Satzspiegel - Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein eV
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Tätigkeitsbericht<br />
DEUTSCHER BETON- UND BAUTECHNIK-VEREIN E.V.<br />
09-10
Tätigkeitsbericht<br />
DEUTSCHER BETON- UND BAUTECHNIK-VEREIN E.V.<br />
für die Geschäftsjahre 2009-2010<br />
Unser <strong>Verein</strong>szweck ist die Förderung <strong>und</strong> Weiterentwicklung<br />
der technisch-wissenschaftlichen Gr<strong>und</strong>lagen der Baustoff-,<br />
<strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>.<br />
Wir widmen uns den aktuellen Themen durch Veröffentlichungen,<br />
bei Veranstaltungen, in Tagungen <strong>und</strong> in der Bauberatung.<br />
Die Aktivitäten spiegeln zeitnah die Gegebenheiten des Bauens<br />
wider. Praxisbezogen <strong>und</strong> anwenderorientiert verstehen wir<br />
uns als Mittler an der Schnittstelle zwischen Praxis <strong>und</strong><br />
Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung. Unser Selbstverständnis <strong>und</strong> unser<br />
Engagement haben zum hohen Ansehen des DBV, auch über<br />
nationale Grenzen hinweg, beigetragen.
2<br />
Inhalt<br />
Inhalt<br />
Vorwort des Vorsitzenden ..........................................................................................................4<br />
Das wirtschaftliche Umfeld.........................................................................................................5<br />
Mitglieder.................................................................................................................................6<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Bautechnik</strong>-Tag 2009 .................................................................................................8<br />
Vorstand................................................................................................................................12<br />
Nationale <strong>und</strong> internationale Gespräche zur Vertiefung der Zusammenarbeit.................................15<br />
Geschäftsstelle.......................................................................................................................19<br />
Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen E.V. (GÜB)............................................................23<br />
Zusammenarbeit mit dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.....................................27<br />
Kapitel 1: ............................................................................................................................................29<br />
Qualität <strong>und</strong> Verantwortung im Bauwesen<br />
Kapitel 2: ............................................................................................................................................31<br />
Professionalisierung der Normungsarbeit<br />
Kapitel 3: ............................................................................................................................................36<br />
Eurocodes <strong>und</strong> pränormative Arbeiten<br />
Kapitel 4: ............................................................................................................................................37<br />
Nachhaltiges Bauen<br />
Kapitel 5: ............................................................................................................................................39<br />
Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen<br />
Kapitel 6: ............................................................................................................................................41<br />
Bauen im Bestand <strong>und</strong> <strong>Beton</strong>instandsetzung<br />
Kapitel 7: ............................................................................................................................................44<br />
Verwendungssicherheit von Bauprodukten<br />
Kapitel 8: ............................................................................................................................................48<br />
Bauberatung <strong>und</strong> Vermeidung von Schäden an Bauwerken
Kapitel 9: ............................................................................................................................................55<br />
Boden- <strong>und</strong> Gewässerschutz sowie Kreislaufabfallwirtschaft<br />
Kapitel 10: ..........................................................................................................................................64<br />
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
Kapitel 11: ..........................................................................................................................................72<br />
Technik <strong>und</strong> Recht<br />
Kapitel 12: ..........................................................................................................................................73<br />
Weiterbildung<br />
Kapitel 13: ..........................................................................................................................................78<br />
Der DBV intern<br />
Kapitel 14: ..........................................................................................................................................84<br />
Der DBV als Kooperationspartner<br />
Kapitel 15: ..........................................................................................................................................88<br />
Veröffentlichungen des DBV<br />
Anhang .................................................................................................................................................93<br />
Erläuterungen der Abkürzungen .................................................................................................94<br />
Zuständigkeiten........................................................................................................................96<br />
Veröffentlichungen von DBV-Mitarbeitern ....................................................................................98<br />
Mitglieder – Ausschüsse/Arbeitskreise .....................................................................................100<br />
Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen E.V. (GÜB)............................................................104<br />
GÜB-Fachausschüsse..............................................................................................................106<br />
Ordentliche <strong>Verein</strong>smitglieder ..................................................................................................107<br />
Bildnachweis ..........................................................................................................................111<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Inhalt 3
4<br />
Vorwort<br />
Vorwort<br />
Qualität <strong>und</strong> Verantwortung . . .<br />
. . . sind zunächst zwei Schlagworte aus der Debatte um die Leistungsfähigkeit der Deutschen<br />
Bauwirtschaft. Dahinter steckt unter anderem die Frage, wie beim Planen <strong>und</strong> Bauen Qualität<br />
beschrieben wird <strong>und</strong> wie diese beschriebene Qualität dann in der Verantwortung der verschiedenen<br />
Elemente der Wertschöpfungskette zielsicher erreicht wird.<br />
Dieser Tätigkeitsbericht des DBV zeigt, dass die genannten Schlagworte auch Leitlinien für das<br />
tägliche Handeln sein müssen – <strong>und</strong> dies auch sind. Ich verweise auf das entsprechende Kapitel in<br />
diesem Tätigkeitsbericht.<br />
Zwei Beispiele möchte ich jedoch hier kurz aufgreifen:<br />
Technische Regelwerke, die den Rahmen für eine Branche geben, indem sie die in der Wertschöpfungskette<br />
zu erreichenden Qualitäten beschreiben, müssen professionell erarbeitet werden. Hier ist<br />
Verantwortung gefragt: Die Branche selber, die Betroffenen also, müssen die Erarbeitung von Regelwerken<br />
selber aktiv begleiten. Dass diese Erkenntnis inzwischen deutlich stärker ausgeprägt ist als in<br />
den vergangenen Jahren, zeigen einige Kapitel dieses Berichts, beispielsweise jenes, in dem über<br />
Professionalisierung der Normungsarbeit berichtet wird.<br />
Verantwortung heißt auch, die handelnden Personen stets auf dem aktuellen Stand des Wissens zu<br />
halten. Nur so kann Qualität entstehen. Dieser Tätigkeitsbericht zeigt, an welchen Stellen der DBV<br />
seine Erkenntnisse an die Baupraxis weitergibt – <strong>und</strong> dass hierzu ein Dreiklang aus Wissensermittlung<br />
(Forschung), Wissensvermittlung (Tagungen <strong>und</strong> Seminare) <strong>und</strong> Wissensdokumentation (Merkblätter<br />
<strong>und</strong> andere Schriften) notwendig ist, um die DBV-Mitglieder auf der Höhe der Zeit zu unterstützen.<br />
Dass solche Arbeiten immer einer großen Unterstützung aus den Unternehmen <strong>und</strong> Ingenieurbüros<br />
sowie aus den Hochschulen <strong>und</strong> anderen befre<strong>und</strong>eten Institutionen bedürfen, liegt auf der Hand.<br />
Daher ist es mir ein Anliegen, allen herzlich zu danken, die zu den erfolgreichen Tätigkeiten des<br />
<strong>Verein</strong>s beigetragen haben.<br />
Berlin, im März 2011<br />
Manfred Nußbaumer<br />
Vorsitzender des DBV
Das wirtschaftliche Umfeld<br />
Das Umfeld<br />
Das wirtschaftliche Umfeld wurde durch die Folgen<br />
der weltweiten Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise<br />
bestimmt. Diese nahm 2008 ihren Anfang<br />
<strong>und</strong> wirkte bis weit in das Jahr 2010 hin ein.<br />
Hinzu kam Anfang 2010 ein sehr langer <strong>und</strong><br />
strenger Winter, der die Bautätigkeit in vielen<br />
Regionen teilweise bis in das Frühjahr behinderte<br />
oder ganz zum Erliegen brachte. Die Baukonjunktur<br />
selbst hat sich 2009 <strong>und</strong> 2010 sowohl<br />
regional als auch spartenbezogen (Wohnungsbau,<br />
öffentlicher Bau, Wirtschaftsbau) höchst<br />
unterschiedlich entwickelt. Die Konjunkturpakete<br />
der öffentlichen Hand haben zwar für eine Belebung<br />
des Marktes gesorgt, hinderlich war jedoch<br />
vielfach – insbesondere für größere Unternehmen<br />
– die Kleinteiligkeit der Aufträge. Eine<br />
umfassende Beruhigung der Situation ist auch<br />
Ende 2010 noch nicht absehbar.<br />
Sorgen bereiteten auch die Auswirkungen der<br />
Wirtschaftskrise auf die Verfügbarkeit von Baustoffen.<br />
So wurden aufgr<strong>und</strong> der geringeren<br />
Nachfrage nach Stahl die verfügbaren Mengen<br />
Hüttensand – einem Nebenprodukt der Stahlerzeugung<br />
– im Laufe der vergangenen Jahre<br />
zeitweise so knapp, dass der geplante Einsatz<br />
von hüttensandhaltigen Zementen nicht mehr<br />
möglich war. Verstärkt durch den geringeren<br />
Energiebedarf der Wirtschaft kam es zudem zu<br />
Verteuerungen des Angebots von Steinkohleflugasche.<br />
Für viele Bauunternehmen kam diese<br />
Entwicklung völlig unerwartet, da die Baustoffindustrie<br />
nicht immer eine zuverlässige Informationsweitergabe<br />
erreichen konnte. Somit<br />
wurden einige Baustellen mit Baustoffen beliefert,<br />
die eine kostenintensive Umstellung der<br />
Bauverfahren erforderlich machte. Der DBV<br />
hat sich hier in Gesprächen mit der Baustoffindustrie<br />
für eine Verbesserung der Situation<br />
eingesetzt <strong>und</strong> von den Herstellern eine frühere<br />
Informationsweitergabe gefordert.<br />
Folgen für den DBV<br />
Der bis Mitte 2008 zu verzeichnende wirtschaftliche<br />
Aufschwung hatte auch steigende<br />
Umsätze im Bauhauptgewerbe zur Folge. Dadurch<br />
hat sich 2009 das Beitragsaufkommen<br />
der DBV-Mitglieder erhöht. Jedoch konnte das<br />
Niveau im Jahr 2010 nicht gehalten werden.<br />
Positiv entwickelt hat sich die Nachfrage nach<br />
den Leistungen des DBV: Veranstaltungen,<br />
Schriften <strong>und</strong> Beratungsleistungen fanden im<br />
Berichtszeitraum wachsendes Interesse. Der<br />
Erfolg basiert dabei insbesondere darauf, dass<br />
der DBV auf gemeinnütziger Basis wissenschaftlich<br />
arbeiten kann <strong>und</strong> damit überhaupt<br />
erst das Wissen erwirbt, welches er dann im<br />
Interesse der Mitglieder <strong>und</strong> der Allgemeinheit<br />
weitergeben kann. Insofern sind die Mitgliedsbeiträge<br />
<strong>und</strong> auch die Forschung entscheidende<br />
Faktoren für die Ausrichtung des DBV.<br />
83,2<br />
15,0<br />
14,9<br />
Umsatz im Bauhauptgewerbe nach Beschäftigungsgrößenklassen in Mrd. Euro*, Anteile** in %<br />
78,8<br />
15,0<br />
12,5<br />
13,5 14,7<br />
16,4 16,0 17,0<br />
21,0 21,4 21,0<br />
14,4 14,8<br />
13,1 13,9<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
15,9 16,5 17,4 16,9 16,2<br />
21,1 20,6 20,1 20,3 21,4<br />
32,7 34,1 34,8 35,4 34,3 33,5 33,1 34,2<br />
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010*<br />
Betriebe mit ... Beschäftigten<br />
74,3<br />
81,2<br />
14,7<br />
14,2<br />
*Jahreswerte **Monatswerte Juni<br />
15,2<br />
14,5<br />
14,9<br />
13,2<br />
1-19 20-49 50-99 100-199 200 u. mehr<br />
Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt, Berechnungen des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie e.V. *vorläufig **Schätzung des Hauptverbands<br />
80,7<br />
85,6<br />
82,2<br />
81,5**<br />
Das wirtschaftliche Umfeld 5
Weniger Bauunternehmen<br />
als Mitglieder – dafür mehr<br />
Ingenieurbüros<br />
6<br />
Mitglieder<br />
Mitglieder<br />
Mitgliederentwicklung<br />
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Entwicklung<br />
der Zahl der ordentlichen bzw. außer -<br />
ordentlichen <strong>Verein</strong>smitglieder im Berichtszeit -<br />
raum (Stand jeweils zum 1. Januar).<br />
Ordentliche Mitglieder<br />
79<br />
74 74 71 72<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
Außerordentliche Mitglieder<br />
402 400<br />
408<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
davon Ingenieurbüros<br />
151 156<br />
398<br />
404<br />
165 166 169<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
79. Ordentliche Mitgliederversammlung<br />
Die 79. Ordentliche Mitgliederversammlung<br />
fand im Rahmen des Deutschen <strong>Bautechnik</strong>-<br />
Tages 2009 am 22. April im Internationalen<br />
Congress Centrum Dresden statt.<br />
Die Schwerpunkte der Tagesordnung bildeten<br />
die Jahresabschlüsse 2007 <strong>und</strong> 2008, die<br />
Voranschläge <strong>und</strong> die Beitragsordnung für die<br />
Geschäftsjahre 2009 <strong>und</strong> 2010, Satzungsänderungen,<br />
die Wahl des Vorsitzenden, seiner<br />
beiden Stellvertreter sowie der übrigen Vorstandsmitglieder<br />
(s. Rubrik „Vorstand“), ein<br />
kurzer Bericht des Vorsitzenden, Professor<br />
Nußbaumer, über die Schwerpunkte der <strong>Verein</strong>stätigkeit<br />
seit der letzten Mitgliederversammlung<br />
im Jahre 2007 sowie die Ehrungen.<br />
Die Mitglieder billigten die Jahresabschlüsse<br />
2007 <strong>und</strong> 2008 sowie die Voranschläge für<br />
das laufende <strong>und</strong> kommende Geschäftsjahr.<br />
Die Beitragsordnung soll in der Fassung vom<br />
28. April 2005 weitestgehend unverändert für<br />
die Jahre 2009 <strong>und</strong> 2010 gelten. Lediglich bei<br />
der Position „Bauberatung“ wurden die Preise<br />
für Nichtmitglieder von 100,00 Euro auf<br />
120,00 Euro erhöht. In diesem Zusammenhang<br />
verwies Herr Professor Nußbaumer auf die<br />
Notwendigkeit, die <strong>Verein</strong>sfinanzen weiter zu<br />
stabilisieren <strong>und</strong> Nichtmitglieder, die die Leistungen<br />
des <strong>Verein</strong>s in Anspruch nehmen, stärker<br />
an der Finanzierung des DBV zu beteiligen.<br />
Professor Nußbaumer kandidierte erneut für<br />
das Amt des <strong>Verein</strong>svorsitzenden, das er seit<br />
2007 innehat <strong>und</strong> wurde einstimmig <strong>und</strong> unter<br />
Beifall der Mitglieder wiedergewählt. Darüber<br />
hinaus wurden entsprechend der vorgenannten
Satzungsänderungen die bisherigen stellvertretenden<br />
Vorsitzenden, Dipl.-Ing. Henner Mahlstedt<br />
<strong>und</strong> Dipl.-Ing. Dieter Straub, als Vorstandsmitglieder<br />
im Sinne des § 26 BGB,<br />
sowie die weiteren Vorstandsmitglieder gewählt<br />
(s. Rubriken „Vorstand“).<br />
Unter dem Tagungsordnungspunkt „Ehrungen“<br />
folgten die Mitglieder dem Vorschlag des Vorstands,<br />
Dr.-Ing. Hans-Ulrich Litzner, der die<br />
Geschicke des DBV zuletzt als Geschäftsführendes<br />
Vorstandsmitglied entscheidend prägte,<br />
in Anerkennung seines fast 30-jährigen Engagements<br />
für den DBV zum Ehrenmitglied zu ernennen<br />
(s. Rubrik „<strong>Deutscher</strong> <strong>Bautechnik</strong>-Tag“).<br />
Nach Rückblick <strong>und</strong> Würdigung der Erfolge<br />
dankte Professor Nußbaumer Dr. Litzner für<br />
sein langjähriges <strong>und</strong> sehr erfolgreiches Wirken<br />
für den <strong>Verein</strong>.<br />
Den Ausführungen von Professor Nußbaumer<br />
schlossen sich die Mitglieder als Ausdruck des<br />
Dankes mit anhaltendem Beifall an.<br />
Zur zukünftigen Geschäftsführung des DBV<br />
berichtete Professor Nußbaumer der Mitgliederversammlung,<br />
dass er im Auftrag <strong>und</strong> mit<br />
Unterstützung des Vorstands mit Dr.-Ing. Lars<br />
Meyer über die Fortführung der Aufgaben<br />
Dr. Litzners Einigkeit erzielt habe <strong>und</strong> damit<br />
