28<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> <strong>12</strong>/19<strong>84</strong>SCHLAMPIGE RECHERCHELieber Harald Pusch,liebe Kollegen von der <strong>SFT</strong>,Ihr macht es Euren alten Sympathisanten undMitarbeitern nicht leicht, solche zu bleiben. Vorallem nicht mit Rezensionen, wie Sie Euer RezensentUwe Anton in die Tasten haut.Zu seiner „Sternenschiff der Abenteuer“-Kritik habe ich als einer derjenigen, die sichangeblich unter dem Hollburg-Pseudonym „verbergen“,schon einiges zu sagen : Es beginnt miteiner schlampigen „ Recherche“: Die AutorenEisele/Hohlbein/Burgdorf „verbergen“ sich ebennicht hinter dem Pseudonym Hollburg – dies istin jedem Band auf S. 4, oben, aufgedeckt. Anhandder ISBN ist auch eindeutig klar, daß Band2 „Schatten an Bord“ und Band 3 „Die eisigeWelt“ ist – und nicht umgekehrt. Und somit habenEisele/ Hohlbein nicht „Schatten an Bord“gemeinsam geschrieben, wie Anton behauptet,sondern „Die eisige Welt“. Außerdem steht dasja in den entsprechenden Büchern. Dementsprechendstimmt es auch nicht, daß ich Uwe „Auskunftgegeben“ hätte – wir haben vor <strong>12</strong> oder 13Jahren unseren Briefwechsel in gegenseitigemFrust eingestellt und auch nicht mehr auflebenlassen.Gut. Das .sind Kleinigkeiten, und daran halteich mich auch nicht weiter auf. Aber so schlampig,wie diese Kleinigkeiten als Tatsachen gebrachtwerden, so schlampig ist die gesamteRezension. Daß Anton die Bücher gelesen hat(richtig gelesen hat, mit eingeschaltetem Denkapparat),wage ich doch zu bezweifeln – mehrnoch : mir drängt sich dieser Verdacht auf, ummit Antons Worten zu sprechen.Nur ein paar Beispiele:Wenn Hohlbein/Eisele (und nicht, wie Antonbehauptet, Eisele allein) in der „eisigen Welt“ fürToleranz und Pazifismus eintreten, dann werdeich solo in „Schatten an Bord“ nicht gerade meineganzen Überzeugungen über Bord werfen undfürs Hosenbodenversohlen plädieren. Diese vonAnton ironisch als „progressiv“ bezeichnete Erziehungsmethodeist bewußt ins Spiel gebracht– denn schlußendlich ergibt sich aus der Lektüresehr wohl, wie idiotisch Erziehung durchHosenbodenversohlen oder Stubenarrest allgemeinist. Aus den Gedanken der jugendlichenProtagonisten geht – mehr noch – sehr deutlichhervor, daß sie ihre „Familienoberhäupter“ überhauptnicht so ernst nehmen, wie diese das gernehätten. Allein der gute „Großvater Ebner“, der„Patriarch“, gibt nur zu oft begründeten Anlaßfür gutmütigen Spott. Denn ernst nehmen kannman die Burschen ohnehin nicht, die meinen,sie könnten ihre eigenen Schwächen mit eineman den Tag gelegten Kasernenhofton retuschieren.Man lese nur die Stelle, wo Ebner in besterGenerals-Manier seine Kommandos erteilt undmit einem einzigen sanften Wort seiner schonrecht betagten besseren Hälfte zum Schweigengebracht wird und auch noch rote Ohren kriegt.(Gerade in „Schatten an Bord“).Was den „Holzhammerhumor“ des Nebelwesensbetrifft, so hat der gute Uwe A. auchhier nur den Anfang mitbekommen, denn: dieserWeltraumnebel-Junior, der mal eine großeWeltraumnebelintelligenz werden soll und momentannoch eine Menge zu lernen hat, dieserBursche mit dem (bewußt so gebrachten) großenMundwerk, dem läppischen Witz (den er ausTV-Sendungen übernommen hat, die er als Studienprogramme der Terraner ansieht), und derunstillbaren Sehnsucht nach totalem Abenteuernach Weltraumschlachten usw. – sieht nach bestandenemAbenteuer schließlich ein, daß einHauruckheldentum eben GAR NICHTS ist. DieOrden überleben die Helden meist. Seite 132:„Du verwechselst Abenteuer mit Auseinandersetzungenum jeden Preis – ohne Rücksicht aufVerluste“, steht da zum