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Wirkung und Bewertung von Zugluft am Arbeitsplatz - Leibniz-Institut ...

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daß eine nur 15 Minuten dauernde Einwirkungzur Beurteilung anhaltender Expositionennicht ausreicht (Fanger & Christensen1986; Fanger et al. 1988; Toftum 1994a;1994b; Toftum & Nielsen 1996a; 1996b;Mayer & Schwab 1990). Gestützt wird dieseAnnahme durch einen weiteren Vorversuch,in dem die Probanden bei einer Lufttemperatur<strong>von</strong> 23 °C 90 Minuten lang einerdefinierten <strong>Zugluft</strong> ausgesetzt waren ( va :0.2 bzw. 0.3 m/s, Tu: ≈ 50 %). Der Anteilder durch <strong>Zugluft</strong> beeinträchtigten Probandennahm allmählich zu <strong>und</strong> erreichte nach50 bis 60 Minuten einen Endwert. Da sichdie Angaben in der 60. Minute nicht <strong>von</strong>denen in der 90. Minute nach Expositionsbeginnunterschieden, wurde für die nachfolgendenUntersuchungen eine Expositionszeit<strong>von</strong> einer St<strong>und</strong>e gewählt.Messungen <strong>am</strong> <strong>Arbeitsplatz</strong>: UmfangreicheMessungen der physikalischen Klimapar<strong>am</strong>eteran Arbeitsplätzen der Nahrungs-<strong>und</strong> Genußmittelindustrie zeigten,daß die mittleren Luftgeschwindigkeiten <strong>und</strong>Turbulenzgrade kaum (< 5 %) über 0.4 m/sbzw. 90 % hinausgingen, was durch weiteretechnisch orientierte Publikationen bestätigtwird (z. B. Gräff et al. 1995).Methoden <strong>und</strong> MaterialMit insges<strong>am</strong>t 107 Probanden (33 Frauen,74 Männer, 18-51 Jahre) wurden <strong>am</strong> IfADo6 Experimentalserien mit 826 Einzelversuchendurchgeführt, um den Einfluß dermittleren Luftgeschwindigkeit, des Turbulenzgrades,der Richtung <strong>und</strong> der Lufttemperatursowie der Arbeitsleistung zubestimmen. Tab. 1 gibt einen Überblick überdie experimentellen Bedingungen. In dreiVersuchsreihen betrug die Lufttemperatur23 °C (N1, N2, N3), in den drei anderenreichte sie bis in den Bereich mäßiger Kälte(11 °C, K1, K2, K3). Die Bekleidungsisolationwar dem jeweiligen Klima angemessen,Unterarme <strong>und</strong> Nacken blieben jedochfrei. Die hier gewählte Verteilung derKleidung ist an vielen Arbeitsplätzen, selbstin mäßiger Kälte, durchaus üblich (z. B.Fleischverarbeitung).Versuchsanordnung: Der Versuchsablaufwar in allen Experimenten prinzipiell gleich.Die Probanden saßen zunächst 20 Minutenin einem Neutralklima (t a : 21 - 23°C,v a : < 0.05 m/s, RH: 40 – 60 %). Danachwechselten sie in die Klimak<strong>am</strong>mer, wo dieRegistrierung nach 5 Minuten fortgesetztwurde <strong>und</strong> in den folgenden 55 bis60 Minuten eine definierte <strong>Zugluft</strong> einwirkte.In den Experimentalserien N1, N2<strong>und</strong> N3 saßen die Probanden auf einemStuhl. Sie durften lesen oder schreiben; eswar ihnen jedoch nicht gestattet, die Beineübereinanderzuschlagen oder Bücher bzw.Zeitschriften (maximal erlaubtes FormatDIN A4) auf die Oberschenkel zu legen. InVersuchsreihe K1 standen die Probandenunter Benutzung einer Stehhilfe vor einemauf Kopfhöhe justierten 17''-Monitor, aufdem (zwischen den Befragungen) Trackingaufgabenpräsentiert wurden, um die Probandenzu einer bestimmten Haltung zu veranlassen.In den Serien K2 <strong>und</strong> K3 betätigtendie Probanden ein Handkurbelergometer,wobei die Arbeitsleistung in 3 Stufen variiertwurde, die gemessenen metabolischenRaten <strong>von</strong> 104, 128 bzw. 156 Watt/m² entsprachen.Subjektive <strong>und</strong> physiologische Variablen:Zu Beginn jeder Sitzung beantworteten dieProbanden einen Fragebogen zur aktuellenges<strong>und</strong>heitlichen Situation <strong>und</strong> Müdigkeit,zur Dauer des vorausgegangenen Schlafes,zum Konsum <strong>von</strong> Alkohol <strong>und</strong> Medik<strong>am</strong>enten,zum generellen thermischen Empfindenmittels einer 7-stufigen Skala (kalt,kühl, etwas kühl, neutral, leicht warm,warm, heiß) <strong>und</strong> zur thermischen Präferenz(ob das aktuelle Klima angenehm ist/ wärmer/kältersein sollte).33

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