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„Jeder Mensch hat eine mörderische undeine liebevolle Seite“ – René Kollo im Gesprächtheaterhagen: Herr Kollo, als wir letzte Wochekurz telefoniert haben, waren Sie gerade aufMallorca. Sind Sie dort öfter, um dem deutschenWinter zu entfliehen? René Kollo: Da bin ich öfter,das ist richtig. Teilweise wohnen wir dort und zum anderenTeil in Berlin.In Berlin sind Sie auch geboren und aufgewachsen.Und um Berlin geht es, wie der Name schonverrät, in Ihrem Programm „Mein Berlin!“, mitdem Sie am 7. März bei uns zu Gast in <strong>Hagen</strong>sind. Was erwartet uns an diesem Abend? MeinGroßvater Walter Kollo und mein Vater Willi Kollo sindja beide sehr berühmt gewesen – damit haben wirjetzt fast drei Generationen an Musikern hinter uns.Die beiden haben sehr schöne und gute Musik geschriebenund der ganze Abend beschäftigt sich mitder Familie Kollo und ihrer Musik, vom Beginn des 20.Jahrhunderts bis heute.Der Großvater Walter Kollo schrieb neben zahlreichenOperetten auch Evergreens, wie zum Beispiel die Hymneauf seine Heimatstadt Berlin „Solang noch UnternLinden“ oder „Was eine Frau im Frühling träumt“. DerVater Willi Kollo komponierte in den 1920er und 30erJahren mehrere Revuen, Chansons und Filmmusik.Von ihm ist der Spruch überliefert „Was immer auchder Nachwuchs treibt, ob Rock er, Chacha, Mamboschreibt: Kollo bleibt!“Sie haben nun bereits erwähnt, dass Sie der Enkelbzw. der Sohn von den Komponisten Walterund Willi Kollo sind. Hat die Arbeit der beidenSie in Ihrer eigenen Laufbahn beeinflusst? Nein,das würde ich nicht unbedingt sagen. Aber ich bin mitdieser Musik aufgewachsen und sie hat natürlich einegroße Rolle in meinem Leben gespielt, das ist klar.Aber es hat mich nicht wirklich beeinflusst in dem,was ich gemacht habe.Sie haben ja wirklich viel gemacht. Um nur beider Musik zu bleiben: von Jazz über Schlagerund Operette bis hin zur Oper ist alles dabei,ein unglaublich breites musikalisches Spektrum.Gibt es eine Musikrichtung, in der Sie sichbesonders zuhause fühlen? Ich fühle mich in derMusik zuhause: Ich hüpfe ab und zu mal von Ast zuAst, bleibe aber im selben Baum. Damit will ich sagen:Es interessiert mich vieles in der Musik, nichtnur irgendeine bestimmte Sache, sondern die Vielfaltder Musik.Auch wenn sich René Kollo in erster Linie einen Namenals Wagner-Tenor gemacht hat – neben seinerOpernkarriere ist der sogenannten leichten Muse immertreu geblieben, indem er weiterhin Operetten undSchlager gesungen hat.Interview · GastspielDie „leichte Muse“ wird ja gemeinhin, auchabschätzig, abgegrenzt von der sogenannten„Hochkultur“. Halten Sie diese Unterscheidungfür sinnvoll? Nein. Im Prinzip gibt es guteund schlechte Musik, wie es bei allem Gutes oderSchlechtes gibt. Und die Einteilung von „E“- und„U“- Musik hat ja ursprünglich die GEMA vorgenommen,das wissen aber die wenigsten Leute. RichardStrauss, der zusammen mit meinem Großvater WalterKollo einer der Schöpfer der GEMA war, wollte in derGEMA genauso abgerechnet werden wie die „U“- Musik,also die Unterhaltungsmusik. Und darum ging esletztlich in der Unterscheidung zwischen „E“ und „U“.Das hatte mit einer Qualifizierung der der Musikqualitätüberhaupt nichts zu tun.Als Opernsänger gastierte René Kollo an allen bedeutendenOpernhäusern der Welt, sang bei denBayreuther und Salzburger Festspielen sowie regelmäßigan der Deutschen Oper Berlin und der BayerischenStaatsoper München.Sie haben in Ihrer Laufbahn mit vielen