Ausgabe September bis November 201 - Ev. Kirchengemeinden ...
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FOTO: BÖSEMANN<br />
4 Aktuelles<br />
Advent ist im Dezember<br />
Menschen brauchen auch die stille Zeit davor<br />
Die Welt, in der wir leben, ist ein sehr lauter<br />
Ort. Wir machen Krach. Andere Leute<br />
machen Krach. Um uns herum gibt es Verkehr,<br />
Fernsehen, Musik, und eine Menge<br />
anderer Geräusche. Auf unsere Ohren treffen<br />
gewöhnlich viele Geräusche zur gleichen<br />
Zeit, und viel von dem tut absolut<br />
nichts, damit es uns besser geht. Schon mal<br />
gedacht: "Ich kann mich nicht einmal mehr<br />
denken hören …"?<br />
In der Kirche ist über die Jahrhunderte das<br />
Wissen darum bewahrt worden, dass Stille<br />
den Menschen gut tut. Es gibt stille Zeiten,<br />
allein oder in Gemeinschaft , stille Orte,<br />
unsere Kirchen und Friedhöfe gehören<br />
dazu. Viele Menschen suchen im Sommer<br />
unsere Kirchen auf, um still zu werden.<br />
Eine Zeit im Kirchenjahr ist besonders der<br />
Stille gewidmet: der <strong>November</strong> mit seinen<br />
nachdenklichen Feier- und Gedenktagen.<br />
Dieser Monat zeichnet sich vor allem durch<br />
das Fehlen lauter und fröhlicher Feste aus.<br />
Er bildet den Abschluss des Kirchenjahres<br />
und ist einerseits vom katholischen Totengedenken<br />
(Allerheiligen / Allerseelen),<br />
andererseits vom evangelischen Totensonntag<br />
begrenzt. Der <strong>November</strong> besticht<br />
Auch Orte der Stille: Unsere Friedhöfe, hier in Berdum<br />
in christlichen Regionen durch seine Besinnlichkeit.<br />
Man denkt nach über Leben<br />
und Tod, trauert um Verstorbene und bekundet<br />
seine Bereitschaft zur Buße. Ähnlich<br />
wie im Spätherbst die Ernte eingebracht<br />
ist, die Tage kürzer werden und das<br />
nasskalte Klima die Menschen in ihre Behausungen<br />
treibt, so kehrt man auch sich<br />
selbst verstärkt nach Innen und sinniert<br />
über Leben und Tod.<br />
Für manche ist der <strong>November</strong> aber auch<br />
schon eine vorgezogene Adventszeit. An<br />
manchen Orten sind bereits Mitte <strong>November</strong><br />
Straßen und Geschäfte weihnachtlich<br />
geschmückt. Weihnachtslieder und Werbung<br />
für Weihnachtseinkäufe kommen<br />
hinzu. Es ist heutzutage wohl für manche<br />
auch schwer, die novemberliche Stille auszuhalten.<br />
Dennoch ist sie wichtig. Das Leben ist nicht<br />
immer nur ein Fest. Und zum Glück auch<br />
nicht nur Alltag. Die Kirche lädt deshalb<br />
dazu ein, die stille Zeit bewusst zu erleben.<br />
Mehr Infos gibt es unter: www.advent-istim-dezember.de<br />
Torsten Nolting-Bösemann