Artenhilfsprogramm Steinadler - Nationalpark Berchtesgaden

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AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2008 ___________________________________________________________________________ Tab. 24: Vorträge mit Schwerpunktthema „Artenhilfsprogramm Steinadler“ im Jahr 2008 Datum Ort / Anlass Zuhörer 08.03.2008 Nagoya / Japan (Int. Symposium zum Thema „Greifvogelschutz“) 90 09.02.2008 DCB Ruhpolding / JHV 55 08.03.2008 Paterzell / Sicherheitsseminar Segelflieger 80 Für das AHP Steinadler im Untersuchungsgebiet kann die Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung auch im Erhebungsjahr 2008 weiterhin als positiv bewertet werden. Die Pflege des Winterfressplatzes für Steinadler im Klausbachtal ist ebenfalls kein Arbeitsmodul im AHP, stellt aber seit 1997 eine wichtige und öffentlichkeitswirksame Umweltbildungsmaßnahme dar (vgl. Schlussbericht 2007). Auch im Winter 2007 / 2008 wurde der Fressplatz von den Revieradlern des Paares Klausbach zur Nahrungsaufnahme aufgesucht. Häufig war dabei auch der Jungadler des Vorjahres anzutreffen – manchmal alle drei Adler gleichzeitig. Die Steinadler nutzten den Fressplatz ab 31.1.2008, obwohl schon seit Mitte Dezember 2007 angeködert wurde. Mit Hilfe einer automatischen Kamera wurde die Anwesenheit der Steinadler dokumentiert und im Rahmen einer Bachelorarbeit hinsichtlich verschiedener Parameter wie z. B. durchschnittliche Aufenthaltsdauer, Anzahl gleichzeitig anwesender Individuen, bevorzugte Tageszeit etc. ausgewertet. 40 min 35 min 30 min 25 min 20 min 15 min 10 min 5 min 0 min 36,05 19,36 35,29 Jungvogel Altvogel (Weibchen) Altvogel (Männchen) Abb. 23: Durchschnittliche Aufenthaltsdauer der verschiedenen Individuen am Steinadler-Fressplatz (Quelle: Teresa Jahn) Seit Frühjahr 2003 werden die Arbeiten zum Erhalt und Pflege des Winterfressplatzes durch den Nationalparkdienst der Nationalparkverwaltung Berchtesgaden durchgeführt. Eine „Gewöhnung“ der Adler an den Fressplatz findet nach wie vor nicht statt. 34
AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2008 ___________________________________________________________________________ 4.11 Kooperationen mit Nutzerverbänden Die intensive Zusammenarbeit mit dem Deutschen Hängegleiterverband (DHV), den lokalen Hängegleiterclubs und denjenigen Verbänden, die das Untersuchungsgebiet vor allem zu Hubschrauberflügen nützen (u.a. Bergwacht, Bundeswehr, Polizei, Bundesgrenzschutz, Rettungsdienste allgemein), wurde im Jahr 2008 fortgesetzt. Das „Frühwarnsystem“ in Form der Schautafeln an der Talstation der Jenner Bergbahn wurde wie bisher gepflegt und - immer möglichst zeitnah - aktualisiert. Die Schautafeln werden nach Auskunft der Piloten von den Sportlern sowohl zur Information als auch zur Weitergabe von Informationen (Selbstkontrolle, Mitteilungen, Bekanntmachungen, Hinweise) weiterhin genutzt. Zusätzlich wurde auf der Homepage der Nationalparkverwaltung eine aktualisierbare Karte der Region eingestellt, wo sich die Piloten über die Lage sensibler Horstbereiche informieren können (vgl. Kap. 4.10). Im Rahmen der freiwilligen Vereinbarung zwischen Drachen- und Gleitschirmpiloten und Naturschutz konnten erneut keine erwähnenswerten Unterschreitungen von Sicherheitsabständen zu den jeweils besetzten bzw. gemeldeten Horsten dokumentiert werden. 5. Diskussion 5.1 Erhebungsjahr 2008 Der Bruterfolg im Untersuchungsgebiet des AHP ist im Vergleich zum Jahr 2007 von 0,7 auf 0,41 Jungvögel / Paar und Jahr gesunken. Berücksichtigt man die Monitoring-Ergebnisse aus den angrenzenden österreichischen Revieren, so erhöht sich der Bruterfolg im gesamten Untersuchungsgebiet für das Jahr 2008 minimal auf 0,43 flügge JV / Paar / Jahr. Dieser Wert ist für die östlichen bayerischen Alpen im Vergleich zu den verfügbaren Zahlen aus dem 20. Jahrhundert nach wie vor hoch, liegt jedoch deutlich unter dem Ergebnis von 2007. Die Anzahl der Nichtbrüter war mit 36 % der beobachteten Paare im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert. Die Zahl muss möglicherweise sogar nach unten korrigiert werden, da beim Paar Röthelmoos (RM) ein Brutbeginn nicht ausgeschlossen werden kann und die Anzahl der Beobachtungen im Revier Hoher Staufen (HS) eine endgültige Beurteilung nicht zulässt. Eine Erklärung für die niedrige Zahl der Nichtbrüter könnte erneut (vgl. Schlussbericht 2007) im Verlauf des Winters zu finden sein: So war auch der Winter 2007 / 2008 mild und relativ schneearm. Dieser Umstand und damit verbunden auch günstige Witterungs- und Jagdbedingungen hatten selbstverständlich für die Revieradler positive Auswirkungen auf die Erreichbarkeit bzw. die Verfügbarkeit von Beutetieren. Das dürfte sich sehr wahrscheinlich positiv auf die Kondition der Vögel ausgewirkt haben und deren Brutbereitschaft positiv beeinflusst haben. Diese Vermutung ist selbstverständlich nur schwer zu belegen, die positive Korrelation zwischen Kondition der Vögel im Spätwinter und der Brutbereitschaft wird jedoch in vielen Arbeiten ausdrücklich hervorgehoben (vgl. JENNY 1992a, HALLER 1996, 35
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