interessantenMenschen zusammengearbeitet. KommtIhnen spontan eine Begegnung in den Sinn, dieSie besonders beeindruckt hat? Ich habe ja dasGlück gehabt, in meiner Zeit nun wirklich mit dengrößten Koryphäen zusammenzuarbeiten. Unter anderemmit Herbert von Karajan und Leonard Bernstein,außerdem mit den tollsten Regisseuren, wieGiorgio Strehler oder Rudolf Noelte. Mehr Glück kannman in einer Karriere ja gar nicht haben. Das warendie Größten, die es gegeben hat, und viele von ihnenhaben mich stark beeindruckt.Sie sind auch als Schriftsteller tätig und habenim letzten Jahr für das Krimifestival „Mord amHellweg“ einen Kurzkrimi geschrieben, der am<strong>Hagen</strong>er <strong>Theater</strong> spielt. Worum geht es da? Esgeht darin um einen Opernsänger, der zu alt gewordenist, um für die großen Rollen besetzt zu werden. Da ersich vor dem Abstieg in Arbeitslosigkeit und Hart IVfürchtet, inszeniert er seinen Freitod als Mord durcheinen Sängerrivalen. Auf diese Weise soll seiner Familiedie Lebensversicherung von 500.000 Euro zukommen.Tatort für den Freitod des Sängers ist danndas <strong>Hagen</strong>er <strong>Theater</strong>; im ausverkauften Haus wirdWagners „Tannhäuser“ gegeben. Wenn <strong>Hagen</strong> vonTronje seinen Speer durch die Schulter in das Herzvon Siegfried rammt, ist der Stoß normalerweise nurHG. Butzko · VERJUBELT4. März 2013 · 19.30 Uhr · Großes HausAusgangspunkt von HG. Butzkos neuem Programm ist der legendäreSatz des Fußballspielers George Best, der einmal sagte: „Dasmeiste Geld hab ich für Frauen und Autos ausgegeben. Den Resthab ich verjubelt.“ Schaut man sich um in der Welt, gewinnt manden Eindruck, als hätte diese Philosophie inzwischen Denken undHandeln in Politik und Wirtschaft übernommen, ganz nach demMotto: „Lieber zu früh gefreut, als zuletzt gelacht.“Also schickt HG.Butzko sich wieder einmal an, mit dem herzhaftrauhenCharme des Ruhrgebiets die großen Zusammenhänge sozu beleuchten, als würden sie „umme Ecke“ stattfinden. Dabeiverbindet er das Politische und das Private, den Alltag und denBundestag, die große Welt und den kleinen Geist. Oder wie es malein Zuschauer formulierte: „Wir haben Tränen gelacht über lautertraurige Dinge. Das hilft uns, den Mist zu ertragen.”angedeutet. Der lebensmüde Sänger stürzt sich nunin den Speer, um dann auf der Bühne zu sterben.Diese Wagner-Oper spielt auch eine Hauptrollein Ihrem Kriminalroman „Die Morde des kleinenTannhäuser“. Als ich damals anfing, mich mit demThema „Tannhäuser“ zu beschäftigen, habe ich einbisschen die griechische Antike durchgestöbert, woja sehr viel Blut und Mord passiert, aber wenig Humanismus,wenig Liebe und wenig Poesie. Und da binich schon darauf gekommen, dass das eigentlich einStoff für einen Krimi sein müsste. Irgendwann habeich damit dann angefangen, das ging über Jahre.Naja, 2011 habe ich das Buch dann heraus gebracht.Diese Morde in Ihren Kriminalgeschichten spiegelnaber hoffentlich nicht Ihre eigene Erfahrungan deutschen <strong>Theater</strong>n wieder? Nein, das hat mitdem <strong>Theater</strong> eigentlich gar nichts zu tun. Das spieltmit hinein, aber das sind vor allem Geschichten vonMenschen wie diesem Tannhäuser, also diesem geteiltenMenschen, der ja im Prinzip jeder Menschist, nicht wahr? Das heißt, er hat eine gute und eineschlechte, eine mörderische und eine liebevolle Seite.Das Gespräch führe Adaora GeigerRené Kollo - Mein BerlinEine Hommage an Walter und Willi Kollo7. März 2013 · 19.30 Uhr · Großes HausMit dem philharmonischen orchesterhagenunter der Leitung von GMD Florian Ludwig2theaterzeitungMärz 2013


