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Satzspiegel - Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein eV

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Tätigkeitsbericht<br />

DEUTSCHER BETON- UND BAUTECHNIK-VEREIN E.V.<br />

09-10


Tätigkeitsbericht<br />

DEUTSCHER BETON- UND BAUTECHNIK-VEREIN E.V.<br />

für die Geschäftsjahre 2009-2010<br />

Unser <strong>Verein</strong>szweck ist die Förderung <strong>und</strong> Weiterentwicklung<br />

der technisch-wissenschaftlichen Gr<strong>und</strong>lagen der Baustoff-,<br />

<strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>.<br />

Wir widmen uns den aktuellen Themen durch Veröffentlichungen,<br />

bei Veranstaltungen, in Tagungen <strong>und</strong> in der Bauberatung.<br />

Die Aktivitäten spiegeln zeitnah die Gegebenheiten des Bauens<br />

wider. Praxisbezogen <strong>und</strong> anwenderorientiert verstehen wir<br />

uns als Mittler an der Schnittstelle zwischen Praxis <strong>und</strong><br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung. Unser Selbstverständnis <strong>und</strong> unser<br />

Engagement haben zum hohen Ansehen des DBV, auch über<br />

nationale Grenzen hinweg, beigetragen.


2<br />

Inhalt<br />

Inhalt<br />

Vorwort des Vorsitzenden ..........................................................................................................4<br />

Das wirtschaftliche Umfeld.........................................................................................................5<br />

Mitglieder.................................................................................................................................6<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Bautechnik</strong>-Tag 2009 .................................................................................................8<br />

Vorstand................................................................................................................................12<br />

Nationale <strong>und</strong> internationale Gespräche zur Vertiefung der Zusammenarbeit.................................15<br />

Geschäftsstelle.......................................................................................................................19<br />

Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen E.V. (GÜB)............................................................23<br />

Zusammenarbeit mit dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.....................................27<br />

Kapitel 1: ............................................................................................................................................29<br />

Qualität <strong>und</strong> Verantwortung im Bauwesen<br />

Kapitel 2: ............................................................................................................................................31<br />

Professionalisierung der Normungsarbeit<br />

Kapitel 3: ............................................................................................................................................36<br />

Eurocodes <strong>und</strong> pränormative Arbeiten<br />

Kapitel 4: ............................................................................................................................................37<br />

Nachhaltiges Bauen<br />

Kapitel 5: ............................................................................................................................................39<br />

Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen<br />

Kapitel 6: ............................................................................................................................................41<br />

Bauen im Bestand <strong>und</strong> <strong>Beton</strong>instandsetzung<br />

Kapitel 7: ............................................................................................................................................44<br />

Verwendungssicherheit von Bauprodukten<br />

Kapitel 8: ............................................................................................................................................48<br />

Bauberatung <strong>und</strong> Vermeidung von Schäden an Bauwerken


Kapitel 9: ............................................................................................................................................55<br />

Boden- <strong>und</strong> Gewässerschutz sowie Kreislaufabfallwirtschaft<br />

Kapitel 10: ..........................................................................................................................................64<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

Kapitel 11: ..........................................................................................................................................72<br />

Technik <strong>und</strong> Recht<br />

Kapitel 12: ..........................................................................................................................................73<br />

Weiterbildung<br />

Kapitel 13: ..........................................................................................................................................78<br />

Der DBV intern<br />

Kapitel 14: ..........................................................................................................................................84<br />

Der DBV als Kooperationspartner<br />

Kapitel 15: ..........................................................................................................................................88<br />

Veröffentlichungen des DBV<br />

Anhang .................................................................................................................................................93<br />

Erläuterungen der Abkürzungen .................................................................................................94<br />

Zuständigkeiten........................................................................................................................96<br />

Veröffentlichungen von DBV-Mitarbeitern ....................................................................................98<br />

Mitglieder – Ausschüsse/Arbeitskreise .....................................................................................100<br />

Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen E.V. (GÜB)............................................................104<br />

GÜB-Fachausschüsse..............................................................................................................106<br />

Ordentliche <strong>Verein</strong>smitglieder ..................................................................................................107<br />

Bildnachweis ..........................................................................................................................111<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Inhalt 3


4<br />

Vorwort<br />

Vorwort<br />

Qualität <strong>und</strong> Verantwortung . . .<br />

. . . sind zunächst zwei Schlagworte aus der Debatte um die Leistungsfähigkeit der Deutschen<br />

Bauwirtschaft. Dahinter steckt unter anderem die Frage, wie beim Planen <strong>und</strong> Bauen Qualität<br />

beschrieben wird <strong>und</strong> wie diese beschriebene Qualität dann in der Verantwortung der verschiedenen<br />

Elemente der Wertschöpfungskette zielsicher erreicht wird.<br />

Dieser Tätigkeitsbericht des DBV zeigt, dass die genannten Schlagworte auch Leitlinien für das<br />

tägliche Handeln sein müssen – <strong>und</strong> dies auch sind. Ich verweise auf das entsprechende Kapitel in<br />

diesem Tätigkeitsbericht.<br />

Zwei Beispiele möchte ich jedoch hier kurz aufgreifen:<br />

Technische Regelwerke, die den Rahmen für eine Branche geben, indem sie die in der Wertschöpfungskette<br />

zu erreichenden Qualitäten beschreiben, müssen professionell erarbeitet werden. Hier ist<br />

Verantwortung gefragt: Die Branche selber, die Betroffenen also, müssen die Erarbeitung von Regelwerken<br />

selber aktiv begleiten. Dass diese Erkenntnis inzwischen deutlich stärker ausgeprägt ist als in<br />

den vergangenen Jahren, zeigen einige Kapitel dieses Berichts, beispielsweise jenes, in dem über<br />

Professionalisierung der Normungsarbeit berichtet wird.<br />

Verantwortung heißt auch, die handelnden Personen stets auf dem aktuellen Stand des Wissens zu<br />

halten. Nur so kann Qualität entstehen. Dieser Tätigkeitsbericht zeigt, an welchen Stellen der DBV<br />

seine Erkenntnisse an die Baupraxis weitergibt – <strong>und</strong> dass hierzu ein Dreiklang aus Wissensermittlung<br />

(Forschung), Wissensvermittlung (Tagungen <strong>und</strong> Seminare) <strong>und</strong> Wissensdokumentation (Merkblätter<br />

<strong>und</strong> andere Schriften) notwendig ist, um die DBV-Mitglieder auf der Höhe der Zeit zu unterstützen.<br />

Dass solche Arbeiten immer einer großen Unterstützung aus den Unternehmen <strong>und</strong> Ingenieurbüros<br />

sowie aus den Hochschulen <strong>und</strong> anderen befre<strong>und</strong>eten Institutionen bedürfen, liegt auf der Hand.<br />

Daher ist es mir ein Anliegen, allen herzlich zu danken, die zu den erfolgreichen Tätigkeiten des<br />

<strong>Verein</strong>s beigetragen haben.<br />

Berlin, im März 2011<br />

Manfred Nußbaumer<br />

Vorsitzender des DBV


Das wirtschaftliche Umfeld<br />

Das Umfeld<br />

Das wirtschaftliche Umfeld wurde durch die Folgen<br />

der weltweiten Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise<br />

bestimmt. Diese nahm 2008 ihren Anfang<br />

<strong>und</strong> wirkte bis weit in das Jahr 2010 hin ein.<br />

Hinzu kam Anfang 2010 ein sehr langer <strong>und</strong><br />

strenger Winter, der die Bautätigkeit in vielen<br />

Regionen teilweise bis in das Frühjahr behinderte<br />

oder ganz zum Erliegen brachte. Die Baukonjunktur<br />

selbst hat sich 2009 <strong>und</strong> 2010 sowohl<br />

regional als auch spartenbezogen (Wohnungsbau,<br />

öffentlicher Bau, Wirtschaftsbau) höchst<br />

unterschiedlich entwickelt. Die Konjunkturpakete<br />

der öffentlichen Hand haben zwar für eine Belebung<br />

des Marktes gesorgt, hinderlich war jedoch<br />

vielfach – insbesondere für größere Unternehmen<br />

– die Kleinteiligkeit der Aufträge. Eine<br />

umfassende Beruhigung der Situation ist auch<br />

Ende 2010 noch nicht absehbar.<br />

Sorgen bereiteten auch die Auswirkungen der<br />

Wirtschaftskrise auf die Verfügbarkeit von Baustoffen.<br />

So wurden aufgr<strong>und</strong> der geringeren<br />

Nachfrage nach Stahl die verfügbaren Mengen<br />

Hüttensand – einem Nebenprodukt der Stahlerzeugung<br />

– im Laufe der vergangenen Jahre<br />

zeitweise so knapp, dass der geplante Einsatz<br />

von hüttensandhaltigen Zementen nicht mehr<br />

möglich war. Verstärkt durch den geringeren<br />

Energiebedarf der Wirtschaft kam es zudem zu<br />

Verteuerungen des Angebots von Steinkohleflugasche.<br />

Für viele Bauunternehmen kam diese<br />

Entwicklung völlig unerwartet, da die Baustoffindustrie<br />

nicht immer eine zuverlässige Informationsweitergabe<br />

erreichen konnte. Somit<br />

wurden einige Baustellen mit Baustoffen beliefert,<br />

die eine kostenintensive Umstellung der<br />

Bauverfahren erforderlich machte. Der DBV<br />

hat sich hier in Gesprächen mit der Baustoffindustrie<br />

für eine Verbesserung der Situation<br />

eingesetzt <strong>und</strong> von den Herstellern eine frühere<br />

Informationsweitergabe gefordert.<br />

Folgen für den DBV<br />

Der bis Mitte 2008 zu verzeichnende wirtschaftliche<br />

Aufschwung hatte auch steigende<br />

Umsätze im Bauhauptgewerbe zur Folge. Dadurch<br />

hat sich 2009 das Beitragsaufkommen<br />

der DBV-Mitglieder erhöht. Jedoch konnte das<br />

Niveau im Jahr 2010 nicht gehalten werden.<br />

Positiv entwickelt hat sich die Nachfrage nach<br />

den Leistungen des DBV: Veranstaltungen,<br />

Schriften <strong>und</strong> Beratungsleistungen fanden im<br />

Berichtszeitraum wachsendes Interesse. Der<br />

Erfolg basiert dabei insbesondere darauf, dass<br />

der DBV auf gemeinnütziger Basis wissenschaftlich<br />

arbeiten kann <strong>und</strong> damit überhaupt<br />

erst das Wissen erwirbt, welches er dann im<br />

Interesse der Mitglieder <strong>und</strong> der Allgemeinheit<br />

weitergeben kann. Insofern sind die Mitgliedsbeiträge<br />

<strong>und</strong> auch die Forschung entscheidende<br />

Faktoren für die Ausrichtung des DBV.<br />

83,2<br />

15,0<br />

14,9<br />

Umsatz im Bauhauptgewerbe nach Beschäftigungsgrößenklassen in Mrd. Euro*, Anteile** in %<br />

78,8<br />

15,0<br />

12,5<br />

13,5 14,7<br />

16,4 16,0 17,0<br />

21,0 21,4 21,0<br />

14,4 14,8<br />

13,1 13,9<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

15,9 16,5 17,4 16,9 16,2<br />

21,1 20,6 20,1 20,3 21,4<br />

32,7 34,1 34,8 35,4 34,3 33,5 33,1 34,2<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010*<br />

Betriebe mit ... Beschäftigten<br />

74,3<br />

81,2<br />

14,7<br />

14,2<br />

*Jahreswerte **Monatswerte Juni<br />

15,2<br />

14,5<br />

14,9<br />

13,2<br />

1-19 20-49 50-99 100-199 200 u. mehr<br />

Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt, Berechnungen des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie e.V. *vorläufig **Schätzung des Hauptverbands<br />

80,7<br />

85,6<br />

82,2<br />

81,5**<br />

Das wirtschaftliche Umfeld 5


Weniger Bauunternehmen<br />

als Mitglieder – dafür mehr<br />

Ingenieurbüros<br />

6<br />

Mitglieder<br />

Mitglieder<br />

Mitgliederentwicklung<br />

Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung<br />

der Zahl der ordentlichen bzw. außer -<br />

ordentlichen <strong>Verein</strong>smitglieder im Berichtszeit -<br />

raum (Stand jeweils zum 1. Januar).<br />

Ordentliche Mitglieder<br />

79<br />

74 74 71 72<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

Außerordentliche Mitglieder<br />

402 400<br />

408<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

davon Ingenieurbüros<br />

151 156<br />

398<br />

404<br />

165 166 169<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

79. Ordentliche Mitgliederversammlung<br />

Die 79. Ordentliche Mitgliederversammlung<br />

fand im Rahmen des Deutschen <strong>Bautechnik</strong>-<br />

Tages 2009 am 22. April im Internationalen<br />

Congress Centrum Dresden statt.<br />

Die Schwerpunkte der Tagesordnung bildeten<br />

die Jahresabschlüsse 2007 <strong>und</strong> 2008, die<br />

Voranschläge <strong>und</strong> die Beitragsordnung für die<br />

Geschäftsjahre 2009 <strong>und</strong> 2010, Satzungsänderungen,<br />

die Wahl des Vorsitzenden, seiner<br />

beiden Stellvertreter sowie der übrigen Vorstandsmitglieder<br />

(s. Rubrik „Vorstand“), ein<br />

kurzer Bericht des Vorsitzenden, Professor<br />

Nußbaumer, über die Schwerpunkte der <strong>Verein</strong>stätigkeit<br />

seit der letzten Mitgliederversammlung<br />

im Jahre 2007 sowie die Ehrungen.<br />

Die Mitglieder billigten die Jahresabschlüsse<br />

2007 <strong>und</strong> 2008 sowie die Voranschläge für<br />

das laufende <strong>und</strong> kommende Geschäftsjahr.<br />

Die Beitragsordnung soll in der Fassung vom<br />

28. April 2005 weitestgehend unverändert für<br />

die Jahre 2009 <strong>und</strong> 2010 gelten. Lediglich bei<br />

der Position „Bauberatung“ wurden die Preise<br />

für Nichtmitglieder von 100,00 Euro auf<br />

120,00 Euro erhöht. In diesem Zusammenhang<br />

verwies Herr Professor Nußbaumer auf die<br />

Notwendigkeit, die <strong>Verein</strong>sfinanzen weiter zu<br />

stabilisieren <strong>und</strong> Nichtmitglieder, die die Leistungen<br />

des <strong>Verein</strong>s in Anspruch nehmen, stärker<br />

an der Finanzierung des DBV zu beteiligen.<br />

Professor Nußbaumer kandidierte erneut für<br />

das Amt des <strong>Verein</strong>svorsitzenden, das er seit<br />

2007 innehat <strong>und</strong> wurde einstimmig <strong>und</strong> unter<br />

Beifall der Mitglieder wiedergewählt. Darüber<br />

hinaus wurden entsprechend der vorgenannten


Satzungsänderungen die bisherigen stellvertretenden<br />

Vorsitzenden, Dipl.-Ing. Henner Mahlstedt<br />

<strong>und</strong> Dipl.-Ing. Dieter Straub, als Vorstandsmitglieder<br />

im Sinne des § 26 BGB,<br />

sowie die weiteren Vorstandsmitglieder gewählt<br />

(s. Rubriken „Vorstand“).<br />

Unter dem Tagungsordnungspunkt „Ehrungen“<br />

folgten die Mitglieder dem Vorschlag des Vorstands,<br />

Dr.-Ing. Hans-Ulrich Litzner, der die<br />

Geschicke des DBV zuletzt als Geschäftsführendes<br />

Vorstandsmitglied entscheidend prägte,<br />

in Anerkennung seines fast 30-jährigen Engagements<br />

für den DBV zum Ehrenmitglied zu ernennen<br />

(s. Rubrik „<strong>Deutscher</strong> <strong>Bautechnik</strong>-Tag“).<br />

Nach Rückblick <strong>und</strong> Würdigung der Erfolge<br />

dankte Professor Nußbaumer Dr. Litzner für<br />

sein langjähriges <strong>und</strong> sehr erfolgreiches Wirken<br />

für den <strong>Verein</strong>.<br />

Den Ausführungen von Professor Nußbaumer<br />

schlossen sich die Mitglieder als Ausdruck des<br />

Dankes mit anhaltendem Beifall an.<br />

Zur zukünftigen Geschäftsführung des DBV<br />

berichtete Professor Nußbaumer der Mitgliederversammlung,<br />

dass er im Auftrag <strong>und</strong> mit<br />

Unterstützung des Vorstands mit Dr.-Ing. Lars<br />

Meyer über die Fortführung der Aufgaben<br />

Dr. Litzners Einigkeit erzielt habe <strong>und</strong> damit<br />

Dr. Meyer ab dem 1. Mai 2009 als alleiniger<br />

Geschäftsführer die Lenkung der Geschicke des<br />

DBV übernimmt (s. Rubrik „Der DBV intern“).<br />

Sowohl Dr. Litzner als auch Dr. Meyer dankten<br />

dem Vorstand <strong>und</strong> den Mitgliedern für das<br />

entgegengebrachte Vertrauen.<br />

Abschließend zog der Vorsitzende ein positives<br />

Fazit zur <strong>Verein</strong>stätigkeit, dem sich die Mitglieder<br />

mit Beifall anschlossen.<br />

Prof. Manfred Nußbaumer (Mitte) in der 79. Mitgliederversammlung (daneben (v. l. n. r.)):<br />

Claudia Charton, Dr. Hans-Ulrich Litzner, Dieter Straub sowie Henner Mahlstedt <strong>und</strong> Dr. Lars Meyer<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Mitglieder 7


Prof. Dr.-Ing. E.h. Manfred<br />

Nußbaumer bei seiner<br />

Eröffnungsrede zum<br />

Deutschen <strong>Bautechnik</strong>-Tag<br />

2009 in Dresden<br />

8<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Bautechnik</strong>-Tag 2009<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Bautechnik</strong>-Tag 2009<br />

Zum ersten Mal seit seinem 110-jährigen<br />

Bestehen veranstaltete der DBV den Deutschen<br />

<strong>Bautechnik</strong>-Tag in Dresden. Die Wahl<br />

des Ortes erfolgte nicht von ungefähr – weist<br />

die Stadt doch neben der Frauenkirche zahlreiche<br />

Beispiele hoher Baukunst auf. Tagungsort<br />

war das Internationale Congress Center<br />

Dresden.<br />

Unter dem Leitmotiv des Kongresses –<br />

„Deutsche Bauwirtschaft im Leitbildprozess!“ –<br />

stand auch die von den Teilnehmern sehr gelobte<br />

Eröffnungsrede des DBV-Vorsitzenden, Prof.<br />

Dr.-Ing. E.h. Manfred Nußbaumer M.Sc. Er griff<br />

darin Themen des „Leitbilds Bau“ auf, die für<br />

die Baubranche derzeit von großem Interesse<br />

sind: Das partnerschaftliche Umgehen aller am<br />

Bau Beteiligten, das Nachhaltige Bauen unter<br />

Berücksichtigung des Lebenszyklus, Klima -<br />

schutz <strong>und</strong> Energieeffizienz, Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

sowie Bildung, Qualität <strong>und</strong> Innovation.<br />

Professor Nußbaumer schloss seine Ausführungen<br />

mit einem kurzen Kommentar zur aktuellen<br />

wirtschaftlichen Situation, die von der Finanzmarktkrise<br />

dominiert ist: Er appellierte an<br />

alle Baubeteiligten, sich nicht noch einmal an<br />

einem ruinösen Preiswettkampf zu beteiligen,<br />

der sicherlich nicht zu mehr Arbeit, aber mit<br />

großer Wahrscheinlichkeit zu weniger überlebenden<br />

Unternehmen am Markt führen würde.<br />

Die Geehrten des Deutschen <strong>Bautechnik</strong>-Tags 2009: vorn (v. r. n. l.): Prof. Konrad Zilch, Frau Zilch,<br />

Prof. Manfred Nußbaumer, Dr. Hans-Ulrich Litzner, Frau Litzner; Mitte (v. r. n. l.): Dr. Kerstin Speck,<br />

Janna Caroline Schoening, Dr. Anja Sternberg; oben (v. r. n. l.): Stefan Knake, Florian P. Ackermann,<br />

Jonas Trosse, Florian Titze


Mit dem Innovationspreis <strong>Bautechnik</strong>, den der<br />

DBV seit 2006 auslobt, wurden beim <strong>Bautechnik</strong>-Tag<br />

für das Jahr 2007 Dipl.-Ing. Florian<br />

Titze für seine Diplomarbeit zum Thema „Der<br />

Brandschutz bei Bürogebäuden“ sowie für<br />

2008 Dipl.-Ing. Janna Caroline Schoening für<br />

ihre Diplomarbeit zum Thema „Querkrafttragverhalten<br />

von Spannbetonträgern aus ultrahochfestem<br />

<strong>Beton</strong>“ ausgezeichnet.<br />

Der diesjährige Rüsch-Forschungspreis wurde<br />

Dr.-Ing. Kerstin Speck zuerkannt. Mit ihrer hervorragenden<br />

Arbeit „<strong>Beton</strong> unter mehraxialer<br />

Beanspruchung“, die bei Prof. Curbach an der<br />

TU Dresden entstand, hat sie im Jahr 2008<br />

promoviert.<br />

Zum Ehrenmitglied des DBV wurde Dr.-Ing.<br />

Hans-Ulrich Litzner ernannt, der sich in fast<br />

30 Jahren in vorbildlicher Weise für den <strong>Verein</strong><br />

engagiert hat. Dabei hat er die Kompetenz des<br />

DBV als technisch-wissenschaftlicher <strong>Verein</strong><br />

gemehrt <strong>und</strong> sich national, europäisch <strong>und</strong> international<br />

zum Wohle der Bauwirtschaft eingebracht.<br />

Als Geschäftsführer, Hauptgeschäftsführer<br />

<strong>und</strong> Geschäftsführendes<br />

Vorstandsmitglied hat er zudem die Geschicke<br />

des <strong>Verein</strong>s mit viel Umsicht <strong>und</strong> großem Erfolg<br />

gelenkt.<br />

Die höchste Auszeichnung des <strong>Verein</strong>s, die<br />

Emil-Mörsch-Denkmünze wird an solche Persönlichkeiten<br />

verliehen, die sich – wie der Namensgeber<br />

– durch außergewöhnliche Leistungen<br />

auf dem Gebiet der <strong>Bautechnik</strong> ausgezeichnet<br />

haben. Die diesjährige Denkmünze wurde<br />

Universitätsprofessor Dr.-Ing. habil. Dr.-Ing.<br />

E.h. Konrad Zilch verliehen, da er auf zahlreichen<br />

Gebieten der <strong>Bautechnik</strong> als Lehrer <strong>und</strong><br />

Forscher, aber auch als engagierter Ingenieur<br />

Prof. Klaus Töpfer bei seinem Vortrag zu den<br />

Herausforderungen der demografischen<br />

Entwicklung<br />

Hervorragendes geleistet <strong>und</strong> dem <strong>Beton</strong>bau<br />

neue Impulse gegeben hat. Von großer Bedeutung<br />

sind seine Beiträge zur Sicherheit der<br />

Bauwerke, zur Vorspannung ohne Verb<strong>und</strong>, zur<br />

Ermüdungsfestigkeit von Werkstoffen, zur Anwendung<br />

von hochfestem <strong>Beton</strong>, vor allem im<br />

Brückenbau, zur Verstärkung von Bauteilen<br />

mittels CFK-Lamellen sowie zur Normung.<br />

Den traditionellen Festvortrag in der Eröffnungsveranstaltung<br />

hielt Professor Dr.-Ing.<br />

Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsvorsitzender<br />

des Deutschen Zentrums für Luft- <strong>und</strong><br />

Raumfahrt (DLR) in Köln, zum Thema „Bauen<br />

im Weltraum“. Er führte die ambitionierten<br />

Pläne zu verschiedenen, teilweise auch bemannten<br />

Raummissionen vor <strong>und</strong> erläuterte<br />

den Teilnehmern des <strong>Bautechnik</strong>-Tags eindrucksvoll,<br />

mit welchen Schwierigkeiten abseits<br />

der Erde beim Bauen zu rechnen ist.<br />

Großen Anklang fand auch die an die Eröffnung<br />

anschließende Plenarveranstaltung zum Thema<br />

„Herausforderungen <strong>und</strong> Zukunftsperspektiven<br />

– Die Bauwirtschaft als Problemlöser“, in der<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Bautechnik</strong>-Tag 2009 9


10<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Bautechnik</strong>-Tag 2009<br />

der ehemalige B<strong>und</strong>esbauminister Prof. Dr. Dr.<br />

Klaus Töpfer in seiner Eigenschaft als Vorstandsvorsitzender<br />

der Stiftung Schloss<br />

Ettersburg eindrucksvoll über den demografischen<br />

Wandel <strong>und</strong> dessen Folgen für die Bauwirtschaft<br />

sprach. Für Gesprächsstoff in den<br />

Pausen sorgte auch der Vortrag von Dr. Paul<br />

Becker vom Deutschen Wetterdienst, der eine<br />

eindrucksvolle Analyse der Indikatoren des Klimawandels<br />

vortrug <strong>und</strong> den Kongressteilnehmern<br />

sehr f<strong>und</strong>iert die Folgen für das Bauen<br />

aufzeigte. Für die Bauwirtschaft fasste das<br />

Vorstandsmitglied der Bilfinger Berger AG,<br />

Klaus Raps, die Lösungsansätze der Bauwirtschaft<br />

auf die angesprochenen Herausforderungen<br />

zusammen.<br />

Viel beachtet wurde das Kolloquium für Jungingenieure,<br />

das als Plattform für den Dialog mit<br />

dem beruflichen Nachwuchs geschaffen wurde.<br />

Hier wurden unter dem Titel „Mein Beitrag zur<br />

Fortentwicklung der <strong>Bautechnik</strong>“ aus 16 ausge-<br />

wählten Diplom-, Master- oder Doktorarbeiten<br />

in vier Kategorien die jeweils besten Vorträge<br />

prämiert. Die Sieger wurden in der Eröffnungsveranstaltung<br />

vom DBV-Vorsitzenden geehrt<br />

<strong>und</strong> erhielten einen Sachpreis, der vom Verlag<br />

Ernst & Sohn gestiftet wurde. Preisträger<br />

waren Dr. Anja Sternberg, Technische Universität<br />

Hamburg-Harburg, in der Kategorie „Brückenbau“,<br />

Stefan Knake, Universität der B<strong>und</strong>eswehr<br />

München, in der Kategorie<br />

„Hochleistungsbetone <strong>und</strong> ihre Anwendung“,<br />

Florian P. Ackermann, Technische Universität<br />

Kaiserslautern, in der Kategorie „<strong>Bautechnik</strong><br />

<strong>und</strong> neue Bauverfahren“ sowie Jonas Trosse,<br />

Universität Stuttgart, Gewinner in der Kategorie<br />

„Bauausführung <strong>und</strong> Verbindungstechnik“.<br />

Parallel hierzu fand für Praktiker eine Arbeitstagung<br />

zum Thema „Bauen im Bestand –<br />

Brandschutz <strong>und</strong> Substanzbeurteilung“ statt.<br />

Die Fachsitzungen zu den Themen „Partnering:<br />

Chance für die Technik?“, „Leistungsfähige Ver-<br />

Diskussion zur Baunormung (v. l. n. r.): Dr. Torsten Bahke (DIN), Dr. Gerd Simsch (Bilfinger Berger<br />

Hochbau GmbH), Prof. Manfred Nußbaumer (DBV), Erich Jasch (DIBt), Dr. Karl Morgen (WTM<br />

Engineers)


kehrsinfrastruktur sichert Wohlstand“, „Bauwirtschaft:<br />

Leitbranche für Energieeinsparung<br />

<strong>und</strong> Nachhaltigkeit“, „Forschung <strong>und</strong> Innovation“,<br />

„Infrastrukturmaßnahmen, Umwelt, Bauen<br />

im Ausland“ <strong>und</strong> „Bauen im Bestand“ gaben den<br />

etwa 1.000 Teilnehmern Gelegenheit, sich von<br />

der Leistungsfähigkeit der deutschen Bauwirtschaft<br />

zu überzeugen.<br />

Intensiv über die Baunormung wurde in einer<br />

Podiumsdiskussion debattiert: Unter Moderation<br />

des DBV-Vorsitzenden Prof. Nußbaumer<br />

wurde zwischen den Herren Dr. Torsten Bahke<br />

(Direktor des DIN), Erich Jasch (Präsident des<br />

DIBt), Dr. Karl Morgen (WTM Engineers) sowie<br />

Dr. Gerd Simsch (Bilfinger Berger AG) erörtert,<br />

ob die derzeitigen Baunormen eher Hilfe<br />

oder Hindernis darstellen. Ergebnis war Einigkeit<br />

darin, dass bessere Normen nur bei Beteiligung<br />

von Fachleuten erzielbar sind. Hierzu bedarf<br />

es gemeinsamer Anstrengungen <strong>und</strong><br />

sicherlich auch höherem finanziellen Engagement<br />

als bisher.<br />

Nach den drei Tagen in Dresden konnte Prof.<br />

Nußbaumer ein positives Fazit ziehen <strong>und</strong> die<br />

zufriedenen Teilnehmer zum nächsten Deutschen<br />

<strong>Bautechnik</strong>-Tag vom 11. bis 13. Mai<br />

2011 nach Berlin einladen.<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Bautechnik</strong>-Tag 2009 11


12<br />

Vorstand<br />

Vorstand<br />

Ehrenvorsitzender:<br />

Luber, Hans, Dr.-Ing.<br />

München<br />

Vorsitzender:<br />

Nußbaumer, Manfred M. Sc., Prof. Dr.-Ing. E. h.<br />

München<br />

1. stellvertretender Vorsitzender:<br />

Mahlstedt, Henner, Dipl.-Ing.<br />

HOCHTIEF Solutions AG, Essen<br />

2. stellvertretender Vorsitzender:<br />

Straub, Dieter, Dipl.-Ing.<br />

LEONHARD WEISS GmbH & Co. KG,<br />

Göppingen<br />

Mitglieder:<br />

Beckmann, Jörn M. Eng., Dipl.-Ing.<br />

Ed. Züblin AG, Stuttgart<br />

Bögl, Joann, Dipl.-Ing.<br />

Max Bögl Bauservice GmbH <strong>und</strong> Co. KG,<br />

Neumarkt<br />

Busjaeger, Dirk, Dipl.-Ing.<br />

Aug. PRIEN Bauunternehmung (GmbH & Co.),<br />

Hamburg<br />

Busse, Bernd, Bauing.<br />

BUSSE BAU GMBH, Magdeburg<br />

Dreßler, Hubertus, Dipl.-Ing.<br />

Dreßler Bau GmbH, Stockstadt<br />

Franz, Reinhard, Dipl.-Ing.<br />

W. Franz GmbH, Hanau<br />

Haslhofer, Johannes, Dipl.-Ing.<br />

Porr Technobau <strong>und</strong> Umwelt GmbH, München<br />

Heine, Stephan, Dr.-Ing.<br />

August Heine Baugesellschaft AG, Oberhausen<br />

(Stand: Februar 2011)<br />

Hell, Karsten, Dipl.-Ing.<br />

ALPINE Bau Deutschland AG, Eching<br />

Lindlar, Hans-Gerd, Dr.-Ing.<br />

Krebs <strong>und</strong> Kiefer, Beratende Ingenieure für das<br />

Bauwesen GmbH, Berlin<br />

Pöllath, Klaus, Dipl.-Ing.<br />

Vizepräsident Technik des Hauptverbands der<br />

Deutschen Bauindustrie e.V., Berlin;<br />

Ed. Züblin AG, Stuttgart<br />

Rieker, Klaus, Dipl.-Ing. Dr. techn.<br />

WAYSS & FREYTAG Ingenieurbau AG,<br />

Frankfurt am Main<br />

Schmieg, Andreas, Dipl.-oec.<br />

TORKRET AG, Essen<br />

Seitz, Gerhard, Dipl.-Kfm.<br />

HeidelbergCement AG, Heidelberg<br />

Simsch, Gerd, Dr.-Ing.<br />

Bilfinger Berger Hochbau GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

von der Gathen, Gerald, Dipl.-Ing.<br />

Oevermann Hochbau GmbH, Münster<br />

Wittmann, Eric, Dipl.-Inf.<br />

CEMEX Deutschland AG, Ratingen<br />

Zdarsky, Wolf, Ing. (grad.)<br />

GP Ingenieurbau GmbH, Hannover<br />

Kooptiertes Vorstandsmitglied (mit Gaststatus):<br />

Hüper, Axel-Björn<br />

Deutsche Bahn AG, Berlin<br />

Pröpping, Karlheinz<br />

Hamburg Port Authority, Hamburg<br />

Schlegel, Martin, Dipl.-Ing.<br />

FRAPORT AG, Frankfurt am Main<br />

Sebl-Litzlbauer, Alfred, Ing.<br />

Österreichische <strong>Verein</strong>igung für <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Bautechnik</strong> (ÖVBB), Wien


Weitere Vorstandsmitglieder:<br />

Brock, Stephan, Dr.<br />

CEMEX Deutschland AG, Ratingen<br />

Litzner, Hans-Ulrich, Dr.-Ing.<br />

Geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />

des DBV<br />

Segeth, Joachim, Dipl.-Ing.<br />

Oevermann Ingenieurbau GmbH, Münster<br />

vom 1. Juli 2006 bis 30. Juni 2010<br />

vom 28. April 2005 bis 30. April 2009<br />

vom 1. Juli 2008 bis 22. April 2009<br />

Der DBV-Vorstand beim Deutschen <strong>Bautechnik</strong>-Tag in Dresden (v. l. n. r.): Boris Engelhardt, Wolf<br />

Zdarsky, Hans-Gerd Lindlar, Dr. Lars Meyer, Johannes Haslhofer, Gerald von der Gathen, Dieter<br />

Straub, Gerhard Seitz, Prof. Manfred Nußbaumer, Jörn Beckmann, Dr. Hans-Ulrich Litzner, Dr. Gerd<br />

Simsch, Andreas Schmieg, Dr. Klaus Rieker, Bernd Busse, Reinhard Franz, Eberhard Gläser, Dirk<br />

Busjaeger, Henner Mahlstedt<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Vorstand 13


Vorstandssitzungen fanden<br />

statt am:<br />

21. April 2009<br />

21. September 2009<br />

21. April 2010<br />

08. September 2010<br />

14<br />

Vorstand<br />

Vorstandssitzungen<br />

„Durch die Mitwirkung von Auftraggeber in unserem<br />

Gremium können verstärkt Nutzergesichtspunkte<br />

in unsere Arbeit eingebracht<br />

werden.“ Dies war nach Ansicht des DBV-Vorsitzenden<br />

Professor Manfred Nußbaumer ein<br />

wesentlicher Gr<strong>und</strong>, dem DBV-Vorstand vorzuschlagen,<br />

mit den Herren Axel-Björn Hüper<br />

(Deutsche Bahn AG), Karlheinz Pröpping (Hamburg<br />

Port Authority) <strong>und</strong> Martin Schlegel (FRA-<br />

PORT AG) Vertreter wichtiger Bauherren zur<br />

Mitarbeit im <strong>Verein</strong>svorstand einzuladen (siehe<br />

Rubrik „Vorstand“). Diesem Vorschlag folgte<br />

der DBV-Vorstand bei seiner von Prof. Nußbaumer<br />

geleiteten Sitzung am 21. April 2010 bei<br />

der Bilfinger Berger Hochbau GmbH in Frankfurt<br />

am Main.<br />

Ein Thema bei den übrigens ebenfalls von Prof.<br />

Nußbaumer geleiteten Sitzungen des Vorstands<br />

war die neue Streitlösungsordnung für das<br />

Bauwesen (SL Bau), die gemeinsam mit der<br />

Deutschen Gesellschaft für Baurecht e.V. erarbeitet<br />

wurde <strong>und</strong> die neben dem Schiedsgerichtsverfahren,<br />

bekannt aus der bisherigen<br />

Schiedsgerichtsordnung für das Bauwesen inkl.<br />

Anlagenbau (SGO Bau), auch die Verfahren Mediation,<br />

Schlichtung <strong>und</strong> Adjudikation umfasst<br />

(siehe Rubrik „Technik <strong>und</strong> Recht“).<br />

Ein weiteres wichtiges Thema war die Frage<br />

der Professionalisierung der Normungsarbeit.<br />

Der Vorstand war der Auffassung, dass es hier<br />

zu einem stärkeren Engagement der Praxis<br />

kommen müsse. Dabei werden die DBV-Hauptausschüsse<br />

in einer Schlüsselrolle gesehen,<br />

um die Aufgaben qualifiziert <strong>und</strong> auf mehrere<br />

Schultern verteilt abarbeiten zu können (siehe<br />

Rubrik „Professionalisierung der Normungsarbeit“).<br />

Der DBV-Vorstand beschloss, dass der<br />

DBV sich an einer verbändeübergreifenden Initiative<br />

für pränormative Arbeiten im Bauwesen<br />

aktiv beteiligen soll. Für dieses Engagement<br />

hatte Professor Nußbaumer sehr intensiv geworben,<br />

da in einer breiten Gruppe von Betroffenen<br />

die Meinung herrscht, dass nur durch eigenes<br />

aktives Handeln die Bauregeln wieder<br />

praxistauglich gestaltet werden können. Der<br />

Vorstand stimmte Professor Nußbaumer zu,<br />

dass hier der Schlüssel in pränormativen Arbeiten<br />

liegt, die in konkreten <strong>und</strong> von Praktikern<br />

ausgearbeiteten Vorschlägen für die – weitestgehend<br />

europäische – Normungsarbeit münden.<br />

Neben den bauausführenden Unternehmen<br />

sehen insbesondere auch die Beratenden <strong>und</strong><br />

die Prüfingenieure hier einen Handlungsbedarf.<br />

Neben diesen Fragen beriet der Vorstand auch<br />

über die Frage der Qualität am Bau (siehe Rubrik<br />

„Qualität <strong>und</strong> Verantwortung“). Einhellige<br />

Meinung dabei war, dass der Stellenwert der<br />

technischen Kompetenz für die Erstellung qualitativ<br />

hochwertiger Bauwerke deutlich herausgestellt<br />

werden muss. In diesem Zusammenhang<br />

wurde auch die Verwendungssicherheit von<br />

Bauprodukten (siehe entsprechende Rubrik)<br />

diskutiert.<br />

Abschließend zogen Prof. Nußbaumer <strong>und</strong> der<br />

Vorstand ein positives Fazit zur Arbeit des <strong>Verein</strong>s.<br />

Sie zeigten sich auch mit der finanziellen<br />

Situation zufrieden, über die die Geschäftsführung<br />

im Vorstand berichtet hatte.


Nationale <strong>und</strong> internationale Gespräche<br />

zur Vertiefung der Zusammenarbeit<br />

Durch Mitarbeit des Vorsitzenden <strong>und</strong> anderer<br />

Vorstandsmitglieder in zahlreichen Gremien<br />

oder durch einen direkten Dialog konnten die<br />

Kontakte zu Behörden, Verbänden <strong>und</strong> anderen<br />

Stellen auf nationaler <strong>und</strong> internationaler Ebene<br />

vertieft werden.<br />

Dies gilt insbesondere für die B<strong>und</strong>esministerien<br />

für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<br />

(BMVBS) <strong>und</strong> für Bildung <strong>und</strong> Forschung<br />

(BMBF), die B<strong>und</strong>esanstalt für Straßenwesen<br />

(bast), die B<strong>und</strong>esanstalt für Wasserbau<br />

(BAW), das Deutsche Institut für <strong>Bautechnik</strong><br />

(DIBt), die B<strong>und</strong>esingenieurkammer, die B<strong>und</strong>esvereinigung<br />

der Prüfingenieure für <strong>Bautechnik</strong>,<br />

den Verband Beratender Ingenieure (VBI),<br />

den B<strong>und</strong>esverband der Deutschen Transport-<br />

betonindustrie, den B<strong>und</strong>esverband <strong>Beton</strong>bauteile<br />

Deutschland, die Deutsche Gesellschaft<br />

für Geotechnik, den Normenausschuss Bauwesen<br />

(NABau) im DIN Deutsches Institut für<br />

Normung, das DIN-Präsidium, den Deutschen<br />

Stahlbau-Verband, den <strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> Zementwerke,<br />

die Deutsche Bauchemie, die Studiengesellschaft<br />

für Unterirdische Verkehrsanlagen<br />

sowie, im europäischen Rahmen, die<br />

European Construction Technology Platform<br />

(ECTP), das European Concrete Societies Network<br />

(ECSN), der Verband der Europäischen<br />

Bauwirtschaft (FIEC) <strong>und</strong> die Österreichische<br />

<strong>Verein</strong>igung für <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong> (ÖVBB),<br />

in dessen Vorstand der Vorsitzende <strong>und</strong> der<br />

Geschäftsführer des DBV als kooptierte Mitglieder<br />

mitwirken konnten.<br />

Gesprächspartner am 11. März 2009 im Haus der Bauindustrie in Berlin (von links): Claus Kunz<br />

(BAW), Bernd Timmers (Ed. Züblin AG), Prof. Claus Flohrer (HOCHTIEF Construction AG), Dr. Hans-Ulrich<br />

Litzner (DBV/HDB), Dr. Jürgen Krieger (bast), Dr. Jörg-Peter Wagner (Bilfinger Berger AG),<br />

Dr. Lars Meyer (DBV), Christiane Sauer (HDB), Gerhard Günther (BMVBS), Wolfgang Dörries<br />

(BMVBS). An den Beratungen nahm auch Dr. Berthold Schäfer (DBV) teil (nicht im Bild).<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Nationale <strong>und</strong> internationale Gespräche zur Vertiefung der Zusammenarbeit 15


16<br />

Diese engen Kontakte dienen insbesondere<br />

dem Ziel, den Dialog der am Baugeschehen Beteiligten<br />

zu vertiefen <strong>und</strong> dabei für die Positionen<br />

der Bauausführenden zu werben. Besonders<br />

hervorzuheben sind folgende Gespräche:<br />

Am 11. März 2009 fand in Berlin ein Gespräch<br />

zwischen Vertretern des DBV, des HDB <strong>und</strong><br />

Vertretern des B<strong>und</strong>esministeriums für Verkehr,<br />

Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung (BMVBS) sowie<br />

der B<strong>und</strong>esanstalten für Straßenwesen (bast)<br />

<strong>und</strong> Wasserwesen (BAW) statt.<br />

Themen dieses Gesprächs waren der Stand<br />

der Beratungen um die Bauproduktenverordnung<br />

(BauPVO) <strong>und</strong> deren Umsetzung in<br />

Deutschland, die Novellierung des Wasserhaushaltsgesetzes,<br />

die Beratungen um die Er-<br />

Nationale <strong>und</strong> internationale Gespräche zur Vertiefung der Zusammenarbeit<br />

satzbaustoffverordnung, Fragen der Regelsetzung<br />

<strong>und</strong> Normung sowie Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung.<br />

Abger<strong>und</strong>et wurde die Beratung durch<br />

Austausch zu aktuellen Schadensphänomenen.<br />

Sowohl seitens des DBV als auch von Seiten<br />

der Vertreter der öffentlichen Hand wurde Interesse<br />

an einem Austausch über Schadensmechanismen<br />

<strong>und</strong> -ursachen signalisiert. Ziel sollte<br />

dabei beispielsweise sein, an bestimmten<br />

Bauwerken gemeinsam eine Analyse anzustellen<br />

<strong>und</strong> darüber zu beraten, wie bestimmte<br />

Schadensphänomene vermieden werden können.<br />

Zudem konnte festgestellt werden, dass<br />

die DBV-Merkblattsammlung prädestinierter<br />

Ort ist, um bekannte Schadensursachen zu beleuchten<br />

<strong>und</strong> den Beteiligten Hinweise zur<br />

Schadensvermeidung zu geben.<br />

Gespräch zwischen ACI <strong>und</strong> DBV am 22. September 2009 in Berlin (v. l. n. r.): William Tolley, Prof.<br />

Manfred Nußbaumer, Florian Barth, Dr. Lars Meyer


Alle Teilnehmer zeigten sich zufrieden mit den<br />

Beratungsergebnissen. Daher wurde vereinbart,<br />

die Gespräche zu gegebener Zeit fortzusetzen.<br />

Zu einem Gespräch über mögliche Felder der<br />

Zusammenarbeit trafen sich am 22. September<br />

2009 in Berlin der DBV-Vorsitzende, Prof.<br />

Manfred Nußbaumer, <strong>und</strong> der Präsident des<br />

American Concrete Institute (ACI), Florian<br />

Barth. An dem Gespräch nahmen auch der Geschäftsführende<br />

Vizepräsident des ACI, William<br />

Tolley, <strong>und</strong> der DBV-Geschäftsführer, Dr. Lars<br />

Meyer, teil. Das ACI unterhält ähnliche Strukturen<br />

wie der DBV <strong>und</strong> hat in den vergangenen<br />

Jahren ein Netzwerk mit verschiedenen internationalen<br />

Partnern aufgebaut. Auch die Aufgaben<br />

bei der Erarbeitung von Schriften <strong>und</strong> der<br />

Wissensvermittlung in Seminaren <strong>und</strong> Tagungen<br />

werden vom ACI in zum DBV vergleichbarer<br />

Art erfüllt. Nach dem Austausch über aktuelle<br />

Themenschwerpunkte wurde vereinbart,<br />

die Gespräche über eine eventuelle Kooperation<br />

fortzusetzen.<br />

Am 12. Januar 2010 folgte der neue Präsident<br />

des Deutschen Instituts für <strong>Bautechnik</strong><br />

(DIBt), Dipl.-Ing. Gerhard Breitschaft, der Einladung<br />

des DBV zu einem Antrittsbesuch. Der<br />

neue DIBt-Präsident kam dabei in Begleitung<br />

der Referatsleiter, Dipl.-Ing. Vera Häusler (<strong>Beton</strong>bau)<br />

<strong>und</strong> Dr.-Ing. Wilhelm Hintzen (<strong>Beton</strong>technologie).<br />

Bei dem Gespräch, an dem neben dem DBV-<br />

Geschäftsführer, Dr.-Ing. Lars Meyer, die beiden<br />

DBV-Abteilungsleiter Dr.-Ing. Berthold<br />

Schäfer <strong>und</strong> Dr.-Ing. Frank Fingerloos, teilnahmen,<br />

wurden folgende Themen beraten.<br />

Bei der <strong>Verein</strong>fachung von Bemessungsnormen<br />

sehen sowohl das DIBt als auch der DBV die<br />

Notwendigkeit eines deutlich stärkeren Engagements<br />

der interessierten Kreise. Dabei muss<br />

sichergestellt werden, dass in den Normen<br />

keine weiteren Widersprüche oder Sicherheitsdefizite<br />

entstehen, die auch die bauausführenden<br />

Unternehmen in eine schwierige Lage bringen.<br />

Zur nach wie vor teilweise ungelösten Umsetzung<br />

der EN 1504 in Deutschland vereinbarten<br />

DIBt <strong>und</strong> DBV, gemeinsam mit dem Deutschen<br />

Ausschuss für Stahlbeton (DAfStb) das Gespräch<br />

mit der Deutschen Bauchemie an einem<br />

R<strong>und</strong>en Tisch zu suchen. Ziel soll dabei sein,<br />

die derzeitige Situation der Verunsicherung am<br />

Markt zu überwinden <strong>und</strong> zu sicheren Regelwerken<br />

zu kommen, die dem anerkannten<br />

Stand der Technik entsprechen. Hierbei muss<br />

auch sichergestellt sein, dass keine Lücken in<br />

der Kette der Verantwortlichkeiten entstehen.<br />

Hinsichtlich der Fortschreibung der DBV-Merkblattsammlung<br />

im Bereich „Bauen im Bestand“<br />

lud der DBV das DIBt zur Mitarbeit an den anstehenden<br />

Themen ein. Insbesondere die Frage<br />

der Teilsicherheitsbeiwerte beim Bauen im Bestand<br />

ist auch für die Bauaufsicht interessant,<br />

so dass hier eine enge Abstimmung vereinbart<br />

wurde.<br />

Probleme bereiten nicht nur der Industrie einige<br />

Anforderungen an die Umweltverträglichkeit<br />

von Baustoffen: So ist auch für das DIBt der<br />

aktuelle Entwurf zur Gr<strong>und</strong>wasserverordnung<br />

ein Thema, da hiervon auch die Zulassung von<br />

Baustoffen betroffen ist. DIBt <strong>und</strong> DBV vereinbarten<br />

hier, sich über die aktuellen Entwicklungen<br />

gegenseitig informiert zu halten.<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Nationale <strong>und</strong> internationale Gespräche zur Vertiefung der Zusammenarbeit 17


18<br />

Am Ende des Gesprächs zeigten sich Breitschaft<br />

<strong>und</strong> Dr. Meyer mit den Ergebnissen äußerst<br />

zufrieden, da man an fast allen Stellen<br />

eine sehr weitgehende Übereinstimmung der<br />

Positionen feststellen konnte. Es wurde vereinbart,<br />

die Gespräche zwischen dem DIBt <strong>und</strong><br />

dem DBV in regelmäßigen Abständen fortzusetzen.<br />

Bei einem Gespräch zwischen der Deutschen<br />

Bauchemie (DBC) <strong>und</strong> dem DAfStb am 16. November<br />

2010 in Frankfurt wurde über die Umsetzung<br />

der Normen für Instandsetzungsprodukte<br />

– EN 1504 – beraten. Die Beratung<br />

wurde geleitet vom DBC-Vorsitzenden, Dr.<br />

Alfred Kern, <strong>und</strong> vom DAfStb-Vorsitzenden,<br />

Prof. Manfred Curbach. Für den DBV nahm der<br />

Geschäftsführer, Dr. Lars Meyer, als DAfStb-<br />

Vorstandsmitglied teil <strong>und</strong> brachte die Position<br />

der Bauausführenden in die Diskussionen ein.<br />

Teilnehmer des Gesprächs am 12. Januar 2010 beim DBV (v. l. n. r.):<br />

Dr. Berthold Schäfer, Gerhard Breitschaft, Dr. Frank Fingerloos, Dr. Wilhelm<br />

Hintzen, Dr. Lars Meyer, Vera Häusler<br />

Nationale <strong>und</strong> internationale Gespräche zur Vertiefung der Zusammenarbeit<br />

Nach dem Austausch der verschiedenen Standpunkte<br />

<strong>und</strong> dem Abwägen von Vor- <strong>und</strong> Nachteilen<br />

verschiedener Lösungsmöglichkeiten<br />

(auch vorgezogene Zwischenlösungen), wurde<br />

dabei vereinbart, den folgenden Weg einzuschlagen:<br />

a) Der „Status Quo“ mit der DAfStb-Richtlinie<br />

„Schutz <strong>und</strong> Instandsetzung von <strong>Beton</strong>bauteilen“<br />

(Ausgabe 2001) in Verbindung mit den bestehenden<br />

Vornormen, allgemeinen bauaufsichtlichen<br />

Prüfzeugnissen <strong>und</strong> ggf. allgemeinen<br />

bauaufsichtlichen Zulassungen für Instandsetzungsprodukte<br />

<strong>und</strong> -systeme bietet eine sichere<br />

Basis für die Instandsetzung von <strong>Beton</strong>bauteilen<br />

<strong>und</strong> wird daher zunächst unverändert<br />

weitergeführt.<br />

b) Parallel zu a) werden die neuen Teile 1 <strong>und</strong><br />

3 (<strong>und</strong> ggf. 4) der Instandhaltungs-Richtlinie<br />

weiter bearbeitet <strong>und</strong> die Beteiligung an der<br />

Revision der europäischen Produktnormen intensiviert<br />

(bereits angelaufen); Ziel muss die<br />

Entwicklung von harmonisierten Produktnormen<br />

sein, die den Anforderungen der interessierten<br />

Kreise gerecht werden; dadurch wird sichergestellt,<br />

dass der neue Teil 2 der Instandhaltungs-Richtlinie<br />

nur noch Verwendungsregeln<br />

für Produkte nach harmonisierten europäischen<br />

Normen enthält <strong>und</strong> keine Nachregelungen von<br />

Produktanforderungen auf nationaler Ebene erforderlich<br />

sind.<br />

Die Teilnehmer an dem Konsensfindungsgespräch<br />

verständigten sich darauf, dass diese<br />

gemeinsame Position in die Fachöffentlichkeit<br />

hinein kommuniziert werden soll.


