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Ein Beitrag zur Genese barocker Bildkunst in Franken lnaugural ...

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aber abrupt von e<strong>in</strong>em Jahr auf das andere ihr bewährtes System ändern können,<br />

das ausführlich oder knapp gehalten se<strong>in</strong> kann, den Namen stets nennt oder<br />

nie, kann dies nicht als Beweis gelten. Wie man die D<strong>in</strong>ge auch dreht oder<br />

wendet, letztenendes muß man Scharold vertrauen, daß se<strong>in</strong>e Zitate unter der<br />

Rubrik "Dem Bildhauer Preuß" oder ähnlich, aufgezählt waren.<br />

Glaubt man ihm - und welches Motiv sollte Scharold geleitet haben, Preuß<br />

e<strong>in</strong> paar verlorene Werckchen zuzuschustern? - dann hat Preuß noch folgende<br />

Werke geschaffen: 1684/85 zwei Altäre, für die er wenigstens 120 fl erhält,<br />

und die im Auftrag des Domkapitels errichtet worden se<strong>in</strong> müssen, da sie <strong>in</strong><br />

den Dombaurechnungen verzeichnet s<strong>in</strong>d; 1685/86 e<strong>in</strong> Modell für 30 fl für den<br />

seit langem geplanten neuen Domhochaltar, das nachweislich im Auftrage des<br />

Dombauamtes angefertigt worden war (K 45); sowie abschließend 1688/89 sieben<br />

tönerne Bilder zu dem neuen Kachelofen im Kapitelsaal und die Modelle zu<br />

den Historien St.Kilian et Sociorum, ebenfalls für den Kachelofen, als auch<br />

das dazu notwendige Ste<strong>in</strong>werk, wofür er zusammen 81 fl erhält (K 46).<br />

Daß Preuß noch solange gelebt hat, dafür spricht auch der laut der Kloster-<br />

58 chronik 1687 errichtete riesige Hochai tar für die Reurerkirche (K 41), dessen<br />

Retabelkonstruktion samt der Dekoration nur von ihm noch entworfen worden<br />

se<strong>in</strong> kann. Die Zuschreibung der Statuen durch Himmelste<strong>in</strong> an Preuß, die Kemp­<br />

ter kritiklos übernahm, kann nicht akzeptiert werden, wenngleich unser Urteil<br />

nur auf e<strong>in</strong>igen wenigen Photos beruht. Immerh<strong>in</strong> erkennt man soviel, daß sie<br />

nicht von ihm oder J.C.Brandt stammen können, sondern am wahrsche<strong>in</strong>lichsten<br />

von zwei letzten getreuen Gesellen se<strong>in</strong>er Werkstatt. Dieses Retabel, dessen<br />

ursprüngliche Gestalt anders als bei Kempter doch unschwer rekonstruiert werden<br />

kann, zeigt noch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em sechssäuligen Grundriß die ganze, e<strong>in</strong>fache,<br />

strenge Harmonie, die alle Werke dieses Bildhauerarchitekten auszeichnet.<br />

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