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Romeo und Julia (tr August Wilhelm von Schlegel) [German ... - Umnet

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Grab, Und was ihr Schoß gebar, sinkt tot in ihn hinab, Und Kindermannigfalt, so all ihr Schoß empfangen, Sehn wir, gesäugt <strong>von</strong> ihr, anihren Brüsten hangen. An vielen Tugenden sind viele drunter reich,Ganz ohne Wert nicht eins, doch keins dem andern gleich. Oh, großeKräfte sinds, weiß man sie recht zu pflegen, Die Pflanzen, Kräuter,Stein in ihrem Innern hegen; Was nur auf Erden lebt, da ist auch nichtsso schlecht, Daß es der Erde nicht besondern Nutzen brächt. Doch istauch nichts so gut, das, diesem Ziel entwendet, Ab<strong>tr</strong>ünnig seiner Art,sich nicht durch Mißbrauch schändet. In Laster wandelt sich selbstTugend, falsch geübt, Wie Ausführung auch wohl dem Laster Würdegibt. Die kleine Blume hier beherbergt giftge Säfte In ihrer zarten Hüll<s<strong>tr</strong>ong>und</s<strong>tr</strong>ong> milde Heilungskräfte! Sie labet den Geruch <s<strong>tr</strong>ong>und</s<strong>tr</strong>ong> dadurch jedenSinn; Gekostet, dringt sie gleich zum Herzen tötend hin. Zwei Feindelagern so im menschlichen Gemüte Sich immerdar im Kampf:verderbter Will <s<strong>tr</strong>ong>und</s<strong>tr</strong>ong> Güte, Und wo das Schlech<strong>tr</strong>e herrscht mitsiegender Gewalt, Dergleichen Pflanze frißt des Todes Wurm gar bald.(<s<strong>tr</strong>ong>Romeo</s<strong>tr</strong>ong> <strong>tr</strong>itt auf.)ROMEO Mein Vater, guten Morgen!LORENZO Sei der Herr gesegnet! Wes ist der frühe Gruß, derfre<s<strong>tr</strong>ong>und</s<strong>tr</strong>ong>lich mir begegnet? Mein junger Sohn, es zeigt, daß wildes Blutdich plagt, Daß du dem Bett so früh schon Lebewohl gesagt. Die wacheSorge lauscht im Auge jedes Alten, Und Schlummer bettet nie sich da,wo Sorgen walten; Doch da wohnt goldner Schlaf, wo mit ges<s<strong>tr</strong>ong>und</s<strong>tr</strong>ong>emBlut Und grillenfreiem Hirn die frische Jugend ruht. Drum läßt michsicherlich dein frühes Kommen wissen, Daß innre Unordnung vomLager dich gerissen. Wie? Oder hätte gar mein <s<strong>tr</strong>ong>Romeo</s<strong>tr</strong>ong> die Nacht --Nunrat ichs besser--nicht im Bette hingebracht?ROMEO So ists, ich wußte mir viel süßre Ruh zu finden.LORENZO Verzeih die Sünde Gott! Warst du bei Rosalinden?ROMEO Bei Rosalinden, ich? Ehrwürdger Vater, nein! Vergessen istder Nam <s<strong>tr</strong>ong>und</s<strong>tr</strong>ong> dieses Namens Pein.LORENZO Das ist mein wackrer Sohn! Allein wo warst du? Sage!ROMEO So hör; ich sparte gern dir eine zweite Frage. Ich war beimeinem Feind auf einem Freudenmahl, Und da verw<s<strong>tr</strong>ong>und</s<strong>tr</strong>ong>ete michjemand auf einmal. Desgleichen tat ich ihm, <s<strong>tr</strong>ong>und</s<strong>tr</strong>ong> für die beidenW<s<strong>tr</strong>ong>und</s<strong>tr</strong>ong>en Wird heilge Arzenei bei deinem Amt gef<s<strong>tr</strong>ong>und</s<strong>tr</strong>ong>en. Ich hegekeinen Groll, mein frommer, alter Fre<s<strong>tr</strong>ong>und</s<strong>tr</strong>ong>, Denn sieh, zustatten kommt

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