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Frisch! an der FAU - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

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Was ist Liebe?Schmetterlinge im Bauch, Herzklopfen, weiche Knie. Um diese Symptomezu deuten, muss m<strong>an</strong> kein Experte sein: Sehr wahrscheinlich liegt einschwerer Anfall von Verliebtheit vor. Was genau in unserem Körper passiert,wenn m<strong>an</strong> seiner Traumfrau über den Weg läuft o<strong>der</strong> den Märchenprinzengefunden hat, dem spüren Psychologen <strong>der</strong> <strong>FAU</strong> in einer mehrjährigen Studiemit streng wissenschaftlichen Methoden nach.Dazu suchen sie Testpersonen, die vor allem eines sein müssen: verliebt.Entwe<strong>der</strong> glücklich, also in einer festen Beziehung, o<strong>der</strong> unglücklich, wasbedeutet, noch nicht mit <strong>der</strong> bzw. dem Angebeteten zusammen. Die Unter-den,wie die Testpersonen in Liebesdingen ticken und stellen den Prob<strong>an</strong>deneine g<strong>an</strong>z Reihe von Fragen: wie zufrieden sie in ihrer gegenwärtigenBeziehung sind, wie unglücklich sie über ein Scheitern <strong>der</strong> Beziehung wäreno<strong>der</strong> wie stark sie sich für <strong>an</strong><strong>der</strong>e potenzielle Partner interessieren. Außerdemwird den Testpersonen Blut abgenommen und gemessen, ob frischVerliebte mehr Hormone im Blut haben als L<strong>an</strong>gzeitpaare o<strong>der</strong> gar unglücklichGetrennte. Und zuletzt schieben die Wissenschaftler die Freiwilligen inden Kernspintomographen und beobachten, was im Hirn passiert, währenddie Prob<strong>an</strong>den erotische Bil<strong>der</strong> des (Ex-)Partners, Bil<strong>der</strong> aus dem privatenFotoalbum o<strong>der</strong> neutrale Bil<strong>der</strong> sehen.In ersten Untersuchungen haben die Forscher so herausgefunden, dassglücklich Verliebte weniger <strong>an</strong>fällig für Depressionen sind. Zwar heile Liebekeine Depressionen, sagen die Forscher, aber die Vermutung liege nahe,dass eine glückliche Beziehung zumindest bis zu einem gewissen Grad davorschützen könnte. Jetzt wollen die Wissenschaftler dem Phänomen <strong>der</strong>unerfüllten Liebe genauer nachgehen.Das große Krabbelnnau.Erl<strong>an</strong>ger Biologen haben in einem internationalen Forscherteam zweiJahre l<strong>an</strong>g den Regenwald von P<strong>an</strong>ama durchkämmt, um <strong>der</strong> Lösung diesesRätsels einen Schritt näher zu kommen. Bei dem Großprojekt im S<strong>an</strong>Lorenzo Nationalpark wurde die artenreichste Gruppe gezählt: die so gen<strong>an</strong>ntenGlie<strong>der</strong>füßer. Sie machen etwa drei Viertel aller Tierarten auf <strong>der</strong>Welt aus. Zu ihnen gehören Insekten und Spinnentiere, Tausendfüßer undKrebstiere. In <strong>der</strong> Natur sind sie Futter für <strong>an</strong><strong>der</strong>e Tiere, sie bauen abgestor-Doch je kleiner die Tiere, desto größer <strong>der</strong> Aufw<strong>an</strong>d: Um die unzähligenArten von Käfern, Tausendfüßern, Spinnen und übrigen Winzlingen zu zählen,waren mehr als einhun<strong>der</strong>t Forscher im Einsatz und erfassten jeden Qua-groß wie ein kleines Einfamilienhausgrundstück. Die Forscher klaubten einzelneAmeisen von H<strong>an</strong>d aus den Baumwipfeln, stellten Fallen mit Kö<strong>der</strong>nund Licht auf und setzen Nebelwerfer ein, um die Flatter- und Krabbeltierchenaus ihren Verstecken zu locken. Und sie setzten ausgeklügelte Technikein: unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em einen Kr<strong>an</strong>, einen Heliumballon und ein aufblasbares Floßvon 400 Quadratmetern, das auf den dichten Baumkronen schwamm.So f<strong>an</strong>den die Wissenschaftler fast 130.000 Glie<strong>der</strong>füßer-Exemplare. Diesezu bestimmen hat mehrere Jahre gedauert. Am Ende zählten die Forscherrund 6.000 Arten. Mithilfe verschiedener mathematischer Modellerechneten sie aus, dass im gesamten 6.000 Hektar großen Wald rund25.000 Glie<strong>der</strong>füßer-Arten leben. Erstaunlich dabei: Mehr als 60 Prozentdieser Arten kommen nach den Hochrechnungen schon auf einem einzigenHektar vor, das bedeutet eine ungeheure Vielfalt auf kleinstem Raum.Dennoch warnen die <strong>FAU</strong>-Biologen vor Fehlschlüssen: Obwohl m<strong>an</strong>schon auf einem Hektar Regenwald eine unglaubliche Artenvielfalt beobachtenk<strong>an</strong>n, reiche es nicht aus, einen Hektar Regenwald zu schützen,um diese Vielfalt zu erhalten. Das Forschungsprojekt habe vielmehr gezeigt,dass nur große zusammenhängende Regenwaldgebiete die Vielfaltsicherten. 54 frisch! <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FAU</strong>

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