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VonHierAus - Düsseldorf

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<strong>VonHierAus</strong>September 2013Seite 7Hinter den KulissenBernd Höpfner ist seit 1996 der Postbote des AirportsDer persönliche Kontakt ist das Wichtigste für den Postboten am <strong>Düsseldorf</strong>er AirportMit Herz, Humor und AbenteuerlustMit seinem gelben Fahrrad flitzt er durch das Terminal von einer Adressezur nächsten – der Postbote des <strong>Düsseldorf</strong>er Airports. Dennhier müssen nicht nur die Passagiere, Koffer und Flugzeuge pünktlichsein, sondern auch die Post. „Welche Post?“, möchte sich jetzt mancherfragen. Doch auch wenn der Flughafen für die meisten Urlaubbedeutet, werden hier nicht nur Postkarten empfangen oder versendet.Der Großteil der Post kommt von außen an die vielen Unternehmenund Dienststellen am Flughafen. Rechnungen, Zeitungen undvieles mehr – das alles muss natürlich seinen Weg zu den verschiedenenAdressen finden.Dafür ist Bernd Höpfner zuständig.Der 47-jährige arbeitet seit 1996als Postbote am Flughafen. Sechs Tagedie Woche, durchschnittlich siebenStunden am Tag, bringt er die Post andie richtigen Adressen auf dem Flughafengelände.Morgens um 5:30 Uhrbeginnt sein Arbeitstag in der Poststellein Unterrath, wo er die Postsortiert. Bis zu dreiStunden dauert dieseTätigkeit, besondersin der Winterzeitdauert es länger.„In dieser Zeit wird mehr Postverschickt als im Sommer, das liegt ander Weihnachtspost“, scherzt Höpfner.Außerdem kann er nicht, wie anderePostboten, seine Post von einerBriefmaschine nach Zahlen sortierenlassen. Denn die Flughafen <strong>Düsseldorf</strong>GmbH besitzt als Konzern eineAdresse, hat aber mehrere Tochter-Drei Stundenper Hand sortierenFirmen, welche alle einzeln beliefertwerden müssen, abgesehen von denUnternehmen der Airport City. BerndHöpfner sortiert daher jeden Morgenseine Post per Hand.Danach geht es los: Er belädt dieKörbe seines gelben Postfahrrads undbeginnt seine Flughafen-Rundfahrt –Firmenbriefe, Päckchen, Zeitschriften,zwischendurchfindet sich auch einePostkarte an Kollegen.Die Post andie richtige Adresseund zur richtigen Zeit zuzustellen, istkeine leichte Aufgabe bei über 300 zubeliefernden Stellen. Die Airport Cityist mit momentan 30 Adressen die ersteAnlaufstelle. Nach ungefähr einerdreiviertel Stunde geht es weiter zuden verschiedenen Dienststellen amVorfeld, wie zum Beispiel dem Cargo-Center, den TankstellengesellschaftenWer vergessen hat, seine Post ausreichend zu frankieren, kann auch imTerminal noch Briefmarken ziehen.und der Hubschrauberstaffel der Polizei.Schlussendlich fährt Bernd Höpfnerseine Runde im Terminal, um diezahlreichen Geschäfte zu beliefern.Hier trifft er nicht nur auf dieMenschen, die seine Post annehmen,sondern auch auf die vielen Passagieredes <strong>Düsseldorf</strong>er Airports. Dasist einer der Hauptgründe,wieso ihmsein Job als Postbotean einem Flughafenso gut gefällt.„Hier gibt es immer etwas zu guckenund ich treffe viele Leute“, sagt BerndHöpfner. Mit den meisten von ihnenunterhält er sich auch gerne für einpaar Minuten. „Man sieht nicht nurtote Briefkästen, an denen man etwasabliefert, sondern hat Kontakt mit denMenschen, es bauen sich persönlicheVerhältnisse auf“, betont er. Da fährter dann auch gerne mal Extra-Dienste,wenn beispielsweise ein Päckchenschnell weg muss, oder beantwortetverschiedene Fragen rund um diePost: „Wie viel kostet es, ein Päckchenins Ausland zu verschicken?“, „Abwelchem Gewicht wird ein Paket teurer?“,„Wo ist die nächste Poststelle?