MusiktheaterDerWildSChUtzoder Die Stimme der NaturDas Probenfoto zeigt Rainer Zaun in einer seinerParaderollen als Schulmeister Baculus nebst Kinderchordes theaterhagenPREMIERE AM 2. MÄRZ 201319.30 UHR · GROSSES HAUSAlbert Lortzings Meisterwerk „Der Wildschütz“ stehtab dem 2. März nach 20 Jahren endlich wieder aufdem Spielplan des theaterhagen.Ein Rehbock ist das Corpus delicti, das denverschrobenen Dorfschulmeister Baculus (RainerZaun) in die Welt der Blaublütigen führt. Baculus,der seine Hochzeit mit Gretchen (Maria Klier) miteinem schönen Festtagsbraten krönen will, wird auffrischer Tat der Wilderei in den gräflichen Gefildenüberführt. Nun steht ihm die Kündigung bevor. DochBaculus weiß, wie sich der Graf (Raymond Ayers)vielleicht erweichen lassen könnte. Denn dieserist in puncto Frauen kein Kostverächter, sehr zumLeidwesen seiner exzentrischen Frau Gemahlin„Die Großherzogin von Gerolstein“ – eine Operette?Jacques Offenbach hat seine „Großherzoginvon Gerolstein“ im Untertitel als „Opéra bouffe“bezeichnet. Das ist dem unterhaltenden Charakterdes Werks angemessen, denn es heißt wörtlichnichts anderes als „komische Oper“.Im recht kleinen Großherzogtum Gerolstein lässt dieRegentin im Handumdrehen den einfachen SchützenFritz, in den sie sich verknallt hat, zumOberbefehlshaber ihrer Armee aufsteigen.Genauso zügig degradiert sie ihn wieder,als er sich durch die Blitzkarriere nicht zueiner Liebschaft mit ihr bestechen lässt.So schnell, so leichtstellt Offenbach diekleinstaatliche Ordnungmal eben auf den KopfFür eine kurze Zeit hat der Soldat dasSagen, und der General, der ihn ebennoch schikanierte, kann nur tatenlosdanebenstehen. Darin liegt etwasUmstürzlerisches, Freches, Respektloses:So kann‘s gehen, wenn adelige Launen(von Hormonen ganz zu schweigen) dawalten, wo politische Klugheit am Werkesein sollte.(Marilyn Bennett). Aus Angst, seine junge Brautkönnte in die gefährlichen Fänge des brunftigenPlatzhirschen geraten, heuert Baculus einen jungenStudenten (Jaclyn Bermudez) an, sich als seineBraut zu verkleiden und gemeinsam mit ihm beimGrafen um Gnade zu ersuchen.Damit ist der Anfang gemacht fürein schlüpfriges Verwirrspiel derIdentitäten und Geschlechterrollen.Hier scheint jeder hinterjedem her zu sein. Dabei folgtdoch alles nur der Stimme derNatur!Weitere Aufführungen im März:8.3. und 22.3.2013, jeweils um19.30 UhrDas ist unterhaltsam, und es war den Zuschauerndamals so vertraut, wie Klüngelei und provinziellesMachtkalkül es uns bis heute sind. Gerolstein,das Eifeldorf, wird zum Synonym (deutscher)Krähwinkligkeit. Die „Offenbachiade“ wartetmit einem Humor auf, in dem man sich leichtwiedererkennen kann: „So ist es“, soll Bismarckgemurmelt haben, als er eine Aufführung besuchte.Kostümfigurinenvon Lena BrexendorffEs ist ein frecher, manchmalfrivoler, die Obrigkeiten nichtscheuender Humor, der diesessatirische Werk auszeichnetIst es also richtig, Jacques Offenbachs „Großherzoginvon Gerolstein“ als „Operette“ anzukündigen,so wie das theaterhagenes tut? Ja, denn die französischeGattungsbezeichnung „Opéra bouffe“ist hierzulande nun einmal nicht rechtbekannt. Nun ist „Operette“ zwargenau genommen immer noch einfranzösisches Wort, aber doch eines,das bei uns vollkommen geläufig ist.Außerdem steht auf dem Spielplandes theaterhagen zur Zeit ein weiteresWerk, das (wie die „Großherzogin“auch) im April 1867 in Paris zurUraufführung gelangte: Verdis „DonCarlo“, mit dem der Komponist alleAn-sprüche der „Grand Opéra“ zuerfüllen trachtete. In dieser Bandbreitedes Spielplans lässt sich Offenbachs„Groß-herzogin“ gut als charmantekleine Schwester der Oper betrachten– als Operette eben.theaterzeitungMärz 2013 3


