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Jacob und Wilhelm Grimm-Zentrum / Ergebnisprotokoll 9<br />
aus resultierenden räumlichen Spannungsfeldern unterbleiben oder bleiben<br />
beliebig.<br />
Positiv bewertet werden die Adressbildung des Verwaltungstraktes mit<br />
seinem separaten Zugang, die Großzügigkeit des Eingangsbereichs, die<br />
gute Lage der Bücherrückgabe mit der Überwachungsfunktion der<br />
zentralen Haupttreppe sowie die gut proportionierten Flächen für die<br />
Lesebereiche.<br />
1089<br />
Der Entwurf fasziniert durch seine Verortung im städtebaulichen Kontext<br />
und den stadträumlichen Qualitäten, die durch das Zurücksetzten der<br />
Hauptfassade längs des Bahnviadukts sowie durch das Überkragen des<br />
hier geschaffenen öffentlichen Raums mit einem monumentalen Dach<br />
erreicht wird.<br />
Die von den Verfassern angestrebte zeichenhafte Autonomie des Bibliothekgebäudes<br />
wird durch die formale Strenge und Reduktion der Gestaltungsmittel<br />
bei der Fassade unterstrichen.<br />
Als sehr problematisch wird die Erschliessung, insbesondere die Eingangshalle<br />
in ihrer Dimension, Proportion und Funktionalität, gesehen.<br />
Die großzügige städtebauliche Geste findet hier keine angemessene<br />
Fortsetzung, ist zu schmal, hier angelagerte Funktionen wie Café, Infoterminal,<br />
Zeitungslesebereich und Auskunft verstellen den bei weitem zu<br />
schmalen Erschließungsbereich zusätzlich. Ebenso kritisch wird die Anordnung<br />
des PC-Pools im Erdgeschoss bewertet, da die Erschließung<br />
hier zwangsläufig zunächst über die Zugangskontrolle im 1. Obergeschoss<br />
erfolgen muss. Da der PC-Pool im gesicherten Bereich liegen<br />
soll, wäre hier für die vorgeschlagene ebenerdige Erschliessung eine<br />
zweite Buchsicherungsanlage nötig, was nicht gewünscht wird.<br />
Der introvertierte Lesesaal wird positiv gesehen, obwohl die hier dargestellte<br />
Einbeziehung der vorhandenen Brandwand in die Innenarchitektur<br />
so nicht realisierbar sein wird. Die Anordnung der Arbeitskabinen und der<br />
Gruppenarbeitsräume ohne Tageslichtbezug ist problematisch.<br />
1098<br />
Die Bibliothek überzeugt zunächst durch ihre Präsenz als gegliederter<br />
Baukörper, dem die Vermittlung an die angrenzende Bebauung durch<br />
Staffelung der Gebäudehöhe gut gelingt.<br />
Der Versuch der Erschließung über eine freigelassene Ecke scheint allerdings<br />
etwas unentschlossen, der dadurch entstehende Vorplatz<br />
scheint nicht wirklich großzügig.<br />
Die Fassade des Gebäudes ist stark vertikal strukturiert, erhält ein Kleid<br />
aus geschosshohen Betonwerksteinplatten und Fenstern, die sich zu<br />
einem ornamenthaften Gewebe ergänzen. Sockel und eine Attika fassen<br />
die Haut zusammen. Hierbei wird der Bezug zum Inneren etwas vernachlässigt<br />
und wirkt etwas beliebig.<br />
Die Passage im Inneren und der Foyerbereich sind großzügig bemessen,<br />
Buchrückgabe, -ausleihe und –sicherung kann einwandfrei erfolgen. Die<br />
zentral organisierte Erschließung ermöglicht kurze Wege und eine<br />
schnelle Orientierung.<br />
Besonderes Merkmal dieser Bibliothek ist der zentrale, gärtnerisch gestaltete<br />
Innenhof, um den sich die Arbeitsplätze und der Lesesaal gruppieren.<br />
Er schafft somit einen Ort der Ruhe und Konzentration, ist allerdings<br />
in seiner Materialisierung nicht sehr charakteristisch. Drei dezentrale