Geschäftsstelle<br />

Generationswechsel: Zum 1. Mai 2009<br />

wechselte die Geschäftsführung des<br />

Deutschen <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong>s E.V.<br />

Nach fast 30-jähriger Tätigkeit für den DBV<br />

trat Dr.-Ing. Hans-Ulrich Litzner Ende April<br />

2009 in den Ruhestand ein. Die Aufgaben<br />

Dr. Litzners übertrug der <strong>Verein</strong>svorsitzende,<br />

Prof. Dr.-Ing. E.h. Manfred Nußbaumer M.Sc.,<br />

zum 1. Mai 2009 Dr.-Ing. Lars Meyer, der bisher<br />

gemeinsam mit Dr. Litzner die Geschäfte<br />

des DBV führte.<br />

Hans-Ulrich Litzner, Jahrgang 1945, trat nach<br />

verschiedenen Tätigkeiten an Hochschulinstituten<br />

in Aachen <strong>und</strong> Lausanne 1980 in den DBV<br />

– damals noch <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>-<strong>Verein</strong> – ein.<br />

Bereits 1988 stieg er in die Geschäftsführung<br />

auf <strong>und</strong> wurde 1995 als Hauptgeschäftsführer<br />

bestellt. Dr. Litzner wurde 2005 aufgr<strong>und</strong> hervorragender<br />

Leistungen zum Geschäftsführenden<br />

Vorstandsmitglied des DBV berufen <strong>und</strong><br />

beim Deutschen <strong>Bautechnik</strong>-Tag 2009 in<br />

Dresden von den DBV-Mitgliedern zum Ehrenmitglied<br />

ernannt.<br />

In den ersten Jahren seiner Tätigkeit beim DBV<br />

setzte sich Litzner für die europäische Harmonisierung<br />

der Normen im <strong>Beton</strong>bau ein. Lange<br />

Jahre war er nicht nur Mitglied des für diese<br />

Tätigkeit verantwortlichen Technischen Komitees<br />

im CEN (CEN/TC205/SC1), sondern auch<br />

Der DBV-Vorsitzende Prof. Manfred Nußbaumer mit dem scheidenden Geschäftsführenden Vorstandsmitglied<br />

Dr. Hans-Ulrich Litzner sowie dem neuen Geschäftsführer Dr. Lars Meyer<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Geschäftsstelle 19


Dipl.-Ing. Heinrich Bastert<br />

20<br />

Geschäftsstelle<br />

lange dessen Vorsitzender. Der Eurocode 2,<br />

als Ergebnis dieser Arbeiten, trägt an vielen<br />

Stellen seine Handschrift!<br />

Als Hauptgeschäftsführer sah sich Litzner Ende<br />

der 1990er Jahre gleich mehreren Herausforderungen<br />

gegenüber: Das sich abzeichnende<br />

Ende des Wende-Booms in der Bauwirtschaft,<br />

der Umzug des DBV von Wiesbaden nach Berlin<br />

<strong>und</strong> – bedingt durch die Insolvenz einiger<br />

großer Bauaktiengesellschaften – die Stabilisierung<br />

der <strong>Verein</strong>sfinanzen. Diesen Herausforderungen<br />

stellte sich Dr. Litzner mit Umsicht,<br />

Mut <strong>und</strong> Geschick <strong>und</strong> manövrierte somit den<br />

DBV erfolgreich durch diese schwierige Zeit.<br />

Nachhaltig ist auch Dr. Litzners großes Engagement<br />

für die Stärkung der Zusammenarbeit<br />

der bauwirtschaftlichen Verbände: So wurde er<br />

beim Hauptverband der Deutschen Bauindustrie<br />

als wichtiger Gesprächspartner gesucht<br />

<strong>und</strong> 2005 folgerichtig zum Gesamtgeschäftsführer<br />

des gemeinsamen Tätigkeitsbereichs<br />

„Technik / Technikpolitik / Spartenpolitik“.<br />

Die Nachfolge von Dr. Litzner tritt als alleiniger<br />

Geschäftsführer Dr.-Ing. Lars Meyer (Jahrgang<br />

1973) an. Nach Studium an der Universität<br />

Hannover trat Dr. Meyer als Bauingenieur<br />

1999 in die Dienste des DBV ein. Nach Übernahme<br />

der Geschäftsführung im Schwesterverband<br />

Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen<br />

E.V. (GÜB) im Jahr 2002 <strong>und</strong> Promotion<br />

an der RWTH Aachen 2007 wurde Dr.<br />

Meyer im gleichen Jahr zum DBV-Geschäftsführer<br />

bestellt.<br />

Von Dr. Litzner übernimmt Dr. Meyer ein geordnetes<br />

Haus: Der DBV gilt als renommierter<br />

Dienstleister <strong>und</strong> anerkannte Beratungsinstitution.<br />

Als Herausforderungen für die nahe <strong>und</strong><br />

mittlere Zukunft nennt Dr. Meyer, den erfolgreichen<br />

Weg vom reinen <strong>Beton</strong>-<strong>Verein</strong> zum<br />

<strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> konsequent weiterzuverfolgen.<br />

Dabei gilt es, die Kernkompetenz<br />

r<strong>und</strong> um den <strong>Beton</strong>bau um weitere Technikthemen<br />

zu erweitern. Als Beispiele hierfür<br />

nennt Dr. Meyer die Verknüpfung zwischen<br />

Rohbau <strong>und</strong> Technischer Gebäudeausrüstung<br />

sowie bauphysikalischen Fragen. Auch Themen<br />

wie Bauen im Bestand <strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />

sowie die Energieeffizienz von Bauwerken sind<br />

Bereiche, in denen der DBV bereits erste Erfolge<br />

erzielten konnte.<br />

Am 1. Juli 2009 hat Dipl.-Ing. Heinrich Bastert<br />

seinen Dienst in der Geschäftsstelle des DBV<br />

als Referent für den Bereich Nachhaltiges<br />

Bauen aufgenommen, den er gemeinsam mit<br />

dem Leiter des Tätigkeitsbereichs Umweltschutz/Arbeitssicherheit,<br />

Dr. Schäfer, bearbeitet.<br />

Darüber hinaus soll sich Herr Bastert in<br />

das Themenfeld „Energetische Sanierung von<br />

Bauwerken/Bauen im Bestand“ einbringen. In<br />

den letzten Jahren war Herr Bastert für mehrere<br />

Mitgliedsunternehmen des DBV als Projektleiter<br />

<strong>und</strong> zuletzt bei einem Immobilienkonzern<br />

tätig. Darüber hinaus hat sich Herr<br />

Bastert zum Sachverständigen für Schäden an<br />

Gebäuden fortgebildet.


Am 1. März 2010 hat Dr.-Ing. Enrico Schwabach<br />

seinen Dienst als Referent für die Bereiche<br />

Forschung <strong>und</strong> <strong>Beton</strong>bautechnik in der Geschäftsstelle<br />

des DBV aufgenommen.<br />

Vor seiner Tätigkeit beim DBV war Dr. Schwabach<br />

bei einem Produkthersteller beschäftigt,<br />

der u. a. in der Verankerungs- <strong>und</strong> Befestigungstechnik<br />

tätig ist. Dort war er im Bereich<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung für die Produktentwicklung<br />

bis zur Markteinführung – z. B. über<br />

allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen – verantwortlich.<br />

Dr. Schwabach wird im Bereich Forschung die<br />

vakante Stelle besetzen <strong>und</strong> im Bereich <strong>Beton</strong>bautechnik<br />

sowohl für Fragen der Bemessung<br />

<strong>und</strong> Konstruktion als auch für Fragen der Baustofftechnik<br />

<strong>und</strong> Bauausführung zuständig sein.<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Dr.-Ing. Enrico Schwabach<br />

Geschäftsstelle 21


22<br />

Geschäftsstelle<br />

Zuständigkeiten siehe Seite 96 ff.<br />

Vorsitzender<br />

Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen E.V. (GÜB)


Gemeinschaft für Überwachung im<br />

Bauwesen E.V. (GÜB)<br />

Die GÜB seit 10 Jahren in Berlin<br />

Im November 1999 wurden die <strong>Verein</strong>ssitze der<br />

Gütegemeinschaft Erhaltung von Bauwerken E.V.<br />

(GEB) <strong>und</strong> der Güteüberwachung <strong>Beton</strong> BII-Baustellen<br />

E.V. (GÜBII) nach Berlin verlegt. Seitdem<br />

hat sich in der Bauwirtschaft einiges getan, <strong>und</strong><br />

auch die GEB <strong>und</strong> die GÜBII mussten sich in dieser<br />

Zeit verändern: Aus den beiden <strong>Verein</strong>en mit<br />

großen Überschneidungen im Tätigkeitsprofil <strong>und</strong><br />

in der Personalstruktur wurde die Gemeinschaft<br />

für Überwachung im Bauwesen E. V. (GÜB) gegründet,<br />

die nunmehr seit 2006 die Aktivitäten<br />

beider <strong>Verein</strong>e weiterführt.<br />

Inzwischen befasst sich die GÜB neben der<br />

Überwachung des Einbaus von <strong>Beton</strong>en mit höherer<br />

Festigkeit <strong>und</strong> anderen besonderen Eigenschaften<br />

sowie der Überwachung von <strong>Beton</strong>instandsetzungsarbeiten<br />

im<br />

standsicherheitsrelevanten Bereich auch mit<br />

der Überwachung des Einpressens von Zementmörteln<br />

in Spannkanäle. Darüber hinaus<br />

arbeitet die GÜB eng mit der Deutschen Ge-<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Entwicklung der Mitgliederzahl <strong>und</strong> der Anzahl der Gütezeicheninhaber bei der GÜB<br />

sellschaft für Qualifizierung <strong>und</strong> Bewertung<br />

mbH (DQB) zusammen: Die Gütezeichen der<br />

GÜB dienen der DQB zur Beurteilung der Kompetenzen<br />

eines Unternehmens im Präqualifikationsverfahren.<br />

Nach wie vor wird die bereits in<br />

Wiesbaden praktizierte Zusammenarbeit mit<br />

dem Schwesterverband, dem Deutschen<br />

<strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V. (DBV), fortgeführt<br />

<strong>und</strong> weiterentwickelt. Beispiele hierfür<br />

sind die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der<br />

Bauberatung sowie der Schulung von Mitgliedsunternehmen.<br />

Aber auch durch die Mitarbeit<br />

des DBV in Normungsgremien entstehen durch<br />

den regelmäßigen Austausch mit dem DBV<br />

Vorteile für die GÜB.<br />

Nach zehn Jahren kann somit festgestellt werden,<br />

dass der Umzug nach Berlin der richtige<br />

Schritt war, von dem die GÜB bzw. die Vorgängerstrukturen<br />

aus GEB <strong>und</strong> GÜBII eindeutig<br />

profitiert haben. Rückblickend auf die vergangenen<br />

zehn Jahre kann die Zusammenführung der<br />

beiden <strong>Verein</strong>e GEB <strong>und</strong> GÜBII zur GÜB als<br />

wichtigstes Ereignis gewertet werden.<br />

420<br />

409<br />

418 409<br />

342<br />

153<br />

330<br />

227 229<br />

226<br />

224<br />

155<br />

342<br />

165 158<br />

79<br />

62<br />

53<br />

73<br />

46 52<br />

77<br />

57 54<br />

72<br />

57 50<br />

17<br />

19 17<br />

18<br />

01.01.2008 01.01.2009 01.01.2010 01.01.2011<br />

ordentliche Mitglieder GÜB ordentliche Mitglieder AB B ordentliche Mitglieder AB I Gütezeichen „B“<br />

WHG AB B Gütezeichen „EvB“ WHG AB I außerordentliche Mitglieder<br />

338<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Gütezeichen <strong>Beton</strong><br />

Gütezeichen<br />

Erhaltung von Bauwerken<br />

Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen E.V. (GÜB) 23


24<br />

Brigitte Heidemann neue Leiterin der<br />

Überwachungsstelle<br />

Am 30. Juni 2010 wurde der Leiter des Anerkennungsbereiches<br />

<strong>Beton</strong> der Gemeinschaft für<br />

Überwachung im Bauwesen E.V. (GÜB), Dipl.-<br />

Ing. Wolfgang Schild, aus den Diensten der<br />

GÜB in den Ruhestand verabschiedet. Zuvor<br />

hatte der Vorstand der GÜB folgende Nachfolgeregelung<br />

beschlossen:<br />

Zum 31. Dezember 2009 hatte Wolfgang<br />

Schild seine Aufgaben als Leiter des Anerkennungsbereichs<br />

<strong>Beton</strong> der GÜB abgegeben. Als<br />

Nachfolgerin wurde vom Vorstand Dipl.-Ing.<br />

Brigitte Heidemann berufen, die diese Aufgaben<br />

zum 1. Januar 2010 übernommen hat. Bis<br />

zu seinem Ausscheiden am 30. Juni 2010 war<br />

Wolfgang Schild neben Dipl.-Ing. Uwe Grunert<br />

als Stellvertreter von Brigitte Heidemann tätig.<br />

Gleichzeitig wurden Frau Heidemann zum<br />

1. Januar 2010 auch die Aufgaben der stellvertretenden<br />

Leiterin des Anerkennungsbereichs<br />

Instandsetzung übertragen.<br />

Einschränkung der Verwendung von <strong>Beton</strong>en mit<br />

einem von 28 Tagen abweichenden Nachweis -<br />

alter für die Druckfestigkeit durch die Bauaufsicht<br />

angekündigt<br />

Die Fachkommission <strong>Bautechnik</strong> der ARGEBAU<br />

hat die zunehmend verbreitete Verwendung von<br />

<strong>Beton</strong>en mit von 28 Tagen abweichendem<br />

Nachweisalter für die Druckfestigkeit zum Anlass<br />

genommen, das Deutsche Institut für <strong>Bautechnik</strong><br />

(DIBt) aufzufordern, für die Muster-<br />

Liste der Technischen Baubestimmungen<br />

(MLTB), über die die DIN 1045 bauaufsichtlich<br />

eingeführt wird, eine Anlage vorzulegen, über<br />

Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen E.V. (GÜB)<br />

die die missbräuchliche Verwendung solcher<br />

<strong>Beton</strong>e ausgeschlossen wird. Dazu ist der<br />

Fachkommission vom DIBt als erster Vorschlag<br />

vorgelegt worden, die Abweichungen<br />

ausschließlich auf die Fälle nach der DAfStb-<br />

Richtlinie „Massige Bauteile aus <strong>Beton</strong>“ zu beschränken.<br />

Das DIBt hatte jedoch angeboten, hierüber im<br />

NABau-Arbeitsausschuss (AA) <strong>Beton</strong>bautechnik<br />

mit den beteiligten Kreisen zu beraten. Da<br />

die zunächst vorgeschlagene Einschränkung zu<br />

erheblichen Nachteilen führen würde, hat sich<br />

der DBV in die Diskussion eingebracht <strong>und</strong><br />

darauf hingewiesen, dass die technischen<br />

Notwendigkeiten des Einzelfalls zu berücksichtigen<br />

sind. Dem ist der NABau-Arbeitsausschuss<br />

in weiten Teilen gefolgt <strong>und</strong> hat den<br />

nachfolgenden Vorschlag über das DIBt an die<br />

Fachkommission <strong>Bautechnik</strong> gerichtet. Dem<br />

Vorschlag wurde inzwischen gefolgt, <strong>und</strong> die<br />

Änderung ist inzwischen in fast allen Ländern<br />

umgesetzt.<br />

Aus Sicht von DBV <strong>und</strong> GÜB ist das Ergebnis<br />

akzeptabel, da ursprünglich die Gefahr bestand,<br />

die sachlich begründeten Abweichungen<br />

von 28 Tagen kategorisch auszuschließen. Bereits<br />

vor der offiziellen Einführung dieser Regelung<br />

hatten DBV <strong>und</strong> GÜB empfohlen, sich darauf<br />

einzustellen<br />

Der von der Fachkommission <strong>Bautechnik</strong> für<br />

die Aufnahme in Anlage 2.3/14 zur MLTB verabschiedete<br />

Vorschlag lautet:<br />

„Gr<strong>und</strong>sätzlich ist die Druckfestigkeit zur Einteilung<br />

in die geforderte Druckfestigkeitsklasse<br />

nach DIN EN 206-1, Abschnitt 4.3.1 <strong>und</strong> zur<br />

Bestimmung der charakteristischen Festigkeit


nach DIN EN 206-1, Abschnitt 5.5.1.2 an Probekörpern<br />

im Alter von 28 Tagen zu bestimmen.<br />

Hierbei ist auch im Rahmen der Konformitätskontrolle<br />

für die Druckfestigkeit nach DIN<br />

EN 206-1, Abschnitt 8.2.1 die Konformität an<br />

Probekörpern zu beurteilen, die im Alter von<br />

28 Tagen geprüft werden. Von diesem Gr<strong>und</strong>satz<br />

darf nur abgewichen werden, wenn entweder:<br />

I) die DAfStb-Richtlinie „Massige Bauteile aus<br />

<strong>Beton</strong>“ angewendet werden darf <strong>und</strong> angewendet<br />

wird oder II) alle folgenden Bedingungen erfüllt<br />

werden:<br />

a) Es besteht ein technisches Erfordernis für<br />

den Nachweis der Druckfestigkeit in höherem<br />

Prüfalter. Dies ist beispielsweise der Fall bei<br />

einigen hochfesten <strong>Beton</strong>en, bei fugenarmen/fu-<br />

genfreien Konstruktionen <strong>und</strong> bei Bauteilen mit<br />

hohen Anforderungen an die Rissbreitenbegrenzung.<br />

b) Die Verwendung des <strong>Beton</strong>s wird mindestens<br />

den Regelungen der Überwachungsklasse<br />

2 nach DIN 1045-3 unterworfen, sofern sich<br />

nicht aufgr<strong>und</strong> der Druckfestigkeitsklasse höhere<br />

Anforderungen ergeben. Dabei muss im<br />

Rahmen der Überwachung des Einbaus von<br />

<strong>Beton</strong> nach DIN 1045-3, Anhang C die Notwendigkeit<br />

des erhöhten Prüfalters von der<br />

Überwachungsstelle bestätigt sein.<br />

c) Es liegt ein vom Bauunternehmen erstellter<br />

Qualitätssicherungsplan vor, in dem projektbezogen<br />

dargelegt wird, wie das veränderte Prüf -<br />

alter im Hinblick auf Ausschalfristen, Nachbehandlungsdauer<br />

<strong>und</strong> Bauablauf berücksichtigt<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen E.V. (GÜB) 25


26<br />

wird. Dieser Qualitätssicherungsplan ist der<br />

Überwachungsstelle im Rahmen der Überwachung<br />

nach DIN 1045-3, Anhang C vor Bauausführung<br />

zur Genehmigung vorzulegen.<br />

d) Im Lieferverzeichnis sowie auf dem Lieferschein<br />

wird besonders angegeben, dass die<br />

Druckfestigkeit des <strong>Beton</strong>s nach mehr als 28<br />

Tagen bestimmt wird. Unbeschadet dieser Regelung<br />

bleibt das Werk für die von der Norm<br />

geforderte <strong>Verein</strong>barung mit dem Abnehmer<br />

verantwortlich. Dabei ist auf die Auswirkungen<br />

auf den Bauablauf, insbesondere hinsichtlich<br />

Nachbehandlungsdauer, Dauerhaftigkeit <strong>und</strong><br />

Ausschalfristen, einzelfallbezogen hinzuweisen.“<br />

Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen E.V. (GÜB)


Zusammenarbeit mit dem Hauptverband<br />

der Deutschen Bauindustrie e.V. (HDB)<br />

Im September 2005 wurde der gemeinsame<br />

Tätigkeitsbereich „Technik“ des Hauptverbandes<br />

der Deutschen Bauindustrie e.V. (HDB) <strong>und</strong><br />

des DBV eingerichtet. Den Gremien des HDB<br />

obliegen dabei technisch- <strong>und</strong> spartenpolitische<br />

Aufgaben. Aufgr<strong>und</strong> seiner Satzung ist der<br />

DBV für technisch-wissenschaftliche Fragestellungen<br />

zuständig.<br />

Ziel war <strong>und</strong> ist es, das gesamte technische<br />

Know-how beider Verbände zu nutzen, um Antworten<br />

auf aktuelle Fragen zu finden.<br />

Die Schlüsselstellung in diesem gemeinsamen<br />

Technikkonzept hat der Hauptausschuss Technik<br />

(HATECH), der vom Vizepräsidenten Technik<br />

des HDB geleitet wird. Gemäß Satzung des<br />

DBV ist der Vizepräsident Technik kraft Amtes<br />

Mitglied des DBV-Vorstands. In den Jahren<br />

2009 <strong>und</strong> 2010 hatte der DBV-Vorsitzende<br />

Prof. Manfred Nußbaumer das Amt des Vizepräsidenten<br />

Technik inne. Der DBV war neben<br />

Prof. Nußbaumer durch die Vorstandsmitglieder<br />

Dirk Busjaeger (Aug. Prien) <strong>und</strong> Dr. Gerd<br />

Simsch (Bilfinger Berger Hochbau GmbH)<br />

sowie die Vorsitzenden der DBV-Hauptausschüsse<br />

Bauausführung (HABA), Prof. Claus<br />

Flohrer (HOCHTIEF Construction AG), Baustofftechnik<br />

(HABT), Dr. Jörg-Peter Wagner<br />

(Bilfinger Berger AG), sowie Forschung (HAF),<br />

Dr. Volker Theile (HOCHTIEF Construction AG),<br />

vertreten.<br />

Im Haus der Bauindustrie in Berlin (von links): RA Michael Knipper (HDB), Dr. Hans-Ulrich Litzner<br />

(DBV/HDB), Boris Engelhardt (HDB)<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

„Tage der Technik“<br />

fanden statt am:<br />

10. März 2009<br />

31. Nov./01. Dez. 2009<br />

19. Mai 2010<br />

15. Dezember 2010<br />

Zusammenarbeit mit dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie 27


28<br />

In den Beratungen an den „Tagen der Technik“<br />

standen insbesondere die Themen Arbeitsschutz,<br />

Normung <strong>und</strong> Nachhaltigkeit im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Dabei wurden folgende Ergebnisse erzielt:<br />

Unter Verweis auf aktuelle Gespräche zwischen<br />

den Tarifpartnern am Bau wird festgestellt,<br />

dass der Arbeitsschutz auf deutschen Baustellen<br />

im internationalen Vergleich verbesserungswürdig<br />

ist. Es wurde daher über eine Initiative<br />

zum Arbeitsschutz beraten, mit der dieses<br />

Thema stärker in den Fokus gerückt werden<br />

könnte.<br />

Zur Baunormung wurde festgestellt, dass die<br />

Begleitung der europäischen <strong>und</strong> nationalen<br />

Baunormung durch die Bauindustrie einen kritischen<br />

Punkt bereits überschritten hat. Eine erfolgreiche<br />

Änderung ist nur durch eine signifikante<br />

Stärkung der personellen <strong>und</strong> finanziellen<br />

Ressourcen zu erreichen. Hierzu wurde ein<br />

Konzept erarbeitet, das noch 2010 umgesetzt<br />

wurde, siehe auch Kapitel 2 „Professionalisierung<br />

der Normungsarbeit“.<br />

Aus den aktuellen europäischen <strong>und</strong> nationalen<br />

Anforderungen an die Nachhaltigkeit von Gebäuden<br />

ergeben sich neue Aufgaben für die<br />

Bauindustrie. Mit Blick auf die vielfältigen mit<br />

dem Begriff „Nachhaltigkeit“ verb<strong>und</strong>enen Teil -<br />

aspekte, sollen die für die Bauindustrie interessanten<br />

Aspekte herausgearbeitet werden. Zu<br />

diesem Zweck wurde ein HATECH-Arbeitskreis<br />

„Nachhaltigkeit“ gegründet, der vom DBV maßgeblich<br />

betreut wird.<br />

Zusammenarbeit mit dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie<br />

Boris Engelhardt folgt Hans-Ulrich Litzner als<br />

Leiter der Hauptabteilung Technik<br />

Zum neuen Leiter der Hauptabteilung Technik<br />

des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie<br />

ist zum 1. Mai 2009 Dipl.-Ing. Boris<br />

Engelhardt ernannt worden.<br />

Engelhardt, der bisher bereits Geschäftsführer<br />

für die Bereiche Tiefbau <strong>und</strong> Bauingenieurausbildung<br />

des Hauptverbandes war, ist in dieser<br />

neuen Funktion Nachfolger von Dr.-Ing. Hans-<br />

Ulrich Litzner, der in den Ruhestand tritt.<br />

Klaus Pöllath neuer Vizepräsident Technik<br />

Der Hauptausschuss Technik des Hauptverbandes<br />

der Deutschen Bauindustrie hat Dipl.-Ing.<br />

Klaus Pöllath (Bild oben) einstimmig zu seinem<br />

Vorsitzenden gewählt. Pöllath ist damit zugleich<br />

neuer Vizepräsident Technik des HDB<br />

<strong>und</strong> zugleich kraft seines Amtes Mitglied des<br />

Vorstands des Deutschen <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong>s.<br />

Er löst zum 1. Januar 2011 Prof.<br />

Dr.-Ing. Manfred Nußbaumer ab, der nicht erneut<br />

kandidierte.<br />

Pöllath, Vorstandsmitglied der Ed. Züblin AG<br />

mit Sitz in Stuttgart, ist bereits seit 2009 als<br />

Vorsitzender des Ausschusses großer Unternehmen<br />

der Bauindustrie im HDB aktiv.<br />

Als thematische Schwerpunkte nennt Pöllath<br />

die Rückkehr zu einer praxisgerechten Normung<br />

im Bauwesen, Nachhaltigkeit, Umweltschutz,<br />

Bauforschung <strong>und</strong> technische europäische<br />

sowie nationale Gesetzgebungsverfahren.


Qualität <strong>und</strong> Verantwortung<br />

Qualität<br />

Nach den Diskussionen um die Bauqualität in<br />

Deutschland Anfang 2010 sah <strong>und</strong> sieht sich<br />

die Bauindustrie in der Pflicht darzustellen,<br />

dass sie Qualität baut <strong>und</strong> verantwortungsbewusst<br />

mit der Sicherheit der Bauwerke in<br />

Deutschland <strong>und</strong> in aller Welt umgeht. Dabei<br />

agieren Bauunternehmen in einer komplexen<br />

Wertschöpfungskette, in der Bauwerke als Unikate<br />

erstellt werden <strong>und</strong> ein Ineinandergreifen<br />

1. Sicherung der erforderlichen<br />

Standards<br />

Ohne kompetente Prozessbeteiligte keine hohe<br />

Prozessqualität! Deshalb sind die Prozessbeteiligten<br />

nach Zuverlässigkeit, Stabilität <strong>und</strong> aktueller<br />

Kompetenz auszuwählen!<br />

Präqualifi kation weiterentwickeln.<br />

2. Der Mensch im Mittelpunkt<br />

des Qualitätsprozesses<br />

Die im Prozess beschäftigten Personen müssen für die<br />

jeweiligen Tätigkeiten ausgebildet sein <strong>und</strong> durch ständige<br />

Weiterbildung auf dem neuesten Stand der Technik<br />

bleiben.<br />

Personalentwicklung in den Unternehmen ist<br />

originäre Qualitätsvoraussetzung.<br />

3. Eindeutige Bestimmung<br />

des Bausolls<br />

Auftraggeber <strong>und</strong> Auftragnehmer sollten ein gemeinsames<br />

Interesse daran haben, vor Vertragsschluss eine<br />

identische Auslegung des Bausolls herbeizuführen.<br />

Prozesse können nur dann effi zient <strong>und</strong> qualitätsorientiert<br />

ablaufen, wenn alle Beteiligten das<br />

gleiche Verständnis über das zu erstellende<br />

Produkt haben.<br />

arbeitsteilig organisierter Abläufe bei verschiedenen<br />

Beteiligten notwendig wird. Dies leisten<br />

deutsche Bauunternehmen verantwortungsvoll<br />

<strong>und</strong> erfolgreich in aller Welt.<br />

Dennoch sind Verbesserungen notwendig. Wie<br />

diese erreicht werden sollen, hat der Hauptverband<br />

der Deutschen Bauindustrie in „10 Kernpunkten<br />

zur Sicherung der Qualität beim Planen<br />

<strong>und</strong> Bauen“ zusammengefasst. An der Erarbeitung<br />

dieser Thesen war auch der DBV beteiligt.<br />

4. Frühzeitige Einbindung des<br />

Ausführenden<br />

Die Einbindung ausführungsbezogenen Fachwissens<br />

bereits während der Planungsphase ist eine Chance,<br />

Projektqualität zu optimieren.<br />

Die frühzeitige Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber<br />

<strong>und</strong> Auftragnehmer sollte durch kooperative Vertragsformen<br />

gefördert werden.<br />

Eine auf vergaberechtliche Aspekte reduzierte<br />

Betrachtung versperrt den Blick für dieses<br />

Verbesserungspotential.<br />

5. Rechtzeitige Planung<br />

Das gemeinsame Verständnis von Auftraggeber <strong>und</strong><br />

Auftragnehmer über Terminabläufe muss die Bereitstellung<br />

von ausführungsreifen Plänen einschließen.<br />

Auch für die Planung muss der Anspruch gelten:<br />

Qualität im ersten Anlauf zum vereinbarten Termin.<br />

6. Verantwortung für die<br />

Ausführungsqualität<br />

Unabhängig von der Notwendigkeit einer professionellen<br />

Bauüberwachung durch den Auftraggeber ist der<br />

Auftragnehmer der Herstellung der vereinbarten Ausführungsqualität<br />

verpfl ichtet.<br />

Höchste Qualität ist nur gemeinsam von Auftraggeber<br />

<strong>und</strong> Auftragnehmer zu erreichen.<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

7. Umfassende Qualitätssicherung<br />

durch den Auftragnehmer<br />

Die umfassende Qualitätssicherung der Ausführung liegt<br />

auch im eigenen Interesse des Auftragnehmers.<br />

Über den Einsatz von qualifi ziertem Personal <strong>und</strong><br />

geeignetem Gerät hinaus sind Qualitätssysteme<br />

auf jeder Baustelle anzuwenden <strong>und</strong> die erbrachte<br />

Leistung sowie der Nachweis ihrer Qualität zu<br />

dokumentieren.<br />

8. Verantwortung für Nachunternehmerleistungen<br />

Im Verhältnis gegenüber dem Auftraggeber sind Nachunternehmerleistungen<br />

wie Eigenleistungen des Auftragnehmers<br />

zu verantworten.<br />

Diesem Gr<strong>und</strong>satz folgend muss das Bauleitungspersonal<br />

des Auftragnehmers die Nachunternehmerleistungen<br />

fachlich beurteilen <strong>und</strong><br />

überwachen können.<br />

9. Entscheidungskompetenz vor Ort<br />

Eine effi ziente Projektabwicklung erfordert schnelle,<br />

richtige <strong>und</strong> verlässliche Entscheidungen.<br />

Hierfür ist es notwendig, dass sowohl der Auftragnehmer<br />

als auch der Auftraggeber mit angemessener<br />

Fach- <strong>und</strong> Entscheidungskompetenz<br />

auf der Baustelle vertreten sind <strong>und</strong> Entscheidungen<br />

fristgerecht treffen.<br />

10. Offene Kommunikation<br />

Um Qualität sicherzustellen, müssen die Beteiligten über<br />

den gleichen Informationsstand verfügen.<br />

Dies erfordert eine aktive, offene <strong>und</strong> leistungsorientierte<br />

Kommunikation.<br />

Transparenz sollte mit zu den gemeinsamen<br />

Projektzielen der Vertragsparteien gehören.<br />

Qualität <strong>und</strong> Verantwortung 29


Kapitel 1<br />

30<br />

Qualität <strong>und</strong> Verantwortung<br />

Verantwortung<br />

Die am Bau Beteiligten sind in der Wertschöpfungskette<br />

mit verschiedenen Verantwortlichkeiten<br />

ausgestattet. Diese Verantwortlichkeiten<br />

beziehen sich meist auf die Einhaltung von Bauverträgen,<br />

Produktnormen, Verwendungsregeln,<br />

Verordnungen usw. Aber auch gesellschaftliche<br />

Verantwortungen werden für die<br />

Bauschaffenden immer wichtiger: Stichworte<br />

wie Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit <strong>und</strong><br />

Energieeinsparung sind hierfür nur einige Beispiele,<br />

verschiedenste Schnittstellen sind betroffen.<br />

Dabei beweist die Baubranche eine<br />

hohe technische Kompetenz, die leider von der<br />

Nichtfachöffentlichkeit nicht immer so wahrgenommen<br />

wird. Dies hängt auch damit zusammen,<br />

dass am Bau die Verantwortung für die<br />

eigene Branche <strong>und</strong> ihre Darstellung nach<br />

außen nach wie vor verbesserungswürdig sind:<br />

Der DBV ist der Auffassung, dass alle Elemente<br />

der Wertschöpfungskette sich durch Entwicklungen<br />

des Marktes, durch Fortschritt der<br />

Technik <strong>und</strong> Innovationen sowie durch die komplexe<br />

<strong>und</strong> arbeitsteilig organisierte Gesellschaft<br />

folgerichtig entwickelt haben. Somit haben sie<br />

auch ihre Berechtigung. Fraglich ist aber, wer<br />

unsere Branche dazu zwingt, Verantwortlichkeiten<br />

des Anderen teilweise zu ignorieren oder<br />

eigene Verantwortlichkeiten wider besseres<br />

Wissen auf andere verschieben zu wollen. Hier<br />

ist unsere Branche gefragt, sich selbst zu hinterfragen<br />

<strong>und</strong> wieder zu einem Miteinander zu<br />

finden. Ein partnerschaftlicherer Umgang am<br />

Bau ist anzustreben.


Professionalisierung der Normungsarbeit<br />

Baunormung – eine strategische Aufgabe<br />

Die Beteiligung der Bauausführenden an der<br />

Normung muss verbessert werden. Hierzu sind<br />

Normungsexperten nötig, die aus Unternehmen<br />

<strong>und</strong> Verbänden entsendet werden. Es ist zu<br />

klären, wie der Finanzierungsbedarf für diese<br />

Expertentätigkeit gedeckt werden kann. Zur<br />

Motivation ist deutlicher zu vermitteln, welche<br />

marktstrategische Bedeutung die Normung im<br />

Baubereich insbesondere für die ausführenden<br />

Unternehmen hat.<br />

Dies sind die Ergebnisse einer gemeinsam von<br />

DBV <strong>und</strong> HDB organisierten Strategietagung<br />

Normung, die am 17. Juni 2009 in Berlin<br />

stattfand. Bei der vom DBV-Vorsitzenden <strong>und</strong><br />

HDB-Vizepräsidenten Prof. Nußbaumer geleiteten<br />

Tagung wurde beraten, wie die Beteiligung<br />

der bauausführenden Unternehmen an der Baunormung<br />

systematisiert, koordiniert <strong>und</strong> intensiviert<br />

werden kann. Anlass war u. a. die Erkenntnis,<br />

dass Normen immer umfangreicher,<br />

siehe Bild 1, <strong>und</strong> weniger praxistauglich werden.<br />

Zudem nimmt die Zahl der Normen stetig<br />

zu, siehe Bild 2.<br />

Die wesentliche Erkenntnis ist, dass die technischen<br />

Gremien von DBV <strong>und</strong> HDB stärker in<br />

die Spiegelung der Normungsarbeiten eingeb<strong>und</strong>en<br />

werden müssen. Dabei gilt es, die Normungsarbeit<br />

in Prioritäten einzuteilen, siehe<br />

Bild 3 zur Umsetzung im DBV, <strong>und</strong> eine der<br />

Relevanz entsprechende Begleitung <strong>und</strong> Betreuung<br />

der Normungsarbeit zu organisieren.<br />

Ziel von DBV <strong>und</strong> HDB ist, eine gemeinsame<br />

„Normungsstrategie“ zu entwickeln, um praxisorientierte,<br />

verständliche <strong>und</strong> richtige Normen<br />

zu erhalten. Dabei ist aufgr<strong>und</strong> der bestehenden<br />

Ressourcen <strong>und</strong> der hohen Anzahl der Normungsgremien,<br />

siehe Bild 4, eine Fokussierung<br />

auf wichtige Felder unabdingbar.<br />

Seitens des HDB soll sich die bauindustrielle<br />

Interessensvertretung nach dem Beschluss<br />

des Hauptausschusses Technik (HATECH) auf<br />

die Begleitung der wichtigsten bauindustrierelevanten<br />

Normenausschüsse sowie auf eine<br />

Beteiligung an der Normenentstehung, also<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Torsten Bahke, DIN-Direktor:<br />

„Nichtbeteiligung an<br />

der Normung hinterlässt<br />

kein Vakuum!“<br />

Bild 1: Anstieg des Umfangs der Normung im <strong>Beton</strong>bau Bild 2: Anzahl der veröffentlichten Dokumente im Bauwesen,<br />

Quelle: NABau im DIN<br />

Professionalisierung der Normungsarbeit 31


Kapitel 2<br />

32<br />

Professionalisierung der Normungsarbeit<br />

einen „pränormativen Ansatz“, beschränken.<br />

Dabei wird für den HDB der HATECH als zu-<br />

keine Begleitung<br />

des NABau-Gremiums<br />

Bild 4: Normenausschuss Bauwesen<br />

Interessenvertretung<br />

durch koop. Verband<br />

ständiges Gremium die bauindustrielle Normenstrategie<br />

steuern.<br />

ca. 300 NABau-Gremien<br />

Vorauswahl DBV<br />

Einstufung nach<br />

Relevanz durch<br />

DBV-Gremien<br />

keine Relevanz geringe Relevanz Relevanz hohe Relevanz<br />

Mitarbeit durch<br />

Ehrenamtler sowie durch<br />

Hauptamt<br />

aktives Einbringen<br />

abgestimmter Positionen<br />

in das NABau-Gremium<br />

Bericht an DBV-HA Positionsbestimmung im DBV-HA<br />

Einsatz von 3er Teams<br />

je Themenschwerpunkt;<br />

Koordinierung durch DBV<br />

umfängliche Begleitung<br />

durch 3er-Team<br />

Übernahme inhaltlicher<br />

Koordinierung<br />

des NABau-Gremiums<br />

Bild 3: Unterscheidung der Normungsarbeit nach Relevanz aus Sicht der Bauausführenden<br />

Normenausschuss Bauwesen<br />

NABau<br />

22 Fachbereiche<br />

Abdichtung <strong>Beton</strong>bau<br />

Vermessung<br />

364 Arbeitsausschüsse<br />

(in ca. 50 wirken DBV-Vertreter mit)


Für den DBV haben dessen Hauptausschüsse<br />

vereinbart, sich schwerpunktmäßig in den Gremien<br />

des Fachbereichs 07 des NABau zu engagieren.<br />

Dies ist der für den <strong>Beton</strong>bau zuständige<br />

Fachbereich. Untereinander haben die<br />

Hauptausschüsse Bauausführung (HABA), <strong>Bautechnik</strong><br />

(HAB) <strong>und</strong> Baustofftechnik (HABT) eine<br />

fachbezogene Aufteilung der Gremien vorgenommen,<br />

um die Arbeiten an Normen zu spiegeln.<br />

Ebenso wurden die Gremien des DAfStb<br />

so aufgeteilt, dass die einzelnen Hauptaus-<br />

schüsse für einzelne Arbeitsgremien verantwortlich<br />

sind. Für die DBV-Vertreter in Normungsgremien<br />

des DIN hat der DBV-Vorstand<br />

zudem Gr<strong>und</strong>sätze verabschiedet, die dem Ziel<br />

dienen, die Spiegelung der Normungsaktivitäten<br />

effizienter in den technischen Gremien des<br />

DBV zu etablieren. Diese Gr<strong>und</strong>sätze werden<br />

seitdem sukzessive umgesetzt. Besonderes<br />

Ziel ist dabei, die Fachkompetenzen in den<br />

DBV-Gremien zu nutzen, um Positionen zu<br />

Normungsthemen zu erarbeiten.<br />

Gr<strong>und</strong>sätze der Mitarbeit als Vertreter des Deutschen <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong>s E.V. in<br />

nationalen Normungsgremien des DIN<br />

1. DBV-Vertreter in einem Normungsgremium des DIN kann jeder Vertreter eines DBV-Mitglieds<br />

werden.<br />

2. Die Mitarbeit ist ehrenamtlich. Es werden vom DBV keine Kosten erstattet.<br />

3. Die Mitarbeit als DBV-Vertreter in einem Normungsgremium des DIN erfolgt im Interesse der<br />

Mitglieder des DBV. Die Vertretung von Einzelinteressen ist unter dem Mandat des DBV<br />

ausgeschlossen.<br />

4. In der Zuordnung der interessierten Kreise im Sinne der DIN 820 sieht sich der DBV als<br />

Vertreter der bauausführenden Unternehmen <strong>und</strong> ihrer Interessen an. Vertretern von<br />

Ingenieurbüros oder der Baustoffindustrie, die DBV-Mitglied sind, kann die Vertretung der<br />

Interessen des DBV übertragen werden, wenn übereinstimmende Ziele bestehen.<br />

5. Die im Normungsgremium vertretenen gr<strong>und</strong>sätzlichen Positionen sollen regelmäßig in einem<br />

DBV-Gremium abgestimmt werden. Dazu ist es notwendig, dass ein Mitarbeiter, der den DBV<br />

in einem Normungsgremium vertritt, auch in einem technischen Gremium des DBV mitwirkt<br />

<strong>und</strong> dort über die Beratungen in einem Normungsgremium berichtet.<br />

6. Gr<strong>und</strong>sätzlich wird eine aktive Mitarbeit in einem Normungsgremium des DIN erfolgen. Eine<br />

nachrichtliche Teilnahme an den Beratungen soll auf Ausnahmen beschränkt sein.<br />

7. Die Zuordnung der Themen zu einem technischen Gremium des DBV nimmt das Kollegium der<br />

Vorsitzenden der DBV-Hauptausschüsse <strong>Bautechnik</strong> (HAB), Baustofftechnik (HABT) <strong>und</strong><br />

