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Ein Beitrag zur Genese barocker Bildkunst in Franken lnaugural ...

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Wappen für die Bastion bei St.Burkard gefertigt haben soll 100. Auch vierzehn<br />

Jahre später sche<strong>in</strong>t Preuß für den Hochaltar der Marienkapelle nur e<strong>in</strong>en Gesel- 37a<br />

len beschäftigt zu haben (Q 87,6). Erst an läßlich der Errichtung des Hochaltares<br />

für Kloster Bildhausen 1679 (Q 91) hören wir von zwei Gesellen, die mit dem 45<br />

oben genannten nicht identisch se<strong>in</strong> können. Johann Michael Rieß und Johann<br />

Ammon s<strong>in</strong>d nämlich erst 1649 bzw. 1657 geboren lOI • Die Johannes-Statue 53<br />

am Hochaltar <strong>in</strong> Wechtersw<strong>in</strong>kel (1679/80) verrät überdies noch e<strong>in</strong>en dritten<br />

Gesellen, da sie weder Preuß noch den <strong>in</strong> Bildhausen arbeitenden Gehilfen zuge-<br />

ordnet werden kann 102. Soviele Gesellen dürfte er jedoch <strong>in</strong> der Zeit zwischen<br />

1650/70 nicht besessen haben, anders s<strong>in</strong>d die beträchtlichen Verzögerungen<br />

bei dem Laudenbacher Auftrag oder am Ehrenberg-Grabmal (K 28) nicht erklär-<br />

lich l03 . Auffallend ist das Schweigen über se<strong>in</strong>e Söhne, die man doch zum<strong>in</strong>dest<br />

zwischen 1655/60 <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Werkstatt als Lehrjungen oder Gesellen erwarten<br />

dürfte, zumal fränkische Quellen fremde Lehrjungen und Bildhauer-Söhne durch-<br />

aus unterscheiden I 04.<br />

1658 arbeitet Preuß erstmals mit dem wenigstens seit 1653 <strong>in</strong> <strong>Franken</strong><br />

auftretenden niederländischen Maler Oswald Onghers zusammen lO5 , als beide<br />

e<strong>in</strong>en Auftrag zu e<strong>in</strong>em ca. 4m hohen - verschollenen - Holzaltar für das Klo­<br />

ster Schöntal erhalten (K 16). Drei Statuen gehörten dazu, die seitlich und<br />

oben angebracht werden sollten. Es könnte sich demnach um e<strong>in</strong> Retabel nach<br />

dem Bronnbacher Schema gehandelt haben. Die gleiche Künstlergeme<strong>in</strong>schaft,<br />

zu der auch der schon von Laudenbach her bekannte Schre<strong>in</strong>er Eberhardt Som-.<br />

mer gehört, arbeitet noche<strong>in</strong>mal 1663 für das Juliusspital zusammen, als dort<br />

im Rahmen e<strong>in</strong>er Innenrenovierung zwei neue Seitenaltäre errichtet werden.<br />

Preuß erhält nur e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge "Verehrung", hat also ke<strong>in</strong>e Statuen gemacht,<br />

sondern wahrsche<strong>in</strong>lich die Altarentwürfe geliefert (K 23; Q 81)106. Dies wäre<br />

e<strong>in</strong> weiterer Beweis für die hohe <strong>E<strong>in</strong></strong>schätzung der Preuß'schen Zeichenkunst,<br />

denn e<strong>in</strong>en Nebenaltarrahmen hätten sicherlich auch die beiden beteiligten<br />

Maler Onghers und de Rüll oder gar der Schre<strong>in</strong>er fertig gebracht, der schon<br />

vor 1653 drei Altärle<strong>in</strong> für den Würzburger Weihbischof angefertigt hatte 107.<br />

Am II.August 1658 muß Preuß se<strong>in</strong>er Bürgerpflicht genügen und zwei<br />

Mitgliedern des kaiserlichen Hofs Quartier geben, der nach der Krönung Leo­<br />

polds 11. <strong>in</strong> Frankfurt nun <strong>in</strong> Würz burg Station machte 108.<br />

In den folgenden drei Jahrzehnten fallen Preuß alle wichtigen Aufträge<br />

zu, seien es Altäre, Grabmäler oder auch Portale. Er beherrscht das Würzburger<br />

Bistum und zum Teil auch die Nachbarbistümer Bamberg und Fulda ebensosehr<br />

wie Justus Glesker den Frankfurter und Georg Schweigger den Nürnberger Raum<br />

109. Die übrigen Bildhauer im Würzburger Bistum, besonders die beiden Karl-<br />

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