SpielplanMärz 2013Sa 02So 03Mo 04Di 05Mi 06Do 07Fr 08Sa 09<strong>Hagen</strong>er ErstaufführungNur ein TagKinderstück von Martin Baltscheit16.00 – 17.15 Uhr · lutzFreiverkauf 6,- EuroPREMIEREDer WildschützKomische Oper von Albert Lortzing19.30 Uhr · Großes HausAbo P und Freiverkauf PK 2Werkeinführung – Dornröschen (<strong>reloaded</strong>)14.30 Uhr · <strong>Theater</strong>caféEintritt freiZUM VORLETZTEN MALDornröschen (<strong>reloaded</strong>)Ballett von Ricardo FernandoMusik von Peter I. Tschaikowski15.00 – 16.45 Uhr · Großes HausAbo H und Freiverkauf PK 2Im Anschluss an die VorstellungAutogrammstunde mit den SolistenMusikalische SchnitzeljagdDie Instrumente des Orchesters11.00 Uhr · Großes Haus /Opus / lutzFreiverkauf 6,- EuroKabarettHG. Butzko – Verjubelt19.30 Uhr · Großes HausAbo K und Freiverkauf PK 4Werkeinführung – Don Carlo18.30 Uhr · <strong>Theater</strong>caféEintritt freiZUM VORLETZTEN MALDon CarloOper von Giuseppe VerdiIn italienischer Sprachemit deutschen Übertiteln19.00 – 22.30 Uhr · Großes HausAbo G und Freiverkauf PK 2Richard O‘Brien‘sThe Rocky Horror ShowMusical von Richard O‘Brien19.30 – 22.00 Uhr · Großes HausRestkarten PK 2René Kollo · Mein BerlinEine Hommage an Walter und Willi Kollo19.30 Uhr · Großes HausFreiverkauf PK 3Der WildschützKomische Oper von Albert Lortzing19.30 Uhr · Großes HausAbo C und Freiverkauf PK 3Die Comedian HarmonistsSchauspiel mit Musikvon Gottfried Greiffenhagenund Franz Wittenbrink19.30 – 22.30 Uhr · Großes HausRestkarten PK 3So 10Di 12Mi 13Do 14Fr 15Sa 16So 17PREMIEREAbgefahren (UA)Jugendstück von Werner Hahnund Diana Ivancic19.30 Uhr · lutzAusverkauftWerkeinführung –Dornröschen (<strong>reloaded</strong>)14.30 Uhr · <strong>Theater</strong>caféEintritt freiZUM LETZTEN MALDornröschen (<strong>reloaded</strong>)Ballett von Ricardo FernandoMusik von Peter I. Tschaikowski15.00 – 16.45 Uhr · Großes HausAbo N und Freiverkauf PK 2Im Anschluss an die VorstellungAutogrammstunde mit den SolistenAbgefahren (UA)Jugendstück von Werner Hahnund Diana Ivancic12.00 Uhr · lutzSchulvorstellung 6,- EuroAbgefahren (UA)Jugendstück von Werner Hahnund Diana Ivancic12.00 Uhr · lutzSchulvorstellung 6,- EuroDie Großherzoginvon GerolsteinOperette von Jacques Offenbach19.30 – 22.15 Uhr · Großes HausAbo AB Freiverkauf PK 3Fünf-Uhr-Tee mit Edeltraud Kwiatkowski17.00 Uhr · <strong>Theater</strong>caféEintritt 5,00 Euro inkl. ein GetränkFly Me to the MoonEin Swing-Abend19.30 – 21.30 Uhr · Großes HausAbo VB A Restkarten PK 3Abgefahren (UA)Jugendstück von Werner Hahnund Diana Ivancic19.30 Uhr · lutzFreiverkauf 12,- / 6,- EuroAbgefahren (UA)Jugendstück von Werner Hahnund Diana Ivancic19.30 Uhr · lutzFreiverkauf 12,- / 6,- EuroDie Großherzoginvon GerolsteinOperette von Jacques Offenbach19.30 – 22.15 Uhr · Großes HausAbo W Freiverkauf PK 3BallettmatineeTanz - Trilogie11.00 Uhr · Großes HausEintritt freiDie nächste <strong>Theater</strong>zeitungerscheint am 27.03.20136theaterzeitungMärz 2013


