G - SpVgg Ingelheim
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Mannschaftscharakterisierungen<br />
kurzerhand seine 26 Trainingsjacken und<br />
Shirts aus, pfeift den Linienrichter herbei<br />
und steht keine 10 Sekunden später auf<br />
dem Platz, um das Spiel doch noch zum<br />
Besseren zu wenden. Die Statistik gibt ihm<br />
Recht: Es klappt.<br />
Markant ist sein Ehrgeiz. Während der Rest<br />
der Mannschaft nach dem Training schon<br />
in der Kabine sitzt und das kühle Radler<br />
genießt, erklimmt Jimmy noch schnell im<br />
Dauerlauf den Mount Everest.<br />
Einzigartig sind auch seine Motivations-<br />
Ansprachen vor versammelter Truppe.<br />
Würden wir jedes Mal das umsetzen, was<br />
uns Jimmy in diesen kurzen Momenten<br />
vor dem Spiel predigt, dann hätten wir<br />
letztes Jahr wohl keinen Punkt abgegeben.<br />
Sei’s drum. Ein wenig Jimmy sind wir<br />
doch alle. Manche mehr, manche weniger.<br />
Was unter dem Strich steht, ist eine harmonische<br />
Gemeinschaft.<br />
Jochen Renz: Jochen ist auf<br />
den ersten Blick der unscheinbare,<br />
seriöse Bankkaufmann,<br />
der den Fußballsport<br />
als Ausgleich zum<br />
faden Berufsleben nutzt.<br />
Doch wenn man ihn dann<br />
näher kennenlernt, merkt<br />
man, dass sich hinter der freundlichen<br />
Fassade ein aufmüpfiger, aggressiver<br />
Gangsterrapper verbirgt, der lieber jetzt<br />
als gleich für die nächste Provokation auf<br />
dem Spielfeld sorgt. Obwohl man das Attribut<br />
„Schnelligkeit“ nicht unbedingt zu<br />
den Top 10 seiner Stärken zählen kann,<br />
beißt sich Jochen regelmäßig auf der rechten<br />
Außenbahn durch, wo er zwar im Vollsprint<br />
von seinem rückwärtskriechenden<br />
Gegenspieler überholt wird, aber dennoch<br />
bereits das ein oder andere Mal genetzt<br />
hat. Killer eben. Diese Mentalität kommt<br />
wahrscheinlich von Haftbefehl oder Bushido,<br />
Junge.<br />
Als Typ ist Jochen schwer zu durchschauen.<br />
Oftmals spricht er sehr ironisch oder<br />
gar zynisch, was für Außenstehende alles<br />
andere als einfach ist, es herauszuhören.<br />
Das macht ihn auch auf dem Platz unberechenbar.<br />
Man weiß nämlich nie, ob Jochen<br />
in einer Rangelei lieber mit links oder<br />
rechts zuschlagen würde bzw. wie er reagiert,<br />
wenn er anschließend vorsichtshalber<br />
vom Platz genommen wird. Entweder<br />
muss das Kunststoffgehäuse der Trainerbank<br />
darunter leiden, oder aber er verlässt<br />
das Spielfeld in aller Seelenruhe, um seine<br />
Sticheleien anschließend von außen weiterzuführen.<br />
Aber seien wir ehrlich: Wir<br />
waren alle einmal jung, und auch Jochen<br />
muss noch dazulernen und er wird das mit<br />
zunehmender Reife auch sicherlich tun.<br />
Nachdem gegen Ende der letzten Saison<br />
bereits sein Abgang verkündet wurde, entschloss<br />
sich Jochen nun doch dazu, bei der<br />
Spielvereinigung zu bleiben. Trotz beruflicher<br />
Belastung opfert er also weiterhin alle<br />
verfügbare Zeit für den Verein. Jochen, wir<br />
sagen „Danke“. What a man!<br />
Johannes Nessbach: Als<br />
sich die erste Mannschaft<br />
der <strong>SpVgg</strong>. <strong>Ingelheim</strong> am<br />
Mittwoch-Abend zum Trainingsauftakt<br />
wiedertraf,<br />
wirkte einer besonders<br />
traurig. Johannes Nessbach,<br />
gestandener Innenverteidiger und<br />
Neuzugang vom Oberligisten Alemannia<br />
Waldalgesheim, zog einsam seine Kreise<br />
um den Fußballplatz. Grund: Irgendwas<br />
am Fuß. Für unseren Reporter die Steilvorlage,<br />
um daraus eine wunderbare Geschichte<br />
zu stricken.<br />
Was zu Beginn der letzten Saison darauf<br />
folgte war der erste offizielle Johannes-<br />
Nessbach-Gedächtnis-Blog auf dem Internetportal<br />
„Facebook“. Regelmäßig<br />
wurde über Jos Fitnesszustand getickert<br />
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