Dr. Meyer ab dem 1. Mai 2009 als alleiniger<br />
Geschäftsführer die Lenkung der Geschicke des<br />
DBV übernimmt (s. Rubrik „Der DBV intern“).<br />
Sowohl Dr. Litzner als auch Dr. Meyer dankten<br />
dem Vorstand <strong>und</strong> den Mitgliedern für das<br />
entgegengebrachte Vertrauen.<br />
Abschließend zog der Vorsitzende ein positives<br />
Fazit zur <strong>Verein</strong>stätigkeit, dem sich die Mitglieder<br />
mit Beifall anschlossen.<br />
Prof. Manfred Nußbaumer (Mitte) in der 79. Mitgliederversammlung (daneben (v. l. n. r.)):<br />
Claudia Charton, Dr. Hans-Ulrich Litzner, Dieter Straub sowie Henner Mahlstedt <strong>und</strong> Dr. Lars Meyer<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Mitglieder 7
Prof. Dr.-Ing. E.h. Manfred<br />
Nußbaumer bei seiner<br />
Eröffnungsrede zum<br />
Deutschen <strong>Bautechnik</strong>-Tag<br />
2009 in Dresden<br />
8<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Bautechnik</strong>-Tag 2009<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Bautechnik</strong>-Tag 2009<br />
Zum ersten Mal seit seinem 110-jährigen<br />
Bestehen veranstaltete der DBV den Deutschen<br />
<strong>Bautechnik</strong>-Tag in Dresden. Die Wahl<br />
des Ortes erfolgte nicht von ungefähr – weist<br />
die Stadt doch neben der Frauenkirche zahlreiche<br />
Beispiele hoher Baukunst auf. Tagungsort<br />
war das Internationale Congress Center<br />
Dresden.<br />
Unter dem Leitmotiv des Kongresses –<br />
„Deutsche Bauwirtschaft im Leitbildprozess!“ –<br />
stand auch die von den Teilnehmern sehr gelobte<br />
Eröffnungsrede des DBV-Vorsitzenden, Prof.<br />
Dr.-Ing. E.h. Manfred Nußbaumer M.Sc. Er griff<br />
darin Themen des „Leitbilds Bau“ auf, die für<br />
die Baubranche derzeit von großem Interesse<br />
sind: Das partnerschaftliche Umgehen aller am<br />
Bau Beteiligten, das Nachhaltige Bauen unter<br />
Berücksichtigung des Lebenszyklus, Klima -<br />
schutz <strong>und</strong> Energieeffizienz, Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
sowie Bildung, Qualität <strong>und</strong> Innovation.<br />
Professor Nußbaumer schloss seine Ausführungen<br />
mit einem kurzen Kommentar zur aktuellen<br />
wirtschaftlichen Situation, die von der Finanzmarktkrise<br />
dominiert ist: Er appellierte an<br />
alle Baubeteiligten, sich nicht noch einmal an<br />
einem ruinösen Preiswettkampf zu beteiligen,<br />
der sicherlich nicht zu mehr Arbeit, aber mit<br />
großer Wahrscheinlichkeit zu weniger überlebenden<br />
Unternehmen am Markt führen würde.<br />
Die Geehrten des Deutschen <strong>Bautechnik</strong>-Tags 2009: vorn (v. r. n. l.): Prof. Konrad Zilch, Frau Zilch,<br />
Prof. Manfred Nußbaumer, Dr. Hans-Ulrich Litzner, Frau Litzner; Mitte (v. r. n. l.): Dr. Kerstin Speck,<br />
Janna Caroline Schoening, Dr. Anja Sternberg; oben (v. r. n. l.): Stefan Knake, Florian P. Ackermann,<br />
Jonas Trosse, Florian Titze
Mit dem Innovationspreis <strong>Bautechnik</strong>, den der<br />
DBV seit 2006 auslobt, wurden beim <strong>Bautechnik</strong>-Tag<br />
für das Jahr 2007 Dipl.-Ing. Florian<br />
Titze für seine Diplomarbeit zum Thema „Der<br />
Brandschutz bei Bürogebäuden“ sowie für<br />
2008 Dipl.-Ing. Janna Caroline Schoening für<br />
ihre Diplomarbeit zum Thema „Querkrafttragverhalten<br />
von Spannbetonträgern aus ultrahochfestem<br />
<strong>Beton</strong>“ ausgezeichnet.<br />
Der diesjährige Rüsch-Forschungspreis wurde<br />
Dr.-Ing. Kerstin Speck zuerkannt. Mit ihrer hervorragenden<br />
Arbeit „<strong>Beton</strong> unter mehraxialer<br />
Beanspruchung“, die bei Prof. Curbach an der<br />
TU Dresden entstand, hat sie im Jahr 2008<br />
promoviert.<br />
Zum Ehrenmitglied des DBV wurde Dr.-Ing.<br />
Hans-Ulrich Litzner ernannt, der sich in fast<br />
30 Jahren in vorbildlicher Weise für den <strong>Verein</strong><br />
engagiert hat. Dabei hat er die Kompetenz des<br />
DBV als technisch-wissenschaftlicher <strong>Verein</strong><br />
gemehrt <strong>und</strong> sich national, europäisch <strong>und</strong> international<br />
zum Wohle der Bauwirtschaft eingebracht.<br />
Als Geschäftsführer, Hauptgeschäftsführer<br />
<strong>und</strong> Geschäftsführendes<br />
Vorstandsmitglied hat er zudem die Geschicke<br />
des <strong>Verein</strong>s mit viel Umsicht <strong>und</strong> großem Erfolg<br />
gelenkt.<br />
Die höchste Auszeichnung des <strong>Verein</strong>s, die<br />
Emil-Mörsch-Denkmünze wird an solche Persönlichkeiten<br />
verliehen, die sich – wie der Namensgeber<br />
– durch außergewöhnliche Leistungen<br />
auf dem Gebiet der <strong>Bautechnik</strong> ausgezeichnet<br />
haben. Die diesjährige Denkmünze wurde<br />
Universitätsprofessor Dr.-Ing. habil. Dr.-Ing.<br />
E.h. Konrad Zilch verliehen, da er auf zahlreichen<br />
Gebieten der <strong>Bautechnik</strong> als Lehrer <strong>und</strong><br />
Forscher, aber auch als engagierter Ingenieur<br />
Prof. Klaus Töpfer bei seinem Vortrag zu den<br />
Herausforderungen der demografischen<br />
Entwicklung<br />
Hervorragendes geleistet <strong>und</strong> dem <strong>Beton</strong>bau<br />
neue Impulse gegeben hat. Von großer Bedeutung<br />
sind seine Beiträge zur Sicherheit der<br />
Bauwerke, zur Vorspannung ohne Verb<strong>und</strong>, zur<br />
Ermüdungsfestigkeit von Werkstoffen, zur Anwendung<br />
von hochfestem <strong>Beton</strong>, vor allem im<br />
Brückenbau, zur Verstärkung von Bauteilen<br />
mittels CFK-Lamellen sowie zur Normung.<br />
Den traditionellen Festvortrag in der Eröffnungsveranstaltung<br />
hielt Professor Dr.-Ing.<br />
Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsvorsitzender<br />
des Deutschen Zentrums für Luft- <strong>und</strong><br />
Raumfahrt (DLR) in Köln, zum Thema „Bauen<br />
im Weltraum“. Er führte die ambitionierten<br />
Pläne zu verschiedenen, teilweise auch bemannten<br />
Raummissionen vor <strong>und</strong> erläuterte<br />
den Teilnehmern des <strong>Bautechnik</strong>-Tags eindrucksvoll,<br />
mit welchen Schwierigkeiten abseits<br />
der Erde beim Bauen zu rechnen ist.<br />
Großen Anklang fand auch die an die Eröffnung<br />
anschließende Plenarveranstaltung zum Thema<br />
„Herausforderungen <strong>und</strong> Zukunftsperspektiven<br />
– Die Bauwirtschaft als Problemlöser“, in der<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Bautechnik</strong>-Tag 2009 9
10<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Bautechnik</strong>-Tag 2009<br />
der ehemalige B<strong>und</strong>esbauminister Prof. Dr. Dr.<br />
Klaus Töpfer in seiner Eigenschaft als Vorstandsvorsitzender<br />
der Stiftung Schloss<br />
Ettersburg eindrucksvoll über den demografischen<br />
Wandel <strong>und</strong> dessen Folgen für die Bauwirtschaft<br />
sprach. Für Gesprächsstoff in den<br />
Pausen sorgte auch der Vortrag von Dr. Paul<br />
Becker vom Deutschen Wetterdienst, der eine<br />
eindrucksvolle Analyse der Indikatoren des Klimawandels<br />
vortrug <strong>und</strong> den Kongressteilnehmern<br />
sehr f<strong>und</strong>iert die Folgen für das Bauen<br />
aufzeigte. Für die Bauwirtschaft fasste das<br />
Vorstandsmitglied der Bilfinger Berger AG,<br />
Klaus Raps, die Lösungsansätze der Bauwirtschaft<br />
auf die angesprochenen Herausforderungen<br />
zusammen.<br />
Viel beachtet wurde das Kolloquium für Jungingenieure,<br />
das als Plattform für den Dialog mit<br />
dem beruflichen Nachwuchs geschaffen wurde.<br />
Hier wurden unter dem Titel „Mein Beitrag zur<br />
Fortentwicklung der <strong>Bautechnik</strong>“ aus 16 ausge-<br />
wählten Diplom-, Master- oder Doktorarbeiten<br />
in vier Kategorien die jeweils besten Vorträge<br />
prämiert. Die Sieger wurden in der Eröffnungsveranstaltung<br />
vom DBV-Vorsitzenden geehrt<br />
<strong>und</strong> erhielten einen Sachpreis, der vom Verlag<br />
Ernst & Sohn gestiftet wurde. Preisträger<br />
waren Dr. Anja Sternberg, Technische Universität<br />
Hamburg-Harburg, in der Kategorie „Brückenbau“,<br />
Stefan Knake, Universität der B<strong>und</strong>eswehr<br />
München, in der Kategorie<br />
„Hochleistungsbetone <strong>und</strong> ihre Anwendung“,<br />
Florian P. Ackermann, Technische Universität<br />
Kaiserslautern, in der Kategorie „<strong>Bautechnik</strong><br />
<strong>und</strong> neue Bauverfahren“ sowie Jonas Trosse,<br />
Universität Stuttgart, Gewinner in der Kategorie<br />
„Bauausführung <strong>und</strong> Verbindungstechnik“.<br />
Parallel hierzu fand für Praktiker eine Arbeitstagung<br />
zum Thema „Bauen im Bestand –<br />
Brandschutz <strong>und</strong> Substanzbeurteilung“ statt.<br />
Die Fachsitzungen zu den Themen „Partnering:<br />
Chance für die Technik?“, „Leistungsfähige Ver-<br />
Diskussion zur Baunormung (v. l. n. r.): Dr. Torsten Bahke (DIN), Dr. Gerd Simsch (Bilfinger Berger<br />
Hochbau GmbH), Prof. Manfred Nußbaumer (DBV), Erich Jasch (DIBt), Dr. Karl Morgen (WTM<br />
Engineers)
kehrsinfrastruktur sichert Wohlstand“, „Bauwirtschaft:<br />
Leitbranche für Energieeinsparung<br />
<strong>und</strong> Nachhaltigkeit“, „Forschung <strong>und</strong> Innovation“,<br />
„Infrastrukturmaßnahmen, Umwelt, Bauen<br />
im Ausland“ <strong>und</strong> „Bauen im Bestand“ gaben den<br />
etwa 1.000 Teilnehmern Gelegenheit, sich von<br />
der Leistungsfähigkeit der deutschen Bauwirtschaft<br />
zu überzeugen.<br />
Intensiv über die Baunormung wurde in einer<br />
Podiumsdiskussion debattiert: Unter Moderation<br />
des DBV-Vorsitzenden Prof. Nußbaumer<br />
wurde zwischen den Herren Dr. Torsten Bahke<br />
(Direktor des DIN), Erich Jasch (Präsident des<br />
DIBt), Dr. Karl Morgen (WTM Engineers) sowie<br />
Dr. Gerd Simsch (Bilfinger Berger AG) erörtert,<br />
ob die derzeitigen Baunormen eher Hilfe<br />
oder Hindernis darstellen. Ergebnis war Einigkeit<br />
darin, dass bessere Normen nur bei Beteiligung<br />
von Fachleuten erzielbar sind. Hierzu bedarf<br />
es gemeinsamer Anstrengungen <strong>und</strong><br />
sicherlich auch höherem finanziellen Engagement<br />
als bisher.<br />
Nach den drei Tagen in Dresden konnte Prof.<br />
Nußbaumer ein positives Fazit ziehen <strong>und</strong> die<br />
zufriedenen Teilnehmer zum nächsten Deutschen<br />
<strong>Bautechnik</strong>-Tag vom 11. bis 13. Mai<br />
2011 nach Berlin einladen.<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Bautechnik</strong>-Tag 2009 11
12<br />
Vorstand<br />
Vorstand<br />
Ehrenvorsitzender:<br />
Luber, Hans, Dr.-Ing.<br />
München<br />
Vorsitzender:<br />
Nußbaumer, Manfred M. Sc., Prof. Dr.-Ing. E. h.<br />
München<br />
1. stellvertretender Vorsitzender:<br />
Mahlstedt, Henner, Dipl.-Ing.<br />
HOCHTIEF Solutions AG, Essen<br />
2. stellvertretender Vorsitzender:<br />
Straub, Dieter, Dipl.-Ing.<br />
LEONHARD WEISS GmbH & Co. KG,<br />
Göppingen<br />
Mitglieder:<br />
Beckmann, Jörn M. Eng., Dipl.-Ing.<br />
Ed. Züblin AG, Stuttgart<br />
Bögl, Joann, Dipl.-Ing.<br />
Max Bögl Bauservice GmbH <strong>und</strong> Co. KG,<br />
Neumarkt<br />
Busjaeger, Dirk, Dipl.-Ing.<br />
Aug. PRIEN Bauunternehmung (GmbH & Co.),<br />
Hamburg<br />
Busse, Bernd, Bauing.<br />
BUSSE BAU GMBH, Magdeburg<br />
Dreßler, Hubertus, Dipl.-Ing.<br />
Dreßler Bau GmbH, Stockstadt<br />
Franz, Reinhard, Dipl.-Ing.<br />
W. Franz GmbH, Hanau<br />
Haslhofer, Johannes, Dipl.-Ing.<br />
Porr Technobau <strong>und</strong> Umwelt GmbH, München<br />
Heine, Stephan, Dr.-Ing.<br />
August Heine Baugesellschaft AG, Oberhausen<br />
(Stand: Februar 2011)<br />
Hell, Karsten, Dipl.-Ing.<br />
ALPINE Bau Deutschland AG, Eching<br />
Lindlar, Hans-Gerd, Dr.-Ing.<br />
Krebs <strong>und</strong> Kiefer, Beratende Ingenieure für das<br />
Bauwesen GmbH, Berlin<br />
Pöllath, Klaus, Dipl.-Ing.<br />
Vizepräsident Technik des Hauptverbands der<br />
Deutschen Bauindustrie e.V., Berlin;<br />
Ed. Züblin AG, Stuttgart<br />
Rieker, Klaus, Dipl.-Ing. Dr. techn.<br />
WAYSS & FREYTAG Ingenieurbau AG,<br />
Frankfurt am Main<br />
Schmieg, Andreas, Dipl.-oec.<br />
TORKRET AG, Essen<br />
Seitz, Gerhard, Dipl.-Kfm.<br />
HeidelbergCement AG, Heidelberg<br />
Simsch, Gerd, Dr.-Ing.<br />
Bilfinger Berger Hochbau GmbH,<br />
Frankfurt am Main<br />
von der Gathen, Gerald, Dipl.-Ing.<br />
Oevermann Hochbau GmbH, Münster<br />
Wittmann, Eric, Dipl.-Inf.<br />
CEMEX Deutschland AG, Ratingen<br />
Zdarsky, Wolf, Ing. (grad.)<br />
GP Ingenieurbau GmbH, Hannover<br />
Kooptiertes Vorstandsmitglied (mit Gaststatus):<br />
Hüper, Axel-Björn<br />
Deutsche Bahn AG, Berlin<br />
Pröpping, Karlheinz<br />
Hamburg Port Authority, Hamburg<br />
Schlegel, Martin, Dipl.-Ing.<br />
FRAPORT AG, Frankfurt am Main<br />
Sebl-Litzlbauer, Alfred, Ing.<br />
Österreichische <strong>Verein</strong>igung für <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Bautechnik</strong> (ÖVBB), Wien
Weitere Vorstandsmitglieder:<br />
Brock, Stephan, Dr.<br />
CEMEX Deutschland AG, Ratingen<br />
Litzner, Hans-Ulrich, Dr.-Ing.<br />
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />
des DBV<br />
Segeth, Joachim, Dipl.-Ing.<br />
Oevermann Ingenieurbau GmbH, Münster<br />
vom 1. Juli 2006 bis 30. Juni 2010<br />
vom 28. April 2005 bis 30. April 2009<br />
vom 1. Juli 2008 bis 22. April 2009<br />
Der DBV-Vorstand beim Deutschen <strong>Bautechnik</strong>-Tag in Dresden (v. l. n. r.): Boris Engelhardt, Wolf<br />
Zdarsky, Hans-Gerd Lindlar, Dr. Lars Meyer, Johannes Haslhofer, Gerald von der Gathen, Dieter<br />
Straub, Gerhard Seitz, Prof. Manfred Nußbaumer, Jörn Beckmann, Dr. Hans-Ulrich Litzner, Dr. Gerd<br />
Simsch, Andreas Schmieg, Dr. Klaus Rieker, Bernd Busse, Reinhard Franz, Eberhard Gläser, Dirk<br />
Busjaeger, Henner Mahlstedt<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Vorstand 13
Vorstandssitzungen fanden<br />
statt am:<br />
21. April 2009<br />
21. September 2009<br />
21. April 2010<br />
08. September 2010<br />
14<br />
Vorstand<br />
Vorstandssitzungen<br />
„Durch die Mitwirkung von Auftraggeber in unserem<br />
Gremium können verstärkt Nutzergesichtspunkte<br />
in unsere Arbeit eingebracht<br />
werden.“ Dies war nach Ansicht des DBV-Vorsitzenden<br />
Professor Manfred Nußbaumer ein<br />
wesentlicher Gr<strong>und</strong>, dem DBV-Vorstand vorzuschlagen,<br />
mit den Herren Axel-Björn Hüper<br />
(Deutsche Bahn AG), Karlheinz Pröpping (Hamburg<br />
Port Authority) <strong>und</strong> Martin Schlegel (FRA-<br />
PORT AG) Vertreter wichtiger Bauherren zur<br />
Mitarbeit im <strong>Verein</strong>svorstand einzuladen (siehe<br />
Rubrik „Vorstand“). Diesem Vorschlag folgte<br />
der DBV-Vorstand bei seiner von Prof. Nußbaumer<br />
geleiteten Sitzung am 21. April 2010 bei<br />
der Bilfinger Berger Hochbau GmbH in Frankfurt<br />
am Main.<br />
Ein Thema bei den übrigens ebenfalls von Prof.<br />
Nußbaumer geleiteten Sitzungen des Vorstands<br />
war die neue Streitlösungsordnung für das<br />
Bauwesen (SL Bau), die gemeinsam mit der<br />
Deutschen Gesellschaft für Baurecht e.V. erarbeitet<br />
wurde <strong>und</strong> die neben dem Schiedsgerichtsverfahren,<br />
bekannt aus der bisherigen<br />
Schiedsgerichtsordnung für das Bauwesen inkl.<br />
Anlagenbau (SGO Bau), auch die Verfahren Mediation,<br />
Schlichtung <strong>und</strong> Adjudikation umfasst<br />
(siehe Rubrik „Technik <strong>und</strong> Recht“).<br />
Ein weiteres wichtiges Thema war die Frage<br />
der Professionalisierung der Normungsarbeit.<br />
Der Vorstand war der Auffassung, dass es hier<br />
zu einem stärkeren Engagement der Praxis<br />
kommen müsse. Dabei werden die DBV-Hauptausschüsse<br />
in einer Schlüsselrolle gesehen,<br />
um die Aufgaben qualifiziert <strong>und</strong> auf mehrere<br />
Schultern verteilt abarbeiten zu können (siehe<br />
Rubrik „Professionalisierung der Normungsarbeit“).<br />
Der DBV-Vorstand beschloss, dass der<br />
DBV sich an einer verbändeübergreifenden Initiative<br />
für pränormative Arbeiten im Bauwesen<br />
aktiv beteiligen soll. Für dieses Engagement<br />
hatte Professor Nußbaumer sehr intensiv geworben,<br />
da in einer breiten Gruppe von Betroffenen<br />
die Meinung herrscht, dass nur durch eigenes<br />
aktives Handeln die Bauregeln wieder<br />
praxistauglich gestaltet werden können. Der<br />
Vorstand stimmte Professor Nußbaumer zu,<br />
dass hier der Schlüssel in pränormativen Arbeiten<br />
liegt, die in konkreten <strong>und</strong> von Praktikern<br />
ausgearbeiteten Vorschlägen für die – weitestgehend<br />
europäische – Normungsarbeit münden.<br />
Neben den bauausführenden Unternehmen<br />
sehen insbesondere auch die Beratenden <strong>und</strong><br />
die Prüfingenieure hier einen Handlungsbedarf.<br />
Neben diesen Fragen beriet der Vorstand auch<br />
über die Frage der Qualität am Bau (siehe Rubrik<br />
„Qualität <strong>und</strong> Verantwortung“). Einhellige<br />
Meinung dabei war, dass der Stellenwert der<br />
technischen Kompetenz für die Erstellung qualitativ<br />
hochwertiger Bauwerke deutlich herausgestellt<br />
werden muss. In diesem Zusammenhang<br />
wurde auch die Verwendungssicherheit von<br />
Bauprodukten (siehe entsprechende Rubrik)<br />
diskutiert.<br />
Abschließend zogen Prof. Nußbaumer <strong>und</strong> der<br />
Vorstand ein positives Fazit zur Arbeit des <strong>Verein</strong>s.<br />
Sie zeigten sich auch mit der finanziellen<br />
Situation zufrieden, über die die Geschäftsführung<br />
im Vorstand berichtet hatte.
