Südostschweiz <strong>vom</strong> <strong>08.06.</strong>2013, Seite 20.pdfStrikte Regelung für diePräimplantationsdiagnostikDer Bundesrat will diePräimplantationsdiagnostikin bestimmten Fällen zulassen.Erblich vorbelastete Paaresollen das Verfahren bei einerkünstlichen Befruchtungdurchführen können.Von Rinaldo TibollaBern. –Der Bundesrat will verhindern,dass Menschen mit einer schwerenKrankheit auf die Welt kommen,wenn es ein Paar so will. Paaren, beidenen eine schwere erbliche Krankheitbekannt ist, soll bei einer künstlichenBefruchtung eine Präimplantationsdiagnostik(PID) (siehe Kasten)ermöglicht werden. GesundheitsministerAlain Berset hat gestern dieBotschaft ans Parlament vorgestellt.Der Bundesrat habe für die Zulassungder PID restriktive Rahmenbedingungenfestgelegt, sagte er. Das Geschlechtdes Babys auszuwählen istnicht erlaubt. Das Verfahren darf fürKrankheiten wie Trisomie 21 nicht angewendetwerden. Sogenannte «Retter-Babys»für kranke Geschwister«heranzuzüchten» ist untersagt. «DerBundesrat hat sich entschieden, dassman nicht Menschen schaffen soll, umMenschen zu retten», erklärte PascalStrupler, Direktor des Bundesamtsfür Gesundheit, nach der Medienkonferenz.Einfrieren soll möglich seinMit der Lockerung des Fortpflanzungsmedizin-Artikelsin der Bundesverfassungsoll es neu auch möglichsein, Embryonen einzufrieren. Diesekönnen später verwendet werden,wenn das Paar noch ein Kind möchte.Sie werden fünf Jahre lang konserviert.«Es ist auch eine Verlängerungmöglich, danach wird man sie mit derEinwilligung der Eltern zerstören», erklärteStrupler. Heute müssen alle lebensfähigenEmbryos nach der künstlichenBefruchtung in den Mutterleibübertragen werden, was oft zu Zwillings-und Drillingsschwangerschaftenführt – mit entsprechend höheren Risikenfür Mutter und Kind. Das soll damitverhindert werden.Bislang konnten bei einer künstlichenBefruchtung maximal drei Embryonenpro Zyklus in vitro entwickeltwerden. Würde diese Dreier-Regel auch für die neu erlaubtenPID-Verfahren gelten, hätten die erblichvorbelasteten Paare wesentlichschlechtere Chancen auf einen gesundenEmbryo als erblich nicht vorbelastetePaare. Deshalb sollen bei PID-Verfahren neu maximal acht Embryonenin vitro entwickelt werden dürfen.Kritik an ZahlenregelungFür die nationale Ethikkommission istdieser Punkt nicht unumstritten. WieJudit Pók Lundquist, Kommissionsmitgliedund ehemalige Oberärztinfür Frauenheilkunde am UniversitätsspitalZürich, ausführte, soll die PIDnach den besten labormedizinischenMöglichkeiten angewendet werden.Die Beschränkungen auf eine Zahl –Dreier- oder Achter-Regel – sei danicht hilfreich. «Es sollten so vieleEmbryonen, wie für die sichere Diagnostiknötig sind, entwickelt werden»,sagt Pók Lundquist. Dass derBundesrat PID erblich vorbelastetenPaaren ermögliche, sei unbestritten.Lundquist kann sich aber vorstellen,dass im Laufe der Zeit auch wenigerharte Fälle zur PID kommen. AmSchluss dieser Entwicklung stehe derWunsch nach Sicherheit und gesundenKindern. Laut Schätzungen desBundesrates dürften pro Jahr 50 <strong>bis</strong>Neue Möglichkeiten: Bald sollen bei Verfahren der Präimplantationsdiagnostikacht Embryonen in vitro entwickelt werden dürfen.Bild Gaetan Bally/Keystonemit der Zulassung der Präimplantationsdiagnostik(Pid) können Embryonenauf ihre genetische gesundheit untersuchtwerden.