Beispiel. Daß das ganzeals Verulkung eben der „Helden“ gemeint ist, dienur kommen, sehen und siegen, das steht rechtdeutlich da, und das haben die jugendlichenLeserinnen und Leser auch mühelos begriffen– genügend Leserpost, die ich hier liegen habe,ist da sehr deutlich. Das ist auch mit ein Grunddafür, weshalb ich gerne für Kinder/Jugendlicheschreibe – sie sind aufmerksamer, und sie tragenkeine Scheuklappen wie gewisse Kritiker.Daß die Sternenschiff der Abenteuer-Romaneabenteuerlich und farbig sein müssen, umLeserinteresse zu finden, das müßte eigentlichauch Uwe Anton klar sein, der ja ebenfalls einigespubliziert hat und die Branche kennt. Und– schlußendlich – müßte ihm genauso klar sein,daß es da immer auch noch einige Leute in denVerlagsstuben gibt, die gleichfalls ein Wörtchenmitzureden haben. Daß die Leute in derRedaktionsstube des Franckh/Kosmos-Verlagsnicht nur mitreden, sondern auch mit sich redenlassen, und das im positiven Sinn, das finde ichals Autor, der auch seine negativen Erfahrungengemacht hat, beachtlich und erfreulich und motivierend.Daß ich mich – als Friedenshetzer – nichtnur schreibend gegen jede Art von Gewalt undGrausamkeit (und dazu gehört für mich v.a. auchdie Gewalt gegen Kinder) einsetze, das ist fürmich eine Selbstverständlichkeit. Dieses Sich-Einsetzen mit sanften Mitteln und ohne den erhobenenlehrerhaften Zeigefinger kommt m.A.nach in „Schatten an Bord“, „Der eisigen Welt“und auch in den anderen/ folgenden Bänden derSerie sehr wohl zum Ausdruck. Man muß ebenrichtig reinlesen.Tschüss, EuerMartin EiseleZAHNLOSER TERRIERLieber Harald Pusch,lieber Mitarbeiter der <strong>SFT</strong>!In der Ausgabe 9/S. 20 der <strong>SFT</strong> erschien eineRezension der Reihe STERNENSCHIFF DERABENTEUER, die a) nicht unwidersprochenbleiben kann und mir b) Anlaß zu einigen weitergehendenÜberlegungen gegeben hat.Vorab – bevor ihr es tut, schreibe ich es gleichselber: ich habe mich über diese Rezension grünund schwarz geärgert, auch (wem ginge es alsAu tor nicht so?) weil ich mich eben über negativeKritiken ärgere, aber Uwe Antons Arbeitgibt mir darüber hinaus weitaus mehr Anlaß, miteinem meiner bisherigen Prinzipien zu brechenund auf eine Rezension zu antworten.Mir ist selten eine schlampiger recherchierteund unqualifizierter geschriebene Rezensionuntergekommen. Daß sich Uwe Anton in seinerRolle als Rezensionsredakteur der <strong>SFT</strong> wie einzahnloser Terrier benimmt, der vergeblich kläfftund nach Beinen sucht, in die er beißen kann, istein Eindruck, der sich mir in den letzten Jahrenimmer stärker aufgedrängt hat – aber bisher warich immer der Meinung, er könne wenigstens lesen.Nach dieser Rezension allerdings kommenmir Zweifel ... Es beginnt damit, daß sich MartinEisele, Karl-Ulrich Burgdorf und ich nicht hintereinem Pseudonym „verbergen“. Der Name MartinHollburg wurde lediglich gewählt, um derSerie nach außen hin eine einheitliche Linie zugeben. Übrigens steht in jedem Band (Seite 4, 2.Zeile, rechte Hälfte ... ) ganz genau drin, welcherBand von wem geschrieben wurde – nämlichBand 1 (Die Reihenfolge innerhalb der Serie– dies als kleiner kollegialer Tip an Uwe, für‘snächste Mal – ergibt sich aus der ISBN) von mir,Band 2 von Martin und mir, Band 3 von Martinallein. Vielleicht macht sich Uwe Anton das· nächste Mal die Arbeit, die Bände wenigstensoberflächlich durchzublättern, ehe er Unsinnverbreitet. Daß Martin Eisele ihm irgendwelcheAuskünfte bzgl. der Reihe gegeben hat, kann ichmir überdies kaum denken, und wenn, so wird erdoch wohl kaum falsche Informationen verbreiten,oder? Aber diese