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Leseprobe aus: White Light von Shai Tubali. Abdruck ... - PranaHaus

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<strong>Leseprobe</strong> <strong>aus</strong>: <strong>White</strong> <strong>Light</strong> <strong>von</strong> <strong>Shai</strong> <strong>Tubali</strong>. <strong>Abdruck</strong> erfolgt mit freundlicherGenehmigung des Verlages. Alle Rechte vorbehalten.<strong>Leseprobe</strong>:<strong>Shai</strong> <strong>Tubali</strong><strong>White</strong> <strong>Light</strong>Reise zur GlückseligkeitInhaltEinführungKapitel 1: Erste Ausdehnung[Übung: Das <strong>White</strong> <strong>Light</strong> für positive Emotionen]Kapitel 2: Das Geheimnis der AusdehnungKapitel 3: Die Theorie der feinstofflichen FelderKapitel 4: Die fünf Grundlagen der AusdehnungKapitel 5: Was ist das ‘<strong>White</strong> <strong>Light</strong>’?Kapitel 6: Erleuchtete PsychologieKapitel 7: <strong>White</strong> <strong>Light</strong> für Emotionen – dehne dich <strong>aus</strong>![Übung: <strong>White</strong> <strong>Light</strong> für Emotionen]Kapitel 8: Das Unterbewusste im <strong>White</strong> <strong>Light</strong>[Übung: <strong>White</strong> <strong>Light</strong> für Erinnerungen]Kapitel 9: Die Chakren und <strong>White</strong> <strong>Light</strong>(Übung: <strong>White</strong> <strong>Light</strong> für die Chakren]Kapitel 10: Kreatives Handeln im eigenen Leben[Übung: <strong>White</strong> <strong>Light</strong> für Fragen]Kapitel 11: Die Schnellstraße und der Feldweg[Übung: <strong>White</strong> <strong>Light</strong> für Essenzen]Kapitel 12: Erleuchtung im Licht der feinstofflichen Felder[Übung: <strong>White</strong> <strong>Light</strong> für Selbst-Identität]Anhang: SchaubilderÜber den AutorQuellenEinführungEs ist jetzt 13 Jahre her, ich war damals dreiundzwanzig Jahre alt, da erlebte icheine mehrere Monate andauernde und meine damalige Welt vollständigerschütternde Ausdehnung des Bewusstseins. Ausgelöst wurde dieses Erlebnis durcheine intensive spirituelle Suche. Bis dahin hatte meine bereits drei Jahre währendespirituelle Reise mir nur kurze Einblicke in <strong>aus</strong>gedehnte Bewusstseinszuständegewährt, aber diese Einblicke konnten meinen Durst nicht löschen. Diesmal brachetwas anderes in mir hervor, denn die Ausdehnung, die mein ganzes Wesendurchdrang, wurde nicht schwächer, sondern wuchs Tag für Tag stärker an, ohnedass ich dafür eine nennenswerte Anstrengung gemacht hätte. Es schien sogar, als


sollte ich nichts weiter tun, als den Prozess zu betrachten und ihm nicht im Wegezu stehen.Ich lebte damals bei meinen Eltern. Ein ganzes Jahr lang zog ich mich in meinkleines Zimmer zurück, nur manchmal verließ ich das H<strong>aus</strong>, um spazieren zu gehenund neugierig meine neue, eigentümliche Beziehung zur Welt zu untersuchen.Natürlich nannte ich es damals nicht “die Ausdehnung des Bewusstseins” - einBegriff, dessen Tiefe und Bedeutung allen, die dieses Buch lesen werden, nochumfassend erklärt werden wird - da ich damals nicht über die entsprechendeTerminologie verfügte. Tatsächlich reichten Worte nicht <strong>aus</strong> um das ganze Ausmaßmeiner Erfahrung zu beschreiben, sie schienen dafür zu klein und zerbrechlich.Meine gewohnten Denkstrukturen zerbrachen und fielen unter der schweren Lastdieses neuen Zustands in sich zusammen. Eins war sicher: Die Art, wie ich michselbst und die Essenz meines Wesens, meine Gefühle und Gedanken, meineBeziehungen und meine Ambitionen für die Zukunft wahrnahm, hatte sichunwiderruflich gewandelt, da ‘mein Selbst’ und ‘mein persönliches Leben’ in derWeite dieser Bewusstseinsebene letzten Endes absolut bedeutungslos waren; es gabnur jene unendliche, grenzenlose Präsenz, eine alles umfassende Liebe und denDuft der Ewigkeit, der mir folgte, wohin auch immer ich ging.Gegen Ende dieses Jahres, ich war vierundzwanzig Jahre alt, , nahmen spirituelleSucher verschiedener Herkunft Kontakt mit mir auf, weil sie hofften, dass meinneuer Zustand sie inspirieren würde. Langsam aber sicher wurde ich in ein völligneues Leben des Lehrens und Schreibens über das Thema spiritueller Entwicklunghineingetragen. Seitdem beschäftigt mich ständig eine Frage Was bringt einenMenschen dazu, sich im Kern seines Wesens zu verwandeln? Was sind die idealenBedingungen, die es einem Menschen ermöglichen, sein ganzes Wesen umfassend zutransformieren?Eine Tatsache stand die ganze Zeit lang deutlich vor meinem inneren Auge: Vielementale und emotionale Muster, die einst meine Persönlichkeit geformt undkonditioniert hatten, lösten sich durch diesen Prozess der Ausdehnung desBewusstseins einfach nach und nach wie <strong>von</strong> selbst auf. Ein Zustand der Freude undGlückseligkeit, die nicht <strong>von</strong> äußeren Umständen abhingen, überflutete mein Herz,und eine nie gekannte Furchtlosigkeit und ein waches Zuhören strömten in meinGehirn. Offensichtlich besteht also eine enge Verbindung zwischen der eigenenStabilisierung in den geweiteten Zuständen des Bewusstseins und einer organischenBefreiung <strong>aus</strong> der Gefangenschaft psychologischer Strukturen. Aber da ich nochnicht einmal eine vage Ahnung da<strong>von</strong> hatte, was eigentlich diesen Prozess in mir inGang gebracht hatte, wusste ich auch nicht, wie ich ihn in anderen anfachenkonnte. Und zwar bis zu einem