Bauausführung (HABA) auf Vorschlag der DBV-Geschäftsführung vor.<br />

8. Die Autorisierung als DBV-Vertreter nimmt die Geschäftsführung des DBV im Auftrag des<br />

Vorstands wahr.<br />

9. Die Autorisierung gegenüber dem DIN als DBV-Vertreter verpflichtet <strong>und</strong> ist insofern an die<br />

Einhaltung der vorgenannten Bedingungen geknüpft.<br />

10. Möchte ein autorisierter DBV-Vertreter seine Mitarbeit in einem DIN-Gremium beenden,<br />

informiert er hierüber die DBV-Geschäftsführung. Es kann ein Vorschlag zur Nachfolge<br />

unterbreitet werden.<br />

Beschlossen vom DBV-Vorstand am 21. April 2010<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Professionalisierung der Normungsarbeit 33


Kapitel 2<br />

34<br />

Professionalisierung der Normungsarbeit<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich sind in der Baunormung zwei Felder<br />

zu unterscheiden, nämlich: erstens die Bereiche,<br />

in denen die Bauausführenden Interessen<br />

verfolgen, die sich zu einem nicht<br />

unerheblichen Teil von denen anderer am Bau<br />

Beteiligter unterscheiden (müssen) – dies sind<br />

so genannte „Lobbyaufgaben der Normung“.<br />

Hierzu zählen insbesondere fast immer die<br />

Normen für Bauprodukte <strong>und</strong> die darin enthaltenen<br />

Regelungen für die Schnittstelle zwischen<br />

Hersteller <strong>und</strong> Verwender. Hier – <strong>und</strong> bei<br />

ähnlichen Fragestellungen, z. B. bei den Allgemeinen<br />

Technischen Vertragsbedingungen<br />

(ATV) der Normen im Teil C der VOB – sind<br />

Baugewerbe <strong>und</strong> Bauindustrie als Bauausführende<br />

gemeinsam gefordert, ihre Interessen<br />

selber <strong>und</strong> eigenständig – also meist ohne Unterstützung<br />

Dritter – wahrzunehmen <strong>und</strong><br />

durchzusetzen.<br />

Neben diesen Normungsfeldern gibt es – zweitens<br />

– Bereiche, in denen zwischen mehreren<br />

Baubeteiligten gleichgerichtete Interessen bestehen.<br />

Hier können zur Ressourcenschonung<br />

gemeinsame Interessensvertretungen aufgebaut<br />

werden. Ein solcher Fall liegt bei den europäischen<br />

Bemessungsnormen (Eurocodes)<br />

vor: Neben den Bauausführenden sind insbesondere<br />

die beratenden <strong>und</strong> Prüfingenieure betroffen.<br />

Daher soll in einem von den Betroffenen<br />

getragene Initiative praxisgerechte<br />

Regelwerke im Bauwesen (PraxisRegelnBau)<br />

gemeinsam <strong>und</strong> aufeinander abgestimmt an<br />

der nächsten Generation der Eurocodes gearbeitet<br />

werden, um diese praxistauglicher zu<br />

gestalten.<br />

Bild 5: Vorgesehene Struktur der Initiative praxisgerechte Regelwerke im Bauwesen 1)<br />

1) Erläuterung der Abkürzungen (siehe Anhang Seite 94)


Zur Verbesserung der Praxistauglichkeit der<br />

Regelwerke im Bauwesen in Deutschland <strong>und</strong><br />

Europa sollen praxisnahe pränormative Arbeiten<br />

im Vorfeld der Erstellung von Normen <strong>und</strong><br />

anderen Regelwerken durchgeführt werden.<br />

Dabei sollen folgende Punkte besondere Berücksichtigung<br />

finden:<br />

a) Beinhaltung nur praxisrelevanter Regeln;<br />

b) Vermeidung zwar wissenschaftlich korrekter,<br />

jedoch unnötig komplizierter Nachweiskonzepte;<br />

c) Beinhaltung alternativer Nachweisführungen<br />

nur in Ausnahmefällen;<br />

d) Beschränkung der Konstruktionsregeln auf<br />

Gr<strong>und</strong>prinzipien;<br />

e) Übersichtliche Strukturierung für die praktische<br />

Anwendung;<br />

f) Verträglichkeit der Nachweiskonzepte <strong>und</strong><br />

Regeln zwischen den einzelnen Fachnormen.<br />

Diese Initiative zu pränormativen Arbeiten soll<br />

als eingetragener <strong>Verein</strong> die in Bild 5 dargestellte<br />

Struktur erhalten: Es werden zunächst<br />

sechs Projektgruppen gebildet, die jeweils aus<br />

einem Projektgruppenleiter <strong>und</strong> weiteren Experten<br />

bestehen, die von den interessierten Institutionen<br />

benannt werden sollen. Die Kosten belaufen<br />

sich für diesen Ansatz insgesamt auf<br />

mehr als 2 Mio. Euro pro Jahr (400.000 Euro<br />

je Projektteam <strong>und</strong> Jahr). Diese sollen von den<br />

genannten Institutionen durch finanzielle Beiträge<br />

getragen werden. Am 13. Januar 2011<br />

wurde der <strong>Verein</strong> in Berlin gegründet.<br />

Die übergeordneten Ziele des DBV in der Baunormung<br />

sind somit deren praxisorientierte<br />

Gestaltung sowie die Professionalisierung der<br />

Normungsabläufe durch eine Stärkung der pränormativen<br />

Arbeit bei stärkerer Einbindung der<br />

technischen Gremien des DBV in die Normungsarbeit.<br />

Teilnehmer der Gründungsversammlung der Initiative praxisgerechte Regelwerke im Bauwesen (v. l. n. r.):<br />

Dr. Ronald Rast (DGfM), Dr. Kirsten Laackmann (DGGT), Friedhelm Heuser (HDB), Dr. Hans-Peter<br />

Andrä (stellvertretender Vorsitzender, BVPI), Michael Heide (ZDB), Prof. Manfred Nußbaumer (Vorsitzender,<br />

DBV). Dr. Jens Karstedt (BIngK), Sabine von Berchem (VBI), Dr. Udo Wiens (DAfStb), Manfred<br />

Tiedemann (BVPI), Prof. Karl G. Schütz (BIngK), Dr. Lars Meyer (Geschäftsführer, DBV); es fehlt:<br />

Dr. Volkmar Bergmann (DSTV)<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Professionalisierung der Normungsarbeit 35


Kapitel 3<br />

36<br />

Eurocodes <strong>und</strong> pränormative Arbeiten<br />

Eurocodes <strong>und</strong> pränormative Arbeiten<br />

Erprobung <strong>und</strong> Verbesserung des Eurocode 2 –<br />

Die „EC2-Pilotprojekte“<br />

Im Vorfeld der bauaufsichtlichen Einführung<br />

wurde DIN EN 1992-1-1: Eurocode 2 Bemessung<br />

<strong>und</strong> Konstruktion von Stahlbeton- <strong>und</strong><br />

Spannbetontragwerken – Teil 1-1: Allgemeine<br />

Bemessungsregeln für den Hochbau mit Nationalem<br />

Anhang von Praktikern im Rahmen eines<br />

DIBt-Forschungsvorhabens „EC2-Pilotprojekte“<br />

ausführlich erprobt <strong>und</strong> fortentwickelt. Diese<br />

Erprobungsphase wurde gemeinsam von den<br />

Verbänden B<strong>und</strong>esvereinigung der Prüfingenieure<br />

für <strong>Bautechnik</strong>, <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong><br />

E.V. <strong>und</strong> Verband Beratender Ingenieure<br />

genutzt, um die Praxistauglichkeit <strong>und</strong><br />

Normenakzeptanz zu verbessern.<br />

Folgende Arbeitsschritte führten zur<br />

Erreichung dieses Ziels:<br />

Systematischer Vergleich von Bemessungsergebnissen<br />

nach DIN 1045-1 <strong>und</strong> EC2 an<br />

typischen Bauteilen mit praktisch vorkommenden<br />

Parametern (Stichproben),<br />

Überprüfung der Sicherheit der Bemessungsergebnisse,<br />

Überprüfung der Bewehrungs- <strong>und</strong> Konstruktionsregeln,<br />

Überprüfung <strong>und</strong> Verbesserung der praktischen<br />

Handhabbarkeit des EC2 (verständlichere<br />

Formulierungen, zusätzliche Erläuterungen),<br />

Beantwortung vieler Auslegungsfragen <strong>und</strong><br />

Einarbeitung in den NA,<br />

Erarbeitung von Daten <strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong>material<br />

für Sek<strong>und</strong>ärliteratur,<br />

Test <strong>und</strong> Überarbeitung der Bemessungssoftware<br />

auf EC2-Regeln,<br />

Abschätzung wirtschaftlicher Folgen des EC2<br />

(Bewehrungsgehalte, Bauteilabmessungen).<br />

Die Ergebnisse haben sich in einem Abschlussbericht<br />

<strong>und</strong> in Neuausgaben der DIN EN 1992-<br />

1-1:2011-01 <strong>und</strong> des zugehörigen Nationalen<br />

Anhangs niedergeschlagen. Darüber hinaus<br />

sind eine Reihe von Hintergr<strong>und</strong>erläuterungen<br />

zum Eurocode 2 erschienen, die zu großen Teilen<br />

auf den Arbeitsergebnissen aus der Erprobungsphase<br />

beruhen. Zur bauaufsichtlichen<br />

Einführung werden danach die notwendige Sek<strong>und</strong>ärliteratur<br />

sowie getestete Softwarelösungen<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Die Ergebnisse der Erprobungsphase haben die<br />

Voraussetzungen geschaffen, den EC2 mit<br />

einem Stichtag 1. Juli 2012 ohne Übergangszeit<br />

bauaufsichtlich einzuführen <strong>und</strong> seine Anwendung<br />

schon ab 2011 parallel zu DIN 1045-<br />

1 bauaufsichtlich zu gestatten.<br />

Zur Vorbereitung der bauaufsichtlichen Einführung<br />

veranstaltet der DBV gemeinsam mit den<br />

anderen Planerverbänden, dem DIBt, dem<br />

DAfStb, den Fachverlagen Beuth sowie Ernst &<br />

Sohn deutschlandweit Einführungstagungen<br />

zum EC2. Ein ausführlicher Tagungsband „Der<br />

Eurocode 2 für Deutschland“ wurde erarbeitet<br />

<strong>und</strong> begleitet diese Veranstaltungen.


Nachhaltiges Bauen<br />

DBV <strong>und</strong> Hauptverband haben seit 2001 die<br />

Entwicklung des Deutschen Gütesiegels Nachhaltiges<br />

Bauen am R<strong>und</strong>en Tisch des B<strong>und</strong>esministeriums<br />

für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<br />

(BMVBS) begleitet. Ziel war es, konkrete<br />

Kriterien zu erarbeiten, um die Nachhaltigkeit<br />

von Bauwerken messbar <strong>und</strong> damit auch bewertbar<br />

zu machen. Gleichzeitig wurde eine Integration<br />

der Nachhaltigkeitsdiskussion in jene<br />

zur Verbesserung der Bauqualität verfolgt. In<br />

r<strong>und</strong> sieben Jahren entstand ein umfangreicher<br />

Kriterienkatalog, der die relevanten Aspekte des<br />

Nachhaltigen Bauens am Beispiel von Büro- <strong>und</strong><br />

Verwaltungsneubauten konkretisiert. Definiert<br />

wurden 63 Kriterien, die in sechs Hauptkriteriengruppen<br />

gegliedert sind. Die Kriterien betreffen<br />

die ökologische, die ökonomische <strong>und</strong> die<br />

soziokulturelle/funktionale Qualität des Gebäudes<br />

ebenso wie die Qualität der technischen<br />

Ausführung, die Planungs- bzw. Prozessqualität<br />

<strong>und</strong> die gesondert betrachtete Standortqualität.<br />

Nachdem die Kriterien Mitte 2008 entwickelt<br />

waren, wurde bis Ende 2008 eine erste Pilotphase<br />

durchgeführt, um an 16 ausgewählten<br />

Büro- <strong>und</strong> Verwaltungsbauten die Praxistauglichkeit<br />

des Bewertungs- <strong>und</strong> Zertifizierungssystems<br />

zu testen <strong>und</strong> Verbesserungen vorzunehmen.<br />

Im Januar 2009 vergab B<strong>und</strong>esbauminister<br />

Tiefensee auf der BAU in München die<br />

ersten Deutschen Gütesiegel Nachhaltiges<br />

Bauen. Gleichzeitig startete die zweite Pilotphase,<br />

die dazu diente, die Ergebnisse der ersten<br />

Pilotphase zu evaluieren <strong>und</strong> den Kriterienkatalog<br />

erneut zu überprüfen. Mit dem Ende<br />

der zweiten Pilotphase im Winter 2009/2010<br />

wurde der Kriterienkatalog (Version 2009) vom<br />

BMVBS herausgegeben <strong>und</strong> für die Öffentlichkeit<br />

frei zugänglich gemacht (www.nachhaltigesbauen.de).<br />

Der enge Zeitrahmen für die beiden Pilotphasen<br />

hat dazu beigetragen, dass das Deutsche<br />

Gütesiegel Nachhaltiges Bauen dem Markt zeitnah<br />

zur Verfügung gestellt werden konnte. Allerdings<br />

gelang es nicht mehr, die frühere inhaltliche<br />

Transparenz aufrechtzuerhalten. So<br />

wurde u. a. nicht detailliert veröffentlicht, wie<br />

die Bewertung der ausgezeichneten Büro- <strong>und</strong><br />

Verwaltungsgebäude zustande gekommen ist.<br />

Für Bauherren <strong>und</strong> Planer aktueller Bauvorhaben<br />

ist es jedoch von besonderem Interesse zu<br />

erfahren, auf Gr<strong>und</strong>lage welcher Qualitäten <strong>und</strong><br />

baulichen Ausgestaltung ein Gütesiegel in<br />

„Gold“, „Silber“ oder „Bronze“ vergeben wurde.<br />

Der DBV hat daher Mitte 2009 mit der Erarbeitung<br />

des Sachstandberichtes „Nachhaltiges<br />

Bauen – Hinweise zur Gebäudebewertung“ begonnen,<br />

der im Dezember 2010 veröffentlicht<br />

wurde. Der Sachstandbericht will dazu beitragen,<br />

die inhaltliche Transparenz des Bewertungs-<br />

<strong>und</strong> Zertifizierungssystems zu verbessern.<br />

Neben einem Überblick über die Kriterien<br />

wird daher an einem konkreten Projekt der ersten<br />

Pilotphase, dem Neuen Regionshaus Hannover,<br />

dargestellt, welche Aspekte berücksichtigt<br />

<strong>und</strong> wie sie baulich umgesetzt wurden, um<br />

das Gebäude nachhaltig zu gestalten. Die Darstellung<br />

der Maßnahmen <strong>und</strong> deren Bewertung<br />

gemäß Kriterienkatalog stehen im Fokus des<br />

Sachstandberichts. Der Bilfinger Berger Hochbau<br />

GmbH, die uns die Informationen zum<br />

Neuen Regionshaus Hannover zur Verfügung<br />

gestellt hat, sei an dieser Stelle nochmals<br />

herzlich gedankt.<br />

Als sich abzeichnete, dass der R<strong>und</strong>e Tisch zu<br />

einem vorläufigen Abschluss bei der Kriterienentwicklung<br />

finden würde, gründete sich Mitte<br />

2007 die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges<br />

Bauen e.V. (DGNB). Die DGNB beteiligte<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Nachhaltiges Bauen 37


Kapitel 4<br />

38<br />

Nachhaltiges Bauen<br />

sich an der Weiterentwicklung des Systems<br />

<strong>und</strong> arbeitete insbesondere im Rahmen der Pilotphasen<br />

zu Fragen der praktischen Umsetzbarkeit<br />

zu. Zwischen DGNB <strong>und</strong> BMVBS war<br />

dabei folgende Aufgabenverteilung geplant: Als<br />

Siegelgeber agiert das BMVBS auch als die Institution,<br />

die die Kriterien <strong>und</strong> deren Ausgestaltung<br />

abschließend festlegt, während die<br />

DGNB die praktische Umsetzung des Systems<br />

organisiert <strong>und</strong> die erforderliche Infrastruktur,<br />

von der Ausbildung bis zum Zertifizierungsausschuss,<br />

einrichtet <strong>und</strong> unterhält.<br />

Anfang 2009 wurde jedoch deutlich, dass<br />

diese Aufgabenverteilung nicht umgesetzt werden<br />

kann. Zum einen wuchs die Kritik an einer<br />

Monopolstellung der DGNB. Zum anderen entwickelte<br />

die DGNB allein neue Systemvarianten<br />

für weitere Bauwerkstypen <strong>und</strong> zur Anpassung<br />

an europäische <strong>und</strong> internationale Märkte. Das<br />

BMVBS nahm bei diesen neuen Varianten nicht<br />

die Rolle als Siegelgeber <strong>und</strong> Gestalter der Kriterien<br />

ein. Im Oktober 2009 gaben BMVBS<br />

<strong>und</strong> DGNB daher auf der Expo Real in München<br />

bekannt, sich für die Zukunft neu aufgestellt zu<br />

haben. Statt des zunächst verfolgten „Beleihungsmodells“<br />

wird nun das sogenannte „Anerkennungsmodell“<br />

umgesetzt.<br />

Beim „Anerkennungsmodell“ haben beliebige<br />

Organisationen die Möglichkeit, Nachhaltigkeitsbewertungs-<br />

<strong>und</strong> -zertifizierungssysteme<br />

zu entwickeln <strong>und</strong> zu vermarkten. Das BMVBS<br />

hat am 15. April 2010 mit seiner „Bekanntmachung<br />

über die Nutzung <strong>und</strong> die Anerkennung<br />

von Bewertungssystemen für das nachhaltige<br />

Bauen“ gr<strong>und</strong>sätzliche Anforderungen an derartige<br />

Systeme, deren Bewertung <strong>und</strong> Qualitätssicherung<br />

formuliert. Soweit ein System einer<br />

Organisation diese Anforderungen erfüllt, kann<br />

ein Antrag auf Anerkennung an das BMVBS gestellt<br />

werden. Bei Anerkennung darf neben dem<br />

Siegel der Organisation auch der Zusatz „vom<br />

BMVBS geprüftes <strong>und</strong> anerkanntes System“<br />

vergeben werden.<br />

Damit wird der Markt für weitere Bewertungs<strong>und</strong><br />

Zertifizierungssysteme auch anderer Anbieter<br />

geöffnet. Die von der Bauindustrie <strong>und</strong><br />

vielen Akteuren des R<strong>und</strong>en Tisches angestrebte<br />

b<strong>und</strong>eseinheitliche Lösung ist mit dem Anerkennungsmodell<br />

kaum zu realisieren. Potenzielle<br />

Interessenten, seien es Bauherren, Planer<br />

oder auch Auditoren, werden sich zukünftig mit<br />

einer Vielzahl von Systemen befassen müssen,<br />

um das im Einzelfall optimale System herauszufiltern.<br />

Der neue Arbeitskreis Nachhaltigkeit, der an<br />

den Hauptausschuss Technik des Hauptverbandes<br />

angeb<strong>und</strong>en ist <strong>und</strong> sich im November<br />

2010 konstituiert hat, hat diese Entwicklung<br />

diskutiert <strong>und</strong> mit Sorge festgestellt, dass das<br />

Ziel der Bauausführenden gefährdet ist, zu<br />

einem wettbewerbsfähigen <strong>und</strong> starken b<strong>und</strong>eseinheitlichen<br />

System zur Bewertung nachhaltiger<br />

Gebäude zu kommen. Es wird befürchtet,<br />

dass mit der Zunahme von Siegeln,<br />

Nutzungsprofilen <strong>und</strong> Standards (z. B. green<br />

building; Passivhausstandard der TU Darmstadt)<br />

ein „Dschungel“ entsteht, der zu einer<br />

Abwertung des Nachhaltigen Bauens insgesamt<br />

führt. Der Arbeitskreis hat daher beschlossen,<br />

in 2011 einen weiteren Versuch zu<br />

unternehmen, mit den Entscheidern des<br />

BMVBS <strong>und</strong> der DGNB nach einem Lösungsweg<br />

für ein starkes b<strong>und</strong>eseinheitliches Gütesiegel<br />

zu suchen.


Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen<br />

Das DBV-Merkblatt „Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen“<br />

ist seit 2005 in einer ersten Ausgabe<br />

veröffentlicht. Erstmals wurde ein Gebäudetyp<br />

ganzheitlich mit Blick auf die Objekt-, Tragwerks-<br />

<strong>und</strong> TGA-Planung unter Berücksichtigung<br />

verschiedener Bauweisen in einem DBV-<br />

Merkblatt behandelt.<br />

Zum Merkblatt <strong>und</strong> zur DIN 1045-1 mit den<br />

Erläuterungen in den DAfStb-Heften 525/526<br />

sind weitere Erfahrungen zur Dauerhaftigkeit<br />

von Parkdecks <strong>und</strong> Tiefgaragen gesammelt<br />

worden. In der Fachöffentlichkeit werden die<br />

verschiedenen Regelungen, Auslegungen <strong>und</strong><br />

Erläuterungen zum Teil sehr kontrovers diskutiert.<br />

Dies wurde zum Anlass genommen, das<br />

DBV-Merkblatt „Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen“<br />

sowie die Hefte 525/526 in einer 2. überarbeiteten<br />

Ausgabe herauszugeben.<br />

Dabei sollten die Empfehlungen <strong>und</strong> Auslegungen<br />

konsistent <strong>und</strong> widerspruchsfrei sein <strong>und</strong><br />

den anerkannten Stand der Technik widerspiegeln.<br />

Um diesen aktuellen Stand festzustellen,<br />

fand Ende November 2009 ein DAfStb/DBV-<br />

Fachkolloqium statt, an dem die Auffassung<br />

der Mehrheit der beteiligten Fachleute festgestellt<br />

wurde. Die Ergebnisse sind in die<br />

DAfStb-Hefte eingeflossen, wobei die detailliertere<br />

Umsetzung der allgemein formulierten<br />

Dauerhaftigkeitsanforderungen dem DBV-Merkblatt<br />

überlassen wurde.<br />

Die Diskussionen konzentrierten sich auf die<br />

wesentlichen Fragen<br />

nach der Notwendigkeit von Gefälle auf Parkdecks,<br />

nach der Höhe von Beschichtungen an aufgehenden<br />

Bauteilen,<br />

nach Erfordernis <strong>und</strong> Inhalt eines Wartungsplanes,<br />

nach der Eignung verschiedener Beschichtungssysteme.<br />

Die Ausführungsvarianten <strong>und</strong> Beschichtungssysteme<br />

für Parkflächen hängen in entscheidendem<br />

Maße vom Konzept der Rissbeherrschung<br />

in den Stahlbeton- bzw. Spannbetonkonstruktionen<br />

ab. Daher wurden im neuen<br />

DBV-Merkblatt „Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen“<br />

entsprechende Entwurfsgr<strong>und</strong>sätze aufgenommen,<br />

die durch den Tragwerksplaner festzulegen<br />

sind. Folgende Entwurfsgr<strong>und</strong>sätze werden<br />

unterschieden:<br />

a) Vermeidung von Rissen in der befahrenen,<br />

chloridbeanspruchten Bauteilfläche durch<br />

die Festlegung von konstruktiven, betontechnischen<br />

<strong>und</strong> ausführungstechnischen Maßnahmen;<br />

b) Festlegung von Rissbreiten in der befahrenen<br />

Bauteilfläche, die die statische bzw.dynamische<br />

Rissüberbrückungsfähigkeit eines<br />

flächigen Oberflächenschutzsystems nach<br />

seinem Aufbringen nicht überschreiten;<br />

c) Festlegung von rechnerischen Rissbreiten in<br />

der befahrenen Bauteilfläche möglichst in<br />

definierten Bereichen, die mit im Entwurf<br />

vorgesehenen lokalen Maßnahmen nach<br />

ihrem Auftreten dauerhaft geschlossen bzw.<br />

abgedichtet werden.<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen 39


Kapitel 5<br />

Ausführungsvarianten für Parkdecks nach DBV-Merkblatt „Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen“<br />

40<br />

Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen<br />

Befahrene Parkfläche aus Stahlbeton- oder Spannbeton mit Instandhaltung<br />

bei Eintrag von Chloriden aus Taumitteln<br />

Variante 1<br />

Hohe Anforderungen an Dichte <strong>und</strong> Dicke der<br />

<strong>Beton</strong>deckung sowie zusätzliche Maßnahme<br />

Variante 1a<br />

Bauweisen mit Rissen<br />

Flächiger<br />

Oberflächenschutz<br />

XD3, XC3<br />

ggf. XF2<br />

WA<br />

cmin = 40 mm<br />

Ein Überblick über die Ausführungsvarianten ist<br />

im nachstehenden Bild dargestellt.<br />

Die 2. überarbeitete Ausgabe dieses Merkblatts<br />

wurde vom Arbeitskreis „Parkhäuser <strong>und</strong><br />

Tiefgaragen“ des Deutschen <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong>s<br />

E.V. unter Einbeziehung mehrerer<br />

Sachverständiger zu Schäden an <strong>Beton</strong>bauwerken<br />

<strong>und</strong> zu Oberflächenschutzsystemen<br />

über einen Zeitraum von 2 Jahren bearbeitet<br />

<strong>und</strong> im September 2010 veröffentlicht. Aufgr<strong>und</strong><br />

der umfassenden Beratung der Merk-<br />

Lokaler<br />

Schutz vor<br />

Chlorideindringen<br />

in<br />

Risse (z. B.<br />

Bandagen)<br />

XD3, XC4<br />

ggf. XF2 oder XF4<br />

WA<br />

cmin = 40 mm<br />

Variante 1b<br />

Rissvermeidende<br />

Bauweisen<br />

Variante 2<br />

Flächiger<br />

Oberflächenschutz<br />

Erweitertes<br />

Instandhaltungskonzept<br />

definierte Wartung,<br />

ggf. Instandsetzung<br />

(Wartungsplan erforderlich)<br />

Variante 2a<br />

Wartungsintervall<br />

mind.<br />

1mal jährlich<br />

XD1, XC3<br />

ggf. XF1<br />

WF<br />

cmin = 40 mm<br />

blattinhalte kann von einer sehr breiten Konsensfindung<br />

ausgegangen werden. Der DBV erhofft<br />

sich daher eine breite Akzeptanz der<br />

Merkblattinhalte bei allen an der Planung <strong>und</strong><br />

Ausführung von Parkbauten Beteiligten.<br />

Die Einführung dieses neuen Merkblatts in die<br />

Praxis wurde durch mehrere DBV-Arbeitstagungen<br />

zu „Parkhäusern <strong>und</strong> Tiefgaragen“ <strong>und</strong><br />

mit dem ergänzenden DBV-Heft 20 als Tagungsband<br />

unterstützt.<br />

Variante 2b<br />

Wartungsintervall<br />

mind.<br />

2mal jährlich<br />

XD1, XC3<br />

ggf. XF1<br />

WF<br />

cmin = 30 mm<br />

Variante 3<br />

Flächige<br />

Abdichtung<br />

nach<br />

DIN 18195-5<br />

oder OS 10<br />

mit<br />

Schutzschicht<br />

(z. B.<br />

Gussasphalt)<br />

XC3<br />

WF<br />

cmin = 20 mm


Bauen im Bestand <strong>und</strong><br />

<strong>Beton</strong>instandsetzung<br />

<strong>Beton</strong>instandsetzung<br />

Für den Schutz <strong>und</strong> die Instandsetzung von <strong>Beton</strong>bauwerken<br />

existieren in Deutschland derzeit<br />

mehrere Regelwerke. Die Situation ist noch<br />

immer geprägt vom Umbruch im Normungswesen,<br />

hervorgerufen durch die angestrebte europäische<br />

Harmonisierung in der Produktnormung.<br />

Dabei steht das über Jahrzehnte in<br />

Deutschland entwickelte Sicherheitsniveau für<br />

die Herstellung <strong>und</strong> Anwendung von Schutz<strong>und</strong><br />

Instandsetzungsprodukten einer „europäisch<br />

harmonisierten“ Produktnormen-Reihe gegenüber.<br />

Hintergr<strong>und</strong> ist das Bestreben der EU, durch<br />

die Einführung einheitlicher Produktnormen den<br />

freien Warenverkehr innerhalb des europäischen<br />

Binnenmarktes zu fördern. Für den Bereich<br />

des Bauwesens regelt die Bauproduktenrichtlinie<br />

sowohl das Inverkehrbringen als auch<br />

die Verwendung von Bauprodukten. Das Bauproduktengesetz<br />

enthält zudem die Forderung<br />

zur CE-Kennzeichnung von Bauprodukten, sobald<br />

für diese eine harmonisierte europäische<br />

Norm vorliegt.<br />

Seit dem 1. Januar 2009 gelten in Deutschland<br />

verbindlich die Teile 2 bis 7 der harmonisierten<br />

Normenreihe DIN EN 1504 „Produkte<br />

<strong>und</strong> Systeme für den Schutz <strong>und</strong> die Instandsetzung<br />

von <strong>Beton</strong>tragwerken“, nach der<br />

Schutz- <strong>und</strong> Instandsetzungsprodukte für <strong>Beton</strong>bauteile<br />

gemäß einer einheitlichen Normung<br />

hergestellt, geprüft <strong>und</strong> gehandelt werden. Die<br />

harmonisierte Normenreihe umfasst nahezu<br />

alle Bereiche des <strong>Beton</strong>schutzes sowie der <strong>Beton</strong>instandsetzung<br />

<strong>und</strong> führt zu einheitlichen<br />

Begriffen <strong>und</strong> Prüfverfahren. Damit verb<strong>und</strong>en<br />

ist auch in Deutschland seit Anfang 2009 die<br />

Verpflichtung, Instandsetzungsprodukte nach<br />

dem Durchlaufen eines Konformitätsnachweisverfahrens<br />

mit dem CE-Zeichen zu kennzeichnen.<br />

Die Umsetzung der übrigen vier von insgesamt<br />

zehn Normen dieser Reihe liegt im Ermessen<br />

des jeweiligen EU-Mitgliedsstaates <strong>und</strong> wurde<br />

für Deutschland angesichts vorhandener <strong>und</strong><br />

bewährter Regelungen nicht vollzogen. Bei der<br />

Schaffung der europäischen Produktnormen<br />

war man sich einig, gr<strong>und</strong>sätzlich ergänzende<br />

nationale Regelungen in den einzelnen Mitgliedsstaaten<br />

zuzulassen, die jedoch nicht im<br />

Widerspruch zur harmonisierten europäischen<br />

Normung stehen dürfen. Hierzulande sind dies<br />

z. B. die sogenannten Restnormen DIN V<br />

18026 für Oberflächenschutzsysteme <strong>und</strong><br />

DIN V 18028 für Rissfüllstoffe.<br />

In Deutschland betreffen die nationalen Regeln<br />

insbesondere die für den Einsatz im statisch<br />

relevanten Bereich vorgesehenen Instandsetzungsprodukte<br />

<strong>und</strong> -systeme. Die deutsche<br />

Bauaufsicht – verkörpert durch die ARGEBAU<br />

(Bauministerkonferenz) <strong>und</strong> das Deutsche Institut<br />

für <strong>Bautechnik</strong> (DIBt) – hat die Aufgabe,<br />

nur solche Bauprodukte im standsicherheitsrelevanten<br />

Bereich verwendbar zu machen, bei<br />

denen die Sicherheit im Interesse des Allgemeinwohls<br />

vorausgesetzt werden kann. Dabei<br />

ist neben der Standsicherheit auch die Verkehrssicherheit<br />

von zunehmender Bedeutung.<br />

Die der Bauaufsicht dafür zur Verfügung stehenden<br />

Instrumente sind zum einen die so genannte<br />

Bauregelliste <strong>und</strong> die Listen der Technischen<br />

Baubestimmungen (Ländersache), für<br />

die das Deutsche Institut für <strong>Bautechnik</strong> eine<br />

ständig aktualisierte Muster-Liste führt.<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Bauen im Bestand <strong>und</strong> <strong>Beton</strong>instandsetzung 41


Kapitel 6<br />

42<br />

Bauen im Bestand <strong>und</strong> <strong>Beton</strong>instandsetzung<br />

Trotz des Vollzuges der vorgeschriebenen Einbindung<br />

der EN 1504 in das deutsche Regelwerk<br />

schafft die gegenwärtige Situation keine<br />

ausreichende Sicherheit auf der Anwenderseite.<br />

Die Ursache liegt in erheblichen Defiziten<br />

der harmonisierten Normenreihe. Diese wurden<br />

nach Untersuchung des Teils 3 „Instandsetzung<br />

statisch <strong>und</strong> nicht statisch relevanter<br />

Bauteile“ von Gutachterseite (BAM Berlin <strong>und</strong><br />

RWTH Aachen) bestätigt. Im Vergleich zu den<br />

drei wichtigsten „Nationalen Regelwerken“, die<br />

den Sicherheitsstandard in Deutschland verkörpern<br />

(Instandsetzungsrichtlinie des DAfStb<br />

(<strong>Deutscher</strong> Ausschuss für Stahlbeton)), ZTV-<br />

ING (Zusätzliche technische Vertragsbedingungen<br />

für Ingenieurbauwerke) <strong>und</strong> ZTV-W (Zusätzliche<br />

technische Vertragsbedingungen für<br />

Wasserbauwerke), wurde festgestellt, dass die<br />

in der DIN EN 1504-3 geforderten Nachweise<br />

nicht ausreichen, um das in Deutschland geltende<br />

Sicherheitsniveau zu erreichen. DIN EN<br />

1504 umfasst nicht alle in Deutschland geforderten<br />

Qualitätsmaßstäbe <strong>und</strong> enthält eine<br />

Vielzahl technisch relevanter Abweichungen in<br />

den Leistungsmerkmalen.<br />

Für eine im November <strong>und</strong> Dezember 2010<br />

veranstaltete Arbeitstagungsreihe erstellte der<br />

DBV einen Tagungsband zum Thema, das DBV-<br />

Heft 19: „Schutz <strong>und</strong> Instandsetzung von <strong>Beton</strong>bauteilen<br />

– Aktuelle Regelwerke <strong>und</strong> Hinweise<br />

zum Stand der Technik“, welches Ende<br />

Oktober 2010 erschien <strong>und</strong> u. a. auf den Tagungen<br />

verteilt wurde.<br />

Überarbeitung der DAfStb-Richtlinie „Schutz <strong>und</strong><br />

Instandsetzung von <strong>Beton</strong>bauteilen“<br />

Die im Jahr 2001 veröffentlichte Richtlinie<br />

„Schutz <strong>und</strong> Instandsetzung von <strong>Beton</strong>bauteilen“<br />

des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton<br />

(DAfStb) ist einerseits an die aktuelle Normung<br />

anzupassen, z. B. an die DIN EN<br />

206-1/DIN 1045 in der Fassung 2001 bzw.<br />

2008. Die aktuelle Überarbeitung berücksichtigt<br />

darüber hinaus aber auch die weitergehenden<br />

Instandsetzungsprinzipien <strong>und</strong> Verfahren<br />

auf Basis der mittlerweile geltenden „harmonisierten“<br />

europäischen Norm EN 1504-9 (bzw.<br />

DIN EN 1504-9). Die vorgesehene Umbenennung<br />

der Instandsetzungsrichtlinie in „Instandhaltungsrichtlinie“<br />

dokumentiert das Ziel einer<br />

umfassenderen Richtlinie mit den Instandhaltungskomponenten<br />

Wartung, Inspektion, Instandsetzung<br />

<strong>und</strong> Verbesserung in Anlehnung<br />

an DIN 31051.<br />

Umfassender soll die Richtlinie auch durch die<br />

Ausdehnung auf die Belange aller bauaufsichtlichen<br />

Rechtsbereiche werden, d. h. neben dem<br />

Hochbau auch auf den Verkehrswegebau <strong>und</strong><br />

den Wasserwegebau.<br />

Als interne Gremien innerhalb des DBV unterstützen<br />

der Hauptausschuss Bauausführung<br />

(HABA) <strong>und</strong> der DBV-Arbeitskreis „Instandsetzung“<br />

die Formulierung von Inhalten zur Umsetzung<br />

dieser Ziele. Das Engagement des DBV in<br />

den DAfStb-Arbeitskreisen „Planung“ (Teil 1 der<br />

RL SIB) <strong>und</strong> „Ausführung“ (Teil 3 der RL SIB)<br />

wird ergänzt durch die Mitarbeit des DBV im<br />

europäischen Normenausschuss Bau (NABau)<br />

AA „Schutz, Instandsetzung <strong>und</strong> Verstärkung<br />

(Sp CEN/TC 104/SC 8)“.


Neben Festlegungen zur gr<strong>und</strong>sätzlichen Vorgehensweise<br />

bei der Instandhaltung sollen die<br />

Planungsgr<strong>und</strong>sätze für die <strong>Beton</strong>instandsetzung<br />

im Teil 1 der neuen Richtlinie stärker als<br />

bisher auf die Nutzungsdauer von <strong>Beton</strong>bauteilen<br />

<strong>und</strong> die erforderlichen Maßnahmen zur Instandhaltung<br />

ausgerichtet werden. Im Interesse<br />

seiner Mitglieder fordert der DBV die<br />

Formulierung praxisgerechter Regelungen, die<br />

eine sachk<strong>und</strong>ige Vorbereitung <strong>und</strong> Planung von<br />

Instandsetzungsarbeiten sicherstellen. Wichtige<br />

Voraussetzung ist die systematische Erfassung<br />

<strong>und</strong> Beurteilung des Ist-Zustandes als<br />

Planungsgr<strong>und</strong>lage. Weiterhin müssen Planer<br />

<strong>und</strong> Anwender für die Ausführung von <strong>Beton</strong>instandsetzungen<br />

am Markt auf verwendungssichere<br />

Bauprodukte zurückgreifen können.<br />

Die Anforderungen, die an Bauprodukte zu stellen<br />

sind, werden in Teil 2 „Anforderungen an<br />

Baustoffe“ der DAfStb-Richtlinie formuliert.<br />

Basis sind die Leistungsmerkmale von Produkten<br />

<strong>und</strong> Systemen nach der Normenreihe DIN<br />

EN 1504 „Produkte <strong>und</strong> Systeme für den<br />

Schutz <strong>und</strong> die Instandsetzung von <strong>Beton</strong>tragwerken“.<br />

Um das bisherige nationale Sicherheitsniveau<br />

für die Anwendung von Instandsetzungsprodukten<br />

sicherzustellen, setzt sich der<br />

DBV im Rahmen seiner Mitarbeit in den<br />

DAfStb-Arbeitskreisen <strong>und</strong> den übrigen Gremien<br />

nachdrücklich dafür ein, dass die in den<br />

europäischen Normen nicht enthaltenen Leistungsmerkmale<br />

ergänzt werden, ggf. national<br />

durch so genannte Restregelungen. Derzeit<br />

wird daran gearbeitet, auf europäischer Ebene<br />

die aus deutscher Sicht notwendigen Leistungsmerkmale<br />

zu ergänzen, um eine konsistente<br />

Regelwerkssituation zu schaffen. Bisher<br />

ist es leider noch nicht gelungen, dass die (von<br />

insbesondere öffentlichen Bauherren in ZTVen)<br />

vorgegebenen Anforderungen auch durch die<br />

am Markt verfügbaren Produkte vollständig erfüllt<br />

werden. Hier sieht der DBV einen besonderen<br />

Schwerpunkt seines Engagements.<br />

Im Teil 3 der Richtlinie, an dessen Überarbeitung<br />

der DBV maßgeblich beteiligt ist, sollen<br />

neben den bisherigen Aspekten „Anforderungen<br />

an die Betriebe <strong>und</strong> Überwachung der Ausführung“<br />

in Anlehnung an Teil 10 von EN 1504<br />

auch Aspekte der Bauausführung ergänzt werden.<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Bauen im Bestand <strong>und</strong> <strong>Beton</strong>instandsetzung 43


Kapitel 7<br />

44<br />

Verwendungssicherheit von Bauprodukten<br />

Verwendungssicherheit von Bauprodukten<br />

Auswirkungen der Bauproduktenverordnung als<br />

Novellierung der Bauprodukten-Richtlinie<br />

Die EU-Kommission verfolgt das wirtschaftspolitische<br />

Ziel, den Binnenmarkt für Produkte jeglicher<br />

Art zu öffnen <strong>und</strong> noch bestehende Handelshemmnisse<br />

in den einzelnen EU-Mitgliedsländern<br />

abzubauen. Hiervon sind auch die Bauprodukte<br />

betroffen.<br />

Maßgebend für deren „Inverkehrbringen“ war<br />

bislang die Bauproduktenrichtlinie aus dem<br />

Jahre 1988. Sie definiert sechs „wesentliche<br />

Anforderungen“ an Bauwerke, die auch von den<br />

Bauprodukten selbst erfüllt werden müssen.<br />

Diese betreffen u. a. die mechanische Festigkeit<br />

<strong>und</strong> Standsicherheit, den Brandschutz, die<br />

Gebrauchstauglichkeit, den Umweltschutz<br />

sowie die energetischen Eigenschaften. Die<br />

Produkteigenschaften werden über das CE-Zeichen<br />

dokumentiert.<br />

Exkurs: Zur Aussagekraft der CE-Kennzeichnung aus Verwendersicht<br />

Das bisherige System hat aus Sicht der Bauwirtschaft<br />

einen fairen Interessensausgleich<br />

zwischen Produkthersteller <strong>und</strong> -verwender (in<br />

der Regel die Unternehmen) sichergestellt. Die<br />

Politik der EU-Kommission läuft jedoch darauf<br />

hinaus, den Produktmarkt weiter zu liberalisieren<br />

<strong>und</strong> mehr Verantwortung für die Prüfung<br />

der Anwendbarkeit <strong>und</strong> der Gebrauchstauglichkeit<br />

von Bauprodukten auf den Verwender (die<br />

Bauunternehmen) zu übertragen. Dabei ist zu<br />

erwähnen, dass die Bauproduktenverordnung<br />

gegenüber der bisherigen Richtlinie einen deutlich<br />

höheren Stellenwert hat: ihr Text ist unverändert<br />

in die nationale Gesetzgebung zu übernehmen.<br />

Hierdurch sind die Rechtsgr<strong>und</strong>sätze<br />

bezüglich des „Inverkehrbringens“ von Bauprodukten<br />

in alle EU-Staaten identisch.<br />

Der potenzielle Verwender von Bauprodukten – also der Bauunternehmer – stellt sich vor dem dargestellten<br />

Hintergr<strong>und</strong> beim Blick auf die Lieferunterlagen oder die Angebote von Baustoffherstellern<br />

häufig die Frage, welchen Sinn es dann eigentlich hat, ein Bauprodukt mit einem „CE-Zeichen“<br />

zu versehen, wenn es nicht allgemein verwendbar ist? Zur Beantwortung dieser Frage ist ein kleiner<br />

Exkurs in die Realitäten innerhalb der Europäischen Union notwendig: Die CE-Kennzeichnung<br />

geht auf eine nachgewiesene Konformität (Erfüllung festgelegter Anforderungen) des Produkts mit<br />

einer harmonisierten europäischen Norm zurück. Das Prädikat „harmonisiert“ kennzeichnet dabei<br />

solche Normen, für die die Europäische Kommission dem Regelsetzer CEN (Europäisches Normungskomitee)<br />

ein definiertes Mandat erteilt hat. Zweck des Mandats ist es, eine in Europa einheitliche<br />

– also harmonisierte – Beurteilung von Produkten <strong>und</strong> damit den freien Warenverkehr innerhalb<br />

der EU zu ermöglichen.<br />

Kurz: Das CE-Kennzeichen bestätigt als eine Art „Marktbefähigungsnachweis“ nur, dass ein Produkt<br />

mit einer harmonisierten europäischen Produktnorm (kurz: hEN) im Einklang steht – aber nicht,<br />

dass es gr<strong>und</strong>sätzlich für spezielle Bauaufgaben geeignet ist oder unbedingt im Einzelfall verwendet<br />

werden kann. Die Verwendung ist eine Angelegenheit der Mitgliedsstaaten der EU, die jeweils<br />

individuelle Regelungen treffen können. Im Kapitel 6 wird dargestellt, welche Probleme beim Einsatz<br />

von Produkten entstehen können, die zwar mit einem CE-Zeichen gekennzeichnet werden, die<br />

aber nicht frei verwendet werden können.