Nationale <strong>und</strong> internationale Gespräche<br />
zur Vertiefung der Zusammenarbeit<br />
Durch Mitarbeit des Vorsitzenden <strong>und</strong> anderer<br />
Vorstandsmitglieder in zahlreichen Gremien<br />
oder durch einen direkten Dialog konnten die<br />
Kontakte zu Behörden, Verbänden <strong>und</strong> anderen<br />
Stellen auf nationaler <strong>und</strong> internationaler Ebene<br />
vertieft werden.<br />
Dies gilt insbesondere für die B<strong>und</strong>esministerien<br />
für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<br />
(BMVBS) <strong>und</strong> für Bildung <strong>und</strong> Forschung<br />
(BMBF), die B<strong>und</strong>esanstalt für Straßenwesen<br />
(bast), die B<strong>und</strong>esanstalt für Wasserbau<br />
(BAW), das Deutsche Institut für <strong>Bautechnik</strong><br />
(DIBt), die B<strong>und</strong>esingenieurkammer, die B<strong>und</strong>esvereinigung<br />
der Prüfingenieure für <strong>Bautechnik</strong>,<br />
den Verband Beratender Ingenieure (VBI),<br />
den B<strong>und</strong>esverband der Deutschen Transport-<br />
betonindustrie, den B<strong>und</strong>esverband <strong>Beton</strong>bauteile<br />
Deutschland, die Deutsche Gesellschaft<br />
für Geotechnik, den Normenausschuss Bauwesen<br />
(NABau) im DIN Deutsches Institut für<br />
Normung, das DIN-Präsidium, den Deutschen<br />
Stahlbau-Verband, den <strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> Zementwerke,<br />
die Deutsche Bauchemie, die Studiengesellschaft<br />
für Unterirdische Verkehrsanlagen<br />
sowie, im europäischen Rahmen, die<br />
European Construction Technology Platform<br />
(ECTP), das European Concrete Societies Network<br />
(ECSN), der Verband der Europäischen<br />
Bauwirtschaft (FIEC) <strong>und</strong> die Österreichische<br />
<strong>Verein</strong>igung für <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong> (ÖVBB),<br />
in dessen Vorstand der Vorsitzende <strong>und</strong> der<br />
Geschäftsführer des DBV als kooptierte Mitglieder<br />
mitwirken konnten.<br />
Gesprächspartner am 11. März 2009 im Haus der Bauindustrie in Berlin (von links): Claus Kunz<br />
(BAW), Bernd Timmers (Ed. Züblin AG), Prof. Claus Flohrer (HOCHTIEF Construction AG), Dr. Hans-Ulrich<br />
Litzner (DBV/HDB), Dr. Jürgen Krieger (bast), Dr. Jörg-Peter Wagner (Bilfinger Berger AG),<br />
Dr. Lars Meyer (DBV), Christiane Sauer (HDB), Gerhard Günther (BMVBS), Wolfgang Dörries<br />
(BMVBS). An den Beratungen nahm auch Dr. Berthold Schäfer (DBV) teil (nicht im Bild).<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Nationale <strong>und</strong> internationale Gespräche zur Vertiefung der Zusammenarbeit 15
16<br />
Diese engen Kontakte dienen insbesondere<br />
dem Ziel, den Dialog der am Baugeschehen Beteiligten<br />
zu vertiefen <strong>und</strong> dabei für die Positionen<br />
der Bauausführenden zu werben. Besonders<br />
hervorzuheben sind folgende Gespräche:<br />
Am 11. März 2009 fand in Berlin ein Gespräch<br />
zwischen Vertretern des DBV, des HDB <strong>und</strong><br />
Vertretern des B<strong>und</strong>esministeriums für Verkehr,<br />
Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung (BMVBS) sowie<br />
der B<strong>und</strong>esanstalten für Straßenwesen (bast)<br />
<strong>und</strong> Wasserwesen (BAW) statt.<br />
Themen dieses Gesprächs waren der Stand<br />
der Beratungen um die Bauproduktenverordnung<br />
(BauPVO) <strong>und</strong> deren Umsetzung in<br />
Deutschland, die Novellierung des Wasserhaushaltsgesetzes,<br />
die Beratungen um die Er-<br />
Nationale <strong>und</strong> internationale Gespräche zur Vertiefung der Zusammenarbeit<br />
satzbaustoffverordnung, Fragen der Regelsetzung<br />
<strong>und</strong> Normung sowie Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung.<br />
Abger<strong>und</strong>et wurde die Beratung durch<br />
Austausch zu aktuellen Schadensphänomenen.<br />
Sowohl seitens des DBV als auch von Seiten<br />
der Vertreter der öffentlichen Hand wurde Interesse<br />
an einem Austausch über Schadensmechanismen<br />
<strong>und</strong> -ursachen signalisiert. Ziel sollte<br />
dabei beispielsweise sein, an bestimmten<br />
Bauwerken gemeinsam eine Analyse anzustellen<br />
<strong>und</strong> darüber zu beraten, wie bestimmte<br />
Schadensphänomene vermieden werden können.<br />
Zudem konnte festgestellt werden, dass<br />
die DBV-Merkblattsammlung prädestinierter<br />
Ort ist, um bekannte Schadensursachen zu beleuchten<br />
<strong>und</strong> den Beteiligten Hinweise zur<br />
Schadensvermeidung zu geben.<br />
Gespräch zwischen ACI <strong>und</strong> DBV am 22. September 2009 in Berlin (v. l. n. r.): William Tolley, Prof.<br />
Manfred Nußbaumer, Florian Barth, Dr. Lars Meyer
Alle Teilnehmer zeigten sich zufrieden mit den<br />
Beratungsergebnissen. Daher wurde vereinbart,<br />
die Gespräche zu gegebener Zeit fortzusetzen.<br />
Zu einem Gespräch über mögliche Felder der<br />
Zusammenarbeit trafen sich am 22. September<br />
2009 in Berlin der DBV-Vorsitzende, Prof.<br />
Manfred Nußbaumer, <strong>und</strong> der Präsident des<br />
American Concrete Institute (ACI), Florian<br />
Barth. An dem Gespräch nahmen auch der Geschäftsführende<br />
Vizepräsident des ACI, William<br />
Tolley, <strong>und</strong> der DBV-Geschäftsführer, Dr. Lars<br />
Meyer, teil. Das ACI unterhält ähnliche Strukturen<br />
wie der DBV <strong>und</strong> hat in den vergangenen<br />
Jahren ein Netzwerk mit verschiedenen internationalen<br />
Partnern aufgebaut. Auch die Aufgaben<br />
bei der Erarbeitung von Schriften <strong>und</strong> der<br />
Wissensvermittlung in Seminaren <strong>und</strong> Tagungen<br />
werden vom ACI in zum DBV vergleichbarer<br />
Art erfüllt. Nach dem Austausch über aktuelle<br />
Themenschwerpunkte wurde vereinbart,<br />
die Gespräche über eine eventuelle Kooperation<br />
fortzusetzen.<br />
Am 12. Januar 2010 folgte der neue Präsident<br />
des Deutschen Instituts für <strong>Bautechnik</strong><br />
(DIBt), Dipl.-Ing. Gerhard Breitschaft, der Einladung<br />
des DBV zu einem Antrittsbesuch. Der<br />
neue DIBt-Präsident kam dabei in Begleitung<br />
der Referatsleiter, Dipl.-Ing. Vera Häusler (<strong>Beton</strong>bau)<br />
<strong>und</strong> Dr.-Ing. Wilhelm Hintzen (<strong>Beton</strong>technologie).<br />
Bei dem Gespräch, an dem neben dem DBV-<br />
Geschäftsführer, Dr.-Ing. Lars Meyer, die beiden<br />
DBV-Abteilungsleiter Dr.-Ing. Berthold<br />
Schäfer <strong>und</strong> Dr.-Ing. Frank Fingerloos, teilnahmen,<br />
wurden folgende Themen beraten.<br />
Bei der <strong>Verein</strong>fachung von Bemessungsnormen<br />
sehen sowohl das DIBt als auch der DBV die<br />
Notwendigkeit eines deutlich stärkeren Engagements<br />
der interessierten Kreise. Dabei muss<br />
sichergestellt werden, dass in den Normen<br />
keine weiteren Widersprüche oder Sicherheitsdefizite<br />
entstehen, die auch die bauausführenden<br />
Unternehmen in eine schwierige Lage bringen.<br />
Zur nach wie vor teilweise ungelösten Umsetzung<br />
der EN 1504 in Deutschland vereinbarten<br />
DIBt <strong>und</strong> DBV, gemeinsam mit dem Deutschen<br />
Ausschuss für Stahlbeton (DAfStb) das Gespräch<br />
mit der Deutschen Bauchemie an einem<br />
R<strong>und</strong>en Tisch zu suchen. Ziel soll dabei sein,<br />
die derzeitige Situation der Verunsicherung am<br />
Markt zu überwinden <strong>und</strong> zu sicheren Regelwerken<br />
zu kommen, die dem anerkannten<br />
Stand der Technik entsprechen. Hierbei muss<br />
auch sichergestellt sein, dass keine Lücken in<br />
der Kette der Verantwortlichkeiten entstehen.<br />
Hinsichtlich der Fortschreibung der DBV-Merkblattsammlung<br />
im Bereich „Bauen im Bestand“<br />
lud der DBV das DIBt zur Mitarbeit an den anstehenden<br />
Themen ein. Insbesondere die Frage<br />
der Teilsicherheitsbeiwerte beim Bauen im Bestand<br />
ist auch für die Bauaufsicht interessant,<br />
so dass hier eine enge Abstimmung vereinbart<br />
wurde.<br />
Probleme bereiten nicht nur der Industrie einige<br />
Anforderungen an die Umweltverträglichkeit<br />
von Baustoffen: So ist auch für das DIBt der<br />
aktuelle Entwurf zur Gr<strong>und</strong>wasserverordnung<br />
ein Thema, da hiervon auch die Zulassung von<br />
Baustoffen betroffen ist. DIBt <strong>und</strong> DBV vereinbarten<br />
hier, sich über die aktuellen Entwicklungen<br />
gegenseitig informiert zu halten.<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Nationale <strong>und</strong> internationale Gespräche zur Vertiefung der Zusammenarbeit 17
18<br />
Am Ende des Gesprächs zeigten sich Breitschaft<br />
<strong>und</strong> Dr. Meyer mit den Ergebnissen äußerst<br />
zufrieden, da man an fast allen Stellen<br />
eine sehr weitgehende Übereinstimmung der<br />
Positionen feststellen konnte. Es wurde vereinbart,<br />
die Gespräche zwischen dem DIBt <strong>und</strong><br />
dem DBV in regelmäßigen Abständen fortzusetzen.<br />
Bei einem Gespräch zwischen der Deutschen<br />
Bauchemie (DBC) <strong>und</strong> dem DAfStb am 16. November<br />
2010 in Frankfurt wurde über die Umsetzung<br />
der Normen für Instandsetzungsprodukte<br />
– EN 1504 – beraten. Die Beratung<br />
wurde geleitet vom DBC-Vorsitzenden, Dr.<br />
Alfred Kern, <strong>und</strong> vom DAfStb-Vorsitzenden,<br />
Prof. Manfred Curbach. Für den DBV nahm der<br />
Geschäftsführer, Dr. Lars Meyer, als DAfStb-<br />
Vorstandsmitglied teil <strong>und</strong> brachte die Position<br />
der Bauausführenden in die Diskussionen ein.<br />
Teilnehmer des Gesprächs am 12. Januar 2010 beim DBV (v. l. n. r.):<br />
Dr. Berthold Schäfer, Gerhard Breitschaft, Dr. Frank Fingerloos, Dr. Wilhelm<br />
Hintzen, Dr. Lars Meyer, Vera Häusler<br />
Nationale <strong>und</strong> internationale Gespräche zur Vertiefung der Zusammenarbeit<br />
Nach dem Austausch der verschiedenen Standpunkte<br />
<strong>und</strong> dem Abwägen von Vor- <strong>und</strong> Nachteilen<br />
verschiedener Lösungsmöglichkeiten<br />
(auch vorgezogene Zwischenlösungen), wurde<br />
dabei vereinbart, den folgenden Weg einzuschlagen:<br />
a) Der „Status Quo“ mit der DAfStb-Richtlinie<br />
„Schutz <strong>und</strong> Instandsetzung von <strong>Beton</strong>bauteilen“<br />
(Ausgabe 2001) in Verbindung mit den bestehenden<br />
Vornormen, allgemeinen bauaufsichtlichen<br />
Prüfzeugnissen <strong>und</strong> ggf. allgemeinen<br />
bauaufsichtlichen Zulassungen für Instandsetzungsprodukte<br />
<strong>und</strong> -systeme bietet eine sichere<br />
Basis für die Instandsetzung von <strong>Beton</strong>bauteilen<br />
<strong>und</strong> wird daher zunächst unverändert<br />
weitergeführt.<br />
b) Parallel zu a) werden die neuen Teile 1 <strong>und</strong><br />
3 (<strong>und</strong> ggf. 4) der Instandhaltungs-Richtlinie<br />
weiter bearbeitet <strong>und</strong> die Beteiligung an der<br />
Revision der europäischen Produktnormen intensiviert<br />
(bereits angelaufen); Ziel muss die<br />
Entwicklung von harmonisierten Produktnormen<br />
sein, die den Anforderungen der interessierten<br />
Kreise gerecht werden; dadurch wird sichergestellt,<br />
dass der neue Teil 2 der Instandhaltungs-Richtlinie<br />
nur noch Verwendungsregeln<br />
für Produkte nach harmonisierten europäischen<br />
Normen enthält <strong>und</strong> keine Nachregelungen von<br />
Produktanforderungen auf nationaler Ebene erforderlich<br />
sind.<br />
Die Teilnehmer an dem Konsensfindungsgespräch<br />
verständigten sich darauf, dass diese<br />
gemeinsame Position in die Fachöffentlichkeit<br />
hinein kommuniziert werden soll.
Geschäftsstelle<br />
Generationswechsel: Zum 1. Mai 2009<br />
wechselte die Geschäftsführung des<br />
Deutschen <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong>s E.V.<br />
Nach fast 30-jähriger Tätigkeit für den DBV<br />
trat Dr.-Ing. Hans-Ulrich Litzner Ende April<br />
2009 in den Ruhestand ein. Die Aufgaben<br />
Dr. Litzners übertrug der <strong>Verein</strong>svorsitzende,<br />
Prof. Dr.-Ing. E.h. Manfred Nußbaumer M.Sc.,<br />
zum 1. Mai 2009 Dr.-Ing. Lars Meyer, der bisher<br />
gemeinsam mit Dr. Litzner die Geschäfte<br />
des DBV führte.<br />
Hans-Ulrich Litzner, Jahrgang 1945, trat nach<br />
verschiedenen Tätigkeiten an Hochschulinstituten<br />
in Aachen <strong>und</strong> Lausanne 1980 in den DBV<br />
– damals noch <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>-<strong>Verein</strong> – ein.<br />
Bereits 1988 stieg er in die Geschäftsführung<br />
auf <strong>und</strong> wurde 1995 als Hauptgeschäftsführer<br />
bestellt. Dr. Litzner wurde 2005 aufgr<strong>und</strong> hervorragender<br />
Leistungen zum Geschäftsführenden<br />
Vorstandsmitglied des DBV berufen <strong>und</strong><br />
beim Deutschen <strong>Bautechnik</strong>-Tag 2009 in<br />
Dresden von den DBV-Mitgliedern zum Ehrenmitglied<br />
ernannt.<br />
In den ersten Jahren seiner Tätigkeit beim DBV<br />
setzte sich Litzner für die europäische Harmonisierung<br />
der Normen im <strong>Beton</strong>bau ein. Lange<br />
Jahre war er nicht nur Mitglied des für diese<br />
Tätigkeit verantwortlichen Technischen Komitees<br />
im CEN (CEN/TC205/SC1), sondern auch<br />
Der DBV-Vorsitzende Prof. Manfred Nußbaumer mit dem scheidenden Geschäftsführenden Vorstandsmitglied<br />
Dr. Hans-Ulrich Litzner sowie dem neuen Geschäftsführer Dr. Lars Meyer<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Geschäftsstelle 19
Dipl.-Ing. Heinrich Bastert<br />
20<br />
Geschäftsstelle<br />
lange dessen Vorsitzender. Der Eurocode 2,<br />
als Ergebnis dieser Arbeiten, trägt an vielen<br />
Stellen seine Handschrift!<br />
Als Hauptgeschäftsführer sah sich Litzner Ende<br />
der 1990er Jahre gleich mehreren Herausforderungen<br />
gegenüber: Das sich abzeichnende<br />
Ende des Wende-Booms in der Bauwirtschaft,<br />
der Umzug des DBV von Wiesbaden nach Berlin<br />
<strong>und</strong> – bedingt durch die Insolvenz einiger<br />
großer Bauaktiengesellschaften – die Stabilisierung<br />
der <strong>Verein</strong>sfinanzen. Diesen Herausforderungen<br />
stellte sich Dr. Litzner mit Umsicht,<br />
Mut <strong>und</strong> Geschick <strong>und</strong> manövrierte somit den<br />
DBV erfolgreich durch diese schwierige Zeit.<br />
Nachhaltig ist auch Dr. Litzners großes Engagement<br />
für die Stärkung der Zusammenarbeit<br />
der bauwirtschaftlichen Verbände: So wurde er<br />
beim Hauptverband der Deutschen Bauindustrie<br />
als wichtiger Gesprächspartner gesucht<br />
<strong>und</strong> 2005 folgerichtig zum Gesamtgeschäftsführer<br />
des gemeinsamen Tätigkeitsbereichs<br />
„Technik / Technikpolitik / Spartenpolitik“.<br />
Die Nachfolge von Dr. Litzner tritt als alleiniger<br />
Geschäftsführer Dr.-Ing. Lars Meyer (Jahrgang<br />
1973) an. Nach Studium an der Universität<br />
Hannover trat Dr. Meyer als Bauingenieur<br />
1999 in die Dienste des DBV ein. Nach Übernahme<br />
der Geschäftsführung im Schwesterverband<br />
Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen<br />
E.V. (GÜB) im Jahr 2002 <strong>und</strong> Promotion<br />
an der RWTH Aachen 2007 wurde Dr.<br />
Meyer im gleichen Jahr zum DBV-Geschäftsführer<br />
bestellt.<br />
Von Dr. Litzner übernimmt Dr. Meyer ein geordnetes<br />
Haus: Der DBV gilt als renommierter<br />
Dienstleister <strong>und</strong> anerkannte Beratungsinstitution.<br />
Als Herausforderungen für die nahe <strong>und</strong><br />
mittlere Zukunft nennt Dr. Meyer, den erfolgreichen<br />
Weg vom reinen <strong>Beton</strong>-<strong>Verein</strong> zum<br />
<strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> konsequent weiterzuverfolgen.<br />
Dabei gilt es, die Kernkompetenz<br />
r<strong>und</strong> um den <strong>Beton</strong>bau um weitere Technikthemen<br />
zu erweitern. Als Beispiele hierfür<br />
nennt Dr. Meyer die Verknüpfung zwischen<br />
Rohbau <strong>und</strong> Technischer Gebäudeausrüstung<br />
sowie bauphysikalischen Fragen. Auch Themen<br />
wie Bauen im Bestand <strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />
sowie die Energieeffizienz von Bauwerken sind<br />
Bereiche, in denen der DBV bereits erste Erfolge<br />
erzielten konnte.<br />
Am 1. Juli 2009 hat Dipl.-Ing. Heinrich Bastert<br />
seinen Dienst in der Geschäftsstelle des DBV<br />
als Referent für den Bereich Nachhaltiges<br />
Bauen aufgenommen, den er gemeinsam mit<br />
dem Leiter des Tätigkeitsbereichs Umweltschutz/Arbeitssicherheit,<br />
Dr. Schäfer, bearbeitet.<br />
Darüber hinaus soll sich Herr Bastert in<br />
das Themenfeld „Energetische Sanierung von<br />
Bauwerken/Bauen im Bestand“ einbringen. In<br />
den letzten Jahren war Herr Bastert für mehrere<br />
Mitgliedsunternehmen des DBV als Projektleiter<br />
<strong>und</strong> zuletzt bei einem Immobilienkonzern<br />
tätig. Darüber hinaus hat sich Herr<br />
Bastert zum Sachverständigen für Schäden an<br />
Gebäuden fortgebildet.