Grade, in welchem er in ihnen als unumkehrbarerZustand Wurzeln fassen würde, als ein neuer Bewusstseinszustand.Ich habe also während all meiner Jahre des Lehrens und Schreibens gespürt, dass inmeiner Kommunikation mit den Menschen, die eine echte Veränderung in ihrenLeben erzielen wollten, etwas Fundamentales fehlte. Es fehlte die Brücke, etwas,das zwischen dem 'unerreichbaren' Zustand des <strong>aus</strong>gedehnten Bewusstseins unddem gewöhnlichen Bewusstseinszustand, das voller Leiden, Konflikt und Verwirrungsteckt, vermitteln konnte. Die klassischen Meditationstechniken und auch diementalen Techniken, die ich zu nutzen versuchte, brachten nicht die gewünschtenResultate, und ich schaffte es nicht, selbst eine originelle Lösung zu finden.Erst vor drei Jahren zeigte sich, dass diese Frustration eine sehr positive undnotwendige Erfahrung war, da sie mich dazu brachte, die '<strong>White</strong> <strong>Light</strong>'- Methode zuentwickeln. In dem Moment, in dem ich anfing, diese Methode mit den Menschenum mich herum zu erproben, erkannte ich, dass die Brücke endlich gefunden


worden war: Jedes Mal, wenn ein Mensch den Prozess der Ausdehnung vollzog, derdas Herz dieser Methode ist, konnten er und ich uns endlich in den subtilen Ebenendes Bewusstseins begegnen und einander auf Basis einer gemeinsamen Erkenntnisbegegnen. Niemand brauchte mich mehr als Mittler dieser Zustände, da ein <strong>von</strong> mirvollkommen unabhängiger Weg gefunden war, mit denen jeder selbst auf tiefeWeise wieder und wieder mit <strong>aus</strong>gedehnten Bewusstseinszuständen in Berührungkommen konnte. Und mehr noch: Die Methode gab den Menschen um mich herumdie Fähigkeit, einen Prozess durchzumachen, der meinem eigenen glich, der esihnen ermöglichte, hartnäckige Muster abzulegen und psychologische Strukturen zuverändern. Wir alle, die wir <strong>White</strong> <strong>Light</strong> anwendeten, fanden es sehr nützlich, denEffekt der Ausdehnung des Bewusstseins auf Lebensbereiche anzuwenden, die nichtrein spirituell sind - therapeutisch oder kreativ, zum Beispiel. Wir konntenspirituelle Erleuchtung in unserem alltäglichen Leben nutzen.Ich hatte nicht vorgehabt, eine Methode zu entwickeln. '<strong>White</strong> <strong>Light</strong>' ist absichtslosentstanden, während ich mit Fragmenten und Prinzipien <strong>von</strong> Methoden,Meditationstechniken und mentalen Techniken herumgespielt habe, die ich mit denJahren zu schätzen gelernt hatte. Während des Spiels hielt ich nach neuenElementen und Prinzipien Ausschau, die das Potenzial für eine Transformationverstärken und vertiefen konnten. Ich hatte vor meinem inneren Augen Technikenwie den 'Zero Point Prozess' <strong>von</strong> Dr. Gabriel Cousens, Brandon Bays' 'The Journey','The Work' <strong>von</strong> Byron Katie, die holländische Methode holografischerReinkarnationstherapie und noch einiges mehr. Auf der anderen Seite standen mirals stete Inspiration die Lehren spiritueller Meister vor Augen, wie dieTransmutation des Gehirns des Philosophen Jiddu Krishnamurti und das esoterischeWissen alter yogischer Traditionen. Die Inspiration für den Ausdehnungsprozess, wieer in diesem Buch präsentiert wird, stammt besonders <strong>aus</strong> dem 'Zero Point Prozess',der darauf basiert, eine Struktur zu definieren und <strong>aus</strong>zudehnen um Musteraufzulösen, und auch <strong>aus</strong> 'The Journey', eine geführte Reise, bei welcher danachgestrebt wird, in den Tiefen negativer Emotionen die Glückseligkeit desBewusstseins zu entdecken.Die Methode fing jedoch schnell an, ein Eigenleben zu entwickeln und ihreeinzigartigen Möglichkeiten wurden immer deutlicher. Ihre philosophischeGrundlage wurde ebenfalls immer deutlicher und mehr und mehr <strong>aus</strong>formuliert ImLaufe dieses Prozesses entstanden Dutzende anderer Techniken, , die (fast) alleauf demselben Prinzip basierten, aber jede für sich das Potenzial in sich trugen,eine andere Dimension des Lebens zu verwandeln. So habe ich auf ganz ungeplanteWeise erkannt, dass der Prozess der Ausdehnung auf die verschiedensten Bereichedes Lebens angewandt werden kann, und entsprechend entwickelten sich <strong>aus</strong> einereinzelnen Technik, deren Ziel die Umwandlung negativer Emotionen gewesen war,mehr als fünfzig Techniken, darunter eine (sehr effektive!) Technik für dasVerstehen <strong>von</strong> Träumen, eine für das vollständige Erleben des Erleuchtungszustandsund eine Reihe <strong>von</strong> Techniken für kreative Entscheidungsprozesse im alltäglichenLeben.Heute ist '<strong>White</strong> <strong>Light</strong>' eine Welt für sich, eine Einladung zu einer unendlichen Reisedurch die Weiten des Bewusstseins, aber zweifellos wurde, was die Möglichkeitendieser Methode angeht, noch nicht das letzte Wort gesprochen. Meiner Ansicht nachbesteht ihre größte Gabe vor allem in ihrer Fähigkeit, uns durch direktes Erleben zuzeigen, dass das Potenzial unseres Bewusstseins tatsächlich unendlich ist, und dasswir tatsächlich nur einen winzigen Prozentsatz dar<strong>aus</strong> nutzen. In unseremBewusstseins gibt es eine erstaunlich Bandbreite an möglichen Richtungen und


