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Hier finden sie die Festschrift aus dem Jahre 1960 - Geschichte der ...

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Die Patengemeinde Omaruru (Südwestafrika)Der erste Missionar, <strong>der</strong> sich in Omaruru nie<strong>der</strong>gelassen hat, war Missionar Viehe <strong>aus</strong>Mennighüffen im Ravensberger Land. 1867 ist er nach Südwestafrika gekommen undwurde im <strong>Jahre</strong> 1870 mit <strong>der</strong> Gründung <strong>die</strong>ser neuen Missionsstation beauftragt. DerPlatz, ursprünglich Okozondje, d. h. Skorpionenplatz, liegt an einem Fluß, <strong>der</strong>, wie <strong>der</strong>Ort selbst, auch Omaruru heißt. Der Fluß ist, wie <strong>die</strong> meisten Flüsse in Südwestafrika, nurin großen Regenzeiten wasserführend. Omaruru wurde damals von Herero und wenigenBergdama bewohnt. Abseits vom großen Kriegsschauplatz zwischen Nama und Hererokonnte sich hier <strong>der</strong> Handel zwischen Europäern und einheimischer Bevölkerungentwickeln. Einige englische Händler hatten sich hier nie<strong>der</strong>gelassen, und <strong>der</strong> Stamm desHäuptlings Zeraua war zugezogen. Dieser hatte ursprünglich auf Otjimbingue gewohntund war dort schon mit <strong>der</strong> Mission in Berührung gekommen. Missionar Viehe begannseine Arbeit in drei Sprachen. Er predigte für <strong>die</strong> Herero, für <strong>die</strong> Bastards, <strong>die</strong> bei denEnglän<strong>der</strong>n wohnten, und für <strong>die</strong> Englän<strong>der</strong> in Englisch. Eine Schule wurde gleich zuBeginn eröffnet. Für <strong>die</strong> Missionsarbeit war <strong>die</strong> Nachbarschaft <strong>der</strong> Händler sehrerschwerend. Trotz<strong>dem</strong> konnten 1872 bereits <strong>die</strong> Erstlinge getauft werden. Zeraua selbstwurde 1876 vor seinem Tode auf den Namen Wilhelm getauft.1879 versuchte <strong>die</strong> römische Mission, sich in Omaruru nie<strong>der</strong>zulassen, mußten aber aufBefehl des Häuptlings den Platz wie<strong>der</strong> räumen.Als Missionar Viehe 1886 <strong>die</strong> Gemeinde an Missionar Dannert abgab, zählte <strong>sie</strong> bereits357 Getaufte.Missionar Dannert, <strong>der</strong> <strong>die</strong> Gemeinde auch durch <strong>die</strong> harten <strong>Jahre</strong> des Aufstandes 1904bis 1907 betreute, blieb ihr Missionar bis 1911.Gleichzeitig mit Omaruru muß man eigentlich auch <strong>die</strong> im <strong>Jahre</strong> 1876 gegründete StationOmburo nennen, das nach <strong>dem</strong> Aufstand nicht mehr besetzt wurde, son<strong>der</strong>n dann vonOmaruru <strong>aus</strong> mit verwaltet wurde. Der heutige Oberhäuptling <strong>der</strong> Herero, Hosea Kutakoim Aminuis-Reservat, gehörte ursprünglich nach Omburo. Das ist insofernbemerkenswert, als <strong>die</strong>ser heute mit seinen Herero im Gegensatz zu den Zeraua-Leutensteht, <strong>die</strong> in <strong>der</strong> Mehrheit bei <strong>der</strong> Rheinischen Missions-Gesellschaft geblieben sind,während <strong>die</strong> übrigen Herero unter Hosea Kutako zum größten Teil sich von <strong>der</strong>Rheinischen Mission gelöst haben und eine eigene heidnisch-christliche Gemeinschaft(<strong>die</strong> Oruuano) gegründet haben. Im <strong>Jahre</strong> 1959 sind in Omaruru 33 Glie<strong>der</strong> <strong>der</strong>Rheinischen Missions-Kirche zur Oruuano übergetreten.Missionar Kuhlmann blieb Leiter <strong>der</strong> Gemeinde, bis ihn Missionar Kuhles im <strong>Jahre</strong> 1939ablöste. Dieser wurde im <strong>Jahre</strong> 1951 von Missionar Esslinger abgelöst. Als <strong>die</strong>ser dann im<strong>Jahre</strong> 1955 nach Deutschland ging, trat Missionar Schankweiler an seine Stelle. Diesermußte das Land Südwest, weil seine Frau krank wurde, im <strong>Jahre</strong> <strong>1960</strong> verlassen.Zu <strong>der</strong> Gemeinde Omaruru gehört das Reservat Omatjette und <strong>die</strong> FilialgemeindeKalkfeld wie auch ein <strong>aus</strong>gedehnter Farmbezirk. Im ganzen gehören zu <strong>der</strong> Gemeindeheute 6579 Seelen (4380 Herero, 1545 Bergdama, 335 Ovambo, 259 Kleurlinge,Vor <strong>dem</strong> Gottes<strong>die</strong>nst in Omaruru50 Nama, 10 Buschleute). Alles in allem mögen in <strong>dem</strong> Distrikt und Ort Omaruruungefähr 8500 bis 9000 Menschen wohnen. Außer <strong>dem</strong> Missionar stehen im Dienst an<strong>der</strong> Gemeinde ein Hereropastor, drei Evangelisten und ein Diakon.Zu den Aufgaben des Missionars von Omaruru gehört von jeher auch <strong>die</strong> Verwaltung <strong>der</strong>deutschen evangelischen Gemeinde mit etwa 650 Seelen.Vom 1. Oktober <strong>1960</strong> an wird <strong>die</strong> Gemeinde Omaruru durch Missionar Pflugradtbe<strong>die</strong>nt. Vom gleichen Datum an wird auch zum erstenmal eine Missionsschwester inden Distrikt einziehen; und zwar soll das Reservat Omatjette durch Schwester MarthaAlbat pflegerisch versorgt werden, während Schwester Emma Kölle, <strong>die</strong> früher alsSchulschwester in Tsumeb stand, sich nun <strong>der</strong> Frauenarbeit, vor allem im Reservat,zuwenden will, um dann, so hoffen wir, von hier <strong>aus</strong> später <strong>die</strong> Frauenarbeit im Nordendes Landes Südwest zu betreiben.Die Gemeinde Omaruru mit <strong>dem</strong> Reservat ist heute noch durch <strong>die</strong> Treue undStandhaftigkeit ihrer Glie<strong>der</strong> eine starke Stütze für <strong>die</strong> übrigen Gemeinden des Landes,<strong>die</strong> stärker durch <strong>die</strong> Sekten, vor allem <strong>die</strong> Oruuano, angefochten sind. Aber auch in<strong>die</strong>ser Gemeinde ist das Verlangen nach Selbständigkeit und eigener Führung wachgeworden.Me.

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