Am 1. März 2010 hat Dr.-Ing. Enrico Schwabach<br />
seinen Dienst als Referent für die Bereiche<br />
Forschung <strong>und</strong> <strong>Beton</strong>bautechnik in der Geschäftsstelle<br />
des DBV aufgenommen.<br />
Vor seiner Tätigkeit beim DBV war Dr. Schwabach<br />
bei einem Produkthersteller beschäftigt,<br />
der u. a. in der Verankerungs- <strong>und</strong> Befestigungstechnik<br />
tätig ist. Dort war er im Bereich<br />
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung für die Produktentwicklung<br />
bis zur Markteinführung – z. B. über<br />
allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen – verantwortlich.<br />
Dr. Schwabach wird im Bereich Forschung die<br />
vakante Stelle besetzen <strong>und</strong> im Bereich <strong>Beton</strong>bautechnik<br />
sowohl für Fragen der Bemessung<br />
<strong>und</strong> Konstruktion als auch für Fragen der Baustofftechnik<br />
<strong>und</strong> Bauausführung zuständig sein.<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Dr.-Ing. Enrico Schwabach<br />
Geschäftsstelle 21
22<br />
Geschäftsstelle<br />
Zuständigkeiten siehe Seite 96 ff.<br />
Vorsitzender<br />
Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen E.V. (GÜB)
Gemeinschaft für Überwachung im<br />
Bauwesen E.V. (GÜB)<br />
Die GÜB seit 10 Jahren in Berlin<br />
Im November 1999 wurden die <strong>Verein</strong>ssitze der<br />
Gütegemeinschaft Erhaltung von Bauwerken E.V.<br />
(GEB) <strong>und</strong> der Güteüberwachung <strong>Beton</strong> BII-Baustellen<br />
E.V. (GÜBII) nach Berlin verlegt. Seitdem<br />
hat sich in der Bauwirtschaft einiges getan, <strong>und</strong><br />
auch die GEB <strong>und</strong> die GÜBII mussten sich in dieser<br />
Zeit verändern: Aus den beiden <strong>Verein</strong>en mit<br />
großen Überschneidungen im Tätigkeitsprofil <strong>und</strong><br />
in der Personalstruktur wurde die Gemeinschaft<br />
für Überwachung im Bauwesen E. V. (GÜB) gegründet,<br />
die nunmehr seit 2006 die Aktivitäten<br />
beider <strong>Verein</strong>e weiterführt.<br />
Inzwischen befasst sich die GÜB neben der<br />
Überwachung des Einbaus von <strong>Beton</strong>en mit höherer<br />
Festigkeit <strong>und</strong> anderen besonderen Eigenschaften<br />
sowie der Überwachung von <strong>Beton</strong>instandsetzungsarbeiten<br />
im<br />
standsicherheitsrelevanten Bereich auch mit<br />
der Überwachung des Einpressens von Zementmörteln<br />
in Spannkanäle. Darüber hinaus<br />
arbeitet die GÜB eng mit der Deutschen Ge-<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Entwicklung der Mitgliederzahl <strong>und</strong> der Anzahl der Gütezeicheninhaber bei der GÜB<br />
sellschaft für Qualifizierung <strong>und</strong> Bewertung<br />
mbH (DQB) zusammen: Die Gütezeichen der<br />
GÜB dienen der DQB zur Beurteilung der Kompetenzen<br />
eines Unternehmens im Präqualifikationsverfahren.<br />
Nach wie vor wird die bereits in<br />
Wiesbaden praktizierte Zusammenarbeit mit<br />
dem Schwesterverband, dem Deutschen<br />
<strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V. (DBV), fortgeführt<br />
<strong>und</strong> weiterentwickelt. Beispiele hierfür<br />
sind die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der<br />
Bauberatung sowie der Schulung von Mitgliedsunternehmen.<br />
Aber auch durch die Mitarbeit<br />
des DBV in Normungsgremien entstehen durch<br />
den regelmäßigen Austausch mit dem DBV<br />
Vorteile für die GÜB.<br />
Nach zehn Jahren kann somit festgestellt werden,<br />
dass der Umzug nach Berlin der richtige<br />
Schritt war, von dem die GÜB bzw. die Vorgängerstrukturen<br />
aus GEB <strong>und</strong> GÜBII eindeutig<br />
profitiert haben. Rückblickend auf die vergangenen<br />
zehn Jahre kann die Zusammenführung der<br />
beiden <strong>Verein</strong>e GEB <strong>und</strong> GÜBII zur GÜB als<br />
wichtigstes Ereignis gewertet werden.<br />
420<br />
409<br />
418 409<br />
342<br />
153<br />
330<br />
227 229<br />
226<br />
224<br />
155<br />
342<br />
165 158<br />
79<br />
62<br />
53<br />
73<br />
46 52<br />
77<br />
57 54<br />
72<br />
57 50<br />
17<br />
19 17<br />
18<br />
01.01.2008 01.01.2009 01.01.2010 01.01.2011<br />
ordentliche Mitglieder GÜB ordentliche Mitglieder AB B ordentliche Mitglieder AB I Gütezeichen „B“<br />
WHG AB B Gütezeichen „EvB“ WHG AB I außerordentliche Mitglieder<br />
338<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Gütezeichen <strong>Beton</strong><br />
Gütezeichen<br />
Erhaltung von Bauwerken<br />
Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen E.V. (GÜB) 23
24<br />
Brigitte Heidemann neue Leiterin der<br />
Überwachungsstelle<br />
Am 30. Juni 2010 wurde der Leiter des Anerkennungsbereiches<br />
<strong>Beton</strong> der Gemeinschaft für<br />
Überwachung im Bauwesen E.V. (GÜB), Dipl.-<br />
Ing. Wolfgang Schild, aus den Diensten der<br />
GÜB in den Ruhestand verabschiedet. Zuvor<br />
hatte der Vorstand der GÜB folgende Nachfolgeregelung<br />
beschlossen:<br />
Zum 31. Dezember 2009 hatte Wolfgang<br />
Schild seine Aufgaben als Leiter des Anerkennungsbereichs<br />
<strong>Beton</strong> der GÜB abgegeben. Als<br />
Nachfolgerin wurde vom Vorstand Dipl.-Ing.<br />
Brigitte Heidemann berufen, die diese Aufgaben<br />
zum 1. Januar 2010 übernommen hat. Bis<br />
zu seinem Ausscheiden am 30. Juni 2010 war<br />
Wolfgang Schild neben Dipl.-Ing. Uwe Grunert<br />
als Stellvertreter von Brigitte Heidemann tätig.<br />
Gleichzeitig wurden Frau Heidemann zum<br />
1. Januar 2010 auch die Aufgaben der stellvertretenden<br />
Leiterin des Anerkennungsbereichs<br />
Instandsetzung übertragen.<br />
Einschränkung der Verwendung von <strong>Beton</strong>en mit<br />
einem von 28 Tagen abweichenden Nachweis -<br />
alter für die Druckfestigkeit durch die Bauaufsicht<br />
angekündigt<br />
Die Fachkommission <strong>Bautechnik</strong> der ARGEBAU<br />
hat die zunehmend verbreitete Verwendung von<br />
<strong>Beton</strong>en mit von 28 Tagen abweichendem<br />
Nachweisalter für die Druckfestigkeit zum Anlass<br />
genommen, das Deutsche Institut für <strong>Bautechnik</strong><br />
(DIBt) aufzufordern, für die Muster-<br />
Liste der Technischen Baubestimmungen<br />
(MLTB), über die die DIN 1045 bauaufsichtlich<br />
eingeführt wird, eine Anlage vorzulegen, über<br />
Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen E.V. (GÜB)<br />
die die missbräuchliche Verwendung solcher<br />
<strong>Beton</strong>e ausgeschlossen wird. Dazu ist der<br />
Fachkommission vom DIBt als erster Vorschlag<br />
vorgelegt worden, die Abweichungen<br />
ausschließlich auf die Fälle nach der DAfStb-<br />
Richtlinie „Massige Bauteile aus <strong>Beton</strong>“ zu beschränken.<br />
Das DIBt hatte jedoch angeboten, hierüber im<br />
NABau-Arbeitsausschuss (AA) <strong>Beton</strong>bautechnik<br />
mit den beteiligten Kreisen zu beraten. Da<br />
die zunächst vorgeschlagene Einschränkung zu<br />
erheblichen Nachteilen führen würde, hat sich<br />
der DBV in die Diskussion eingebracht <strong>und</strong><br />
darauf hingewiesen, dass die technischen<br />
Notwendigkeiten des Einzelfalls zu berücksichtigen<br />
sind. Dem ist der NABau-Arbeitsausschuss<br />
in weiten Teilen gefolgt <strong>und</strong> hat den<br />
nachfolgenden Vorschlag über das DIBt an die<br />
Fachkommission <strong>Bautechnik</strong> gerichtet. Dem<br />
Vorschlag wurde inzwischen gefolgt, <strong>und</strong> die<br />
Änderung ist inzwischen in fast allen Ländern<br />
umgesetzt.<br />
Aus Sicht von DBV <strong>und</strong> GÜB ist das Ergebnis<br />
akzeptabel, da ursprünglich die Gefahr bestand,<br />
die sachlich begründeten Abweichungen<br />
von 28 Tagen kategorisch auszuschließen. Bereits<br />
vor der offiziellen Einführung dieser Regelung<br />
hatten DBV <strong>und</strong> GÜB empfohlen, sich darauf<br />
einzustellen<br />
Der von der Fachkommission <strong>Bautechnik</strong> für<br />
die Aufnahme in Anlage 2.3/14 zur MLTB verabschiedete<br />
Vorschlag lautet:<br />
„Gr<strong>und</strong>sätzlich ist die Druckfestigkeit zur Einteilung<br />
in die geforderte Druckfestigkeitsklasse<br />
nach DIN EN 206-1, Abschnitt 4.3.1 <strong>und</strong> zur<br />
Bestimmung der charakteristischen Festigkeit
nach DIN EN 206-1, Abschnitt 5.5.1.2 an Probekörpern<br />
im Alter von 28 Tagen zu bestimmen.<br />
Hierbei ist auch im Rahmen der Konformitätskontrolle<br />
für die Druckfestigkeit nach DIN<br />
EN 206-1, Abschnitt 8.2.1 die Konformität an<br />
Probekörpern zu beurteilen, die im Alter von<br />
28 Tagen geprüft werden. Von diesem Gr<strong>und</strong>satz<br />
darf nur abgewichen werden, wenn entweder:<br />
I) die DAfStb-Richtlinie „Massige Bauteile aus<br />
<strong>Beton</strong>“ angewendet werden darf <strong>und</strong> angewendet<br />
wird oder II) alle folgenden Bedingungen erfüllt<br />
werden:<br />
a) Es besteht ein technisches Erfordernis für<br />
den Nachweis der Druckfestigkeit in höherem<br />
Prüfalter. Dies ist beispielsweise der Fall bei<br />
einigen hochfesten <strong>Beton</strong>en, bei fugenarmen/fu-<br />
genfreien Konstruktionen <strong>und</strong> bei Bauteilen mit<br />
hohen Anforderungen an die Rissbreitenbegrenzung.<br />
b) Die Verwendung des <strong>Beton</strong>s wird mindestens<br />
den Regelungen der Überwachungsklasse<br />
2 nach DIN 1045-3 unterworfen, sofern sich<br />
nicht aufgr<strong>und</strong> der Druckfestigkeitsklasse höhere<br />
Anforderungen ergeben. Dabei muss im<br />
Rahmen der Überwachung des Einbaus von<br />
<strong>Beton</strong> nach DIN 1045-3, Anhang C die Notwendigkeit<br />
des erhöhten Prüfalters von der<br />
Überwachungsstelle bestätigt sein.<br />
c) Es liegt ein vom Bauunternehmen erstellter<br />
Qualitätssicherungsplan vor, in dem projektbezogen<br />
dargelegt wird, wie das veränderte Prüf -<br />
alter im Hinblick auf Ausschalfristen, Nachbehandlungsdauer<br />
<strong>und</strong> Bauablauf berücksichtigt<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen E.V. (GÜB) 25
26<br />
wird. Dieser Qualitätssicherungsplan ist der<br />
Überwachungsstelle im Rahmen der Überwachung<br />
nach DIN 1045-3, Anhang C vor Bauausführung<br />
zur Genehmigung vorzulegen.<br />
d) Im Lieferverzeichnis sowie auf dem Lieferschein<br />
wird besonders angegeben, dass die<br />
Druckfestigkeit des <strong>Beton</strong>s nach mehr als 28<br />
Tagen bestimmt wird. Unbeschadet dieser Regelung<br />
bleibt das Werk für die von der Norm<br />
geforderte <strong>Verein</strong>barung mit dem Abnehmer<br />
verantwortlich. Dabei ist auf die Auswirkungen<br />
auf den Bauablauf, insbesondere hinsichtlich<br />
Nachbehandlungsdauer, Dauerhaftigkeit <strong>und</strong><br />
Ausschalfristen, einzelfallbezogen hinzuweisen.“<br />
Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen E.V. (GÜB)
Zusammenarbeit mit dem Hauptverband<br />
der Deutschen Bauindustrie e.V. (HDB)<br />
Im September 2005 wurde der gemeinsame<br />
Tätigkeitsbereich „Technik“ des Hauptverbandes<br />
der Deutschen Bauindustrie e.V. (HDB) <strong>und</strong><br />
des DBV eingerichtet. Den Gremien des HDB<br />
obliegen dabei technisch- <strong>und</strong> spartenpolitische<br />
Aufgaben. Aufgr<strong>und</strong> seiner Satzung ist der<br />
DBV für technisch-wissenschaftliche Fragestellungen<br />
zuständig.<br />
Ziel war <strong>und</strong> ist es, das gesamte technische<br />
Know-how beider Verbände zu nutzen, um Antworten<br />
auf aktuelle Fragen zu finden.<br />
Die Schlüsselstellung in diesem gemeinsamen<br />
Technikkonzept hat der Hauptausschuss Technik<br />
(HATECH), der vom Vizepräsidenten Technik<br />
des HDB geleitet wird. Gemäß Satzung des<br />
DBV ist der Vizepräsident Technik kraft Amtes<br />
Mitglied des DBV-Vorstands. In den Jahren<br />
2009 <strong>und</strong> 2010 hatte der DBV-Vorsitzende<br />
Prof. Manfred Nußbaumer das Amt des Vizepräsidenten<br />
Technik inne. Der DBV war neben<br />
Prof. Nußbaumer durch die Vorstandsmitglieder<br />
Dirk Busjaeger (Aug. Prien) <strong>und</strong> Dr. Gerd<br />
Simsch (Bilfinger Berger Hochbau GmbH)<br />
sowie die Vorsitzenden der DBV-Hauptausschüsse<br />
Bauausführung (HABA), Prof. Claus<br />
Flohrer (HOCHTIEF Construction AG), Baustofftechnik<br />
(HABT), Dr. Jörg-Peter Wagner<br />
(Bilfinger Berger AG), sowie Forschung (HAF),<br />
Dr. Volker Theile (HOCHTIEF Construction AG),<br />
vertreten.<br />
Im Haus der Bauindustrie in Berlin (von links): RA Michael Knipper (HDB), Dr. Hans-Ulrich Litzner<br />
(DBV/HDB), Boris Engelhardt (HDB)<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
„Tage der Technik“<br />
fanden statt am:<br />
10. März 2009<br />
31. Nov./01. Dez. 2009<br />
19. Mai 2010<br />
15. Dezember 2010<br />
Zusammenarbeit mit dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie 27
28<br />
In den Beratungen an den „Tagen der Technik“<br />
standen insbesondere die Themen Arbeitsschutz,<br />
Normung <strong>und</strong> Nachhaltigkeit im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
Dabei wurden folgende Ergebnisse erzielt:<br />
Unter Verweis auf aktuelle Gespräche zwischen<br />
den Tarifpartnern am Bau wird festgestellt,<br />
dass der Arbeitsschutz auf deutschen Baustellen<br />
im internationalen Vergleich verbesserungswürdig<br />
ist. Es wurde daher über eine Initiative<br />
zum Arbeitsschutz beraten, mit der dieses<br />
Thema stärker in den Fokus gerückt werden<br />
könnte.<br />
Zur Baunormung wurde festgestellt, dass die<br />
Begleitung der europäischen <strong>und</strong> nationalen<br />
Baunormung durch die Bauindustrie einen kritischen<br />
Punkt bereits überschritten hat. Eine erfolgreiche<br />
Änderung ist nur durch eine signifikante<br />
Stärkung der personellen <strong>und</strong> finanziellen<br />
Ressourcen zu erreichen. Hierzu wurde ein<br />
Konzept erarbeitet, das noch 2010 umgesetzt<br />
wurde, siehe auch Kapitel 2 „Professionalisierung<br />
der Normungsarbeit“.<br />
Aus den aktuellen europäischen <strong>und</strong> nationalen<br />
Anforderungen an die Nachhaltigkeit von Gebäuden<br />
ergeben sich neue Aufgaben für die<br />
Bauindustrie. Mit Blick auf die vielfältigen mit<br />
dem Begriff „Nachhaltigkeit“ verb<strong>und</strong>enen Teil -<br />
aspekte, sollen die für die Bauindustrie interessanten<br />
Aspekte herausgearbeitet werden. Zu<br />
diesem Zweck wurde ein HATECH-Arbeitskreis<br />
„Nachhaltigkeit“ gegründet, der vom DBV maßgeblich<br />
betreut wird.<br />
Zusammenarbeit mit dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie<br />
Boris Engelhardt folgt Hans-Ulrich Litzner als<br />
Leiter der Hauptabteilung Technik<br />
Zum neuen Leiter der Hauptabteilung Technik<br />
des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie<br />
ist zum 1. Mai 2009 Dipl.-Ing. Boris<br />
Engelhardt ernannt worden.<br />
Engelhardt, der bisher bereits Geschäftsführer<br />
für die Bereiche Tiefbau <strong>und</strong> Bauingenieurausbildung<br />
des Hauptverbandes war, ist in dieser<br />
neuen Funktion Nachfolger von Dr.-Ing. Hans-<br />
Ulrich Litzner, der in den Ruhestand tritt.<br />
Klaus Pöllath neuer Vizepräsident Technik<br />
Der Hauptausschuss Technik des Hauptverbandes<br />
der Deutschen Bauindustrie hat Dipl.-Ing.<br />
Klaus Pöllath (Bild oben) einstimmig zu seinem<br />
Vorsitzenden gewählt. Pöllath ist damit zugleich<br />
neuer Vizepräsident Technik des HDB<br />
<strong>und</strong> zugleich kraft seines Amtes Mitglied des<br />
Vorstands des Deutschen <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong>s.<br />
Er löst zum 1. Januar 2011 Prof.<br />
Dr.-Ing. Manfred Nußbaumer ab, der nicht erneut<br />
kandidierte.<br />
Pöllath, Vorstandsmitglied der Ed. Züblin AG<br />
mit Sitz in Stuttgart, ist bereits seit 2009 als<br />
Vorsitzender des Ausschusses großer Unternehmen<br />
der Bauindustrie im HDB aktiv.<br />
Als thematische Schwerpunkte nennt Pöllath<br />
die Rückkehr zu einer praxisgerechten Normung<br />
im Bauwesen, Nachhaltigkeit, Umweltschutz,<br />
Bauforschung <strong>und</strong> technische europäische<br />
sowie nationale Gesetzgebungsverfahren.
Qualität <strong>und</strong> Verantwortung<br />
Qualität<br />
Nach den Diskussionen um die Bauqualität in<br />
Deutschland Anfang 2010 sah <strong>und</strong> sieht sich<br />
die Bauindustrie in der Pflicht darzustellen,<br />
dass sie Qualität baut <strong>und</strong> verantwortungsbewusst<br />
mit der Sicherheit der Bauwerke in<br />
Deutschland <strong>und</strong> in aller Welt umgeht. Dabei<br />
agieren Bauunternehmen in einer komplexen<br />
Wertschöpfungskette, in der Bauwerke als Unikate<br />
erstellt werden <strong>und</strong> ein Ineinandergreifen<br />
1. Sicherung der erforderlichen<br />
Standards<br />
Ohne kompetente Prozessbeteiligte keine hohe<br />
Prozessqualität! Deshalb sind die Prozessbeteiligten<br />
nach Zuverlässigkeit, Stabilität <strong>und</strong> aktueller<br />
Kompetenz auszuwählen!<br />
Präqualifi kation weiterentwickeln.<br />
2. Der Mensch im Mittelpunkt<br />
des Qualitätsprozesses<br />
Die im Prozess beschäftigten Personen müssen für die<br />
jeweiligen Tätigkeiten ausgebildet sein <strong>und</strong> durch ständige<br />
Weiterbildung auf dem neuesten Stand der Technik<br />
bleiben.<br />
Personalentwicklung in den Unternehmen ist<br />
originäre Qualitätsvoraussetzung.<br />
3. Eindeutige Bestimmung<br />
des Bausolls<br />
Auftraggeber <strong>und</strong> Auftragnehmer sollten ein gemeinsames<br />
Interesse daran haben, vor Vertragsschluss eine<br />
identische Auslegung des Bausolls herbeizuführen.<br />
Prozesse können nur dann effi zient <strong>und</strong> qualitätsorientiert<br />
ablaufen, wenn alle Beteiligten das<br />
gleiche Verständnis über das zu erstellende<br />
Produkt haben.<br />
arbeitsteilig organisierter Abläufe bei verschiedenen<br />
Beteiligten notwendig wird. Dies leisten<br />
deutsche Bauunternehmen verantwortungsvoll<br />
<strong>und</strong> erfolgreich in aller Welt.<br />
Dennoch sind Verbesserungen notwendig. Wie<br />
diese erreicht werden sollen, hat der Hauptverband<br />
der Deutschen Bauindustrie in „10 Kernpunkten<br />
zur Sicherung der Qualität beim Planen<br />
<strong>und</strong> Bauen“ zusammengefasst. An der Erarbeitung<br />
dieser Thesen war auch der DBV beteiligt.<br />
4. Frühzeitige Einbindung des<br />
Ausführenden<br />
Die Einbindung ausführungsbezogenen Fachwissens<br />
bereits während der Planungsphase ist eine Chance,<br />
Projektqualität zu optimieren.<br />
Die frühzeitige Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber<br />
<strong>und</strong> Auftragnehmer sollte durch kooperative Vertragsformen<br />
gefördert werden.<br />
Eine auf vergaberechtliche Aspekte reduzierte<br />
Betrachtung versperrt den Blick für dieses<br />
Verbesserungspotential.<br />
5. Rechtzeitige Planung<br />
Das gemeinsame Verständnis von Auftraggeber <strong>und</strong><br />
Auftragnehmer über Terminabläufe muss die Bereitstellung<br />
von ausführungsreifen Plänen einschließen.<br />
Auch für die Planung muss der Anspruch gelten:<br />
Qualität im ersten Anlauf zum vereinbarten Termin.<br />
6. Verantwortung für die<br />
Ausführungsqualität<br />
Unabhängig von der Notwendigkeit einer professionellen<br />
Bauüberwachung durch den Auftraggeber ist der<br />
Auftragnehmer der Herstellung der vereinbarten Ausführungsqualität<br />
verpfl ichtet.<br />
Höchste Qualität ist nur gemeinsam von Auftraggeber<br />
<strong>und</strong> Auftragnehmer zu erreichen.<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
7. Umfassende Qualitätssicherung<br />
durch den Auftragnehmer<br />
Die umfassende Qualitätssicherung der Ausführung liegt<br />
auch im eigenen Interesse des Auftragnehmers.<br />
Über den Einsatz von qualifi ziertem Personal <strong>und</strong><br />
geeignetem Gerät hinaus sind Qualitätssysteme<br />
auf jeder Baustelle anzuwenden <strong>und</strong> die erbrachte<br />
Leistung sowie der Nachweis ihrer Qualität zu<br />
dokumentieren.<br />
8. Verantwortung für Nachunternehmerleistungen<br />
Im Verhältnis gegenüber dem Auftraggeber sind Nachunternehmerleistungen<br />
wie Eigenleistungen des Auftragnehmers<br />
zu verantworten.<br />
Diesem Gr<strong>und</strong>satz folgend muss das Bauleitungspersonal<br />
des Auftragnehmers die Nachunternehmerleistungen<br />
fachlich beurteilen <strong>und</strong><br />
überwachen können.<br />
9. Entscheidungskompetenz vor Ort<br />
Eine effi ziente Projektabwicklung erfordert schnelle,<br />
richtige <strong>und</strong> verlässliche Entscheidungen.<br />
Hierfür ist es notwendig, dass sowohl der Auftragnehmer<br />
als auch der Auftraggeber mit angemessener<br />
Fach- <strong>und</strong> Entscheidungskompetenz<br />
auf der Baustelle vertreten sind <strong>und</strong> Entscheidungen<br />
fristgerecht treffen.<br />
10. Offene Kommunikation<br />
Um Qualität sicherzustellen, müssen die Beteiligten über<br />
den gleichen Informationsstand verfügen.<br />
Dies erfordert eine aktive, offene <strong>und</strong> leistungsorientierte<br />
Kommunikation.<br />
Transparenz sollte mit zu den gemeinsamen<br />
Projektzielen der Vertragsparteien gehören.<br />
Qualität <strong>und</strong> Verantwortung 29
Kapitel 1<br />
30<br />
Qualität <strong>und</strong> Verantwortung<br />
Verantwortung<br />
Die am Bau Beteiligten sind in der Wertschöpfungskette<br />
mit verschiedenen Verantwortlichkeiten<br />
ausgestattet. Diese Verantwortlichkeiten<br />
beziehen sich meist auf die Einhaltung von Bauverträgen,<br />
Produktnormen, Verwendungsregeln,<br />
Verordnungen usw. Aber auch gesellschaftliche<br />
Verantwortungen werden für die<br />
Bauschaffenden immer wichtiger: Stichworte<br />
wie Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit <strong>und</strong><br />
Energieeinsparung sind hierfür nur einige Beispiele,<br />
verschiedenste Schnittstellen sind betroffen.<br />
Dabei beweist die Baubranche eine<br />
hohe technische Kompetenz, die leider von der<br />
Nichtfachöffentlichkeit nicht immer so wahrgenommen<br />
wird. Dies hängt auch damit zusammen,<br />
dass am Bau die Verantwortung für die<br />
eigene Branche <strong>und</strong> ihre Darstellung nach<br />
außen nach wie vor verbesserungswürdig sind:<br />
Der DBV ist der Auffassung, dass alle Elemente<br />
der Wertschöpfungskette sich durch Entwicklungen<br />
des Marktes, durch Fortschritt der<br />
Technik <strong>und</strong> Innovationen sowie durch die komplexe<br />
<strong>und</strong> arbeitsteilig organisierte Gesellschaft<br />
folgerichtig entwickelt haben. Somit haben sie<br />
auch ihre Berechtigung. Fraglich ist aber, wer<br />
unsere Branche dazu zwingt, Verantwortlichkeiten<br />
des Anderen teilweise zu ignorieren oder<br />
eigene Verantwortlichkeiten wider besseres<br />
Wissen auf andere verschieben zu wollen. Hier<br />
ist unsere Branche gefragt, sich selbst zu hinterfragen<br />
<strong>und</strong> wieder zu einem Miteinander zu<br />
finden. Ein partnerschaftlicherer Umgang am<br />
Bau ist anzustreben.