Handlungen - schließlich zeichnet das Menschsein sich vor allem anderen durch denBesitz eines Bewusstseins <strong>aus</strong> - und durch den Prozess der Ausdehnung sind wirendlich in der Lage, einen wichtigen Teil des möglichen Bewusstseinspotentials zurealisieren.Das Buch, das du jetzt in Händen hältst, gibt dir die Möglichkeiten, den Prozess derAusdehnung, welcher der Kern der ‘<strong>White</strong> <strong>Light</strong>’-Methode ist, zu lernen, zuentwickeln und zu pflegen. Es leitet dich außerdem darin an, wie du diesen Prozessselbstständig auf die verschiedenen Dimensionen des Lebens anwenden kannst: <strong>von</strong>der therapeutischen und psychologischen Ebene über die Entscheidungsfindung unddas Erkennen richtiger Entscheidungen bis hin zu spiritueller und meditativerErhabenheit. In diesem Sinn macht die Struktur des Buchs selbst eine ganzheitlicheBewegung der Ausdehnung <strong>aus</strong> – wir entwickeln dank ihr die Fähigkeit, mit dermentalen und emotionalen Welt in unserem Inneren umzugehen, wir lernen, mitder Welt um uns herum auf gesunde und positive Weise zu kommunizieren undkommen schließlich mit dem Universum und der Unendlichkeit in Berührung, dieuns umgeben, wo auch immer wir hingehen.Um diese Methode zu lernen und sie selbstständig anwenden zu können ist eswichtig, das Wesen des Ausdehnungsprozesses tief gehend und gründlich zubegreifen. Aus diesem Grund gibt dieses Buch eine <strong>aus</strong>führliche theoretischeGrundlage. Darüber hin<strong>aus</strong> findest du in ihm sieben Techniken, die spezifisch fürdie eigenständige Arbeit angepasst worden sind, <strong>aus</strong> denen du nach Herzenslust undnach deinem eigenen Zeitplan wählen kannst.Du kannst diese Techniken auf dreierlei Weise anwenden:1. Mit einem Freund oder Partner, der die Anweisungen auf meditative Weisevorliest und so für dich einen entspannten und gelassenen Raum für deineninneren Prozess schaffen kann. Das ist der bei Weitem einfachste undeffizienteste Weg.2. Du liest die Anweisungen laut vor und zeichnest sie mit Hilfe eines Mikrofonsauf, Dann hörst du dir deine eigenen Aufnahme an und folgst den Anweisungen.Du kannst auf die Anweisungen und Fragen laut antworten, aber wenn dir diesseltsam vorkommt, kannst du dies auch still im Inneren tun. Dies ist einehervorragende Methode, mit sich selbst zu arbeiten.3. Es ist auch möglich, dass du mit der Anleitung direkt arbeitest: Lies sie, schließedie Augen und handele den Anweisungen entsprechend. Bei dieser Methodekannst du den Anweisungen still und innerlich folgen, schriftlich oder indem dudie Dinge <strong>aus</strong>sprichst. Diese Option eignet sich für Fortgeschrittene, die bereitserfolgreich und zügig mit dem Ausdehnungsprozess gearbeitet haben.Der Zweck dieses Buchs besteht in erster Linie darin, dir die Möglichkeit zugeben, dich sich in den Prozess zu verlieben, der bereits das Leben vielerMenschen verbessert hat, und in dir den Wunsch zu wecken, die Ausdehnungentäglich zu praktizieren, und so täglich mit einem inneren Zustand derGrenzenlosigkeit, der Kreativität und einer vollkommener Freiheit <strong>von</strong> Leidenund Konditionierungen in Berührung kommen. Jede Technik in diesem Buch isteine Welt für sich, in der man weiter und weiter reisen kann, es ist aber auchvollkommen in Ordnung, jeden Tag eine andere Technik zu wählen oder <strong>von</strong> Zeitzu Zeit damit zu experimentieren - ganz wie es dein Herz verlangt.


Wenn du feststellt, dass '<strong>White</strong> <strong>Light</strong>' dir eine tiefe Heilung und einefundamentalen Veränderung in deinem Leben bringen könnte, wirst duwahrscheinlich einen zertifizierten '<strong>White</strong> <strong>Light</strong>'-Begleiter ansprechen, der dichverantwortungsvoll durch einen gründlichen und komplexeren Prozess leitenkann. Die Techniken in diesem Buch sind speziell für die Selbstpraxis angepasstworden und sind <strong>aus</strong> diesem Grund deutlich kürzer und einfacher als jene, mitdenen <strong>aus</strong>gebildete Begleiter arbeiten. Darüber hin<strong>aus</strong> brauchen wir oft einenanderen Menschen, der uns <strong>von</strong> außen sehen und uns so objektiver wahrnehmenkann. Dennoch haben die für dieses Buch sorgfältig <strong>aus</strong>gewählten Technikeneine hohe transformative Kraft und du kannst mit ihrer Hilfe eine Reise in dieMysterien des Bewusstseins und seine vielen Möglichkeiten antreten.Zum Schluss möchte ich <strong>aus</strong> der ganzen Tiefen meines Herzens und meinesBewusstseins Eylon Lester danken, der die ‘<strong>White</strong> <strong>Light</strong>’-Organisation leitet,dessen Liebe für die Methode und dessen vollkommener Glauben an ihreBedeutung ihn Tag und Nacht dazu antreiben, sie auf jede mögliche Weise zufördern und für ihre Verbreitung zu sorgen. Er wird enthusiastisch <strong>von</strong> seinerVize-Präsidentin Noga Sinai unterstützt, die bereits zahllose Seminare und Kurseder Methode organisiert hat.Ich möchte außerdem den '<strong>White</strong> <strong>Light</strong>'- Begleitern meine tiefe Dankbarkeit<strong>aus</strong>drücken – ich bin beinahe sicher, dass immer dann, wenn ihr die Menschen,die zu euch kommen, mit den feinstofflichen Ebenen des Bewusstseinsverbindet, etwas im Universum begeistert erzittert!Mit allem was ich habe und bin möchte ich meine Dankbarkeit gegenüber demspirituellen Lehrer Dr. Gabriel Cousens <strong>aus</strong>drücken, dank dessen intensiverStudien sowohl in den medizinischen, als auch in den yogischen Bereichen ichdie feinstoffliche Anatomie des Menschen vollständig begreifen und erkennenkonnte. Dies gab mir die Möglichkeit, ein solides, philosophisches Fundamentfür die Methode zu erschaffen.Und den Lesern dieses Buchs - ich bin dankbar für euren offenen Geist, dergewillt ist, einander in den feinstofflichen Ebenen des einen und einzigenBewusstseins zu treffen.