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Marktinformation China Hongkong - Germany – travel

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<strong>Marktinformation</strong>en <strong>China</strong> / <strong>Hongkong</strong> 2012<br />

4.11 Mentalität und Geschäftsgebaren<br />

<strong>China</strong><br />

Es benötigt in <strong>China</strong> Zeit, bis Kontakte richtig aufgebaut sind. Sollen sie dauerhaft sein, bedarf es in der Regel guter<br />

persönlicher Beziehungen zu den chinesischen Partnern. Wer mit ihnen Kontakte pflegt, sollte darauf achten, dass für<br />

die chinesische Seite fast immer auch persönliche Dinge einen Einfluss auf das Geschäft haben; bei der Entstehung<br />

einer Beziehung spielen also Geschäftliches und Privates eine wichtige Rolle. Harmonie in einer Geschäftsbeziehung<br />

ist wichtiger als der kurzfristige wirtschaftliche Erfolg.<br />

Geschäftliche Kontakte werden größtenteils per E-Mail oder Fax, aber auch zunehmend über MSN, Skype und ähnliche<br />

Dienste gepflegt. Der chinesische Partner kann auch unvermittelt den Wunsch äußern, dass man einen Besucher<br />

in Deutschland betreut. Dabei ist zu beachten, dass dann nicht immer der direkte Geschäftspartner in Deutschland<br />

erscheint, sondern der ranghöchste Vertreter des Unternehmens. Geschäftsbriefe sollten stets in höflichem Ton formuliert<br />

werden, der Absender sollte immer mit seinem vollen Namen und unter Nennung seiner Berufsbezeichnung<br />

bzw. seiner Funktion unterschreiben, ebenso sollte an der entsprechenden Stelle immer der vollständige Name und<br />

die Funktionsbezeichnung des Adressaten auf dem Brief erscheinen.<br />

<strong>Hongkong</strong>/Südchina<br />

Vier Aspekte der chinesischen Kultur <strong>–</strong> Guanxi, Mian-zi, Keqi und der Konfuzianismus <strong>–</strong> prägen deutlich das chinesische<br />

Geschäftsleben. Guanxi bezeichnet ein Netzwerk, das dazu dient, Vertrauen und die Möglichkeit zur Kooperation<br />

zu schaffen. Es wird dazu genutzt, Schwierigkeiten und Frustrationen im Umgang miteinander weitestgehend zu<br />

vermeiden. Mian-zi lässt sich am einfachsten mit „Gesicht“ übersetzen. Es ist Kennzeichen für den persönlichen Stolz<br />

und Grundlage für den Ruf und den sozialen Status einer Person. In der chinesischen Geschäftskultur wird Erfolg ganz<br />

stark anhand der Handlungen, die „das Gesicht wahren“, mit denen man „das Gesicht verliert“ oder die „Gesicht geben“<br />

bewertet. Keqi bezeichnet ein kulturelles Konzept, das reflektiertes, zuvorkommendes und gehobenes Verhalten<br />

fordert. Im Geschäftsleben wird stets Demut und Bescheidenheit erwartet. Wichtig ist es für chinesische Geschäftspartner<br />

außerdem, bestehende Bindungen zu festigen und Verantwortung zu übernehmen <strong>–</strong> Anzeichen für den auch<br />

heutzutage noch starken Einfluss des Konfuzianismus.<br />

Da sie auf Langzeitbeziehungen besonderen Wert legen, werden Chinesen selten Geschäfte mit Personen abschließen,<br />

die sie kaum kennen oder denen sie wenig oder nicht vertrauen. Die ersten Meetings mit chinesischen Geschäftspartnern<br />

dienen also vor allem dem Kennenlernen. Kleine Geschenke können hierbei dem Aufbau von Vertrauen<br />

zuträglich sein. Vermeiden Sie allerdings negativ konnotierte Gegenstände wie beispielsweise Uhren und Schuhe;<br />

da die chinesischen Begriffe für beide ähnlich ausgesprochen werden wie das Wort für Tod, gelten sie als möglicherweise<br />

unheilbringend. Small Talk ist ein beliebtes Mittel, um Verhandlungen zu beginnen. Darin können aber auch<br />

sehr persönliche Fragen auf sie zukommen.<br />

Innerhalb eines chinesischen Unternehmens gilt eine strenge Hierarchie. Das Individuum steht stets im Dienst des<br />

Unternehmens. Verhandlungen werden auf chinesischer Seite auch heute noch vom kollektiven Denken geprägt.<br />

Demut und Geduld sind während Verhandlungen der Schlüssel zum Erfolg. Direkte Aussagen, beispielsweise ein<br />

klares „No“, gelten als unhöflich. Stattdessen sollte man in seine Antworten ein „maybe“ oder „I‘ll think about it“<br />

einflechten.<br />

Sehr bedeutend ist der Austausch von Visitenkarten. Die eigene Karte sollte mit beiden Händen überreicht werden,<br />

wobei die chinesische Seite nach oben zeigen sollte. Wenn Sie Ihrerseits eine Karte annehmen, sollten Sie sie ausführlich<br />

betrachten und lesen. Niemals darf sie in Ihrer hinteren Hosentasche verschwinden, denn das wäre respektlos.<br />

32 www.germany.<strong>travel</strong>

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