Professionalisierung der Normungsarbeit<br />
Baunormung – eine strategische Aufgabe<br />
Die Beteiligung der Bauausführenden an der<br />
Normung muss verbessert werden. Hierzu sind<br />
Normungsexperten nötig, die aus Unternehmen<br />
<strong>und</strong> Verbänden entsendet werden. Es ist zu<br />
klären, wie der Finanzierungsbedarf für diese<br />
Expertentätigkeit gedeckt werden kann. Zur<br />
Motivation ist deutlicher zu vermitteln, welche<br />
marktstrategische Bedeutung die Normung im<br />
Baubereich insbesondere für die ausführenden<br />
Unternehmen hat.<br />
Dies sind die Ergebnisse einer gemeinsam von<br />
DBV <strong>und</strong> HDB organisierten Strategietagung<br />
Normung, die am 17. Juni 2009 in Berlin<br />
stattfand. Bei der vom DBV-Vorsitzenden <strong>und</strong><br />
HDB-Vizepräsidenten Prof. Nußbaumer geleiteten<br />
Tagung wurde beraten, wie die Beteiligung<br />
der bauausführenden Unternehmen an der Baunormung<br />
systematisiert, koordiniert <strong>und</strong> intensiviert<br />
werden kann. Anlass war u. a. die Erkenntnis,<br />
dass Normen immer umfangreicher,<br />
siehe Bild 1, <strong>und</strong> weniger praxistauglich werden.<br />
Zudem nimmt die Zahl der Normen stetig<br />
zu, siehe Bild 2.<br />
Die wesentliche Erkenntnis ist, dass die technischen<br />
Gremien von DBV <strong>und</strong> HDB stärker in<br />
die Spiegelung der Normungsarbeiten eingeb<strong>und</strong>en<br />
werden müssen. Dabei gilt es, die Normungsarbeit<br />
in Prioritäten einzuteilen, siehe<br />
Bild 3 zur Umsetzung im DBV, <strong>und</strong> eine der<br />
Relevanz entsprechende Begleitung <strong>und</strong> Betreuung<br />
der Normungsarbeit zu organisieren.<br />
Ziel von DBV <strong>und</strong> HDB ist, eine gemeinsame<br />
„Normungsstrategie“ zu entwickeln, um praxisorientierte,<br />
verständliche <strong>und</strong> richtige Normen<br />
zu erhalten. Dabei ist aufgr<strong>und</strong> der bestehenden<br />
Ressourcen <strong>und</strong> der hohen Anzahl der Normungsgremien,<br />
siehe Bild 4, eine Fokussierung<br />
auf wichtige Felder unabdingbar.<br />
Seitens des HDB soll sich die bauindustrielle<br />
Interessensvertretung nach dem Beschluss<br />
des Hauptausschusses Technik (HATECH) auf<br />
die Begleitung der wichtigsten bauindustrierelevanten<br />
Normenausschüsse sowie auf eine<br />
Beteiligung an der Normenentstehung, also<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Torsten Bahke, DIN-Direktor:<br />
„Nichtbeteiligung an<br />
der Normung hinterlässt<br />
kein Vakuum!“<br />
Bild 1: Anstieg des Umfangs der Normung im <strong>Beton</strong>bau Bild 2: Anzahl der veröffentlichten Dokumente im Bauwesen,<br />
Quelle: NABau im DIN<br />
Professionalisierung der Normungsarbeit 31
Kapitel 2<br />
32<br />
Professionalisierung der Normungsarbeit<br />
einen „pränormativen Ansatz“, beschränken.<br />
Dabei wird für den HDB der HATECH als zu-<br />
keine Begleitung<br />
des NABau-Gremiums<br />
Bild 4: Normenausschuss Bauwesen<br />
Interessenvertretung<br />
durch koop. Verband<br />
ständiges Gremium die bauindustrielle Normenstrategie<br />
steuern.<br />
ca. 300 NABau-Gremien<br />
Vorauswahl DBV<br />
Einstufung nach<br />
Relevanz durch<br />
DBV-Gremien<br />
keine Relevanz geringe Relevanz Relevanz hohe Relevanz<br />
Mitarbeit durch<br />
Ehrenamtler sowie durch<br />
Hauptamt<br />
aktives Einbringen<br />
abgestimmter Positionen<br />
in das NABau-Gremium<br />
Bericht an DBV-HA Positionsbestimmung im DBV-HA<br />
Einsatz von 3er Teams<br />
je Themenschwerpunkt;<br />
Koordinierung durch DBV<br />
umfängliche Begleitung<br />
durch 3er-Team<br />
Übernahme inhaltlicher<br />
Koordinierung<br />
des NABau-Gremiums<br />
Bild 3: Unterscheidung der Normungsarbeit nach Relevanz aus Sicht der Bauausführenden<br />
Normenausschuss Bauwesen<br />
NABau<br />
22 Fachbereiche<br />
Abdichtung <strong>Beton</strong>bau<br />
Vermessung<br />
364 Arbeitsausschüsse<br />
(in ca. 50 wirken DBV-Vertreter mit)
Für den DBV haben dessen Hauptausschüsse<br />
vereinbart, sich schwerpunktmäßig in den Gremien<br />
des Fachbereichs 07 des NABau zu engagieren.<br />
Dies ist der für den <strong>Beton</strong>bau zuständige<br />
Fachbereich. Untereinander haben die<br />
Hauptausschüsse Bauausführung (HABA), <strong>Bautechnik</strong><br />
(HAB) <strong>und</strong> Baustofftechnik (HABT) eine<br />
fachbezogene Aufteilung der Gremien vorgenommen,<br />
um die Arbeiten an Normen zu spiegeln.<br />
Ebenso wurden die Gremien des DAfStb<br />
so aufgeteilt, dass die einzelnen Hauptaus-<br />
schüsse für einzelne Arbeitsgremien verantwortlich<br />
sind. Für die DBV-Vertreter in Normungsgremien<br />
des DIN hat der DBV-Vorstand<br />
zudem Gr<strong>und</strong>sätze verabschiedet, die dem Ziel<br />
dienen, die Spiegelung der Normungsaktivitäten<br />
effizienter in den technischen Gremien des<br />
DBV zu etablieren. Diese Gr<strong>und</strong>sätze werden<br />
seitdem sukzessive umgesetzt. Besonderes<br />
Ziel ist dabei, die Fachkompetenzen in den<br />
DBV-Gremien zu nutzen, um Positionen zu<br />
Normungsthemen zu erarbeiten.<br />
Gr<strong>und</strong>sätze der Mitarbeit als Vertreter des Deutschen <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong>s E.V. in<br />
nationalen Normungsgremien des DIN<br />
1. DBV-Vertreter in einem Normungsgremium des DIN kann jeder Vertreter eines DBV-Mitglieds<br />
werden.<br />
2. Die Mitarbeit ist ehrenamtlich. Es werden vom DBV keine Kosten erstattet.<br />
3. Die Mitarbeit als DBV-Vertreter in einem Normungsgremium des DIN erfolgt im Interesse der<br />
Mitglieder des DBV. Die Vertretung von Einzelinteressen ist unter dem Mandat des DBV<br />
ausgeschlossen.<br />
4. In der Zuordnung der interessierten Kreise im Sinne der DIN 820 sieht sich der DBV als<br />
Vertreter der bauausführenden Unternehmen <strong>und</strong> ihrer Interessen an. Vertretern von<br />
Ingenieurbüros oder der Baustoffindustrie, die DBV-Mitglied sind, kann die Vertretung der<br />
Interessen des DBV übertragen werden, wenn übereinstimmende Ziele bestehen.<br />
5. Die im Normungsgremium vertretenen gr<strong>und</strong>sätzlichen Positionen sollen regelmäßig in einem<br />
DBV-Gremium abgestimmt werden. Dazu ist es notwendig, dass ein Mitarbeiter, der den DBV<br />
in einem Normungsgremium vertritt, auch in einem technischen Gremium des DBV mitwirkt<br />
<strong>und</strong> dort über die Beratungen in einem Normungsgremium berichtet.<br />
6. Gr<strong>und</strong>sätzlich wird eine aktive Mitarbeit in einem Normungsgremium des DIN erfolgen. Eine<br />
nachrichtliche Teilnahme an den Beratungen soll auf Ausnahmen beschränkt sein.<br />
7. Die Zuordnung der Themen zu einem technischen Gremium des DBV nimmt das Kollegium der<br />
Vorsitzenden der DBV-Hauptausschüsse <strong>Bautechnik</strong> (HAB), Baustofftechnik (HABT) <strong>und</strong><br />
Bauausführung (HABA) auf Vorschlag der DBV-Geschäftsführung vor.<br />
8. Die Autorisierung als DBV-Vertreter nimmt die Geschäftsführung des DBV im Auftrag des<br />
Vorstands wahr.<br />
9. Die Autorisierung gegenüber dem DIN als DBV-Vertreter verpflichtet <strong>und</strong> ist insofern an die<br />
Einhaltung der vorgenannten Bedingungen geknüpft.<br />
10. Möchte ein autorisierter DBV-Vertreter seine Mitarbeit in einem DIN-Gremium beenden,<br />
informiert er hierüber die DBV-Geschäftsführung. Es kann ein Vorschlag zur Nachfolge<br />
unterbreitet werden.<br />
Beschlossen vom DBV-Vorstand am 21. April 2010<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Professionalisierung der Normungsarbeit 33
Kapitel 2<br />
34<br />
Professionalisierung der Normungsarbeit<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich sind in der Baunormung zwei Felder<br />
zu unterscheiden, nämlich: erstens die Bereiche,<br />
in denen die Bauausführenden Interessen<br />
verfolgen, die sich zu einem nicht<br />
unerheblichen Teil von denen anderer am Bau<br />
Beteiligter unterscheiden (müssen) – dies sind<br />
so genannte „Lobbyaufgaben der Normung“.<br />
Hierzu zählen insbesondere fast immer die<br />
Normen für Bauprodukte <strong>und</strong> die darin enthaltenen<br />
Regelungen für die Schnittstelle zwischen<br />
Hersteller <strong>und</strong> Verwender. Hier – <strong>und</strong> bei<br />
ähnlichen Fragestellungen, z. B. bei den Allgemeinen<br />
Technischen Vertragsbedingungen<br />
(ATV) der Normen im Teil C der VOB – sind<br />
Baugewerbe <strong>und</strong> Bauindustrie als Bauausführende<br />
gemeinsam gefordert, ihre Interessen<br />
selber <strong>und</strong> eigenständig – also meist ohne Unterstützung<br />
Dritter – wahrzunehmen <strong>und</strong><br />
durchzusetzen.<br />
Neben diesen Normungsfeldern gibt es – zweitens<br />
– Bereiche, in denen zwischen mehreren<br />
Baubeteiligten gleichgerichtete Interessen bestehen.<br />
Hier können zur Ressourcenschonung<br />
gemeinsame Interessensvertretungen aufgebaut<br />
werden. Ein solcher Fall liegt bei den europäischen<br />
Bemessungsnormen (Eurocodes)<br />
vor: Neben den Bauausführenden sind insbesondere<br />
die beratenden <strong>und</strong> Prüfingenieure betroffen.<br />
Daher soll in einem von den Betroffenen<br />
getragene Initiative praxisgerechte<br />
Regelwerke im Bauwesen (PraxisRegelnBau)<br />
gemeinsam <strong>und</strong> aufeinander abgestimmt an<br />
der nächsten Generation der Eurocodes gearbeitet<br />
werden, um diese praxistauglicher zu<br />
gestalten.<br />
Bild 5: Vorgesehene Struktur der Initiative praxisgerechte Regelwerke im Bauwesen 1)<br />
1) Erläuterung der Abkürzungen (siehe Anhang Seite 94)
Zur Verbesserung der Praxistauglichkeit der<br />
Regelwerke im Bauwesen in Deutschland <strong>und</strong><br />
Europa sollen praxisnahe pränormative Arbeiten<br />
im Vorfeld der Erstellung von Normen <strong>und</strong><br />
anderen Regelwerken durchgeführt werden.<br />
Dabei sollen folgende Punkte besondere Berücksichtigung<br />
finden:<br />
a) Beinhaltung nur praxisrelevanter Regeln;<br />
b) Vermeidung zwar wissenschaftlich korrekter,<br />
jedoch unnötig komplizierter Nachweiskonzepte;<br />
c) Beinhaltung alternativer Nachweisführungen<br />
nur in Ausnahmefällen;<br />
d) Beschränkung der Konstruktionsregeln auf<br />
Gr<strong>und</strong>prinzipien;<br />
e) Übersichtliche Strukturierung für die praktische<br />
Anwendung;<br />
f) Verträglichkeit der Nachweiskonzepte <strong>und</strong><br />
Regeln zwischen den einzelnen Fachnormen.<br />
Diese Initiative zu pränormativen Arbeiten soll<br />
als eingetragener <strong>Verein</strong> die in Bild 5 dargestellte<br />
Struktur erhalten: Es werden zunächst<br />
sechs Projektgruppen gebildet, die jeweils aus<br />
einem Projektgruppenleiter <strong>und</strong> weiteren Experten<br />
bestehen, die von den interessierten Institutionen<br />
benannt werden sollen. Die Kosten belaufen<br />
sich für diesen Ansatz insgesamt auf<br />
mehr als 2 Mio. Euro pro Jahr (400.000 Euro<br />
je Projektteam <strong>und</strong> Jahr). Diese sollen von den<br />
genannten Institutionen durch finanzielle Beiträge<br />
getragen werden. Am 13. Januar 2011<br />
wurde der <strong>Verein</strong> in Berlin gegründet.<br />
Die übergeordneten Ziele des DBV in der Baunormung<br />
sind somit deren praxisorientierte<br />
Gestaltung sowie die Professionalisierung der<br />
Normungsabläufe durch eine Stärkung der pränormativen<br />
Arbeit bei stärkerer Einbindung der<br />
technischen Gremien des DBV in die Normungsarbeit.<br />
Teilnehmer der Gründungsversammlung der Initiative praxisgerechte Regelwerke im Bauwesen (v. l. n. r.):<br />
Dr. Ronald Rast (DGfM), Dr. Kirsten Laackmann (DGGT), Friedhelm Heuser (HDB), Dr. Hans-Peter<br />
Andrä (stellvertretender Vorsitzender, BVPI), Michael Heide (ZDB), Prof. Manfred Nußbaumer (Vorsitzender,<br />
DBV). Dr. Jens Karstedt (BIngK), Sabine von Berchem (VBI), Dr. Udo Wiens (DAfStb), Manfred<br />
Tiedemann (BVPI), Prof. Karl G. Schütz (BIngK), Dr. Lars Meyer (Geschäftsführer, DBV); es fehlt:<br />
Dr. Volkmar Bergmann (DSTV)<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Professionalisierung der Normungsarbeit 35
Kapitel 3<br />
36<br />
Eurocodes <strong>und</strong> pränormative Arbeiten<br />
Eurocodes <strong>und</strong> pränormative Arbeiten<br />
Erprobung <strong>und</strong> Verbesserung des Eurocode 2 –<br />
Die „EC2-Pilotprojekte“<br />
Im Vorfeld der bauaufsichtlichen Einführung<br />
wurde DIN EN 1992-1-1: Eurocode 2 Bemessung<br />
<strong>und</strong> Konstruktion von Stahlbeton- <strong>und</strong><br />
Spannbetontragwerken – Teil 1-1: Allgemeine<br />
Bemessungsregeln für den Hochbau mit Nationalem<br />
Anhang von Praktikern im Rahmen eines<br />
DIBt-Forschungsvorhabens „EC2-Pilotprojekte“<br />
ausführlich erprobt <strong>und</strong> fortentwickelt. Diese<br />
Erprobungsphase wurde gemeinsam von den<br />
Verbänden B<strong>und</strong>esvereinigung der Prüfingenieure<br />
für <strong>Bautechnik</strong>, <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong><br />
E.V. <strong>und</strong> Verband Beratender Ingenieure<br />
genutzt, um die Praxistauglichkeit <strong>und</strong><br />
Normenakzeptanz zu verbessern.<br />
Folgende Arbeitsschritte führten zur<br />
Erreichung dieses Ziels:<br />
Systematischer Vergleich von Bemessungsergebnissen<br />
nach DIN 1045-1 <strong>und</strong> EC2 an<br />
typischen Bauteilen mit praktisch vorkommenden<br />
Parametern (Stichproben),<br />
Überprüfung der Sicherheit der Bemessungsergebnisse,<br />
Überprüfung der Bewehrungs- <strong>und</strong> Konstruktionsregeln,<br />
Überprüfung <strong>und</strong> Verbesserung der praktischen<br />
Handhabbarkeit des EC2 (verständlichere<br />
Formulierungen, zusätzliche Erläuterungen),<br />
Beantwortung vieler Auslegungsfragen <strong>und</strong><br />
Einarbeitung in den NA,<br />
Erarbeitung von Daten <strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong>material<br />
für Sek<strong>und</strong>ärliteratur,<br />
Test <strong>und</strong> Überarbeitung der Bemessungssoftware<br />
auf EC2-Regeln,<br />
Abschätzung wirtschaftlicher Folgen des EC2<br />
(Bewehrungsgehalte, Bauteilabmessungen).<br />
Die Ergebnisse haben sich in einem Abschlussbericht<br />
<strong>und</strong> in Neuausgaben der DIN EN 1992-<br />
1-1:2011-01 <strong>und</strong> des zugehörigen Nationalen<br />
Anhangs niedergeschlagen. Darüber hinaus<br />
sind eine Reihe von Hintergr<strong>und</strong>erläuterungen<br />
zum Eurocode 2 erschienen, die zu großen Teilen<br />
auf den Arbeitsergebnissen aus der Erprobungsphase<br />
beruhen. Zur bauaufsichtlichen<br />
Einführung werden danach die notwendige Sek<strong>und</strong>ärliteratur<br />
sowie getestete Softwarelösungen<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Die Ergebnisse der Erprobungsphase haben die<br />
Voraussetzungen geschaffen, den EC2 mit<br />
einem Stichtag 1. Juli 2012 ohne Übergangszeit<br />
bauaufsichtlich einzuführen <strong>und</strong> seine Anwendung<br />
schon ab 2011 parallel zu DIN 1045-<br />
1 bauaufsichtlich zu gestatten.<br />
Zur Vorbereitung der bauaufsichtlichen Einführung<br />
veranstaltet der DBV gemeinsam mit den<br />
anderen Planerverbänden, dem DIBt, dem<br />
DAfStb, den Fachverlagen Beuth sowie Ernst &<br />
Sohn deutschlandweit Einführungstagungen<br />
zum EC2. Ein ausführlicher Tagungsband „Der<br />
Eurocode 2 für Deutschland“ wurde erarbeitet<br />
<strong>und</strong> begleitet diese Veranstaltungen.