<strong>Shai</strong> <strong>Tubali</strong>Kapitel 1: Die Erste AusdehnungAlles in diesem Universum. ist eine Struktur. Jedes Phänomen in diesen Universumhat seine Grenzen und Umrisse, eine eigene Form, Merkmale und Eigenschaften.Und das stimmt nicht nur für sichtbare Formen – jeder weiß, dass ein afrikanischerElefant eine Form hat, eine Farbe, einen Charakter und bestimmteVerhaltensmuster – sondern auch für subtilere Erscheinungen wie Gedanken,Emotionen und Empfindungen, ja auch für Ideen, Glaubensvorstellungen, Symboleund menschliche Verhaltensmuster. In der Tat hat selbst das Universum an sich eineStruktur, die wir durch unser Bewusstsein reflektieren können und sogar...unserBewusstsein selbst.Das Verständnis, das alles eine Struktur, und daher alles auch eine Grenze hat, ist<strong>von</strong> äußerst wichtiger Bedeutung und hat nicht nur philosophische Folgen. Denn indem Moment, in dem man eine Struktur und ihre Grenzen identifiziert, kann mansie einfach transzendieren. Wenn man entdeckt, was jenseits der Grenzen einer


Struktur liegt, bedeutet dies, dass man über ihre Schranken hin<strong>aus</strong>gehen kann, sowird man weiter und weiter als die Struktur.Im allgemeinen Sprachgebrauch sagt man üblicherweise zu einer Person, die zusehr auf ein bestimmtes Denkmuster fixiert ist 'Du musst weiter denken!” Das istalso genau das, was wir hier zusammen tun werden. Der Zweck dieses Buchs ist,Begrenzungen zu durchbrechen, deine und meine Begrenzungen. Gemeinsamwerden wir Strukturen erkennen und uns dann über ihre Grenzen hin<strong>aus</strong> bewegen.Jedes Mal, wenn wir eine Grenze überwinden, wird uns klar werden, dass wir uns inirgendeiner Weise verändert haben, dass wir eine enorme Veränderung in unseremBewusstsein, in unseren Gedanken, Emotionen und Gefühlen erlebt haben - und soerkennen wir, dass wir viel mehr sein können, als wir jemals gedacht haben odersogar uns je vorstellen konnten.Im Allgemeinen nutzen wir die Kapazitäten unseres Bewusstsein eher wenig <strong>aus</strong>:Wir nutzen es als Gedächtnis, um Wissen zu speichern, um auf Basis <strong>von</strong>Erinnerungen und Wissen die Realität zu interpretieren, um uns Ideen anzueignenund um zu träumen. Seltener nutzen wir es, um kreativ zu Handeln, wobei wirdann unsere Fantasie und die Kraft unseres Unterbewusstseins einsetzen, oder fürwissenschaftliche Forschung, bei der uns unsere Fähigkeit objektiven Denkenszugute kommt. In Wahrheit besitzt unser Bewusstsein jedoch ein riesiges, wennnicht gar unvorstellbar großes Spektrum an Handlungsmöglichkeiten und hat in sichso viele verschiedene mögliche Richtungen, dass wir ein ganzes Leben langversuchen können, es zu ergründen ohne jemals genug zu bekommen. So wie unsauch der Weltraum mit seinen Milliarden Galaxien erstaunt und in sich unzähligemögliche Entdeckungen trägt, so liegt auch in unserem Bewusstsein eine gewaltigeBandbreite möglicher Erlebnisse, Einsichten und subtiler Dimensionen.Ein gewisser Teil dieses Spektrums ist im Laufe der Geschichte <strong>von</strong> vielen Menschenentdeckt worden, die sich <strong>aus</strong>giebig mit Meditation und Reflexion beschäftigthaben. Ein weiterer Teil, und zwar ein ziemlich beindruckender, kann nun durch einsehr nützliches Werkzeug für das Bewusstsein enthüllt werden, das ich‘Ausdehnung’ nenne. Die Ausdehnung ist ein Werkzeug, mit dessen Hilfe man sichauf eine begeisternde Reise in die Weiten des Bewusstseins begeben und darinsteuern kann.Um mit dem Ausdehnungsprozess zu arbeiten brauchen wir sehr wenig: nur dieKraft unseres Bewusstseins und seiner verborgenen Sinne (die tatsächlich gar nichtso verborgen sind, wie bald deutlich werden wird). Die Ausdehnung erlaubt uns,Grenzen zu durchbrechen. So können wir staunend das schlummernde Potenzialerkennen, das in allem, was wir uns bewusst machen, liegt. Fangen wir jetzt alsoan: Wir werden unser Bewusstsein auf ein Objekt unserer Aufmerksamkeitkonzentrieren und dann eine Ausdehnung durchführen; wir werden die Grenzendurchbrechen und erkennen, dass wir auf eine neue Weise fühlen und wahrnehmenkönnen.Wir werden mit einer sehr einfachen Ausdehnung anfangen - der Ausdehnung einerpositiven Emotion. Natürlich sind wir nicht daran gewöhnt, eine positive Emotion<strong>aus</strong>zudehnen, da eine positive Emotion für sich genommen schon mehr als<strong>aus</strong>reichend scheint. Allein der Vorschlag eine positive Emotion <strong>aus</strong>zudehnen legtnahe, dass es etwas jenseits ihrer Grenzen gibt, das wir finden sollten. Und warumsollten wir das tun?Denn wenn es nach uns ginge, würden wir einfach so lange wir könnten das positiveGefühl genießen (bevor es leider mit dem Absturz in eine negative Emotion ersetzt