■ Bei der Pid untersucht ein Spezialist imRahmen einer künstlichen Befruchtungden Embryo auf Krankheiten und Anomalien,bevor er in die Gebärmutter eingepflanztwird. Liegen die Informationenüber die genetische Veranlagung vor,besteht die Möglichkeit zu entscheiden,ob die einzelnen Embryonen auf dieMutter übertragen oder aber ausgesondertwerden sollen. Der zentrale Zweckdieser Technik besteht darin sicherzustellen,dass das zukünftige Kind nichtunter einer bestimmten, genetisch bedingtenErkrankung, deren Veranlagungdie Eltern tragen, leiden wird. Als Kriterienfür eine schwere Krankheit definiertder Bundesrat «Schmerzen, eineschwerwiegende Einschränkung derMotorik und Emotionalität, Unselbstständigkeitund Eingeschränktheit in derallgemeinen Bewegungsfreiheit». DasPaar muss dem Spezialisten die Ein -willigung für eine PID geben. (so)100 Paare die PID nutzen. Beim Verfahrenfallen Kosten von 10 000 <strong>bis</strong>20 000 Franken an.Testausweitung und PID-VerbotDie Ärzteverbindung FMH hätte esgerne gesehen, wenn bei der PIDEmbryonen künftig auch auf Trisomie21 getestet würden. Während derSchwangerschaft ist dieser Test bereitsmöglich. Mit der nun vorgeschlagenenLösung erfahre ein Embryo bei derkünstlichen Befruchtung weiterhin einenweitaus grösseren Schutz als derFötus mit abgeschlossener Organentwicklung,hält die FMH fest. Widerstandgegen die PID gibt es in religiösenKreisen. Die Selektion von Embryonenam Anfang des Lebens geheihr zu weit, schreibt die CVP. LautStrupler habe man während der Vernehmlassungvertiefte Gespräche mitbeiden Seiten geführt: «Der Weg, denwir gewählt haben, ist vorsichtig undin der Mitte zu stehen gekommen.»Nach der Beratung im Parlament wirddas Volk über die Verfassungsänderungbefinden.<strong>Pressespiegel</strong> der <strong>Evangelisch</strong>-reformierten Landeskirche Graubünden
Südostschweiz Region <strong>vom</strong> 10.06.2013, Seite 07.pdfDie SüDoStSchWeiz | MOnTAg, 10. JUni 2013 7«Nichts Schöneres als das Rheinwald»Das Gebiet zwischen Sufersund Hinterrhein wird oft alspotenzialarme Randregion apostrophiert.Der einheimischenJugend allerdings gefällts in«ihrem» Rheinwald. Und sieweibeln für das Tal: mit professionellgedrehten Werbeclips.Von Jano Felice PajarolaNufenen. – «Und –Action!» In Nufenenwird gefilmt an diesem Donnerstagvormittag.Regisseur und Kameramann:ein Zürcher Profiteam. Drehbuchverfasserund Darsteller: Schülerinnenund Schüler des RheinwaldnerOberstufen-Schulverbands. Die Szene:An einem Brunnen treffen zweiMädchen aus der Stadt auf ihre NufenerFreundin, sie haben gehört, dasssie «einen Neuen» hat. Der «Neue»ist allerdings ein Stier im Stall, nichtetwa ein Freund, wie die beiden meinen–und prompt nimmt das Missverständnisseinen Lauf.Ein Tal aus derSicht der JugendAnzeige«Geburtshelfer» der Werbeclips: Regisseur Patrick Merz von Directorscut.ch macht den Darstellerinnen des «Stier»-Spotsvor, wie sie ihre Szene bei der Stalltür am besten für die Kamera umsetzen.Bild Jano Felice PajarolaHumorvoll und in Geschichten eingepacktwerben für das Tal: Das wollendie jungen Leute, und Gelegenheit dazuhaben sie nun dank einem Medienworkshop,auf die Beine gestellt <strong>vom</strong>Projekt «Gemeindebilden» der reformiertenBündner Landeskirche, derPastoration Rheinwald, der Schule,dem Parc Adula und der FilmproduktionsfirmaDirectorscut.ch.Wo fühlen sich die Jugendlichen ausdem Tal wohl? Was sorgt dafür, dass siesich in ihren Wohngemeinden Sufers,Splügen, Medels, Nufenen oder Hinterrheinheimisch fühlen? «Die Schülerinnenund Schüler sollen aus ihrerSicht zeigen können, was schön ist imRheinwald, was das Tal lebens- undliebenswert macht», meint der SplügnerPfarrer Hans Winkler. Auch er istdabei in Nufenen an diesem Donnerstag,hat – stets aus Distanz – ein Augedarauf, was vor sich geht.Regisseur Patrick Merz, ein versierterDokumentar- und Werbefilmer,bleibt die Ruhe selbst, auch wenn einHelikopter immer wieder für störendenLärm und das gelegentliche Verschwindender Sonne hinter Wolkenfür ungewollte Drehpausen sorgt. Aufeinem Bänklein in der Nähe desBrunnens sitzt das Grüpplein Schüler,das am Nachmittag den zweiten vontotal vier Clips drehen wird, es beobachtetplaudernd die Arbeit auf demSet. Was halten sie von ihrem Tal, dasnur zu oft als potenzialarme Randregiongeschmäht wird? Wollen sie fort,wenn sie mal erwachsen sind? «Fürdie Lehre müssen wir das fast», sagtFabrizio aus Hinterrhein, er selbstwerde sich beispielsweise in Churwaldenausbilden lassen, zum Landmaschinen-Mechaniker.Aber die fünfauf dem Bänklein sind sich dennocheinig: Ja, leben wollen sie später hierim Rheinwald. «Na gut, zuerst willich noch ein <strong>bis</strong>schen weg», meint Liviaaus Sufers, es ziehe sie nach Kanada,«und ich werde sie begleiten»,ergänzt Kollegin Patrizia aus Nufenen.Sie lachen. Doch, sagt Andri ausHinterrhein, im Tal zu bleiben könneer sich gut vorstellen.