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Download - Sankt Marien und Sankt Katharina Bad Soden

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möglich, eine Ahnung davon zu bekommen,dass die Erfahrungen vonTodesnähe, Ohnmacht <strong>und</strong> Sprachlosigkeitnoch lange präsent bleiben können,selbst wenn jemand rein körperlichgesehen „über den Berg“ ist. EineSchwester hat das so ausgedrückt:„Vielleicht ist die Geschwindigkeitder Seele manchmal eine andere, langsamer,als die unseres Körpers.“Seit zwanzig Jahren bin ich Krankenhausseelsorgerinin <strong>Bad</strong> <strong>Soden</strong> <strong>und</strong>habe die Erfahrung gemacht, wie unterschiedlichkranke Menschen ihrKranksein erleben <strong>und</strong> wie verschiedensie damit umgehen. Für mancheist ihr Kranksein so bedrängend, dasssie in religiöse Krisen geraten, dass sieGott vermissen, ihn anfragen, sich sogarvon ihm verlassen fühlen...Andere Menschen, die ihre Situationauch als beängstigend empfinden,drücken dies nicht in religiöser Spracheaus, aber sie leiden unter ihrenSchmerzen, sie haben Angst, fühlensich allein. Andere wiederum nehmenihre Krankheit als Aufgabe auf sich,die sie zu meistern versuchen. Mancheweinen, manche klagen, manchedagegen verstummen, manche bemühensich immer noch um ein tapferesLächeln,…In solchen Situationen des Leidens,der Unsicherheit, des religiösen Fragensbiete ich Kranken an, mit mir alsihrer Seelsorgerin, ihre Leiden, ihreFragen <strong>und</strong> Gefühle zum Ausdruckzu bringen. Und aus den Erfahrungenihrer Krankheit <strong>und</strong> ihrer Schmerzenheraus (neu) auf ihr Leben zu blicken.Dabei kann ein Gespräch, ebensowie ein Gebet oder ein Segen, ein Gottesdienstoder die KrankensalbungStärkung sein auf dem ganz eigenenWeg des Krankseins, des Ges<strong>und</strong>werdens,des Alterns <strong>und</strong> auch des Sterbens.Ich werde immer wieder gefragt,wie ich eine so belastende Tätigkeitauf Dauer aushalten kann? Es stimmt,dass mich diese Arbeit oft sehr vielKraft kostet. Aber sie ist auch sehrbereichernd. Die Vorstellung, dass esimmer nur ernst <strong>und</strong> traurig zugeht,stimmt so nicht. Wir lachen auch vielmiteinander, die Patienten <strong>und</strong> ich. Essind gerade die kranken Menschen, diemir immer wieder zeigen, wie wertvolldas Leben ist. Sie sind es, die mich z.B.etwas gelehrt haben über die „Kostbarkeitdes Augenblicks“. Bei aller Anstrengungempfinde ich doch, dass ichgenau an diesen Platz gehöre <strong>und</strong> dassdas vielleicht auch meine Berufung ist.Und die „Kostbarkeit des Augenblicks“gönne ich mir selbst immerwieder mal, – ein leckeres italienischesEssen mit einem guten Glas Rotweinoder die Begegnung mit modernerKunst…!Susanne Ebeling„Wahre Fröhlichkeit entspringt dem Herzen”Krankenhausseelsorge aus Sicht einer Angehörigeneines PatientenEin angeborener Herzfehler ist diehäufigste Organfehlbildung bei Neugeborenen.R<strong>und</strong> 6000 Kinder werdenjährlich in Deutschland mit einemHerzfehler geboren. Etwa 70% dieserKinder müssen sich mindestens einerHerzoperation unterziehen. So auchmein Sohn, der im Alter von 5 ½ Monatenan seinem Herzen operiert wurde.Ich hatte mich vorher umfassendüber den Herzfehler, die OP <strong>und</strong> dieNachversorgung informiert, in Elternratgebernlas ich immer wieder,dass “mehrfache Klinikaufenthaltedie Kinder <strong>und</strong> ihre Familien physisch<strong>und</strong> psychisch belasten”. Mir wird bewusst:Kranksein ist mehr als ein körperlichesGeschehen. Im Krankenhausbringe ich das ganze seelische Erlebenmit. Sieben Tage Intensivstation zu erlebenzehrte an meinen Kräften. In derKrankenhausseelsorge sah ich als Angehörigedas Angebot, alles anzusprechen,was mich im Zusammenhangmit Kranksein bewegt. Gemeinsammit anderen Eltern von herzkrankenKindern nahm ich das Angebot wahr,über wichtige Fragen zu sprechen:Was kommt auf mich/auf uns zu? Wiekommt meine Familie zurecht? Ichhabe in den Gesprächen Kraft gewinnenkönnen <strong>und</strong> gelernt, besser mit derSituation in der Klinik <strong>und</strong> besser mitmeinen Ängsten umzugehen.Die Anteilnahme so vieler Mitmenschenwar mir ein Trost. Die Operationverlief bei meinem Sohn erfolgreich,der Genesungsprozess schritt schnellvoran. Er ist ein fröhlicher Junge. Immerwieder erinnere ich mich an einZitat eines Vaters in der Klinik: „WahreFröhlichkeit entspringt dem Herzen.“dhÖkumenische Diakoniestation VortaunusDie MitarbeiterInnen der ÖkumenischenDiakoniestation Vortaunussorgen sich um die pflegerische <strong>und</strong>hauswirtschaftliche Versorgung pflegebedürftigerMenschen im Sinnechristlicher Werte.Die Betreuung wirdindividuell <strong>und</strong> umfassend auf denMenschen ausgerichtet. Gr<strong>und</strong>lage dieserArbeit ist, dass Sorge <strong>und</strong> Hilfe füralte, kranke <strong>und</strong> sonst unterstützungsbedürftigeMenschen Bestandteil desAuftrags der christlichen Kirche sind.Leib <strong>und</strong> Seelsorge bilden dabei eineEinheit, ebenso wie der Dienst am Einzelnenim Zusammenhang steht mitdem Leben der christlichen Gemeinde.Ökumenische Diakoniestation VortaunusKronberger Straße 1a 65812 <strong>Bad</strong> <strong>Soden</strong> am TaunusTelefon: 0 61 96 / 2 36 70Diakoniestation-Vortaunus@t-online.de / www.diakoniestation-vortaunus.de6 7

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