Die Verordnung enthält für Verwender von Bauprodukten<br />

einige kritische Elemente, deren<br />

Auswirkung auf die Praxis auch von der Umsetzung<br />

der Verordnung in den Mitgliedsstaaten<br />

abhängt. Zu diesen kritischen Elementen gehören<br />

insbesondere die so genannten „<strong>Verein</strong>fachten<br />

Verfahren“ für die Leistungserklärung.<br />

Verschiedene Kategorien der Verwendbarkeit von Bauprodukten<br />

1<br />

Kategorien<br />

der Verwendbarkeit<br />

Fall 1<br />

Fall 2<br />

Fall 3<br />

2<br />

Erfüllung der<br />

nationalen<br />

Anforderungen<br />

vollständig<br />

erfüllt<br />

nur bedingt<br />

erfüllt<br />

nicht erfüllt<br />

Fall 1: Die CE-gekennzeichneten Produkte erfüllen<br />

vollständig die in Deutschland vorgegebenen<br />

Anforderungen <strong>und</strong> können ohne Einschränkungen<br />

verwendet werden.<br />

Fall 2: Die CE-gekennzeichneten Produkte erfüllen<br />

nur bedingt die in Deutschland vorgegebenen<br />

Anforderungen <strong>und</strong> können nur mit Einschränkungen<br />

verwendet werden.<br />

Fall 3: Die CE-gekennzeichneten Produkte erfüllen<br />

nicht die in Deutschland vorgegebenen<br />

Anforderungen <strong>und</strong> können nicht verwendet<br />

Unterschiedliche Fälle der Verwendbarkeit<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> dieser Unwägbarkeiten<br />

ist folgerichtig offen, wie Unternehmen zukünftig<br />

mit CE-gekennzeichneten Produkten umgehen<br />

werden. Hierbei sind drei gr<strong>und</strong>sätzliche<br />

Kategorien möglich, siehe Tabelle:<br />

3<br />

Verwendbarkeit der<br />

CE-gekennzeichneten Produkte<br />

in Deutschland<br />

ohne<br />

Einschränkungen<br />

nur mit Einschränkungen<br />

ohne besondere Nachweise keine<br />

Verwendung möglich<br />

4<br />

Beispiele für Produkte<br />

Zement,<br />

Gesteinskörnungen für<br />

<strong>Beton</strong> <strong>und</strong> Mörtel,<br />

Zusatzmittel für <strong>Beton</strong><br />

Glas<br />

tragende Fertigteile aus<br />

<strong>Beton</strong>,<br />

Produkte für die<br />

<strong>Beton</strong>instandsetzung<br />

werden, ohne dass besondere Nachweise geführt<br />

werden.<br />

Bei Fall 1 ist die Frage, ob die uneingeschränkte<br />

Verwendbarkeit durch die Bauaufsicht<br />

in Deutschland eineindeutig festgelegt<br />

wird <strong>und</strong> wie diese Produkte erkennbar werden.<br />

Eventuell ist hier ein Verwendbarkeitszeichen<br />

notwendig.<br />

Für die wahrscheinlich häufig auftretende Situation<br />

nach Fall 2, in der nationale Abweichungen<br />

bestehen, ist derzeit ungeklärt, wie<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Verwendungssicherheit von Bauprodukten 45


Kapitel 7<br />

46<br />

Verwendungssicherheit von Bauprodukten<br />

etwaige Einschränkungen festgestellt <strong>und</strong> insbesondere<br />

für den Verwender eindeutig kenntlich<br />

gemacht werden. Bisherige Regelungen<br />

über die Bauregelliste B, deren gr<strong>und</strong>sätzliche<br />

<strong>und</strong> produktspezifische Anlagen inklusive Verweisen<br />

auf die Listen der Technischen Baubestimmungen<br />

(siehe das Beispiel Glas nach EN<br />

Auszug aus der Bauregelliste B für Glas nach EN 572-9<br />

1. CE-Zeichen ➔ Bauregelliste B<br />

2. Baurregelliste B Teil 1 ➔ laufende Nummer für Bauprodukt<br />

572-9 in Bild 1) sind für den Verwender oft zu<br />

intransparent <strong>und</strong> sehr aufwändig, siehe Bild 2.<br />

In der ungünstigsten Situation, in der die Unbrauchbarkeit<br />

festgestellt wird (Fall 3) muss<br />

geklärt werden, wer diese Feststellung trifft<br />

<strong>und</strong> wie diese kenntlich gemacht werden soll.<br />

3. Anlage 01 zur laufenden Nummer ➔ Verweis Stufen <strong>und</strong> Klassen gemäß Liste der Technischen<br />

Baubestimmungen<br />

4. Liste der Technischen Baubestimmungen ➔ Verweis auf Bauregelliste A Teil 1 in der Anlage zur<br />

laufenden Nummer LTB<br />

5. Baurregelliste A Teil 1 ➔ laufende Nummer für Bauprodukt<br />

6. Anlage 11.5 zur laufenden Nummer in BRL A Teil 1 ➔ Übereinstimmungserklärung des<br />

Herstellers notwendig<br />

Notwendige Schritte zur Überprüfung der Verwendbarkeit von Glas nach EN 572-9


Für den bauordnungsrechtlichen Bereich wird<br />

diese Festlegung durch die Bauaufsicht in der<br />

Bauregelliste getroffen <strong>und</strong> auf das Erfordernis<br />

von allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen<br />

für die Verwendung hingewiesen. Jedoch werden<br />

betroffene Produkte nicht in diesem Sinne<br />

gekennzeichnet. Darüber hinaus ist die Verwendbarkeit<br />

im Sinne der Erfüllung privatrechtlicher<br />

Vorgaben (Werkvertragsrecht) hiervon<br />

nur mittelbar berührt.<br />

Als vorläufiges Fazit kann festgehalten werden,<br />

dass die Verwendungssicherheit von Bauprodukten<br />

nicht auf europäischer Ebene geregelt<br />

werden wird. Folglich sind nationale Systeme<br />

unabdingbar. In Gesprächen zwischen betroffenen<br />

Institutionen wurde zwar darüber beraten,<br />

nationale Verwendungsnormen für europäisch<br />

definierte Bauprodukte zu erarbeiten. Dies<br />

wäre jedoch nur im vorgenannten Fall 1 die folgerichtige<br />

Umsetzungsform. Bereits umgesetzt<br />

ist dieser Weg beispielsweise für Zemente<br />

nach EN 197 durch die Regelung ihrer Verwendung<br />

in DIN 1045-2.<br />

Dieser Ansatz führt also nur unter der Bedingung<br />

zum Erfolg, dass es sich bei den Unterschieden<br />

zwischen europäischer Definition der<br />

Eigenschaften <strong>und</strong> der nationalen Definition um<br />

reine „Sprachunterschiede“ handelt. Hierzu zählen<br />

beispielsweise unterschiedliche Bezeichnungen<br />

<strong>und</strong> Grenzen für Klassifizierungen (Beispiel:<br />

Dichteklassen).<br />

Problematisch wird es jedoch, wenn sich die<br />

europäische Definition der Leistungsfähigkeit<br />

an abweichenden physikalischen, mechanischen<br />

oder chemischen Eigenschaften orientiert. Ein<br />

Beispiel hierfür ist, wenn das Verhalten des<br />

Produkts unter Bewitterung bei unterschiedli-<br />

chen Konditionen ermittelt wird. In einer solchen<br />

Situation (Fall 2 oder Fall 3) wären zur<br />

Definition von Anwendungsregeln zunächst umfangreiche<br />

Gegenüberstellungen der Leistungsfähigkeiten<br />

notwendig, die jedoch aus Kostengründen<br />

häufig nicht vorgelegt werden können.<br />

Zusammenfassende Schlussfolgerungen<br />

Für die vorgenannten Fälle 2 <strong>und</strong> 3 sind somit<br />

Alternativen zu solchen Anwendungsregeln zu<br />

suchen. Dies können geeignete Ergänzungsregeln<br />

(„Restnormen“) zur Beschreibung weiterer,<br />

also über europäische Regelungen hinausgehender<br />

notwendiger Produkteigenschaften sein,<br />

wenn Bauprodukte in besonders abgrenzbaren<br />

Anwendungsbereichen verwendet werden sollen,<br />

siehe Kapitel 6. Hierzu zählen sicherlich<br />

alle Verwendungen in Bereichen, die bauordnungsrechtlich<br />

relevant sind. Solche Ergänzungsregeln<br />

müssen sich jedoch an den Hersteller<br />

der Bauprodukte richten <strong>und</strong> ihn in die<br />

Verantwortung nehmen.<br />

Ziel sollte somit ein System sein, in dem der<br />

Hersteller von Bauprodukten nach den nationalen<br />

Anforderungen im Sinne der zur Anwendung<br />

kommenden Verwendungsregeln produziert <strong>und</strong><br />

verantwortlich kennzeichnet. Die Bauunternehmen<br />

könnten dann mit Hilfe der in den Ergänzungsregelungen<br />

definierten Eigenschaften <strong>und</strong><br />

Kennzeichnungen sehr einfach die Produkte bei<br />

Bestellungen entsprechend der notwendigen<br />

Verwendung festlegen.<br />

Die Beratungen zur Umsetzung der Bauproduktenverordnung<br />

haben bereits im Jahr 2010 begonnen.<br />

Es ist daher zu empfehlen, sich auf die<br />

neue europäisch dominierte Situation einzustellen<br />

<strong>und</strong> vorzubereiten.<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Verwendungssicherheit von Bauprodukten 47


Kapitel 8<br />

48<br />

Bauberatung <strong>und</strong> Vermeidung von<br />

Schäden an Bauwerken<br />

Die DBV-Bauberatung – Kompetenz <strong>und</strong><br />

Erfahrung für Ihre Bauvorhaben<br />

Qualifizierte Sachverständige für <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong><br />

Stahlbeton<br />

Die DBV-Bauberatung wird insbesondere dann<br />

angesprochen, wenn bei der Planung, der Bauabwicklung<br />

oder bei der Abnahme fachlicher<br />

Fragen kontrovers diskutiert wird. In diesen<br />

Fällen stehen die DBV-Bauberater gerne telefonisch,<br />

mündlich auf der Baustelle oder mit<br />

einer schriftlichen Stellungnahme oder einem<br />

Gutachten beratend zur Stelle. Im Wesentlichen<br />

fokussieren sich die Beratungen auf einige<br />

wenige Schwerpunkte: Sichtbeton, Industrieböden,<br />

Weiße Wannen, Parkhäuser, Vermeidung<br />

von Rissen, <strong>Beton</strong>technologie. Mit dieser Nennung<br />

sind mehr als 90 % aller Beratungsaufgaben<br />

umrissen. Im Großen betrachtet geht es<br />

meist um Mängel, deren Vermeidung, Beurteilung<br />

<strong>und</strong> Beseitigung.<br />

Die Erfahrungen aus den Baustellenbesuchen<br />

<strong>und</strong> den vielfältigen Gesprächen der vergangenen<br />

Jahre wurden im DBV-Heft 16 „Typische<br />

Schäden im Stahlbetonbau – Vermeidung von<br />

Mängeln als Aufgabe der Bauleitung“ zusammengefasst.<br />

Zwölf Kapitel beschäftigen sich<br />

mit den am häufigsten vorkommenden Missverständnissen,<br />

Fehlern <strong>und</strong> Mängeln der Branche,<br />

z. B.: Mangelhafte Angaben in Schal- <strong>und</strong><br />

Bewehrungszeichnungen, ungenügende Kontrolle<br />

der Bewehrung auf den Baustellen, unzureichende<br />

<strong>Beton</strong>ierbarkeit von Bauteilen, falsches<br />

Bestellen <strong>und</strong> Annehmen von <strong>Beton</strong>, Verfehlen<br />

der Sichtbetonqualität, planerische <strong>und</strong> abwicklungstechnische<br />

Unkenntnis zur wasser<strong>und</strong>urchlässigen<br />

Bauweise <strong>und</strong> Missverständnisse<br />

bei der Beurteilung von Rissen.<br />

Bauberatung <strong>und</strong> Vermeidung von Schäden an Bauwerken<br />

Das DBV-Heft 16 diente im Berichtszeitraum<br />

auch als Gr<strong>und</strong>lage für insgesamt 15 gleichnamige<br />

DBV-Arbeitstagungen, die verteilt in der<br />

gesamten B<strong>und</strong>esrepublik in Ausbildungszentren<br />

des Baugewerbes stattfanden. Angesprochen<br />

wurden hier hauptsächlich Planer, Oberbauleiter,<br />

Bauüberwacher, Bauleiter <strong>und</strong><br />

Poliere. Darüber hinaus wurden die Themen in<br />

diversen Firmenschulungen bei Baufirmen <strong>und</strong><br />

Ingenieurbüros vorgetragen, so dass im Berichtszeitraum<br />

insgesamt gut 900 Personen<br />

zum Thema „Typische Mängel“ angesprochen<br />

werden konnten.<br />

Auf vier dieser immer wieder anzutreffenden<br />

Fehler soll hier eingegangen werden: Missverständnisse<br />

bei der Beurteilung von Rissen,<br />

Verfehlen der Sichtbetonqualität, hochwertige<br />

Nutzung von wasser<strong>und</strong>urchlässigen Kellergeschossen<br />

<strong>und</strong> mangelhafte <strong>Beton</strong>ierbarkeit.<br />

Rissbildung im Stahlbeton ist – solange man<br />

Vorspannung außer Betracht lässt – systembedingt<br />

unvermeidlich <strong>und</strong> folglich üblich. Dennoch<br />

kommt es häufig vor, dass man Risse vorschnell<br />

bemängelt <strong>und</strong> man sich deshalb auf<br />

den Baustellen streitet. Vom Gr<strong>und</strong>satz her ist<br />

es eine planerische Aufgabe, Risse zu vermeiden<br />

<strong>und</strong> zu beschränken. Hierzu sollte der verantwortliche<br />

Tragwerksplaner rissanfällige Konstruktionen<br />

vermeiden, ausreichend Fugen<br />

vorsehen, betontechnologische <strong>und</strong> ausführungstechnische<br />

Maßnahmen vorgeben <strong>und</strong> die<br />

Rissbreiten insbesondere für frühen <strong>und</strong> späten<br />

Zwang beschränken. Dennoch treten am<br />

Bauteil auch bei bester Planung <strong>und</strong> bester<br />

Bauausführung unvorhergesehene oder unvorhergesehen<br />

breite Risse auf, die gerügt <strong>und</strong><br />

heftig diskutiert werden. Die Bauberater beteiligen<br />

sich an diesen Gesprächen meist mode-


ierend <strong>und</strong> erläuternd, weil den am Bau Beteiligten<br />

vielfach erst verdeutlicht werden muss,<br />

dass Rissbreiten wie alle anderen messbaren<br />

technischen Größen keinen absoluten Wert besitzen,<br />

sondern einer statistischen Verteilung<br />

unterliegen. Deshalb darf nicht erwartet werden,<br />

dass alle Risse eines Bauteiles unter dem<br />

festgelegten, rechnerischen Wert der Rissbreite<br />

bleiben müssen. Hinzu kommt, dass mit abnehmender<br />

rechnerischer Rissbreite auch die<br />

Aussagewahrscheinlichkeit sinkt. Der rechnerisch<br />

festgelegte Grenzwert ist folglich nicht<br />

als absolute Obergrenze anzusehen, sondern<br />

lediglich als ein Maß, das mit einem bestimmten<br />

Quantilwert eintreffen wird. Auch ist vielen<br />

darüber hinaus nicht gegenwärtig, dass der<br />

Tragwerksplaner Risse planerisch nur im Verb<strong>und</strong>bereich<br />

Stahl/<strong>Beton</strong> begrenzt, d. h. die<br />

Risse an der <strong>Beton</strong>oberfläche können deshalb<br />

messbar größer als kalkuliert sein. Dass aus<br />

diesen Gründen – soweit man Chlorideinwirkung<br />

ausschließt – vereinzelt Risse ohne Herabsetzung<br />

der Dauerhaftigkeit oder der Gebrauchstauglichkeit<br />

durchaus 0,4 bis 0,5 mm<br />

breit werden dürfen, ohne rügfähig zu sein,<br />

muss vielfach auf den Baustellen erläutert <strong>und</strong><br />

diskutiert werden. Speziell bei wasser<strong>und</strong>urchlässigen<br />

Bauwerken ist den beteiligten Bauherren,<br />

Projektplanern <strong>und</strong> Ausführenden oft auch<br />

unbekannt, dass man nicht alle Risse vorhersagen<br />

bzw. berechnen kann <strong>und</strong>, dass man deshalb<br />

stets mit gelegentliche auftretenden breiteren<br />

aber auch mit unvorhergesehenen Rissen<br />

rechnen muss.<br />

Ein weiterer Punkt, bei dem die Bauberatung<br />

bisweilen helfen kann, betrifft betonkosmetische<br />

Nacharbeiten an hochwertigem Sichtbeton.<br />

Architekten <strong>und</strong> Planer verlangen heute<br />

vielfach Sichtbetonbauteile mit besonders<br />

hoher gestalterischer Bedeutung. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> wird dann die Sichtbetonklasse SB 4<br />

nach DBV-Merkblatt „Sichtbeton“ ausgeschrieben.<br />

Da man gelegentlich aber die Aufgabenstellung<br />

auch dadurch verschärft, dass man<br />

gleichzeitig im Leistungsverzeichnis betonkosmetische<br />

Maßnahmen untersagt, entstehen in<br />

der praktischen Bauabwicklung Konflikte. Als<br />

besonders problematisch haben sich insbesondere<br />

die Farbtongleichheit, die Ankerkonen <strong>und</strong><br />

die Arbeitsfugen von Ansichtsflächen herausgestellt.<br />

Selbst bei bester Planung, Arbeitsvorbereitung<br />

<strong>und</strong> Ausführung lassen sich gelegentliche<br />

oder der Wettersituation geschuldete<br />

Unzulänglichkeiten an diesen Merkmalen nicht<br />

vermeiden. Falls diese Mängel als optisch störend<br />

empf<strong>und</strong>en werden <strong>und</strong> falls man betonkosmetische<br />

Maßnahmen strikt verbietet, bliebe<br />

nichts Weiteres übrig, als solange rück<strong>und</strong><br />

neuzubauen bis die vertraglich geschuldete<br />

Qualität erreicht wird. Dieser Konflikt kann für<br />

beide Seiten, sowohl für den Auftraggeber als<br />

auch für den Auftragnehmer, zu einer außerordentlichen<br />

kostenmäßigen <strong>und</strong> terminlichen Belastung<br />

werden.<br />

Aus Sicht der Bauberatung muss man in solchen<br />

Fällen einwenden, dass erfahrungsgemäß<br />

betonkosmetische Maßnahmen im Sichtbetonbau<br />

gängig <strong>und</strong> üblich sind. Nur in den seltensten<br />

Fällen gelingt die Herstellung optisch hochwertiger<br />

Flächen in allen Teilen im ersten<br />

Anlauf vollständig. Allerdings kann man auch<br />

Auftraggeber oder Architekten verstehen, die<br />

eine hochwertige planerische <strong>und</strong> handwerkliche<br />

Leistung beauftragt haben <strong>und</strong> deshalb<br />

nicht feststellen möchten, dass in großem Umfang<br />

nachgebessert wird. Lösen lässt sich der<br />

Konflikt nur dadurch, dass der Auftraggeber<br />

nicht mehr starr betonkosmetische Maßnah-<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Bauberatung <strong>und</strong> Vermeidung von Schäden an Bauwerken 49


Kapitel 8<br />

50<br />

men untersagt, sondern sie innerhalb eines gewissen<br />

Umfanges <strong>und</strong> unter Auflagen, z. B.<br />

durch Begleitung von einem Fachmann, dem<br />

Anlegen von Probeflächen <strong>und</strong> deren Bemusterung,<br />

erlaubt.<br />

Im Jahr 2005 wurde die Fachwelt aufgeschreckt<br />

durch ein Urteil des Landgerichtes<br />

Berlin, das sich mit der hochwertigen Nutzung<br />

von Untergeschossen befasste. Die Kammer<br />

beanstandete u. a., dass das Bauunternehmen<br />

im Bauvertrag nicht ausdrücklich darauf hingewiesen<br />

hatte, dass nur eine untergeordnete<br />

Nutzung des Kellers möglich sei. Mit diesem<br />

Spruch des Gerichtes wurde ein weiteres Mal<br />

verdeutlicht, wozu Planer oder Unternehmer<br />

gegenüber einem baufachlich nicht ausgebildeten,<br />

durchschnittlichen Eigenheimerwerber verpflichtet<br />

sind. Kommen sie ihrer Beratungspflicht<br />

nicht nach, entstehen Haftungsrisiken.<br />

Um den Planern <strong>und</strong> Unternehmern hier Hilfsmittel<br />

in die Hand zu geben, erschien im Jahr<br />

2009 das DBV-Merkblatt „Hochwertige Nutzung<br />

von Untergeschossen – Bauphysik <strong>und</strong><br />

Raumklima“ in dem es insbesondere um diejenigen<br />

bauphysikalischen Randbedingungen geht,<br />

die es ermöglichen, dass in Kellerräumen<br />

nutzungsbedingt ein angemessenes Klima<br />

herrscht <strong>und</strong> z. B. keine übermäßige Feuchtigkeit<br />

anfällt. Das Problem feuchter Keller betrifft<br />

sowohl den Stahlbetonbau als auch den<br />

Mauerwerksbau unabhängig davon, ob eine<br />

weiße, schwarze oder braune Wanne hergestellt<br />

wird. In allen Fällen bleibt die Aufgabe, im<br />

Keller ein akzeptables Klima zu gewährleisten<br />

<strong>und</strong> insbesondere die dort entstehende oder<br />

anfallende feuchte Luft abzuführen. Abgestuft<br />

auf die Nutzungsverhältnisse sind Fenster, Lüftung,<br />

Heizung, Klimaanlage oder ähnliches an-<br />

Bauberatung <strong>und</strong> Vermeidung von Schäden an Bauwerken<br />

zuordnen. Auch ist der Auftraggeber oder Eigentümer<br />

darüber aufzuklären, wie er die Untergeschossräume<br />

später nutzen kann. Aus<br />

diesen Gründen bemüht sich die DBV-Bauberatung<br />

diese Erkenntnisse den Architekten, Planern<br />

<strong>und</strong> Baufirmen zu vermitteln. In keinem<br />

Fall sollte der Auftraggeber mit der Formulierung<br />

„wasser<strong>und</strong>urchlässige Bauweise“ oder<br />

ähnlich im Glauben gelassen werden, dass er<br />

unabhängig von den Baulichkeiten, der Heizung<br />

oder einer Klimatechnik frei ist, die Räume in<br />

jedweder Art <strong>und</strong> Weise ohne jedwede Einschränkung<br />

nutzen oder umbauen zu können.<br />

Es kommt darauf an, dass sowohl die Planer<br />

als auch die Ausführenden sich in der Verantwortung<br />

sehen, den Auftraggeber angemessen<br />

zu beraten. Da er üblicherweise über wenig<br />

bauphysikalische Fachkenntnisse verfügt, ist<br />

ihm gegenüber darzustellen, wie er das Untergeschoss<br />

in Abhängigkeit von den baulichen<br />

<strong>und</strong> haustechnischen Einrichtungen zukünftig<br />

problemlos nutzen kann. Unterlässt ein Planer<br />

oder die Baufirma eine solche Aufklärung des<br />

K<strong>und</strong>en, können später Haftungsfragen entstehen.<br />

Diese gilt es durch eine gute Beratung,<br />

die man zur Sicherheit auch dokumentieren<br />

sollte, rechtzeitig abzuwehren.<br />

Ein weiterer Typ von Mängeln, der im DBV-Heft<br />

16 beschrieben ist, ist die mangelhafte <strong>Beton</strong>ierbarkeit.<br />

Hierbei geht es darum, dass innerhalb<br />

der Stahlbetonkonstruktion stets ausreichend<br />

Raum für den <strong>Beton</strong> selbst aber auch<br />

für das Einbringen <strong>und</strong> Verdichten bleiben<br />

muss. Die Stahlbewehrung, sämtliche haustechnischen<br />

Einbauten, Fugenbänder etc. müssen<br />

genügend Platz in ihrer Umgebung aufweisen,<br />

damit ein sicheres <strong>Beton</strong>ieren immer<br />

gewährleistet ist. Leider sieht die Realität auf<br />

den Schal- <strong>und</strong> Bewehrungsplänen aber erst


echt auf den Baustellen anders aus. Filigrane<br />

Konstruktionen führen zu schmalen Querschnitten<br />

<strong>und</strong> relativ hohen Bewehrungsgraden. Darüber<br />

hinaus muss die Konstruktion oft genug<br />

auch haustechnische Installationen aufnehmen,<br />

was den verbleibenden Querschnitt weiter einengt.<br />

Da die Tragwerksplanung <strong>und</strong> die haustechnische<br />

Planung aber oft aus Zeit- oder<br />

Kostengründen nicht aufeinander abgestimmt<br />

sind, kommen separate <strong>und</strong> nicht miteinander<br />

koordinierte Schal-/Bewehrungspläne <strong>und</strong> Haustechnikpläne<br />

auf die Baustelle. Falls der Bauunternehmer<br />

in solchen Situationen keine Bedenken<br />

anmeldet <strong>und</strong> sich stattdessen bemüht, die<br />

Pläne vor Ort zu ändern <strong>und</strong> baubar zu gestalten,<br />

mag es zwar hilfreich für den Bauablauf<br />

sein, aber er selbst wird zum Planer, geht<br />

selbst ins Risiko <strong>und</strong> übernimmt damit Verantwortung<br />

für die Richtig- <strong>und</strong> Vollständigkeit<br />

einer im Gr<strong>und</strong>e doch ungenügenden Planung<br />

anderer. Gerade im Bereich von Öffnungen, Fugenbändern<br />

<strong>und</strong> haustechnischen oder bewehrungstechnisch<br />

komplizierten Durchdringungen<br />

werden beim örtlichen Anpassen der Pläne in<br />

der baustellenüblichen Eile oft die Vorschriften<br />

der <strong>Beton</strong>ierbarkeit übersehen. Als Folge davon<br />

entstehen unnötige Mängel z. B. in Form von<br />

ungenügenden Randabständen bei Einbauteilen,<br />

mangelhaftem Verb<strong>und</strong> der Bewehrung, Fehl<strong>und</strong><br />

Hohlstellen im Inneren des <strong>Beton</strong>s sowie<br />

an der Oberfläche, mangelhaftem Korrosionsschutz<br />

der Bewehrung, Wasserdurchlässigkeiten<br />

in Fugenbereichen <strong>und</strong> vielem mehr. In diversen<br />

Beratungen <strong>und</strong> mit Gutachten haben<br />

die DBV-Berater vielfach dazu beitragen können,<br />

dass Planer <strong>und</strong> Unternehmer Fehler vermeiden<br />

konnten, weil sie darauf bestanden<br />

haben, besser koordinierte Unterlagen für ihre<br />

Arbeit zu erhalten.<br />

Derzeit betreuen vier Bauberater die Bauberatungsgebiete<br />

Nord, Ost, Mitte/Südwest, Süd<br />

<strong>und</strong> West. Der Beratungsbedarf im Zeitraum<br />

2009/2010 ließ sich an über 700 Bauvorhaben<br />

festmachen. In r<strong>und</strong> der Hälfte der Fälle<br />

handelte es sich um umfangreiche Gerichtsgutachten,<br />

schriftliche Stellungnahmen oder Gutachten,<br />

für die Gebühren zu erheben waren.<br />

Bei den übrigen Beratungen ging es meist um<br />

die schriftliche Beantwortung von Routinefragen<br />

oder um die Lösung häufig vorkommender<br />

Probleme. Darüber hinaus wurde den Ratsuchenden<br />

in ungezählt vielen Telefongesprächen<br />

schnell <strong>und</strong> unbürokratisch geholfen. Folgende<br />

DBV-Bauberater stehen telefonisch <strong>und</strong> vor Ort<br />

auf den Baustellen zur Verfügung:<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Bauberatung <strong>und</strong> Vermeidung von Schäden an Bauwerken 51


Kapitel 8<br />

52<br />

Bauberatung Ost<br />

Dr.-Ing. Klaus-R. Goldammer,<br />

Leiter der Bauberatung<br />

Von der IHK zu Berlin öffentlich bestellter <strong>und</strong><br />

vereidigter Sachverständiger für Schäden an<br />

Bauwerken <strong>und</strong> Bauteilen aus <strong>Beton</strong>, Stahlbeton<br />

<strong>und</strong> Sichtbeton<br />

Kurfürstenstraße 129<br />

10785 Berlin<br />

Tel.: 030 236096-52<br />

Fax: 030 236096-46<br />

E-Mail: goldammer@betonverein.de<br />

Spezialgebiete: Sichtbeton, Rissbildung im<br />

Stahlbeton, Wasser<strong>und</strong>urchlässige Bauwerke<br />

aus <strong>Beton</strong>, <strong>Beton</strong>ieren im Winter, <strong>Beton</strong>instandsetzung,<br />

Toleranzen im Hochbau, Bergschäden,<br />

Technische Fragen der Vertragsabwicklung<br />

<strong>und</strong> -interpretation, innerbetriebliche<br />

Moderation<br />

Bauberatung <strong>und</strong> Vermeidung von Schäden an Bauwerken<br />

Bauberatung Mitte/Südwest<br />

Dipl.-Ing. Wolfgang Conrad<br />

Von der IHK Wiesbaden öffentlich bestellter <strong>und</strong><br />

vereidigter Sachverständiger für <strong>Beton</strong>technologie<br />

<strong>und</strong> <strong>Beton</strong>schäden<br />

Abraham-Lincoln-Straße 30<br />

65189 Wiesbaden<br />

Tel.: 0611 1403-13<br />

Fax: 0611 1403-29<br />

E-Mail: conrad@betonverein.de<br />

Spezialgebiete: Technische Vertragsinterpretation,<br />

Schiedsgerichtsordnung, Wasser<strong>und</strong>urchlässige<br />

Bauwerke aus <strong>Beton</strong>, Rissbildung im<br />

Stahlbeton, Sichtbeton, Unterwasserbeton,<br />

Maßtoleranzen, Nachbehandlung von <strong>Beton</strong>,<br />

Bautechnische Fragen zu Ingenieurbauwerken<br />

(U-Bahnbau, Trink- <strong>und</strong> Abwasser, Brücken,<br />

Parkdecks- <strong>und</strong> Tiefgaragen) Qualitätsmanagement,<br />

Projektmanagement, Bildung von Argen,<br />

Präqualifikation


Bauberatung Nord<br />

Dr.-Ing. Lutz Pisarsky<br />

Von der IHK zu Lübeck öffentlich bestellter <strong>und</strong><br />

vereidigter Sachverständiger für <strong>Beton</strong>schäden,<br />

Instandsetzung von <strong>Beton</strong>, Sichtbeton <strong>und</strong> WU-<br />

<strong>Beton</strong><br />

Schmiedeberg 1c<br />

22145 Stapelfeld<br />

Tel.: 040 548081-85<br />

Fax: 040 547662-87<br />

E-Mail: pisarsky@betonverein.de<br />

Spezialgebiete: Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen,<br />

Sichtbeton, Industrieböden, Wasser<strong>und</strong>urchlässige<br />

Konstruktionen aus <strong>Beton</strong>, Dauerhaftigkeit<br />

von <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> Stahlbetonbauteilen, Nachbehandlung<br />

von <strong>Beton</strong>, Rissbildung im <strong>Beton</strong> <strong>und</strong><br />

Füllen von Rissen, Instandsetzungskonzepte,<br />

Messung <strong>und</strong> Beurteilung der Dicke der <strong>Beton</strong>deckung,<br />

Toleranzen im Hochbau<br />

Bauberatung Süd<br />

Dipl.-Ing. Andreas Meier<br />

Von der IHK für München <strong>und</strong> Oberbayern öffentlich<br />

bestellter <strong>und</strong> vereidigter Sachverständiger<br />

für <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> Stahlbetonbau<br />

Beethovenstraße 8<br />

80336 München<br />

Tel.: 089 90387-27<br />

Fax: 089 90309-27<br />

E-Mail: a.meier@betonverein.de<br />

Spezialgebiete: Konstruktiver Ingenieurbau,<br />

Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen, Planung von wasser<strong>und</strong>urchlässigen<br />

Bauwerken aus <strong>Beton</strong>, Vermeidung<br />

<strong>und</strong> Beurteilung von Rissen im Stahlbetonbau,<br />

Standsicherheitsfragen im üblichen<br />

Hochbau, Tragwerksplanung <strong>und</strong> bauaufsichtliche<br />

Prüfung, <strong>Beton</strong>deckung <strong>und</strong> Bewehrung,<br />

Abstandhalter, Besonderheiten bei Expositionsklassen<br />

Aktuelle Hinweise zu den Bauberatern <strong>und</strong><br />

deren Spezialgebiete können unter der Internetseite<br />

www.betonverein.de abgerufen werden.<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Bauberatung <strong>und</strong> Vermeidung von Schäden an Bauwerken 53


Kapitel 8 Bauberatungsgebiet<br />

Nord<br />

Bauberatungsgebiet<br />

West<br />

Bauberatungsgebiet<br />

Mitte/Südwest<br />

54<br />

Bauberatung West<br />

Seit Ausscheiden des bis 2006 tätigen Bauberaters West wird das DBV-Bauberatergebiet West von den beiden<br />

Bauberatern Nord <strong>und</strong> Mitte/Südwest betreut. Es ergibt sich deshalb ab dem 1. Januar 2007 bis auf weiteres fol-<br />

gende kommissarische Aufteilung (siehe auch Karte oben): Die nördlichen PLZ-Gebiete 32, 33, 37, 44 bis 49 <strong>und</strong><br />

59 des bisherigen Gebietes West hat der Bauberater des Gebietes Nord, Herr Dr.-Ing. Lutz Pisarsky, übernom-<br />

men. Die südlichen PLZ-Gebiete 40 bis 42, 50 bis 54 <strong>und</strong> 56 bis 59 <strong>und</strong> der Raum Kassel (PLZ-Gebiet 34) wer-<br />

den von Herrn Dipl.-Ing. Wolfgang Conrad, Bauberater des Gebietes Mitte/Südwest, betreut.<br />

Für 2011 ist die Wiederbesetzung des Gebiets mit einem weiteren Bauberater vorgesehen.<br />

Bauberatung <strong>und</strong> Vermeidung von Schäden an Bauwerken<br />

Bauberatungsgebiet<br />

Ost<br />

Bauberatungsgebiet<br />

Süd


Boden- <strong>und</strong> Gewässerschutz sowie<br />

Kreislaufabfallwirtschaft<br />

Umwelt<br />

Bauprozesse stellen einen Eingriff in die Umwelt<br />

dar. Regelmäßig sind bei Bauvorhaben<br />

Böden auszuheben <strong>und</strong> Baustoffe einzubringen.<br />

Daraus ergeben sich Schnittstellen zwischen<br />

dem Bau- <strong>und</strong> dem Umweltrecht. Im Umweltausschuss,<br />

einem Gemeinschaftsgremium des<br />

Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie<br />

e.V. <strong>und</strong> des Deutschen <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<br />

<strong>Verein</strong>s E.V., werden gesetzliche Regelungsvorhaben<br />

an dieser Schnittstelle begleitet. Im<br />

Fokus stehen Regelungen zum Boden- <strong>und</strong> Gewässerschutz,<br />

zur Umweltverträglichkeit von<br />

Bauprodukten <strong>und</strong> zum Umgang mit Bauabfällen.<br />

Umweltgesetzbuch<br />

Am 1. Februar 2009 erklärt der damalige B<strong>und</strong>esumweltminister<br />

Gabriel auch den zweiten<br />

Versuch für gescheitert, das zersplitterte deutsche<br />

Umweltrecht in einem übergreifenden Gesetz,<br />

dem Umweltgesetzbuch, zusammenzufassen.<br />

Gr<strong>und</strong> für das erneute Scheitern war,<br />

dass die integrierte Vorhabengenehmigung, mit<br />

der alle Umweltbelange eines Bauvorhabens in<br />

einem Genehmigungsverfahren hätten gebündelt<br />

werden sollen, nicht zu den erwarteten<br />

<strong>Verein</strong>fachungen geführt hätte. Zudem wollte<br />

das B<strong>und</strong>esumweltministerium das Umweltgesetzbuch<br />

dazu nutzen, Verschärfungen im Umweltrecht<br />

vorzunehmen. Seitens der Bauindustrie<br />

wurden insbesondere die vorgesehenen<br />

Verschärfungen im Wasserrecht (UGB Buch II)<br />

abgelehnt.<br />

Wasserhaushaltsgesetz<br />

Nur drei Tage nach dem Scheitern des Umweltgesetzbuches<br />

legte das B<strong>und</strong>esumweltministerium<br />

dem B<strong>und</strong>eskabinett die Novellen des<br />

B<strong>und</strong>esnaturschutzgesetzes <strong>und</strong> des Wasserhaushaltsgesetzes<br />

zur Verabschiedung vor. Da<br />

beide Novellen 1:1 aus dem Umweltgesetzbuch<br />

entnommen wurden, haben auch wir unsere<br />

Kritikpunkte unverändert aufrecht erhalten.<br />

Hauptkritikpunkte waren die vorgesehene Erweiterung<br />

der wasserrechtlich genehmigungspflichtigen<br />

Tatbestände <strong>und</strong> die Verrechtlichung<br />

der Geringfügigkeitsschwellenwerte. Mit Stellungnahmen<br />

an die Entscheider im B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Wirtschaft, im B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung <strong>und</strong><br />

im B<strong>und</strong>eskanzleramt gelang es uns, die Beschlussfassung<br />

zum Wasserrecht kurzfristig<br />

von der Tagesordnung des B<strong>und</strong>eskabinetts zu<br />

nehmen. Im Verb<strong>und</strong> mit Partnern wie dem<br />

B<strong>und</strong>esverband der Deutschen Industrie haben<br />

wir dann erhebliche Anstrengungen unternommen,<br />

die für die Bauindustrie ungünstigen Regelungen<br />

zu Fall zu bringen. Unsere Aktivitäten<br />

waren erfolgreich <strong>und</strong> haben dazu geführt,<br />

dass sich der B<strong>und</strong>esrat in r<strong>und</strong> 20 wichtigen<br />

Punkten gegen die erste Entscheidung des<br />

B<strong>und</strong>estages positionierte.<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Boden- <strong>und</strong> Gewässerschutz sowie Kreislaufabfallwirtschaft 55


Kapitel 9<br />

Gr<strong>und</strong>wasserfassung, Wasserschloss Reisach, Mangfalltal<br />

56<br />

Die am 6. August 2009 im B<strong>und</strong>esgesetzblatt<br />

verkündete Fassung des Wasserhaushaltsgesetzes<br />

enthält daher eine Vielzahl der von uns<br />

geforderten Änderungen. Insbesondere ist es<br />

gelungen, den § 48, mit dem die Geringfügigkeitsschwellenwerte<br />

verrechtlicht <strong>und</strong> der Ort<br />

ihrer Beurteilung in die Bodenzone verlegt werden<br />

sollte, maßgeblich zu verbessern:<br />

„§ 48 (1) Eine Erlaubnis für das Einleiten <strong>und</strong><br />

Einbringen von Stoffen in das Gr<strong>und</strong>wasser darf<br />

nur erteilt werden, wenn eine nachteilige Veränderung<br />

der Wasserbeschaffenheit nicht zu<br />

besorgen ist. Durch Rechtverordnung … kann<br />

auch festgelegt werden, unter welchen Voraussetzungen<br />

die Anforderungen nach Satz 1, insbesondere<br />

im Hinblick auf die Begrenzung des<br />

Eintrags von Schadstoffen, als erfüllt gilt. Die<br />

Verordnung bedarf der Zustimmung des B<strong>und</strong>estages.<br />

…“<br />

Boden- <strong>und</strong> Gewässerschutz sowie Kreislaufabfallwirtschaft<br />

Die Geringfügigkeitsschwellenwerte sind damit<br />

ebenso wie der Ort der Beurteilung nicht im<br />

Wasserhaushaltsgesetz, das am 1. März<br />

2010 in Kraft getreten ist, verankert.<br />

Gr<strong>und</strong>wasserverordnung<br />

Die im Wasserhaushaltsgesetz verhinderten<br />

Regelungen sollten nach den Vorstellungen des<br />

B<strong>und</strong>esumweltministeriums 1:1 in die neue<br />

Gr<strong>und</strong>wasserverordnung einfließen, mit der bis<br />

zum Dezember 2010 die europäische Gr<strong>und</strong>wasserrichtlinie<br />

umzusetzen ist. Für uns bedeutete<br />

das lediglich den Wechsel der „Überschrift“,<br />

denn inhaltlich ging es – nun im<br />

Rahmen der Gr<strong>und</strong>wasserverordnung – wieder<br />

darum, die Verrechtlichung der Geringfügigkeitsschwellen<br />

<strong>und</strong> des Ortes, an dem sie einzuhalten<br />

sind, zu verhindern bzw. bauverträglich<br />

zu gestalten.<br />

Gemeinsam mit der Baustoffindustrie <strong>und</strong> dem<br />

B<strong>und</strong>esverband der Deutschen Industrie hat<br />

sich die Bauindustrie an die Ministerpräsidenten<br />

sowie die Wirtschafts-, Umwelt- <strong>und</strong> „Bau“-<br />

Minister der Länder gewandt, um auf die katastrophalen<br />

Folgen hinzuweisen, die zu erwarten<br />

wären, wenn die Geringfügigkeitsschwellenwerte<br />

bereits im Sickerwasser, d. h. innerhalb der<br />

Bodenzone vor dem Eintritt ins Gr<strong>und</strong>wasser,<br />

eingehalten werden müssten. Da die Geringfügigkeitsschwellenwerte<br />

nahe an der jeweiligen<br />

Nachweisgrenze der zu untersuchenden anorganischen<br />

<strong>und</strong> organischen Parameter liegen,<br />

würde die Bewertung eines Eluats aus Baustoffen<br />

(z. B. <strong>Beton</strong>) oder mineralischen Abfällen<br />

regelmäßig dazu führen, dass die Anforderungen<br />

nicht eingehalten werden. Der Einsatz bewährter<br />

Baustoffe <strong>und</strong> Bauweisen würde damit<br />

weitestgehend ausgeschlossen. In industriesei-


tig organisierten Workshops wurden den politischen<br />

Entscheidern die zu erwartenden Auswirkungen<br />

vor Augen geführt. Mit zwei Gutachten,<br />

einem technischen <strong>und</strong> einem, das die verfassungsrechtliche<br />

Seite behandelt, wurde parallel<br />

die fachliche <strong>und</strong> juristische Fragwürdigkeit der<br />

Geringfügigkeitsschwellenwerte <strong>und</strong> des Umgangs<br />

mit ihnen herausgearbeitet.<br />

Die andauernde <strong>und</strong> massive Kritik der Bauindustrie<br />

<strong>und</strong> anderer Industriezweige zeigte<br />

Wirkung. Nach mehr als zwei Jahren, in denen<br />

das B<strong>und</strong>esumweltministerium unverdrossen<br />

an der ersten Fassung der Gr<strong>und</strong>wasserverordnung<br />

gearbeitet hatte, legte es im Juli<br />

2010 überraschend eine komplett neue zweite<br />

Fassung vor, die im Wesentlichen einer<br />

1:1-Umsetzung der europäischen Gr<strong>und</strong>wasserrichtlinie<br />

entsprach. Die Bauindustrie war<br />

ebenso wie andere Industriezweige erleichtert<br />

über diesen Kurswechsel. Mit der 1:1-Umsetzung<br />

ist verb<strong>und</strong>en, dass lediglich zehn sogenannte<br />

Umweltqualitätsnormen Eingang in die<br />

Verordnung gef<strong>und</strong>en haben, nicht aber die<br />

r<strong>und</strong> 100 entwickelten bzw. die 46 zunächst<br />

daraus ausgewählten Geringfügigkeitsschwellenwerte.<br />

Auch der Ort der Beurteilung ist<br />

damit im Gr<strong>und</strong>wasser <strong>und</strong> nicht bereits im<br />

Sickerwassertropfen in der Bodenzone festgelegt.<br />

Das Bauen im Gr<strong>und</strong>wasser bleibt daher<br />

wie bisher möglich <strong>und</strong> auch der Baustoffeinsatz<br />

in der Bodenzone ist keinen überzogenen<br />

Anforderungen unterworfen.<br />

Weiterhin ist es gelungen, zwei relevante Abweichungen<br />

gegenüber der europäischen<br />

Gr<strong>und</strong>wasserrichtline zu korrigieren. Mit Unterstützung<br />

des B<strong>und</strong>esrates, der sich damit<br />

sogar gegen die Empfehlungen seines federführenden<br />

Fachausschusses stellte, wurde einer-<br />

seits eine ergänzende Öffnungsklausel wieder<br />

gestrichen, die es ermöglicht hätte, die Geringfügigkeitsschwellenwerte<br />

nachträglich als Anhang<br />

zur Verordnung festzuschreiben. Andererseits<br />

wurden die Parameter Chlorid <strong>und</strong> Sulfat<br />

lediglich als Indikatorwerte verankert. Wären<br />

sie wie vom B<strong>und</strong>esumweltministerium vorgesehen<br />

als Grenzwerte festgelegt worden, hätten<br />

sich erhebliche negative Konsequenzen für<br />

die Verwertung mineralischer Abfälle ergeben.<br />

Die Gr<strong>und</strong>wasserverordnung, die durch intensive<br />

Zusammenarbeit zahlreicher Verbände <strong>und</strong><br />

die tatkräftige Unterstützung hochkarätiger<br />

Unternehmensvertreter der Bauindustrie weitgehend<br />

„entschärft“ werden konnte, ist am<br />

16. November 2010 in Kraft getreten.<br />

Errichtung dichtender Schlitzwände im Gr<strong>und</strong>wasser<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Boden- <strong>und</strong> Gewässerschutz sowie Kreislaufabfallwirtschaft 57


Kapitel 9<br />

58<br />

Trinkwasser-Hochzonenbehälter,<br />

Forstenrieder Park<br />

Verordnung zum Schutz der<br />

Oberflächengewässer<br />

Aus Sicht des B<strong>und</strong>esumweltministeriums mag<br />

es folgerichtig sein, alle Regelungen mit Bezug<br />

zum Boden- <strong>und</strong> Gewässerschutz auf eine einheitliche<br />

fachliche Gr<strong>und</strong>lage zu stellen. Sicher<br />

würde die Industrie diesen Ansatz mittragen,<br />

wenn die Geringfügigkeitsschwellenwerte angemessen<br />

ausgefallen wären <strong>und</strong> auch tatsächlich<br />

nur als Immissions- nicht aber auch als Emissionswerte<br />

verwendet würden. Beim Entwurf der<br />

Verordnung zum Schutz der Oberflächengewässer<br />

vom 1. August 2010 sind jedoch beide<br />

Problematiken erneut Gegenstand gesetzlicher<br />

Regelungen.<br />

Die Verordnung legt fest, die unterschiedlichen<br />

Oberflächengewässer in Gewässertypen zu kategorisieren<br />

<strong>und</strong> entsprechend ihrer Region sowohl<br />

hinsichtlich ihres ökologischen Zustands<br />

<strong>und</strong> Potenzials als auch hinsichtlich ihres chemischen<br />

Zustandes einzustufen. Die Einstufung<br />

des chemischen Zustands wird anhand von<br />

Umweltqualitätsnormen – in Deutschland damit<br />

auf Basis der Geringfügigkeitsschwellenwerte –<br />

vorgenommen, wobei die Beurteilung der Mes-<br />

Boden- <strong>und</strong> Gewässerschutz sowie Kreislaufabfallwirtschaft<br />

sungen im Hinblick auf Höchstwerte <strong>und</strong> arithmetische<br />

Jahresdurchschnittswerte erfolgt.<br />

Für die Bauindustrie ist die Verordnung zum<br />

Schutz von Oberflächengewässern zunächst<br />

kaum von Bedeutung, da die Ersterfassung <strong>und</strong><br />

die Ersteinstufung der Gewässer einige Jahre<br />

in Anspruch nehmen wird. Danach wird sie jedoch<br />

Geltung entfalten, denn sie basiert auf<br />

dem Gr<strong>und</strong>satz, dass keine Verschlechterung<br />

des Gewässerzustandes eintreten darf <strong>und</strong> bei<br />

bereits vorliegendem mäßigem oder schlechtem<br />

Zustand eine Trendumkehr einzuleiten ist.<br />

Spätestens dann können Probleme mit der Verordnung<br />

entstehen. Denn mit der Trendumkehr<br />

ist verb<strong>und</strong>en, dass Einleitungen in Oberflächengewässer,<br />

beispielsweise aus der Baugrubenentwässerung<br />

oder der Gr<strong>und</strong>wasserabsenkung,<br />

die Geringfügigkeitsschwellenwerte<br />

einhalten müssen, die dadurch auch in dieser<br />

Verordnung als Emissionswerte angesetzt werden.<br />

Wir haben den Entwurf der Verordnung entsprechend<br />

unserer Gr<strong>und</strong>satzposition, die Geringfügigkeitsschwellenwerte<br />

nicht zu verrechtlichen<br />

<strong>und</strong> nicht als Emissionswerte<br />

heranzuziehen, ablehnend kommentiert.<br />

Trinkwasserverordnung<br />

Einer der wesentlichen Kritikpunkte an den Geringfügigkeitsschwellenwerten<br />

ist, dass diese<br />

teilweise niedriger liegen, als die Grenzwerte<br />

der Trinkwasserverordnung. Das bedeutet,<br />

dass an Eluate aus Baustoffen höhere Anforderungen<br />

gestellt werden als an Trinkwasser. Umgekehrt<br />

formuliert: Selbst Trinkwasser hält die<br />

Geringfügigkeitsschwellenwerte nicht ein <strong>und</strong><br />

würde damit einen Gr<strong>und</strong>wasserschaden auslö-


sen, wenn es ins Gr<strong>und</strong>wasser gelangt. Dieser<br />

Punkt mag verdeutlichen, dass der Vorsorgeansatz<br />

mit dem Gr<strong>und</strong>lagenkonzept deutlich überstrapaziert<br />

wird.<br />

Mit besonderem Interesse haben wir daher die<br />

Novelle der Trinkwasserverordnung verfolgt, die<br />

im März 2010 in das EU-Notifizierungsverfahren<br />

gegeben wurde. Mit Erstaunen haben wir<br />

festgestellt, dass die Novelle der Trinkwasserverordnung<br />

weder hinsichtlich des Parameterumfangs<br />

noch hinsichtlich der Grenzwerte Erweiterungen<br />

<strong>und</strong> Verschärfungen unter<br />

Bezugnahme auf die Geringfügigkeitsschwellenwerte<br />

vornimmt. Eine mögliche Ursache hierfür<br />

mag darin liegen, dass bislang wohl nur das<br />

B<strong>und</strong>esumweltministerium von den Geringfügigkeitsschwellenwerten<br />

