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die dresdner union - CDU Dresden

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20Der Mathematisch-Physikalische Salon,<strong>die</strong> Meister und ihre WerkeKlaus Peter FeustelKurfürst August I.von Sachsen begründete1560 <strong>die</strong> Kunstkammer in der auch mathematisch-physikalischeExponate zu bewundernwaren. Seit 1728 befindet sich <strong>die</strong>Präsentation hochinteressanter mathematisch-wissenschaftlicherInstrumente, hochkünstlerischgestaltete Uhren, sogar eineriesige Weltzeituhr aus dem Jahre 1690 fürnahezu alle damals bekannten Städte derErde, Fernrohre, Erd-, Mond- und Himmelsglobenund vieles mehr, durch Initiative Augustdes Starken im <strong>Dresden</strong>er Zwinger.Ende November 2013 haben sich Mitgliederder Dresdner Senioren Union <strong>die</strong> vor kurzemwiedereröffnete Sammlung angeschaut. Wirerfuhren: Nicht erst in unseren Tagen pilgernaußer der vielen Touristen ,auch Fachleuteaus allen Kontinenten in <strong>die</strong>se „Schatzkammerdes Wissens“. Unsere sächsischenFürsten sammelten <strong>die</strong>se oft einzigartigenExponate nicht allein um ihre Sammelleidenschaftzu befriedigen. Das wäre für sie etwaszu wenig gewesen. Die ausgestellten Gerätschaftensollten auch zum experimentierenund der Weitergabe an Wissen <strong>die</strong>nen. Sachsenals technisch entwickeltes Land wusstenatürlich mit solchen Instrumenten um zugehen. Man denke an <strong>die</strong> hochentwickelteMontanindustrie, oder an <strong>die</strong> fieberhaft betriebenenForschungen zur Herstellung vonHartporzellan. Böttgers Erfolg wäre ganz sicherlichnicht ohne Walter von Schirnhausenund dessen Experimenten mit den vonihm entwickelten leistungsstarken Hohlspiegelnmöglich gewesen. Einige <strong>die</strong>ser Spiegelkonnten wir bewundern. Des Weiterenfindet man in <strong>die</strong>sen Räumen hochkünstlerischgestaltete mechanische Präzisionsuhren.Anfänglich wurden solche repräsentativeZeitmesser nach <strong>Dresden</strong> importiert.Von derartigen Exponaten der Handwerkskunstinspiriert, ließen <strong>die</strong> einheimischenMeister des Feinmechaniker-Handwerksnicht lange mit eigenen Schönpfungen aufsich warten. Die Glashütter Uhrenindustriemit ihrem Weltruhm sei hier ein Beispiel.Was für eine Inspirationsquelle <strong>die</strong>se Sammlungauch für astronomisch interessierteMenschen aus der einfachen Bevölkerungdes 18.Jahrhunderts war zeigt, das der BauerJohann Georg Palitzsch 1723-1788 aus Prohlis,regelmäßig Wetterbeobachtungen demSalon lieferte. Dieser Bauer besaß mehrereFernrohre zur Himmelsbeobachtung, er entdeckte<strong>die</strong> Wiederkehr des Halleyischen Kometenund korrespon<strong>die</strong>rte mit Astronomenin ganz Europa. Oder denken wir an ChristianGärtner 1705-1782 aus Tolkewitz, er warGarnbleicher, Zwirnhändler, und neben seinerTätigkeit als Handwerker Fernrohrbauerund Astronom. Werfen wir unseren Blick nurauf einige Direktoren und Inspektoren desMathematisch-Physikalichen Salons, wirdsofort klar, was hier in <strong>die</strong>ser Stadt für einwissenschaftlich-technisches Potenzial geschaffenwerden konnte.Johann Ernst Zeiher war von 1776-1784 Inspektor.Unter seiner Leitung wurden in Sachsen<strong>die</strong> ersten Blitzableiter installiert, 1776am Residenzschloß und danach auf der FestungKönigstein.1827-1840 wirkte an <strong>die</strong>ser Stelle WillhelmGotthelf Lohrmann, Mitbegründer der heutigenTechnischen Uniwersität.1840-1869 Rudolf Sigismund Blochmann,eine Zeitlang Assistent bei Fraunhofer. Ersorgte für <strong>die</strong> erste Gasanstalt in Deutschlandund im April 1828 ließ er 36 Gaslaternenvor dem Zwinger und auf dem Schloßpatz installieren.1888-1893 finden wir August Nagel,er entwickelt das trigonometrische Netzzur Vermessung Sachsens, eine Methode,<strong>die</strong> bis ins ausgehende 20.Jahrhundert angewandtwurde. Dieser Besuch im DresdnerZwinger war wieder einmal neben der Erbauungan Schönem eine Lehrveranstaltung wassächsische Wissenschaftler, Künstler, Handwerkerund hochgebildete Menschen einfachenStandes für Leistungen in ihrer Zeit undauch für kommende Jahrhunderte hervorgebrachthaben. Es muss uns allen höchstesAnliegen sein, junge Menschen für unsereSächsischen Schatzkammern der Wissenschaftenund Künste zu begeistern, damitsie ermuntert werden an <strong>die</strong> Leistungen unserersächsischen Vorfahren an zu knüpfenund den Willen aufbringen auch in unsererZeit Höchstleistungen erreichen zu wollen.Die DRESDNER UNION · Dezember '13 / Januar '14

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