Nachhaltiges Bauen<br />
DBV <strong>und</strong> Hauptverband haben seit 2001 die<br />
Entwicklung des Deutschen Gütesiegels Nachhaltiges<br />
Bauen am R<strong>und</strong>en Tisch des B<strong>und</strong>esministeriums<br />
für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<br />
(BMVBS) begleitet. Ziel war es, konkrete<br />
Kriterien zu erarbeiten, um die Nachhaltigkeit<br />
von Bauwerken messbar <strong>und</strong> damit auch bewertbar<br />
zu machen. Gleichzeitig wurde eine Integration<br />
der Nachhaltigkeitsdiskussion in jene<br />
zur Verbesserung der Bauqualität verfolgt. In<br />
r<strong>und</strong> sieben Jahren entstand ein umfangreicher<br />
Kriterienkatalog, der die relevanten Aspekte des<br />
Nachhaltigen Bauens am Beispiel von Büro- <strong>und</strong><br />
Verwaltungsneubauten konkretisiert. Definiert<br />
wurden 63 Kriterien, die in sechs Hauptkriteriengruppen<br />
gegliedert sind. Die Kriterien betreffen<br />
die ökologische, die ökonomische <strong>und</strong> die<br />
soziokulturelle/funktionale Qualität des Gebäudes<br />
ebenso wie die Qualität der technischen<br />
Ausführung, die Planungs- bzw. Prozessqualität<br />
<strong>und</strong> die gesondert betrachtete Standortqualität.<br />
Nachdem die Kriterien Mitte 2008 entwickelt<br />
waren, wurde bis Ende 2008 eine erste Pilotphase<br />
durchgeführt, um an 16 ausgewählten<br />
Büro- <strong>und</strong> Verwaltungsbauten die Praxistauglichkeit<br />
des Bewertungs- <strong>und</strong> Zertifizierungssystems<br />
zu testen <strong>und</strong> Verbesserungen vorzunehmen.<br />
Im Januar 2009 vergab B<strong>und</strong>esbauminister<br />
Tiefensee auf der BAU in München die<br />
ersten Deutschen Gütesiegel Nachhaltiges<br />
Bauen. Gleichzeitig startete die zweite Pilotphase,<br />
die dazu diente, die Ergebnisse der ersten<br />
Pilotphase zu evaluieren <strong>und</strong> den Kriterienkatalog<br />
erneut zu überprüfen. Mit dem Ende<br />
der zweiten Pilotphase im Winter 2009/2010<br />
wurde der Kriterienkatalog (Version 2009) vom<br />
BMVBS herausgegeben <strong>und</strong> für die Öffentlichkeit<br />
frei zugänglich gemacht (www.nachhaltigesbauen.de).<br />
Der enge Zeitrahmen für die beiden Pilotphasen<br />
hat dazu beigetragen, dass das Deutsche<br />
Gütesiegel Nachhaltiges Bauen dem Markt zeitnah<br />
zur Verfügung gestellt werden konnte. Allerdings<br />
gelang es nicht mehr, die frühere inhaltliche<br />
Transparenz aufrechtzuerhalten. So<br />
wurde u. a. nicht detailliert veröffentlicht, wie<br />
die Bewertung der ausgezeichneten Büro- <strong>und</strong><br />
Verwaltungsgebäude zustande gekommen ist.<br />
Für Bauherren <strong>und</strong> Planer aktueller Bauvorhaben<br />
ist es jedoch von besonderem Interesse zu<br />
erfahren, auf Gr<strong>und</strong>lage welcher Qualitäten <strong>und</strong><br />
baulichen Ausgestaltung ein Gütesiegel in<br />
„Gold“, „Silber“ oder „Bronze“ vergeben wurde.<br />
Der DBV hat daher Mitte 2009 mit der Erarbeitung<br />
des Sachstandberichtes „Nachhaltiges<br />
Bauen – Hinweise zur Gebäudebewertung“ begonnen,<br />
der im Dezember 2010 veröffentlicht<br />
wurde. Der Sachstandbericht will dazu beitragen,<br />
die inhaltliche Transparenz des Bewertungs-<br />
<strong>und</strong> Zertifizierungssystems zu verbessern.<br />
Neben einem Überblick über die Kriterien<br />
wird daher an einem konkreten Projekt der ersten<br />
Pilotphase, dem Neuen Regionshaus Hannover,<br />
dargestellt, welche Aspekte berücksichtigt<br />
<strong>und</strong> wie sie baulich umgesetzt wurden, um<br />
das Gebäude nachhaltig zu gestalten. Die Darstellung<br />
der Maßnahmen <strong>und</strong> deren Bewertung<br />
gemäß Kriterienkatalog stehen im Fokus des<br />
Sachstandberichts. Der Bilfinger Berger Hochbau<br />
GmbH, die uns die Informationen zum<br />
Neuen Regionshaus Hannover zur Verfügung<br />
gestellt hat, sei an dieser Stelle nochmals<br />
herzlich gedankt.<br />
Als sich abzeichnete, dass der R<strong>und</strong>e Tisch zu<br />
einem vorläufigen Abschluss bei der Kriterienentwicklung<br />
finden würde, gründete sich Mitte<br />
2007 die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges<br />
Bauen e.V. (DGNB). Die DGNB beteiligte<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Nachhaltiges Bauen 37
Kapitel 4<br />
38<br />
Nachhaltiges Bauen<br />
sich an der Weiterentwicklung des Systems<br />
<strong>und</strong> arbeitete insbesondere im Rahmen der Pilotphasen<br />
zu Fragen der praktischen Umsetzbarkeit<br />
zu. Zwischen DGNB <strong>und</strong> BMVBS war<br />
dabei folgende Aufgabenverteilung geplant: Als<br />
Siegelgeber agiert das BMVBS auch als die Institution,<br />
die die Kriterien <strong>und</strong> deren Ausgestaltung<br />
abschließend festlegt, während die<br />
DGNB die praktische Umsetzung des Systems<br />
organisiert <strong>und</strong> die erforderliche Infrastruktur,<br />
von der Ausbildung bis zum Zertifizierungsausschuss,<br />
einrichtet <strong>und</strong> unterhält.<br />
Anfang 2009 wurde jedoch deutlich, dass<br />
diese Aufgabenverteilung nicht umgesetzt werden<br />
kann. Zum einen wuchs die Kritik an einer<br />
Monopolstellung der DGNB. Zum anderen entwickelte<br />
die DGNB allein neue Systemvarianten<br />
für weitere Bauwerkstypen <strong>und</strong> zur Anpassung<br />
an europäische <strong>und</strong> internationale Märkte. Das<br />
BMVBS nahm bei diesen neuen Varianten nicht<br />
die Rolle als Siegelgeber <strong>und</strong> Gestalter der Kriterien<br />
ein. Im Oktober 2009 gaben BMVBS<br />
<strong>und</strong> DGNB daher auf der Expo Real in München<br />
bekannt, sich für die Zukunft neu aufgestellt zu<br />
haben. Statt des zunächst verfolgten „Beleihungsmodells“<br />
wird nun das sogenannte „Anerkennungsmodell“<br />
umgesetzt.<br />
Beim „Anerkennungsmodell“ haben beliebige<br />
Organisationen die Möglichkeit, Nachhaltigkeitsbewertungs-<br />
<strong>und</strong> -zertifizierungssysteme<br />
zu entwickeln <strong>und</strong> zu vermarkten. Das BMVBS<br />
hat am 15. April 2010 mit seiner „Bekanntmachung<br />
über die Nutzung <strong>und</strong> die Anerkennung<br />
von Bewertungssystemen für das nachhaltige<br />
Bauen“ gr<strong>und</strong>sätzliche Anforderungen an derartige<br />
Systeme, deren Bewertung <strong>und</strong> Qualitätssicherung<br />
formuliert. Soweit ein System einer<br />
Organisation diese Anforderungen erfüllt, kann<br />
ein Antrag auf Anerkennung an das BMVBS gestellt<br />
werden. Bei Anerkennung darf neben dem<br />
Siegel der Organisation auch der Zusatz „vom<br />
BMVBS geprüftes <strong>und</strong> anerkanntes System“<br />
vergeben werden.<br />
Damit wird der Markt für weitere Bewertungs<strong>und</strong><br />
Zertifizierungssysteme auch anderer Anbieter<br />
geöffnet. Die von der Bauindustrie <strong>und</strong><br />
vielen Akteuren des R<strong>und</strong>en Tisches angestrebte<br />
b<strong>und</strong>eseinheitliche Lösung ist mit dem Anerkennungsmodell<br />
kaum zu realisieren. Potenzielle<br />
Interessenten, seien es Bauherren, Planer<br />
oder auch Auditoren, werden sich zukünftig mit<br />
einer Vielzahl von Systemen befassen müssen,<br />
um das im Einzelfall optimale System herauszufiltern.<br />
Der neue Arbeitskreis Nachhaltigkeit, der an<br />
den Hauptausschuss Technik des Hauptverbandes<br />
angeb<strong>und</strong>en ist <strong>und</strong> sich im November<br />
2010 konstituiert hat, hat diese Entwicklung<br />
diskutiert <strong>und</strong> mit Sorge festgestellt, dass das<br />
Ziel der Bauausführenden gefährdet ist, zu<br />
einem wettbewerbsfähigen <strong>und</strong> starken b<strong>und</strong>eseinheitlichen<br />
System zur Bewertung nachhaltiger<br />
Gebäude zu kommen. Es wird befürchtet,<br />
dass mit der Zunahme von Siegeln,<br />
Nutzungsprofilen <strong>und</strong> Standards (z. B. green<br />
building; Passivhausstandard der TU Darmstadt)<br />
ein „Dschungel“ entsteht, der zu einer<br />
Abwertung des Nachhaltigen Bauens insgesamt<br />
führt. Der Arbeitskreis hat daher beschlossen,<br />
in 2011 einen weiteren Versuch zu<br />
unternehmen, mit den Entscheidern des<br />
BMVBS <strong>und</strong> der DGNB nach einem Lösungsweg<br />
für ein starkes b<strong>und</strong>eseinheitliches Gütesiegel<br />
zu suchen.
Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen<br />
Das DBV-Merkblatt „Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen“<br />
ist seit 2005 in einer ersten Ausgabe<br />
veröffentlicht. Erstmals wurde ein Gebäudetyp<br />
ganzheitlich mit Blick auf die Objekt-, Tragwerks-<br />
<strong>und</strong> TGA-Planung unter Berücksichtigung<br />
verschiedener Bauweisen in einem DBV-<br />
Merkblatt behandelt.<br />
Zum Merkblatt <strong>und</strong> zur DIN 1045-1 mit den<br />
Erläuterungen in den DAfStb-Heften 525/526<br />
sind weitere Erfahrungen zur Dauerhaftigkeit<br />
von Parkdecks <strong>und</strong> Tiefgaragen gesammelt<br />
worden. In der Fachöffentlichkeit werden die<br />
verschiedenen Regelungen, Auslegungen <strong>und</strong><br />
Erläuterungen zum Teil sehr kontrovers diskutiert.<br />
Dies wurde zum Anlass genommen, das<br />
DBV-Merkblatt „Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen“<br />
sowie die Hefte 525/526 in einer 2. überarbeiteten<br />
Ausgabe herauszugeben.<br />
Dabei sollten die Empfehlungen <strong>und</strong> Auslegungen<br />
konsistent <strong>und</strong> widerspruchsfrei sein <strong>und</strong><br />
den anerkannten Stand der Technik widerspiegeln.<br />
Um diesen aktuellen Stand festzustellen,<br />
fand Ende November 2009 ein DAfStb/DBV-<br />
Fachkolloqium statt, an dem die Auffassung<br />
der Mehrheit der beteiligten Fachleute festgestellt<br />
wurde. Die Ergebnisse sind in die<br />
DAfStb-Hefte eingeflossen, wobei die detailliertere<br />
Umsetzung der allgemein formulierten<br />
Dauerhaftigkeitsanforderungen dem DBV-Merkblatt<br />
überlassen wurde.<br />
Die Diskussionen konzentrierten sich auf die<br />
wesentlichen Fragen<br />
nach der Notwendigkeit von Gefälle auf Parkdecks,<br />
nach der Höhe von Beschichtungen an aufgehenden<br />
Bauteilen,<br />
nach Erfordernis <strong>und</strong> Inhalt eines Wartungsplanes,<br />
nach der Eignung verschiedener Beschichtungssysteme.<br />
Die Ausführungsvarianten <strong>und</strong> Beschichtungssysteme<br />
für Parkflächen hängen in entscheidendem<br />
Maße vom Konzept der Rissbeherrschung<br />
in den Stahlbeton- bzw. Spannbetonkonstruktionen<br />
ab. Daher wurden im neuen<br />
DBV-Merkblatt „Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen“<br />
entsprechende Entwurfsgr<strong>und</strong>sätze aufgenommen,<br />
die durch den Tragwerksplaner festzulegen<br />
sind. Folgende Entwurfsgr<strong>und</strong>sätze werden<br />
unterschieden:<br />
a) Vermeidung von Rissen in der befahrenen,<br />
chloridbeanspruchten Bauteilfläche durch<br />
die Festlegung von konstruktiven, betontechnischen<br />
<strong>und</strong> ausführungstechnischen Maßnahmen;<br />
b) Festlegung von Rissbreiten in der befahrenen<br />
Bauteilfläche, die die statische bzw.dynamische<br />
Rissüberbrückungsfähigkeit eines<br />
flächigen Oberflächenschutzsystems nach<br />
seinem Aufbringen nicht überschreiten;<br />
c) Festlegung von rechnerischen Rissbreiten in<br />
der befahrenen Bauteilfläche möglichst in<br />
definierten Bereichen, die mit im Entwurf<br />
vorgesehenen lokalen Maßnahmen nach<br />
ihrem Auftreten dauerhaft geschlossen bzw.<br />
abgedichtet werden.<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen 39
Kapitel 5<br />
Ausführungsvarianten für Parkdecks nach DBV-Merkblatt „Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen“<br />
40<br />
Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen<br />
Befahrene Parkfläche aus Stahlbeton- oder Spannbeton mit Instandhaltung<br />
bei Eintrag von Chloriden aus Taumitteln<br />
Variante 1<br />
Hohe Anforderungen an Dichte <strong>und</strong> Dicke der<br />
<strong>Beton</strong>deckung sowie zusätzliche Maßnahme<br />
Variante 1a<br />
Bauweisen mit Rissen<br />
Flächiger<br />
Oberflächenschutz<br />
XD3, XC3<br />
ggf. XF2<br />
WA<br />
cmin = 40 mm<br />
Ein Überblick über die Ausführungsvarianten ist<br />
im nachstehenden Bild dargestellt.<br />
Die 2. überarbeitete Ausgabe dieses Merkblatts<br />
wurde vom Arbeitskreis „Parkhäuser <strong>und</strong><br />
Tiefgaragen“ des Deutschen <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong>s<br />
E.V. unter Einbeziehung mehrerer<br />
Sachverständiger zu Schäden an <strong>Beton</strong>bauwerken<br />
<strong>und</strong> zu Oberflächenschutzsystemen<br />
über einen Zeitraum von 2 Jahren bearbeitet<br />
<strong>und</strong> im September 2010 veröffentlicht. Aufgr<strong>und</strong><br />
der umfassenden Beratung der Merk-<br />
Lokaler<br />
Schutz vor<br />
Chlorideindringen<br />
in<br />
Risse (z. B.<br />
Bandagen)<br />
XD3, XC4<br />
ggf. XF2 oder XF4<br />
WA<br />
cmin = 40 mm<br />
Variante 1b<br />
Rissvermeidende<br />
Bauweisen<br />
Variante 2<br />
Flächiger<br />
Oberflächenschutz<br />
Erweitertes<br />
Instandhaltungskonzept<br />
definierte Wartung,<br />
ggf. Instandsetzung<br />
(Wartungsplan erforderlich)<br />
Variante 2a<br />
Wartungsintervall<br />
mind.<br />
1mal jährlich<br />
XD1, XC3<br />
ggf. XF1<br />
WF<br />
cmin = 40 mm<br />
blattinhalte kann von einer sehr breiten Konsensfindung<br />
ausgegangen werden. Der DBV erhofft<br />
sich daher eine breite Akzeptanz der<br />
Merkblattinhalte bei allen an der Planung <strong>und</strong><br />
Ausführung von Parkbauten Beteiligten.<br />
Die Einführung dieses neuen Merkblatts in die<br />
Praxis wurde durch mehrere DBV-Arbeitstagungen<br />
zu „Parkhäusern <strong>und</strong> Tiefgaragen“ <strong>und</strong><br />
mit dem ergänzenden DBV-Heft 20 als Tagungsband<br />
unterstützt.<br />
Variante 2b<br />
Wartungsintervall<br />
mind.<br />
2mal jährlich<br />
XD1, XC3<br />
ggf. XF1<br />
WF<br />
cmin = 30 mm<br />
Variante 3<br />
Flächige<br />
Abdichtung<br />
nach<br />
DIN 18195-5<br />
oder OS 10<br />
mit<br />
Schutzschicht<br />
(z. B.<br />
Gussasphalt)<br />
XC3<br />
WF<br />
cmin = 20 mm
Bauen im Bestand <strong>und</strong><br />
<strong>Beton</strong>instandsetzung<br />
<strong>Beton</strong>instandsetzung<br />
Für den Schutz <strong>und</strong> die Instandsetzung von <strong>Beton</strong>bauwerken<br />
existieren in Deutschland derzeit<br />
mehrere Regelwerke. Die Situation ist noch<br />
immer geprägt vom Umbruch im Normungswesen,<br />
hervorgerufen durch die angestrebte europäische<br />
Harmonisierung in der Produktnormung.<br />
Dabei steht das über Jahrzehnte in<br />
Deutschland entwickelte Sicherheitsniveau für<br />
die Herstellung <strong>und</strong> Anwendung von Schutz<strong>und</strong><br />
Instandsetzungsprodukten einer „europäisch<br />
harmonisierten“ Produktnormen-Reihe gegenüber.<br />
Hintergr<strong>und</strong> ist das Bestreben der EU, durch<br />
die Einführung einheitlicher Produktnormen den<br />
freien Warenverkehr innerhalb des europäischen<br />
Binnenmarktes zu fördern. Für den Bereich<br />
des Bauwesens regelt die Bauproduktenrichtlinie<br />
sowohl das Inverkehrbringen als auch<br />
die Verwendung von Bauprodukten. Das Bauproduktengesetz<br />
enthält zudem die Forderung<br />
zur CE-Kennzeichnung von Bauprodukten, sobald<br />
für diese eine harmonisierte europäische<br />
Norm vorliegt.<br />
Seit dem 1. Januar 2009 gelten in Deutschland<br />
verbindlich die Teile 2 bis 7 der harmonisierten<br />
Normenreihe DIN EN 1504 „Produkte<br />
<strong>und</strong> Systeme für den Schutz <strong>und</strong> die Instandsetzung<br />
von <strong>Beton</strong>tragwerken“, nach der<br />
Schutz- <strong>und</strong> Instandsetzungsprodukte für <strong>Beton</strong>bauteile<br />
gemäß einer einheitlichen Normung<br />
hergestellt, geprüft <strong>und</strong> gehandelt werden. Die<br />
harmonisierte Normenreihe umfasst nahezu<br />
alle Bereiche des <strong>Beton</strong>schutzes sowie der <strong>Beton</strong>instandsetzung<br />
<strong>und</strong> führt zu einheitlichen<br />
Begriffen <strong>und</strong> Prüfverfahren. Damit verb<strong>und</strong>en<br />
ist auch in Deutschland seit Anfang 2009 die<br />
Verpflichtung, Instandsetzungsprodukte nach<br />
dem Durchlaufen eines Konformitätsnachweisverfahrens<br />
mit dem CE-Zeichen zu kennzeichnen.<br />
Die Umsetzung der übrigen vier von insgesamt<br />
zehn Normen dieser Reihe liegt im Ermessen<br />
des jeweiligen EU-Mitgliedsstaates <strong>und</strong> wurde<br />
für Deutschland angesichts vorhandener <strong>und</strong><br />
bewährter Regelungen nicht vollzogen. Bei der<br />
Schaffung der europäischen Produktnormen<br />
war man sich einig, gr<strong>und</strong>sätzlich ergänzende<br />
nationale Regelungen in den einzelnen Mitgliedsstaaten<br />
zuzulassen, die jedoch nicht im<br />
Widerspruch zur harmonisierten europäischen<br />
Normung stehen dürfen. Hierzulande sind dies<br />
z. B. die sogenannten Restnormen DIN V<br />
18026 für Oberflächenschutzsysteme <strong>und</strong><br />
DIN V 18028 für Rissfüllstoffe.<br />
In Deutschland betreffen die nationalen Regeln<br />
insbesondere die für den Einsatz im statisch<br />
relevanten Bereich vorgesehenen Instandsetzungsprodukte<br />
<strong>und</strong> -systeme. Die deutsche<br />
Bauaufsicht – verkörpert durch die ARGEBAU<br />
(Bauministerkonferenz) <strong>und</strong> das Deutsche Institut<br />
für <strong>Bautechnik</strong> (DIBt) – hat die Aufgabe,<br />
nur solche Bauprodukte im standsicherheitsrelevanten<br />
Bereich verwendbar zu machen, bei<br />
denen die Sicherheit im Interesse des Allgemeinwohls<br />
vorausgesetzt werden kann. Dabei<br />
ist neben der Standsicherheit auch die Verkehrssicherheit<br />
von zunehmender Bedeutung.<br />
Die der Bauaufsicht dafür zur Verfügung stehenden<br />
Instrumente sind zum einen die so genannte<br />
Bauregelliste <strong>und</strong> die Listen der Technischen<br />
Baubestimmungen (Ländersache), für<br />
die das Deutsche Institut für <strong>Bautechnik</strong> eine<br />
ständig aktualisierte Muster-Liste führt.<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Bauen im Bestand <strong>und</strong> <strong>Beton</strong>instandsetzung 41
Kapitel 6<br />
42<br />
Bauen im Bestand <strong>und</strong> <strong>Beton</strong>instandsetzung<br />
Trotz des Vollzuges der vorgeschriebenen Einbindung<br />
der EN 1504 in das deutsche Regelwerk<br />
schafft die gegenwärtige Situation keine<br />
ausreichende Sicherheit auf der Anwenderseite.<br />
Die Ursache liegt in erheblichen Defiziten<br />
der harmonisierten Normenreihe. Diese wurden<br />
nach Untersuchung des Teils 3 „Instandsetzung<br />
statisch <strong>und</strong> nicht statisch relevanter<br />
Bauteile“ von Gutachterseite (BAM Berlin <strong>und</strong><br />
RWTH Aachen) bestätigt. Im Vergleich zu den<br />
drei wichtigsten „Nationalen Regelwerken“, die<br />
den Sicherheitsstandard in Deutschland verkörpern<br />
(Instandsetzungsrichtlinie des DAfStb<br />
(<strong>Deutscher</strong> Ausschuss für Stahlbeton)), ZTV-<br />
ING (Zusätzliche technische Vertragsbedingungen<br />
für Ingenieurbauwerke) <strong>und</strong> ZTV-W (Zusätzliche<br />
technische Vertragsbedingungen für<br />
Wasserbauwerke), wurde festgestellt, dass die<br />
in der DIN EN 1504-3 geforderten Nachweise<br />
nicht ausreichen, um das in Deutschland geltende<br />
Sicherheitsniveau zu erreichen. DIN EN<br />
1504 umfasst nicht alle in Deutschland geforderten<br />
Qualitätsmaßstäbe <strong>und</strong> enthält eine<br />
Vielzahl technisch relevanter Abweichungen in<br />
den Leistungsmerkmalen.<br />
Für eine im November <strong>und</strong> Dezember 2010<br />
veranstaltete Arbeitstagungsreihe erstellte der<br />
DBV einen Tagungsband zum Thema, das DBV-<br />
Heft 19: „Schutz <strong>und</strong> Instandsetzung von <strong>Beton</strong>bauteilen<br />
– Aktuelle Regelwerke <strong>und</strong> Hinweise<br />
zum Stand der Technik“, welches Ende<br />
Oktober 2010 erschien <strong>und</strong> u. a. auf den Tagungen<br />
verteilt wurde.<br />
Überarbeitung der DAfStb-Richtlinie „Schutz <strong>und</strong><br />
Instandsetzung von <strong>Beton</strong>bauteilen“<br />
Die im Jahr 2001 veröffentlichte Richtlinie<br />
„Schutz <strong>und</strong> Instandsetzung von <strong>Beton</strong>bauteilen“<br />
des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton<br />
(DAfStb) ist einerseits an die aktuelle Normung<br />
anzupassen, z. B. an die DIN EN<br />
206-1/DIN 1045 in der Fassung 2001 bzw.<br />
2008. Die aktuelle Überarbeitung berücksichtigt<br />
darüber hinaus aber auch die weitergehenden<br />
Instandsetzungsprinzipien <strong>und</strong> Verfahren<br />
auf Basis der mittlerweile geltenden „harmonisierten“<br />
europäischen Norm EN 1504-9 (bzw.<br />
DIN EN 1504-9). Die vorgesehene Umbenennung<br />
der Instandsetzungsrichtlinie in „Instandhaltungsrichtlinie“<br />
dokumentiert das Ziel einer<br />
umfassenderen Richtlinie mit den Instandhaltungskomponenten<br />
Wartung, Inspektion, Instandsetzung<br />
<strong>und</strong> Verbesserung in Anlehnung<br />
an DIN 31051.<br />
Umfassender soll die Richtlinie auch durch die<br />
Ausdehnung auf die Belange aller bauaufsichtlichen<br />
Rechtsbereiche werden, d. h. neben dem<br />
Hochbau auch auf den Verkehrswegebau <strong>und</strong><br />
den Wasserwegebau.<br />
Als interne Gremien innerhalb des DBV unterstützen<br />
der Hauptausschuss Bauausführung<br />
(HABA) <strong>und</strong> der DBV-Arbeitskreis „Instandsetzung“<br />
die Formulierung von Inhalten zur Umsetzung<br />
dieser Ziele. Das Engagement des DBV in<br />
den DAfStb-Arbeitskreisen „Planung“ (Teil 1 der<br />
RL SIB) <strong>und</strong> „Ausführung“ (Teil 3 der RL SIB)<br />
wird ergänzt durch die Mitarbeit des DBV im<br />
europäischen Normenausschuss Bau (NABau)<br />
AA „Schutz, Instandsetzung <strong>und</strong> Verstärkung<br />
(Sp CEN/TC 104/SC 8)“.