überzeugt ist, das für die<br />

Trinkwasserverordnung zuständige B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Ges<strong>und</strong>heit jedoch offensichtlich<br />

nicht.<br />

Die im November 2010 vom B<strong>und</strong>esrat beschlossene<br />

Novelle der Trinkwasserverordnung<br />

ist daher auch weiterhin dazu geeignet, das<br />

B<strong>und</strong>esumweltministerium aufzufordern, die<br />

Geringfügigkeitsschwellenwerte zu überarbeiten<br />

bzw. das Gr<strong>und</strong>lagenkonzept aufzugeben.<br />

Ersatzbaustoffverordnung <strong>und</strong><br />

B<strong>und</strong>esbodenschutzverordnung<br />

Mit unserem Erfolg bei der Gr<strong>und</strong>wasserverordnung<br />

haben wir dazu beigetragen, dass das<br />

B<strong>und</strong>esumweltministerium sein Gr<strong>und</strong>lagenkonzept<br />

zur Beurteilung der Umweltverträglichkeit<br />

von Stoffen im Kontakt mit Boden <strong>und</strong> Oberflächen-<br />

bzw. Gr<strong>und</strong>wasser bisher nicht umsetzen<br />

konnte. Hierfür hätten die Geringfügigkeitsschwellenwerte<br />

<strong>und</strong> der Ort, an dem sie einzu-<br />

halten sind, rechtsverbindlich in das Wasserhaushaltsgesetz<br />

oder die Gr<strong>und</strong>wasserverordnung<br />

aufgenommen werden müssen.<br />

Dies hat jedoch Auswirkungen auf weitere gesetzliche<br />

Regelungen, deren Erarbeitung das<br />

B<strong>und</strong>esumweltministerium parallel zur Entwicklung<br />

der wasserrechtichen Vorgaben seit 2005<br />

betreibt. Für den Baubereich sind hier insbesondere<br />

die Ersatzbaustoffverordnung <strong>und</strong> die<br />

B<strong>und</strong>esbodenschutzverordnung zu nennen. Mit<br />

den beiden Verordnungen soll die Verwertung<br />

mineralischer Abfälle, industrieller Nebenprodukte<br />

<strong>und</strong> Böden zukünftig b<strong>und</strong>eseinheitlich<br />

geregelt werden. Zu den fachlichen Gr<strong>und</strong>lagen<br />

der beiden Verordnungen zählt neben Ergebnissen<br />

des BMBF-Verb<strong>und</strong>forschungsvorhabens<br />

„Sickerwasserprognose“ insbesondere das<br />

Gr<strong>und</strong>lagenkonzept (Geringfügigkeitsschwellenwerte;<br />

Ort ihrer Beurteilung unterhalb des eingebauten<br />

Materials). Auf dieser Basis wurden<br />

sogenannte Materialwerte für Eluate aus Baustoffen<br />

abgeleitet, bei deren Einhaltung im<br />

Rahmen des Säulenversuchs sichergestellt sein<br />

soll, dass die Geringfügigkeitsschwellenwerte<br />

bereits im Sickerwassertropfen eingehalten<br />

sind. Ergänzt wird dieser Ansatz in der Ersatzbaustoffverordnung<br />

durch stoffspezifische Einbauszenarien<br />

bei der Verwertung mineralischer<br />

Verfüllung von Abgrabungen<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Boden- <strong>und</strong> Gewässerschutz sowie Kreislaufabfallwirtschaft 59


Kapitel 9<br />

60<br />

Abfälle in technischen Bauwerken. In der überarbeiteten<br />

B<strong>und</strong>esbodenschutzverordnung wird<br />

die Verwertung von Böden in bodenähnlichen<br />

Anwendungen neu geregelt. Von besonderer<br />

Relevanz ist, dass die Verfüllung von Abgrabungen<br />

zukünftig nur noch mit Bodenmaterial bester,<br />

kaum vorzufindender Qualität möglich sein<br />

soll. Soweit zur Verfüllung von Tagebaurestlöchern<br />

wie bisher andere mineralische Abfälle<br />

eingesetzt werden sollen, verfolgt das B<strong>und</strong>esumweltministerium<br />

das Ziel, hierfür einen Deponiebetrieb<br />

im Verfüllbereich einzurichten.<br />

Im Herbst 2007 legte das B<strong>und</strong>esumweltministerium<br />

die ersten Arbeitsentwürfe der beiden<br />

Verordnungen vor, die gemeinsam mit der<br />

Gr<strong>und</strong>wasserverordnung (erste Fassung) als<br />

Artikelverordnung hätten verabschiedet werden<br />

sollen. Aufgr<strong>und</strong> der inhaltlichen Reduzierung<br />

auf die europäischen Vorgaben ist die verabschiedete<br />

Gr<strong>und</strong>wasserverordnung nun jedoch<br />

nicht mehr als elementare Gr<strong>und</strong>lage für die<br />

beiden Verordnungen geeignet.<br />

Diese Entwicklung hat auch für die Bauindustrie<br />

Licht- <strong>und</strong> Schattenseiten. Nachdem die LAGA<br />

Mitteilung 20 offiziell nicht mehr als normkonkretisierende<br />

Verwaltungsvorschrift herangezogen<br />

werden kann (BVG Urteil 2005), kann die<br />

Verwertung mineralischer Abfälle nur noch im<br />

Einzelfall rechtssicher geregelt werden. Es war<br />

<strong>und</strong> ist daher ein Wunsch der Branche, dass<br />

b<strong>und</strong>eseinheitliche Regelungen geschaffen werden,<br />

um mit vereinfachten Verfahren die erforderliche<br />

Rechtssicherheit beim Umgang mit<br />

mineralischen Abfällen b<strong>und</strong>esweit zu erreichen.<br />

Jedoch wird dieses Ziel nicht um jeden<br />

Preis verfolgt, wie der Umweltausschuss erneut<br />

auf seiner Sitzung im November 2010 beschlossen<br />

hat. Denn es ist absehbar, dass auf<br />

Boden- <strong>und</strong> Gewässerschutz sowie Kreislaufabfallwirtschaft<br />

der Basis des Gr<strong>und</strong>lagenkonzepts keine Verwertungsregeln<br />

entstehen können, mit denen<br />

eine Verwertung auf bisher üblichem Niveau<br />

(89 %) erfolgen könnte. Bereits in 2008 haben<br />

wir auf Basis von Vergleichsuntersuchungen<br />

abgeschätzt, dass mit den geplanten Regelungen<br />

der Ersatzbaustoff- <strong>und</strong> der B<strong>und</strong>esbodenschutzverordnung<br />

bis zu 50 % der jährlich<br />

r<strong>und</strong> 230 Mio. t anfallenden mineralischen Abfälle<br />

zukünftig nicht mehr verwertet werden<br />

können sondern deponiert werden müssen. Gemeinsam<br />

mit anderen Verbänden der Bauwirtschaft<br />

haben wir uns beim B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung dafür<br />

eingesetzt, ein Forschungsvorhaben durchzuführen,<br />

um die Auswirkungen des Gr<strong>und</strong>lagenkonzepts<br />

(Geringfügigkeitsschwellenwerte <strong>und</strong><br />

Ort der Beurteilung) wissenschaftlich nachzuweisen.<br />

Die von Prognos durchgeführte <strong>und</strong><br />

Mitte 2010 veröffentlichte Studie bestätigte<br />

unsere Abschätzungen in vollem Umfang: Es ist<br />

davon auszugehen, dass die beiden Verordnungen<br />

dazu führen werden, dass jährlich bis zu<br />

100 Mio. t. mineralischer Abfälle nicht mehr<br />

verwertet werden können sondern deponiert<br />

werden müssen. Die Studie betrachtet darüber<br />

hinaus die ökonomischen <strong>und</strong> ökologischen Konsequenzen,<br />

die sich aus der Kompensation der<br />

geringeren Verwertungsmenge durch die erforderliche<br />

„Neu“-Produktion von Baustoffen zur<br />

Bedarfsdeckung ergeben (Stichworte: Flächeneffizienz,<br />

Infrastrukturbedarf, CO 2-Emissionen,<br />

Klimaschutz).<br />

Nach über drei Jahren hat das B<strong>und</strong>esumweltministerium<br />

Anfang November 2010 einen<br />

zweiten Entwurf der Ersatzbaustoffverordnung<br />

vorgelegt, der als Referentenentwurf zur Abstimmung<br />

unter den Ministerien dient. Die uns<br />

bekannt gewordene „Straßenbahnversion“ be-


legt, dass das B<strong>und</strong>esumweltministerium nach<br />

wie vor daran festhält, dass Gr<strong>und</strong>lagenkonzept<br />

rechtlich zu verankern. Diesmal wurde der indirekte<br />

Weg über die Ersatzbaustoffverordnung<br />

gewählt. Wir können daher bereits heute ankündigen,<br />

dass wir im nächsten DBV-Tätigkeitsbericht<br />

über den Fortgang der Entwicklung berichten<br />

werden.<br />

Gesetz zur Neuordnung des<br />

Kreislaufwirtschafts- <strong>und</strong> Abfallrechts<br />

(Kreislaufwirtschaftsgesetz)<br />

Nach einem ersten Arbeitsentwurf Ende Februar<br />

2010 legte das B<strong>und</strong>esumweltministerium<br />

Mineralische Abfälle zur Verwertung<br />

Anfang August 2010 einen noch nicht abgestimmten<br />

Referentenentwurf eines Gesetzes<br />

zur Neuordnung des Kreislaufwirtschafts- <strong>und</strong><br />

Abfallrechts vor. Mit der Novelle soll einerseits<br />

die europäische Abfallrahmenrichtlinie bis Dezember<br />

2012 in nationales Recht umgesetzt<br />

<strong>und</strong> andererseits das bisherige Kreislaufwirtschafts-<br />

<strong>und</strong> Abfallrecht in seinen Strukturen<br />

<strong>und</strong> Elementen erhalten <strong>und</strong> weiterentwickelt<br />

werden.<br />

In unserer Stellungnahme zum Arbeitsentwurf<br />

haben wir uns gr<strong>und</strong>sätzlich positiv zur Umsetzung<br />

dieser Zielvorstellungen geäußert. Gleichzeitig<br />

haben wir aber zahlreiche Verbesserun-<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Boden- <strong>und</strong> Gewässerschutz sowie Kreislaufabfallwirtschaft 61


Kapitel 9<br />

62<br />

gen angemahnt, die insbesondere dem Verständnis<br />

<strong>und</strong> der Rechtssicherheit dienen. Mit<br />

Enttäuschung mussten wir feststellen, dass im<br />

nachfolgenden Referentenentwurf insgesamt<br />

nur wenige Änderungen gegenüber dem Arbeitsentwurf<br />

vorgenommen <strong>und</strong> die Vorschläge<br />

der Bauindustrie überwiegend nicht berücksichtigt<br />

wurden. Vielmehr hat das B<strong>und</strong>esumweltministerium<br />

sogar baurelevante Vorgaben relativiert.<br />

Damit wird deutlich, dass der<br />

Medienschutz zu Lasten der Kreislaufwirtschaft<br />

gestärkt werden soll.<br />

Kritisch bewerten wir, dass die Begriffsbestimmungen<br />

nicht konkretisiert wurden <strong>und</strong> dass<br />

die Verwertungsquote mineralischer Abfälle,<br />

die ab 2020 zunächst auf mindestens 80 %<br />

festgelegt war, von einer Muss- in eine Sollvorgabe<br />

reduziert wurde. Vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

bereits heute erreichter Verwertungsquoten<br />

von 89 % ist festzustellen, dass das zukünftige<br />

Kreislaufwirtschaftsgesetz noch keinen angemessenen<br />

Beitrag für eine funktionierende<br />

Kreislaufwirtschaft leistet.<br />

Als besonderen Punkt haben wir gemeinsam<br />

mit dem Deutschen Abbruchverband, dem B<strong>und</strong>esverband<br />

der Deutschen Entsorgungswirtschaft<br />

<strong>und</strong> weiteren Verbänden im Dezember<br />

2010 noch einmal darauf hingewirkt, die Definition<br />

<strong>und</strong> Zuweisung der Funktion des Abfallersterzeugers<br />

dann von der „Tätigkeit“ zu entkoppeln,<br />

wenn ein Dritter die Tätigkeit beauftragt<br />

hat. Spätestens mit Einführung der elektronischen<br />

Nachweisverordnung im Frühjahr<br />

2010 sind Bauunternehmen, die durch ihre Tätigkeit<br />

Abfälle produzieren, regelmäßig als Abfallersterzeuger<br />

mit maßgeblicher Verantwortung<br />

in die Entsorgungskette eingeb<strong>und</strong>en,<br />

obwohl als Abfallersterzeuger gr<strong>und</strong>sätzlich der<br />

Boden- <strong>und</strong> Gewässerschutz sowie Kreislaufabfallwirtschaft<br />

Bauherr als Auftraggeber verantwortlich ist.<br />

Wir setzen uns mit Nachdruck dafür ein, die<br />

tatsächlichen Verantwortlichkeiten in der Novelle<br />

eindeutig zu benennen.<br />

Hinsichtlich der zukünftigen Verwertungsquote<br />

ist festzustellen, dass die Begriffsdefinitionen<br />

des Gesetzes bislang noch keine ausreichende<br />

Konkretheit aufweisen, um überhaupt eine<br />

Quote bestimmen zu können. Die Input- <strong>und</strong><br />

Outputströme müssen dafür genauer festgelegt<br />

werden, wobei auch die neue Möglichkeit<br />

zur Entlassung von Abfällen aus dem Abfallregime<br />

<strong>und</strong> der Umgang mit Nebenprodukten zu<br />

berücksichtigen sind. Das B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung teilt unsere<br />

Einschätzungen <strong>und</strong> Vorschläge, so dass<br />

wir hoffen, erforderliche Änderungen im weiteren<br />

Verfahren durchsetzen zu können.<br />

B<strong>und</strong>esverordnung zum Umgang mit<br />

wassergefährdenden Stoffen<br />

An der Schnittstelle Bau-/Umweltrecht haben<br />

wir uns im Berichtszeitraum auch mit dem Entwurf<br />

einer neuen B<strong>und</strong>esverordnung zum Umgang<br />

mit wassergefährdenden Stoffen befasst.<br />

Nachdem der B<strong>und</strong> von den Ländern erweiterte<br />

Kompetenzen im Wasserrecht erhalten hat,<br />

war der bisher auf Länderebene über eine<br />

Musterverordnung geregelte Umgang mit wassergefährdenden<br />

Stoffe die erste Verordnung<br />

des B<strong>und</strong>es, die im Zusammenhang mit dem<br />

novellierten Wasserhaushaltsgesetz angegangen<br />

wurde.


Bisher war die Bauindustrie von den Regelungen<br />

zum Umgang mit wassergefährdenden<br />

Stoffen in ihrem Kerngeschäft nicht betroffen.<br />

Das würde sich ändern, wenn der im Frühjahr<br />

2010 vorgelegte Entwurf einer B<strong>und</strong>esverordnung<br />

das parlamentarische Verfahren ohne Änderungen<br />

durchlaufen würde. Denn vorgesehen<br />

ist u. a., den Anwendungsbereich der Wassergefährdungsklassen<br />

auf Abfälle <strong>und</strong> Ersatzbaustoffe<br />

auszudehnen. Bauunternehmen hätten<br />

dann die Aufgabe, Bodenaushub <strong>und</strong> Abbruchmaterial<br />

zu prüfen <strong>und</strong> in eine Wassergefährdungsklasse<br />

einzustufen. Der Einstufung entsprechend<br />

müssten dann umfängliche<br />

Anforderungen beim Umgang mit Abfällen erfüllt<br />

werden, beispielsweise der Umschlag auf<br />

Dichtflächen, die Sickerwasserfassung oder<br />

auch die Einhausung von Lagerplätzen. Nicht<br />

zuletzt würden auch die Dokumentations- <strong>und</strong><br />

Mitteilungspflichten empfindlich verschärft.<br />

Es war erfreulich, dass sich im B<strong>und</strong>esverband<br />

der Deutschen Industrie schnell eine breite<br />

Mehrheit fand, die Einstufung von Abfällen in<br />

Wassergefährdungsklassen abzulehnen. In<br />

einem Spitzengespräch mit dem B<strong>und</strong>esumweltminister<br />

erhielt der B<strong>und</strong>esverband der<br />

Deutschen Industrie im August 2010 die persönliche<br />

Zusage, dass dieser Punkt aus der<br />

Verordnung gestrichen werden wird.<br />

Unsere ergänzende Anregung, das nur national<br />

bekannte System der Wassergefährdungsklassen<br />

abzuschaffen <strong>und</strong> durch die europäische<br />

Aufteilung in wassergefährdende <strong>und</strong> nicht<br />

wassergefährdende Stoffe zu ersetzen, war zunächst<br />

nicht konsensfähig. Inzwischen zeichnet<br />

sich ab, dass der Vorschlag innerhalb des B<strong>und</strong>esverbandes<br />

der Deutschen Industrie mehrheitsfähig<br />

werden könnte.<br />

Dichtflächen zum Umgang mit mineralischen<br />

Abfällen<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Boden- <strong>und</strong> Gewässerschutz sowie Kreislaufabfallwirtschaft 63


Kapitel 10<br />

64<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung sind Voraussetzungen<br />

für die Innovation in der Bauindustrie<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung sind für die Innovation<br />

in der Bauindustrie unerlässlich. Der DBV<br />

ist deshalb Mitglied der Arbeitsgemeinschaft<br />

industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von<br />

Guericke" e.V. (AiF). Somit eröffnet sich dem<br />

DBV die Möglichkeit, Mittel des B<strong>und</strong>esministeriums<br />

für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie (BMWi)<br />

für die Forschung einzusetzen. Durch die AiF-<br />

Mittel war es möglich, den konjunkturell begründeten<br />

Rückgang der DBV-Eigenmittel für<br />

Forschung auszugleichen. Einen tragfähigen Lösungsansatz<br />

sieht der DBV dabei insbesondere<br />

in der Durchführung größerer Projekte in enger<br />

Zusammenarbeit mit anderen Forschungsträgern<br />

oder in Verb<strong>und</strong>projekten, bei denen der<br />

DBV eine koordinierende Rolle übernimmt. Bewährte<br />

Kooperationspartner des DBV in der<br />

Bauforschung sind dabei neben der AiF der<br />

Betrag in Tausend Euro<br />

1000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

633,1<br />

699,5 711,3<br />

Entwicklung der Forschungsmittel des DBV ab 2001<br />

Deutsche Ausschuss für Stahlbeton (DAfStb),<br />

in dessen Forschungsbeirat der DBV vertreten<br />

ist, das Deutsche Institut für <strong>Bautechnik</strong> (DIBt)<br />

sowie das B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr, Bau<br />

<strong>und</strong> Stadtentwicklung (BMVBS).<br />

Die an den DAfStb gerichteten Anträge werden<br />

u. a. von Vertretern des DBV begutachtet <strong>und</strong><br />

bewertet. Das DBV-Votum geht anschließend<br />

zu 40 % in die Entscheidungsfindung des<br />

DAfStb-Gremiums ein.<br />

Die Erlangung von Forschungsmitteln über die<br />

AiF erfolgt beispielsweise über das BMWi-Programm<br />

Zukunftstechnologien für kleine <strong>und</strong><br />

mittlere Unternehmen“ (ZUTECH). ZUTECH ist<br />

eine Variante der industriellen Gemeinschaftsforschung<br />

(IGF), um insbesondere die branchenübergreifende<br />

Zusammenarbeit zugunsten<br />

der mittelständischen Wirtschaft anzuregen.<br />

Nach der aktuell beendeten Wettbewerbsr<strong>und</strong>e<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

* zu erwartende Mittel<br />

614,5<br />

922,1<br />

673,7<br />

732,0<br />

566,6<br />

629,9<br />

538,0*<br />

AiF-Mittel<br />

DBV-Mittel


fördert ZUTECH insgesamt 379 Projekte mit<br />

165,2 Mio. Euro. Das Themenspektrum der<br />

bewilligten Anträge reicht dabei von der Herstellung<br />

bioaktiver Fasern auf der Basis von<br />

Calciumphosphaten für den Einsatz in der Knochenrekonstruktion<br />

bis zur Fertigungs- <strong>und</strong> Instandhaltungsoptimierung<br />

bei Tragstrukturen<br />

von Offshore-Windenergieanlagen.<br />

Zur Forschungsstrategie des DBV gehört u. a.<br />

das Engagement des DBV in der German Construction<br />

Technology Platform (GCTP), in der<br />

Forschungsinitiative „ZukunftBau“ des B<strong>und</strong>esministeriums<br />

für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<br />

(BMVBS) sowie beim 7. Forschungsrahmenprogramm<br />

der EU (FP7).<br />

Insbesondere auf europäischer Ebene unterstützt<br />

der DBV über seinen Vorsitzenden Prof.<br />

Manfred Nußbaumer <strong>und</strong> die Geschäftsführung<br />

im Rahmen der European Construction Technology<br />

Platform (ECTP) die deutschen Unternehmen<br />

bei der Erlangung von Forschungsmitteln aus<br />

dem 7. Forschungsrahmenprogramm über das<br />

in den Jahren 2010 bis 2013 500 Mio. Euro<br />

Fördergelder für Vorhaben im Bereich „Energieeffiziente<br />

Gebäude“ (EeB) zur Verfügung stehen.<br />

Die nationale Plattform GCTP fungiert dabei als<br />

Bindeglied <strong>und</strong> Spiegelgremium zur ECTP.<br />

Der DBV unterstützt allgemein Forschungsaktivitäten<br />

zu den Hauptthemen „Nachhaltigkeit“,<br />

„Energieeinsparung <strong>und</strong> Klimaschutz“, „Neue<br />

Werkstoffe <strong>und</strong> Entwicklungen“ sowie „Bemessung<br />

<strong>und</strong> Normung“. Die gegenwärtige Position<br />

des DBV in der Forschungsförderung, vertreten<br />

durch den Hauptausschuss FORSCHUNG<br />

(HAF) des DBV (Vorsitzender: Dr.-Ing. Christian<br />

Dehlinger, Ed. Züblin AG), kann durch folgende<br />

Schwerpunkte beschrieben werden:<br />

Direkte Forschungsförderung durch DBV für<br />

Kleinstprojekte zu speziellen Themen,<br />

Beiträge zur Forschungsförderung im<br />

DAfStb e.V.,<br />

DBV-Mittel über Zuwendungen der Arbeitsgemeinschaft<br />

industrieller Forschungsvereinigungen<br />

(AiF),<br />

Beratungsleistungen bei Forschungsanträgen<br />

<strong>und</strong> bei der Durchführung von Projekten,<br />

Koordination bei der Bildung nationaler <strong>und</strong><br />

europäischer „Finanzierungsgemeinschaften“,<br />

Analyse des Forschungsbedarfes für seine<br />

Mitgliedsunternehmen – Positionierung als<br />

„Strategischer Vordenker“.<br />

Diese Gr<strong>und</strong>sätze hat der DBV im Berichtszeitraum<br />

weiterhin zielgerichtet umgesetzt, z. B.<br />

durch detaillierte Informationen in den DBV-<br />

R<strong>und</strong>schreiben über aktuelle nationale <strong>und</strong> europäische<br />

Forschungsförderprogramme.<br />

Arbeitsgemeinschaft industrieller<br />

Forschungsvereinigungen (AiF)<br />

Eine Übersicht über die von der AiF geförderten<br />

Forschungsprojekte gibt die nachfolgende<br />

Zusammenstellung der DBV-Vorhaben. Es handelt<br />

sich dabei insbesondere um die Projekte<br />

Nr. 14774 N, 291 ZN,15873 N, 16525 N,<br />

A 09/10.<br />

Die Bedeutung der AiF-Mittel für die Forschungsaktivitäten<br />

des DBV wird daraus erkennbar.<br />

German Construction Technology Platform (GCTP)<br />

Inhaltlich verfolgte die GCTP im Berichtszeitraum<br />

die Entwicklungen beim 7. Forschungsrahmenprogramm<br />

der EU sowie die bei der European<br />

Construction Technology Platform ECTP.<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung 65


Kapitel 10<br />

66<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

Als Reaktion auf die Wirtschaftskrise hat die<br />

EU Kommission im Dezember 2008 ein Konjunkturprogramm<br />

(Economic Recovery Plan) mit<br />

dem Ziel der Förderung einer "grünen <strong>und</strong> nachhaltigen<br />

Wirtschaft" beschlossen. Unmittelbar<br />

nach dem Beschluss gründeten neun Unternehmen<br />

die E2B-Association (E2B EI), welche seit<br />

Januar 2009 aktiv tätig ist <strong>und</strong> sich gegenüber<br />

der EU Kommission als zentraler Ansprechpartner<br />

für das Bauwesen etabliert hat. Hierdurch<br />

sollen Entscheidungsprozesse <strong>und</strong> Verfahren im<br />

Hinblick auf das 7. Forschungsrahmenprogramm<br />

beschleunigt sowie der Informationsaustausch<br />

zwischen den Mitgliedern erleichtert<br />

werden. Die E2B-Association hat eine Roadmap<br />

aufgestellt, die auf den unterschiedlichen Zielvorgaben<br />

der EU basiert. Diese Roadmap<br />

wurde unter Beteiligung unterschiedlicher Gruppen<br />

bei Priorisierung von Forschungsthemen<br />

(inhaltlich <strong>und</strong> zeitlich) von den Mitgliedern einer<br />

sogenannten Coregroup der E2B-A erarbeitet.<br />

Sie enthält außerdem Vorschläge für die Aufteilung<br />

der Finanzmittel auf Themen- <strong>und</strong> Forschungsdemonstrationsprojekte.<br />

In der High-Level-Group der ECTP im April<br />

2009 wurde entschieden, eine „Task Force Infrastructure“<br />

ins Leben zu rufen. Nach einem 1.<br />

Treffen während der ECTP-Konferenz im Novem-<br />

Cities and<br />

Buildings<br />

Undergro<strong>und</strong><br />

Construction<br />

Neue GCTP-Struktur ab 2010<br />

Mitgliederversammlung<br />

Networks<br />

ber 2009, fand im Februar 2010 in Frankfurt<br />

das Kick-Off Meeting mit über 50 Teilnehmern<br />

statt. Die Initiative Research for Future Infrastructures<br />

in Europe (REFINE) soll – ähnlich wie<br />

E2B für das Thema energieeffiziente Gebäude –<br />

eine Interessenvertretung für den Bereich der<br />

Infrastrukturen <strong>und</strong> des Tiefbaus gegenüber der<br />

EU Kommission unter dem Dach der ECTP bilden.<br />

Sie will die erfolgreiche Strategie der E2B<br />

EI übernehmen <strong>und</strong> ein repräsentativer Ansprechpartner<br />

für die EU innerhalb der Industriepartner<br />

sein. Die Initiative REFINE greift inhaltlich<br />

die Themen der Focus Areas Networks<br />

<strong>und</strong> Undergro<strong>und</strong> Construction auf <strong>und</strong> hat sich<br />

ebenfalls das Ziel gesetzt, einen Entwurf einer<br />

Roadmap (Vision Paper) aufzustellen.<br />

In der GCTP-Mitgliederversammlung 2010<br />

wurde beschlossen, die Mitglieder des Kuratoriums<br />

in die Lenkungsgruppe zu integrieren.<br />

Das Kuratorium wurde aufgelöst. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

wird festgelegt, die Struktur der ECTP auch in<br />

der deutschen nationalen Plattform zu übernehmen.<br />

Die Verbindung zwischen der GCTP <strong>und</strong><br />

der ECTP wird durch den Vorsitzenden der<br />

GCTP-Lenkungsgruppe Professor Manfred Nußbaumer<br />

hergestellt, der Mitglied der Lenkungsgruppe<br />

der europäischen Plattform (ECTP<br />

High-Level-Group) ist.<br />

Lenkungsgruppe Geschäftsstelle<br />

Arbeitsgruppen<br />

Cultural<br />

Heritage<br />

Quality<br />

of Life<br />

Materials<br />

Processes<br />

and ICT


247.1<br />

laufend<br />

272 / 14774 N<br />

abgeschlossen<br />

274<br />

abgeschlossen<br />

Forschungsvorhaben des DBV<br />

DBV-Nr./AiF-Nr. Forscher/Thema/Durchführung/Ergebnisse<br />

Reinhardt: Vergleichsprüfungen des Frostwiderstandes <strong>und</strong> Vergleich mit der Praxis<br />

Bei dem Forschungsvorhaben handelt es sich um eine Fortführung der im Rahmen des abgeschlossenen<br />

AiF-Forschungsvorhabens „Vergleichsprüfung des Frostwiderstandes <strong>und</strong> Vergleich mit der Praxis“<br />

(http://elib.uni-stuttgart.de/opus/volltexte/2007/3077/) durchgeführten Beobachtungen <strong>und</strong> Prüfungen an<br />

den immer noch am Otto-Graf-Institut (FMPA) der Universität Stuttgart ausgelagerten <strong>Beton</strong>proben. Im<br />

Rahmen des abgeschlossenen Vorhabens wurde eine gute Übereinstimmung der Abwitterung durch<br />

Frosteinwirkung von Labor- <strong>und</strong> Auslagerungsproben festgestellt. Die bei den Laborversuchen teilweise<br />

anhand des relativen dynamischen E-Moduls festgestellte innere Schädigung korreliert allerdings innerhalb<br />

der relativ kurzen Auslagerungsdauer von 4 Frostperioden nicht gut mit der an den Auslagerungsproben<br />

bestimmten inneren Schädigung.<br />

Ziel des Forschungsvorhabens ist es deshalb festzustellen, ob durch eine weitere Frost-Tau-Beanspruchung<br />

der Auslagerungsproben unter Praxisbedingungen die im Labor festgestellten inneren Schädigungen eintreten<br />

<strong>und</strong> eine Korrelation der Labor- <strong>und</strong> Auslagerungsversuche <strong>und</strong> damit des angewendeten Labor-<br />

Prüfverfahrens nachgewiesen werden kann.<br />

Brameshuber: Entwicklung <strong>und</strong> Überprüfung der Eigenschaftskennwerte von Hochfestem Selbstverdichten -<br />

dem <strong>Beton</strong><br />

Ziel des Forschungsvorhabens war es, hochfeste selbstverdichtende <strong>Beton</strong>e der Festigkeitsklasse C100/<br />

115 zu entwickeln <strong>und</strong> auf ihre Praxistauglichkeit zu überprüfen. Dabei handelte es sich um zwei unterschiedliche<br />

<strong>Beton</strong>rezepturen, die die Anforderungen der DAfStb-Richtlinie „Selbstverdichtender <strong>Beton</strong>“<br />

erfüllen. Der Einsatz von SVB in Verbindung mit hochfestem <strong>Beton</strong> bedingt keinen zusätzlichen Überwachungsaufwand.<br />

Zum Forschungsvorhaben gehörte eine Beschreibung der granulometrischen Eigen -<br />

schaften der Ausgangsstoffe <strong>und</strong> die Untersuchung rheologischen Eigenschaften von hochfesten selbstverdichtenden<br />

Mörtel (HSVM) <strong>und</strong> <strong>Beton</strong>en (HSVB). Anschließend wurden die mechanischen Eigenschaften <strong>und</strong><br />

das Verformungsverhalten der HSVB ermittelt. Dazu gehörten die Druck- <strong>und</strong> Spaltzugfestigkeit, der statische<br />

E-Modul, das Kriechen <strong>und</strong> Schwinden, die zentrische Zugfestigkeit <strong>und</strong> das Spannungs-Dehnungs -<br />

verhalten für Druck- <strong>und</strong> Zugbeanspruchung. Weiterhin sollte die Praxistauglichkeit nachgewiesen werden,<br />

um eine baupraktische Anwendung von hochfesten selbstverdichtenden <strong>Beton</strong>en zu ermöglichen <strong>und</strong> um<br />

kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen zu befähigen, solche Sonderbetone einzusetzen.<br />

Im Rahmen der experimentellen Untersuchungen wurde ein CEM I 52,5 R, eine Flugasche aus Trocken -<br />

kammerfeuerung <strong>und</strong> eine handelsübliche Silikastaubsuspension eingesetzt. Mit diesen Ausgangsstoffen<br />

wurde je ein funktionstüchtiger HSVB des Mehlkorntyps <strong>und</strong> des Stabilisierertyps entworfen. An den Mör -<br />

teln aus diesen <strong>Beton</strong>en wurde der Einfluss von Silikastaub auf die rheologischen Eigenschaften untersucht.<br />

Lohaus: Nachbearbeitung von Sichtbetonflächen<br />

Für die Reduktion unerwünschter Sichtbetoneffekte, auch „Sichtbetonkosmetik“ genannt, liegen bislang nur<br />

objektspezifische Erfahrungen vor. Die Vorgehensweise ist hierbei nicht vereinheitlicht in Regelwerken oder<br />

Empfehlungen zu finden. Es sind ausschließlich Regelwerke für die Instandsetzung von <strong>Beton</strong>bauwerken vorhanden.<br />

Mit dem vorliegenden Forschungsprojekt wurde ein Beitrag zur Erweiterung der Erkenntnisgr<strong>und</strong> -<br />

lage <strong>und</strong> zur Gewinnung systematischer Erfahrungen über nachträgliche Korrekturmöglichkeiten des Er -<br />

scheinungsbildes von Sichtbetonoberflächen geleistet.<br />

Dazu wurden 7 Wandprobekörper aus einem vorangegangenen Forschungsprojekt verwendet, die mit Hilfe<br />

von Sichtbetonprüfschalungen des Typs „Wandschalung“ hergestellt wurden. Durch die hierbei aufgetretenen<br />

Fehlstellen an den Wandprobekörpern konnten vergleichbare Probeflächen geschaffen werden, die nicht<br />

den üblichen Anforderungen an Sichtbetonflächen genügen.<br />

Hieran konnten verschiedene handelsübliche Systeme zur Sichtbetonnachbearbeitung von 5 beteiligten Her -<br />

steller- bzw. Ausführungsfirmen vergleichend untersucht werden.<br />

Neben einer einjährigen Auslagerung der Wandprobekörper auf einem Freigelände wurden zusätzlich Unter -<br />

suchungen zur Frostbeständigkeit der bearbeiteten <strong>Beton</strong>flächen durchgeführt. Innerhalb der Auslage -<br />

rungszeit sind durch die freie Bewitterung unterschiedlich starke Veränderungen der Farbgebung der jeweiligen<br />

betonkosmetischen Konzepte zu erkennen.<br />

Bei allen Ersatzmaterialen konnten frostbedingte Abwitterungen nur im Verb<strong>und</strong> mit dem ursprünglichen<br />

<strong>Beton</strong> beobachtet werden. Eine konkrete Ablösung der Ersatzmaterialien von der <strong>Beton</strong>oberfläche ist nicht<br />

eingetreten.<br />

Es zeigt sich, dass zunächst die Zielsetzung einer sichtbetonkosmetischen Maßnahme im Vorfeld festgelegt<br />

werden muss. Hierbei sind die Intensität einer deckenden Wirkung <strong>und</strong> die Farbwahl im Hinblick auf<br />

den zu erwartenden Betrachtungsabstand abzustimmen.<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung 67


Kapitel 10<br />

68<br />

276<br />

laufend<br />

277 / 291 ZN<br />

laufend<br />

278<br />

abgeschlossen<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

Für eine großflächige Angleichung von Fehlstellenbereichen bietet sich die Verwendung von Lasurtechniken<br />

an. Zu starke Farbdifferenzen sollten im Vorfeld durch den Einsatz von Schleiftechniken bzw. Einarbeitung<br />

von Ersatzmaterialien angeglichen werden, da sich eine zu intensive Farbwirkung der Lasuren negativ auf<br />

eine authentische <strong>Beton</strong>optik auswirken kann. Im Hinblick auf eine lokale kosmetische Anwendung stellte<br />

sich die geeignete Farbauswahl als schwierig dar <strong>und</strong> sollte in mehreren Tastversuchen erfolgen. Die<br />

Farbgebung einer Sichtbetonoberfläche besteht aus zahlreichen Farbtönen, so dass die jeweils gewählten<br />

Ersatzmaterialien oder Lasuren nur bestimmte Farbbereiche treffen können. Die Erfahrung des Ausführen -<br />

den sowie der Detaillierungsgrad angepasster Retuschiertechnik sind ausschlaggebend für das Erschei -<br />

nungsbild.<br />

Hegger: Querkraftbemessung für <strong>Beton</strong>bauteile mit Faserverb<strong>und</strong>kunststoff-Bewehrung (FVK)<br />

Ziel des Forschungsvorhabens ist die Herleitung eines wirtschaftlichen <strong>und</strong> mechanisch konsistenten Be -<br />

messungskonzeptes zur Querkrafttragfähigkeit von Bauteilen mit Faserverb<strong>und</strong>kunststoff-Bewehrung (FVK).<br />

Dazu soll auf den Ergebnissen des DBV-Vorhabens „Bemessungsregeln für <strong>Beton</strong>bauteile mit Faser verb<strong>und</strong> -<br />

kunststoff-Bewehrung“(DBV-Nr. 260), weiteren eigenen Untersuchungen <strong>und</strong> dem Sachstandbe richt der fib<br />

Task Group 9.3 aufgebaut werden. Haupteinsatzgebiete sind alle <strong>Beton</strong>bauteile, die einem erhöhten Korro -<br />

sionsrisiko unterliegen oder bei denen eine elektromagnetische Wechselwirkung zwischen Bauwerk <strong>und</strong><br />

Anlagen zu vermeiden ist. Hierzu zählen Brücken, Parkhäuser, Hafenanlagen <strong>und</strong> Kranken häuser (Kernspin -<br />

tomographie). Weitere Einsatzgebiete sind Start- oder Zielschächte für Schildvortriebe im Gr<strong>und</strong>bau wegen<br />

der gegenüber Stahl besseren Zerspanbarkeit der FVK-Bewehrung.<br />

Gehlen, Hennecke: Validierung zerstörungsfreier Messmethoden zur zuverlässigen Erfassung von Beweh -<br />

rungskorrosion<br />

Die korrosive Beanspruchung der Bewehrung von Stahlbetonbauwerken ist in der Regel der Lebensdauer<br />

bestimmende Faktor in der Geschichte eines Bauwerkes. Ein sehr hoher Anteil an Schäden mit unerwartet<br />

frühzeitig notwendigem Instandsetzungsbedarf ist korrosionsbedingt. Im Falle korrosionsbedingter Schäden<br />

an Stahlbeton sind Fehlleistungen bei der Instandsetzung u. a. auf unzureichende Diagnostik zurückzuführen.<br />

Zur Untersuchung von Korrosion der Bewehrung von Stahlbeton haben sich zerstörungsfreie Verfahren aus<br />

der Elektrochemie etabliert. Diese sind: Potentialfeldmessung, Widerstandsmessung <strong>und</strong> Polarisations -<br />

messungen. Die direkte Übertragbarkeit von Messmethoden, die sich in wässrigen Elektrolyten bewährt<br />

haben, auf poröse <strong>und</strong> hygroskopische Baustoffe wie <strong>Beton</strong> ist jedoch nicht ohne weiteres gegeben. Die<br />

Erfahrungen im praktischen Umgang mit elektrochemischer Messtechnik an Stahlbeton zeigen, dass sowohl<br />

bezüglich der Messtechnik als auch der Interpretation noch erheblicher Forschungsbedarf besteht.<br />

Ziel des Vorhabens ist es, die systematischen Fehlerquellen der gängigen elektrochemischen Verfahren zu<br />

untersuchen <strong>und</strong> zu quantifizieren. Damit werden die in der Praxis verbreiteten Verfahren auf eine sichere,<br />

wissenschaftliche Gr<strong>und</strong>lage gestellt. Als Ergebnis wird erwartet, die Aussagefähigkeit deutlich zu verbessern<br />

<strong>und</strong> Verfahrensweisen bei Messung <strong>und</strong> Auswertung anzubieten, die ein zuverlässiges <strong>und</strong> damit auch<br />

wirtschaftliches Ergebnis liefern.<br />

Schadensuntersuchung, Erarbeitung von Instandsetzungskonzepten <strong>und</strong> Sanierung werden bevorzugt von<br />

kleinen <strong>und</strong> mittleren Unternehmen/Ingenieurbüros durchgeführt. Das Forschungsergebnis soll diesen ein<br />

effizientes Werkzeug für die zerstörungsfreie Erfassung des Korrosionszustandes anbieten: Mit diesem<br />

Werkzeug ausgestattet, können Schäden früh <strong>und</strong> zuverlässig erkannt <strong>und</strong> damit den Aufwand für<br />

Untersuchung <strong>und</strong> Instandsetzung von Stahlbetonbauwerken auf ein wirtschaftlich angemessenes Maß optimiert<br />

werden.<br />

Empelmann: Verstärkung von Biegebauteilen durch eine nachträglich aufgebrachte Aufbetonschicht<br />

Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens wurde zunächst eine systematische Literaturrecherche zur<br />

Verstärkung von Biegebauteilen durch einen nachträglich aufgebrachten Aufbeton vorgenommen. Diese sollte<br />

den derzeitigen Wissensstand erfassen <strong>und</strong> sich schwerpunktmäßig auf die folgenden Einflussparameter<br />

bei einer Verstärkung mit Aufbeton konzentrieren:<br />

Belastungsart,<br />

Tragfähigkeit der Verb<strong>und</strong>fuge,<br />

Anwendung von Sonderbetonen.<br />

Im Einzelnen sollte neben Forschungsergebnissen aktueller Arbeiten <strong>und</strong> derzeitiger Normung auch<br />

Verb<strong>und</strong>sicherungsmaßnahmen in dieser Untersuchung Berücksichtigung finden, um den vorhandenen<br />

Wissensstand dieser Thematik aufzuzeigen.<br />

Als angestrebtes Ergebnis des Forschungsvorhabens sollen aktuelle Forschungsergebnisse hinsichtlich der<br />

nachträglichen Verstärkung von Biegebauteilen, sowohl mit konventionellem <strong>Beton</strong> als auch mit innovativen<br />

Sonderbetonen, aufgeführt werden. Diese Zusammenstellung diente dazu, einen Überblick über durchgeführte<br />

Untersuchungen in diesem Bereich zu bieten.<br />

Zudem wurde eine Zusammenstellung der vorhandenen Anwendungs- <strong>und</strong> Bemessungsregeln sowie denen<br />

zugr<strong>und</strong>eliegende Annahmen <strong>und</strong> Modelle für die Tragfähigkeit der Verb<strong>und</strong>fuge erarbeitet. Abschließend


279<br />

abgeschlossen<br />

280<br />

abgeschlossen<br />

281<br />

abgeschlossen<br />

282 / 15873 N<br />

laufend<br />

wurden Methoden <strong>und</strong> Möglichkeiten zur Verb<strong>und</strong>sicherung von nachträglich ergänztem Aufbeton dargestellt.<br />

Durch die Zusammenstellung <strong>und</strong> die anschließende Bereitstellung des Wissensstandes für nachträglich<br />

durch Aufbeton verstärkte Biegebauteile wurde eine bessere Sachkenntnis erreicht.<br />

Hiermit wurde eine Gr<strong>und</strong>lage für weitergehende Arbeiten gelegt, die als Ziel eine fachgerechte <strong>und</strong> sichere<br />

Planung sowie wirtschaftliche Anwendung von „Verstärkungen durch Aufbeton“ haben.<br />

Marx: <strong>Beton</strong>gelenke im Brückenbau<br />

Die vorliegende Forschungsarbeit befasste sich mit der geschichtlichen Entwicklung <strong>und</strong> den Berechnungs -<br />

modellen von <strong>Beton</strong>gelenken.<br />

Zunächst wurden die verschiedenen in der Baupraxis existierenden Gelenktypen nach ihrer Wirkungsweise<br />

klassifiziert <strong>und</strong> ihre Anwendungsbedingungen dargestellt.<br />

Ziel des Vorhabens war eine Übertragung des in Deutschland gebräuchlichen Berechnungsmodells nach<br />

Leonhardt auf die heutige Normengeneration. Damit ist die Anwendung unbewehrter <strong>Beton</strong>gelenke im mo -<br />

dernen Brückenbau auf Basis eines anerkannten Bemessungsmodells möglich. Ergänzend wurden die international<br />

verwendeten Berechnungsmodelle von unbewehrten <strong>Beton</strong>gelenken nach Freyssinet analysiert.<br />

Außerdem wurden die vorhandenen Erfahrungswerte von <strong>Beton</strong>gelenken im Brückenbau in Deutschland <strong>und</strong><br />

verschiedenen Ländern in Europa recherchiert <strong>und</strong> zusammengefasst, um die zukünftige Anwendung zu er -<br />

leichtern.<br />

Die Anwendung der übertragenen Berechnungsregeln wurde abschließend anhand von zwei realen Berech -<br />

nungsbeispielen demonstriert.<br />

Breitenbücher: Beurteilung der Wirksamkeit von Wasserglas zur Verbesserung des Verschleißwiderstandes<br />

bei Industrieböden<br />

Ziel dieses Forschungsvorhabens war es, durch Vergleichsuntersuchungen festzustellen, inwieweit sich bei<br />

der Behandlung von noch frischen <strong>und</strong> bereits erhärteten <strong>Beton</strong>oberflächen mit praxisüblichen Wasser -<br />

gläsern eine Verschleißfestigkeit einstellt. Begleitend wurde die Wirksamkeit verschiedener Wassergläser<br />

zur Verbesserung des Verschleißwiderstandes bei Industrieböden im Vergleich zu <strong>Beton</strong>oberflächen mit <strong>und</strong><br />

ohne Hartstoffmörtelschicht beurteilt <strong>und</strong> eingestuft. Hierzu wurden einschlägige Untersuchungen zum<br />

einen zur Abriebfestigkeit von Industriebodenplatten mit <strong>und</strong> ohne Applikation von Wasserglas (Basis Natrium/<br />

Kalium) bzw. Hartstoffmörtelschicht, zum anderen hinsichtlich deren Dichtigkeit des oberflächennahen<br />

<strong>Beton</strong>gefüges (Eindringtiefe von Wasserglas, Gefügeverdichtung) durchgeführt. Insbesondere für Erstere<br />

wurde das Prüfverfahren nach Böhme, welches üblicherweise für die Beurteilung von Abriebfestigkeiten bei<br />

sehr hohen Verschleißbeanspruchungen herangezogen wird, modifiziert bzw. weiter entwickelt, um den<br />

Verschleißwiderstand bei moderateren Beanspruchungen bewerten zu können. Darüber hinaus wurden der<br />

Einfluss der zyklischen Befeuchtung, der Auftragsmenge <strong>und</strong> des <strong>Beton</strong>alters bei Applikation von Wasser -<br />

glas auf die Verbesserung des Verschleißwiderstandes validiert.<br />

Hegger: Experimentelle Untersuchungen zur Anordnung von horizontalen Leitungen im Bereich von Innen -<br />

stützen<br />

Ziel dieses Forschungsvorhaben war es, nach einer Literaturrecherche die vorhandenen Modelle zur<br />

