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Aktuelle Ausgabe - Strahlen des Lichts

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ter Reihenfolge ab. Dabei aber hatnun der Mensch soviele Gefühle,wie er nur haben kann, währenddie Szenen eine nach der anderenvorüberziehen. Er durchlebt nunjeden Augenblick seines Lebensnochmals. Wenn er zu einem Punktkommt, an dem er einem MenschenUnrecht getan hat, so empfindeter dieses Unrecht ebenso, wie derbetreffende Mensch es empfand.Er durchlebt allen Kummer undSchmerz, den er anderen verursachte,und lernt dabei, wie schmerzlichdie Verletzung und wie schwerzu ertragen der Kummer war, den erschuf. Dazu kommt noch, dass dasLeiden - wie bereits erwähnt - schärferempfunden wird, da der dichteKörper den Schmerz nicht mehrdämpfen kann. Vielleicht ist <strong>des</strong>halbdie Schnelligkeit <strong>des</strong> Lebens in derEmpfindungswelt verdreifacht, damitdie Leiden durch die Verkürzungdas verlieren, was sie an Stärke gewinnen.Es gibt noch ein weiteres Charakteristikum,das mit dieser Phase<strong>des</strong> Zustan<strong>des</strong> nach dem Tod zusammenhängt.Es ist die Tatsache,dass in der Empfindungswelt Entfernungenso gut wie aufgehoben sind.Wenn der Mensch stirbt, so scheinter auf einmal in seinen Lebensleibhineinzuschwellen, der ungeheureAusdehnungen anzunehmenscheint. Nicht der Körper wächstwirklich, sondern die Aufnahmefähigkeitwird von vielen Eindrückenaus verschiedenen Quellen, die alleganz nahe zu sein scheinen, getroffen.Dasselbe gilt auch für denEmpfindungsleib. Es scheint demMenschen so, als sei er bei allenMenschen gegenwärtig, mit denener auf der Erde in einer Art von Beziehungstand, die nun einer Korrekturbedürfen.Das Gefühl, die Ursachen seinerLeiden in der Empfindungswelt betreffend,wird viel bestimmter sein,wenn es von einem deutlichen Eindruck<strong>des</strong> Panoramas herrührt, alswenn die Dauer <strong>des</strong> Vorganges nurkurz wäre.Dieses scharf und klar umrisseneGefühl ist für die zukünftigen Lebenvon größtem Wert. Es drückt demKeimatom <strong>des</strong> Empfindungsleibesein unauslöschliches Merkmal vonsich auf. Die Erfahrungen werdenin künftigen Leben vergessen sein,das Gefühl aber wird bleiben.Wenn sich in späteren Leben Gelegenheitenbieten, die Fehler zu wiederholen,so wird das Gefühl klarund unfehlbar davor warnen. Es istdie „stille, kleine Stimme“, die unswarnt, obwohl wir nicht wissen warum.Aber je klarer und bestimmterdas Panorama <strong>des</strong> vergangenenLebens gewesen ist, <strong>des</strong>to öfter,stärker und klarer werden wir dieseStimme hören.Daraus ersehen wir, wie wichtig esist, die hinübergehende Seele nachdem Tod völlig in Ruhe zu lassen.Handeln wir entsprechend, so helfenwir ihr, dem eben beendetenLeben den größten Nutzen zu entziehenund die Wiederholung derselbenFehler in künftigen Leben zuvermeiden, während unsere selbstsüchtigen,hysterischen Klagen ihrviel vom Nutzen <strong>des</strong> soeben abgeschlossenenLebens rauben können.Die Aufgabe <strong>des</strong> Fegefeuers ist,die üblen Gewohnheiten dadurchauszumerzen, dass ihre Befriedigungunmöglich wird. Der Menschleidet genau so, wie er andere durchseine Unehrlichkeit, seine Grausamkeit,seine Unduldsamkeit usw.leiden ließ. Aus diesen Leiden lernter in künftigen Leben gegen anderegütig, ehrlich und nachsichtig zusein. So lernt er als Folge diesesheilbringenden Zustan<strong>des</strong> Tugendund richtiges Handeln.Wenn er wiedergeboren wird, ist erfrei von üblen Gewohnheiten undjeder begangene Fehltritt entspringtdann dem freien Willen. Der Hang,das Böse aus vergangenen Lebenzu wiederholen, bleibt zurück, dennwir müssen lernen, das Rechtebewusst und aus freiem Willen zutun. Gelegentlich versuchen unsdiese Neigungen und geben unsdadurch Gelegenheit, uns auf dieSeite der Rechtschaffenheit undTugend oder auf die Seite <strong>des</strong> Lastersund der Grausamkeit zu stellen.Das Gefühl aber, das aus derReinigung von den Fehlern und ausder Austilgung der üblen Taten dervergangenen Leben erwächst, hilftuns, die rechte Handlungsweise zuerkennen und widerstandsfähig gegendie Fallstricke und Ränke derVersuchung zu sein.Wenn wir dieses Gefühl beachtenund uns von dem besonderen, damitverbundenen Übel fernhalten,wird die Versuchung aufhören. Wirhaben uns für alle Zeiten davon befreit.Geben wir nach, so werdenwir schwerer als vorher leiden, biswir endlich gelernt haben, nach dergoldenen Regel zu leben.Anderen Gutes tun, damit sie unswieder Gutes tun, ist im höchstenGrad selbstsüchtig. Wir müssenmit der Zeit lernen, das Gute ohneRücksicht darauf zu tun, wie wirvon anderen behandelt werden.Christus sagt, wir müssen selbstunsere Feinde lieben.Eine unschätzbare Wohltat ist es,über die Methode und den Zweckdieser Reinigung unterrichtet zusein, weil es uns dadurch möglichwird, unser Fegefeuer schon hierund jetzt Tag für Tag zu durchleben,um dadurch viel schneller vorwärtszu kommen, als dies sonst möglichgewesen wäre.Unsere „Abendübung“ ist hierfürein sehr gutes Instrument und bestehtdarin, die Ereignisse <strong>des</strong> Tageszu überdenken, ehe man sich2013-4 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 27

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