Orchester6. KammerkonzertTango24. März 201311.30 UhrAuditoriumim Kunstquartier <strong>Hagen</strong>Werke von Astor PiazzollaEvgeny Selitsky, Katharina Eckert, ViolineYuichi Yazaki, ViolaIsabel Martin, VioloncelloSteffen Müller-Gabriel, KlavierDem Argentinier Astor Piazzolla ist es zuverdanken, dass der Tango seinen Weg in denKonzertsaal fand – wo man ihn heute nichtmehr missen möchte! Auch die Musiker des 6.Kammerkonzerts haben alle ihren eigenen Grund,nach Piazzollas Musik süchtig zu sein: Die einekomponiert Tangos am liebsten selbst, der andereversucht, sie ins Japanische zu übersetzen,ein weiterer würde liebend gern selbst nach17. März · 11.30 Uhr6. SinfoniekonzertStabat mater19. März 201320.00 UhrStadthalle <strong>Hagen</strong>Solisten:Melanie Maennl, Sopran; Simone Schröder, AltDominik Wortig, Tenor; Karsten Mewes, Bassphilharmonischer chorhagenDirigent: GMD Florian LudwigAntonín Dvo ák: Stabat materIm 6. Sinfoniekonzert kommen Bayreuth und dieScala nach <strong>Hagen</strong>! Die Sänger Simone Schröderund Karsten Mewes waren bereits wiederholt beiden berühmten Bayreuther Festspielen engagiertund sind nun an der Volme mit Dvo áks „Stabatmater“ zu erleben. An ihrer Seite tritt der aus seiner<strong>Hagen</strong>er Zeit bestens bekannte Dominik Wortig auf,der inzwischen ein international gefragter Sänger aufder Opernbühne wie auf dem Konzertpodium ist. Indiesem Frühjahr gibt er sein Debüt an der MailänderScala in der Rolle des Steuermanns in RichardWagners „Der fliegende Holländer“. Darüber hinauskann man sich auf die Sopranistin Melanie Maennlfreuen, die in der Sinfoniekonzertreihe zuletzt mitRichard Strauss’ „Vier letzten Liedern“ Begeisterungentfachte.Die Entstehung von Dvo áks Chorwerk fiel ineine Zeit von familiären Schicksalsschlägen: DerKomponist verlor innerhalb von knapp zwei Jahrenseine drei Kinder. Vor diesem Hintergrund erhieltAstor PiazzollaArgentinien reisen, um in Buenos Aires aufder Suche nach Musik durch die Straßen zustreifen… So viel Leidenschaft steckt an!Vor Beginn der Kammerkonzerte findetum 11.00 Uhr eine Kurzführung zu einemExponat der Museen statt.die Dichtung vom Schmerz der Mutter Gottes einesehr persönliche Bedeutung für Dvo ák. So berührtdamals wie heute die Verbindung von tiefemSchmerz und religiöser Zuversicht in seiner Kantateund macht sie zu einem der bedeutsamsten Werkeihrer Gattung.Nachklang19. März 2013 · Im Anschlussan das 6. SinfoniekonzertFoyer der Stadthalle <strong>Hagen</strong>Einen gemeinsamen Konzertausklang mit demPublikum – das wünscht sich das philharmonischeorchesterhagen und lädt nach diesem Sinfoniekonzertzu einem geselligen Beisammensein imFoyer der Stadthalle ein. Orchestermitglieder, dieSolisten des Abends und GMD Florian Ludwig freuensich auf anregende Gespräche mit dem Publikum beiSekt und Canapés.Karfreitagsmatinee29. März 2013Kirche am Widey11.30 UhrWerke von J. S. B. Bach und J. D. HeinichenMaria Klier, SopranKristine Larissa Funkhauser, AltJeffery Krueger, TenorChristian Henneberg, BassAndreas Mirschel, Oboephilharmonisches orchesterhagenLeitung: Ana-Maria DafovaDas philharmonische orchesterhagen lädtanlässlich des Feiertags zu einem Konzert indie Kirche am Widey ein. Auf dem Programmstehen zwei Kantaten von Johann Sebastian Bach,die beide 1724 in Leipzig entstanden, wo derKomponist im Jahr zuvor als Thomaskantor tätigwurde. „Christ, unser Herr, zum Jordan kam“ beruhtauf dem gleichnamigen Kirchenlied Martin Luthersüber die Taufe Jesu im Jordan durch Johannes denTäufer. Die Ensemblemitglieder des theaterhagenMaria Klier, Kristine Larissa Funkhauser und JefferyKrueger übernehmen mit Christian Henneberg, hierzuletzt in Verdis „Don Carlo“ zu erleben, die ChorundSolopartien in