DezemberWenn Dornen Rosen tragenOasentag im Advent104Immer wieder sind wir in unserer Lebenszeit unterwegswie in einem dornigen Wald, mit der Hoffnung, dass Wegund Leben sich wandeln möge! Dass Rosen aufblühenmögen durch die Dornen hindurch!In der dunklen Zeit des Advents erzählt uns der christlicheGlaube eine besondere Liebesgeschichte, die in demmystischen Adventslied: „Maria durch ein` Dornwald ging“ihren Ausdruck fand. Es ist die adventliche Botschaft voneiner Frau, die schwanger ist und den neuen Menschen insich trägt. Maria, die durch den Dornwald der Welt geht,der mehr einem Dickicht als einem Garten gleicht. Unddie auf die Geburt Gottes im eigenen Seelengrund wartet– so wie auch wir – weil sie an diese göttliche Wirklichkeitglaubt. * Auf die Spur dieser adventlichen Frauengestaltund ihrer vertrauensvollen Glaubenskraft begeben wir uns.Wir folgen der Bildersprache des alten Adventsliedes imRuhigwerden und Entdecken der eigenen inneren Bilder;drücken sie aus im Malen, in Gebärden und im getanztenLied. So vertrauen wir darauf, dass Dornen Rosen tragenwerden in der kommenden Weihnachtszeit.Leitung:Johanna Hofmann-MörwaldMitarbeiterin der <strong>Frauenseelsorge</strong>Termin: Donnerstag, 11.12.20149.30 bis 17.00 UhrOrt:Kosten:Exerzitienhaus Schloss Fürstenried, <strong>München</strong>38 EUR (Seminargebühr, Mittagessen, Kaffee)* Buchempfehlung: Zink Jörg, Dornen können Rosen tragen, Mystik - DieZukunft des Christentums, Kreuz Verlag, Stuttgart 1997, S. 386 f88
Gesegnet bist DU. Wer bin ICH,dass DU zu mir kommst?Lange Nacht zur Einstimmung auf Weihnachten105Ein bekanntes adventliches Motiv ist die Begegnung vonMaria und Elisabeth. Erst durch diese Begegnung wirdMaria bewusst, wer sie ist: die Gesegnete! Und das inganz besonderer Weise! Jetzt ist sie in der Lage, dasWunderbare in Worte zu fassen und dadurch sich selbstin ihrer neuen Rolle zu definieren. Voll Freude bricht siein den Lobpreis Gottes aus, der sie aus ihrer Niedrigkeiterhoben hat. Das Ausmaß ihrer Rolle im Heilsplan Gottesund das Ausmaß des Heils, das kann Maria erst in derBegegnung mit dem DU erfassen. Das „Gebenedeit-Sein“wird ihr von Elisabeth zugesprochen. Auch diese wird sichihrer Würde bewusst: „Es ist etwas Besonderes, dass DUausgerechnet zu MIR kommst“, so ist offensichtlich dasEmpfinden Elisabeths im Augenblick der Begegnung.Der Mensch wird erst am DU zum ICH! – Dieser Gedankedes jüdischen Religionsphilosophen Martin Buber istein geflügeltes Wort geworden. Zu Recht, denn unsereganze menschliche Existenz ist auf Kommunikation, aufAustausch angelegt. Das gilt auch für die beiden FrauenMaria und Elisabeth. Und es gilt für dich und mich. DasBesondere, Einzigartige an dir, an mir, das erkennen wirerst durch den gegenseitigen Zuspruch.In der Sprache der Mystik ist Gott nicht nur unserGegenüber, sondern Gott ist auch in uns:„Und wäre Christus tausendmal zu Bethlehem geboren,doch nicht in dir, du wärest ewiglich verloren.” So drücktes Angelus Silesius (1624-1677) aus.Ist es nicht eine wahrhaft adventliche Aufgabe, im Du dasGöttliche zu entdecken und umgekehrt darauf zu warten,dass das Göttliche in mir von einem Du entdeckt wird?Weihnachten wird es durch Gott, aber auch durch dichund mich!DezemberLeitung:Wiltrud HumlTheologin, Leiterin der <strong>Frauenseelsorge</strong>Irmgard HuberReferentin der <strong>Frauenseelsorge</strong>Termin:Ort:Freitag, 19.12.2014, 18.00 Uhr, bisSamstag, 20.12.2014, 10.30 UhrExerzitienhaus Schloss Fürstenried, <strong>München</strong>Kosten:55 EUR (mit Übernachtung, AE, FS)25 EUR (ohne Übernachtung, mit AE)89