Berücksichtigung von horizontalen Leitungen in Decken zu bewerten <strong>und</strong> zusammenzufassen. Anhand von<br />

zwei Durchstanzversuchen an Innenstützen mit horizontalen Leitungen wurde ein einfaches Modell entwi -<br />

ckelt, das die Berücksichtigung der Leitungen in der Bemessung zulässt <strong>und</strong> die Nachweisführung vereinheitlicht.<br />

Lohaus, Motzko, Schubert: Neue Sichtbetontechnik – Integration der Erkenntnisse zu Wechselwirkungen<br />

zwischen Schalungshaut, Trennmittel <strong>und</strong> <strong>Beton</strong>oberfläche in die Prozesskette beim Sichtbeton (Fortsetzung<br />

des Verb<strong>und</strong>forschungsvorhabens „Sichtbeton“, abgeschlossen 2006)<br />

Das übergeordnete Forschungsziel ist die Verbesserung der Sichtbetonqualität durch den Transfer von<br />

Labor- <strong>und</strong> Baustellenuntersuchungen in die Baupraxis. Hierbei werden von den verschiedenen Forschungs -<br />

stellen unterschiedliche Teilbereiche abgedeckt, die im Folgenden kurz erläutert werden.<br />

Fst. 1 – Lohaus: Das Ziel des beantragten Forschungsvorhabens ist die Weiterentwicklung <strong>und</strong> Qualitäts -<br />

steigerung der Sichtbetonbauweise durch Steigerung der Robustheit der <strong>Beton</strong>rezeptur <strong>und</strong> die Praxis -<br />

einführung der im abgeschlossenen Forschungsvorhaben entwickelten neuen betontechnologischen Ansätze<br />

für Sichtbeton. Diese neue Technologie soll aus dem viel versprechenden Laborstadium durch die Entwick -<br />

lung von mehreren „Basisrezepturen“ sowie die wissenschaftliche Begleitung von 6 Baustellen in die Praxis<br />

überführt werden. Die Projekterfahrungen sollen zu einem Hinweiskatalog aufbereitet werden, wie<br />

Optimierungs- bzw. Anpassungsschritte zur Rezepturentwicklung vorzunehmen sind <strong>und</strong> wie die Prüfschal -<br />

ungen bzw. entwickelnde Prüfverfahren zur Entmischungsstabilität eingesetzt werden können.<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung 69


Kapitel 10<br />

70<br />

286 / 16525 N<br />

laufend<br />

283<br />

laufend<br />

284<br />

abgeschlossen<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

Fst. 2 – Motzko: Das Forschungsziel wird aus zwei Teilzielen gebildet.<br />

1. Ergänzung der Erkenntnisse über die Wechselwirkungen zwischen Schalungshaut, Trennmittel <strong>und</strong> Be -<br />

tonfläche bei Sichtbeton. Der Schwerpunkt liegt auf dem realen Alterungsprozess in Form von mechanischem<br />

Angriff <strong>und</strong> der Kombination aus den bereits untersuchten Witterungseinflüssen <strong>und</strong> dem mechanischen<br />

Angriff. Die erarbeitete Prüfprozedur für die Schalungshaut soll als Eignungstest für den Sicht -<br />

beton dienen.<br />

2. Prozesserfassung <strong>und</strong> Prozessanalyse bei der Planung <strong>und</strong> Herstellung von Sichtbeton zum Aufbau einer<br />

Arbeitsanweisung, die einen Transfer der aus Labor- <strong>und</strong> Baustellenuntersuchungen gewonnenen Er -<br />

kenntnisse in die Baupraxis ermöglicht.<br />

Fst. 3 – Schubert: Das Forschungsziel ist ein Beitrag zur weiteren Aufklärung der ingenieurtheoretischen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen über die physikalisch-chemischen Zusammenhänge in der Kausalkette Zementeigenschaften,<br />

<strong>Beton</strong>zusammensetzung, <strong>Beton</strong>verarbeitung, Schalhaut- <strong>und</strong> Trennmitteleigenschaften sowie Sichtbeton-<br />

Oberflächenqualität (Porigkeit <strong>und</strong> Grauwertunterschiede). Im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen aus<br />

dem Vorläufer-Verb<strong>und</strong>projekt „Sichtbeton“ resultierende, noch ungeklärte Fragen zu den Ursache-Wir -<br />

kungs-Zusammenhängen von einerseits Trennmitteln, Schalungshäuten <strong>und</strong> <strong>Beton</strong>verdichtung <strong>und</strong> andererseits<br />

zur <strong>Beton</strong>porigkeit <strong>und</strong> zu den Grauwertunterschieden (Wolkenbildungen, Marmorierungen <strong>und</strong> Flecken).<br />

Zielsetzung ist die Einführung der neuen Erkenntnisse in die Prozesskette „Sichtbeton“.<br />

Empelmann: Entwicklung innovativer Spannbeton-Hybridträger mit Lochblechbewehrung für den Fertigteilbau<br />

Ziel der angestrebten Forschungsarbeit ist die Entwicklung von Spannbeton-Fertigteilbindern für den Hallen -<br />

bau (Dächer <strong>und</strong> Decken), die durch einen großen Aussparungsanteil eine hohe Flexibilität <strong>und</strong> Funktionalität<br />

in der Nutzung haben, mit der Möglichkeit, technische Installationen (Rohre, Leitungen) durch die Öffnungen<br />

zu führen, sowie hinsichtlich ihres Materialbedarfs <strong>und</strong> Arbeitsaufwandes optimiert sind.<br />

Diese Träger können dann aufgr<strong>und</strong> der Bauform im direkten Wettbewerb zu Lochstegträgern in Stahl- oder<br />

Stahlverb<strong>und</strong>bauweise stehen.<br />

Auf der 56. Sitzung des Hauptausschusses Forschung (HAF) am 14. Oktober 2009 wurde beschlossen,<br />

DBV-Forschungsmittel für folgende Untersuchungen bereitzustellen:<br />

Schnell: Zusammenhang von Rissbreiten <strong>und</strong> Rissflankenbruchneigung bei Industriefußböden<br />

Es soll ein belastbarer Zusammenhang zwischen <strong>Beton</strong>festigkeit, Rissbreiten <strong>und</strong> Rissflankenbruchneigung<br />

bei Industriefußböden gef<strong>und</strong>en werden.<br />

Die Ausführung fugenloser Stahlbeton-Industriefußböden ohne Oberflächenbeschichtung ist eine Bauweise,<br />

die dem Stand der Technik entspricht. Sie wird im DBV-Merkblatt „Industrieböden aus <strong>Beton</strong> für Frei- <strong>und</strong><br />

Hallenflächen“ als eine von mehreren möglichen Ausführungsvarianten beschrieben. Allerdings werden dort<br />

keine Empfehlungen zu ungünstigst anzustrebenden Rissbreiten gemacht.<br />

In der einschlägigen Fachliteratur finden sich gelegentlich Hinweise <strong>und</strong> Empfehlungen, die aber uneinheitlich<br />

<strong>und</strong> wenig differenziert sind.<br />

Tatsächlich geben bei Befahrung mit Flurförderzeugen Rissflankenbrüche in der Praxis regelmäßig Anlass<br />

zu Diskussionen darüber, inwieweit eine unzureichende Rissbreitenbeschränkung in der Tragwerksplanung<br />

zu Abbrüchen von Risskanten beiträgt.<br />

Es soll deshalb bei unterschiedlichen <strong>Beton</strong>festigkeiten der Zusammenhang zwischen Rissbreiten <strong>und</strong> Flan -<br />

kenbruchneigung systematisch erforscht werden. Dabei sollen unterschiedliche Radarten untersucht werden.<br />

Hosser: Erweiterung der DIN 4102-22, Tabelle 31 auf Stützen aus hochfestem <strong>Beton</strong> bis C 80/95<br />

In diesem Forschungsvorhaben wurde untersucht, ob der Brandschutznachweis für Stützen aus hochfestem<br />

<strong>Beton</strong> bis zur Festigkeitsklasse C80/95 nach DIN 4102-22, Tabelle 31 geführt werden kann. Dafür<br />

wurde für ausgesuchte Stützen aus hochfestem <strong>Beton</strong> der Festigkeitsklasse C60/75, C70/85 <strong>und</strong> C80/95,<br />

deren Abmessungen den Mindestwerten der Tabelle 31 entsprachen, die Branddauer bis zum Versagen<br />

berechnet <strong>und</strong> mit erforderlichen Feuerwiderstandsdauer der betreffenden Feuerwiderstandsklasse verglichen.<br />

Es wurden nur Stützen mit Rechteckquerschnitt bei einer vierseitigen Normbrandbeanspruchung<br />

(ETK) untersucht. Schwerpunkt der rechnerischen Untersuchungen waren Stützen mit der Länge max l col =<br />

6 m. Für diese Stützen wurden die Feuerwiderstandsklassen R 30 bis R 120 <strong>und</strong> die<br />

Lastausnutzungsfaktoren α 1 = 0,2 bis α 1 = 0,7 untersucht. Daneben wurden Stützen mit der Länge min<br />

l col = 2 m für alle Feuerwiderstandsklassen <strong>und</strong> den Lastausnutzungsfaktor α 1 = 0,7 sowie Stützen mit 3 m<br />

≤ l col ≤ 5 m für die Feuerwiderstandsklasse R 90 <strong>und</strong> die Lastausnutzungsfaktoren α 1 = 0,2 bis α 1 = 0,7<br />

untersucht. Für alle Stützen wurde vorausgesetzt, dass sie die statisch-konstruktiven Randbedingungen der<br />

Tabelle 31 einhalten (Bemessung für Normaltemperatur nach Eulerfall 2 <strong>und</strong> Nachweis im Brandfall für<br />

Eulerfall 4, rotationsbehinderte Lagerung am Stützenkopf <strong>und</strong> -fuß) <strong>und</strong> dass zerstörende <strong>Beton</strong>abplatz -<br />

ungen bei Brandbeanspruchung durch Anordnung einer Brandschutzbewehrung oder durch betontechnologische<br />

Maßnahmen nachweislich verhindert werden.


285<br />

laufend<br />

A 01/10<br />

A 08/10<br />

A 09/10<br />

(Förderung über<br />

die AiF)<br />

Bei den untersuchten Beispielen waren die berechneten Branddauern bis zum Versagen in der Regel größer<br />

als die erforderlichen Feuerwiderstandsdauern der betreffenden Feuerwiderstandsklasse. Damit kann<br />

Tabelle 31 der DIN 4102-22 auch für Stützen aus hochfestem <strong>Beton</strong>, die im Parameterspektrum der untersuchten<br />

Beispiele liegen, ohne Änderungen angewendet werden.<br />

Um Tabelle 31 der DIN 4102-22 ohne Einschränkungen anwenden zu können, müssen die vorliegenden<br />

Ergebnisse noch durch rechnerische Untersuchungen von Stützen mit Kreisquerschnitt <strong>und</strong> von Stützen mit<br />

dem Ausnutzungsfaktor α 1 = 0,7 <strong>und</strong> einseitiger Brandbeanspruchung ergänzt werden.<br />

Breitenbücher: Vermeidung von Abplatzungen dünner Mörtelschichten an <strong>Beton</strong>oberflächen infolge Frost<strong>und</strong><br />

Temperaturwechselbeanspruchung<br />

Ziel des Forschungsvorhabens ist die Ermittlung der Ursachen von Abplatzungen dünner Mörtelschichten<br />

an <strong>Beton</strong>oberflächen bei Frost- <strong>und</strong> Temperaturwechselbeanspruchung; Klärung der Frage, ob bzw. inwieweit<br />

dadurch die Dauerhaftigkeit beeinträchtigt wird; Ableitung von Maßnahmen zur Vermeidung dieser Er -<br />

scheinungen.<br />

Einschlägige Untersuchungen zu Abplatzungen des Mörtels an <strong>Beton</strong>oberflächen, insbesondere über oberflächennah<br />

vorliegender, grober Gesteinskörnung; Beanspruchung von <strong>Beton</strong>probekörpern durch CDF-Ver -<br />

fahren unter Variation materialspezifischer Einflussparameter (Zementart, Mehlkorngehalt, Art der Ge -<br />

steinskörnung, Wassergehalt), der Oberflächenbearbeitung <strong>und</strong> der Nachbehandlung, visuelle Beurteilung<br />

<strong>und</strong> quantitative Erfassung der Abplatzungen von Mörtelschichten an der <strong>Beton</strong>oberfläche, Bestimmung der<br />

Oberflächenzugfestigkeiten <strong>und</strong> mikroskopische Untersuchungen des oberflächennahen <strong>Beton</strong>gefüges<br />

(Verb<strong>und</strong> zwischen Gesteinskörnung <strong>und</strong> Matrix, Rissbildung); Bewertung der Auswirkungen auf die Dauer -<br />

haftigkeit des <strong>Beton</strong>bauteils; Beurteilung der Ergebnisse unter Berücksichtigung zulässiger Abweichungen<br />

durch einschlägige Normen (DIN EN 206-1/DIN 1045-2, DIN CEN/TS 12390-9).<br />

Auf der 57. Sitzung des Hauptausschusses Forschung (HAF) am 13. Oktober 2010 wurde beschlossen,<br />

DBV-Forschungsmittel für folgende Untersuchungen bereitzustellen:<br />

Brameshuber: Einfluss der <strong>Beton</strong>zusammensetzung <strong>und</strong> Fließmittel auf die Hautbildung von Frischbeton<br />

Ziel des Vorhabens ist die systematische Untersuchung der Parameter, die auf die Bildung einer störenden<br />

Haut im Frischbeton <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen Folgen, wie z. B. reduzierte Schubkraft- <strong>und</strong> Zugspann -<br />

ungsübertragung sowie Frostbeständigkeit, aber auch der Frühschwindrissbildung, Einfluss ausüben.<br />

Ludwig: Untersuchungen <strong>und</strong> Modellbildung zur Austrocknung der <strong>Beton</strong>randzone als Gr<strong>und</strong>lage für die Be -<br />

stimmung der notwendigen Nachbehandlungsdauer<br />

Die notwendige Nachbehandlungsdauer <strong>und</strong> -intensität für <strong>Beton</strong> hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab.<br />

Maßgebliche Einflussgrößen sind die Eigenschaften des frischen bzw. jungen <strong>Beton</strong>s (Bindemittel, Zusam -<br />

mensetzung), die Umgebungsbedingungen<br />

(Temperatur, rel. Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit) sowie Einflüsse aus der Bauteilgeometrie <strong>und</strong> der<br />

Oberflächenbeschaffenheit.<br />

Die derzeitigen Regelungen zur Nachbehandlung fußen im Wesentlichen auf empirischen Daten. Eine Quan -<br />

tifizierung des Einflusses der verschiedenen Parameter sowie eine Überlagerung der Einflussgrößen finden<br />

nur ansatzweise statt.<br />

Zielstellung des Forschungsthemas soll sein, aufbauend auf Erkenntnissen bestehender Forschungsvorha -<br />

ben <strong>und</strong> Veröffentlichungen, die Gr<strong>und</strong>lage für ein umfassendes Modell zur <strong>Beton</strong>nachbehandlung unter Be -<br />

rücksichtigung der wesentlichen Einflussparameter zu erarbeiten. Dazu sollen in einer umfangreichen Lite -<br />

raturrecherche die in verschiedenen Ansätzen berücksichtigten Einflussgrößen zusammengetragen <strong>und</strong> hinsichtlich<br />

ihrer Auswirkung auf die Nachbehandlung charakterisiert, quantifiziert bzw. gewichtet werden.<br />

Weiter hin wird ein Entwurf erarbeitet, wie eine Überlagerung klimatischer Umgebungsbedingungen mit den<br />

Materialkennwerten <strong>und</strong> ggf. weiteren Einflüssen erfolgen kann. Aufbauend auf der zu eruierenden Daten -<br />

lage soll abschließend für die relevanten Parameter nach Quantifizierungsmöglichkeiten gesucht werden<br />

(einfache Prüfverfahren, ggf. vorhandene Modellierungsprogramme) diese zu quantifizieren.<br />

Ludwig: Erhöhung der Dauerhaftigkeit von <strong>Beton</strong>bauwerken in Kläranlagen durch den Einsatz von Sulfat -<br />

hüttenzement als Bindemittel im <strong>Beton</strong><br />

Im Rahmen des Forschungsvorhabens sollen Rezepturen mit Sulfathüttenzement nach DIN EN 15743 (April<br />

2010) für den Einsatz in abwasserberührten <strong>Beton</strong>bauwerken erstellt <strong>und</strong> geprüft werden. Besonderes<br />

Augenmerk liegt dabei der Dauerhaftigkeit in Bezug auf den Angriff biogener Schwefelsäuren sowie dem<br />

Frost- bzw. Frost-Tausalz-Widerstand des <strong>Beton</strong>s. In Untersuchungen soll weiterhin die Möglichkeit der<br />

Verwendung von Luftporenbildnern im SHZ-<strong>Beton</strong> zur Erhöhung des Frost- bzw. Frost-Tausalz-<br />

Widerstandes getestet werden. Ziel ist es, mit Sulfathüttenzement ein zum Portlandzement alternativ verwendbares<br />

Bindemittel beim Kläranlagenbau bereitzustellen, welches bei einer günstigeren Ökobilanz<br />

gleichzeitig eine höhere Dauerhaftigkeit besitzt.<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung 71


Kapitel 11<br />

72<br />

Technik <strong>und</strong> Recht<br />

Technik <strong>und</strong> Recht<br />

Streitlösungsordnung für das Bauwesen<br />

(SL Bau) in Kraft<br />

Viele, die mit der Planung <strong>und</strong> Durchführung<br />

von Bauvorhaben befasst sind, kennen diese<br />

unerfreuliche Situation: Zwischen Auftraggeber<br />

<strong>und</strong> Auftragnehmer entstehen noch während<br />

der Bauphase Streitigkeiten, die nicht selten<br />

dazu führen, dass der Bauvorgang unterbrochen<br />

oder ganz eingestellt werden muss, bis<br />

ein staatliches Gericht über den Streit entschieden<br />

hat. Auch bei Streitigkeiten nach der<br />

Baufertigstellung waren viele Bauherren, Bauunternehmen<br />

<strong>und</strong> andere am Bau Beteiligte mit<br />

den meist langwierigen Verfahren unzufrieden.<br />

Diesem unbefriedigenden Zustand wird nun ein<br />

Ende bereitet: Aufbauend auf dem seit 2005<br />

bestehenden Drei-Säulen-Modell hat der DBV<br />

gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für<br />

Baurecht zum 1. Januar 2010 eine neue<br />

„Streitlösungsordnung für das Bauwesen“<br />

(SL Bau) geschaffen.<br />

Dabei wurde mit der erstmaligen Einführung<br />

der Adjudikation in Deutschland dem Bedarf<br />

der Baupraxis nach einem durchsetzungsstarken,<br />

die Parteien vorläufig bindenden Instrument<br />

zur Regelung von Streitigkeiten „auf der<br />

Baustelle“ Rechnung getragen, so dass trotz<br />

eines Streits der Projektfortschritt im Interesse<br />

aller Beteiligten gesichert wird.<br />

Die Parteien haben nun die Wahl zwischen vier<br />

verschiedenen Streitlösungsverfahren, die sowohl<br />

selektiv als auch kumulativ angewandt<br />

werden können:<br />

Die Mediation hat zum Ziel, die Parteien bei<br />

ihrer einvernehmlichen Lösung durch einen<br />

Mediator zu unterstützen.<br />

Die Schlichtung kann zu einem Schlichterspruch<br />

führen, dessen Wirksamkeit allerdings<br />

der Akzeptanz der Parteien bedarf.<br />

Das Schiedsgericht entscheidet rechtswirksam<br />

Streitigkeiten. Im Schiedsgerichtsverfahren<br />

ist nunmehr der Beitritt Dritter <strong>und</strong><br />

eine Streitverkündung geregelt.<br />

Die Adjudikation wird zur raschen, die Parteien<br />

vorläufig bindenden Entscheidung eingesetzt.<br />

Diese Entscheidung kann bei Bedarf<br />

später durch ein Schiedsgericht überprüft<br />

werden.<br />

Ergänzt wird die neue Verfahrensordnung<br />

durch Mustervereinbarungen, die den Parteien<br />

eine sichere Vorlage für die vertragliche Bindung<br />

an die gesamte SL Bau oder ihre einzelnen<br />

Streitlösungsteile an die Hand gibt. Auch<br />

Musterverträge <strong>und</strong> Vorlagen zu <strong>Verein</strong>barungen<br />

zwischen den Parteien <strong>und</strong> dem Streitlöser<br />

werden zur Verfügung gestellt. Dazu wird die<br />

bestehende Liste der Schiedsrichter durch Listen<br />

für Mediatoren, Schlichter <strong>und</strong> Adjudikatoren<br />

erweitert.<br />

Die neue SL Bau ist zu beziehen über die Internetseite<br />

des DBV: ‡ www.betonverein.de


Weiterbildung, Schulung <strong>und</strong> Qualifikation<br />

Die Ausbildungsbeiräte „<strong>Beton</strong>“ <strong>und</strong><br />

„Schutz <strong>und</strong> Instandsetzung von <strong>Beton</strong>bauteilen“<br />

Am 1. Juli 2009 hat der Ausbildungsbeirat<br />

„Schutz <strong>und</strong> Instandsetzung von <strong>Beton</strong>bauteilen“<br />

beim DBV (AB SIB) Professor Dipl.-Ing.<br />

Claus Flohrer von der HOCHTIEF Construction<br />

AG zum Obmann gewählt. Die Neuwahl wurde<br />

notwendig, nachdem der bisherige Obmann,<br />

Dr.-Ing. Detlef Schmidt, ehemals Bilfinger Berger<br />

AG, als Obmann des Beirats Ende 2008<br />

das Amt aufgegeben hatte, um einem Ruf an<br />

die HTKW Leipzig zu folgen. Stellvertretender<br />

Obmann ist Dipl.-Ing. Norbert Schröter von der<br />

Deutschen Bauchemie e.V.<br />

Der Ausbildungsbeirat „Schutz <strong>und</strong> Instandsetzung<br />

von <strong>Beton</strong>bauteilen“ ist mit bauaufsichtlichem<br />

Mandat insbesondere verantwortlich für<br />

die Regelung der Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung von<br />

SIVV-Schein-Inhabern. Die Geschäftsführung<br />

des Beirats liegt beim DBV.<br />

In Berlin legte am 8. Juli 2009 das frühere Geschäftsführende<br />

Vorstandsmitglied des DBV,<br />

Dr.-Ing. Hans-Ulrich Litzner, sein Amt als Obmann<br />

des Ausbildungsbeirats „<strong>Beton</strong>“ beim<br />

DBV altersbedingt nieder. Als sein Nachfolger<br />

wurde der DBV-Geschäftsführer, Dr.-Ing. Lars<br />

Meyer, gewählt. Stellvertretender Obmann ist<br />

Dr.-Ing. Jörg Rickert vom <strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> Zementwerke<br />

e.V.<br />

Wie der vorgenannte Beirat ist auch der Ausbildungsbeirat<br />

„<strong>Beton</strong>“ mit bauaufsichtlichem<br />

Mandat ausgestattet <strong>und</strong> dabei insbesondere<br />

verantwortlich für die Regelung der Aus- <strong>und</strong><br />

Weiterbildung von Fachleuten mit besonderen<br />

betontechnologischen Kenntnissen <strong>und</strong> Fertigkeiten,<br />

die sich im so genannten „E-Schein“ do-<br />

kumentieren lassen. Auch hier liegt die Geschäftsführung<br />

des Beirats beim DBV.<br />

Der DBV ist den beiden ausgeschiedenen<br />

Obleuten, Dr. Schmidt <strong>und</strong> Dr. Litzner, sehr<br />

dankbar für die geleistete Arbeit, die stets geprägt<br />

war von besonderem – auch persönlichem<br />

– Einsatz für die Belange der Beiräte.<br />

Den neuen Obleuten wünscht der DBV viel Erfolg<br />

bei der neuen Aufgabe.<br />

Bildungsbeirat <strong>Beton</strong>straßenbau beim HDB<br />

regelt Ausbildung zum Fachmann für den<br />

<strong>Beton</strong>straßenbau – B-StB Schein<br />

Die Forschungsgesellschaft für Straßen- <strong>und</strong><br />

Verkehrswesen (FGSV) hat im Jahre 2009 den<br />

Arbeitskreis 8.3.3 „Stadt- <strong>und</strong> Landstraßen<br />

sowie besondere Verkehrsflächen“ gegründet.<br />

Dieser Arbeitskreis erarbeitet gegenwärtig<br />

zwei Merkblätter für diese Anwendungsbereiche<br />

als Ergänzung zu den bestehenden Regelwerken.<br />

Darüber hinaus besteht ein Bedarf an<br />

qualifiziertem Personal für die Planung, Konstruktion,<br />

Ausführung <strong>und</strong> Erhaltung von <strong>Beton</strong>straßen<br />

<strong>und</strong> -verkehrsflächen. Deshalb wurde<br />

ein Ausbildungskonzept zum Fachmann für den<br />

<strong>Beton</strong>straßenbau erarbeitet, um diesem Bedarf<br />

gerecht zu werden.<br />

Die Ausbildung zur Erlangung des B-StB<br />

Scheins (<strong>Beton</strong>-Straßenbau Schein) stellt einen<br />

zertifizierten Lehrgang dar, der an anerkannten<br />

Ausbildungszentren der Bauindustrie <strong>und</strong> des<br />

Baugewerbes durchgeführt wird.<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Weiterbildung, Schulung <strong>und</strong> Qualifikation 73


Kapitel 12<br />

74<br />

Weiterbildung, Schulung <strong>und</strong> Qualifikation<br />

Trägervereine sind:<br />

B<strong>und</strong>esverband der Deutschen Transport -<br />

betonindustrie e.V. (BTB)<br />

B<strong>und</strong>esverband der Deutschen Zementindustrie<br />

e.V. (BDZ)<br />

B<strong>und</strong>esvereinigung der Straßenbau- <strong>und</strong><br />

Verkehrsingenieure e.V. (BSVI)<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>- <strong>Verein</strong><br />

E.V. (DBV),<br />

Forschungsgesellschaft für Straßen- <strong>und</strong><br />

Verkehrswesen (FGSV),<br />

Hauptverband der Deutschen Bauindustrie<br />

e.V. (HDB)<br />

Qualitätsgemeinschaft Städtischer Straßenbau<br />

e.V. (QGS).<br />

Ein Bildungsbeirat unter Führung des Hauptverbandes<br />

der Deutschen Bauindustrie e.V.<br />

(‡ www.bauindustrie.de/index.php?page=133)<br />

hat aufbauend auf den Erfahrungen eines Pilotprojektes<br />

einen einheitlichen Stoffplan sowie<br />

eine Prüfungsordnung erarbeitet.<br />

Ziel dieser Ausbildung ist die Vertiefung der<br />

theoretischen <strong>und</strong> praktischen Kenntnisse zum<br />

Baustoff <strong>Beton</strong> sowie deren Besonderheiten bei<br />

Planung, Konstruktion, Ausführung <strong>und</strong> Erhaltung<br />

für Stadt- <strong>und</strong> Landstraßen sowie besondere<br />

Verkehrsflächen.<br />

Der Lehrgang ist als zweiwöchige Ausbildungsveranstaltung<br />

aufgebaut, beinhaltet neben dem<br />

theoretischen Unterricht auch eine praktische<br />

Unterweisung zum Prüfen des <strong>Beton</strong>s <strong>und</strong><br />

schließt mit einer schriftlichen Prüfung ab. In<br />

der ersten Woche werden Gr<strong>und</strong>lagen zum<br />

Baustoff <strong>Beton</strong> vermittelt <strong>und</strong> in der zweiten<br />

Woche die Anwendungsmöglichkeiten im Straßenbau<br />

vertieft. Der Lehrgang ist für Bauleiter<br />

<strong>und</strong> Poliere von klein- <strong>und</strong> mittelständischen<br />

Straßen- <strong>und</strong> Tiefbauunternehmen sowie für<br />

technisch orientiertes Personal der Transportbetonindustrie<br />

gedacht. Mitarbeiter von Planungs-<br />

<strong>und</strong> Ingenieurbüros sowie der Straßenbauverwaltungen<br />

können ebenfalls teilnehmen,<br />

um ihre Kenntnisse zum Baustoff <strong>Beton</strong> zu vertiefen.<br />

Die Teilnehmer erhalten nach bestandener Prüfung<br />

eine Urk<strong>und</strong>e, den B-StB Schein.<br />

Der von den o. g. Trägervereinen gebildete Bildungsbeirat<br />

wird die Bildungseinrichtungen benennen,<br />

die diese Ausbildung durchführen. Ein<br />

Pilotprojekt wurde bereits am <strong>Beton</strong>zentrum<br />

Dresden des Berufsförderungswerkes Bau<br />

Sachsen e.V. in 2010 durchgeführt.<br />

Tagungen <strong>und</strong> Schulungen des DBV<br />

DBV-Regionaltagungen<br />

In den Berichtsjahren 2009 <strong>und</strong> 2010 setzte<br />

der DBV die bewährte Reihe der Regionaltagungen<br />

mit jeweils fünf Veranstaltungen fort.<br />

Sie wurden jeweils von 316 bzw. 502 Teilnehmern<br />

besucht <strong>und</strong> befassten sich schwerpunktmäßig<br />

mit der fachgerechten <strong>und</strong> wirtschaftlichen<br />

Bauausführung, informierten aber auch<br />

über aktuelle technische Entwicklungen. Dem<br />

Wunsch der Teilnehmer entsprechend wurde<br />

jeweils ein Thema aus der aktuellen Rechtsprechung<br />

im Bauwesen vorgetragen.


DBV-Arbeitstagung „Typische Schäden im Stahlbetonbau<br />

– Vermeidung von Mängeln als Aufgabe<br />

der Bauleitung“ – Wiederholung der erfolgreichen<br />

Tagung<br />

Mängel müssen nicht sein. Sie bereiten Ärger<br />

<strong>und</strong> sind häufig mit erheblichen Kosten <strong>und</strong> mit<br />

Prestigeverlust verb<strong>und</strong>en. Auch wenn das<br />

Baugeschehen noch so hektisch, die Termine<br />

noch so eng <strong>und</strong> der Kostendruck noch so hoch<br />

sein mögen, ist ein vertragsgemäßes <strong>und</strong> den<br />

Regeln der Technik entsprechendes Bauwerk zu<br />

erstellen. Nur der Erfolg zählt!<br />

Besonders ärgerlich sind Verstöße gegen die<br />

anerkannten Regeln der Technik gerade dann,<br />

wenn sie wiederholt oder gar systematisch auftreten.<br />

Jeder Mangel ist vermeidbar <strong>und</strong> sei es<br />

durch das Anmelden von Bedenken. Dieser alte<br />

Gr<strong>und</strong>satz gilt auch heute noch. Hier aus eigener<br />

Erfahrung heraus zu lernen ist bisweilen<br />

schmerzhaft, mühsam <strong>und</strong> teuer. Deshalb bieten<br />

wir an, von den Kenntnissen der DBV-Bauberater<br />

zu profitieren. Durch viele Baustellenbesuche,<br />

Schadensermittlungen <strong>und</strong> Gutachten<br />

sind den DBV-Bauberatern gerade diejenigen<br />

Mängel bekannt, die im Stahlbetonbau wiederholt<br />

<strong>und</strong> gehäuft auftreten.<br />

Die DBV-Arbeitstagung „Typische Schäden im<br />

Stahlbetonbau – Vermeidung von Mängeln als<br />

Aufgabe der Bauleitung“ richtete sich an Planer,<br />

Oberbauleiter, Bauüberwacher, Bauleiter<br />

<strong>und</strong> Poliere <strong>und</strong> möchte für häufig wiederkehrende<br />

Fehler sensibilisieren. Als Referenten<br />

traten DBV-Bauberater auf, die praxisnah über<br />

reale Schadensfälle berichteten.<br />

Workshop „Nachhaltiges Bauen – Das Deutsche<br />

Gütesiegel“ am 6. November 2009 in Berlin<br />

Gebäude sind in besonderer Weise geeignet,<br />

einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu<br />

leisten. Mit dem Deutschen Gütesiegel Nachhaltiges<br />

Bauen ist es gelungen, ein System zu<br />

entwickeln, um die Nachhaltigkeit von Büro<strong>und</strong><br />

Verwaltungsneubauten mess- <strong>und</strong> bewertbar<br />

zu machen. Das vom B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung erarbeitete<br />

System wurde bereits 2008 einer ersten<br />

praktischen Überprüfung unterzogen. Dabei<br />

wurde das Paul-W<strong>und</strong>erlich-Verwaltungsgebäude<br />

in Eberswalde mit dem Deutschen Gütesiegel<br />

in Gold ausgezeichnet.<br />

Der DBV hat zu dieser Thematik am 6. November<br />

2009 gemeinsam mit dem B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<br />

<strong>und</strong> dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie<br />

einen Workshop durchgeführt, der dazu<br />

beitragen sollte, die Ansätze des Nachhaltigen<br />

Bauens <strong>und</strong> das Verständnis für das Bewertungssystem<br />

schneller in die Baupraxis zu bringen.<br />

Am Beispiel des Verwaltungsgebäudes<br />

Eberswalde wurden die Auditoren der Pilotphase<br />

über das ausgeführte Bauwerk, die Anforderungen<br />

der Nachhaltigkeitskriterien <strong>und</strong> deren<br />

Bewertung im Detail informieren.<br />

Inzwischen hat der DBV zu diesem Thema<br />

einen Sachstandbericht herausgegeben.<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Weiterbildung, Schulung <strong>und</strong> Qualifikation 75


Kapitel 12<br />

76<br />

Weiterbildung, Schulung <strong>und</strong> Qualifikation<br />

DBV/IRB Fachtagung „Weiße Wannen –<br />

technisch <strong>und</strong> juristisch immer wieder<br />

problematisch?“ – Wiederholung der<br />

erfolgreichen Tagung<br />

Kann man eine Weiße Wanne als trocken, wasserdicht,<br />

wasser<strong>und</strong>urchlässig, praktisch wasserdicht<br />

oder als absolut wasserdicht bezeichnen?<br />

Die Richtlinie des DAfStb lässt mehrere<br />

Optionen zu. Welche Variante man am besten<br />

planen oder ausführen sollte, ist oft genug ungeklärt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der großen Nachfrage richteten DBV<br />

<strong>und</strong> das Fraunhofer IRB die gemeinsame Arbeitstagung<br />

„Weiße Wannen – technisch <strong>und</strong><br />

juristisch immer wieder problematisch?“ am<br />

20. November 2009 in Köln erneut aus.<br />

Anerkannte Fachleute beantworteten hier Fragen<br />

r<strong>und</strong> um Planung, Ausführung <strong>und</strong> Nutzung<br />

von Weißen Wannen, zu Weißen Dächern <strong>und</strong><br />

Decken, zu Weißen Wannen aus Halbfertigteilen<br />

<strong>und</strong> deren fachgerechten Fugenabdichtungen.<br />

Dabei wurden auch juristische Aspekte<br />

berücksichtigt.<br />

Gemeinschaftstagung „Der Eurocode 2 für<br />

Deutschland“ am 16./17. Juni 2010<br />

Der Eurocode 2 (DIN EN 1992) behandelt die<br />

Tragwerksplanung für <strong>Beton</strong>-, Stahlbeton- <strong>und</strong><br />

Spannbetontragwerke <strong>und</strong> wird in Zukunft die<br />

nationale Norm DIN 1045-1 ersetzen. Der<br />

Zeitplan der Einführung in Deutschland gliedert<br />

sich in mehrere Stufen der Normenbearbeitung,<br />

insbesondere der Nationalen Anhänge.<br />

Die Eurocode-2-Teile DIN EN 1992-1-1 (Allgemeine<br />

Regeln <strong>und</strong> Hochbau) sowie DIN EN<br />

1992-1-2 (Brandbemessung) mit ihren Natio-<br />

nalen Anhängen wurden 2010 in endgültiger<br />

Fassung veröffentlicht. Die bauaufsichtliche Einführung<br />

des Eurocode 2 in Deutschland steht<br />

bevor.<br />

DIN EN 1992-1-1 mit Nationalem Anhang<br />

wurde von Praktikern im Rahmen eines DIBt-<br />

Forschungsvorhabens „EC2-Pilotprojekte“ unter<br />

Einbeziehung von Softwareherstellern erprobt<br />

<strong>und</strong> verbessert, um die Praxistauglichkeit <strong>und</strong><br />

Normenakzeptanz zu verbessern. Die Ergebnisse<br />

sind in den Nationalen Anhang zum EC2 eingeflossen.<br />

Die zweitägige Einführungstagung zum „Eurocode<br />

2 für Deutschland“ richtete sich vor diesem<br />

Hintergr<strong>und</strong> an Hochschullehrer, Prüfingenieure,<br />

interessierte Tragwerksplaner – auch von<br />

Bauunternehmen –, Softwarehersteller <strong>und</strong> Behörden.<br />

Dabei wurden ausführlich die Hintergründe<br />

<strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen des Eurocode 2 für die<br />

Allgemeinen Regeln <strong>und</strong> Regeln für den Hochbau<br />

sowie für die Bemessung im Brandfall erläutert.<br />

Veranstalter dieser Einführungstagung waren<br />

neben dem DBV auch die B<strong>und</strong>esvereinigung<br />

der Prüfingenieure für <strong>Bautechnik</strong> e.V., der<br />

Deutsche Ausschuss für Stahlbeton e.V., der<br />

Verband Beratender Ingenieure e.V., das Deutsche<br />

Institut für <strong>Bautechnik</strong>, das Institut für<br />

Stahlbetonbewehrung e.V., die DIN-Akademie,<br />

sowie die Verlage Ernst & Sohn <strong>und</strong> Beuth.


DBV-Arbeitstagung „Schutz <strong>und</strong> Instandsetzung<br />

von <strong>Beton</strong>bauteilen – Aktuelle Regelwerke <strong>und</strong><br />

Hinweise zum Stand der Technik“<br />

Verschiedene Regelwerke für Schutz <strong>und</strong> Instandsetzung<br />

von <strong>Beton</strong>bauwerken sind gegenwärtig<br />

im Umlauf. Es sind die DAfStb-Richtlinie<br />

Schutz <strong>und</strong> Instandsetzung von <strong>Beton</strong>bauwerken,<br />

die ZTV-ING, die ZTV-W <strong>und</strong> die DIN EN<br />

1504. Warum brauchen wir verschiedene Vorschriften?<br />

Worin unterscheiden sich diese Regelwerke?<br />

Die Tagung sollte Ordnung in die Vielfalt der<br />

Begriffe bringen <strong>und</strong> die Unterschiede zwischen<br />

den Regelwerken <strong>und</strong> deren Anwendungsmöglichkeiten<br />

benennen. Neben einem Überblick<br />

über den aktuellen Stand der Regelwerke<br />

wurde ein Ausblick auf die zu erwartende Entwicklung<br />

gegeben.<br />

DBV-Arbeitstagung „Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen<br />

– Das neue DBV-Merkblatt“<br />

Das neue DBV-Merkblatt „Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen“<br />

erschien im September 2010 in der<br />

2. überarbeiteten Auflage. Es enthält zahlreiche<br />

Änderungen gegenüber dem vorangegangenen<br />

Merkblatt, das im Jahr 2005 der Fachöffentlichkeit<br />

zur Verfügung gestellt wurde.<br />

Seitdem sind zahlreiche neue Erkenntnisse hinzugewonnen<br />

worden. Diese drücken sich in<br />

neuen Regelwerken aus, die in dem Merkblatt<br />

Berücksichtigung finden. So wird auf die aktuelle<br />

DIN 1045 (Ausgabe August 2008) ebenso<br />

Bezug genommen wie auf den Eurocode 2, der<br />

kurz vor der bauaufsichtlichen Einführung steht.<br />

Die im Merkblatt enthaltenen Hinweise zur<br />

Dauerhaftigkeit von Parkbauten sind auf diese<br />

neuen Normen abgestimmt <strong>und</strong> beziehen auch<br />

die aktuellen Regelwerke im Bereich des Schutzes<br />

<strong>und</strong> der Instandsetzung ein. Dabei stützt<br />

sich das Merkblatt auf die Positionen des<br />

DAfStb, wie sie beispielsweise im neuen Heft<br />

525 enthalten sind. Eine wesentliche Neuerung<br />

betrifft die Aufnahme von Entwurfsgr<strong>und</strong>sätzen<br />

zur Sicherstellung der Dauerhaftigkeit. In diesem<br />

Zusammenhang wird auch erläutert, in<br />

welchen Fällen ein Gefälle notwendig ist <strong>und</strong><br />

wie die verschiedenen Maßnahmen aufeinander<br />

abgestimmt werden.<br />

Die Arbeitstagung richtete sich an Architekten,<br />

Objektplaner, Tragwerksplaner, Prüfingenieure<br />

<strong>und</strong> beratende Ingenieure ebenso wie an Bauausführende<br />

<strong>und</strong> Bauprodukthersteller. Aber<br />

auch für Betreiber von Parkbauten bietet die<br />

Tagung neue Aspekte zum aktuellen Stand der<br />

Technik.<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Weiterbildung, Schulung <strong>und</strong> Qualifikation 77


Kapitel 13<br />

HABT-Sitzungen 2009/2010:<br />

25. Juni 2009 auf<br />

Schloss Ettersburg<br />

(53. Sitzung)<br />

24. November 2009 bei<br />

HOCHTIEF Construction AG<br />

in Frankfurt/Main<br />

(54. Sitzung)<br />

15./16. Juni 2010<br />

beim DBV in Berlin<br />

(55. Sitzung)<br />

09. November 2010 bei<br />

Ed. Züblin AG in Stuttgart<br />

(56. Sitzung)<br />

78<br />

Der DBV intern<br />

Der DBV intern<br />

Die DBV-Hauptausschüsse<br />

Die DBV-Hauptausschüsse sind nach der Mitgliederversammlung<br />

<strong>und</strong> dem Vorstand die<br />

wichtigsten Gremien des DBV. Hier werden die<br />

technischen Arbeiten begleitet <strong>und</strong> vorangetrieben.<br />

Die Hauptausschüsse steuern die Beratungen<br />

über neue DBV-Schriften <strong>und</strong> spiegeln<br />

beispielsweise die Normungsarbeit. Derzeit hat<br />

der DBV vier Hauptausschüsse:<br />

BAUSTOFFTECHNIK (HABT),<br />

Vorsitzender: Dr.-Ing. Jörg-Peter Wagner<br />

(Bilfinger Berger SE),<br />

BAUAUSFÜHRUNG (HABA),<br />

Vorsitzender: Prof. Dipl.-Ing. Claus Flohrer<br />

(HOCHTIEF Construction AG),<br />

BAUTECHNIK (HAB),<br />

Vorsitzender: Dipl.-Ing. Bernd Timmers<br />

(Ed. Züblin AG) sowie<br />

FORSCHUNG (HAF),<br />

Vorsitzender: Dr.-Ing. Christian Dehlinger<br />

(seit Oktober 2010, Ed. Züblin AG);<br />

Dr.-Ing. Volker Theile,<br />

(bis Oktober 2010, HOCHTIEF Construction<br />

AG, Frankfurt am Main).<br />

Über die Arbeiten der vier Hauptausschüsse in<br />

den Jahren 2009 <strong>und</strong> 2010 soll hier kurz berichtet<br />

werden.<br />

Hauptausschuss Baustofftechnik (HABT)<br />

Im HABT (Zusammensetzung siehe Seite 102)<br />

wurden insbesondere folgende Fragestellungen<br />

beraten:<br />

Schadensbilder an <strong>Beton</strong>bauwerken <strong>und</strong><br />

deren Vermeidung (z. B. Frostschäden an<br />

Brückenkappen, schädigende Alkali-Kieselsäure-Reaktionen<br />

in Verkehrsflächen, Thaumasitschäden<br />

in Tunnelbauwerken),<br />

die Beteiligung an der Normungsarbeit,<br />

Dauerhaftigkeitsanforderungen an <strong>Beton</strong><br />

sowie<br />

Verwendungssicherheit von Bauprodukten.<br />

Wichtiges Thema waren die Erfahrungen mit der<br />

Umstellung der Zementsorte bei der Lieferung<br />

von Transportbeton. Durch den Rückgang der<br />

Stahl- <strong>und</strong> Energieproduktion sind die für die Zementherstellung<br />

verfügbaren Mengen an Hüttensand<br />

<strong>und</strong> Flugasche erheblich zurückgegangen.<br />

Dadurch sind Zementhersteller gezwungen, wieder<br />

stärker auf Portlandzementklinker zurückzugreifen.<br />

Entsprechend mussten auch Transportbetonunternehmen<br />

dazu übergehen, geänderte<br />

Rezepturen zu liefern, für die nur in wenigen Fällen<br />

eine Eignungs- bzw. Erstprüfung vorlag. Dies<br />

hat bei den bauausführenden Unternehmen zu<br />

Irritationen geführt, da in manchen Fällen entsprechende<br />

Informationen der Zement- <strong>und</strong><br />

Transportbetonhersteller zu spät zur Verfügung<br />

gestellt wurden. Problematisch ist daran auch,<br />

dass auf Seiten einiger Bauherren aufgr<strong>und</strong> der<br />

Kurzfristigkeit der Veränderungen keine Akzeptanz<br />

für neue Zusammensetzungen vorhanden<br />

war. Als Konsequenz aus der Situation wurde die<br />

Notwendigkeit gesehen, die erforderlichen Bestandteile<br />

des Zements zukünftig in größeren<br />

Mengen einzulagern.