würde, mit Schmerz oder mit der alltäglichen existenziellen Spannung, die zu viele<strong>von</strong> uns begleitet)! Aber es ist tatsächlich so, dass positive Emotionen, in ihrer<strong>aus</strong>gedehnten Form, uns zu erhabenen Zuständen führen können, zuüberquellendem Glück und in ein Dasein frei <strong>von</strong> Traurigkeit, in dem es noch nichteinmal die Möglichkeit des Leidens gibt. Die einfache positive Emotion entstehtmeistens <strong>aus</strong> flüchtigen Umständen - sie hängt <strong>von</strong> einem bestimmten Erlebnis ab,einer Person oder einem vorübergehenden Zustand - ihre Ausdehnung dagegenenthüllt ein neues Potenzial, eine freie und glückliche Existenz, deren Freiheit undGlück nicht <strong>von</strong> äußeren Umständen abhängt, die <strong>von</strong> nichts verursacht werdenmuss.In diesem Sinne schließe jetzt also kurz die Augen und erlaube deinem Bewusstsein,ganz mühelos, einen Moment oder einen längeren Zeitraum auftauchen zu lassen,in dem du die positivste Emotion erlebt hast, die du dir denken kannst. Es könntedeine Hochzeitsnacht sein oder die Geburt deines ersten Kindes; es könnte einMoment sein, in dem du ein großes wissenschaftliches Mysterium begriffen hastoderder Moment, in dem du beim Meditieren oder in der Natur einen Zustandunendlichen Friedens gefunden hast. Schließe einfach die Augen, lasse einenMoment lang los und erlaube deinem Bewusstsein, eine solche wundersame Zeit anseine Oberfläche steigen zu lassen...Du brauchst nicht mit Hilfe deines Verstandes angestrengt danach zu suchen. JedeErinnerung an das Erlebnis einer tiefen positiven Emotionen verbirgt sich in genaudiesem Moment in den Zellen deines Körpers. Die schöne Nachricht lautet, dassnicht nur traumatische Erinnerungen, sondern auch die Erinnerungen an positiveErlebnisse in uns ganz und gar lebendig sind. Wir sagen tendenziell "Dieses Traumaverfolgt mich, als wäre es gestern passiert” und vergessen dabei, dass auf diegenau gleiche Weise jederzeit auch einen seelischen Höhenflug erleben können, wirmüssen dafür nur mit einer lebendigen positiven Erinnerung in Kontakt kommen.Auch unsere positiven Erlebnisse haben sich als Schichten lebendiger Erfahrung inuns angesammelt, sie sind nicht nur ein nostalgisches Festklammern an derVergangenheit.Sobald du eine solche lebendige Erinnerung gefunden hast, komme mit ihr inBerührung, sinnlich, emotional und visuell.. Hole Sie dir vor dein inneres Auge unddann, indem Du dich auf sie konzentrierst und in sie hinein atmest, erlebst du siewieder ganz und gar neu. Als nächstes versuche diese positive Erinnerung<strong>aus</strong>zusprechen - wie fühlt es sich an? Du brauchst das Erlebnis nicht zu analysierenoder zu interpretieren. Fühle es einfach auf Tiefste und beschreibe, wie es sichanfühlt.Eine Frau könnte sich zum Beispiel an die Geburt ihres ersten Kindes als einenMoment erinnern, in dem sie einen emotionalen und spirituellen Höhenflug erlebthat. Als Antwort auf die Frage “Wie fühlt es sich an” könnte sie antworten: “Alswürden Grenzen aufbrechen, als würde ich mich grenzenlos öffnen. Es fühlt sich anwie Leben, das <strong>aus</strong> mir her<strong>aus</strong>strömt und als würde ich am Wunder der Schöpfungteilnehmen...” So würde sie das emotionale Erlebnis zunächst charakterisieren.Nachdem du also die Emotionen und das ganze Erlebnis zum Leben erweckt hast,ist es Zeit, die emotionale Struktur als - im wahrsten Sinne - visuelle Form zuenthüllen.Wie erkennt man eine Struktur? Jeder <strong>von</strong> uns trägt in sich nicht nur jene Sinne,mit denen er die sichtbare Welt wahrnehmen und beschreiben kann, sondern auchinnere Sinne, die Sinne des Bewusstseins.


Wir nutzen diese Sinne unter anderem im Traumzustand. Wann immer wir träumen,können wir Dinge und Ereignisse berühren, riechen, schmecken, hören und sehen,die keine objektive Existenz haben. Wir benutzen also genau diese Sinne umStrukturen in unserem Bewusstsein zu erkennen und zu beschreiben.Am Wichtigsten ist es, zu erkennen, wo genau die Struktur - in diesem Fall dieemotionale Struktur - in unserem Körper erscheint. Unser Körper ist der ersteAnker. Selbst wenn wir es mit einem sehr hohen spirituellen oder abstraktenZustand zu tun haben gibt es dennoch, und zwar immer, einen Bereich des Körpers,der am meisten auf diesen Zustand reagiert und mit ihm verbunden ist. In diesemSinne sollte man den Körper, und nicht die ‘Psyche’ oder den Verstand als Zentrumunserer Erfahrungen betrachteten.Eine Struktur kann überall im Körper lokalisiert werden: An der Spitze unseresKopfs, oder in unseren Geschlechtsteilen, in unserem Oberbauch oder im Zentrumunserer Brust, in unseren Handflächen oder an der Basis unserer Wirbelsäule.Die zuvor erwähnte Frau, die sich an die Geburt ihres ersten Kindes erinnert und sowieder mit dem Erlebnis in Berührung gekommen ist, könnte dabei ein Gefühl der'Öffnung' in der Herzgegend gespürt haben, in jenem nicht wirklich greifbarenemotionalen Zentrum also, das sich in der menschlichen Brust zu befinden scheint.Nachdem wir den Bereich des Körpers gefunden haben, der am meisten mit demErlebnis korrespondiert, können wir unsere inneren Sinne einschalten und rechteinfach die Form der Emotion erkennen. Es ist vielleicht eine Überraschung, abertatsächlich hat jede Emotion eine Form, die irgendwo in uns existiert. Es könnteeine geometrische Form sein - ein Rechteck, ein Kreis, ein Dreieck, eine Pyramideoder eine Ellipse - aber es ist auch möglich, dass es sich um ein weniger abstraktesBild handelt, eine sich öffnende Blume, stille Wellen im Ozean oder ein loderndesFeuer.Als nächstes identifizieren wir die Farbe der emotionalen Struktur....Dann benennen wir das zentrale Gefühl oder die Empfindung, die mit der Struktureinhergeht...Schließlich