“und noch viele weitere Fragen. DieseGefälligkeiten leistet Bernd Höpfnergerne, sie gehören für ihn zum Kundenservice.Auch mit der Poststelleam <strong>Düsseldorf</strong>er Flughafen pflegtBernd Höpfner ein gutes Verhältnis.Wenn eine Adresse nicht eindeutigzustellbar ist, prüft die Poststelle dieBernd Höpfner hilft gerne weiter, wenn Passagiere nicht wissen, wo Briefkästenim Terminal stehen.Große Abwechslungim TerminalAdresse für den Briefträger nach, damitdie Post doch noch angeliefertwerden kann. Oder wenn neue Bautenentstehen, wie beispielsweise inder Airport City dasGebäude AirportGarden’s, bekommtBernd Höpfner dieneuen Adressenund manchmal sogar einen Lageplanvorab, damit er sich die neuen Lieferstellenschon einmal einprägen kann.Im Terminal trifft Bernd Höpfnerauch oft auf Special-Guests des <strong>Düsseldorf</strong>erFlughafens, von SchlagersängerHeino bis hin zu Oliver Pocherlaufen ihm viele Prominente überden Weg. Wenn Serien am Flughafengedreht werden,Große PortionHilfsbereitschaftist Bernd Höpfnerbei den Dreharbeitendirekt vor Ort.Hier bleibt er dannauch gerne einmal stehen und beobachtet,wie beispielsweise Actionszenenfür die Fernsehserie Cobra 11 gedrehtwerden. Ein weiterer Aspekt,der Höpfner an seinem Beruf gefällt:Er kann sich die Zeit meist selbst einteilen.Wichtig ist, dass die Post in einembestimmten zeitlichen Rahmenankommt, aber ob er jetzt hier undda noch eine kurze Unterhaltung miteinem Shop-Besitzer führt oder ebendas Geschehen im Terminal verfolgt,kann er selbst entscheiden. Beimihm ist die Post noch nie zu spät gekommen.Wenn der gelernte Schlosser zurückdenkt,war der Beruf des Postbotenin der DDRnichts Besonderesfür ihn. Nie hätteer gedacht einmalselbst als solcher tätigzu sein. „In der DDR war es einunspektakulärer Halbtagsjob“, sagt er.Denn in der DDR gab es nun einmalnie viel Post, die öffentlichen Briefewurden zugestellt, aber so etwas wieWerbung gab es nicht und persönlicheBriefe wurden aus bekannten Gründenoft gar nicht erst verschickt. Somithat Bernd Höpfner es dem Zufall zuverdanken, dass er heute als Postboteam <strong>Düsseldorf</strong>er Flughafen arbeitet.Denn nach der Wende 1990 fand er alsSchlosser keine sichere Arbeitsstellemehr. Also heuerte er bei der Postan. Als sogenannter„Springer“, derdie Urlaubsvertretungenübernimmt,fing er an. Nach einemhalben Jahr wurde ihm eine Festanstellungam Flughafen angeboten,da keiner seiner Kollegen die freigewordeneStelle übernehmen wollte.Bernd Höpfner sah seine Chanceund nahm das Angebot an. Anfangswar es für ihn nur eine MöglichkeitDurch Zufallzum Postbotenseinen Lebensunterhalt zu verdienen,aber nach und nach gefiel ihm der Jobimmer mehr.Heute sagt Bernd Höpfner: „AlsPostbote zu arbeiten macht mir Spaß“.Im Terminal ist Bernd Höpfner an allenZulieferstellen bekannt und auchbeliebt. Dankende Worte kommenbeispielsweise vom Konferenz- undBankettcenter Wöllhaf: „Mit BerndHöpfner erlebenMit seinem gelben Dienstrad ist Bernd Höpfner im Terminal unterwegs.wir täglich einenMenschen, der mitHerz, Humor undeiner großen PortionHilfsbereitschaft, die für ihn selbstverständlichist, unsere Post zustellt –Dienstleistung in ursprünglicher Form.Wir freuen uns täglich auf sein herzlichesHallo.“ Manchmal bekommt ersogar Postkarten von Mitarbeitern,wenn diese im Urlaub sind, mit Grüßenan den Postboten des Flughafens.Doch auch ein Postbote brauchteinmal Urlaub: Bernd Höpfner unternimmtoft Städtereisen – Berlin gefälltihm am Besten. Sein absolutes Traumzielist Dubai: „Von dieser Stadt habeich schon viel Tolles gehört“. Für diePost ist dann während seiner Abwesenheiteiner seiner zwei angelerntenVertreter zuständig.Die Mitarbeiter am <strong>Düsseldorf</strong>Airport brauchen sich aber keine Sorgenmachen. Bernd Höpfner bleibtihnen als Postbote erhalten und wirdnach seiner Rückkehraus den Ferienwie gewohnt die Post zustellen undmit Sicherheit auch eine kleine Anekdoteaus seinem Urlaub zum Bestengeben.

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