dieser mitreißenden Vertonung.Das Gesangsquartett bringt außerdem unter derLeitung von Ana-Maria Dafova die Kantate „Ein Herz,das seinen Jesum lebend weiß“ zur Aufführung.Zunächst als weltliche Kantate für Neujahr 1719gedacht, wurde sie dann zu einer Osterkantateumgearbeitet, als welche sie hier erklingt.Die Kantaten rahmen das Oboenkonzert g-Molleines Komponisten ein, der rückblickend imSchatten des übergroßen Bach steht, obwohl erzu Lebzeiten sehr erfolgreich war: Johann DavidHeinichen. Der Tonsetzer war am Dresdner Hof alsKapellmeister tätig, eine Stelle von großem Prestige.Dem Zeitgeist entsprechend ist in seinen Werkender Einfluss Antonio Vivaldis deutlich zu erkennen,wobei Heinichen jedoch stets seiner deutschenGrundlage treu blieb. Andreas Mirschel, seit mehrals 35 Jahren Solo-Oboist des philharmonischenorchesterhagen, ist hier als Solist zu hören.Ana-Maria DafovaMärz 2013 theaterzeitung11


Foto: Jörg von der HeydtBÜHNENBALL 2013Pottebaum, Schun, StrotschilinFoto: Simone ReukaufAm 8. und 9. Februarwurde auf allen Bühnen des aufwendig dekoriertentheaterhagen Bühnenball gefeiert. Unter dem Motto„Das Phantom rockt die Oper!“ stand nicht nur diefulminante Revue zu Beginn des Abends von Werner Hahn:Auch die mehr als 3.000 Besucher hatten sich thematischpassend in ihre schönsten und originellstenKostüme geworfen und – man kann es wirklichnicht anders sagen – die Oper gerockt! Das theaterhagenbedankt sich ganz herzlich für das tolle Festund sagt: Bis zum nächsten Mal!Foto: Dagmar HesseImpressum theaterzeitung März 2013:Herausgeber: theaterhagen · Elberfelder Straße 65 · 58095 <strong>Hagen</strong> · Tel. 0 23 31 - 207 - 3210Intendant: Norbert Hilchenbach · Redaktion: Adaora GeigerGestaltung: IDEENpool GmbH, Norma Nierstenhöfer & Thomas GebehenneTexte: Thilo Borowczak, Adaora Geiger, Werner Hahn, Dr. Maria Hilchenbach, Miriam Michel,Jürgen Pottebaum, Manuel Schneider, Tillmann Schnieders, Lisa Valdivia, Miriam Walter, Imme WinckelmannFotos: Stefan Kühle, Privat · Verlag und Druck: WAZ- Druckzentrum Bathey; Auflage: 96.000Die <strong>Theater</strong>leitung alias „Chor der Penner“Förderliches am RandeLiebe Freunde des theaterhagen!Das Konzert folgt auf den ersten Blickeiner recht einfachen Form: Das Orchester nimmtauf dem Podium Platz, der Dirigent besteigt das Pultund das Publikum sitzt wohlgeordnet im Saal. Wasverbindet, ist die Musik. So zu erleben am 19. März2013, wenn das philharmonische orchesterhagen das„Stabat mater“ von A. Dvo ák aufführt, gemeinsammit dem philharmonischen chorhagen und vierSolistinnen und Solisten.Etwas wird allerdings anders sein, denn mit GMDFlorian Ludwig und der Orchesterdirektion lädt der<strong>Theater</strong>förderverein (TFV) dazu ein, nach dem Konzertden Künstlern und Künstlerinnen im Gespräch zubegegnen. Dann kann man fachsimpeln, Erfahrungenaustauschen oder der Wirkung der Musik noch einmalnachspüren – die Distanz zwischen Podium und Saalwird sicher schnell überwunden sein. Das Orchestermöchte so den Kontakt zum Publikum intensivieren.Ein Name für diese Begegnung der anderen Art istauch schon gefunden: „Nachklang“ – ein wahrhaftsprechender Titel! Und so freuen sich Orchester und TFVdarauf, am 19. März möglichst viele Musikbegeistertezu begrüßen, die das Konzerterlebnis im Kreise derKünstler und Künstlerinnen „nachklingen“ lassenmöchten.Der <strong>Theater</strong>treff pausiert in diesem Monat, weil der 29.März der Karfreitag ist.Ihr <strong>Theater</strong>fördervereinwww.theaterfoerderverein-hagen.deKulturgemeinde