konzentrieren wir uns auf den Geruch der Struktur - ein Geruch, dernicht unbedingt konkret wie ‘der Duft <strong>von</strong> Rosen’ sein muss, sondern auch eineallgemeine Stimmung oder Atmosphäre beschreiben kann, wie ‘der Geruch derLiebe’...Schließlich wählen wir einen allgemeinen Namen für die gesamte Struktur <strong>aus</strong>. Ein‘allgemeiner Name’ meint nicht unbedingt eine absolut exakte Bezeichnung,sondern einfach den ersten Namen, der <strong>aus</strong> dem Innersten aufsteigt, wenn wir unsauf die gesamte Struktur konzentrieren, die wie soeben erkannt haben.So könnte die glückliche Frau <strong>aus</strong> unserem vorigen Beispiel die Struktur als einereinweiße Blume im Zentrum ihrer Brust sehen, die allgemeine Empfindung dazukönnte Vollkommenheit sein oder Fülle, mit dem Geruch äußerster Schönheit. Dererste allgemeine Name, der beim Betrachten dieser Struktur in ihrem Innerenaufsteigen würde, könnte “Neues Leben” sein.In diesem Stadium sind wir bereit, die erste Ausdehnung der emotionalen Strukturzu durchzuführen.Es ist sehr schwierig, ein abstraktes Phänomen wie eine Emotion <strong>aus</strong>zudehnen. Indem Moment aber, in dem ihre Struktur erkannt und charakterisiert worden ist, istes viel leichter, sie <strong>aus</strong>zudehnen und zu entdecken, was jenseits ihrer Grenzenliegt. Was ist der weiteste Zustand, zu dem die Struktur des “Neues Leben” unsführen kann? Was ist das volle Potenzial dieser Struktur - ein Potenzial, das uns


weit jenseits der Grenzen führen kann, an die wir bei vorübergehendenemotionalen Erlebnissen gewohnt sind, die normalerweise dazu verdammt sind,schon bald als bloße Erinnerungen zu verblassen?Ausdehnung ist das ‘Jenseits’; sie bedeutet, dass wir uns jenseits der Grenzen <strong>von</strong>allem bewegen, das wir bekannt und gewöhnt sind. Und so ist die Ausdehnung wieein Fortbewegungsmittel des Bewusstseins, mit dessen Hilfe wir uns uns leicht <strong>aus</strong>jedem beengten und begrenzten Zustand in einen viel weiteren und sogargrenzenlosen Zustand bewegen können. Das hat die wundersame Folge, dass jederkurze Moment des Glücks sich in Glückseligkeit verwandeln kann, und ebenso kannsich jede verstörende negative Emotion <strong>von</strong> einer Ausdehnung zur nächsten inspirituelle Erhabenheit verwandeln.Wir führen Ausdehnungen auf die folgende Art und Weise durch: Wir atmen in dieStruktur hinein, und erlauben ihr, sich weiter und weiter <strong>aus</strong>zudehnen, in dem wirunsere Vorstellungskraft und unseren Atem nutzen (mit der Zeit wird die Struktursich wie <strong>von</strong> selbst <strong>aus</strong>dehnen, als natürlicher Impuls des Bewusstseins, ohne dasswir etwas <strong>von</strong> unserer Seite <strong>aus</strong> dafür ‘tun’ müssen). Dafür nutzen wir denspezifischen Teil des Körpers und das Bild oder die Form, die wir gefunden haben -sie sind unsere Ankerpunkte, unsere lebendigsten und greifbarsten Bezugspunktewährend des Ausdehnungsprozesses.Nun impliziert allein die Tatsache, dass wir die Struktur identifiziert haben, dassunser Bewusstsein viel weiter als die Struktur selbst ist - richtig? Was zuerst riesigschien, vielleicht sogar zu groß um es überhaupt zu fassen, zeigt sich jetzt alsetwas, das in unserem Bewusstsein enthalten und deutlich wahrnehmbar ist. Nocheinmal, man kann nur das <strong>aus</strong>dehnen, dessen Grenzen eindeutig identifiziertworden sind; nur das, was einen Anfang, eine Mitte und ein Ende hat. Behaltediesen wichtigen Punkt in Erinnerung: Wir werden darauf zurückgreifen, wenn wirdas Stadium der Selbsttherapie erreichen und mit schmerzhaften negativenEmotionen arbeiten. Es ist natürlich einfacher, die Grenzen einer positiven Emotionzu erkennen, die wir bereitwillig und gerne noch einmal erleben möchten, und esist schwerer, zumindest am Anfang, eine negative Emotion zum Leben zu erweckenund es dann zu wagen, ihre Grenzen zu definieren.Es gibt gewisse negative Emotionen, die uns unendlich groß vorkommen, und beidenen wir uns vorstellen, dass die Berührung mit ihnen uns in einen bodenlosenAbgrund der Traurigkeit sinken lassen würde....Allein die Tatsache, dass wir willenssind, die Struktur in unserem Bewusstsein zu halten, sie zu wahrzunehmen, ohneihr entkommen zu wollen, sie zu verurteilen, sie zu rechtfertigen, oder uns mit ihrzu identifizieren, gibt uns die Möglichkeit, sie zu transzendieren - wir begreifen unsselbst als einen größeren Raum des Gewahrseins, der allen Dinge gestatten kann, inihm aufzusteigen, ohne, dass sich Abwehr- oder Anziehungskräfte einmischen. Alsdieser Raum stimmen wir einerseits zu, diese Struktur sein zu lassen, andererseitsaber zum Wohle unserer Entwicklung über gewohnten Grenzen hin<strong>aus</strong>zugehen.In diesem wundersamen Zustand also, in dem wir einerseits willig alles in unshalten, und zwar genau so, wie es ist, und es gleichzeitig transzendieren wollen,lassen wir die Struktur sich unter unserer Führung immer weiter und weiter<strong>aus</strong>dehnen, bis sie ihre weiteste Grenze erreicht hat, bis sie sich nicht mehr weiter<strong>aus</strong>dehnen kann. Wir führen die Struktur dahin, sich uns ganz und gar zu zeigen.Vielleicht erstaunt es uns, dass die Struktur tatsächlich dieser Bitte folgt, unddoch ist dies ganz einfach der erste Schritt dahin, Meister unseres eigenenBewusstseins zu werden, seine wahren Besitzer.


