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Schlesischer Gottesfreund - Gesev.de

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11MELDUNGENDenkmal auf <strong>de</strong>m ehemaligen Friedhof Breslau-GräbschenFoto: M. IlgmannMauer an die Einwohner Breslaus, die auf <strong>de</strong>n nicht mehrbestehen<strong>de</strong>n Friedhöfen begraben wur<strong>de</strong>n. Etwa 70Grabsteine und Er<strong>de</strong> dieser Friedhöfe sind in diese granitene„Friedhofsmauer ohne Friedhof” eingelassen. Die katholischen,evangelischen, orthodoxen o<strong>de</strong>r jüdischen Grabsteinein <strong>de</strong>r Ge<strong>de</strong>nk-Mauer im Grabiszynski-Park spiegelnauch die verschie<strong>de</strong>nen religiösen Traditionen <strong>de</strong>r Stadtwi<strong>de</strong>r. Die Bischöfe und <strong>de</strong>r Rabbiner, die sich zurEinweihung versammeln, haben ihre Sitze in <strong>de</strong>r Stadt, sievertreten ihre Breslauer katholischen, evangelischen, orthodoxeno<strong>de</strong>r jüdischen Glaubens. Gemeinsam legen sie nichtnur an diesem Denkmal als erste Blumen nie<strong>de</strong>r: Im ehemaligenjüdischen Viertel zwischen Ring und Stadtgrabengestalten sie alle gemeinsam seit Jahren das „Viertel <strong>de</strong>r gegenseitigenAchtung”. Hier liegen in wenigen hun<strong>de</strong>rtMetern Entfernung vier Gotteshäuser: die Synagoge ZumWeißen Storch, die lutherische Kirche <strong>de</strong>r GöttlichenVorsehung (die ehemalige Hofkirche) und die orthodoxe Kathedrale,außer<strong>de</strong>m die katholische St. Antonius-Kirche <strong>de</strong>sPaulineror<strong>de</strong>ns. Gegenseitiges Kennenlernen, gemeinsameGottesdienste, Bildungs- und Kulturveranstaltungen sollendie verschie<strong>de</strong>nen Bekenntnisse und ihre Schätze für Gemein<strong>de</strong>mitglie<strong>de</strong>rund interessierte Gäste öffnen. Im„Viertel” begegnen sich Menschen und Kulturen, Gegenwartund Vergangenheit.(aus: Schlesien Heute 12/08) Treffen <strong>de</strong>utscher und polnischer PolizeiseniorenINES EIFLER„Polizist ist man ein Leben lang!“ Der Görlitzer Pfarrer UweMa<strong>de</strong>r weiß das aus seiner langen Zeit als Polizeiseelsorger.Seit 2006, als er seinen Ruhestand antrat, betreut er ehemaligePolizeibeamte, die wie er nicht mehr aktiv im Dienstsind. Gemeinsam mit <strong>de</strong>m einstigen KriminalhauptkommissarHarald Wenske und Margrit Kempgen von <strong>de</strong>rEvangelischen Kulturstiftung lud er am Montag etwa 50Senioren <strong>de</strong>r sächsischen und <strong>de</strong>r polnischen Polizei insEvangelische Tagungszentrum Kreuzbergbau<strong>de</strong> in Jauernickbei Görlitz ein. Es war das erste Treffen ehemaliger Beamtervon bei<strong>de</strong>n Seiten <strong>de</strong>r Neiße. Dies verdankt sich <strong>de</strong>m seitJahren engen Kontakt zwischen <strong>de</strong>m Bischof von Breslau,<strong>de</strong>m Publizisten Janusz Witt und Uwe Ma<strong>de</strong>r. Als „Fein<strong>de</strong> <strong>de</strong>sSozialismus“ galten sie einst <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Regimes, bis heutehat sich die Verbindung erhalten.„Seit ich die polnische Gastfreundschaft kenne, legen wirauch wert auf diese bei uns“, sagt Ma<strong>de</strong>r im Laufe <strong>de</strong>sVormittags. Und so gibt es nicht nur Kaffee und Adventsplätzchenzur Begrüßung, es sind auch die Referenten ausPolen, die zuerst zu Worte kommen. „Als ich 2000 nachDeutschland reiste, fühlte ich mich als Bürger und hattekeine Angst vor <strong>de</strong>r Polizei“, sagt Janusz Witt aus Breslau, <strong>de</strong>rin <strong>de</strong>r Solidarnosc eine wichtige Rolle spielte und heuteBotschafter <strong>de</strong>s Europäischen Jahres 2008 ist. Er spricht überseine Erfahrungen im Kommunismus als Oppositionellermit <strong>de</strong>r Polizei: <strong>de</strong>r polnischen Miliz, <strong>de</strong>r DDR-Volkspolizeiund <strong>de</strong>r Geheimpolizei bei<strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r. Eine Kopie seinerStasi-Akte geht durch die Reihen, in <strong>de</strong>r beschrieben wird,wie er, „das Fahndungsobjekt“, in die DDR einreist. Dorthabe er sich vor <strong>de</strong>r Polizei gefürchtet, sagt er, während diepolnischen Beamten eher Unsicherheit ausgestrahlt undsich in <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>r ersten Solidarnosc-Bewegung nicht als<strong>de</strong>ren Fein<strong>de</strong> verhalten hätten. Zemon Dziewicki von <strong>de</strong>nPolizeisenioren <strong>de</strong>r Wojewodschaft Jelenia Gora bestätigtdas. Er war damals, 1980/81, auf <strong>de</strong>r Gegenseite und setztesich mit Solidarnosc-Leuten seiner Stadt zusammen,schlichtete und sorgte mit dafür, daß Gewalt nicht stattfand.„Gut, daß wir diese Zeiten überwun<strong>de</strong>n haben“, sagt UweJanusz Witt spricht zu <strong>de</strong>n TeilnehmernFoto: Eifler

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