aber <strong>im</strong>mer der Wahrheitsgehalt auf der Strecke. In<br />

dieser Aktivität ist der Kapitalismus dem Sozialismus<br />

weit voraus. Gehört das auch zu der viel gepriesenen<br />

Pressefreiheit? Ein Staat, der einem anderen<br />

Staat oder Gesellschaft vorschreibt, was er zu<br />

tun oder zu lassen hat, der für sich in Anspruch<br />

n<strong>im</strong>mt, was Demokratie, Recht und Gerechtigkeit,<br />

Solidarität, Krieg und Frieden, Not und Armut, Sozialismus<br />

und Kommunismus ist, der behauptet, die<br />

Weltfinanzkrise zu beherrschen, aber kein Mittel<br />

gegen die Gier des Menschen hat, vergeht sich an<br />

der Freiheit!<br />

Christoph Hein bezeichnet in der November-Ausgabe<br />

2010 in der „Zeit“ die Gier als Todsünde der<br />

Menschheit!<br />

Werden wir sie auch meistern? �����<br />

Mansfeld Links gratuliert zum Geburtstag<br />

am 02.07. Uwe-Jens Rössel Berlin<br />

am 03.07. Angelika Felix Dederstedt<br />

am 03.07. Raik Hüpfel Quenstedt<br />

am 03.07. Erwin Schulze Sangerhausen<br />

am 06.07. Marianne Fischer Breitungen<br />

am 07.07. Erika Seeland <strong>Hettstedt</strong><br />

am 09.07. Marianne Höhn Sangerhausen<br />

am 09.07. Heinz Klotz Sangerhausen<br />

am 15.07. Else Vollrath <strong>Hettstedt</strong><br />

am 16.07. Andre Röthel Sangerhausen<br />

am 17.07. Helga Hennige <strong>Hettstedt</strong><br />

am 18.07. Hans-Rainer Randhahn <strong>Hettstedt</strong><br />

<strong>im</strong> Juli:<br />

am 20.07. Helmut Schmidt Eisleben<br />

am 21.07. Angelika Klein Röblingen<br />

am 22.07. Gertrud Greulich Klostermansfeld<br />

am 23.07. Hans-Dieter Schmidt Wallhausen<br />

am 23.07. Roland Teichmann Sangerhausen<br />

am 25.07. Rolf Teichmann Sandersleben<br />

am 25.07. Harald Vollmann Eisleben<br />

am 26.07. Georg Kirchberg Großörner<br />

am 26.07. Christa Wedekind Gonna<br />

am 30.07. Sascha Jecht Sangerhausen<br />

am 31.07. Harry Bodemann <strong>Hettstedt</strong>

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