Schlampigkeit, gleich zweiFehler im zweiten Satz, ist bezeichnend für diegesamte Rezension. Um Uwe Anton zu zitieren:Noch etwas drängt sich dem Leser auf – nämlichder Eindruck, daß er die Bände kaum oderallenfalls auf die bei Kritikern (?) leider weitverbreitete Weise gelesen hat – nämlich die erstenund die letzten 10 Seiten und zwischendrinmal ein paar Worte. Verstanden hat er die Bücherjedenfalls nicht (muß er auch nicht, sind ja Kinderbücher...). Was soll dieser Unsinn vonwegen„Hosenbodenversohlen, Küchendienst und Stubenarrest“?Natürlich sind dies keine progressivenErziehungsmethoden, und natürlich habenMartin und ich dies nicht ernst gemeint – wennUwe Anton wirklich nicht verstanden hat, daßgerade die Figur des Patriarchen Ebner Rosenmit voller Absicht so überspitzt dargestelltwird, daß sie sich selbst ad absurdum führenmuß, dann bin ich gar nicht mehr böse auf ihn.Dann tut er mir nur noch leid . Unsere Leser,die durchweg im Alter von 8 bis <strong>12</strong>/ 13 Jahrenangesiedelt sind, haben es jedenfalls begriffen,wie ihre Reaktionen beweisen. Gerade der vonAnton bekrittelte „Holzhammerhumor“ ist hierein hervorragendes Beispiel – hätte er sich dieMühe gemacht, weiter zu lesen, hätte selbst er esgemerkt. Aber vielleicht ist das auch das Schönean Satiren – der Schuß geht immer zweimallos. Einmal in die Richtung, in die er gezielt war,das zweite Mal in die Hosen der Kritiker, die sienicht kapieren.Anton behauptet weiter, in der STERNEN-SCHIFF- Reihe wimmele es von „billige“ Spannungselementenund oberflächlichen Schockeffekten.Mag sein, daß es ihm so vorkommt; undvielleicht ist er da auch anderer Meinung, wirglauben jedenfalls, daß man in einer Abenteuer-Reihe auch ab und zu ein Abenteuer schildernsollte. Ich wage zu bezweifeln, daß die Zielgruppe,für die die RITTERSPORN konzipiertwurde, elegische Extrapolationen über die sozialpolitischeEvolution des homo sapiens lesenwürde.Um noch einmal Uwe Anton zu zitieren: Dieersten drei Spalten dieser Rezension lassen nureinen Schluß zu: in der <strong>SFT</strong> nichts Neues, nurdie bekannte Sippenhaft, alles, was aus der EckeLeBlanc kommt, ist schlecht, alle, die mit ihmzusammenarbeiten, sind doof und überhauptselbst schuld. Nach dieser Besprechung spreche
<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> <strong>12</strong>/19<strong>84</strong> 29ich Uwe Anton schlichtweg das Recht ab, sichRezensent zu nennen.Freunde, Freunde, wo ist nur die alte <strong>SFT</strong> geblieben?Wie kommt es, daß eine Zeitschrift, diedoch praktisch das einzige Organ auf dem Marktist und von sich behauptet, sich ihrer Rolle bewußtzu sein – ich zitiere Marcel Bieger (sinngemäß),der mir einmal sagte: „Wir sind nichttendenziös, aber wir sagen unsere Meinung ...“– wie kommt es, daß eine solche Zeitung nichtwillens ist, sich von den Kompetenzen ihrer eigenenMitarbeiter zu überzeugen? Eine solcheMassierung rein sachlicher Fehler in einer einzigenRezension darf einfach nicht vorkommen,wenn ihr das Wort Journalismus ernst nehmenwollt. Ich habe mich bisher aus gutem Grundzurückgehalten, in der Öffentlichkeit den Mundaufzutun, aber das, was in letzter Zeit mit der<strong>SFT</strong> geschieht, das geht einfach zu weit. Wo istdas Blatt geblieben, in dem Ronald M. Hahn undH.J. Alpers ihre gefürchteten Attacken ritten?Wie kommt es, daß zwei, drei Leute (deren Namenich hier zu nennen mich hüten werde, weilich keine Beleidigungsklage an den Hals bekommenwill), es in relativ kurzer Zeit geschaffthaben, ein Blatt, dessen ideologische Linie ichnie mochte, dessen Kompetenz und fachkundigeAggressivität