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Bos-Dachvereinbarung unter Dach und Fach

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dell) die Vorteile eines Gesamtpaketes aus einer Hand offensichtlich<br />

sind, führt Uwe Jakob, Marketing & Sales Tetra<br />

bei Nokia Networks Deutschland, den Erfolg des finnischen<br />

Virve-Netzes gerade darauf zurück, daß dort Netzinfrastruktur<br />

<strong>und</strong> Netzbetrieb separat verantwortet werden.<br />

Gemeinsame Interessen verfolgen Damerau <strong>und</strong> Jakob indes<br />

als Vorstände im Verband Professioneller Mobilfunk<br />

(PMeV). Ebenso wie der PMeV-Vorsitzende Heinz Bick, Geschäftsführer<br />

von R&S Bick Mobilfunk, weisen sie mit Blick<br />

auf die EU-Osterweiterung darauf hin, daß Deutschland<br />

keine BOS-Funkinsel im Herzen Europas werden dürfe. Mit<br />

Polen hätten sich das größte der Beitrittsländer <strong>und</strong> mit Bulgarien<br />

ein EU-Kandidat mit geopolitisch wichtiger Lage zu<br />

Türkei <strong>und</strong> Schwarzem Meer für Tetra entschieden.<br />

Vodafone-Manager zu BOS-Vergabe: Klimmzüge<br />

lohnen sich<br />

Dessen ungeachtet wirbt Vodafone weiter massiv für seine<br />

GSM-BOS-Lösung – mit großem Etat für die Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>und</strong> geschicktem politischem Lobbying. Auf der Cebit<br />

erklärte Friedrich P. Joussen, Chief Operating Officer der<br />

Vodafone D2 GmbH, daß sein Unternehmen die ASCI-<br />

Funktionen schon vor dem Vergabeentscheid für den BOS-<br />

Funk im deutschen GSM-Netz implementieren werde. Im<br />

öffentlichen Nahverkehr <strong>und</strong> bei den Energieversorgern z.B.<br />

bestehe erheblicher Modernisierungsbedarf der vorhandenen<br />

Bündelfunknetze. Vodafone wolle diesen Markt erschließen,<br />

unabhängig davon, welches System für die BOS<br />

ausgewählt werde. Den von Vodafone errechneten Kosten<br />

von 2,3 Mrd. € für Netzaufbau <strong>und</strong> -betrieb über zehn Jahre<br />

stehe ein Jahresumsatz von Vodafone Deutschland von<br />

7,4 Mrd. € 2002/2003 gegenüber. Dies in Relation gesetzt,<br />

sei es also „nicht lebensbedrohlich“, wenn Vodafone bei<br />

der Digital-BOS-Vergabe leer ausginge, so Joussen – es wäre<br />

aber immerhin ein sehr großer Auftrag, wahrscheinlich<br />

der größte Einzelauftrag des Unternehmens, für den es sich<br />

schon lohne, „Klimmzüge zu machen“ <strong>und</strong> beispielsweise<br />

eine eigene Betreibergesellschaft zu gründen, spezielle<br />

Standards, Software <strong>und</strong> Endgeräte zu entwickeln.<br />

Mit Blick auf die ausgereiften GSM-Mobilfunknetze hält<br />

Joussen Pannen wie bei der Lkw-Maut, die auf eine völlig<br />

neue Technik setzt, für ausgeschlossen. Gemessen an<br />

knapp 25 Mio. D2-K<strong>und</strong>en seien „ein paar h<strong>und</strong>erttausend“<br />

Nutzer mehr leicht zu verkraften. Zugleich räumen<br />

die BOS-Manager von Vodafone ein, daß für den Würzburger<br />

Feldversuch bislang nur Siemens die GSM-Infrastruktur<br />

mit ASCI-Funktionen ausgerüstet habe. Inzwischen habe<br />

man aber auch ASCI-Software bei Ericsson, dem zweiten<br />

Ausrüster des deutschen Vodafone-GSM-Netzes, bestellt.<br />

Keinen Zweifel ließ Vodafone-Chef Jürgen von Kuczkowski<br />

daran aufkommen, daß das vom D2-Netzbetreiber favorisierte<br />

GSM-BOS-Verfahren eine zunächst ausschließlich für<br />

deutsche BOS angedachte Lösung sei. Es gebe keine Initiative<br />

innerhalb Vodafone, den hierzulande verfolgten GSM-<br />

BOS-Lösungsansatz auf andere Länder auszudehnen.<br />

Sven-Olaf Suhl,<br />

freier Journalist in Essen<br />

NET 4/04<br />

PMR – PROFESSIONAL MOBILE RADIO<br />

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