6Aus dem BundestagAufgabe für <strong>die</strong> nächsten vier Jahre:den Wirtschaftsstandort Deutschland stärkenAndreas Lämmel MdBEnde November wares dann soweit: derKoalitionsvertragzwischen <strong>CDU</strong>/CSUund SPD konnte nachlangen Sitzungenunterzeichnet werden.Nachdem <strong>die</strong><strong>CDU</strong> und <strong>die</strong> CSUdem Vertrag zugestimmt haben, steht nurnoch das Ergebnis des SPD-Mitgliederentscheidsaus. Eine spannende Angelegenheit,denn wenn man den Me<strong>die</strong>nberichten imVorhinein Glauben schenkt, ist <strong>die</strong> SPD-Basisskeptisch ob des Erreichten.Koalitionsverhandlungen sind eine komplexeAngelegenheit. In zwölf Arbeits- und vier Unterarbeitsgruppenverhandelten über 250Politikerinnen und Politiker über <strong>die</strong> Grundlagenfür eine Koalition für <strong>die</strong> nächsten vierJahre. Insgesamt dürften im Laufe der Koalitionsverhandlungenan <strong>die</strong> 100 Sitzungender Arbeitsgruppen stattgefunden haben.Hinzu kamen <strong>die</strong> vorbereitenden Sitzungenjeweils auf Unions- und SPD-Seite, so dassim Bereich der Arbeitsgruppen rund 300 Terminezu bewältigen waren. Weiterhin fandenwöchentlich ein bis zwei Sitzungen der GroßenRunde sowie Treffen der Kleinen Rundeund der Steuerungsgruppe sowie Sechsaugengesprächeder Parteivorsitzenden statt.Vorrangiges Ziel bei allen Verhandlungenmussten aus meiner Sicht <strong>die</strong> Stärkung derWettbewerbsfähigkeit Deutschlands in Europaund der Welt und <strong>die</strong> Sicherung der Arbeitsplätzesein. Der deutschen Wirtschaftund dem Arbeitsmarkt geht es heute insgesamtgut, aber auf keinen Fall dürfen wiruns auf <strong>die</strong>sen Lorbeeren ausruhen und <strong>die</strong>Anforderungen an morgen verpassen. MitSorge musste ich leider feststellen, dass wirtschaftspolitischeThemen bei den Koalitionsgesprächeneher eine untergeordnete Rollespielten. Die Verhandlungsergebnisse derSozialpolitiker, vorgesehene Eingriffe in <strong>die</strong>Arbeitsgesetzgebung oder <strong>die</strong> beschlossenenRentenverbesserungen verschieben <strong>die</strong>Gewichte in der politischen Agenda der <strong>CDU</strong>sehr deutlich. Dabei kann auch <strong>die</strong> Politikden ökonomischen Grundsatz “Erst mussGeld ver<strong>die</strong>nt werden bevor man etwas ausgebenkann“ nicht außer Kraft setzen.Letztendlich steht der Koalitionsvertrag fürmich eher unter dem Motto „Konsumptionstatt Investition“. Gerade <strong>die</strong> Regelungen zurRente mit 63 verstoßen gegen <strong>die</strong> Generationengerechtigkeit,auch wenn ich weiß, dassbesonders in Ostdeutschland viele Mitbürgervon <strong>die</strong>ser Regelung profitieren werden.Aufgrund der demografischen Entwicklungmuss <strong>die</strong> Lebensarbeitszeit verlängert werden– deshalb wurde das Renteneintrittsalterauch auf 67 Jahre angehoben (übrigensbeschloss <strong>die</strong>s <strong>die</strong> Große Koalition im Jahr2007). Ohne <strong>die</strong> Leistung der jetzigen Rentnerin Abrede stellen zu wollen: Das im Koalitionsvertragvereinbarte Rentenpaketschafft langfristige zusätzliche Verpflichtungen,<strong>die</strong> zu Lasten der künftigen Generationengehen und mittelfristig <strong>die</strong> Rentenbeitragssätzedeutlich steigen lassen werden.Der Koalitionsvertrag ist zunächst ein StückPapier, erst über <strong>die</strong> notwendigen Gesetzesvorlagenwird ihm Leben eingehaucht. DerWirtschaftsflügel der Union – dazu gehören<strong>die</strong> Mitglieder des Parlamentskreis Mittelstand,der MIT und des Wirtschaftsrates– hat bekräftigt, dass es bei jedem einzelnenGesetzgebungsverfahren der neuen Legislaturperiodenur darum gehen kann, keine Regelungenzu beschließen, <strong>die</strong> unseren Wirtschaftsstandortschwächen. Daran werdenwir gern konstruktiv mitarbeiten und immerwieder unsere Vorschläge einbringen.