mir und vielen anderen aber stetsgroßes Lesevergnügen bereitet haben, langsamaber sicher in die Nähe eines Bildzeitungsniveausherabzuzerren?Wahrscheinlich wird diesem Brief ein böserbis gehässiger Nachsatz folgen – auch das ist soeine Unart, die in letzter Zeit eingerissen ist –und deshalb noch einmal – ich schreibe dies nichtnur (natürlich auch), weil ich mich über AntonsRezension geärgert habe, sondern weil der Frust,der sich in mir aufgestaut hat, bei der Lektürejeder neuen <strong>SFT</strong>-Nummer größer gewordenist. Früher waren es die ANDROmeda und dieANDRO-Nachrichten, in denen sich der SFCDauf der einen und die ehem. AST auf der anderenSeite lustig mit Dreck bewarfen; Jugendsünden,dachte ich, das geht vorbei. Jetzt sind die Leuteetwas älter (und einige vernünftiger) geworden,und das alte Spielchen geht von vorne los, nurauf einem anderen (?) Niveau. Ich denke, ichmuß an dieser Stelle nicht umständlich ausführen,was und wen ich meine. Natürlich habt ihrdas Recht und sogar die Pflicht, eure Meinungzu sagen und die Finger auf offene Wunden zulegen, aber hört doch um Gottes Willen damitauf, die <strong>SFT</strong> zu einem Podium für eure persönlichenFeindschaften zu machen! Da fallen Rezensionen,die sich positiv mit dem Werk einesbestimmten Autors oder Herausgebers beschäftigen,zu Gunsten unqualifizierter Verrisse unterden Tisch, da werden gewisse Autoren auch mitihren weniger guten Werken „gepowert“, gegenandere aus allen Rohren geschossen, ganz egal,was und wie und worüber sie schreiben, und dawerden sogar Bücher verrissen, die noch garnicht gedruckt sind …Vielleicht nehmt ihr euch einmal ein paar alteAusgaben und seht euch an, was die <strong>SFT</strong> einmalwar.Nun, genug für heute. Ich könnte noch vielsagen, aber ich fürchte, genausogut kann ichmich mit einer Parkuhr unterhalten. Es gab einmaleine Zeit, da war ich beinahe stolz darauf,von der <strong>SFT</strong> angegriffen zu werden: Viel Feind,viel Ehr’. Aber bei solchen Feinden?Mit freundlichen GrüssenWolfgang E. HohlbeinPS: Noch eine Frage an euren GastkommentatorSNOOPY: Was hast du gegen Ratten? Mir sindsie fast sympathischer als Terrier. Sie sind wenigstensehrlich ...DIE FAKTEN IM FALL HOLLBURGSo sorgfaltig abgesprochen die beiden Reaktionender betroffenen Autoren sind (teilweisesogar mit identischen Formulierungen), so eindrucksvollbestätigen sie letztendlich doch nurdie alte Weisheit, daß getretener Quark breit undnicht stark wird. Aber der Reihe nach.Zum Vorwurf der „schlampigen Recherche“:Durch das Pseudonym „Martin Hollburg“ wirdbei den Käufern der Reihe (die nicht unbedingtvor dem Kauf ins Impressum sehen – und auchnicht immer wissen, was eine ISBN-Nummerist) verborgen , daß nicht ein Autor, sondern einTeam mit wechselnder Zusammensetzung die„Sternenschiff der Abenteuer“-Bände verfaßt.Und wenn es sich bei diesen Büchern schonum eine Serie handelt, könnten sich Verlag oderAutoren eventuell gelegentlich überlegen, wieman die einzelnen Bände in ihrer Reihenfolgeleichter kennzeichnen könnte, ohne daß ein jederLeser erst die ISBN-Nummer nachschlagenmuß (deren Natur dem Großteil des Lesepublikumseh nicht geläufig ist ). Die <strong>SFT</strong>-Redaktionempfiehlt, die einzelnen Bände mit arabischenoder römischen Zahlen zu versehen. Ansonstenkönnte man, um weitere Verwechslungender Reihenfolge (die ohne jede Bedeutung fürden Inhalt der Rezension war, was die beidenAutoren allerdings nicht abhielt, sich über jedeVerhältnismäßigkeit hinaus darüber zu ereifern)zu vermeiden, den zumeist jugendlichen Lesernjedem neuen Band der Serie einen