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Pressespiegel 24_12 vom 08.06. bis 14.06.2013.pdf - Evangelisch ...

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Südostschweiz Region <strong>vom</strong> 10.06.2013, Seite 07.pdfDie SüDoStSchWeiz | MOnTAg, 10. JUni 2013 7«Nichts Schöneres als das Rheinwald»Das Gebiet zwischen Sufersund Hinterrhein wird oft alspotenzialarme Randregion apostrophiert.Der einheimischenJugend allerdings gefällts in«ihrem» Rheinwald. Und sieweibeln für das Tal: mit professionellgedrehten Werbeclips.Von Jano Felice PajarolaNufenen. – «Und –Action!» In Nufenenwird gefilmt an diesem Donnerstagvormittag.Regisseur und Kameramann:ein Zürcher Profiteam. Drehbuchverfasserund Darsteller: Schülerinnenund Schüler des RheinwaldnerOberstufen-Schulverbands. Die Szene:An einem Brunnen treffen zweiMädchen aus der Stadt auf ihre NufenerFreundin, sie haben gehört, dasssie «einen Neuen» hat. Der «Neue»ist allerdings ein Stier im Stall, nichtetwa ein Freund, wie die beiden meinen–und prompt nimmt das Missverständnisseinen Lauf.Ein Tal aus derSicht der JugendAnzeige«Geburtshelfer» der Werbeclips: Regisseur Patrick Merz von Directorscut.ch macht den Darstellerinnen des «Stier»-Spotsvor, wie sie ihre Szene bei der Stalltür am besten für die Kamera umsetzen.Bild Jano Felice PajarolaHumorvoll und in Geschichten eingepacktwerben für das Tal: Das wollendie jungen Leute, und Gelegenheit dazuhaben sie nun dank einem Medienworkshop,auf die Beine gestellt <strong>vom</strong>Projekt «Gemeindebilden» der reformiertenBündner Landeskirche, derPastoration Rheinwald, der Schule,dem Parc Adula und der FilmproduktionsfirmaDirectorscut.ch.Wo fühlen sich die Jugendlichen ausdem Tal wohl? Was sorgt dafür, dass siesich in ihren Wohngemeinden Sufers,Splügen, Medels, Nufenen oder Hinterrheinheimisch fühlen? «Die Schülerinnenund Schüler sollen aus ihrerSicht zeigen können, was schön ist imRheinwald, was das Tal lebens- undliebenswert macht», meint der SplügnerPfarrer Hans Winkler. Auch er istdabei in Nufenen an diesem Donnerstag,hat – stets aus Distanz – ein Augedarauf, was vor sich geht.Regisseur Patrick Merz, ein versierterDokumentar- und Werbefilmer,bleibt die Ruhe selbst, auch wenn einHelikopter immer wieder für störendenLärm und das gelegentliche Verschwindender Sonne hinter Wolkenfür ungewollte Drehpausen sorgt. Aufeinem Bänklein in der Nähe desBrunnens sitzt das Grüpplein Schüler,das am Nachmittag den zweiten vontotal vier Clips drehen wird, es beobachtetplaudernd die Arbeit auf demSet. Was halten sie von ihrem Tal, dasnur zu oft als potenzialarme Randregiongeschmäht wird? Wollen sie fort,wenn sie mal erwachsen sind? «Fürdie Lehre müssen wir das fast», sagtFabrizio aus Hinterrhein, er selbstwerde sich beispielsweise in Churwaldenausbilden lassen, zum Landmaschinen-Mechaniker.Aber die fünfauf dem Bänklein sind sich dennocheinig: Ja, leben wollen sie später hierim Rheinwald. «Na gut, zuerst willich noch ein <strong>bis</strong>schen weg», meint Liviaaus Sufers, es ziehe sie nach Kanada,«und ich werde sie begleiten»,ergänzt Kollegin Patrizia aus Nufenen.Sie lachen. Doch, sagt Andri ausHinterrhein, im Tal zu bleiben könneer sich gut vorstellen.