Neben Festlegungen zur gr<strong>und</strong>sätzlichen Vorgehensweise<br />
bei der Instandhaltung sollen die<br />
Planungsgr<strong>und</strong>sätze für die <strong>Beton</strong>instandsetzung<br />
im Teil 1 der neuen Richtlinie stärker als<br />
bisher auf die Nutzungsdauer von <strong>Beton</strong>bauteilen<br />
<strong>und</strong> die erforderlichen Maßnahmen zur Instandhaltung<br />
ausgerichtet werden. Im Interesse<br />
seiner Mitglieder fordert der DBV die<br />
Formulierung praxisgerechter Regelungen, die<br />
eine sachk<strong>und</strong>ige Vorbereitung <strong>und</strong> Planung von<br />
Instandsetzungsarbeiten sicherstellen. Wichtige<br />
Voraussetzung ist die systematische Erfassung<br />
<strong>und</strong> Beurteilung des Ist-Zustandes als<br />
Planungsgr<strong>und</strong>lage. Weiterhin müssen Planer<br />
<strong>und</strong> Anwender für die Ausführung von <strong>Beton</strong>instandsetzungen<br />
am Markt auf verwendungssichere<br />
Bauprodukte zurückgreifen können.<br />
Die Anforderungen, die an Bauprodukte zu stellen<br />
sind, werden in Teil 2 „Anforderungen an<br />
Baustoffe“ der DAfStb-Richtlinie formuliert.<br />
Basis sind die Leistungsmerkmale von Produkten<br />
<strong>und</strong> Systemen nach der Normenreihe DIN<br />
EN 1504 „Produkte <strong>und</strong> Systeme für den<br />
Schutz <strong>und</strong> die Instandsetzung von <strong>Beton</strong>tragwerken“.<br />
Um das bisherige nationale Sicherheitsniveau<br />
für die Anwendung von Instandsetzungsprodukten<br />
sicherzustellen, setzt sich der<br />
DBV im Rahmen seiner Mitarbeit in den<br />
DAfStb-Arbeitskreisen <strong>und</strong> den übrigen Gremien<br />
nachdrücklich dafür ein, dass die in den<br />
europäischen Normen nicht enthaltenen Leistungsmerkmale<br />
ergänzt werden, ggf. national<br />
durch so genannte Restregelungen. Derzeit<br />
wird daran gearbeitet, auf europäischer Ebene<br />
die aus deutscher Sicht notwendigen Leistungsmerkmale<br />
zu ergänzen, um eine konsistente<br />
Regelwerkssituation zu schaffen. Bisher<br />
ist es leider noch nicht gelungen, dass die (von<br />
insbesondere öffentlichen Bauherren in ZTVen)<br />
vorgegebenen Anforderungen auch durch die<br />
am Markt verfügbaren Produkte vollständig erfüllt<br />
werden. Hier sieht der DBV einen besonderen<br />
Schwerpunkt seines Engagements.<br />
Im Teil 3 der Richtlinie, an dessen Überarbeitung<br />
der DBV maßgeblich beteiligt ist, sollen<br />
neben den bisherigen Aspekten „Anforderungen<br />
an die Betriebe <strong>und</strong> Überwachung der Ausführung“<br />
in Anlehnung an Teil 10 von EN 1504<br />
auch Aspekte der Bauausführung ergänzt werden.<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Bauen im Bestand <strong>und</strong> <strong>Beton</strong>instandsetzung 43
Kapitel 7<br />
44<br />
Verwendungssicherheit von Bauprodukten<br />
Verwendungssicherheit von Bauprodukten<br />
Auswirkungen der Bauproduktenverordnung als<br />
Novellierung der Bauprodukten-Richtlinie<br />
Die EU-Kommission verfolgt das wirtschaftspolitische<br />
Ziel, den Binnenmarkt für Produkte jeglicher<br />
Art zu öffnen <strong>und</strong> noch bestehende Handelshemmnisse<br />
in den einzelnen EU-Mitgliedsländern<br />
abzubauen. Hiervon sind auch die Bauprodukte<br />
betroffen.<br />
Maßgebend für deren „Inverkehrbringen“ war<br />
bislang die Bauproduktenrichtlinie aus dem<br />
Jahre 1988. Sie definiert sechs „wesentliche<br />
Anforderungen“ an Bauwerke, die auch von den<br />
Bauprodukten selbst erfüllt werden müssen.<br />
Diese betreffen u. a. die mechanische Festigkeit<br />
<strong>und</strong> Standsicherheit, den Brandschutz, die<br />
Gebrauchstauglichkeit, den Umweltschutz<br />
sowie die energetischen Eigenschaften. Die<br />
Produkteigenschaften werden über das CE-Zeichen<br />
dokumentiert.<br />
Exkurs: Zur Aussagekraft der CE-Kennzeichnung aus Verwendersicht<br />
Das bisherige System hat aus Sicht der Bauwirtschaft<br />
einen fairen Interessensausgleich<br />
zwischen Produkthersteller <strong>und</strong> -verwender (in<br />
der Regel die Unternehmen) sichergestellt. Die<br />
Politik der EU-Kommission läuft jedoch darauf<br />
hinaus, den Produktmarkt weiter zu liberalisieren<br />
<strong>und</strong> mehr Verantwortung für die Prüfung<br />
der Anwendbarkeit <strong>und</strong> der Gebrauchstauglichkeit<br />
von Bauprodukten auf den Verwender (die<br />
Bauunternehmen) zu übertragen. Dabei ist zu<br />
erwähnen, dass die Bauproduktenverordnung<br />
gegenüber der bisherigen Richtlinie einen deutlich<br />
höheren Stellenwert hat: ihr Text ist unverändert<br />
in die nationale Gesetzgebung zu übernehmen.<br />
Hierdurch sind die Rechtsgr<strong>und</strong>sätze<br />
bezüglich des „Inverkehrbringens“ von Bauprodukten<br />
in alle EU-Staaten identisch.<br />
Der potenzielle Verwender von Bauprodukten – also der Bauunternehmer – stellt sich vor dem dargestellten<br />
Hintergr<strong>und</strong> beim Blick auf die Lieferunterlagen oder die Angebote von Baustoffherstellern<br />
häufig die Frage, welchen Sinn es dann eigentlich hat, ein Bauprodukt mit einem „CE-Zeichen“<br />
zu versehen, wenn es nicht allgemein verwendbar ist? Zur Beantwortung dieser Frage ist ein kleiner<br />
Exkurs in die Realitäten innerhalb der Europäischen Union notwendig: Die CE-Kennzeichnung<br />
geht auf eine nachgewiesene Konformität (Erfüllung festgelegter Anforderungen) des Produkts mit<br />
einer harmonisierten europäischen Norm zurück. Das Prädikat „harmonisiert“ kennzeichnet dabei<br />
solche Normen, für die die Europäische Kommission dem Regelsetzer CEN (Europäisches Normungskomitee)<br />
ein definiertes Mandat erteilt hat. Zweck des Mandats ist es, eine in Europa einheitliche<br />
– also harmonisierte – Beurteilung von Produkten <strong>und</strong> damit den freien Warenverkehr innerhalb<br />
der EU zu ermöglichen.<br />
Kurz: Das CE-Kennzeichen bestätigt als eine Art „Marktbefähigungsnachweis“ nur, dass ein Produkt<br />
mit einer harmonisierten europäischen Produktnorm (kurz: hEN) im Einklang steht – aber nicht,<br />
dass es gr<strong>und</strong>sätzlich für spezielle Bauaufgaben geeignet ist oder unbedingt im Einzelfall verwendet<br />
werden kann. Die Verwendung ist eine Angelegenheit der Mitgliedsstaaten der EU, die jeweils<br />
individuelle Regelungen treffen können. Im Kapitel 6 wird dargestellt, welche Probleme beim Einsatz<br />
von Produkten entstehen können, die zwar mit einem CE-Zeichen gekennzeichnet werden, die<br />
aber nicht frei verwendet werden können.
Die Verordnung enthält für Verwender von Bauprodukten<br />
einige kritische Elemente, deren<br />
Auswirkung auf die Praxis auch von der Umsetzung<br />
der Verordnung in den Mitgliedsstaaten<br />
abhängt. Zu diesen kritischen Elementen gehören<br />
insbesondere die so genannten „<strong>Verein</strong>fachten<br />
Verfahren“ für die Leistungserklärung.<br />
Verschiedene Kategorien der Verwendbarkeit von Bauprodukten<br />
1<br />
Kategorien<br />
der Verwendbarkeit<br />
Fall 1<br />
Fall 2<br />
Fall 3<br />
2<br />
Erfüllung der<br />
nationalen<br />
Anforderungen<br />
vollständig<br />
erfüllt<br />
nur bedingt<br />
erfüllt<br />
nicht erfüllt<br />
Fall 1: Die CE-gekennzeichneten Produkte erfüllen<br />
vollständig die in Deutschland vorgegebenen<br />
Anforderungen <strong>und</strong> können ohne Einschränkungen<br />
verwendet werden.<br />
Fall 2: Die CE-gekennzeichneten Produkte erfüllen<br />
nur bedingt die in Deutschland vorgegebenen<br />
Anforderungen <strong>und</strong> können nur mit Einschränkungen<br />
verwendet werden.<br />
Fall 3: Die CE-gekennzeichneten Produkte erfüllen<br />
nicht die in Deutschland vorgegebenen<br />
Anforderungen <strong>und</strong> können nicht verwendet<br />
Unterschiedliche Fälle der Verwendbarkeit<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> dieser Unwägbarkeiten<br />
ist folgerichtig offen, wie Unternehmen zukünftig<br />
mit CE-gekennzeichneten Produkten umgehen<br />
werden. Hierbei sind drei gr<strong>und</strong>sätzliche<br />
Kategorien möglich, siehe Tabelle:<br />
3<br />
Verwendbarkeit der<br />
CE-gekennzeichneten Produkte<br />
in Deutschland<br />
ohne<br />
Einschränkungen<br />
nur mit Einschränkungen<br />
ohne besondere Nachweise keine<br />
Verwendung möglich<br />
4<br />
Beispiele für Produkte<br />
Zement,<br />
Gesteinskörnungen für<br />
<strong>Beton</strong> <strong>und</strong> Mörtel,<br />
Zusatzmittel für <strong>Beton</strong><br />
Glas<br />
tragende Fertigteile aus<br />
<strong>Beton</strong>,<br />
Produkte für die<br />
<strong>Beton</strong>instandsetzung<br />
werden, ohne dass besondere Nachweise geführt<br />
werden.<br />
Bei Fall 1 ist die Frage, ob die uneingeschränkte<br />
Verwendbarkeit durch die Bauaufsicht<br />
in Deutschland eineindeutig festgelegt<br />
wird <strong>und</strong> wie diese Produkte erkennbar werden.<br />
Eventuell ist hier ein Verwendbarkeitszeichen<br />
notwendig.<br />
Für die wahrscheinlich häufig auftretende Situation<br />
nach Fall 2, in der nationale Abweichungen<br />
bestehen, ist derzeit ungeklärt, wie<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Verwendungssicherheit von Bauprodukten 45
Kapitel 7<br />
46<br />
Verwendungssicherheit von Bauprodukten<br />
etwaige Einschränkungen festgestellt <strong>und</strong> insbesondere<br />
für den Verwender eindeutig kenntlich<br />
gemacht werden. Bisherige Regelungen<br />
über die Bauregelliste B, deren gr<strong>und</strong>sätzliche<br />
<strong>und</strong> produktspezifische Anlagen inklusive Verweisen<br />
auf die Listen der Technischen Baubestimmungen<br />
(siehe das Beispiel Glas nach EN<br />
Auszug aus der Bauregelliste B für Glas nach EN 572-9<br />
1. CE-Zeichen ➔ Bauregelliste B<br />
2. Baurregelliste B Teil 1 ➔ laufende Nummer für Bauprodukt<br />
572-9 in Bild 1) sind für den Verwender oft zu<br />
intransparent <strong>und</strong> sehr aufwändig, siehe Bild 2.<br />
In der ungünstigsten Situation, in der die Unbrauchbarkeit<br />
festgestellt wird (Fall 3) muss<br />
geklärt werden, wer diese Feststellung trifft<br />
<strong>und</strong> wie diese kenntlich gemacht werden soll.<br />
3. Anlage 01 zur laufenden Nummer ➔ Verweis Stufen <strong>und</strong> Klassen gemäß Liste der Technischen<br />
Baubestimmungen<br />
4. Liste der Technischen Baubestimmungen ➔ Verweis auf Bauregelliste A Teil 1 in der Anlage zur<br />
laufenden Nummer LTB<br />
5. Baurregelliste A Teil 1 ➔ laufende Nummer für Bauprodukt<br />
6. Anlage 11.5 zur laufenden Nummer in BRL A Teil 1 ➔ Übereinstimmungserklärung des<br />
Herstellers notwendig<br />
Notwendige Schritte zur Überprüfung der Verwendbarkeit von Glas nach EN 572-9
Für den bauordnungsrechtlichen Bereich wird<br />
diese Festlegung durch die Bauaufsicht in der<br />
Bauregelliste getroffen <strong>und</strong> auf das Erfordernis<br />
von allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen<br />
für die Verwendung hingewiesen. Jedoch werden<br />
betroffene Produkte nicht in diesem Sinne<br />
gekennzeichnet. Darüber hinaus ist die Verwendbarkeit<br />
im Sinne der Erfüllung privatrechtlicher<br />
Vorgaben (Werkvertragsrecht) hiervon<br />
nur mittelbar berührt.<br />
Als vorläufiges Fazit kann festgehalten werden,<br />
dass die Verwendungssicherheit von Bauprodukten<br />
nicht auf europäischer Ebene geregelt<br />
werden wird. Folglich sind nationale Systeme<br />
unabdingbar. In Gesprächen zwischen betroffenen<br />
Institutionen wurde zwar darüber beraten,<br />
nationale Verwendungsnormen für europäisch<br />
definierte Bauprodukte zu erarbeiten. Dies<br />
wäre jedoch nur im vorgenannten Fall 1 die folgerichtige<br />
Umsetzungsform. Bereits umgesetzt<br />
ist dieser Weg beispielsweise für Zemente<br />
nach EN 197 durch die Regelung ihrer Verwendung<br />
in DIN 1045-2.<br />
Dieser Ansatz führt also nur unter der Bedingung<br />
zum Erfolg, dass es sich bei den Unterschieden<br />
zwischen europäischer Definition der<br />
Eigenschaften <strong>und</strong> der nationalen Definition um<br />
reine „Sprachunterschiede“ handelt. Hierzu zählen<br />
beispielsweise unterschiedliche Bezeichnungen<br />
<strong>und</strong> Grenzen für Klassifizierungen (Beispiel:<br />
Dichteklassen).<br />
Problematisch wird es jedoch, wenn sich die<br />
europäische Definition der Leistungsfähigkeit<br />
an abweichenden physikalischen, mechanischen<br />
oder chemischen Eigenschaften orientiert. Ein<br />
Beispiel hierfür ist, wenn das Verhalten des<br />
Produkts unter Bewitterung bei unterschiedli-<br />
chen Konditionen ermittelt wird. In einer solchen<br />
Situation (Fall 2 oder Fall 3) wären zur<br />
Definition von Anwendungsregeln zunächst umfangreiche<br />
Gegenüberstellungen der Leistungsfähigkeiten<br />
notwendig, die jedoch aus Kostengründen<br />
häufig nicht vorgelegt werden können.<br />
Zusammenfassende Schlussfolgerungen<br />
Für die vorgenannten Fälle 2 <strong>und</strong> 3 sind somit<br />
Alternativen zu solchen Anwendungsregeln zu<br />
suchen. Dies können geeignete Ergänzungsregeln<br />
(„Restnormen“) zur Beschreibung weiterer,<br />
also über europäische Regelungen hinausgehender<br />
notwendiger Produkteigenschaften sein,<br />
wenn Bauprodukte in besonders abgrenzbaren<br />
Anwendungsbereichen verwendet werden sollen,<br />
siehe Kapitel 6. Hierzu zählen sicherlich<br />
alle Verwendungen in Bereichen, die bauordnungsrechtlich<br />
relevant sind. Solche Ergänzungsregeln<br />
müssen sich jedoch an den Hersteller<br />
der Bauprodukte richten <strong>und</strong> ihn in die<br />
Verantwortung nehmen.<br />
Ziel sollte somit ein System sein, in dem der<br />
Hersteller von Bauprodukten nach den nationalen<br />
Anforderungen im Sinne der zur Anwendung<br />
kommenden Verwendungsregeln produziert <strong>und</strong><br />
verantwortlich kennzeichnet. Die Bauunternehmen<br />
könnten dann mit Hilfe der in den Ergänzungsregelungen<br />
definierten Eigenschaften <strong>und</strong><br />
Kennzeichnungen sehr einfach die Produkte bei<br />
Bestellungen entsprechend der notwendigen<br />
Verwendung festlegen.<br />
Die Beratungen zur Umsetzung der Bauproduktenverordnung<br />
haben bereits im Jahr 2010 begonnen.<br />
Es ist daher zu empfehlen, sich auf die<br />
neue europäisch dominierte Situation einzustellen<br />
<strong>und</strong> vorzubereiten.<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Verwendungssicherheit von Bauprodukten 47
Kapitel 8<br />
48<br />
Bauberatung <strong>und</strong> Vermeidung von<br />
Schäden an Bauwerken<br />
Die DBV-Bauberatung – Kompetenz <strong>und</strong><br />
Erfahrung für Ihre Bauvorhaben<br />
Qualifizierte Sachverständige für <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong><br />
Stahlbeton<br />
Die DBV-Bauberatung wird insbesondere dann<br />
angesprochen, wenn bei der Planung, der Bauabwicklung<br />
oder bei der Abnahme fachlicher<br />
Fragen kontrovers diskutiert wird. In diesen<br />
Fällen stehen die DBV-Bauberater gerne telefonisch,<br />
mündlich auf der Baustelle oder mit<br />
einer schriftlichen Stellungnahme oder einem<br />
Gutachten beratend zur Stelle. Im Wesentlichen<br />
fokussieren sich die Beratungen auf einige<br />
wenige Schwerpunkte: Sichtbeton, Industrieböden,<br />
Weiße Wannen, Parkhäuser, Vermeidung<br />
von Rissen, <strong>Beton</strong>technologie. Mit dieser Nennung<br />
sind mehr als 90 % aller Beratungsaufgaben<br />
