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leseprobe zu band2 - Pflegekinder-web.de

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I. Definition <strong>de</strong>r AnstrengungsverweigerungEine Anstrengungsverweigerung ist <strong>zu</strong>nächst einmal - wie das Wort schonsagt - eine Verweigerung von Anstrengungen. Im Laufe <strong>de</strong>r Zeit, in <strong>de</strong>rich Pflege- und Adoptivkin<strong>de</strong>r begleite, habe ich dies immer wie<strong>de</strong>r in einersehr hartnäckigen Ausprägung bei jenen Kin<strong>de</strong>rn beobachten können.Dieses Phänomen möchte ich im vorliegen<strong>de</strong>n Buch erstmals ausführlichbeschreiben.Definition <strong>de</strong>r Anstrengungsverweigerung:Es han<strong>de</strong>lt sich um die hartnäckige Verweigerung <strong>de</strong>r Ausführung einero<strong>de</strong>r mehrerer aus bürgerlicher Sicht erfor<strong>de</strong>rlicher und notwendigerTätigkeiten durch ein körperlich völlig gesun<strong>de</strong>s, frühtraumatisiertesPflege- o<strong>de</strong>r Adoptivkind. Dieses Phänomen ist direkteFolge einer o<strong>de</strong>r mehrerer Frühtraumatisierungen, so wie ich diese inmeinem ersten Band <strong>de</strong>r Reihe „Mit <strong>de</strong>n Augen eines Kin<strong>de</strong>s sehenlernen“ beschrieben habe, und setzt diese also voraus.Die Betroffenen sind selten in <strong>de</strong>r Lage <strong>zu</strong> äußern, warum sie genaudies o<strong>de</strong>r jenes verweigern. Manchmal können sie ausdrücken, dasssie die Tätigkeiten als anstrengend erleben; an<strong>de</strong>re äußern, dass siedieses o<strong>de</strong>r jenes nicht brauchen, sie keine Lust o<strong>de</strong>r etwas Besseres<strong>zu</strong> tun haben. Die Notwendigkeit und die Erfor<strong>de</strong>rlichkeit <strong>de</strong>rbetroffenen Tätigkeit wird häufig vehement verneint. Meist wer<strong>de</strong>nbürgerlich akzeptierte Ausre<strong>de</strong>n benutzt, um die Tätigkeit <strong>zu</strong> verweigern.Ich habe das Phänomen auch schon bei leiblichen Kin<strong>de</strong>rn beobachtenkönnen. Hier tritt es aber eher sehr selten auf und soll ausdrücklich nicht

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