«Nicht am Rand,in der Mitte»Unten auf der A13, gleich am Dorfrandvon Nufenen, braust der Transitverkehrunermüdlich auf der San-Bernardino-Route.Ihr Asphaltband ziehtsich längs durch das ganze Tal. Ob siedie Strasse denn nicht störe? Fabrizioschmunzelt. «Wir hier sagen ja: DasRheinwald ist nicht am Rand, sondernin der Mitte zwischen Zürich und Milano.»Alle fünf sind sie pragmatisch:An den Verkehr gewöhne man sich –«und dank der guten Postautoverbindungen»,findet Livia, «sind wir extremschnell in Chur oder im Tessin».Was umgekehrt ja auch für die Leutevon dort gelte, sekundiert Fabrizio, erdenkt an die positiven Folgen der A13für den Tourismus. Die Strasse bringtGäste, gerade in der Skisaison.Regisseur Merz sucht inzwischeneine passende Stalltür für die nächsteEinstellung, er wird gleich in der Nähedes Brunnens fündig, im Hintergrundhängt Wäsche so dekorativ auf einerLeine, als wäre sie extra für den Spotda. Merz zeigt den Mädchen der erstenGruppe, wie er sich die Szene vorstellt.Die Basis für die Dreharbeitenmit dem Profiteam haben die Schülerinnenund Schüler mithilfe des Regisseursselber gelegt, ein Brain stor minghaben sie gemacht, Konzepte, ja sogareine erste Filmversion haben sie angefertigt.Merz und der Kameramanndrehen jetzt die definitive Version derClips, und jene Gruppen, die graddrehfrei haben, stehen – sofern sienicht grad zum Projekt bloggen – alsHelfer zur Verfügung.Einander helfen: Das wird nicht nurThema sein im Spot, der am Nachmittaggedreht wird, es ist auch das ersteArgument, das die Jugendlichen nennen,wenn man sie nach den Vorteilendes Lebens im Rheinwald fragt. «Mankennt alle, es ist übersichtlich hier undder Dorfzusammenhalt gross», meintFabrizio. Dass man «es gut hat miteinander»:Für die fünf ist das wichtig.Ihre Eltern sind allesamt Menschen,die mit und in der Natur arbeiten – imForst, in der Landwirtschaft, FabriziosMutter ist ausserdem Grossrätin, manmerkt es seiner Eloquenz an. Und seinerAntwort auf die Frage, ob es etwasgebe, das ihn störe am Tal: «Dass esimmer heisst, wir seien potenzial arm,und wenn man etwas machen will wieeinen Windpark, werden einem Steinein den Weg gelegt.»Störendes Dreinreden von aussen –das ist der einzige Negativpunkt, denman aus den fünf herauslocken kann.Auch dem Parc Adula gegenüber sindsie skeptisch eingestellt. «Könnte ichschon abstimmen, würde ich Nein sagen»,sagt Andri. Die anderen nicken.Pfarrer Winkler hat mitgehört, er relativiert,bringt Gegenargumente, dochmit mässigem Erfolg.Vom Winter inden SommerGut, auf ungläubiges Nachfragen hinfinden die fünf dann doch noch etwas,das ihnen nicht so gefällt am Rheinwald,dass der Winter lang ist nämlich,oder genauer: «dass er direkt in denSommer übergeht», wie Fabrizio präzisiert.«Den Frühling gibt es hier fastnicht.» Und dann sagt er diesen Satz,der doch wieder alle Kritik entkräftet:«Ich glaube, für jemanden, der hieraufgewachsen ist, gibt es fast nichtsSchöneres als das Rheinwald.»Beim Brunnen wird inzwischen dieletzte Szene des ersten Werbeclipsabgedreht. Der Helikopter pausiert,die Sonne tut ihren Schönwetterjob.«Und – Cut!»Die vier Werbefilme der Oberstufe Rheinwaldwerden am Sonntag, 23. Juni, in der SplügnerTurnhalle uraufgeführt. Premiere: 14.30Uhr.<strong>Pressespiegel</strong> der <strong>Evangelisch</strong>-reformierten Landeskirche Graubünden
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