Artenhilfsprogramm Steinadler - Nationalpark Berchtesgaden

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AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2008 ___________________________________________________________________________ 4.2 Revierverteilung Die Verteilung der Einzelreviere für das Untersuchungsgebiet ist aus Abbildung 2 ersichtlich. Im Vergleich zum Jahr 2007 ergaben sich keine gravierenden Veränderungen. Lediglich die Grenzlinien zwischen den Revieren Sonntagshorn (SH) und Dürrnbachhorn (DH) mussten – auch auf Grundlage der Ergebnisse von 2007 – neu gezeichnet werden (vgl. Schlussbericht 2007). Das Revier Gotzen (GZ) scheint weiterhin nicht besetzt, da auch im Jahr 2008 kein territoriales Paar nachgewiesen werden konnte. Durchschnittlich beanspruchen die zwölf Brutpaare im Untersuchungsgebiet eine Revierfläche von ca. 70 km². Das Paar Glunkerer (GL) wie auch das Paar Hoher Göll (HG) haben erneut Flächenanteile des Reviers Gotzen (GZ) mit genutzt. Schwer abgrenzbar ist nach wie vor die tatsächliche Ausdehnung der beiden Reviere Hoher Göll (Südgrenze) und Glunkerer (Nordgrenze), die unmittelbar an das auch heuer verwaiste Revier Gotzen angrenzen. Das Gebiet des derzeit nicht besetzten Reviers Gotzen (GZ) wurde wie in den Jahren zuvor größtenteils durch das Paar Glunkerer (GL) mit beansprucht. Dies konnte durch die Individualkartei auch für das Jahr 2008 zweifelsfrei festgestellt werden. Aus diesem Grund sind in die Berechnung des Bruterfolgs lediglich elf statt der oben erwähnten zwölf Brutpaare eingeflossen. Für das Brutpaar Sonntagshorn konnte erst im September 2008 ein diesjähriger Jungvogel nachgewiesen werden. Auch die Hauptfluggebiete dieser Reviervögel bestätigten die Ergebnisse der letztjährigen Studie (vgl. Schlussbericht 2007). Die nördliche Grenze des Reviers Sonntagshorn (SH) verläuft dementsprechend am Grat zwischen Sonntagshorn und Reifelberg (vgl. Schlussbericht 2007). Die Bereiche nordwärts Richtung Rauschberg 1645 m ü. NN) scheinen - wie schon 2007 vermutet - nicht vom Revierpaar SH genutzt zu werden, sondern werden vom Revierpaar Dürnbachhorn (DH) beflogen. 4.3 Bruterfolg Der Bruterfolg im Jahr 2008 ist im Vergleich zum Vorjahr auf 0,42 gesunken und liegt im Untersuchungsgebiet seit 2000 (= Jahr, seit dem mindestens zehn Brutpaare durchgehend überwacht werden) bei 0,26 flüggen Jungvögeln pro Paar und Jahr (vgl. Tab. 14). Im Jahr 2008 konnten in zehn Revieren Horstbauaktivitäten beobachtet bzw. aufgrund der Verhaltensweisen auf eine solche rückgeschlossen werden. Lediglich in den Revieren Gotzen (GZ) und Hoher Staufen (HS) konnten keine derartigen Aktivitäten festgestellt werden. Ende März / Anfang April schritten sieben Brutpaare nachweislich zur Brut. Die Beobachtungen in den Revieren Röthelmoos (RM) und Sonntagshorn (SH) ließen Brutaktivitäten vermuten, ein besetzter Horst konnte in beiden Fällen allerdings nicht gefunden werden. Drei Brutpaare begannen definitiv nicht mit der Brut (Klausbach, Hoher 12
AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2008 ___________________________________________________________________________ Staufen und Glunkerer). Die Horstbauaktivitäten in den Revieren Klausbach - in den Horsten KB 503 und KB 509 (bisher unbekannter Baumhorst) – sowie im Revier Glunkerer (GL 310, GL 304 sowie GL 305) reichten bis Mitte April. Im Revier Hoher Staufen (HS) wurden von externen Beobachtern - wie schon im Jahr 2006 - mehrfach drei ausgefärbte Steinadler gemeinsam fliegend beobachtet. Ab Mai konnte das dort ansässige Revierpaar nicht mehr beobachtet werden. Der vermutete Partnerwechsel konnte somit nicht nachgewiesen werden (vgl. Schlussbericht 2007). Das Paar Klausbach konzentrierte seine Horstbauaktivitäten nach KB 503 vor allem auf einen bis dahin unbekannten Baumhorst (KB 509) im Bereich der Eiswand. Dort konnte das Paar bis Mitte April mehrfach mit Nistmaterial einfliegend und länger verweilend beobachtet werden. Zur Eiablage schien es jedoch nicht gekommen zu sein. Abb. 3: Bis 2008 unbekannter Baumhorst im Revier Klausbach (KB) / Bereich Eiswand. Mehr oder weniger deutlich zu erkennen ist der Altvogel (Pfeil) auf dem abgestorbenen Baum am linken Bildrand (Foto: Nationalparkverwaltung) Die Gründe für die Brutaufgabe im Revier Wachterl (WA) können – im Gegensatz zum Jahr 2008 – nur vermutet werden (vgl. Kap. 5). Ebenfalls unbekannt sind die Gründe für den Brutabbruch im Revier Wimbach (WB). Dort konnte aufgrund eindeutiger Verhaltensweisen Ende März eine Eiablage dokumentiert werden. Mitte Mai 2008 wurde von den Altvögeln auch über mehrere Tage hinweg Beute eingetragen, weshalb von den Beobachtern der Schlupf mindestens) eines Jungvogels vermutet wurde. Ab dem 09.06.2008 wurde der Horst allerdings nicht mehr von den Altvögeln angeflogen. Der Horsteinstieg am 23.06.2008 verlief erfolglos: Es konnten weder 13
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