Volksbühne<strong>Hagen</strong> und Umgebung e. V.Wasserloses Tal 27 · 58093 <strong>Hagen</strong>Einladung zur Mitgliederversammlung am 21. April2013 um 11.00 Uhr im <strong>Theater</strong>caféNach Karneval, Fastenzeit und Ostern ist auch die Mitgliederversammlungder Volksbühne <strong>Hagen</strong> (vbh) terminlich herangerückt.Alle Mitglieder sind am 21. April um 11.00 Uhr herzlichins <strong>Theater</strong>café eingeladen. Intendant Norbert Hilchenbach undGMD Florian Ludwig werden einen ersten Überblick über dasProgramm der kommenden Spielzeit geben. Natürlich stehenJahres- und Kassenbericht an, zudem muss eine Nachfolgerinfür den Bereich Kasse und Finanzen gewählt werden und wiedereinmal gilt es viele Mitglieder für langjährige Treue zur Volksbühnezu ehren. Merken Sie sich dieses Datum bitte vor unddenken Sie daran, dass am Sonntagvormittag nur der Personaleinganggeöffnet sein wird. Der Vorstand freut sich auf zahlreichesErscheinen. Die Tagesordnung umfasst bisher folgendeTagesordnungspunkte1) Begrüßung2) Bekanntgabedes Spielplanes3) Jahresbericht4) Kassenbericht5) Bericht der Revisoren6) Aussprache7) Entlastung des Vorstandes8) Wahl einer neuenKassiererin9) Ehrungen10) Anträge11) VerschiedenesDas Ende der Versammlung wird gegen 13.00 Uhr sein. Ich hoffeman sieht sich im <strong>Theater</strong>café – bis dahin – viele GrüßeIhr Volker Schwiddessenvbhvolksbühne hagenViel Kultur im Angebot.Ballettfreunde <strong>Hagen</strong>Liebe Ballettfreunde,anlässlich der Premiere des Ballettabends„Tanz-Trilogie“ am 23. März seien einigeAnmerkungen zur Daseinsberechtigung kleinererTanzcompagnien erlaubt.Den großen, renommierten Ballettensembles in Deutschland wieHamburg, Stuttgart, jetzt auch Düsseldorf und das aufstrebendeDortmund, die über entsprechende Etats, Sponsoren,Räumlichkeiten und personelle Ausstattung verfügen, stehen kleineBallettcompagnien gegenüber, die mit geringem Etat, beschränktenRäumlichkeiten und begrenzten personellen Möglichkeiten kämpfen.Kann mit so begrenzten Mitteln denn überhaupt Qualität entstehen?Reicht es nicht aus, ein paar große Leuchttürme zu erhalten undkleine Ensembles zu streichen?Die kleinen Ensembles in Deutschland sind enorm leistungsstark.Gerade in <strong>Hagen</strong> kann man Handlungsballette erleben, die durchNeuinterpretation und „Entstaubung“ sowohl niveauvoll als auchunterhaltend für breite Publikumsschichten sind. Ebenso bietenkleine Compagnien jungen Choreografen die Möglichkeit zu arbeitenund sich zu entwickeln, um später als erfolgreiche Choreografen dasPublikum in den Hochburgen des Balletts zu begeistern.Das balletthagen ist von Budget und Größe her betrachtet ein„Provinz-Ballett“, von der Qualität und innovativen Kraft hergesehen, jedoch alles andere als provinziell. Auch das <strong>Hagen</strong>erTanz-Publikum ist aufgeschlossen, kritisch und begeistert und passtnicht in das Klischee von Provinzialität.Leuchttürme können nur entstehen, wenn es einen geeignetenNährboden gibt. Tänzerinnen und Tänzer und Choreografenbrauchen kleine Bühnen, um wachsen zu können:Lassen wir uns die Bedeutung der „Provinzkultur“ nicht kleinreden,sondern seien wir stolz, auf unser <strong>Theater</strong>, das mehr als eineinternationale Karriere wie die des Marco Goecke mit ermöglicht hat.Bis bald in unserem theaterhagenIhre Ballettfreunde <strong>Hagen</strong>12theaterzeitungMärz 2013

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