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HIDEO KOJIMAEs gibt nicht viele Persönlichkeiten der Videospielbranche,die in Europa außerhalb der Branche überhaupt wahrgenommenwerden. Nintendo-Mastermind Shigeru Miyamotoist so ein Kandidat. Peter Molyneux auch. Fällt indes derName Hideo Kojima, horcht kaum jemand auf. Eigentlichkomisch, denn der 41-jährige Japaner arbeitet seit 1986erfolgreich beim Publisher Konami und gilt als einer derinnovativsten Köpfe. Das US-Magazin Newsweek hat ihn2002 unter jene zehn Menschen gewählt, die „in diesem Jahrund darüber hinaus“ beobachtet werden müssten, weil sie„die Zukunft gestalten“.Hideo Kojima ist eine Ausnahmeerscheinung. Er hat etwasentwickelt, das in der schnelllebigen Welt der Videospielekaum einem Designer gelingt: einen durchgängigen, eigenenStil, eine völlig autarke Bildsprache. Die große Zuneigungzum Kino ist an vielen Stellen in seinen Spielen sichtbar.Hideo Kojima erzählt und visualisiert Geschichten mit einemklassischen Spannungsbogen. Sein erstes Spiel Metal Gearerscheint 1986 für den Heimcomputer MSX. In den folgendenJahren arbeitet Hideo Kojima an zahlreichen Titeln. Diewichtigsten sind Policenauts, Zone Of The Enders und dieMetal-Gear-Reihe. Auch für eine der intelligentesten Innovationender letzten Jahre ist er verantwortlich. 2002 brachteer den Gameboy-Titel Boktai: The Sun Is In Your Hands aufden Markt. Eine Solarzelle auf dem Spielmodul absorbiertSonnenlicht und beeinflusst so das Spielverhalten.Ist es nun möglich, hinter die Fassade dieses Menschen zuschauen, der als kleiner Junge in Setagaya, Tokyo am liebstenmit Freunden Verstecken spielte und oft gewonnen hat, weiler gute Verstecke kannte und lautlos an Wänden entlangschleichenkonnte? 30 Minuten Zeit auf der Games Conventionin Leipzig bleiben für die Antworten, in einem kleinen,lauten Büro. Sitzt da nun ein betont höflicher Popstar mitjungenhaftem Gesicht, ein selbstverliebter Künstler odereinfach ein erwachsener Junge, der immer noch am liebstenVerstecken spielt, nur heute mit Worten? (CG)„MIT HILFE DER INTERAKTIVITÄTHerr Kojima, wann ist Ihnen eigentlich klar geworden, dassman Sie als Star wahrnimmt?Wahrscheinlich auf der E3 im Jahr 2000.Sie gelten als jemand, der großen Wert auf ästhetischdurchkomponierte Spiele legt, wunderschöne Landschaftenkreiert. Nehmen Sie sich mehr als Künstler wahr, oder dochals Programmierer?(Lacht) Ich glaube, ich bin jemand aus der Dienstleistungsbranche.Ich diene den Menschen, liefere ihnen eineDienstleistung ab.Huch, nicht ein kleines bisschen Künstler?Nein, nicht wirklich. Ich liefere den Menschen einfach etwas,das sie dann hoffentlich mögen. Außerdem möchte ich sieüberraschen.Würden Sie denn sagen, dass Videospiele generellkünstlerischer werden?Das entwickelt sich gerade erst. Videospiele haben sich nochnicht als Subkultur etabliert. Einer der Gründe dafür ist,dass es da draußen momentan unglaublich viele Spiele gibt,die nur grundlos Gewalt zeigen. Wenn sich das nicht ändert,werden Videogames keine Ausdrucksform werden, über dieMenschen diskutieren wie über Kunst, die rezensiert werdenwird wie Kunst. Es ist allerdings auch unsere Aufgabe als Videospieldesigner,Spiele zu entwickeln, die nicht nur einfachgewalttätig sind.Da Sie über Inhalte reden: Gibt es einen speziellen Moment ineinem Spiel, der Sie total bewegt hat, in den letzten Monaten,womöglich Jahren?(Lacht) Das einzige Spiel, dass ich in den letzten Jahrengesehen habe, ist „Metal Gear Solid“. Das habe ich bis zumUmfallen spielen müssen.

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