Der Prozess des Ausdehnens der Struktur kann mit dem Aufblasen eines Ballonsverglichen werden, der schließlich seine maximale Grenze erreicht und dannexplodiert. Auf die gleiche Weise versucht die Struktur, uns zu zeigen, wie weit siereichen kann, bis sie endlich zerspringt und in einen weiteren Raum aufgenommenwird.Unsere frisch gebackene Mutter könnte Mithilfe ihrer Vorstellungskraft und ihrerGefühle in die weiße Blume in ihrem Herzen atmen und sie <strong>aus</strong>dehnen. Die Blumewürde vielleicht in einem solchen Maß wachsen, dass sie schließlich ihren gesamtenKörper umfangen und sogar darüber hin<strong>aus</strong>gehen würde; auf einmal würde esscheinen, als würde ihr Körper innerhalb der Blume existieren, nicht umgekehrt.Aber an einem bestimmten Punkt würde sich die Blume nicht mehr weiter<strong>aus</strong>dehnen können und dann würde sich zeigen, dass auch sie in einem nochweiterem Raum existiert, einem Raum, der die Blume also enthält. Die Blumewürde gewissermaßen in diesen Raum aufgesogen werden und so würde unserBewusstsein sich auf die Größe der neuen Ebene <strong>aus</strong>dehnen, jenseits der Grenzender ursprünglichen Emotion, mit der wir den Prozess begonnen haben.Gib der <strong>aus</strong>gedehnten Emotionen einen Namen, würden wir dann die Frau, die denMoment der Geburt ihres Kindes ein weiteres Mal erlebt, bitten.Nun, da ihr Bewusstsein weiter und umfassender ist, könnte sie die <strong>aus</strong>gedehnteEmotion als ‘das vollkommene Selbst’ bezeichnen. Dieses vollkommene Selbst istein größerer und weiterer Zustand als der erste, den sie benannt hat. Dieser ersteZustand hieß: „Neues Leben“. „Neues Leben“ war eine Emotion, die <strong>von</strong> äußerenUmständen abhing, in diesem Beispiel <strong>von</strong> dem Erlebnis des Gebärens. „Dasvollkommene Selbst“ dagegen ist ” eine ak<strong>aus</strong>ale Emotion, eher eine Qualität desSeins als eine bekannte Emotion und somit nicht mehr <strong>von</strong> den äußeren Umständenabhängig.Eine ak<strong>aus</strong>ale Emotion kannst du in jedem Moment erleben, nicht nur bei einemgroßen Ereignis wie einer Geburt. Selbst wenn Du gelangweilt auf einen Bus oderZug wartest. Selbst beim Aufwachen an einem ganz normalen Morgen oder in demkurzen Moment, bevor deine Augen sich schließen und du in den Schlaf sinkst.Auf diese Weise bewegen wir uns, ganz wie bei der berühmten Matroschka-Puppe,beim Ausdehnen der ursprünglichen positiven Emotion in immer weiter werdendeRäume hinein, wobei in jedem Stadium der vorherige Raum - der uns anfangs schonsehr weit erschien - in den Raum, der sich als Nächstes zeigt, aufgenommen wird. .Und während ganz wie bei der Matroschka-Puppe die innerste, kleinste Puppe amdichtesten und massivsten ist, ist auch die anfänglichen Emotion die dichteste,alle anderen größeren 'Puppen ' werden immer hohler und luftiger.In jedem einzelnen Stadium führen wir den Prozess der Ausdehnung durch undcharakterisieren gleich anschließend die neue Struktur oder den neuen Raum: miteinem allgemeinen Namen; wie fragen, wie es sich anfühlt; wir finden einenBereich des Körpers, der am stärksten mit dem Zustand verbunden ist; eine Form;eine Farbe; eine generelle Empfindung, einen Geruch oder einer Atmosphäre..Zurück zum Beispiel der Mutter. Langsam, aber sicher bewegt sie sich vom Erlebnisdes Zustands ‘Neues Leben‘ in den Zustand ‘das vollkommene Selbst’ und <strong>von</strong>“das vollkommene Selbst” zu “Raum ohne Grenzen” und <strong>von</strong> “Raum ohneGrenzen” zu “völlige Freiheit”; und <strong>von</strong> “völlige Freiheit” zu etwas, das sie inErmangelung besserer Worte als “Gott” oder “Unendlichkeit” bezeichnen könnte.Auf unserem Weg durch den Prozess der Ausdehnung werden wir eine wichtigePrägung überwinden müssen: Wir sind nicht daran gewöhnt, so glücklich zu sein, so


großartig. Wir sind daran gewöhnt, mit sehr wenig zufrieden zu sein, mit einerwinzigen Menge an Freude, wir erleben <strong>von</strong> Zeit zu Zeit Emotionen schwacher odermittlerer Stärke - aber nur selten gestatten wir uns, überwältigt zu sein,überquellend vor Liebe, Glück, Gewissheit und Vollkommenheit. Ein Grund dafürist, dass unsere Umgebung zu Zynismus neigt und diese Art ‘naiver’ Gefühle nichtunbedingt unterstützt. Dies auch deshalb, weil diese Emotionen ihnen aufverstörende Weise die Kompromisse reflektieren, die sie in ihrem Leben machen.Ein anderer Grund ist eine Lektion, die uns das Leben selbst erteilt hat: Dassnämlich bald nach einem positiven Erlebnis gleich um die nächste Ecke emotionalerSchmerz oder eine Form <strong>von</strong> körperlichem Leiden lauern - unser Leben wird dannschon wieder auf den Kopf gestellt, und wir, die wir völlig <strong>von</strong> seinen Höhen undTiefen abhängen, werden vielleicht einen ziemlich enttäuschenden Rückfall in dasGewohnte und Bekannte erleben.Es gibt aber noch einen