„Afrika auf Augenhöhe begegnen“Der Arbeitskreis Afrika der <strong>CDU</strong>/CSU-Bundestagsfraktionhat sich im November erneutkonstituiert und gleichzeitig einstimmigAndreas Lämmel zum Vorsitzendengewählt. Er freut sich auf <strong>die</strong> neue Aufgabe:„Ich danke meinen Kolleginnen und Kollegenfür <strong>die</strong> Wahl. Afrika liegt mir am Her-v.l.n.r. Charles Huber, Johannes Selle, Anita Schäfer, Andreas Lämmel, Frank HeinrichAndreas Lämmel MdBzen wie kein zweiter Kontinent. Deshalb erachteich es als besonders wichtig, Afrikaauf Augenhöhe zu begegnen und nicht <strong>die</strong>reine Entwicklungshilfe ins Zentrum unsererkünftigen Arbeit zu stellen. Afrika ist unserNachbarkontinent mit reichen Ressourcen.Nur wenn es gelingt vor Ort wirtschaftlicheKreisläufe zu initieren, werden <strong>die</strong> Menschenzu Hause Perspektiven haben und sichnicht auf eine gefährliche Reise in RichtungEuropa begeben.Das hilft uns allen.“ Der Arbeitskreiswurde 2003 von Hartwig Fischergegründet und ist ein lockerer Zusammenschlussaller am Thema Afrika interessiertenMitglieder der <strong>CDU</strong>/CSU-Bundestagsfraktion.Wir sind <strong>die</strong> einzige Fraktion im DeutschenBundestag, welche sich mittels einesArbeitskreises so intensiv um Beziehungenzu Afrika kümmert. Der AK sieht seine Aufgabein der Koordinierung und parlamentarischenBegleitung aller Afrika betreffendenFragestellungen in den Ausschüssen und Ministerien.Ebenso soll der Kontakt zu außerparlamentarischenGruppierungen und Vereinenmit dem Schwerpunkt Afrika gepflegtwerden.Die DRESDNER UNION · Dezember '13 / Januar '14
Aus dem Bundestag7Nach der Wahl: Regierungsbildungund TeppichhändlerArnold Vaatz MdBZu Recht hatten wir nach Schließung derWahllokale am 22.September Grund zumFeiern. <strong>CDU</strong> und CSU erreichten zusammenfast <strong>die</strong> Mehrheit der Mandate im DeutschenBundestag. Allen in unserer Partei,<strong>die</strong> dafür gekämpft und gestritten haben,herzlichen Dank dafür. Schon am Morgendanach trafen wir uns im <strong>CDU</strong>-Bundesvorstandin Berlin zur Auswertung der Wahl. Esgalt <strong>die</strong> schwierige Frage zu beantworten,mit wem nach Ausscheiden unseres bisherigenKoalitionspartners nunmehr son<strong>die</strong>rtund dann koaliert werden kann. Da SPDund Grüne nach ihrem schlechten Wahlergebniserst einmal große Zurückhaltung anden Tag legten, zog sich <strong>die</strong> Son<strong>die</strong>rungsphasein <strong>die</strong> Länge. Erst einen Monat nachder Wahl starteten <strong>die</strong> Koalitionsverhandlungenmit der SPD. Die Grünen hingegenlehnten nach abgeschlossener Son<strong>die</strong>rungweitere Gespräche ab. Sachsen war mit Mi-nisterpräsident Stanislaw Tillich und Teilenseines Kabinetts sowie den sächsischenBundestagsabgeordneten Thomas de Maizière,Michael Kretschmer, Maria Michalk,Katharina Landgraf, Marco Wanderwitz, AndreasLämmel und mir sehr gut vertreten.Ich selbst verhandelte mit