Weiterer Schwerpunkt der Beratungen in 2010<br />

waren baustellenrelevante Leistungsmerkmale<br />

für Bindemittel <strong>und</strong> <strong>Beton</strong>. Aus dem Kreis der<br />

Mitglieder des HABT wurde hierbei zu aktuellen<br />

Problemfällen bei der leistungsmäßigen Beschreibung<br />

des auf der Baustelle eingesetzten<br />

<strong>Beton</strong>s berichtet. Dabei konnten die Fälle nach<br />

Frischbetoneigenschaften, Eigenschaften des<br />

jungen <strong>Beton</strong>s <strong>und</strong> Eigenschaften von Festbeton<br />

unterteilt werden. Insbesondere folgende<br />

Eigenschaften wurden als kritisch angesehen:<br />

die Entmischungsneigung, die Zement-Zusatzmittel-Verträglichkeit,<br />

die Bearbeitbarkeit nicht<br />

geschalter Flächen, die Frühfestigkeits- <strong>und</strong> Hydratationswärmeentwicklung<br />

sowie die mechanischen<br />

Eigenschaften (E-Modul, Festigkeiten).<br />

Als Schlussfolgerung wurde beraten, die Wiederherstellung<br />

der „alten“ Rezeptur-Transparenz<br />

ebenso zu fordern wie eine Erweiterung<br />

der abrufbaren Eigenschaftsangaben sowie<br />

eine Erweiterung der Qualitätssicherung. Ziel<br />

muss dabei sein, eine hohe Transparenz <strong>und</strong><br />

Gleichmäßigkeit der <strong>Beton</strong>eigenschaften auf der<br />

Baustelle zu erreichen. Hierüber sollen mit der<br />

Baustoffindustrie Gespräche geführt werden.<br />

Die Frage nach dem aus den Gremien abgeleiteten<br />

Forschungsbedarf soll künftig ebenfalls<br />

ein fester Tagesordnungspunkt in jedem DBV-<br />

Hauptausschuss sein. Diese Initiative wurde<br />

vom HABT übereinstimmend befürwortet. Das<br />

mittelfristige Ziel des HAF ist dabei strategisch<br />

ausgerichtet Forschungsthemen aufzurufen.<br />

Hauptausschuss „Bauausführung“ (HABA)<br />

Im HABA (Zusammensetzung siehe Seite 100)<br />

wurden in den zwei Sitzungen im Berichtszeitraum<br />

insbesondere folgende Themen behandelt:<br />

Auswirkungen der Qualität der Werkplanung<br />

auf die Qualität der Bauausführung,<br />

Verwendungssicherheit von Bauprodukten,<br />

die Professionalisierung der Normungsarbeit,<br />

die energetische Sanierung von Bauwerken<br />

<strong>und</strong><br />

das Nachhaltige Bauen.<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Die Teilnehmer der 55. HABT-Sitzung (von links nach rechts): Dr. Klaus-Reiner<br />

Goldammer, Prof. Matthias M. Middel, Wolfgang Conrad, Manfred Götz, Michael<br />

Pauser, Alfred Becker (†), Werner Rothenbacher, Andreas Meier, Dr. Enrico<br />

Schwabach, Manfred Jelken, Dr. Lutz Pisarsky, Dr. Joachim Budnik, Dr. Lars<br />

Meyer, Dr. Jörg-Peter Wagner, Heinrich Bastert<br />

HABA-Sitzungen<br />

2009/2010:<br />

8. September 2009<br />

bei Bilfinger Berger AG<br />

in Frankfurt am Main<br />

(4. Sitzung)<br />

21. September 2010<br />

beim DBV in Berlin<br />

(5. Sitzung)<br />

Der DBV intern 79


Kapitel 13<br />

HAB-Sitzungen 2009/2010:<br />

25. September 2009<br />

beim DBV in Berlin<br />

(48. Sitzung)<br />

24. September 2010<br />

bei HOCHTIEF Construction<br />

AG in Frankfurt am Main<br />

(49. Sitzung)<br />

80<br />

Der DBV intern<br />

Ein besonderer Schwerpunkt waren die Auswirkungen<br />

der Qualität der Werkplanung auf die<br />

Qualität der Bauausführung. Es wurden verschiedene<br />

Beispiele untersucht, bei denen die<br />

Planung einzelner Gewerke bzw. einzelner Details<br />

nicht durchdacht war <strong>und</strong> dadurch bauseits<br />

erhebliche Probleme bei der Erbringung<br />

der Leistung <strong>und</strong> der Einhaltung von Terminen<br />

entstanden. Der HABA beschloss, in einem Arbeitskreis<br />

„Qualität der Werkplanung“ die wesentlichen<br />

Kritikpunkte an mangelhafter Planung<br />

zusammenzutragen <strong>und</strong> anschließend mit<br />

entsprechenden Lösungsansätzen zusammenzufassen.<br />

Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage sollen Gespräche<br />

mit Planern geführt werden.<br />

Hauptausschuss „<strong>Bautechnik</strong>“ (HAB)<br />

Im HAB (Zusammensetzung siehe Seite 101)<br />

befassten sich die Mitglieder in den Jahressitzungen<br />

2009 <strong>und</strong> 2010 mit interessanten Themen<br />

aus der <strong>Bautechnik</strong> <strong>und</strong> formulierten aus<br />

dem Erfahrungsaustausch Aufgaben für den<br />

DBV.<br />

„Die Kernkraft in Europa <strong>und</strong> der Welt ist<br />

eine Zukunftstechnologie!“<br />

Diese These wurde anhand umfangreicher<br />

Daten <strong>und</strong> internationaler Projektbeispiele vertreten,<br />

die die Perspektiven der Kernkraft außerhalb<br />

Deutschlands belegen. In der Instandhaltung<br />

<strong>und</strong> dem Neubau von Kernkraftwerken<br />

liegt ein umfangreiches Potenzial auch für die<br />

deutsche Bauindustrie. Deutschland nimmt hier<br />

nach wie vor eine isolierte Sonderstellung im<br />

internationalen Umfeld ein. Wichtig ist es, das<br />

deutsche Know-how in der Kernkraftwerkstechnik<br />

auch für den internationalen Markt zu erhalten<br />

<strong>und</strong> fortzuentwickeln.<br />

Thermisch intelligenter <strong>Beton</strong><br />

Im Zusammenhang mit Optimierungsprozessen<br />

beim Gebäudebetrieb haben sich „Phase Change<br />

Materials“ (PCM) in Ortbeton- bzw. Fertigteildecken<br />

als Wärmespeicher bewährt. Durch<br />

die Verknüpfung klassischer <strong>Beton</strong>kerntemperierung<br />

mit PCM wurden Potenziale zum Heizen<br />

/ Kühlen mit den speziellen energetischen<br />

Einsparmöglichkeiten untersucht.<br />

Dauerhaftigkeit von Parkbauten <strong>und</strong><br />

Tiefgaragen<br />

Im Rahmen der Überarbeitung des DBV-Merkblatts<br />

„Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen“ von 2005<br />

wurde mit mehreren eingeladenen Sachverständigen<br />

insbesondere aus Bayern intensiv<br />

beraten <strong>und</strong> Erfahrungen ausgetauscht. Die<br />

Hauptdiskussionspunkte bei der Dauerhaftigkeit<br />

von Parkhäusern <strong>und</strong> Tiefgaragen gruppierte<br />

sich um die Gefälleausbildung bei Parkflächen,<br />

den Schutz aufgehender Bauteile vor Chloriden<br />

<strong>und</strong> die Verwendung von Oberflächenschutzsystemen<br />

auf den verschiedenen Konstruktionen.<br />

Die Ergebnisse <strong>und</strong> weitere Feststellungen aus<br />

dem DAfStb/DBV-Fachkolloquim 2009, Erfahrungen<br />

aus der DBV-Bauberatung <strong>und</strong> die Konsequenzen<br />

aus der Weiterentwicklung der Regelwerke<br />

wurden in der Neuausgabe des<br />

Merkblatts 2010 als eines der wesentlichen<br />

Arbeitsergebnisse aus dem HAB umgesetzt.<br />

Zur Umsetzung von DIN EN 1504 in Deutschland<br />

<strong>und</strong> Stand der DAfStb-Instandhaltungs-<br />

Richtlinie<br />

Die EN 1504 wird in Deutschland teilweise<br />

umgesetzt über Restnormen (DIN V 18026 für<br />

OS-Systeme bzw. DIN V 18028 für Rissfüllstoffe).<br />

Diese führen zusätzlich zum CE-Zeichen<br />

auf den Produkten zu einem Ü-Zeichen für das<br />

national nachgeregelte System. Andere Teile


(<strong>Beton</strong>ersatz <strong>und</strong> Mörtelsysteme) sind in<br />

Deutschland nicht anwendbar. Daher existieren<br />

hier weiterhin Regelungen auf Basis der<br />

DAfStb-Richtlinie SIB.<br />

Normungssituation im Mauerwerksbau<br />

Der HAB befasste sich auch mit dem Mauerwerksbau.<br />

Festgestellt wurden Verzögerungen<br />

bei der Umsetzung des Nationalen Anhangs<br />

zum Eurocode 6. Nunmehr soll im zuständigen<br />

Normenausschuss jedoch unter Zeitdruck einiges<br />

aufgeholt werden, um evtl. die Einführung<br />

des EC6 mit NA zum Juli 2012 doch noch zu<br />

schaffen. Der DBV engagiert sich bei der Überarbeitung<br />

von DIN 1045-100: Ziegeldecken auf<br />

Eurocode 2.<br />

Bemessungsvorschriften zu<br />

Befestigungseinbauteilen<br />

Berichtet wurde über den aktuellen Stand der<br />

europäischen Bemessungsvorschriften zu Be-<br />

Der DBV-Hauptausschuss <strong>Bautechnik</strong> mit Gästen auf der BBI-<br />

Baustelle 2009 v. l.: Fischer, Stenzel, Bastert, Zaus, Fingerloos,<br />

Timmers, Häberle, Conrad, Meyer, Hochreiter, Pleier<br />

festigungseinbauteilen, die sich in den Technischen<br />

Spezifikationen DIN SPEC 1021, Teile 1<br />

- 5 (Allgemeines, Kopfbolzen, Ankerschienen,<br />

Mechanische Systeme, Chemische Systeme)<br />

niedergeschlagen haben <strong>und</strong> auch Gr<strong>und</strong>lage<br />

für aktuelle Zulassungsvorhaben bilden. In den<br />

CEN-Ausschüssen soll bis spätestens 2012<br />

entschieden werden, ob die o. g. Technischen<br />

Spezifikationen (TS) den Status eines neuen regulären<br />

Teils 4 des Eurocodes 2, im Status der<br />

TS verbleiben oder gar ganz zurückgezogen<br />

werden sollen. Der HAB formulierte als DBV-<br />

Position hierzu, dass zunächst auf Verbleib als<br />

TS votiert werden soll, mit dem Ziel, zunächst<br />

noch weitere Erfahrungen auch auf Basis von<br />

ETA‘s zu sammeln.<br />

Bauen im Bestand<br />

Der HAB verabschiedete das Konzept eines<br />

neuen DBV-Merkblatts „Bauen im Bestand –<br />

Modifizierte Teilsicherheitsbeiwerte im <strong>Beton</strong>-<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Der HAB 2010 auf 160 m Höhe über Frankfurt auf dem Tower<br />

185! v. l.: Meier, Conrad, Lechner, Remmel, Lückert, Timmers,<br />

Fingerloos, Hochreither, Gronau, Meyer, Stenzel<br />

Der DBV intern 81


Kapitel 13<br />

HAF-Sitzungen 2009/2010:<br />

14. Oktober 2009 bei<br />

HOCHTIEF Construction AG<br />

in Frankfurt am Main<br />

(56. Sitzung)<br />

13. Oktober 2010<br />

beim DBV in Berlin<br />

(57. Sitzung)<br />

82<br />

Der DBV intern<br />

bau“. Bei unterschiedlichen Parameterkonstellationen<br />

führen die Teilsicherheitsbeiwerte nach<br />

DIN 1055-100 mit DIN 1045-1 teilweise zu<br />

höherer Zuverlässigkeit als mindestens gefordert.<br />

Bei im Bestand nachgewiesener kleiner<br />

Streuung von Geometrie <strong>und</strong> Festigkeit <strong>und</strong> bekannten<br />

Einwirkungen können daher die Teilsicherheitsbeiwerte<br />

für bestehende Tragwerke<br />

begründet reduziert werden. Das Merkblatt<br />

soll im Verlaufe des Jahres 2011 fertiggestellt<br />

werden.<br />

Hauptausschuss „Forschung“ (HAF)<br />

„Der Schwerpunkt des DBV in der Forschung<br />

soll auch künftig in den betonbaunahen Bereichen<br />

liegen.“ Diese Maxime erarbeitete der<br />

HAF in seiner letzten Sitzung. Im DBV ist der<br />

HAF für die Beratung der Forschungsschwerpunkte<br />

des <strong>Verein</strong>s zuständig <strong>und</strong> entscheidet<br />

über die Vergabe der zur Verfügung stehenden<br />

Forschungsmittel.<br />

Im Oktober 2010 stand auch die Wahl eines<br />

neuen HAF-Vorsitzenden auf der Tagesordnung:<br />

Dr. Volker Theile (HOCHTIEF Construction AG),<br />

der seit 1990 Mitglied des HAF war, <strong>und</strong> seit<br />

November 2005 den Vorsitz übernommen<br />

hatte, stand aufgr<strong>und</strong> neuer Aufgaben in seinem<br />

Unternehmen nicht für eine Wiederwahl<br />

zur Verfügung. Als neuer Vorsitzender wurde<br />

Dr. Christian Dehlinger (Ed. Züblin AG) gewählt,<br />

welcher das Engagement <strong>und</strong> die Erfolge<br />

des HAF unter dem Vorsitz von Dr. Theile würdigte.<br />

In den Jahren 2009 <strong>und</strong> 2010 wurden folgende<br />

Forschungsanträge (siehe auch Liste der<br />

DBV-Forschungsvorhaben auf Seite 67) bewilligt:<br />

Erweiterung der DIN 4102-22: Der Antrag<br />

von Prof. Hosser (TU Braunschweig) wurde<br />

bewilligt, da darüber vordringliche Fragen<br />

der Konsistenz des Regelwerks gelöst werden<br />

können.<br />

Rissbreiten bei Industriefußböden: Der Antrag<br />

von Prof. Schnell (TU Kaiserslautern)<br />

wurde bewilligt, da damit ein Beitrag zur Lösung<br />

von aktuellen Fragestellungen geliefert<br />

wird, der auch in das DBV-Merkblatt „Industrieböden<br />

aus <strong>Beton</strong> für Frei- <strong>und</strong> Hallenflächen“<br />

einfließen kann.<br />

Vermeidung Abplatzungen Mörtelschichten an<br />

<strong>Beton</strong>oberflächen: Der Antrag von Prof. Breitenbücher<br />

(RU Bochum) wurde bewilligt, da<br />

darüber ein Beitrag zur Lösung der aktuellen<br />

bei der Herstellung von Brückenkappen diskutierten<br />

Fragestellungen erwartet wird.<br />

Untersuchungen <strong>und</strong> Modellbildung zur Austrocknung<br />

der <strong>Beton</strong>randzone als Gr<strong>und</strong>lage<br />

für die Bestimmung der notwendigen Nachbehandlungsdauer:<br />

Der Antrag von Prof. Ludwig<br />

(Bauhaus Universität Weimar) wurde bewilligt,<br />

da hierbei notwendige Gr<strong>und</strong>lagen zur<br />

Nachbehandlung ermittelt werden sollen.<br />

Einfluss der <strong>Beton</strong>zusammensetzung <strong>und</strong><br />

Fließmittel auf die Hautbildung von Frischbeton:<br />

Der Antrag von Prof. Brameshuber<br />

(RWTH Aachen) wurde bewilligt, da darüber<br />

betontechnologische Fragen, wie einer Hautbildung<br />

entgegengewirkt werden kann, untersucht<br />

werden.<br />

Erhöhung der Dauerhaftigkeit von <strong>Beton</strong>bauwerken<br />

in Kläranlagen durch den Einsatz von<br />

Sulfathüttenzement als Bindemittel im <strong>Beton</strong>:<br />

Der Antrag von Prof. Ludwig (Bauhaus Universität<br />

Weimar) wurde als über die AiF förderwürdig<br />

bewilligt, da darüber ein Beitrag<br />

zu Fragestellungen der Dauerhaftigkeit erwartet<br />

wird.


Mit diesen Entscheidungen zeigten sich der<br />

scheidende <strong>und</strong> auch der neue HAF-Vorsitzende<br />

zufrieden, dass bei den bewilligten Forschungsvorhaben<br />

deutlich erkennbar praxisrelevante<br />

Fragestellungen aus Sicht der DBV-Mitglieder<br />

im Vordergr<strong>und</strong> stehen.<br />

Die Teilnehmer der 57. HAF-Sitzung (von links nach rechts): Dr. Lars Meyer, Dr. Enrico Schwabach,<br />

Dr. Jörg Dietrich, Dr. Christian Dehlinger, Dr. Peter Kremnitzer, Dr. Volker Theile, Dr. Jörg-Peter<br />

Wagner, Dr. Volker Hartmann, Eugen Alexander Pirlet<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Der DBV intern 83


Kapitel 14<br />

84<br />

Der DBV als Kooperationspartner<br />

Der DBV als Kooperationspartner<br />

Schinkel-Wettbewerb 2009<br />

Der erste Schinkel-Preis wurde 1855 vom<br />

Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. gestiftet.<br />

Der Schinkelwettbewerb hat sich seitdem zum<br />

größten Förderwettbewerb der fachlichen Entwicklung<br />

für junge Architekten <strong>und</strong> Architektinnen<br />

<strong>und</strong> Ingenieure <strong>und</strong> Ingenieurinnen sowie<br />

Studierende <strong>und</strong> Absolventen der entsprechenden<br />

Fachrichtungen im deutschsprachigen<br />

Raum entwickelt <strong>und</strong> wird vom Architekten<strong>und</strong><br />

Ingenieurverein zu Berlin veranstaltet. In<br />

dieser Tradition fördert der Deutsche <strong>Beton</strong><strong>und</strong><br />

<strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V. den Wettbewerb<br />

seit vielen Jahren. Der Schinkel-Wettbewerb<br />

wird als Förderwettbewerb ausgeschrieben.<br />

Der AIV-Schinkel-Wettbewerb 2009 wurde in<br />

den Fachgebieten Städtebau, Architektur, Bauingenieurwesen,<br />

Landschaftsplanung <strong>und</strong> Verkehrswesen<br />

ausgeschrieben. Fachübergreifend<br />

werden als Querschnittsthemen besonders hervorgehoben<br />

Kunst, Technische Innovation sowie<br />

Kooperation. Es bestand die Möglichkeit, diese<br />

Aufgaben auf Antrag alternativ zur Häuslichen<br />

Arbeit im Rahmen der Referendar-Ausbildung<br />

vom Oberprüfungsamt anerkennen zu lassen.<br />

Bereits zweimal hat der Architekten- <strong>und</strong> Ingenieur-<strong>Verein</strong><br />

Aufgaben für den Schinkel-Wettbewerb<br />

in der Metropolenregion Berlin-Brandenburg<br />

gestellt: Neben Cottbus im Jahr 2008<br />

war Frankfurt an der Oder bereits 2006 Mittelpunkt<br />

des Schinkel-Wettbewerbs. Nach den<br />

beiden östlich von Berlin gelegenen Oberzentren<br />

nahm der AIV nun die Stadt Brandenburg<br />

an der Havel ins Blickfeld <strong>und</strong> mit ihr die gesamte<br />

Havel-Region im Nord-Westen des Landes<br />

Brandenburg. Havelland-Fläming heißt die<br />

südwestlich der Metropole Berlin gelegene Re-<br />

gion. Hier bündeln sich die wirtschaftlichen Impulse<br />

der deutschen Hauptstadt mit den innovativen<br />

Kräften der Mark Brandenburg. Keiner<br />

anderen Region Ostdeutschlands werden bessere<br />

Zukunftsaussichten bescheinigt. Metropolenregionen<br />

verbindet man in der Regel mit (industriellem)<br />

Wachstum. Realität ist jedoch die<br />

Schrumpfung der Städte. Landschaft ist hier<br />

der Imagefaktor. Wachstum <strong>und</strong> Schrumpfung<br />

sind Prozesse, bei denen kreative Köpfe gebraucht<br />

werden. Strukturplanung für die Landschaft<br />

zwischen Rathenow <strong>und</strong> der Stadt Brandenburg<br />

an der Havel ist deshalb das Generalthema<br />

des Schinkel-Wettbewerbs 2009.<br />

133 Arbeiten wurden insgesamt eingereicht.<br />

Die Preisverleihung fand im Rahmen des 154.<br />

Schinkelfestes in Berlin am 13. März 2009,<br />

dem Geburtstag Schinkels, statt.<br />

Der DBV stiftete in diesem Jahr einen Schinkel-Preis<br />

in Höhe von 2.000 Euro in der Sparte<br />

„Architektur“ für die Entwicklung des stadträumlichen<br />

Konzeptes „Wohnquartier am Packhof<br />

– Urbane Dichte für Brandenburg an der<br />

Havel“ von Wulf Böer <strong>und</strong> Simon Lindhuber aus<br />

München. Der besondere Beitrag dieser Arbeit<br />

bestand in der Fortentwicklung von Gartenhofhäusern<br />

in dichter Gruppierung <strong>und</strong> programmatischer<br />

Vielfalt.<br />

In der Sparte „Bauingenieurwesen“ konnten die<br />

Hamburger Sonja Lüdemann, Stephan Kaack<br />

<strong>und</strong> Olaf Vajen einen Sonderpreis des DBV<br />

über 500 Euro für ihre Zweifeld-Schrägseilbrücke<br />

in Empfang nehmen. Zentrales Element<br />

ihres Entwurfs ist ein markanter Aussichts -<br />

turm, der als Abspannpylon für die Brücken -<br />

konstruktion <strong>und</strong> der Erschließung einer Havelinsel<br />

dient.


Übergabe des DBV-Schinkel-Preises 2009 für<br />

Architektur an Simon Lindhuber <strong>und</strong> Wulf Böer<br />

durch Dr. Fingerloos (von links)<br />

Schinkel-Wettbewerb 2010:<br />

Neue Alte Mitte in Berlin<br />

Mit dem 155. Schinkel-Wettbewerb 2010<br />

kehrte der AIV zu Berlin in das eigentliche Zentrum<br />

<strong>und</strong> das Herz seiner Stadt zurück. Dieses<br />

markiert nicht nur die Keimzelle der späteren<br />

Doppelstadt Berlin <strong>und</strong> Cölln, sondern blieb<br />

trotz eines Jahrh<strong>und</strong>erts währenden Bauprozesses<br />

mit zahlreichen Überformungen die Berliner<br />

Altstadt. Mit einer kreativen <strong>und</strong> mutigen<br />

Gestaltung der Berliner Mitte sollte die bereits<br />

angelaufene Kontroverse gefördert <strong>und</strong> junge<br />

Lösungsansätze, Anregungen <strong>und</strong> lebhafte Re-<br />

Ein DBV-Sonderpreis 2009 für Bauingenieurwesen<br />

für Stephan Kaack, Sonja Lüdemann<br />

(von links) <strong>und</strong> Olaf Vajen (hinten rechts)<br />

aktionen geschaffen werden. Die Aufgabenstellungen<br />

zu den einzelnen Fachsparten wurden<br />

bewusst sehr offen gehalten. Die Teilnehmer<br />

waren aufgefordert zu untersuchen, ob dieser<br />

stadtgeschichtlich besonders bedeutende Ort<br />

umgebaut, ergänzt, umgenutzt oder erhalten<br />

werden soll. Dazu war eine kritische Auseinandersetzung<br />

mit den räumlichen Gegebenheiten,<br />

historischen Schichten <strong>und</strong> heutigen Ansprüchen<br />

erforderlich. Ausdrücklich erwünscht<br />

waren unterschiedliche Haltungen <strong>und</strong> Herangehensweisen<br />

sowie der Dialog <strong>und</strong> die Kooperation<br />

mit benachbarten Fachdisziplinen.<br />

Der 1852 erstmalig unter den Mitgliedern des Architekten- <strong>und</strong> Ingenieurvereins zu Berlin (AIV)<br />

ausgeschriebene Schinkel-Wettbewerb hat eine lange Tradition. Dabei werden Jahr für Jahr jungen<br />

Architekten, Ingenieuren <strong>und</strong> Künstlern in nunmehr neun Fachsparten (Städtebau, Architektur, Landschaftsarchitektur,<br />

Kunst <strong>und</strong> Bauen, Konstruktiver Ingenieurbau, Ver- <strong>und</strong> Entsorgungstechnik,<br />

Straßenbau <strong>und</strong> Verkehrswesen, Eisenbahnbau, Wasserbau) Aufgaben gestellt mit dem Ziel, deren<br />

Kreativität <strong>und</strong> Phantasie für die Lösung zukunftsorientierter Planungsaufgaben herauszufordern.<br />

Der Preis dient der Förderung des technisch-wissenschaftlichen Nachwuchses, daher dürfen die<br />

Teilnehmer am Wettbewerb nicht älter als 35 Jahre sein. Der Schinkel-Wettbewerb wirkt aber<br />

auch für Berlin <strong>und</strong> seine Region auf der Suche nach ihrer künftigen Gestalt. Die Vielfalt der Ideen<br />

fördert die Planungskultur <strong>und</strong> bereichert sie. Der DBV stiftete in diesem Jahr zwei Anerkennungspreise<br />

in Höhe von jeweils 500 Euro in der Sparte „Konstruktiver Ingenieurbau“. Das Thema des<br />

Wettbewerbs 2011 wird demnächst auf der Internetseite des AIV veröffentlicht werden (www.aivberlin.de).<br />

Bitte werben Sie insbesondere an den Universitäten <strong>und</strong> Hochschulen für die Teilnahme<br />

an diesem renommierten Wettbewerb.<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Der DBV als Kooperationspartner 85


Kapitel 14<br />

86<br />

Der DBV als Kooperationspartner<br />

Einen Anerkennungspreis erhielten Daniela<br />

Ehnert <strong>und</strong> Olga Schäfer von der BTU Cottbus.<br />

Mit einer leichten, transparenten Brücke haben<br />

sie den unterschiedlichen Flussufern durch die<br />

Form des Tragwerks Rechnung getragen. Die<br />

Tragkonstruktion besteht aus einem Rohrfachwerk<br />

mit verw<strong>und</strong>enen Tragebenen <strong>und</strong> einer<br />

orthotropen Fahrbahnplatte mit Epoxidharzbeschichtung.<br />

Beidseitig sind Treppenanlagen <strong>und</strong><br />

Aufzüge vorgesehen. Insgesamt war die Bearbeitungstiefe<br />

in konstruktiver Sicht ausreichend,<br />

um die Ausführbarkeit des Entwurfes<br />

nachzuweisen.<br />

Einen weiteren DBV-Anerkennungspreis konnten<br />

Nadine Kellmeyer, Lars Cusnick, Benjamin<br />

Kraus <strong>und</strong> Tobias Schmidt von der TU Kaiserslautern<br />

in Empfang nehmen.<br />

Die zurückhaltende Erscheinung ihrer Brücke<br />

wurde anerkannt. Die Konstruktionsweise war<br />

richtig gedacht <strong>und</strong> ausgereift, um eine positiv<br />

zu bewertende Leichtigkeit zu erzeugen. Die<br />

Brücke überquert die Spree im rechten Winkel<br />

<strong>und</strong> erzielt mit einem beidseitig eingespannten,<br />

acht Meter breiten Stahlverb<strong>und</strong>querschnitt<br />

eine sehr geringe Bauhöhe <strong>und</strong> große Schlankheit.<br />

Das konstruktive Konzept <strong>und</strong> die gekonnte<br />

Durcharbeitung waren beachtlich <strong>und</strong> stellten<br />

für den konstruktiven Ingenieurbau eine<br />

anerkennenswerte Leistung dar.<br />

<strong>Deutscher</strong> Brückenbau-Preis 2010 vergeben –<br />

DBV-Mitgliedsunternehmen geehrt<br />

Am 15. März 2010 wurde in Anwesenheit des<br />

Parlamentarischen Staatssekretärs beim B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<br />

(BMVBS), Jan Mücke, <strong>und</strong> von Dr. Rüdiger<br />

Grube, Vorstandsvorsitzender der<br />

Deutschen Bahn AG, in Dresden der diesjährige<br />

Deutsche Brückenbaupreis verliehen. Das<br />

BMVBS ist der Schirmherr dieses bedeutenden<br />

Preises, die DB AG der Hauptsponsor. Auslober<br />

sind die B<strong>und</strong>esingenieurkammer, in Dresden<br />

vertreten durch deren Präsidenten, Dr.-<br />

Ing. Jens Karstedt, <strong>und</strong> der Verband<br />

Beratender Ingenieure VBI, für den der Präsident<br />

Dr.-Ing. Volker Cornelius die Ehrungen<br />

vornahm.<br />

Elbebrücke Mühlberg


Sieger in der Kategorie „Straßen- <strong>und</strong> Eisenbahnbrücken“<br />

wurde die neue Elbebrücke Mühlberg.<br />

Diese Spannbetonkonstruktion wurde<br />

vom Ingenieurbüro Leonhardt, Andrä <strong>und</strong> Partner,<br />

Stuttgart, geplant <strong>und</strong> von einer Arbeitsgemeinschaft,<br />

bestehend aus der DYWIDAG<br />

Bau GmbH <strong>und</strong> der STRABAG AG, Niederlassung<br />

Nürnberg, ausgeführt.<br />

Den Preis in der Kategorie „Fußgänger- <strong>und</strong><br />

Radwegbrücken“ gewann die Stadthafenbrücke<br />

in Sassnitz/Rügen. Geplant wurde sie vom Ingenieurbüro<br />

Schlaich Bergermann <strong>und</strong> Partner,<br />

Stuttgart. Mit der Ausführung war unter anderem<br />

die GP Ingenieurbau GmbH betraut.<br />

Die Jury, in der der DBV durch Dr.-Ing. Hans-<br />

Ulrich Litzner vertreten war, begründete ihre<br />

Wahl damit, dass die genannten Bauwerke in<br />

hervorragender Weise die Kriterien des Deutschen<br />

Brückenbaupreises erfüllen.<br />

Stadthafenbrücke in Sassnitz/Rügen<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Der DBV als Kooperationspartner 87


Kapitel 15<br />

88<br />

Veröffentlichungen des DBV<br />

Veröffentlichungen des DBV<br />

Neben den periodisch erscheinenden R<strong>und</strong>schreiben<br />

des DBV sind im Berichtszeitraum<br />

folgende Veröffentlichungen erschienen:<br />

DBV-Merkblätter<br />

DBV-Merkblatt „Hochwertige Nutzung von<br />

Untergeschossen – Bauphysik <strong>und</strong> Raumklima“<br />

Hochwertig genutzte Räume zeichnen sich dadurch<br />

aus, dass für sie besondere Anforderungen<br />

an das Raumklima in Bezug auf die Temperatur<br />

der Innenluft <strong>und</strong> der raumseitigen<br />

trockenen Bauteiloberflächen sowie an die relative<br />

Luftfeuchte gestellt werden. Bei einer<br />

hochwertigen Nutzung von Untergeschossen,<br />

die durch Gr<strong>und</strong>wasser oder Bodenfeuchte von<br />

außen beansprucht werden, sind Besonderheiten<br />

zu beachten. Die Qualität der interdisziplinären<br />

Kommunikation zwischen den Beteiligten<br />

(Bauherr, Architekt, Tragwerksplaner, TGA-Planer,<br />

Bauphysiker, Bauunternehmer) ist dabei<br />

von entscheidender Bedeutung. Dies war Anlass<br />

für die Erarbeitung des neuen DBV-Merkblatts<br />

„Hochwertige Nutzung von Untergeschossen<br />

– Bauphysik <strong>und</strong> Raumklima“.<br />

Für <strong>Beton</strong>bauwerke hat die in der DAfStb-<br />

Richtlinie „Wasser<strong>und</strong>urchlässige Bauwerke<br />

aus <strong>Beton</strong>“ [1] definierte Nutzungsklasse A<br />

eine große Bedeutung. Die Klassifizierung nach<br />

[1] hat sich in der Praxis gr<strong>und</strong>sätzlich bewährt.<br />

Auf dieser Basis wird in diesem Merkblatt<br />

vorgeschlagen, die Nutzungsklasse A unabhängig<br />

von der Abdichtungsart zu verwenden<br />

<strong>und</strong> weiter zu differenzieren.<br />

Bei hochwertig zu nutzenden Räumen in Untergeschossen<br />

ziehen die Anforderungen an das<br />

Raumklima besondere Aufgaben in der Pla-<br />

nung, Ausschreibung <strong>und</strong> Bauausführung nach<br />

sich. Das Merkblatt befasst sich daher hauptsächlich<br />

mit den notwendigen bauphysikalischen<br />

<strong>und</strong> raumklimatischen Maßnahmen. Die<br />

gr<strong>und</strong>sätzlichen Aussagen zu Bauphysik <strong>und</strong><br />

Raumklima gelten dabei für alle Räume in erd<strong>und</strong><br />

wasserberührten Untergeschossen, unabhängig<br />

von der Abdichtungsart (z. B. „Schwarze“<br />

bzw. „Weiße Wanne“). Es werden Hinweise<br />

gegeben zum Wärmeschutz, zum Feuchtehaushalt<br />

sowie zur Heizung, Lüftung <strong>und</strong> Klimatisierung.<br />

Darüber hinaus gibt das Merkblatt Empfehlungen<br />

zu geeigneten Boden- <strong>und</strong> Wandaufbauten.<br />

Ergänzt werden einige spezielle Hinweise<br />

zu Besonderheiten bei „Weißen Wannen“<br />

<strong>und</strong> zur Beseitigung von Feuchteschäden.<br />

Das Merkblatt ist in der Fassung Januar 2009<br />

erschienen.<br />

DBV-Merkblatt „Injektionsschlauchsysteme <strong>und</strong><br />

quellfähige Einlagen für Arbeitsfugen“<br />

Zur Abdichtung von Arbeitsfugen bei wasser<strong>und</strong>urchlässigen<br />

Bauwerken aus <strong>Beton</strong>, wie z. B.<br />

„Weißen Wannen“, werden in der Praxis alternativ<br />

zu Fugenbändern <strong>und</strong> Fugenblechen auch<br />

verpresste Injektionsschlauchsysteme <strong>und</strong><br />

quellfähige Fugeneinlagen eingesetzt. Bei besonderen<br />

Bauabläufen <strong>und</strong> <strong>Beton</strong>ierfolgen<br />

sowie bei Bauteilen mit einem hohen Bewehrungsgrad<br />

<strong>und</strong> geometrisch kompliziertem Verlauf<br />

der Arbeitsfugen können diese Systeme<br />

ausführungstechnische Vorteile beim Einbau<br />

aufweisen. Im Gegensatz zu Fugenbändern <strong>und</strong><br />

Fugenblechen binden diese Fugeneinlagen nicht<br />

in den Konstruktionsbeton ein. Die abdichtende<br />

Wirkung beruht auf einem Oberflächenkontakt<br />

in der Arbeitsfuge.


Injektionsschlauchsysteme <strong>und</strong> quellfähige Fugeneinlagen<br />

sind Fugenabdichtungen, die nicht<br />

in der DAfStb-Richtlinie „Wasser<strong>und</strong>urchlässige<br />

Bauwerke aus <strong>Beton</strong>“ oder in Produktnormen<br />

geregelt sind. Sie dürfen nur eingesetzt werden,<br />

wenn ihre Verwendbarkeit im Abdichtungssystem<br />

„Weiße Wanne“ mit einem allgemeinen<br />

bauaufsichtlichen Prüfzeugnis (abP)<br />

nachgewiesen ist. Bei Verwendung als Fugeneinlage<br />

stellen sie unter Beachtung der nachfolgenden<br />

Ausführungen Lösungen zur Abdichtung<br />

von Arbeitsfugen dar.<br />

Dieses Merkblatt informiert über die Planung,<br />

Arbeitsvorbereitung <strong>und</strong> Materialauswahl für<br />

Injektionsschlauchsysteme <strong>und</strong> quellfähige Fugeneinlagen,<br />

gibt Anwendungshilfen für die<br />

Ausführung sowie Beispiele für die Dokumentation<br />

der ausgeführten Arbeiten.<br />

Das Merkblatt ist in der Fassung Januar 2010<br />

erschienen.<br />

DBV-Merkblatt „Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen“,<br />

2. überarbeitete Auflage September 2010<br />

Das DBV-Merkblatt „Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen“<br />

ist seit 2005 in einer ersten Ausgabe<br />

veröffentlicht. Zum Merkblatt <strong>und</strong> zur DIN<br />

1045-1 mit den Erläuterungen in den DAfStb-<br />

Heften 525/526 liegen nunmehr weitere Erfahrungen<br />

zur Dauerhaftigkeit von Parkdecks <strong>und</strong><br />

Tiefgaragen vor. In der Fachöffentlichkeit werden<br />

die verschiedenen Regelungen, Auslegungen<br />

<strong>und</strong> Erläuterungen zum Teil sehr kontrovers<br />

diskutiert. Dies wurde zum Anlass<br />

genommen, das DBV-Merkblatt „Parkhäuser<br />

<strong>und</strong> Tiefgaragen“ sowie die Hefte 525/526 in<br />

einer 2. überarbeiteten Auflage herauszugeben.<br />

Dabei sollen die Empfehlungen <strong>und</strong> Auslegungen<br />

konsistent <strong>und</strong> widerspruchsfrei sein <strong>und</strong><br />

den anerkannten Stand der Technik widerspiegeln.<br />

Um diesen aktuellen Stand festzustellen,<br />

fand Ende November 2009 ein DAfStb/DBV-<br />

Fachgespräch statt, an dem die Auffassung<br />

der Mehrheit der beteiligten Fachleute festgestellt<br />

wurde. Die Ergebnisse sind in die<br />

DAfStb-Hefte eingeflossen, wobei die detailliertere<br />

Umsetzung der allgemein formulierten<br />

Dauerhaftigkeitsanforderungen dem DBV-Merkblatt<br />

überlassen wurde.<br />

Die Diskussionen konzentrierten sich auf die<br />

wesentlichen Fragen<br />

nach der Notwendigkeit von Gefälle auf<br />

Parkdecks,<br />

nach der Höhe von Beschichtungen an<br />

aufgehenden Bauteilen,<br />

nach Erfordernis <strong>und</strong> Inhalt eines Wartungsplanes,<br />

nach der Eignung verschiedener Beschichtungssysteme.<br />

Die 2. Auflage dieses Merkblatts wurde vom<br />

Arbeitskreis „Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen“ des<br />

Deutschen <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong>s E.V.<br />

unter Einbeziehung mehrerer Sachverständiger<br />

über einen Zeitraum von über zwei Jahren bearbeitet.<br />

Das Merkblatt ist im September 2010 erschienen.<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Veröffentlichungen des DBV 89


Kapitel 15<br />

90<br />

Veröffentlichungen des DBV<br />

DBV-Hefte<br />

DBV-Heft Nr. 16 „Typische Schäden im<br />

Stahlbetonbau – Vermeidung von Mängeln als<br />

Aufgabe der Bauleitung“<br />

Nach § 4 Absatz 2. Ziffer (1) in Teil B der Vergabe-<br />

<strong>und</strong> Vertragsordnung für Bauleistungen<br />

(VOB) hat ein Unternehmer das Recht, seine<br />

(Bau-)Leistung unter eigener Verantwortung<br />

nach dem Vertrag auszuführen. Andererseits<br />

befindet er sich bei der Erstellung von Bauwerken<br />

unstrittig in einem Rechtsrahmen. So fordert<br />

das Bürgerliche Gesetzbuch BGB in § 633<br />

Ziffer (1): „Der Unternehmer hat dem Besteller<br />

das Werk frei von Sach- <strong>und</strong> Rechtsmängeln zu<br />

verschaffen.“<br />

Mit dieser Forderung ist zunächst der Themenkreis<br />

für das vorliegende Heft umrissen: Es<br />

geht darum, typische, das heißt, oft zu beobachtende<br />

Mängel im Stahlbetonbau <strong>und</strong> daraus<br />

resultierende Schäden zu beschreiben, um<br />

diese in Zukunft zu vermeiden.<br />

In der Praxis kommt der Bauleitung bei der Erreichung<br />

des Zieles Mängelfreiheit eine besondere<br />

Bedeutung zu. Diesem Sachverhalt wird<br />

unter anderem in § 56 der Musterbauordnung<br />

(MBO) oder in Abschnitt 4.4 von DIN 1045 Teil<br />

3 „Bauausführung“ Rechnung getragen. Daher<br />

richtet sich das vorliegende Heft besonders an<br />

diese Zielgruppe.<br />

Es enthält zahlreiche Hinweise <strong>und</strong> Hilfsmittel,<br />

die dem Zwecke dienen sollen, die in den zuvor<br />

zitierten Gesetzen <strong>und</strong> technischen Regeln definierten<br />

Forderungen zu erfüllen, oder, anders<br />

ausgedrückt, sichere, gebrauchstaugliche <strong>und</strong><br />

dauerhafte Stahlbetonbauwerke zu erstellen.<br />

DBV-Heft Nr. 17 „Häufige Fehlerquellen beim<br />

Bauen im Bestand“<br />

Bauen im Bestand bedeutet im Vergleich zur<br />

Errichtung neuer Bauwerke für alle Beteiligten<br />

die Übernahme erheblicher zusätzlicher Risiken.<br />

Die während der Bauausführung tatsächlich<br />

vorgef<strong>und</strong>enen Verhältnisse stimmen häufig<br />

nicht mit den zuvor beschriebenen oder angenommenen<br />

Zuständen überein. Es besteht oft<br />

Unklarheit hinsichtlich der Eigenschaften verwendeter<br />

Materialien <strong>und</strong> Bauelemente.<br />

Rechtsunsicherheit zu Genehmigungsfähigkeit,<br />

Bestands- <strong>und</strong> Denkmalschutz begleitet viele<br />

Entscheidungen. Die Folge sind mit Kostensteigerungen<br />

verb<strong>und</strong>ene Änderungen, ein gestörter<br />

Bauablauf <strong>und</strong> Streitigkeiten unter den<br />

Vertragsparteien (Bauherr, Architekt, Fachplaner,<br />

Bauunternehmer).<br />

In der Praxis lässt das Herangehen an Bauaufgaben<br />

im Bestand nicht selten auch die erforderliche<br />

Systematik vermissen. Ursachen hierfür<br />

sind oft fehlendes Problembewusstsein <strong>und</strong><br />

nicht abrufbereites Fachwissen. Oft verfügen<br />

mit dem Bauen im Bestand befasste Führungs<strong>und</strong><br />

Fachkräfte über eine Vielzahl projektspezifischer<br />

Erfahrungen, die aber nicht das gesamte<br />

Themenfeld abdecken.<br />

Im Rahmen eines DBV-Forschungsvorhabens<br />

wurde eine Erhebung der häufigsten Fehlerquellen<br />

beim Bauen im Bestand mit dem Ziel<br />

durchgeführt, auf der Basis von Interviews mit<br />

Experten solche Fehlerquellen zu identifizieren<br />

<strong>und</strong> zu dokumentieren.<br />

Den mit dem Bauen im Bestand befassten<br />

Praktikern soll diese systematische Zusammenstellung<br />

häufiger bekannter Fehlerquellen


helfen, die Sensibilität <strong>und</strong> das Problembewusstsein<br />

zu schärfen <strong>und</strong> diese oder ähnliche<br />

Fehler zu vermeiden.<br />

DBV-Heft Nr. 18 „<strong>Beton</strong>gelenke im Brückenbau“<br />

Das vorliegende DBV-Heft befasst sich mit der<br />

Übertragung des in Deutschland gebräuchlichen<br />

Berechnungsmodells nach Leonhardt auf<br />

die heutige Normengeneration. Damit ist die<br />

Anwendung unbewehrter <strong>Beton</strong>gelenke im modernen<br />

Brückenbau auf Basis eines anerkannten<br />

Bemessungsmodells möglich. Ergänzend<br />

wurden die international verwendeten Berechnungsmodelle<br />

von unbewehrten <strong>Beton</strong>gelenken<br />

nach Freyssinet analysiert.<br />

Außerdem wurden die vorhandenen Erfahrungswerte<br />

von <strong>Beton</strong>gelenken im Brückenbau in<br />

Deutschland <strong>und</strong> verschiedenen Ländern in Europa<br />

recherchiert <strong>und</strong> zusammengefasst, um<br />

die zukünftige Anwendung zu erleichtern.<br />

Die Anwendung der übertragenen Berechnungsregeln<br />

wurde abschließend anhand von<br />

zwei realen Berechnungsbeispielen demonstriert.<br />

DBV-Heft Nr. 19 „Schutz <strong>und</strong> Instandsetzung von<br />

<strong>Beton</strong>bauteilen – Aktuelle Regelwerke <strong>und</strong> Hinweise<br />

zum Stand der Technik“<br />

Verschiedene Regelwerke für Schutz <strong>und</strong> Instandsetzung<br />

von <strong>Beton</strong>bauwerken sind gegenwärtig<br />

im Umlauf. Es sind die DAfStb-Richtlinie<br />

Schutz <strong>und</strong> Instandsetzung von <strong>Beton</strong>bauwerken,<br />

die ZTV-ING, die ZTV-W <strong>und</strong> die DIN EN<br />

1504.<br />

Warum brauchen wir verschiedene Vorschriften?<br />

Worin unterscheiden sich diese Regelwerke?<br />

Welche Bedeutung hat die DIN EN 1504?<br />

Das DBV-Heft Nr. 19 zur <strong>Beton</strong>instandsetzung<br />

soll helfen, Ordnung in die Vielfalt der Begriffe<br />

zu bringen <strong>und</strong> die Unterschiede zwischen den<br />

Regelwerken <strong>und</strong> deren Anwendungsmöglichkeiten<br />

zu benennen. Die ersten Beiträge des Heftes<br />

19 bieten einen Überblick über den aktuellen<br />

Stand der Regelwerke sowie einen Ausblick<br />

auf die zu erwartende Entwicklung. Des Weiteren<br />

werden Schutz <strong>und</strong> Instandsetzungsaufgaben,<br />

deren Planung, Ausführung <strong>und</strong> Überwachung<br />

von Praktikern anschaulich erläutert. Auf<br />

aktuelle Tendenzen, z. B. bei der Auswahl <strong>und</strong><br />

Anwendung von Instandsetzungsprodukten,<br />

wird hingewiesen. Beiträge über die rechtliche<br />

Betrachtung von Problemfällen, Risiken <strong>und</strong><br />

Haftungsfragen, z. B. bei Instandsetzungsmaßnahmen,<br />

r<strong>und</strong>en das Themenspektrum ab.<br />

Das Heft Nr. 19 richtet sich an Auftraggeber,<br />

planende <strong>und</strong> überwachende Ingenieure <strong>und</strong><br />

Bauausführende für Schutz- <strong>und</strong> Instandsetzungsmaßnahmen.<br />

DBV-Heft Nr. 20 „Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen –<br />

Das neue DBV-Merkblatt“<br />

Das DBV-Heft Nr. 20 bezieht sich auf die aktuelle<br />

Ausgabe des DBV-Merkblatts „Parkhäuser<br />

<strong>und</strong> Tiefgaragen“, das im September 2010 in<br />

der 2. überarbeiteten Auflage erschienen ist.<br />

Das Heft erläutert die aktuellen Entwicklungen<br />

<strong>und</strong> Zusammenhänge insbesondere hinsichtlich<br />

der Dauerhaftigkeit <strong>und</strong> der Nutzerfre<strong>und</strong>lichkeit.<br />

Darüber hinaus wird auf die aktuelle DIN<br />

1045 (2008) sowie auf den Eurocode 2 Bezug<br />

genommen.<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Veröffentlichungen des DBV 91


Kapitel 15<br />

92<br />

Veröffentlichungen des DBV<br />

Dieses Heft richtet sich an Architekten, Objektplaner,<br />

Tragwerksplaner, Prüfingenieure <strong>und</strong> beratende<br />

Ingenieure ebenso wie an Bauausführende<br />

<strong>und</strong> Bauprodukthersteller. Aber auch für<br />

Betreiber von Parkbauten bietet das Heft neue<br />

Aspekte zum aktuellen Stand der Technik.<br />

DBV-Sachstandberichte<br />

DBV-Sachstandbericht: „Nachhaltiges Bauen –<br />

Hinweise zur Gebäudebewertung“<br />

Die Bauwirtschaft kann einen positiven Beitrag<br />

zur nachhaltigen Entwicklung leisten. Zu Recht<br />

werden daher von der Branche Konzepte erwartet,<br />

wie die Prinzipien der Nachhaltigkeit<br />

umzusetzen sind. Hierzu stellte der Leitfaden<br />

„Nachhaltiges Bauen“, der 2001 vom damaligen<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr, Bau <strong>und</strong><br />

Wohnungswesen vorgelegt wurde, den ersten<br />

konkreten Meilenstein dar. Der vom Bauministerium<br />

eingesetzte „R<strong>und</strong>e Tisch“ entwickelte<br />

den Leitfaden fort <strong>und</strong> erarbeitete am Beispiel<br />

von Büro- <strong>und</strong> Verwaltungsneubauten einen Kriterienkatalog,<br />

der die relevanten Aspekte des<br />

Nachhaltigen Bauens konkretisiert <strong>und</strong> damit<br />

sowohl mess- als auch bewertbar macht.<br />

Insgesamt 16 Büro- <strong>und</strong> Verwaltungsbauten<br />

wurden in einer ersten Pilotphase entsprechend<br />

der Erfüllung der Nachhaltigkeitskriterien<br />

bewertet <strong>und</strong> mit dem Deutschen Gütesiegel<br />

Nachhaltiges Bauen ausgezeichnet. Wie die<br />

Bewertung vorgenommen wurde, ist für Bauherren<br />

<strong>und</strong> Planer aktueller Bauvorhaben von<br />

besonderem Interesse. Nur wenn die Kriterien<br />

<strong>und</strong> deren Bewertung transparent sind, wird<br />

die Qualität der Planung <strong>und</strong> Ausführung eines<br />

Gebäudes auch nachvollziehbar <strong>und</strong> praxisrelevant.<br />

Hier setzt der neue DBV-Sachstandbericht<br />

„Nachhaltiges Bauen – Hinweise zur Gebäudebewertung“<br />

an. Der Bericht leistet einen Beitrag,<br />

diese Transparenz herzustellen. Neben<br />

einem kompakten Überblick über die Kriterien<br />

des Systems wird an einem konkreten Projekt<br />

der ersten Pilotphase dargestellt, welche<br />

Aspekte berücksichtigt <strong>und</strong> wie sie baulich umgesetzt<br />

wurden. Dabei wird zum einen dargestellt,<br />

welche Schritte, Nachweise <strong>und</strong> Berechnungen<br />

notwendig sind, um eine Gebäude -<br />

bewertung überhaupt durchführen zu können.<br />

Zum anderen wird die Bewertung anhand der<br />

beim Objekt tatsächlich eingesetzten Technik<br />

nachvollzogen.<br />

Bei der Auswahl der erläuterten Kriterien<br />

wurde der Fokus bewusst auf die Kriterien gelegt,<br />

die im Bewertungs- <strong>und</strong> Zertifizierungssystem<br />

des B<strong>und</strong>es von besonderer Relevanz<br />

sind <strong>und</strong> die auch im Anerkennungsverfahren<br />

eine zentrale Bedeutung haben. Die Hinweise<br />

des Sachstandberichts zur konkreten Bauausführung<br />

<strong>und</strong> deren Bewertung sind daher weitgehend<br />

systemunabhängig <strong>und</strong> zeitlos.<br />

Der Sachstandsbericht ist in der Fassung<br />

Dezember 2010 erschienen.


