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RöKo - das Magazin (2015)

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28<strong>RöKo</strong> ProgrammhinweisHot-Topic-Sitzung NeuroradiologieInterventionelleSchlaganfallbehandlung<strong>RöKo</strong> ProgrammHinweisDie Ergebnisse sindspektakulärNeue Studienzur mechanischen RekanalisationProf. Dr. Jens Fiehler, HamburgTechnik der mechanischenRekanalisationProf. Dr. Olav Jansen, KielPatientenselektion zurmechanischen RekanalisationPD Dr. Mirko Pham, HeidelbergZertifizierung120(Neuro-)radiologenhaben <strong>das</strong>Zertifikat Neuromodul Eder DeGIR/-DGNR-Zertifizierung erworben.Fr 15.5.15Saal Hounsfield09:45 – 10:45Im Februar wurden auf der InternationalStroke Conference in Nashville dieErgebnisse dreier Multicenterstudienvorgestellt, die der mechanischenThrombektomie mittels Kathetertechnikeine hohe Wirksamkeit bescheinigten.Für die Therapie des Schlaganfallsbricht mit dieser Studienlage ein neuesZeitalter an. Die endovaskuläre Methode,die bis dato als experimentelleingestuft war, wird nun eine führendeRolle in der Akutversorgung ischämischerSchlaganfallpatienten spielen. Ausdiesem Anlass wird auf dem DeutschenRöntgenkongress eine Sondersitzungangeboten.⇢ Es ist ein gutes Jahr für dieNeuroradiologie: Gleich vierStudien, die in den vergangenenMonaten erschienen sind, habendie Überlegenheit der Thrombektomieplus systemischer Lyse gegenüberder Lyse alleine belegt:MR CLEAN, EXTEND-IA, ESCAPEund SWIFT-PRIME. Prof. JensFiehler erklärt, was Radiologenjetzt wissen müssen.Welche Bedeutung haben die Studienergebnissefür die Neuroradiologie?Die Ergebnisse sind spektakulär. Alle Studien habengezeigt, wie günstig sich die Thrombektomieplus Lyse auf <strong>das</strong> Outcome der Patienten auswirkt.Ein positives Behandlungsergebnis bei 20bis 30 Prozent mehr Patienten, <strong>das</strong> heißt, die Zahlhat sich mehr als verdoppelt. Drei von fünf Patientenkonnten dank der Intervention ihre funktionelleUnabhängigkeit zurückgewinnen.Warum ist es essentiell, <strong>das</strong>s der Eingriff vonerfahrenen Spezialisten durchgeführt wird?Der behandelnde Arzt muss wissen, wo die verschlossenenGefäße liegen. Und man brauchtFingerspitzengefühl für <strong>das</strong> Führen des Mikrokathetersdurch <strong>das</strong> verschlossene Gefäß. Über alldiese Fähigkeiten verfügen Neuroradiologen, dieja die entsprechenden Materialien schon seit Jahrenin den Hirngefäßen beim Aneurysmacoilinganwenden.“Bislang wird vielen Patienten in Deutschlandaber diese Intervention vorenthalten.Was muss passieren, <strong>das</strong>s noch mehr vonder Thrombektomie profitieren?Kleinere Kliniken oder Krankenhäuser auf demLand haben oft gar nicht die Ressourcen oderdie Expertise für diese Behandlung. Da müssenAnreizsysteme geschaffen werden, damit die Patientenin Spezialkliniken transportiert werden.Davon profitieren ja nicht nur die Patienten, sondernauch unser Gesundheitssystem enorm. Manmuss sich ja nur einmal vorstellen, welche Kostenman einsparen kann mit einem Eingriff, der dieZahl womöglich lebenslang behinderter Menschenum 20 bis 30 Prozent verringert. Ich glaube,es gibt selten eine Methode, die so wirksamund kosteneffizient ist wie die Thrombektomie.Prof.JensFieHlerDirektor der Klinik fürNeuroradiologische Diagnostikund Interventionam UKE Hamburg-EppendorfINFOThrombektomieDie Thrombektomie wird in Deutschland seitetwa sechs Jahren angewendet. 2012 habendie Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologieund die Deutsche Gesellschaft für InterventionelleRadiologie ein Zertifizierungsprogramminitiiert, <strong>das</strong> eine qualitätsgesicherte Fortbildungfür Neurointerventionen sichert. Aktuell haltenxx Neuroradiologen <strong>das</strong> Zertifikat Neuromodul E„Rekanalisierende Maßnahmen.“ Zusätzlich existierenAusbildungsstätten für die Thrombektomie. Mitdieser Expertise ist die deutsche Neuroradiologiein der Lage, die interventionelle Versorgung vonSchlaganfallpatienten sicherzustellen. Bislang erhaltenrund 5000 Menschen pro Jahr eine Thrombektomie.Noch mehr Patienten könnten profitieren,wenn die Zuweisung in Frage kommender Patientenin Neurozentren verbessert würde.⇢ ⇢ ⇢ ⇢⇢Vorher⇢ Angiografie eines Stroke-PatientenNachherwww.roentgenkongress.de29

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