Kollegen zu denBereichen Verkehr, Bau und Infrastruktur.Vorher gab es bereits erste personelle Weichenstellungenin unserer Fraktion: DieVorsitzenden der jeweiligen Landesgruppenwurden unmittelbar gewählt. Der neueChef der 17-köpfigen Landesgruppe Sachsenist Michael Kretschmer. Danach habenwir unseren Fraktionsvorsitzenden VolkerKauder und den ersten ParlamentarischenGeschäftsführer Michael Grosse-Bröhmerim Amt bestätigt. Am 8.10. wurde ich mitgroßer Mehrheit wieder als Sprecher derostdeutschen <strong>CDU</strong>-Abgeordneten gewählt.Mit jetzt 59 Abgeordneten aus Ostdeutschlandkonnte <strong>die</strong> <strong>CDU</strong> hier 14 Mandate mehrerzielen als in der vergangenen Wahlperiode.Damit übertreffen <strong>die</strong> Abgeordnetender neuen Länder sogar <strong>die</strong> Stärke derCSU-Landesgruppe mit 56 Abgeordnetenund sind fast ebenso groß wie <strong>die</strong> LandesgruppeNordrhein-Westfalen mit 63 Abgeordneten,dem mitgliederstärksten <strong>CDU</strong>-Landesverband.Wie läuft nun das weitere Verfahren zurBesetzung der Fraktionsarbeitsgruppenund Bundestagsausschüsse? Dafür wirdzunächst <strong>die</strong> Regierungsbildung mit derErnennung von Ministern und parlamentarischenStaatssekretären abgewartet. Danachbestimmt sich <strong>die</strong> Verteilung der Ausschussvorsitzenden.Geht zum Beispiel dasAuswärtige Amt an <strong>die</strong> SPD, wird ein Vertreterder <strong>CDU</strong>/CSU-Vorsitzender des AuswärtigenAusschusses. Wer für <strong>die</strong> <strong>CDU</strong>/CSU Ausschussvorsitzender, Vorsitzendereiner fraktionsinternen Arbeitsgruppe odereinfaches Mitglied in einem Fachausschussdes Bundestages wird, bestimmen <strong>die</strong> sogenanntenTeppichhändler. Wer gehört dazu?Es sind <strong>die</strong> Vorsitzenden der Landesgruppenund der gesellschaftlichen Gruppen inder <strong>CDU</strong>/CSU wie Frauen, Arbeitnehmer,Vertriebene. Warum Teppichhändler? Diegenannten Kollegen verfügen in der Regelüber längere parlamentarische Praxis,Kenntnis der Kollegen und Verhandlungserfahrung.Was sind <strong>die</strong> Auswahlkriterienfür ein Amt? Entscheidend sind <strong>die</strong> Qualifikationen,<strong>die</strong> landsmannschaftliche Zugehörigkeit,das Geschlecht und <strong>die</strong> Zugehörigkeitzu einer gesellschaftlichen Gruppe.Es geht also nicht um Gemauschel sondernum eine ausgewogene Auswahl und Verteilungder Aufgaben innerhalb der Fraktion.Bei 311 Abgeordneten in der <strong>CDU</strong>/CSU istdas wirklich eine große Herausforderung.Kurz nachdem <strong>die</strong> neue Bundesregierungunter Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkelvereidigt ist, werden wir das Ergebnis derTeppichhändler kennen.Besuch im Deutschen Bundestag 2014: 2-tägige Informationsfahrt nach BerlinAndreas Lämmel, Mitglied des Deutschen Bundestags, lädt sehr herzlich ein am 29. und 30. Januarund Arnold Vaatz, Mitglied des Deutschen Bundestags, lädt sehr herzlich ein am 19. und 20. FebruarInteressenten für 29. und 30. Januar (A. Lämmel) melden sich bitte unter: 0351 8025943 bei Frau Bochmann.Interessenten für 19. und 20. Februar (A. Vaatz) melden sich bitte unter: 0351 8296630 bei Frau Reuter/Herr Tiesler.AUS DEM PROGRAMMBesuch einer Plenarsitzung | Diskussion vor Ort mit dem AbgeordnetenInformationsgespräche in Bundesministerien | Stadtrundfahrt | Besuche zeitgeschichtlicher MuseenDie DRESDNER UNION · Dezember '13 / Januar '14