Anhang<br />

Anhang 93


Anhang<br />

94<br />

Erläuterungen der Abkürzungen<br />

Erläuterungen der Abkürzungen<br />

AA Arbeitsausschuss<br />

ACI American Concrete Institute<br />

AG Arbeitsgruppe<br />

AiF Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen<br />

AIV Architekten- <strong>und</strong> Ingenieur-<strong>Verein</strong> zu Berlin<br />

ASBau Akkreditierungsverb<strong>und</strong> für Studiengänge des Bauwesens<br />

BAM B<strong>und</strong>esanstalt für Materialforschung <strong>und</strong> -prüfung<br />

BAW B<strong>und</strong>esanstalt für Wasserbau<br />

bast B<strong>und</strong>esanstalt für Straßenwesen<br />

BDB B<strong>und</strong>esverband Deutsche <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> Fertigteilindustrie<br />

BDI B<strong>und</strong>esverband der Deutschen Industrie<br />

BDZ B<strong>und</strong>esverband der Deutschen Zementindustrie<br />

BFA B<strong>und</strong>esfachabteilung<br />

BG Beratergruppe<br />

BIngK B<strong>und</strong>esingenieurkammer<br />

BMBF B<strong>und</strong>esministerium für Bildung <strong>und</strong> Forschung<br />

BMVBS B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<br />

BMWi B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie<br />

BSVI B<strong>und</strong>esvereinigung der Straßenbau- <strong>und</strong> Verkehrsingenieure<br />

BTB B<strong>und</strong>esverband der Deutschen Transportbetonindustrie<br />

BVG B<strong>und</strong>esverfassungsgericht<br />

BVPI B<strong>und</strong>esvereinigung der Prüfingenieure für <strong>Bautechnik</strong><br />

CEN Europäisches Komitee für Normung<br />

DASt <strong>Deutscher</strong> Ausschuss für Stahlbau<br />

DAfStb <strong>Deutscher</strong> Ausschuss für Stahlbeton e.V.<br />

DAI Verband <strong>Deutscher</strong> Architekten- <strong>und</strong> Ingenieurvereine<br />

DB AG Deutsche Bahn AG<br />

DBC Deutsche Bauchemie<br />

DFG Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

DGfB Deutsche Gesellschaft für Baurecht<br />

DGNB Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen<br />

DGfM Deutsche Gesellschaft für Mauerwerksbau<br />

DGGT Deutsche Gesellschaft für Geotechnik<br />

DIBt Deutsches Institut für <strong>Bautechnik</strong><br />

DIN Deutsches Institut für Normung<br />

DQB Deutsche Gesellschaft für Qualifizierung <strong>und</strong> Bewertung<br />

DSTV <strong>Deutscher</strong> Stahlbau-Verband<br />

DVA <strong>Deutscher</strong> Vergabe- <strong>und</strong> Vertragsausschuss für Bauleistungen<br />

DVT <strong>Deutscher</strong> Verband Technisch-Wissenschaftlicher <strong>Verein</strong>e


ECSN European Concrete Societies Network<br />

ECTP European Construction Technology Platform<br />

FES Normenausschuss Eisen <strong>und</strong> Stahl<br />

FGSV Forschungsgesellschaft für Straßen- <strong>und</strong> Verkehrswesen<br />

fib Internationaler <strong>Beton</strong>bau-Verband<br />

FIEC Verband der Europäischen Bauwirtschaft<br />

GAK Gemeinschaftsarbeitskreis<br />

GB Gütegemeinschaft Verkehrsflächen aus <strong>Beton</strong><br />

GCTP German Construction Technology Platform<br />

GÜB Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen<br />

HAF Hauptausschuss Forschung<br />

HABT Hauptausschuss Baustofftechnik<br />

HAB Hauptausschuss <strong>Bautechnik</strong><br />

HABA Hauptausschuss Bauausführung<br />

HATECH Hauptausschuss Technik<br />

HDB Hauptverband der Deutschen Bauindustrie<br />

IGF Industrielle Gemeinschaftsforschung<br />

ISO Internationale Normungsorganisation<br />

IVBH Internationale <strong>Verein</strong>igung für Brückenbau <strong>und</strong> Hochbau<br />

KDA Koordinierungsausschuss<br />

LAGA Länderarbeitsgemeinschaft Abfall<br />

NA Normenausschuss im DIN<br />

NABau Normenausschuss Bauwesen im DIN<br />

ö.b.u.v.SV Öffentlich bestellter <strong>und</strong> vereidigter Sachverständiger<br />

QGS Qualitätsgemeinschaft Städtischer Straßenbau<br />

SpA Spiegelausschuss<br />

SVA Sachverständigenausschuss<br />

TA Technischer Ausschuss<br />

TC Technisches Komitee<br />

UA Unterausschuss<br />

VBI Verband Beratender Ingenieure<br />

VDB Verband <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>ingenieure<br />

VDI <strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> Ingenieure<br />

VDZ <strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> Zementwerke<br />

ZDB Zentralverband des Deutschen Baugewerbes<br />

ZTV-ING Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen <strong>und</strong> Richtlinien für<br />

Ingenieurbauwerke<br />

ZUTECH Zukunftstechnologien für kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Erläuterungen der Abkürzungen 95


Anhang<br />

96<br />

Zuständigkeiten in der Geschäftsstelle des DBV<br />

Zuständigkeiten in der Geschäftsstelle<br />

des DBV<br />

Geschäftsführung:<br />

Dr.-Ing. Lars Meyer Tel. 030 236096-40, Fax 030 236096-23<br />

E-Mail: meyer@betonverein.de<br />

Sekretariat:<br />

Frau Rona Trauthan Tel. 030 236096-22, Fax 030 236096-23<br />

E-Mail: trauthan@betonverein.de<br />

Buchhaltung:<br />

Frau Claudia Charton Tel. 030 236096-55, Fax 030 236096-57<br />

E-Mail: charton@betonverein.de<br />

Öffentlichkeitsarbeit:<br />

Dr.-Ing. Klaus-Reiner Goldammer Tel. 030 236096-52, Fax 030 236096-34<br />

E-Mail: goldammer@betonverein.de<br />

Sekretariat:<br />

Frau Monika Modica Tel. 030 236096-32, Fax 030 236096-23<br />

E-Mail: modica@betonverein.de<br />

E-Mail: info@betonverein.de<br />

<strong>Bautechnik</strong>:<br />

Dr.-Ing. Frank Fingerloos Tel. 030 236096-37, Fax 030 236096-34<br />

E-Mail: fingerloos@betonverein.de<br />

Sekretariat:<br />

Frau Kerstin Mrochen Tel. 030 236096-30, Fax 030 236096-46<br />

E-Mail: k.mrochen@betonverein.de<br />

Baustofftechnik:<br />

Leiter:<br />

Dr.-Ing. Berthold Schäfer Tel. 030 236096-45, Fax 030 236096-46<br />

(bis 04/2011) E-Mail: schaefer@betonverein.de<br />

Sekretariat:<br />

Frau Kerstin Mrochen Tel. 030 236096-30, Fax 030 236096-46<br />

E-Mail: k.mrochen@betonverein.de


Bauberatung:<br />

Dr.-Ing. Klaus-Reiner Goldammer Tel. 030 236096-52, Fax 030 236096-34<br />

E-Mail: goldammer@betonverein.de<br />

Sekretariat:<br />

Frau Petra Rohde Tel. 030 236096-44, Fax 030 236096-34<br />

E-Mail: rohde@betonverein.de<br />

Umweltschutz <strong>und</strong> Arbeitssicherheit:<br />

Dr.-Ing. Berthold Schäfer Tel. 030 236096-45, Fax 030 236096-46<br />

(bis 04/2011) E-Mail: schaefer@betonverein.de<br />

Sekretariat:<br />

Frau Kerstin Mrochen Tel. 030 236096-30, Fax 030 236096-46<br />

E-Mail: k.mrochen@betonverein.de<br />

E-Mail: umwelt@betonverein.de<br />

Referat Nachhaltiges Bauen:<br />

Dipl.-Ing. Heinrich Bastert Tel. 030 236096-20, Fax 030 236096-46<br />

E-Mail: bastert@betonverein.de<br />

Sekretariat:<br />

Frau Kerstin Mrochen Tel. 030 236096-30, Fax 030 236096-46<br />

E-Mail: k.mrochen@betonverein.de<br />

Referat <strong>Beton</strong>bautechnik/Forschung:<br />

Dr.-Ing. Enrico Schwabach Tel. 030 236096-33, Fax 030 236096-46<br />

E-Mail: schwabach@betonverein.de<br />

Sekretariat <strong>Beton</strong>bautechnik:<br />

Frau Kerstin Mrochen Tel. 030 236096-30, Fax 030 236096-46<br />

E-Mail: k.mrochen@betonverein.de<br />

Sekretariat<br />

Forschung, Schiedsgericht:<br />

Frau Petra Rohde Tel. 030 236096-44, Fax 030 236096-34<br />

E-Mail: rohde@betonverein.de<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Zuständigkeiten in der Geschäftsstelle des DBV 97


Anhang<br />

98<br />

Veröffentlichungen von DBV-Mitarbeitern<br />

Veröffentlichungen von DBV-Mitarbeitern<br />

2009<br />

Fingerloos, F.<br />

Fingerloos, F.<br />

Goldammer, K.-R.<br />

Goldammer, K.-R.<br />

Goldammer, K.-R.,<br />

Hallmann, E.,<br />

van Ommen, J.<br />

Litzner H.-U.,<br />

Meyer, L.<br />

Litzner H.-U.,<br />

Meyer, L.<br />

Meyer, L.<br />

Meyer L.<br />

2010<br />

Bastert, H.<br />

Conrad, W.<br />

Conrad, W., Goldammer,<br />

K.-R., Meier, A.,<br />

Pisarsky, L.<br />

Fingerloos, F.<br />

Fingerloos, F.<br />

Fingerloos, F.<br />

Normen <strong>und</strong> Regelwerke. In: <strong>Beton</strong>kalender 2009/2, Seiten 447–738.<br />

Historische technische Regelwerke für den <strong>Beton</strong>-, Stahlbeton- <strong>und</strong> Spannbetonbau.<br />

Fingerloos, F.(Hrsg.), Verlag Ernst & Sohn, 2009.<br />

Schäden an WU-Konstruktionen aus Sicht eines Gerichtsgutachters. In:<br />

Tagungsband „Weiße Wannen – technisch <strong>und</strong> juristisch immer wieder<br />

problematisch“. Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart.<br />

Abweichende Konformitätskontrolle (28/56 Tage). In: Tagungsband ExpertenForum<br />

<strong>Beton</strong> 2009, Bayerische BauAkademie, Feuchtwangen.<br />

Schwarzer Leichtbeton für gestaltete Fassadenflächen am Neubau eines Wohn- <strong>und</strong><br />

Geschäftshauses in Berlin-Mitte. In: Innovative Fassadentechnik, Heft 5/2009,<br />

Seiten 60–63, Verlag Ernst & Sohn, Berlin.<br />

Technik <strong>und</strong> Recht – In: Heiermann W., Englert K. (Hrsg.): Baurecht als<br />

Herausforderung – Festschrift für Horst Franke zum 60. Geburtstag,<br />

Werner-Verlag, Köln, 2009, Seiten 239–244.<br />

Der Einfluss der Bauproduktenverordnung auf die Bauüberwachung. – In:<br />

Der Prüfingenieur, Heft 35 (Oktober 2009), Seiten 47–53.<br />

Verwendungssicherheit von Bauprodukten – Auswirkungen der Bauproduktenverordnung.<br />

– In: <strong>Beton</strong> Bauteile 2010, Seiten 198–201, Bauverlag BV GmbH, Gütersloh,<br />

2009.<br />

Umsetzung von Labor-High-Tech in die Praxis am Beispiel moderner<br />

<strong>Beton</strong>technologie. – In: Bauingenieur, Band 84, Heft 4, Seite 149, 2009.<br />

Schutz <strong>und</strong> Instandsetzung von <strong>Beton</strong>bauteilen – Aktueller Stand der Regelwerke. –<br />

In: DBV-Heft 19 „Schutz <strong>und</strong> Instandsetzung von <strong>Beton</strong>bauteilen – Aktuelle Regelwerke<br />

<strong>und</strong> Hinweise zum Stand der Technik“. Seiten 1–6. <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V. Eigenverlag Berlin, 2010.<br />

Weiße Dächer <strong>und</strong> Decken aus WU-<strong>Beton</strong> – Bautechnische Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong><br />

Umsetzung. In: Tagungsband 54. Ulmer <strong>Beton</strong>Tage 2010, Seiten 146–147.<br />

Typische Schäden im Stahlbetonbau – Vermeidung von Mängeln als Aufgabe der<br />

Bauleitung. Heft 17 der DBV-Schriftenreihe, <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<br />

<strong>Verein</strong> E.V., Eigenverlag Berlin, 2010.<br />

Normen <strong>und</strong> Regelwerke. In: <strong>Beton</strong>kalender 2010/2, Seiten 193–668.<br />

Der Eurocode 2 für Deutschland – Erläuterungen <strong>und</strong> Hintergründe. Teil 1:<br />

Einführung in den Nationalen Anhang. In: <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> Stahlbetonbau 105 (2010),<br />

Heft 6, S. 342–348.<br />

Der Eurocode 2 für Deutschland – Erläuterungen <strong>und</strong> Hintergründe. Teil 2:<br />

Gr<strong>und</strong>lagen, Dauerhaftigkeit, Baustoffe, Spannungs-Dehnungslinien. In: <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong><br />

Stahlbetonbau 105 (2010), Heft 7, Seiten 406–420.


2010<br />

Fingerloos, F.<br />

Fingerloos, F.<br />

Fingerloos, F.,<br />

Dieckmann, J., Schnell, J.<br />

Fingerloos F.,<br />

Meyer L., Wiens U.<br />

Fingerloos, F.<br />

Fingerloos, F.<br />

Fingerloos, F.<br />

Goldammer, K.-R.,<br />

Goldammer, K.-R.,<br />

Meier, A.<br />

Goldammer, K.-R.,<br />

Schubert, K., Schmitt, R.<br />

Meier, A.<br />

Litzner, H.-U.,<br />

Meyer, L.<br />

Der Eurocode 2 für Deutschland – Erläuterungen <strong>und</strong> Hintergründe. Teil 3:<br />

Begrenzung der Spannungen, Rissbreiten <strong>und</strong> Verformungen. In: <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong><br />

Stahlbetonbau 105 (2010), Heft 8, Seiten 486–495.<br />

Der Eurocode 2 für Deutschland – Erläuterungen <strong>und</strong> Hintergründe. Teil 4:<br />

Bewehrungs- <strong>und</strong> Konstruktionsregeln. In: <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> Stahlbetonbau 105 (2010),<br />

Heft 9, Seiten 562–571.<br />

Hochwertige Nutzung von wasser<strong>und</strong>urchlässigen <strong>Beton</strong>bauwerken im Hochbau. In:<br />

Bauphysikkalender 2010, Seiten 463–484.<br />

Zur Notwendigkeit von Gefällen bei Parkdecks. – In: <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> Stahlbetonbau,<br />

105 (2010), Heft 11, Seiten 695–702.<br />

The Eurocode 2 for Germany – Development and Testing of the National Annex in<br />

Practice. In: Proceedings of the First International Workshop “Design of Concrete<br />

Structures Using EN 1992-1-1”, 2010, Seiten 79–88.<br />

Überprüfung des Eurocode 2 im Vergleich zu DIN 1045-1 in Pilotprojekten –<br />

Konzept <strong>und</strong> Ergebnisse. In: Tagungsband 19. Bautechnisches Seminar NRW,<br />

Ratingen 2010.<br />

Dauerhaftigkeit von Parkhäusern – Auslegungen zum aktuellen Regelwerk. In:<br />

Berliner Hoch- <strong>und</strong> Ingenieurbaukolloquium BHIK 10, Seiten 105-118, Shaker Verlag<br />

Aachen, 2010.<br />

Schäden an WU-Konstruktionen aus Sicht eines Gerichtsgutachters, In: Berliner<br />

Hoch- <strong>und</strong> Ingenieurbaukolloquium BHIK 10, Seiten 53–68, Shaker Verlag Aachen,<br />

2010.<br />

Schäden an WU-Konstruktionen aus Sicht eines Gerichtsgutachters, In:<br />

Tagungsband 54. Ulmer <strong>Beton</strong>Tage 2010, Seiten 148–149.<br />

Sichtbeton <strong>und</strong> Schalungstechnik. In: <strong>Beton</strong>kalender 2010, Teil 2, Seiten 3–70,<br />

Verlag Ernst & Sohn.<br />

Beurteilung von Rissen. In: bauwerk, Heft 13/2010, Seiten 16–19,<br />

K<strong>und</strong>enzeitschrift der CEMEX AG.<br />

Bildung <strong>und</strong> Forschung im Bauwesen – quo vadis. In: Innovationen im Konstruktiven<br />

Ingenieurbau, Methoden – Materialien – Bauwerke. Festschrift für Professor<br />

Hirschfeld. Ruhr-Universität Bochum, Bauhaus Universität Weimar <strong>und</strong> Hochtief AG,<br />

Januar 2010, Seiten 75–86.<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Veröffentlichungen von DBV-Mitarbeitern 99


Anhang<br />

100<br />

Hauptausschuss Bauausführung (HABA)<br />

Mitglieder –<br />

Hauptausschuss Bauausführung (HABA)<br />

Vorsitzender:<br />

Prof. Dipl.-Ing. Claus Flohrer HOCHTIEF Solutions AG, Mörfelden-Walldorf<br />

Stellvertretender Vorsitzender:<br />

Dipl.-Ing. Rainer Dolch Bilfinger Berger Hochbau GmbH, Frankfurt am Main<br />

Geschäftsführung:<br />

Dipl.-Ing. Heinrich Bastert <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />

Mitglieder:<br />

Dipl.-Ing. Karl-Heinz Beez LEONHARD WEISS GmbH & Co. KG, Satteldorf<br />

Dipl.-Ing. Siegfried Bepple GQ Quadflieg Bau GmbH, Würselen<br />

Dipl.-Ing. Dennis Bock Aug. PRIEN Bauunternehmung (GmbH & Co.), Hamburg<br />

Dr.-Ing. Joachim Budnik Heitkamp Ingenieur- <strong>und</strong> Kraftwerksbau GmbH, Herne<br />

Dipl.-Ing. Wolfgang Conrad <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Wiesbaden<br />

Dr.-Ing. Christian Dehlinger Ed. Züblin AG, Stuttgart<br />

Dr.-Ing. Klaus-R. Goldammer <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />

Dipl.-Ing. Markus Hecht Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG, Sengenthal<br />

Dipl.-Ing. Gerd Hessler Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG, Sengenthal<br />

Dipl.-Ing. Norbert Hülsmann OEVERMANN Ingenieurbau GMBH & CO. KG, Münster<br />

Dr.-Ing. Lars Meyer <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />

Dipl.-Ing. Ulrich Pauli Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main<br />

Dipl.-Ing. Günther Schaub HOCHTIEF Solutions AG, Frankfurt am Main<br />

Dipl.-Ing. Rudolf Tenor GP Ingenieurbau GmbH, Hannover<br />

Vorsitzender des HAB:<br />

Dipl.-Ing. Bernd Timmers Ed. Züblin AG, Duisburg<br />

Vorsitzender des HABT:<br />

Dr.-Ing. Jörg-Peter Wagner Bilfinger Berger SE, Mannheim<br />

Stand März 2011


Mitglieder –<br />

Hauptausschuss <strong>Bautechnik</strong> (HAB)<br />

Ehrenvorsitzender:<br />

Dr.-Ing. E.h. Ulrich Stoffregen † ehemals HOCHTIEF AG, Essen<br />

Vorsitzender:<br />

Dipl.-Ing. Bernd Timmers Ed. Züblin AG, Duisburg<br />

Stellvertretender Vorsitzender:<br />

Dr.-Ing. Gerhard Stenzel ALLVIA Ingenieurgesellschaft mbH, Maisach<br />

Geschäftsführung:<br />

Dr.-Ing. Frank Fingerloos <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />

Mitglieder:<br />

Dipl.-Ing. Wolfgang Conrad <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Wiesbaden<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Oliver Fischer Technische Universität München, Lehrstuhl für Massivbau<br />

Dr.-Ing. Heinrich Hochreither Hochreither+Vorndran Ingenieurgesellschaft mbH, Aschaffenburg<br />

Dipl.-Ing. Herrmann Lechner LGA <strong>Bautechnik</strong> GmbH, Nürnberg<br />

Dr.-Ing. Diethelm Linse Ingenieurbüro Dr. Linse, München<br />

Dipl.-Ing. Andreas Meier <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., München<br />

Dr.-Ing. Lars Meyer <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />

Dr.-Ing. Julian Meyer HOCHTIEF Solutions AG, Frankfurt am Main<br />

Dr.-Ing. Jörg Moersch Institut für Stahlbetonbewehrung e.V., Düsseldorf<br />

Dr.-Ing. Gerd Remmel RSP Remmel + Sattler Ingenieurgesellschaft mbH, Frankfurt a. M.<br />

Michael Sauerwein Bilfinger Berger Hochbau GmbH, Mannheim<br />

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Schnell Technische Universität Kaiserslautern,<br />

Fachgebiet Massivbau <strong>und</strong> Baukonstruktion<br />

Dr.-Ing. Enrico Schwabach <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />

Dipl.-Ing. Horst Widmann Ed. Züblin AG, Stuttgart<br />

Dr.-Ing. Gerhard Zehetmaier Bilfinger Berger Ingenieurbau GmbH, Wiesbaden<br />

Dipl.-Ing. Annette Zülch Gesellschaft für Bauqualität <strong>und</strong> Technik mbH – GBT, Düsseldorf<br />

Stand März 2011<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Hauptausschuss <strong>Bautechnik</strong> (HAB) 101


Anhang<br />

102<br />

Hauptausschuss Baustofftechnik (HABT)<br />

Mitglieder –<br />

Hauptausschuss Baustofftechnik (HABT)<br />

Ehrenvorsitzender:<br />

Dr.-Ing. Edgar Kern ehemals Philipp Holzmann AG<br />

Vorsitzender:<br />

Dr.-Ing. Jörg-Peter Wagner Bilfinger Berger SE, Mannheim<br />

Stellvertretender Vorsitzender:<br />

Dipl.-Phys. Alfred Becker † ehemals HOCHTIEF Solutions AG, Mörfelden-Walldorf<br />

Geschäftsführung:<br />

Dr.-Ing. Enrico Schwabach <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />

Mitglieder:<br />

Dipl.-Ing. Heinrich Bastert <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />

Dipl.-Ing. Siegfried Bepple GQ Quadflieg Bau GmbH, Würselen<br />

Dipl.-Ing. Wolfgang Conrad <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Wiesbaden<br />

Dr.-Ing. Frank Fingerloos <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />

Dr.-Ing. Klaus-R. Goldammer <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />

Dipl.-Ing. Torsten Göpfert TPA Gesellschaft für Qualitätssicherung <strong>und</strong> Innovation GmbH,<br />

Stuttgart<br />

Dipl.-Ing. Manfred Götz WAYSS & FREYTAG Ingenieurbau AG, Langen<br />

Dipl.-Ing. Markus Hecht Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG, Sengenthal<br />

Dipl.-Ing. Manfred Jelken Ludwig Freytag GmbH & Co. Kommanditgesellschaft, Oldenburg<br />

Dipl.-Ing. Jürgen-Henning Karl Ingenieurbüro Karl, Hannover<br />

Dr.-Ing. Lars Meyer <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />

Prof. Dr.-Ing. Matthias M. Middel Verband <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>ingenieure e.V., Beckum<br />

Dipl.-Ing. Holger Mosebach ALPINE Bau Deutschland AG, Dortm<strong>und</strong><br />

Dipl.-Ing. Michael Pauser Österreichische <strong>Verein</strong>igung für <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>, Wien<br />

Dr.-Ing. Lutz Pisarsky <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Stapelfeld<br />

Dipl.-Ing. Werner Rothenbacher SCHWENK Zement KG, Ulm<br />

Dr.-Ing. Berthold Schäfer <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />

Dipl.-Ing. Hendrik Zaus Kiwa Bautest GmbH, Augsburg<br />

Stand März 2011


Mitglieder –<br />

Hauptausschuss Forschung (HAF)<br />

Vorsitzender:<br />

Dr.-Ing. Christian Dehlinger Ed. Züblin AG, Stuttgart<br />

Geschäftsführung:<br />

Dr.-Ing. Enrico Schwabach <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong> <strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />

Mitglieder:<br />

Prof. Dr.-Ing. Karl Heinz Bökeler Ed. Züblin AG, Stuttgart<br />

Dr.-Ing. Joachim Budnik Heitkamp Ingenieur- <strong>und</strong> Kraftwerksbau GmbH, Herne<br />

Dr.-Ing. Jörg Dietrich HOCHTIEF Solutions AG, Essen<br />

Dipl.-Ing. Boris Engelhardt Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V., Berlin<br />

Dr.-Ing. Volker Hartmann Max Bögl Roh- <strong>und</strong> Baustoffe GmbH & Co. KG, Neumarkt<br />

Dipl.-Ing. Elisabeth Hierlein Fachvereinigung <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>fertigteilbau e.V., Bonn<br />

Dipl.-Ing. Peter Kremnitzer Allgemeine Baugesellschaft – A. PORR AG, Wien<br />

Dr.-Ing. Lars Meyer <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong> <strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />

Dr.-Ing. Andreas Pesch Bilfinger Berger SE, Mannheim<br />

Dipl.-Ing. Eugen Alexander Pirlet Pirlet <strong>und</strong> Partner GmbH, Köln<br />

Ingenieurgesellschaft Beratende Ingenieure VBI, Köln<br />

Dr.-Ing. Jörg-Peter Wagner Bilfinger Berger SE, Mannheim<br />

Gäste:<br />

Dr.-Ing. Frank Fingerloos <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />

Prof. Dr.-Ing. E.h.<br />

Manfred Nußbaumer M.Sc. <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />

Dr.-Ing. Udo Wiens <strong>Deutscher</strong> Ausschuss für Stahlbeton e.V., Berlin<br />

Stand März 2011<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Hauptausschuss Forschung (HAF) 103


Anhang<br />

Gemeinschaft für Überwachung<br />

im Bauwesen E.V.<br />

Kurfürstenstraße 130<br />

10785 Berlin<br />

Tel.: 030 236096-64<br />

Fax: 030 236096-73<br />

info@gueb-online.de<br />

www.gueb-online.de<br />

104<br />

Gemeinschaft für Überwachung<br />

im Bauwesen E.V. (GÜB)<br />

Geschäftsführung:<br />

Dr.-Ing. Lars Meyer<br />

Leiter der Überwachungsstellen:<br />

Annerkennungsbereich <strong>Beton</strong>:<br />

Dipl.-Ing. Wolfgang Schild<br />

(bis 12/2009)<br />

Dipl.-Ing. (FH) Brigitte Heidemann<br />

(seit 01/2010)<br />

Annerkennungsbereich<br />

Instandsetzung:<br />

Dipl.-Ing. Uwe Grunert<br />

Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen E.V. (GÜB)<br />

Kaufmännische Leiterin:<br />

Frau Monika Friedewald<br />

Sekretariat:<br />

Frau Ronja Günther<br />

Frau Yvonne Staneczek<br />

Frau Angelika Stöckner<br />

Frau Cindy Guse<br />

Stand: März 2011


Vorstand:<br />

Vorsitzender:<br />

Dipl.-oec. Andreas Schmieg<br />

Stellvertretender Vorsitzender:<br />

Prof. Dipl.-Ing. Claus Flohrer<br />

Weitere Mitglieder:<br />

Vorstandsvorsitzender der TORKRET AG, Essen<br />

HOCHTIEF Solutions AG, HOCHTIEF Consult Materials,<br />

Mörfelden-Walldorf<br />

Dipl.-Ing. Reinhard Franz Geschäftsführer der W. Franz GmbH, Hanau am Main<br />

Dipl.-Betriebswirt Meik Hering Fritz Wiedemann u. Sohn GmbH, Wiesbaden<br />

Prof. Dr.-Ing. E. h. Vizepräsident Technik des Hauptverbandes der Deutschen<br />

M. Nußbaumer M. Sc. (bis 12/2010) Bauindustrie e.V., Berlin<br />

Dipl.-Ing. Klaus Pöllath (seit 01/2011) Vorstandsmitglied der Ed. Züblin AG, Stuttgart;<br />

Vizepräsident Technik des Hauptverbandes der<br />

Deutschen Bauindustrie e.V., Berlin<br />

Dipl.-Ing. Thomas Sander (seit 04/2009) Vorstandsmitglied des ZDB, Berlin<br />

Dr.-Ing. Jörg-Peter Wagner Bilfinger Berger SE, Zentrales Labor für Baustofftechnik,<br />

Beirat:<br />

Mannheim<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Rolf Breitenbücher Ruhr-Universität Bochum, Bochum<br />

Rechtsanwalt Eckart Drosse Bauindustrie-Verband Hessen-Thüringen e. V., Wiesbaden<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Michael Raupach Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule, Aachen<br />

Dr.-Ing. Hans-Ulrich Litzner (bis 04/2009) <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E. V., Berlin<br />

Stand: März 2011<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen E.V. (GÜB) 105


Anhang<br />

Fachausschuss<br />

<strong>Beton</strong><br />

Stand: März 2011<br />

Fachausschuss<br />

Instandsetzung<br />

Stand: März 2011<br />

106<br />

Fachausschüsse der Anerkennungsbereiche<br />

<strong>Beton</strong> <strong>und</strong> Instandsetzung<br />

Obmann:<br />

Dipl.-Ing. Manfred Götz WAYSS & FREYTAG Ingenieurbau AG, Frankfurt am Main<br />

Weitere Mitglieder:<br />

Dipl.-Ing. Christian Heese HOCHTIEF Solutions AG,<br />

Fachausschüsse der Anerkennungsbereiche <strong>Beton</strong> <strong>und</strong> Instandsetzung<br />

HOCHTIEF Consult Materials, Mörfelden-Walldorf<br />

Dipl.-Ing. (FH) Brigitte Heidemann Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen E. V., Berlin<br />

(seit 01/2010)<br />

Dipl.-Ing. Manfred Jelken Ludwig Freytag GmbH & Co. KG, Oldenburg<br />

Dipl.-Ing. Ralf Kottke EUROVIA <strong>Beton</strong> GmbH, Oebisfelde<br />

Dipl.-Ing. Wolfgang Schild (bis 12/2009) Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen E. V., Berlin<br />

Dipl.-Ing. Ronald Schmidt Theo Urbach GmbH Bauunternehmung, Hamburg<br />

Dr.-Ing. Karl Schütt Beratender Ingenieur, Berlin<br />

Dipl.-Ing. (BA) Wolfram Uhl Eigner Bauunternehmung GmbH, Nördlingen<br />

Dr.-Ing. Jörg-Peter Wagner Bilfinger Berger SE, Zentrales Labor für Baustofftechnik,<br />

Obmann:<br />

Mannheim<br />

Dipl.-Ing. Siegfried Bepple GQ Quadflieg Bau GmbH, Würselen<br />

Weitere Mitglieder:<br />

Dipl.-Ing. Rainer Angst (bis 12/2009) BuM <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> Monierbau GmbH, Herne<br />

Dipl.-Ing. Uwe Grunert Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen E. V., Berlin<br />

Dr.-Ing. Christoph Hankers TORKRET Substanzbau, Hamburg<br />

Dipl.-Ing. Jürgen Krams (seit 04/2009) Bilfinger Berger SE, Zentrales Labor für Baustofftechnik,<br />

Mannheim<br />

Dipl.-Ing. Ingo Lindemann HOCHTIEF Solutions AG, Mörfelden-Walldorf<br />

Dipl.-Ing. (FH) Michael Rummel ThyssenKrupp Xervon GmbH, Langenfeld<br />

Dr.-Ing. Karsten Waldenburger Dr. Waldenburger GmbH, Haselbach


Ordentliche <strong>Verein</strong>smitglieder des DBV<br />

Adam Hörnig Baugesellschaft mbH & Co. KG<br />

ALPINE Bau Deutschland AG<br />

Albert Altenbach Bauunternehmung GmbH u. Cie<br />

Aug. PRIEN Bauunternehmung (GmbH & Co. KG)<br />

August Heine Baugesellschaft AG<br />

Baugesellschaft Gebr. Rank GmbH & Co. KG<br />

Bauunternehmung Hans Lamers GmbH & Co. KG<br />

Bauwens Construction GmbH & Co. KG<br />

BAUWI Bau <strong>und</strong> <strong>Beton</strong> GmbH<br />

BBV Systems GmbH<br />

Benno Drössler GmbH & Co., Bauunternehmung KG<br />

Bilfinger Berger SE<br />

BOLD GmbH & Co. KG<br />

BUSSE BAU GmbH<br />

CEMEX Deutschland AG<br />

Dipl.-Ing. Emil Hönninger GmbH & Co.<br />

Bauunternehmung KG<br />

Dreßler Bau GmbH<br />

DURTRACK GmbH<br />

DYWIDAG-Systems International GmbH<br />

Ed. Züblin AG<br />

Ernst Meyer Bauunternehmung GmbH<br />

EUROPOLES GmbH & Co. KG<br />

EUROVIA <strong>Beton</strong> GmbH Niederlassung Ingenieurbau<br />

Fr. Holst (GmbH & Co. KG), Hoch- <strong>und</strong> Tiefbau,<br />

Ingenieurbau<br />

Franz Kassecker GmbH<br />

Friedrich Helbig Stahlbetonbau GmbH & Co. KG<br />

Magnolienweg 5, 63741 Aschaffenburg<br />

Fürholzener Str. 12, 85386 Eching<br />

Hans-Bunte-Str. 5/1, 69123 Heidelberg<br />

Dampfschiffsweg 3–9, 21079 Hamburg<br />

Centroallee 277, 46047 Oberhausen<br />

Emil-Geis-Str. 1, 81379 München<br />

Mühlenstr. 14, 52428 Jülich<br />

Gereonstr. 43–65, 50670 Köln<br />

Hauptstr. 357, 98530 Suhl<br />

Industriestr. 98, 67240 Bobenheim-Roxheim<br />

Marienhütte 6, 57080 Siegen<br />

Carl-Reiß-Platz 1–5, 68165 Mannheim<br />

Rennwiese 1, 77855 Achern (bis 31.12.2009)<br />

Blumenberger Str. 52, 39122 Magdeburg<br />

Daniel-Goldbach-Str. 25, 40880 Ratingen<br />

Machtlfinger Str. 11, 81379 München<br />

Müllerstr. 26, 63741 Aschaffenburg<br />

Industriegelände 1, 17219 Möllenhagen<br />

Max-Planck-Ring 1, 40764 Langenfeld/Rhld.<br />

Albstadtweg 3, 70567 Stuttgart<br />

Mertensstr. 132–138, 13587 Berlin (bis 31.12.2010)<br />

Ingolstädter Str. 51, 92318 Neumarkt<br />

Gewerbegebiet West 7, 39646 Oebisfelde<br />

Ellerholzweg 14, 21107 Hamburg<br />

Egerer Str. 36, 95652 Waldsassen (bis 31.12.2009)<br />

Hahnbuschweg 12–14, 24147 Klausdorf/Schw.<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Ordentliche <strong>Verein</strong>smitglieder des DBV 107


Anhang<br />

108<br />

Ordentliche <strong>Verein</strong>smitglieder des DBV<br />

Friedrich Rempke Bauunternehmung<br />

GmbH & Co. KG<br />

Gebr. Echterhoff Bauunternehmen GmbH & Co. KG<br />

Gebr. Neumann GmbH & Co. KG, Bauunternehmung<br />

Gebr. von der Wettern GmbH<br />

GERDUM u. BREUER Bauunternehmen GmbH<br />

Kassel–Erfurt, Brückenbau, Ingenieurbau,<br />

Bauwerksinstandsetzung<br />

GP Ingenieurbau GmbH<br />

H. F. Wiebe GmbH & Co. KG<br />

HAGEN GmbH & Co., Baugesellschaft<br />

HANKE Bau- <strong>und</strong> Projektentwicklungs GmbH<br />

HC Hagemann GmbH & Co. KG<br />

HeidelbergCement AG<br />

HEILIT+WOERNER Bau GmbH<br />

Heinrich Hecker GmbH & Co. KG<br />

Heinrich Walter Bau GmbH<br />

Heitkamp BauHolding GmbH<br />

Herdejürgen & Harmsen<br />

Baugesellschaft mbH & Co. KG<br />

HERMANN KIRCHNER<br />

Hoch- <strong>und</strong> Ingenieurbau GmbH<br />

HERMANNS HTI-Bau GmbH u. Co. KG,<br />

Hoch-, Tief- <strong>und</strong> Ingenieurbau<br />

HOCHTIEF Construction AG<br />

Johann Bunte Bauunternehmung GmbH & Co. KG<br />

Jürgen Martens GmbH,<br />

Ingenieurbau, Brückenbau, Hochbau, Tiefbau,<br />

Bauwerksinstandsetzung<br />

Goethestr. 1, 58089 Hagen<br />

Industriestr. 9, 49492 Westerkappeln<br />

Schwabenstr. 42, 26723 Emden<br />

Alfred-Schütte-Allee 10, 50679 Köln (bis 31.12.2009)<br />

Crumbacher Str. 23/25, 34277 Fuldabrück –<br />

OT Bergshausen<br />

Anderter Str. 99 c, 30559 Hannover<br />

Im Finigen 8, 28832 Achim<br />

Kinzigheimer Weg 122–126, 63450 Hanau/M.<br />

Woltorfer Str. 131, 31224 Peine<br />

Blohmstr.18, 21079 Hamburg<br />

Berliner Str. 6, 69120 Heidelberg<br />

Mies-van-der-Rohe-Str. 6, 80807 München<br />

Johann-Justus-Weg 147, 26127 Oldenburg<br />

Neumühlenallee 32, 46325 Borken<br />

Langekampstr. 36, 44652 Herne<br />

Heiligenwiehmstr. 43, 26954 Nordenham<br />

Am Weinberg 41, 36251 Bad Hersfeld<br />

Wilhelm-Speck-Str. 17, 34125 Kassel<br />

Opernplatz 2, 45128 Essen<br />

Nordring 19–21, 19073 Wittenförden<br />

Nordring 17, 19073 Schwerin-Wittenförden


Jürgen Martens GmbH & Co. KG,<br />

Ingenieurbau, Brückenbau, Hochbau, Tiefbau,<br />

Bauwerksinstandsetzung<br />

Krebs <strong>und</strong> Kiefer, Beratende Ingenieure für das<br />

Bauwesen GmbH, Darmstadt – Berlin – Erfurt –<br />

Freiburg – Karlsruhe<br />

LEONHARD WEISS GmbH & Co. KG,<br />

Bauunternehmung<br />

Leonhardt, Andrä <strong>und</strong> Partner,<br />

Beratende Ingenieure VBI GmbH<br />

Ludwig Freytag GmbH & Co.<br />

Kommanditgesellschaft<br />

MAST Gr<strong>und</strong>bau GmbH<br />

Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG<br />

MAX STREICHER GmbH & Co.<br />

Kommanditgesellschaft auf Aktien<br />

Moser GmbH & Co. KG, Bauunternehmen<br />

OEVERMANN Ingenieurbau GmbH<br />

Otto Wulff Bauunternehmung GmbH & Co. KG<br />

Peter Gross GmbH & Co. KG<br />

PORR Technobau <strong>und</strong> Umwelt GmbH<br />

RICHARD DITTING GmbH & Co. KG<br />

Robert Kieserling Industriefußboden GmbH<br />

ROSTEK & PESCH GmbH & Co. KG<br />

Schäfer-Bauten GmbH<br />

TORKRET AG<br />

Hans-Henny-Jahnn-Weg 25, 22085 Hamburg<br />

Hilpertstr. 20, 64295 Darmstadt<br />

Leonhard-Weiss-Str. 22, 73037 Göppingen<br />

Heilbronner Str. 362, 70192 Stuttgart<br />

Ammerländer Heerstr. 368, 26129 Oldenburg<br />

Siemensstr. 3, 40764 Langenfeld (Rhld.)<br />

Postfach 11 20, 92301 Neumarkt<br />

Schwaigerbreite 17, 94469 Deggendorf<br />

In den Sauermatten 9, 79249 Merzhausen/Freib.<br />

Robert-Bosch-Str. 7–9, 48153 Münster<br />

Archenholzstr. 42, 22117 Hamburg<br />

Dudweiler Str. 80, 66386 St. Ingbert<br />

Fürstenrieder Str. 285, 81377 München<br />

Wyker Str. 2–18, 24768 Rendsburg<br />

Albert-Schweitzer-Ring 22, 22045 Hamburg<br />

Parkstr. 55, 47829 Krefeld<br />

Wilhelmstr. 80, 49477 Ibbenbüren<br />

Langemarckstr. 39, 45141 Essen<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Ordentliche <strong>Verein</strong>smitglieder des DBV 109


Anhang<br />

110<br />

Ordentliche <strong>Verein</strong>smitglieder des DBV<br />

W. Franz GmbH, Bauunternehmen, Hoch- <strong>und</strong><br />

Industriebau, Konstruktiver Ingenieurbau,<br />

Schlüsselfertiges Bauen, Ingenieurbüro für<br />

Planung <strong>und</strong> Statik<br />

Wannenwetsch GmbH<br />

WAYSS & FREYTAG Ingenieurbau AG<br />

Wilhelm Scheidt Bauunternehmung GmbH<br />

Wilhelm Wallbrecht GmbH & Co. KG<br />

WOLFER & GOEBEL Bau <strong>und</strong> Projekt GmbH<br />

Zabel Baugesellschaft GmbH<br />

Kinzigheimer Weg 4, 63450 Hanau<br />

Wolfsgrube 7, 98617 Meiningen<br />

Eschborner Landstr. 130–132,<br />

60489 Frankfurt/Main<br />

Lilienthalstr. 11, 32052 Herford<br />

Adelheidstr. 24, 30171 Hannover<br />

Inselstr. 9, 70327 Stuttgart<br />

Am Rapensweg 217, 44581 Castrop-Rauxel<br />

Stand: Dezember 2010


Bildnachweis<br />

Bildnachweis<br />

Die im Tätigkeitsbericht abgebildeten Fotos erhielten wir mit fre<strong>und</strong>licher Genehmigung folgender<br />

Firmen, Institutionen <strong>und</strong> Personen:<br />

ALPINE Bau Deutschland AG<br />

AlpTransit Gotthard AG<br />

AVB GmbH & Co. KG (www.avb-recycling.de)<br />

BAUER Aktiengesellschaft (www.bauer.de)<br />

Bilfinger Berger SE<br />

BIRCO Baustoffwerk GmbH (www.birco.de)<br />

<strong>Deutscher</strong> Brückenbaupreis 2010<br />

Ed. Züblin AG<br />

Europäische Union<br />

European Construction Technology Platform<br />

German Construction Technology Platform<br />

Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.<br />

HeidelbergCement AG/Steffen Fuchs<br />

Heijmans Oevermann GmbH<br />

HOCHTIEF Aktiengesellschaft<br />

Die Industrie der Steine <strong>und</strong> Erden (www.steine-<strong>und</strong>-erden.net)<br />

Landesamt für Natur, Umwelt <strong>und</strong> Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (www.lanuv.nrw.de/wasser)<br />

LEONHARD WEISS, Dietmar Straub, Fotograf Besigheim<br />

Portal der WAZ-Mediengruppe (www.derwesten.de)<br />

Stadtwerke München (www.swm.de)<br />

Tätigkeitsbericht 09-10<br />

Bildnachweis 111


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

DEUTSCHER BETON- UND BAUTECHNIK-VEREIN E.V.<br />

Kurfürstenstraße 129<br />

10785 Berlin<br />

Telefon: 030 236096-0<br />

Telefax: 030 236096-23<br />

info@betonverein.de<br />

www.betonverein.de<br />

Textbeiträge von:<br />

Heinrich Bastert<br />

Frank Fingerloos<br />

Klaus-Reiner Goldammer<br />

Lars Meyer<br />

Berthold Schäfer<br />

Enrico Schwabach<br />

Redaktion:<br />

Lars Meyer<br />

Monika Modica<br />

Gestaltung 2011:<br />

Druckerei Chmielorz


DEUTSCHER BETON- UND BAUTECHNIK-VEREIN E.V.<br />

Kurfürstenstraße 129<br />

10785 Berlin<br />

Telefon 030 236096-0<br />

Telefax 030 236096-23<br />

info@betonverein.de<br />

www.betonverein.de<br />

Verlag: Eigenverlag<br />

Druck: Druckerei Chmielorz GmbH,<br />

65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />

© DBV, 2011

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