Reader zur Ausstellung Urbanes Leben - Württembergischer ...
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Ingolf Jännsch<br />
Bürger wollen nicht nur kaufen, Installation, 2011<br />
Werkbeschreibungen<br />
Auf einem Podest (80 x 60 x 80cm), zusammengefügt aus Verpackungs- und Warenschachteln,<br />
sind zwei digitale Bilderrahmen in einer Reihe befestigt. Zwei ‚Lumibären‘, nebeneinandersitzend,<br />
scheinen diese zu betrachten. Zeituhren bewirken deren zeitweise Erleuchtung.<br />
Die zwei Bilderrahmen zeigen gegensätzliche Bildwelten, einerseits abgebildete Personen, dem<br />
Verpackungsmaterial entnommen, andererseits Menschen während des Abrisses der Nordfassade<br />
des Stuttgarter Hauptbahnhofs. In die Bilder sind Worte oder Kommentare eingeblendet.<br />
Ausgangspunkt für die Arbeit ist die Feststellung, dass urbanes <strong>Leben</strong> in hohem Maße vom<br />
Konsum geprägt ist. Die Frequentierung der Stadt hat weitgehend mit Kaufen und Konsumieren zu<br />
tun. Das von der Obrigkeit geförderte Wachstumsdenken bewirkt die Produktion von immer mehr<br />
Ware mit Wegwerfcharakter. Um Bestehendes zu ersetzen wird Obsoleszenz mit verkauft. Der<br />
Wegwerfgedanke macht selbst vor dem denkmalgeschützten Bahnhofsgebäude nicht halt.<br />
Bürgern wird die Reduzierung ihrer kreativen Möglichkeiten auf die Wahl ihres Kaufgegenstandes<br />
bewusst, dessen Sortiment wiederum vorgegeben und manipuliert ist. Auch die Bürgerbewegung<br />
gegen „Stuttgart 21“ zeigt: „Bürger wollen nicht nur konsumieren.“<br />
Elke Jetter<br />
Man(n) sein. Trilogie, Collagen (aus Fundstücken, Ton, Silikon und Acryl), 2006/2007<br />
Einzeltitel<br />
Dan Forster in Duna Verde, 2006<br />
Norbert Dünn erfüllt seinen Auftrag, 2007<br />
Fred entspannt in Sicherheit, 2007<br />
Man(n) sein, ist die Frage nach der Individualität innerhalb einer Rollenzuordnung. Wie bedient<br />
man(n) sich der Rollenklischees um seine Individualität zu finden. Welche Bedingungen, welchen<br />
Preis bringen die Rollen mit sich. Wie austauschbar sind die Rollen, was sind deren Bedingungen.<br />
Welche Rollen kommen in Frage – ergeben ein IN-sein Figuren/Rollen der Männlichkeit im Alltag<br />
und der Ausnahmesituation.<br />
Readymades aus Fundstücken von belebten Plätzen urbanen <strong>Leben</strong>s. Readymades millionenfach<br />
vervielfältigte Gegenständen unserer westlichen Kultur.<br />
Tamara Kapp<br />
ohne Titel, Video, 2010<br />
Zur Zeit kann man in Stuttgart kaum einer Baustelle o. ä. Entgehen. Damit leben, heißt auch damit<br />
„arbeiten“. Hier ein Versuch dazu.<br />
– MITGLIEDERAUSSTELLUNG 2011 – 47