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Frohe Weihnachten - VCP Land Hamburg

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schwerpunkt: <strong>Weihnachten</strong><br />

LOTTO KING JESUS<br />

Zum wiederholten Male klingelte es<br />

nun und endlich konnte Johann sich<br />

dazu durchringen, zur Tür zu wanken.<br />

Die Nächte neben seiner hochschwangeren<br />

Frau ließen nicht viel<br />

Schlaf zu. Daran, dass Martina<br />

Nachts Hunger bekam, hatte er sich<br />

längst gewöhnt. Ihre neuerliche<br />

Leidenschaft für Essiggurken mit<br />

Erdbeereis jedoch brachten ihn echt<br />

um den Verstand.<br />

Vor der Tür erwartete ihn der<br />

Briefträger mit einem amtlichen<br />

Telegramm: „Volkszählung! Ein jeder<br />

Bürger finde sich bis zum 26.<br />

Dezember in seiner Heimatstadt zur<br />

Zählung ein. Diese Maßnahme dient<br />

der inneren Sicherheit. Ihre<br />

Daten werden streng vertraulich<br />

behandelt und<br />

Sie haben das Recht<br />

gegen die Weitergabe<br />

binnen 24 Stunden<br />

telefonisch Einspruch<br />

einzulegen (nur 2,49<br />

Euro/Min.).<br />

Unterschrift:<br />

Angelika Märkel,<br />

Kanzlerin.“<br />

Zum selben Zeitpunkt<br />

diskutierten drei Gestalten vor<br />

dem Gebäude der staatlichen<br />

Lotteriegesellschaft erregt miteinander.<br />

Michael und Barbara arbeiteten<br />

selber erst seit wenigen Wochen als<br />

Glücksboten bei Lotto. Beide hatten<br />

viel Glück gehabt, als die BA sie so<br />

zügig und dann auch noch gemeinsam<br />

vermitteln konnte. Auch wenn<br />

sich beide einig waren, das sie, als<br />

ehemalige Professoren stark überqualifiziert<br />

waren und den Job nur so<br />

lange wie nötig machen wollten. Und<br />

16<br />

nun wollte sie ihr gemeinsamer<br />

Freund Conrad unbedingt auf ihrem<br />

ersten „Einsatz als Glücksfeen“<br />

begleiten.<br />

Zur selben Zeit schaffte es Martina<br />

endlich aufzustehen. Bei einem<br />

gemütlichen Brunch, bei dem Martina<br />

Johann mit ihrem Wunsch nach<br />

Gummibärchen und Senf erstaunte,<br />

setzte Johann seine Verlobte über die<br />

Volkszählung in Kenntnis. Johann war<br />

froh, Martina nicht alleine fahren lassen<br />

zu müssen, da beide aus dem<br />

selben kleinen Örtchen<br />

Bettelsheim kamen.<br />

Das wäre in ihrem<br />

Zustand ja auch<br />

noch schöner<br />

gewesen. Also<br />

überlegten sie<br />

sich, wie sie mit ihrer<br />

knappen Haushaltskasse<br />

nach Bettelsheim<br />

kommen sollten.<br />

Johann konnte es<br />

nicht fassen, als<br />

seine Schwangere<br />

Verlobte vorschlug,<br />

doch mit dem Fahrrad zu<br />

fahren. Mit dem Auto zu fahren<br />

ließen die hohen Spritpreise<br />

nicht zu, und eine Bushaltestelle<br />

gäbe es in Bettelsheim schließlich<br />

immer noch nicht und die Bahn sei<br />

nach <strong>Hamburg</strong> gezogen, argumentierte<br />

sie gekonnt. Mit einem<br />

Schreikrampf überzeugte Martina<br />

Johann schlussendlich und er machte<br />

sich missmutig daran, die<br />

Fahrradtaschen zu packen.<br />

Um rechtzeitig anzukommen, brachen<br />

die beiden schon im<br />

Morgengrauen des nächsten Tages

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