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3WANDA AND THE COLOSSUS: FERNAB ALLER KONVENTIONEN:PRÄSENTIEREN ICO-MACHER EINEN KLEINEN GENIESTREICH1213Mit nur einem Titel gelang es dem japanischen Entwicklungsteamum Produzent Kenji Kaido und Fumito Ueda sich in derBranche einen Namen zu machen. Auch wenn ihr malerischesAction-Adventure Ico außerhalb Japans kein großer Erfolgwar, zeigten sie, dass auch Videospiele mit künstlerischemAnspruch ihren Platz in der Industrie finden und damit denStatus des reinen Kinderspielzeugs ablegen können. KeinWunder, dass zumindest Kenner der Branche gespannt aufden Nachfolger warten, der seit 2001 gleich im Anschluss anIco bei Sony für die Playstation 2 entwickelt wurde. Auf derTokyo Game Show feierte nun Wanda and the Colossus seinePremiere und präsentierte sich als außergewöhnliches Spiel,dass zwar bei der Story neue Wege geht, aber vor allemstilistisch stark an Ico erinnert.Die Story entpuppt sich dabei als ähnlich phantasievoll wiebeim Vorgänger und scheut sich nicht, mit den üblichenKonventionen zu brechen. Auch hier spielt zwar ein Jünglingdie Hauptrolle, aber allein die minimalistische Erzählweiseund die fast metaphysischen Aufgaben sprengen das üblicheErzählkorsett. Die Aufgabe des Helden ist es nämlich, gigantischeKreaturen zu besiegen, die auf einer scheinbar unendlichenEinöde ihr Dasein fristen und schon allein durch ihregewaltigen Ausmaße eine Bedrohung darstellen. Erst wennalle besiegt sind, verspricht eine göttliche Stimme, wird seineGeliebte aus dem Schattenreich zurück in die Welt der Lebendengeholt. Da er die Wesen nur schwer zu Fuß einholenkann, steht ihm ein Pferd zur Seite, dass durch seine Intelligenzfast alleine auf dem Schlachtfeld agiert. So kann sichder Spieler auf die Giganten konzentrieren, von denen jederEinzelne eine eigene Strategie erfordert. Der Spieler mussnämlich nicht nur einen Weg finden, die Kreatur zu besteigen,sondern muss sich auch so lange an ihr festkrallen undhochklettern, bis er ihre Schwachstelle erkannt hat. Dadie Golems von steinernen Strukturen übersät sind, giltes auch Irrgärten zu durchschreiten und Rätsel zu lösen, bisman die Kreatur mit einem letzten Streich endlich zu Fallbringt.Auch wenn das Spielprinzip auf den ersten Blick etwas simpelerscheint, kann man sich sicher sein, dass die Entwicklernicht nur bei der Atmosphäre einen Genie-streich abliefernwerden. Die ersten bewegten Bilder offenbaren eine stimmigeSpielwelt, die zusammen mit dem einfachen Grundaufbau einganz eigenes Spieler-lebnis konstruiert. Ein Erlebnis, das alsdie Summe der Einzelteile verstanden werden will und sichfernab der üblichen Bahnen bewegt. Ähnlich wie beim fastmeditativen Vorgänger reicht eine nüchterne Betrachtungder Vorzüge kaum aus. Stattdessen muss das Spiel alsGesamtkunstwerk betrachtet werden, dessen Release inDeutschland angesichts der schlechten Verkaufszahlendes Vorgängers leider noch nicht fest steht. Hardcore-Fanskönnen Mitte nächsten Jahres nach der japanischen VersionAusschau halten. Und vielleicht lässt Sony ja doch eine europäische Version springen. (KM)

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