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Romeo und Julia (tr August Wilhelm von Schlegel) [German ... - Umnet

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nur Gedanken, Die zehnmal schneller fliehn als Sonnens<strong>tr</strong>ahlen, Wennsie die Nacht <strong>von</strong> finstern Hügeln scheuchen. Deswegen ziehn jaleichtbeschwingte Tauben Der Liebe Wagen, <s<strong>tr</strong>ong>und</s<strong>tr</strong>ong> Cupido hatWindschnelle Flügel. Auf der steilsten Höhe Der Tagereise steht dieSonne jetzt; Von neun bis zwölf, drei lange St<s<strong>tr</strong>ong>und</s<strong>tr</strong>ong>en sinds, Unddennoch bleibt sie aus. O hätte sie Ein Herz <s<strong>tr</strong>ong>und</s<strong>tr</strong>ong> warmes, jugendlichesBlut, Sie würde wie ein Ball behende fliegen, Es schnellte sie meinWort dem Trauten zu Und seines mir. Doch Alte tun, als lebten sienicht mehr, Träg, unbehülflich, <s<strong>tr</strong>ong>und</s<strong>tr</strong>ong> wie Blei so schwer.(Die Wärterin <s<strong>tr</strong>ong>und</s<strong>tr</strong>ong> Peter kommen.)O Gott, sie kommt!(Die Amme <s<strong>tr</strong>ong>und</s<strong>tr</strong>ong> Peter <strong>tr</strong>eten auf.)Was bringst du, goldne Amme? Trafst du ihn an? Schick deinen Dienerweg!WÄRTERIN Wart vor der Türe, Peter!(Peter ab.)JULIA Nun, Mütterchen? Gott, warum blickst du <strong>tr</strong>aurig? Ist deinBericht schon <strong>tr</strong>aurig, gib ihn fröhlich, Und klingt er gut, verdirb dieWeise nicht, Indem du sie mit saurer Miene spielst.WÄRTERIN Ich bin ermattet; laßt ein Weilchen mich! Das war 'neJagd! Das reißt in Gliedern mir!JULIA Ich wollt, ich hätte deine Neuigkeit, Du meine Glieder. Nun, sosprich geschwind! Ich bitt dich, liebe, liebe Amme, sprich!WÄRTERIN Was für 'ne Hast! Könnt Ihr kein Weilchen warten? SehtIhr nicht, daß ich außer Atem bin?JULIA Wie außer Atem, wenn du Atem hast, Um mir zu sagen, daß dukeinen hast? Der Vorwand deines Zögerns währt ja länger Als derBericht, den du dadurch verzögerst. Gib Antwort: Bringst du Gutesoder Böses! Nur das, so wart ich auf das Nähere gern. Beruhge mich!Ists Gutes oder Böses?WÄRTERIN Ei, Ihr habt mir eine recht einfältige Wahl ge<strong>tr</strong>offen; Ihrversteht auch einen Mann auszulosen! <s<strong>tr</strong>ong>Romeo</s<strong>tr</strong>ong>--ja, das ist derrechte!--Er hat zwar ein hübscher Gesicht wie andre Leute; aber seineBeine gehen über alle Beine, <s<strong>tr</strong>ong>und</s<strong>tr</strong>ong> Hand <s<strong>tr</strong>ong>und</s<strong>tr</strong>ong> Fuß <s<strong>tr</strong>ong>und</s<strong>tr</strong>ong> die ganzePositur--es läßt sich eben nicht viel da<strong>von</strong> sagen, aber man kann sie mitnichts vergleichen. Er ist kein Ausb<s<strong>tr</strong>ong>und</s<strong>tr</strong>ong> <strong>von</strong> feinen Manieren, doch wettich drauf, wie ein Lamm so sanft.--Treibs nur so fort, Kind, <s<strong>tr</strong>ong>und</s<strong>tr</strong>ong> fürchte

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