kleinen Leitfadenzur Entschlüsselung der ISBN-Nummerbeilegen.Sowohl Martin Eisele als auch WolfgangHohlbein (der Eiseles Argumentation über weiteStrecken getreulich folgte ; seine eigenen Passagenzeichnen sich durch Unsachlichkeit undBeleidigungen aus, doch dazu später mehr) bezweifeln,der Rezensent habe die betreffendenBücher gelesen – der eine mehr, der andere wenigerausfallend – und stellen doch nachdrücklichunter Beweis, daß sie selbst des genauenLesens nicht fähig sind. Da bestreitet Martin Eisele,er habe dem Rezensenten „Auskunft gegeben“,und Hohlbein gibt uns sogar tiefgreifendeEinblicke in sein Denkvermögen, indem er sich„überdies kaum denken“ kann, Eisele habe demRezensenten Auskunft gegeben.Nur: der Rezensent hat dies auch gar nichtbehauptet. Zitat aus der Rezension (<strong>SFT</strong> 91 <strong>84</strong>,S. 20): „Laut Auskunft von Martin Eisele istder dritte Band jedoch eine Gemeinschaftsproduktion“.Da steht nicht: „Laut Auskunft an denRezensenten“ – nur „laut Auskunft“. Und dieseAuskunft findet sich in den Andromeda- Nachrichten89, S. 53; dort gibt Martin Eisele Auskunftüber Autorenteam und seine persönlichenPläne. Wir empfehlen den beiden Autoren, mitBehauptungen, der Rezensent habe ihre Büchernicht, nicht vollständig oder nicht richtig (wasimmer dies bedeuten mag) gelesen, vorsichtig zusein, wenn sie selbst Zweifel erwecken, genaulesen zu können. Ein wenig mehr nüchterne Objektivitätwäre den beiden Autoren besser geratenals jene überzogene Reaktion auf eine simpleTitelverwechslung einer Reihe, deren Bändenoch nicht einmal numeriert sind.Besonders empört zeigen sich die HerrenEisele und Hohlbein über den Vorwurf, die Erziehungsmethodenihrer erwachsenen Protagonistenwären überkommen und alles andere alsprogressiv (Stubenarrest, Küchendienst oderAndrohung des Hosenbodenversohlens). Lassenwir Zitate sprechen (alle aus dem Band ISBN 3440 05294 S):„Kurt Saenger ließ seinen Sohn nicht weiterreden.‚Ich habe dir doch vorhin klipp undklar gesagt, daß nach eurem Alleingang in derMaschinenhalle unten für euch drei nur eines aufdem Programm steht – und das ist Stubenarrest.“(S. 58) Eine Seite bestätigt der Erwachsene KurtSaenger: „Sie (die Kinder oder das, was er dafürhält – der Verf.) haben Stubenarrest.“ ZweiSeiten später, also auf Seite 61, verschärft KurtSaenger die Erziehungsrnethoden: „Sobald derAlarm aufgehoben ist, meldest du dich bei Nickin· der Küche und hilfst ihm. Küchendienst bisauf Widerruf. ... Und wenn du beschäftigt bist,kommst du nicht auf dumme Gedanken.“ Wiedereine Seite später umschreibt Kurt Saengerdiese Erziehungsmethode: „Und du marschierstjetzt in deine Kabine und übst dich in Selbsteinsicht.“Auf Seite 67 schließlich reflektiert der sobestrafte Junge über die Erziehungsmaßnahme.„Andererseits …Wenn sein Vater Stubenarrest sagte, warnicht mit ihm zu spaßen. Falls er ihn in der RIT-TERSPORN herumschleichend antraf, dann …“Damit kommt zum Ausdruck, daß diese Strafeschon einmal ausgesprochen wurde. Der bestrafteJunge weiß auch, daß ihn eine noch schärfereStrafe erwartet, wenn er gegen diese Anweisungverstößt. Stubenarrest und Küchendienst scheinenalso übliche Erziehungsmethoden auf demRaumschiff zu sein – egal, wie vehement dieAutoren dies in ihren Briefen abstreiten. (Daßsich im Nachhinein herausstellt, daß die Strafenur dazu diente, den Feind zu verwirren, hat keinenEinfluß auf die Tatsache, daß sie in normalenSituationen schon öfter ausgesprochen wurde.)Inwieweit die Erziehung eines „GalaktischenNebelwesens“ ein Thema ist, das auch nur eineSpur von Relevanz besitzt, sei dahingestellt. Im