Die Heckel - der Gruppe Arbeiterpolitik
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Ein beson<strong>der</strong>es Weihnachtsfest<br />
Als ich heute morgen das Radio anstellte, war<br />
ich erstaunt, was ich da zu hören bekam: Der<br />
Sprecher sagte, daß Techno-Arbed unseren<br />
Weihnachtsgottesdienst in <strong>der</strong> Werkshalle auf<br />
dem Betriebsgslände verboten hat.<br />
Ich habe um 8 ühr mit dem Betriebsrat gesprochen<br />
und dort erfahren, daß die Geistlichen bei<strong>der</strong><br />
Konfessionen sich bei ihm gemeldet haben. Wir<br />
eile haben daraufhin gemeinsam beschlossen, die<br />
Heilige Messe vor dem Werkstor in <strong>der</strong> Alten-<br />
kesseler StraDe zu feiern. Herr Konstroffer<br />
unterrichtete Rundfunk und Fernsehen über den<br />
Beschluß <strong>der</strong> <strong>Heckel</strong>-Belegschaft, den Gottesdienst<br />
trotz alledem zu feiern.<br />
<strong>Die</strong> Telefone standen an diesem Tag nicht mehr<br />
still. Viele Leute wollten wissen, ob sie auch<br />
an unserem Gottesdienst teilnehmen dürften,<br />
denn auch sie waren schockiert über das Verbot<br />
von Techno-Arbed. Das war ein Tag mit vielen<br />
Hin<strong>der</strong>nissen und Überraschungen. Keiner hatte<br />
bei uns Weihnachtsstimmung.<br />
<strong>Die</strong> kam erst um 20 Uhr. Vor dem Werkstor ver-<br />
sammelten sich sehr viele Menschen. Sie kamen<br />
von überall mit Lichtern an. Und wollten mit<br />
uns gemeinsam die Heilige Nacht feiern. Das war<br />
fiir uns alle ein sehr schönes Erlebnis, das wir<br />
so schnell nicht vergessen würden.<br />
Ich persönlich kann sagen, daß Weihnachten 1982<br />
fiir mich und meine Familie eine sehr traurige<br />
Weihnacht war, denn wir wußten, daß mein Mann<br />
bald arbeitslos sein wird. Bis März ist ja nicht<br />
mehr so lange.