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Entwicklung neuer oxidischer Wärme - Forschungszentrum Jülich

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26 4.2 HaftvermittlerschichtenMCrAlY-Schicht zuerst geglättet werden auf R a -Werte von etwa 1-2 µm. In diesem Fall erfolgt eineAnbindung der YSZ-Schicht an die Haftvermittlerschicht entweder durch die nach der Herstellungvorhandene oder gezielt durch Voroxidation aufgebrachte Al 2 O 3 -Schicht. Zur Verbesserung desOxidationsverhaltens wird die Haftvermittlerschicht teilweise auch mit einer galvanischabgeschiedenen Platinschicht versehen [62].Als Alternative zu den MCrAlY-Schichten werden bei EB-PVD-<strong>Wärme</strong>dämmschichten auch häufigAlitierschichten verwendet, die meist aufgrund der verbesserten Oxidationsbeständigkeit zusätzlichPlatin enthalten [63]. Dazu wird erst eine etwa 5 bis 10 µm dicke Platinschicht über einengalvanischen Prozess abgeschieden. Anschließend erfolgt die Alitierung mit Hilfe eines CVD-Prozesses. Ein häufig eingesetzter Prozess ist die sogenannte Packzementierung. Dabei wird das zubeschichtende Bauteil in eine granulare Mischung aus einer Aluminiumlegierung (reines Aluminiumwürde bei der Beschichtungstemperatur von 1000-1100°C schmelzen), einem Aktivator (meist AlF 3 )und einem Füllstoff (Al 2 O 3 ) gegeben. Bei der Beschichtung zersetzt sich gasförmiges AlF 3 an derSubstratoberfläche, wobei Al mit Ni aus dem Substrat eine NiAl-Phase bildet. Das frei werdende Fluorreagiert wieder mit dem Granulatormaterial zu AlF 3 , so dass der Beschichtungsprozess bis zurErschöpfung des Aluminiums im Granulat weiterlaufen kann. An die Beschichtungsprozesse schließtsich eine Diffusionsglühbehandlung an, in deren Verlauf sich Platin in der NiAl-Schicht löst oder imäußeren Bereich ein PtAl 2 -Schicht bildet [64, 51, 65].4.2.2 Charakterisierung der verwendeten VPS – NiCoCrAlY-SchichtenDie in dieser Arbeit primär eingesetzte Haftvermittlerschicht hat die in Tabelle 2 angegebeneZusammensetzung.Da die Lebensdauer von <strong>Wärme</strong>dämmschichtsystemen auch von der Rauigkeit des InterfacesHaftvermittlerschicht / <strong>Wärme</strong>dämmschicht beeinflusst wird [66, 67], ist zur Bewertung von neuenSchichten hinsichtlich ihrer Lebensdauer die Einstellung einer definierten Haftvermittlerschicht-Rauigkeit zwingend erforderlich. Durch die Verwendung gleicher Pulverfraktionen und gleicherProzessparameter konnten eng definierte Rauigkeitswerte von R a = 5.8 ± 0.5 µm und R z = 34.7 ±2.9 µm eingehalten werden. Zusätzlich gewährleisten monatlich durchgeführte Untersuchungen derMikrostruktur und des Sauerstoffgehaltes von Standard–Haftvermittlerschichten das frühzeitigeErkennen und Beheben von Prozessabweichungen und damit gleichbleibende Qualität der Schichten.In Abbildung 3 ist eine typische Mikrostrukturaufnahme der verwendeten Haftvermittlerschicht nacheiner <strong>Wärme</strong>behandlung mit einer homogenen Phasenverteilung von β−NiAl (dunkel) und γ-Matrix(hell) zu sehen. Genaue Phasenanalysen zeigen auch Anteile der γ´-Phase in derHaftvermittlerschicht [61]. Die <strong>Wärme</strong>behandlung erhöht die Haftung der Beschichtung auf demSubstrat und bewirkt gleichzeitig eine Homogenisierung der Mikrostruktur, so dass die lagigeSchichtstruktur nicht mehr zu erkennen ist. Meist erfolgt diese <strong>Wärme</strong>behandlung gleichzeitig mit der1. und 2. Ausscheidungsglühung des Substratwerkstoffs (s. Abbildung 9).Der Ausdehnungskoeffizient einer plasmagespritzten Haftvermittlerschicht liegt bei 1000°C bei etwa17.5 10 -6 /K (s. Abbildung 13) und steigt auch aufgrund von Phasenumwandlungen mit der Temperaturstark an.

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