Artenhilfsprogramm Steinadler - Nationalpark Berchtesgaden
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AHP <strong>Steinadler</strong> – Biosphärenreservat <strong>Berchtesgaden</strong> Schlussbericht 2008<br />
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durch den Erhalt einer gleichbleibend hohen Lebensraumqualität sowie durch die<br />
Minimierung menschlich induzierter Störungen im Horstbereich erreicht werden. Der<br />
<strong>Nationalpark</strong> <strong>Berchtesgaden</strong> wird diesbezüglich seine Verantwortung für die<br />
Dauerbeobachtung von 25 % der deutschen <strong>Steinadler</strong>-Teilpopulation wahrnehmen und<br />
versuchen, auch weiterhin ein entsprechend effektives Monitoring zu gewährleisten.<br />
Der Bruterfolg liegt im langjährigen Mittel auch in den anderen Untersuchungsgebieten<br />
deutlich über den Werten Ende des 20. Jahrhunderts (z.B. SCHÖPF 1989 und KLUTH 1998).<br />
Der Bruterfolg in Bayern unterliegt kleineren Schwankungen, ein positiver Trend scheint sich<br />
abzuzeichnen. Positive wie negative Einzeljahre werden von der bayerischen Teilpopulation<br />
inzwischen (scheinbar) problemlos ausgeglichen.<br />
Nach Einschätzung der Projektbearbeiter wird es in Bayern nur bedingt möglich sein den<br />
oben genannten Bruterfolg mit weiteren gezielten Schutzmaßnahmen weiter anzuheben, da<br />
für die Schwankungen eher natürliche Steuerungsmechanismen verantwortlich zu sein<br />
scheinen (vgl. Schlussbericht 2006 und 2007). Für das vorliegende Untersuchungsgebiet<br />
scheint in diesem Zusammenhang die intraspezifische Konkurrenz im Winter / Frühjahr eine<br />
entscheidende Rolle zu spielen (vgl. JENNY 1992 a und b).<br />
Auf Grundlage der bisher im <strong>Steinadler</strong>projekt der Allianz Umweltstiftung bzw. im AHP<br />
erzielten Ergebnisse lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt lediglich vermuten, dass die zum<br />
Schutz des <strong>Steinadler</strong>s erarbeiteten und umgesetzten Methoden und Maßnahmen tatsächlich<br />
zum Erhalt der bayerischen <strong>Steinadler</strong>-Teilpopulation beigetragen haben. Hierbei sind in<br />
erster Linie Maßnahmen zu nennen, welche menschliche Störungen als zusätzliches Stellglied<br />
innerhalb der Populationsdynamik minimieren helfen. Obwohl dies in den meisten Gebieten<br />
der bayerischen Alpen bereits scheinbar effizient umgesetzt wird, kann auf Grundlage der<br />
vergleichsweise geringen Datenmenge und kurzen Untersuchungszeit nur vermutet werden,<br />
ob der Bruterfolg des <strong>Steinadler</strong>s in den östlichen bayerischen Alpen unter den derzeit<br />
herrschenden Umweltbedingungen möglicherweise an eine „natürliche“ Obergrenze gestoßen<br />
ist.<br />
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