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Aktuelle Ausgabe - Strahlen des Lichts

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Gletscher-ErlebnisseGeorg VollmerVon der kleinen Scheidegg (2061m) bringt einen die Zahnradbahn inknapp siebzig Minuten nach einerTunnelkurve im Innern der BergeEiger und Mönch zum Jungfraujoch(3457 m).Dieser plötzliche Übergang von denin ihrer Prachtentfaltung stehendenBergwiesen und Almen mit ihrenBann- und Zauberblumen, den Enzianenund Silberdisteln, den Berg-Anemonen, den Almenrausch-Rhododendroen,dem Edelweiß - undwie diese Alpenblumen sonst nochheißen - ruft in dem dazu geneigtenMenschen eine geheimnisvolle Veränderunghervor, wenn er nun ausder Welt der lieblichen Blumenelfeund Erdkobolde in die Welt dermenschenscheuen Berggeister versetztwird.Man wird sich dieses Übergangeserst nach und nach bewusst, und esscheint fast so, als ob der verminderteLuftdruck langsam die Fesselnlösen würde, die die feinerenTräger <strong>des</strong> Menschen mit ihremirdischen Körper verbinden, um soder Seele den freien Geistesflug zuermöglichen.Jungfraujoch nennt man den sattelförmigenEinschnitt zwischen „Jungfrau“(4158 m) und „Mönch“ (4099m), der in seiner Fortsetzung zum„Eiger“ (3970 m) jenes sagenhaftschöne Berg-Dreigestirn bildet, <strong>des</strong>senüberwältigender Anblick wohlschon zu allen Zeilen die ehrfürchtigeBewunderung Gottes in der Naturerweckt haben mag.Wie kommt es überhaupt zu dieseroft zutreffenden Namensgebung derBerggipfel und Gebirgszüge? Meistwird es die charakteristische Formgestaltungdieser Felsenbildungengewesen sein, die zu diesen Kennzeichnungengeführt hat. Schonbei den alten Völkern ist diese ArtNamensgebung zu erkennen. Ichdenke hierbei an die Azteken, dieeine im ewigen Schnee und Eis liegendeGebirgsformation <strong>des</strong> mexikanischenHochplateaus als „Ixtaccihuatl“(die weiße Frau) bezeichnethaben. In der Tat hat diese immervon Schnee und Eis bedeckte Felsformationdas Ansehen einer längshingestreckten Frau mit Brüstenund angewinkelten Knien, die voneinem weißen Laken bedeckt ist.Auch an einer Felswand <strong>des</strong> Jungfraumassivsist ganz deutlich dasBild einer Frau zu erkennen, das beientsprechender Sonnenbeleuchtungganz plastisch hervortritt.Es ist überhaupt bemerkenswert,wie viele der Gebirgskuppen oftGesichts- und Kopfformen erkennenlassen, die alle Phantasie übertreffen.Man meint manchmal, alsob die Urtypen aller menschlichenKörperformen hier in die ewigenGesteinsformationen eingebettetseien.In der Psychologie erklärt man beispielsweisedieses Phänomen so:Wenn man in einem Berg einenFrauenkopf, oder in einer Wolke einPferd erblickt, dann erleben wir einenSinneseindruck. Durch diesenwird ein ähnliches Erinnerungsbildreproduziert; beide verschmelzensich zu einem einheitlichen Gebilde.Nach der Rosenkreuzer-Philosophiekönnte man diese Aussagewie folgt ergänzen: Diesen Erinnerungsbildernfehlt das fühlendeEmpfinden. Wird ein solches Erinnerungsbildnun auch auf den Emp-2013-4 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 15

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