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4. Quartal 2013 - Deutscher Alpenverein Sektion Freiburg im Breisgau

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Namen Atropa. Atropos war eine der drei Parzen inder griechischen Mythologie und zwar jene, die amEnde des Lebens den Lebensfaden des Menschendurchtrennt.Wahrscheinlich bezieht sich das „belladonna“,schöne Frau, des Namens auf den früheren Brauchder Frauen, vor allem in der italienischen Renaissance,sich Tollkirschensaft in die Augen zu träufeln,was eine starke Erweiterung der Pupillen zurFolge hat. Dunkle, glänzende Augen galten offenbarals interessant.Aufgrund seiner pupillenerweiternden Wirkungwird Atropin in der Augenheilkunde zu diagnostischenund therapeutischen Zwecken auch heutenoch verwendet. Es ist darüber hinaus ein wertvollesund äußerst wirksames Medikament beiVergiftungen mit best<strong>im</strong>mten Insektiziden beziehungsweiseNervengiften. Die früher häufig angewendeteTherapie mit Atropin bei drohendemHerzstillstand wird heute wegen möglicher Nebenwirkungennicht mehr empfohlen.Die Tollkirsche ist in der Umgebung von <strong>Freiburg</strong>nicht selten, vor allem in lichten Wäldern auf kalkhaltigemBoden. Besonders häufig findet man siehier an Wegrändern, auf Schlag- oder Windwurfflächen,ganz selten in dicht geschlossenem Wald.Aufgrund dieser engen Bindung an Schläge undLichtungen gilt die Tollkirsche in der Pflanzensoziologiegeradezu als Charakterart der Schlagflurgesellschaftenauf Kalk, auf Silikat hat diese Rolleder Rote Fingerhut. Tatsächlich ist diese stattliche,bis 1,5 m hohe Pflanze in den Waldlichtungen derVorbergzone fast überall anzutreffen. Da sich <strong>im</strong>Lauf der Vegetationsperiode ständig neue Blütenauf den Stauden bilden, kann man häufig bis inden Frühherbst hinein auf derselben Pflanze reifeFrüchte und die trüb-violetten Blüten nebeneinanderfinden.Giftige Inhaltsstoffe in Stängeln und Blättern, daskönnen wir ganz gut verstehen, nämlich als Abwehrmöglicher Fressfeinde. Aber giftige Früchte?Das erscheint geradezu widersinnig. Die lackglänzendenFrüchte signalisieren ja förmlich: friss mich,aber scheide die Samen später wieder aus. Die Sachewird erst verständlich, wenn man weiß, wem diesesSignal eigentlich gilt. Die Antwort lautet: In ersterLinie Amseln und Drosseln, sie sind der andereTeil einer Partnerschaft zu gegenseitigem Nutzen.Diese Vögel scheinen weitgehend unempfindlichzu sein gegen das Gift der Pflanze und können sodas Fruchtfleisch als Nahrungsquelle nutzen. DieSamen werden unbeschadet wieder ausgeschieden,manchmal weit entfernt auf der nächsten Lichtung.Das ist ein großer Vorteil für eine Pflanze,die aufgrund ihrer Lichtansprüche <strong>im</strong>mer wiederneue Lücken <strong>im</strong> Wald finden muss, denn schließlichwird jede Lichtung in absehbarer Zeit wiederzu einem dicht geschlossenen Wald.Man muss es nur verstehen, nicht in den falschenHals zu geraten.Arno BogenriederAde VogelbeereIm Oktober zur ZastleraktionWie schon den Mitteilungen 3 angekündigt gehenwir am 12. und 13. Oktober wieder an die Lawinenhängeunterhalb des Feldberggipfels. Wir befreiendie Nordhänge so gut wie möglich von denschnell wuchernden Vogelbeeren. Auch der Wanderweg,der unterhalb der Nordhänge entlangführt,muss wieder gewartet werden. Also genugzu tun! Und natürlich darf, wie <strong>im</strong>mer, der Spaßnicht zu kurz kommen. Für die Übernachtung vonSamstag auf Sonntag haben wir wieder die <strong>Freiburg</strong>erHütte <strong>im</strong> Zastler für uns reservieren lassen. Wie<strong>im</strong>mer wird für die Verpflegung und ein gemütlichesgemeinsames Abendessen gesorgt.Anmeldungen bitte direkt an Manfred Sailer unter:manfred.sailer@dav-freiburg.deManfred Sailer39

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