BERICHTEder Aufstieg zur Schesaplana über die Totalp-Hütte oberhalb des Lünersees auf einem kleinenPlateau gelegen. Nun wechselten sich Geröll- undSchneefelder ab, die dank der frühen Morgenstundennoch nicht so weich und rutschig waren.Nachdem Andrea ihre neuen Grödeln angepassthatte, das Preisschild war zumindest zuhauseschon entfernt worden, ging es zügig und auchgelegentlich rutschig hinauf auf den Gipfel derSchesaplana 2965m, der unser zweites Highlightder Wanderung war.Nach unserem wohlverdienten Vesper verließenwir nur ungern den Gipfel, doch wir sahen in derFerne Karawanen von mittlerweile Wachgewordenen,die nun die Steilhänge mehr hochrutschten alsgingen. Deshalb schlug Wilfried eine AlternativeRichtung Süden über die Grenze zur Schweiz vor,die uns dann an weniger steiler Stelle auf den altenWeg zurück brachte.GipfelglückFoto:Thomastiefer. Im weniger tiefen Bereich glich die nicht mitWasser bedeckte Bodenstruktur einer Mondlandschaft,die den Gletscherkessel erahnen ließ, bevorer aufgestaut worden war.In der Douglass-Hütte wurde der nicht notwendigeRucksackballast abgelegt und um nicht abzukühlen,ging es gleich weiter auf den Saulakopf2517m. Der Ausblick war grandios; Wilfried hatteuns ja wolkenlosen H<strong>im</strong>mel versprochen! UnserThomas, der einfach noch etwas höher hinaufund die anschließende Brotzeit verdienen wollte,kletterte, als Erster angekommen, einem Bergaffengleich das Gipfelkreuz hoch. Das alte Holz danktees ihm mit unzähligen Spreißeln, als ob er nacheinem Igel gegriffen hätte. Doch dank der zahlreichenOP-Helfer gelang es, ihn vorläufig wieder fitzu machen.Um sieben Uhr der Bergruf der Schesaplana. Solltesich da jemand verspätet haben? Nun begannUm zwei Uhr erreichten wir wieder unsere Douglass-Hütte,wo wir den restlichen langen Sonnennachmittaggenießen konnten. Dank der gutenBeziehungen von Wilfried, dem an dieser Stellefür seine exzellente Organisation gedankt werdensoll, empfing uns be<strong>im</strong> Eintreffen eine GruppeAlphornbläser.Wir wollten nochmals das schöne Wetter nutzenund starteten am Sonntag um den See RichtungSchweiz über das Gafalljoch 2239m südlich unterhalbder Kanxelköpfe über Gamsluggen hinunterzur Totalphütte. Dieses Mal ohne Schneefelderdurch blühende Wiesenlandschaft mit einer leichtenKletterei zur Gamsluggen hoch.Thomas war so begeistert von dem Blütenmeer,dass er ständig 200 Meter hinter uns weilte, um,wie es sich später herausstellte, preisverdächtige Fotoszu schießen.Doch als Extremsportler, wie Thomas einer ist,hatte er uns bald wieder eingeholt. Nach einer Stärkungauf der Douglass-Hütte begann der Abstiegzum Parkplatz, wo eine Wanderung endete, die ichnicht missen möchte.Helmut Heine34
Wanderung mit HindernissenAuf der Suche nach Enzian am Kandel-Höhenweg„Was tun Sie, um Abenteuer zu erleben?“, fragtemich einst eine deutsche Touristin in Costa Rica.Ich bin Ende letzten Jahres in den Deutschen <strong>Alpenverein</strong><strong>Sektion</strong> <strong>Freiburg</strong> eingetreten.Nach zwei wunderbaren Wanderungen mitder Gruppe Enzian B wagte ich die nächsteHerausforderung: Enzian A und den Kandelrundweg.Am Kandel kenne ich mich überhaupt nichtaus. Wie es der <strong>Alpenverein</strong> propagiert, fuhr ichkl<strong>im</strong>aschonend an: Erst mit dem Fahrrad an dieBushaltestelle nach Wolfenweiler, dann mit demBus zum Hauptbahnhof nach <strong>Freiburg</strong>.Zwischen Ankunft des Busses und Abfahrt desZuges sollten 6 Minuten liegen, opt<strong>im</strong>ale Anbindung!Der Zug stand noch auf dem Bahnsteig, alsich den Bus verließ. Sein Hinterteil grüßte mich,als ich die Stufen zum Bahnsteig hochhetzte. Ichentschied mich wagemutig für die Verfolgung derWandergruppe.Ein Zug fuhr 20 Minuten später, aber 5 Minutenschneller als der, den die Wandergruppe genommenhatte. Rechnet man eine kleine Ansprache desWanderführers bei Ankunft in Denzlingen, danndas allmähliche Einlaufen ins Wandertempo gegenmeine Bereitschaft, alles aus mir herauszuholen,um die Gruppe zu erreichen. Ich rechnete mir guteChancen aus!In Denzlingen war ein Kandelrundweg nicht ausgeschildert.Ein älterer Herr tippte auf den „Luser“35