«Nicht am Rand,in der Mitte»Unten auf der A13, gleich am Dorfrandvon Nufenen, braust der Transitverkehrunermüdlich auf der San-Bernardino-Route.Ihr Asphaltband ziehtsich längs durch das ganze Tal. Ob siedie Strasse denn nicht störe? Fabrizioschmunzelt. «Wir hier sagen ja: DasRheinwald ist nicht am Rand, sondernin der Mitte zwischen Zürich und Milano.»Alle fünf sind sie pragmatisch:An den Verkehr gewöhne man sich –«und dank der guten Postautoverbindungen»,findet Livia, «sind wir extremschnell in Chur oder im Tessin».Was umgekehrt ja auch für die Leutevon dort gelte, sekundiert Fabrizio, erdenkt an die positiven Folgen der A13für den Tourismus. Die Strasse bringtGäste, gerade in der Skisaison.Regisseur Merz sucht inzwischeneine passende Stalltür für die nächsteEinstellung, er wird gleich in der Nähedes Brunnens fündig, im Hintergrundhängt Wäsche so dekorativ auf einerLeine, als wäre sie extra für den Spotda. Merz zeigt den Mädchen der erstenGruppe, wie er sich die Szene vorstellt.Die Basis für die Dreharbeitenmit dem Profiteam haben die Schülerinnenund Schüler mithilfe des Regisseursselber gelegt, ein Brain stor minghaben sie gemacht, Konzepte, ja sogareine erste Filmversion haben sie angefertigt.Merz und der Kameramanndrehen jetzt die definitive Version derClips, und jene Gruppen, die graddrehfrei haben, stehen – sofern sienicht grad zum Projekt bloggen – alsHelfer zur Verfügung.Einander helfen: Das wird nicht nurThema sein im Spot, der am Nachmittaggedreht wird, es ist auch das ersteArgument, das die Jugendlichen nennen,wenn man sie nach den Vorteilendes Lebens im Rheinwald fragt. «Mankennt alle, es ist übersichtlich hier undder Dorfzusammenhalt gross», meintFabrizio. Dass man «es gut hat miteinander»:Für die fünf ist das wichtig.Ihre Eltern sind allesamt Menschen,die mit und in der Natur arbeiten – imForst, in der Landwirtschaft, FabriziosMutter ist ausserdem Grossrätin, manmerkt es seiner Eloquenz an. Und seinerAntwort auf die Frage, ob es etwasgebe, das ihn störe am Tal: «Dass esimmer heisst, wir seien potenzial arm,und wenn man etwas machen will wieeinen Windpark, werden einem Steinein den Weg gelegt.»Störendes Dreinreden von aussen –das ist der einzige Negativpunkt, denman aus den fünf herauslocken kann.Auch dem Parc Adula gegenüber sindsie skeptisch eingestellt. «Könnte ichschon abstimmen, würde ich Nein sagen»,sagt Andri. Die anderen nicken.Pfarrer Winkler hat mitgehört, er relativiert,bringt Gegenargumente, dochmit mässigem Erfolg.Vom Winter inden SommerGut, auf ungläubiges Nachfragen hinfinden die fünf dann doch noch etwas,das ihnen nicht so gefällt am Rheinwald,dass der Winter lang ist nämlich,oder genauer: «dass er direkt in denSommer übergeht», wie Fabrizio präzisiert.«Den Frühling gibt es hier fastnicht.» Und dann sagt er diesen Satz,der doch wieder alle Kritik entkräftet:«Ich glaube, für jemanden, der hieraufgewachsen ist, gibt es fast nichtsSchöneres als das Rheinwald.»Beim Brunnen wird inzwischen dieletzte Szene des ersten Werbeclipsabgedreht. Der Helikopter pausiert,die Sonne tut ihren Schönwetterjob.«Und – Cut!»Die vier Werbefilme der Oberstufe Rheinwaldwerden am Sonntag, 23. Juni, in der SplügnerTurnhalle uraufgeführt. Premiere: 14.30Uhr.<strong>Pressespiegel</strong> der <strong>Evangelisch</strong>-reformierten Landeskirche Graubünden

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