weiteren Grund: Der soziale Moralkodex hat ein Misstrauengegenüber der Lebenskraft, die durch uns r<strong>aus</strong>cht, in uns gepflanzt. Er warnt uns,dass wir, wann immer unsere Lebenskraft überquillt, auf ungehemmte Weisehandeln und uns dabei die Finger verbrennen könnten. Wir haben schon früh inunserer Kindheit gelernt, unser Erleben einzuschränken, so dass niemand verletztwird, besonders wir selbst nicht.Dies ist also die Prägung: Man darf niemals zu glücklich sein. Aber wie viel hat unsder Gehorsam gegenüber diesem Gesetz wirklich gebracht? Dieses Experiment istfehlgeschlagen, und wir eigentlich verdienen wir mehr, so viel mehr, denn wir sindTeil dieses wundersamen Lebens.Es kann sein, dass während des Prozesses der Ausdehnung genau dann, wenn unserWesen sich in diesen Zustand der Glückseligkeit hinein <strong>aus</strong>dehnt, plötzlich negativeGefühle oder körperliche Spannungen in irgendeiner Form entstehen, die uns <strong>von</strong>den neuen Räumen abzulenken versuchen. Diese Anspannung ist aber keine‘Gegner’ der <strong>aus</strong>gedehnten Räume und wir sollten ihr Vorhandensein nichtinterpretieren, als wären wir plötzlich in 'Ungnade' gefallen. Im Gegenteil: IhrErscheinen ist ein Garant dafür, dass ein Prozess der Reinigung und Befreiung imKörper-Psyche-Komplex in Gang gekommen ist. Je mehr unser Sein sich <strong>aus</strong>dehnt,desto mehr neue Energie wird freigesetzt und beginnt in uns zu fließen; wie einekstatischer, erregter Fluss stürzt es gegen die Dämme, die wir selbst geschaffenhaben, indem wir an falschen Glaubensvorstellungen, Gedanken und Emotionenfestgehalten haben. Die Lösung dafür ist wirklich einfach: Bring deineAufmerksamkeit zu dem Raum selbst zurück; beschreibe seine Struktur und machemit der Ausdehnung weiter. An einem bestimmten Punkt wird die alleseinschließende Harmonie, die für diese weiteren Ebenen charakteristisch ist, indeinen Körper und Geist dringen und sie in ein insgesamt harmonisches, gesundesund glückliches System verwandeln. Beginne die Veränderung also in deinem Wesenund Körper und Geist werden bald nachfolgen.Dehne weiter <strong>aus</strong> und führe etwa fünf Ausdehnungen durch. Es ist gut möglich, dassdu nach zwei oder drei Ausdehnungen das Gefühl haben wirst, dass du nicht mehr<strong>aus</strong>dehnen kannst - versuche, die Ausdehnung nur noch ein bisschen weitervoranzutreiben... So oder so wirst du an einem bestimmten Punkt in einem Zustandankommen, der sich anfühlt, als wäre er nicht mehr weiter <strong>aus</strong>dehnbar. Demnachhat dieser Zustand, so weit du es jedenfalls deinem aktuellen Entwicklungszustandher<strong>aus</strong> weißt, keine Grenzen.


Du hast also einen grenzenlosen Zustand erreicht. Dieser Zustand ist wertvoller alsGold und ein Schlüssel für unendliche Möglichkeiten, die in diesem Buchbesprochen werden.Denk daran: Wann immer du diesen Prozess der Ausdehnung durchführst, werdendie Bewusstseinszustände, die du erreichen kannst, deutlich entwickelter undgrößer sein, als das, was du beim letzten Mal erreicht hast. Der Grund ist der, dassder Prozess der Ausdehnung dein Bewusstsein im wahrsten Sinne des Wortes<strong>aus</strong>dehnt und was immer dir an einem bestimmten Punkt grenzenlos vorkam wirdbei einem späteren Mal der erste, <strong>aus</strong>gedehnte Zustand sein, den du erreichst.Auf diese Weise begegnest du deinem wahren Wesen. Die positive Emotionverwandelt sich in ein Tor, durch das du in die grenzenlosen Räume deinesBewusstseins treten kannst. Immer mehr verliert sich die Abhängigkeit <strong>von</strong> äußerenUmständen, anderen Menschen und vorübergehenden Erlebnissen und du begegnestden tieferen Emotionen, in ihrem Reinzustand, in deinem eigenen Selbst.Das ist wahre Freiheit.Durch den Prozess der Ausdehnung fängst du an, Gefühle und Emotionen derErleuchtung zu berühren. Manche erreichen an dem einen oder anderen Punkteinen '<strong>White</strong> <strong>Light</strong>' (weißes Licht) genannten Zustand (dessen Essenz und Bedeutungim nächsten Kapitel erklärt werden wird - es ist kein Zufall, dass das gesamteSystem nach diesem Zustand benannt ist): Ihr Bewusstsein wird <strong>von</strong> demstrahlenden Licht ihres spirituellen Wesens überflutet. Aber auch jenseits derEbene des <strong>White</strong> <strong>Light</strong> warten weitere Stufen und enorme Zustände, die <strong>von</strong> unserkundet und voll erlebt werden wollen.Bald wirst du in der Lage sein, Zustände zu erleben, die man in der Vergangenheitnur erreichen konnte, wenn man konsequent und unter großer Eigenanstrengungmeditiert hat, oft Monate oder sogar Jahre lang. Dies ist möglich, weil dieAusdehnung die schnellste, direkteste und bewussteste Art ist, das Bewusstsein<strong>aus</strong>zudehnen.Willkommen in der Welt der Ausdehnung. Lass uns anfangen.

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