Gefährdete einheimische Nutztierrassen in Sachsen
Gefährdete einheimische Nutztierrassen in Sachsen
Gefährdete einheimische Nutztierrassen in Sachsen
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Historischer Exkurs zur Förderung<br />
Der Freistaat <strong>Sachsen</strong> hat sich seit Anfang der<br />
1990er Jahre um den Erhalt der existenzbedrohten<br />
<strong>Nutztierrassen</strong> durch Ausreichung von Fördermitteln<br />
bemüht. Zunächst erfolgte dies aus Haushaltsmitteln,<br />
später über das Programm »Umweltgerechte<br />
Landwirtschaft«. Dazu wurden <strong>in</strong> den<br />
Jahren 1995 bis 2005 jährlich zwischen 30.000<br />
und 65.000 Euro aufgewandt. Bei der Rasse<br />
Schweres Warmblut führte dies zu e<strong>in</strong>er derart<br />
positiven Bestandsentwicklung, welche e<strong>in</strong>e weitere<br />
Förderung ab 2000 entbehrlich machte. Im<br />
nachfolgenden Entwicklungsprogramm für den<br />
ländlichen Raum mit Förderperiode ab 2007 war<br />
dann die Förderung tiergenetischer Ressourcen<br />
nicht mehr vorgesehen. Im Jahr 2009 war es<br />
dann wieder möglich, über die Landesrichtl<strong>in</strong>ie<br />
»Besondere Initiativen« Haltungsprämien für<br />
bestimmte Rassen zu erhalten.<br />
04 |<br />
E<strong>in</strong>teilung der <strong>e<strong>in</strong>heimische</strong>n Rassen nach Gefährdungsgrad<br />
mit Zuordnung der besprochenen Rassen<br />
Kategorie* PERH ERH BEO NG Summe<br />
Anzahl Rassen<br />
Pferd 6 3 3 2 14<br />
Von den <strong>in</strong> der Tabelle genannten 52 gefährdeten<br />
»Großtierrassen« werden 19 auch <strong>in</strong><br />
<strong>Sachsen</strong> gehalten. 9 Rassen werden <strong>in</strong> dieser<br />
Broschüre ausführlich besprochen (Zuordnung<br />
siehe Tabelle). Dabei handelt es sich um die<br />
Rassen, für die <strong>Sachsen</strong> e<strong>in</strong>e besondere Verantwortung<br />
h<strong>in</strong>sichtlich der vorhandenen<br />
Bestände hat. H<strong>in</strong>zu kommen Geflügel- und<br />
Kan<strong>in</strong>chenrassen, die zuchthistorisch oder<br />
regional für <strong>Sachsen</strong> bedeutsam s<strong>in</strong>d. Aufgrund<br />
der Vielzahl an Rassen wurde beg<strong>in</strong>nend<br />
ab Seite 40 e<strong>in</strong>e entsprechende Auswahl<br />
getroffen.<br />
Schweres Warmblut Rhe<strong>in</strong>isch Dt. Kaltblut<br />
R<strong>in</strong>d 4 11 0 4 19<br />
Rotes Höhenvieh<br />
Schaf 2 5 12 2 21<br />
Le<strong>in</strong>eschaf Mer<strong>in</strong>ofleischschaf, Skudde,<br />
Milchschafe<br />
Ziege 0 1 2 1 4<br />
Thür<strong>in</strong>ger Wald Ziege<br />
Schwe<strong>in</strong> 1 2 0 2 5<br />
Sattelschwe<strong>in</strong>e<br />
Summe 13 22 17 11 63<br />
Kategorie** I II III und IV V<br />
Geflügel 3 7 8 10 28<br />
<strong>Sachsen</strong>huhn, Dt. Legegans<br />
* Abkürzung der Gefährdungskategorie, siehe Kasten S. 3,<br />
** I = < 25, II = 25 – 50, III/IV = > 50 – 100, V = > 100 Zuchten; Quelle: BLE<br />
Tierzuchtgesetz zur Förderung<br />
§ 1 (1) Dieses Gesetz gilt für die Zucht von<br />
1. R<strong>in</strong>dern und Büffeln, 2. Schwe<strong>in</strong>en, 3. Schafen,<br />
4. Ziegen sowie 5. Hauspferden und Hauseseln<br />
und deren Kreuzungen (Equiden).<br />
(2) Im züchterischen Bereich ist die Erzeugung<br />
der <strong>in</strong> Absatz 1 bezeichneten Tiere, auch durch<br />
Bereitstellung öffentlicher Mittel, so zu fördern,<br />
dass 4. e<strong>in</strong>e genetische Vielfalt erhalten wird.<br />
§ 9 (1) Zur Erreichung des <strong>in</strong> § 1 Abs. 2 Nr. 4<br />
genannten Zieles führen die zuständigen Behörden<br />
e<strong>in</strong> Monitor<strong>in</strong>g über die genetische Vielfalt<br />
im Bereich der landwirtschaftlichen Nutztiere<br />
durch.