umrissen. Im Großen betrachtet geht es<br />
meist um Mängel, deren Vermeidung, Beurteilung<br />
<strong>und</strong> Beseitigung.<br />
Die Erfahrungen aus den Baustellenbesuchen<br />
<strong>und</strong> den vielfältigen Gesprächen der vergangenen<br />
Jahre wurden im DBV-Heft 16 „Typische<br />
Schäden im Stahlbetonbau – Vermeidung von<br />
Mängeln als Aufgabe der Bauleitung“ zusammengefasst.<br />
Zwölf Kapitel beschäftigen sich<br />
mit den am häufigsten vorkommenden Missverständnissen,<br />
Fehlern <strong>und</strong> Mängeln der Branche,<br />
z. B.: Mangelhafte Angaben in Schal- <strong>und</strong><br />
Bewehrungszeichnungen, ungenügende Kontrolle<br />
der Bewehrung auf den Baustellen, unzureichende<br />
<strong>Beton</strong>ierbarkeit von Bauteilen, falsches<br />
Bestellen <strong>und</strong> Annehmen von <strong>Beton</strong>, Verfehlen<br />
der Sichtbetonqualität, planerische <strong>und</strong> abwicklungstechnische<br />
Unkenntnis zur wasser<strong>und</strong>urchlässigen<br />
Bauweise <strong>und</strong> Missverständnisse<br />
bei der Beurteilung von Rissen.<br />
Bauberatung <strong>und</strong> Vermeidung von Schäden an Bauwerken<br />
Das DBV-Heft 16 diente im Berichtszeitraum<br />
auch als Gr<strong>und</strong>lage für insgesamt 15 gleichnamige<br />
DBV-Arbeitstagungen, die verteilt in der<br />
gesamten B<strong>und</strong>esrepublik in Ausbildungszentren<br />
des Baugewerbes stattfanden. Angesprochen<br />
wurden hier hauptsächlich Planer, Oberbauleiter,<br />
Bauüberwacher, Bauleiter <strong>und</strong><br />
Poliere. Darüber hinaus wurden die Themen in<br />
diversen Firmenschulungen bei Baufirmen <strong>und</strong><br />
Ingenieurbüros vorgetragen, so dass im Berichtszeitraum<br />
insgesamt gut 900 Personen<br />
zum Thema „Typische Mängel“ angesprochen<br />
werden konnten.<br />
Auf vier dieser immer wieder anzutreffenden<br />
Fehler soll hier eingegangen werden: Missverständnisse<br />
bei der Beurteilung von Rissen,<br />
Verfehlen der Sichtbetonqualität, hochwertige<br />
Nutzung von wasser<strong>und</strong>urchlässigen Kellergeschossen<br />
<strong>und</strong> mangelhafte <strong>Beton</strong>ierbarkeit.<br />
Rissbildung im Stahlbeton ist – solange man<br />
Vorspannung außer Betracht lässt – systembedingt<br />
unvermeidlich <strong>und</strong> folglich üblich. Dennoch<br />
kommt es häufig vor, dass man Risse vorschnell<br />
bemängelt <strong>und</strong> man sich deshalb auf<br />
den Baustellen streitet. Vom Gr<strong>und</strong>satz her ist<br />
es eine planerische Aufgabe, Risse zu vermeiden<br />
<strong>und</strong> zu beschränken. Hierzu sollte der verantwortliche<br />
Tragwerksplaner rissanfällige Konstruktionen<br />
vermeiden, ausreichend Fugen<br />
vorsehen, betontechnologische <strong>und</strong> ausführungstechnische<br />
Maßnahmen vorgeben <strong>und</strong> die<br />
Rissbreiten insbesondere für frühen <strong>und</strong> späten<br />
Zwang beschränken. Dennoch treten am<br />
Bauteil auch bei bester Planung <strong>und</strong> bester<br />
Bauausführung unvorhergesehene oder unvorhergesehen<br />
breite Risse auf, die gerügt <strong>und</strong><br />
heftig diskutiert werden. Die Bauberater beteiligen<br />
sich an diesen Gesprächen meist mode-
ierend <strong>und</strong> erläuternd, weil den am Bau Beteiligten<br />
vielfach erst verdeutlicht werden muss,<br />
dass Rissbreiten wie alle anderen messbaren<br />
technischen Größen keinen absoluten Wert besitzen,<br />
sondern einer statistischen Verteilung<br />
unterliegen. Deshalb darf nicht erwartet werden,<br />
dass alle Risse eines Bauteiles unter dem<br />
festgelegten, rechnerischen Wert der Rissbreite<br />
bleiben müssen. Hinzu kommt, dass mit abnehmender<br />
rechnerischer Rissbreite auch die<br />
Aussagewahrscheinlichkeit sinkt. Der rechnerisch<br />
festgelegte Grenzwert ist folglich nicht<br />
als absolute Obergrenze anzusehen, sondern<br />
lediglich als ein Maß, das mit einem bestimmten<br />
Quantilwert eintreffen wird. Auch ist vielen<br />
darüber hinaus nicht gegenwärtig, dass der<br />
Tragwerksplaner Risse planerisch nur im Verb<strong>und</strong>bereich<br />
Stahl/<strong>Beton</strong> begrenzt, d. h. die<br />
Risse an der <strong>Beton</strong>oberfläche können deshalb<br />
messbar größer als kalkuliert sein. Dass aus<br />
diesen Gründen – soweit man Chlorideinwirkung<br />
ausschließt – vereinzelt Risse ohne Herabsetzung<br />
der Dauerhaftigkeit oder der Gebrauchstauglichkeit<br />
durchaus 0,4 bis 0,5 mm<br />
breit werden dürfen, ohne rügfähig zu sein,<br />
muss vielfach auf den Baustellen erläutert <strong>und</strong><br />
diskutiert werden. Speziell bei wasser<strong>und</strong>urchlässigen<br />
Bauwerken ist den beteiligten Bauherren,<br />
Projektplanern <strong>und</strong> Ausführenden oft auch<br />
unbekannt, dass man nicht alle Risse vorhersagen<br />
bzw. berechnen kann <strong>und</strong>, dass man deshalb<br />
stets mit gelegentliche auftretenden breiteren<br />
aber auch mit unvorhergesehenen Rissen<br />
rechnen muss.<br />
Ein weiterer Punkt, bei dem die Bauberatung<br />
bisweilen helfen kann, betrifft betonkosmetische<br />
Nacharbeiten an hochwertigem Sichtbeton.<br />
Architekten <strong>und</strong> Planer verlangen heute<br />
vielfach Sichtbetonbauteile mit besonders<br />
hoher gestalterischer Bedeutung. Aus diesem<br />
Gr<strong>und</strong> wird dann die Sichtbetonklasse SB 4<br />
nach DBV-Merkblatt „Sichtbeton“ ausgeschrieben.<br />
Da man gelegentlich aber die Aufgabenstellung<br />
auch dadurch verschärft, dass man<br />
gleichzeitig im Leistungsverzeichnis betonkosmetische<br />
Maßnahmen untersagt, entstehen in<br />
der praktischen Bauabwicklung Konflikte. Als<br />
besonders problematisch haben sich insbesondere<br />
die Farbtongleichheit, die Ankerkonen <strong>und</strong><br />
die Arbeitsfugen von Ansichtsflächen herausgestellt.<br />
Selbst bei bester Planung, Arbeitsvorbereitung<br />
<strong>und</strong> Ausführung lassen sich gelegentliche<br />
oder der Wettersituation geschuldete<br />
Unzulänglichkeiten an diesen Merkmalen nicht<br />
vermeiden. Falls diese Mängel als optisch störend<br />
empf<strong>und</strong>en werden <strong>und</strong> falls man betonkosmetische<br />
Maßnahmen strikt verbietet, bliebe<br />
nichts Weiteres übrig, als solange rück<strong>und</strong><br />
neuzubauen bis die vertraglich geschuldete<br />
Qualität erreicht wird. Dieser Konflikt kann für<br />
beide Seiten, sowohl für den Auftraggeber als<br />
auch für den Auftragnehmer, zu einer außerordentlichen<br />
kostenmäßigen <strong>und</strong> terminlichen Belastung<br />
werden.<br />
Aus Sicht der Bauberatung muss man in solchen<br />
Fällen einwenden, dass erfahrungsgemäß<br />
betonkosmetische Maßnahmen im Sichtbetonbau<br />
gängig <strong>und</strong> üblich sind. Nur in den seltensten<br />
Fällen gelingt die Herstellung optisch hochwertiger<br />
Flächen in allen Teilen im ersten<br />
Anlauf vollständig. Allerdings kann man auch<br />
Auftraggeber oder Architekten verstehen, die<br />
eine hochwertige planerische <strong>und</strong> handwerkliche<br />
Leistung beauftragt haben <strong>und</strong> deshalb<br />
nicht feststellen möchten, dass in großem Umfang<br />
nachgebessert wird. Lösen lässt sich der<br />
Konflikt nur dadurch, dass der Auftraggeber<br />
nicht mehr starr betonkosmetische Maßnah-<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Bauberatung <strong>und</strong> Vermeidung von Schäden an Bauwerken 49
Kapitel 8<br />
50<br />
men untersagt, sondern sie innerhalb eines gewissen<br />
Umfanges <strong>und</strong> unter Auflagen, z. B.<br />
durch Begleitung von einem Fachmann, dem<br />
Anlegen von Probeflächen <strong>und</strong> deren Bemusterung,<br />
erlaubt.<br />
Im Jahr 2005 wurde die Fachwelt aufgeschreckt<br />
durch ein Urteil des Landgerichtes<br />
Berlin, das sich mit der hochwertigen Nutzung<br />
von Untergeschossen befasste. Die Kammer<br />
beanstandete u. a., dass das Bauunternehmen<br />
im Bauvertrag nicht ausdrücklich darauf hingewiesen<br />
hatte, dass nur eine untergeordnete<br />
Nutzung des Kellers möglich sei. Mit diesem<br />
Spruch des Gerichtes wurde ein weiteres Mal<br />
verdeutlicht, wozu Planer oder Unternehmer<br />
gegenüber einem baufachlich nicht ausgebildeten,<br />
durchschnittlichen Eigenheimerwerber verpflichtet<br />
sind. Kommen sie ihrer Beratungspflicht<br />
nicht nach, entstehen Haftungsrisiken.<br />
Um den Planern <strong>und</strong> Unternehmern hier Hilfsmittel<br />
in die Hand zu geben, erschien im Jahr<br />
2009 das DBV-Merkblatt „Hochwertige Nutzung<br />
von Untergeschossen – Bauphysik <strong>und</strong><br />
Raumklima“ in dem es insbesondere um diejenigen<br />
bauphysikalischen Randbedingungen geht,<br />
die es ermöglichen, dass in Kellerräumen<br />
nutzungsbedingt ein angemessenes Klima<br />
herrscht <strong>und</strong> z. B. keine übermäßige Feuchtigkeit<br />
anfällt. Das Problem feuchter Keller betrifft<br />
sowohl den Stahlbetonbau als auch den<br />
Mauerwerksbau unabhängig davon, ob eine<br />
weiße, schwarze oder braune Wanne hergestellt<br />
wird. In allen Fällen bleibt die Aufgabe, im<br />
Keller ein akzeptables Klima zu gewährleisten<br />
<strong>und</strong> insbesondere die dort entstehende oder<br />
anfallende feuchte Luft abzuführen. Abgestuft<br />
auf die Nutzungsverhältnisse sind Fenster, Lüftung,<br />
Heizung, Klimaanlage oder ähnliches an-<br />
Bauberatung <strong>und</strong> Vermeidung von Schäden an Bauwerken<br />
zuordnen. Auch ist der Auftraggeber oder Eigentümer<br />
darüber aufzuklären, wie er die Untergeschossräume<br />
später nutzen kann. Aus<br />
diesen Gründen bemüht sich die DBV-Bauberatung<br />
diese Erkenntnisse den Architekten, Planern<br />
<strong>und</strong> Baufirmen zu vermitteln. In keinem<br />
Fall sollte der Auftraggeber mit der Formulierung<br />
„wasser<strong>und</strong>urchlässige Bauweise“ oder<br />
ähnlich im Glauben gelassen werden, dass er<br />
unabhängig von den Baulichkeiten, der Heizung<br />
oder einer Klimatechnik frei ist, die Räume in<br />
jedweder Art <strong>und</strong> Weise ohne jedwede Einschränkung<br />
nutzen oder umbauen zu können.<br />
Es kommt darauf an, dass sowohl die Planer<br />
als auch die Ausführenden sich in der Verantwortung<br />
sehen, den Auftraggeber angemessen<br />
zu beraten. Da er üblicherweise über wenig<br />
bauphysikalische Fachkenntnisse verfügt, ist<br />
ihm gegenüber darzustellen, wie er das Untergeschoss<br />
in Abhängigkeit von den baulichen<br />
<strong>und</strong> haustechnischen Einrichtungen zukünftig<br />
problemlos nutzen kann. Unterlässt ein Planer<br />
oder die Baufirma eine solche Aufklärung des<br />
K<strong>und</strong>en, können später Haftungsfragen entstehen.<br />
Diese gilt es durch eine gute Beratung,<br />
die man zur Sicherheit auch dokumentieren<br />
sollte, rechtzeitig abzuwehren.<br />
Ein weiterer Typ von Mängeln, der im DBV-Heft<br />
16 beschrieben ist, ist die mangelhafte <strong>Beton</strong>ierbarkeit.<br />
Hierbei geht es darum, dass innerhalb<br />
der Stahlbetonkonstruktion stets ausreichend<br />
Raum für den <strong>Beton</strong> selbst aber auch<br />
für das Einbringen <strong>und</strong> Verdichten bleiben<br />
muss. Die Stahlbewehrung, sämtliche haustechnischen<br />
Einbauten, Fugenbänder etc. müssen<br />
genügend Platz in ihrer Umgebung aufweisen,<br />
damit ein sicheres <strong>Beton</strong>ieren immer<br />
gewährleistet ist. Leider sieht die Realität auf<br />
den Schal- <strong>und</strong> Bewehrungsplänen aber erst
echt auf den Baustellen anders aus. Filigrane<br />
Konstruktionen führen zu schmalen Querschnitten<br />
<strong>und</strong> relativ hohen Bewehrungsgraden. Darüber<br />
hinaus muss die Konstruktion oft genug<br />
auch haustechnische Installationen aufnehmen,<br />
was den verbleibenden Querschnitt weiter einengt.<br />
Da die Tragwerksplanung <strong>und</strong> die haustechnische<br />
Planung aber oft aus Zeit- oder<br />
Kostengründen nicht aufeinander abgestimmt<br />
sind, kommen separate <strong>und</strong> nicht miteinander<br />
koordinierte Schal-/Bewehrungspläne <strong>und</strong> Haustechnikpläne<br />
auf die Baustelle. Falls der Bauunternehmer<br />
in solchen Situationen keine Bedenken<br />
anmeldet <strong>und</strong> sich stattdessen bemüht, die<br />
Pläne vor Ort zu ändern <strong>und</strong> baubar zu gestalten,<br />
mag es zwar hilfreich für den Bauablauf<br />
sein, aber er selbst wird zum Planer, geht<br />
selbst ins Risiko <strong>und</strong> übernimmt damit Verantwortung<br />
für die Richtig- <strong>und</strong> Vollständigkeit<br />
einer im Gr<strong>und</strong>e doch ungenügenden Planung<br />
anderer. Gerade im Bereich von Öffnungen, Fugenbändern<br />
<strong>und</strong> haustechnischen oder bewehrungstechnisch<br />
komplizierten Durchdringungen<br />
werden beim örtlichen Anpassen der Pläne in<br />
der baustellenüblichen Eile oft die Vorschriften<br />
der <strong>Beton</strong>ierbarkeit übersehen. Als Folge davon<br />
entstehen unnötige Mängel z. B. in Form von<br />
ungenügenden Randabständen bei Einbauteilen,<br />
mangelhaftem Verb<strong>und</strong> der Bewehrung, Fehl<strong>und</strong><br />
Hohlstellen im Inneren des <strong>Beton</strong>s sowie<br />
an der Oberfläche, mangelhaftem Korrosionsschutz<br />
der Bewehrung, Wasserdurchlässigkeiten<br />
in Fugenbereichen <strong>und</strong> vielem mehr. In diversen<br />
Beratungen <strong>und</strong> mit Gutachten haben<br />
die DBV-Berater vielfach dazu beitragen können,<br />
dass Planer <strong>und</strong> Unternehmer Fehler vermeiden<br />
konnten, weil sie darauf bestanden<br />
haben, besser koordinierte Unterlagen für ihre<br />
Arbeit zu erhalten.<br />
Derzeit betreuen vier Bauberater die Bauberatungsgebiete<br />
Nord, Ost, Mitte/Südwest, Süd<br />
<strong>und</strong> West. Der Beratungsbedarf im Zeitraum<br />
2009/2010 ließ sich an über 700 Bauvorhaben<br />
festmachen. In r<strong>und</strong> der Hälfte der Fälle<br />
handelte es sich um umfangreiche Gerichtsgutachten,<br />
schriftliche Stellungnahmen oder Gutachten,<br />
für die Gebühren zu erheben waren.<br />
Bei den übrigen Beratungen ging es meist um<br />
die schriftliche Beantwortung von Routinefragen<br />
oder um die Lösung häufig vorkommender<br />
Probleme. Darüber hinaus wurde den Ratsuchenden<br />
in ungezählt vielen Telefongesprächen<br />
schnell <strong>und</strong> unbürokratisch geholfen. Folgende<br />
DBV-Bauberater stehen telefonisch <strong>und</strong> vor Ort<br />
auf den Baustellen zur Verfügung:<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Bauberatung <strong>und</strong> Vermeidung von Schäden an Bauwerken 51
Kapitel 8<br />
52<br />
Bauberatung Ost<br />
Dr.-Ing. Klaus-R. Goldammer,<br />
Leiter der Bauberatung<br />
Von der IHK zu Berlin öffentlich bestellter <strong>und</strong><br />
vereidigter Sachverständiger für Schäden an<br />
Bauwerken <strong>und</strong> Bauteilen aus <strong>Beton</strong>, Stahlbeton<br />
<strong>und</strong> Sichtbeton<br />
Kurfürstenstraße 129<br />
10785 Berlin<br />
Tel.: 030 236096-52<br />
Fax: 030 236096-46<br />
E-Mail: goldammer@betonverein.de<br />
Spezialgebiete: Sichtbeton, Rissbildung im<br />
Stahlbeton, Wasser<strong>und</strong>urchlässige Bauwerke<br />
aus <strong>Beton</strong>, <strong>Beton</strong>ieren im Winter, <strong>Beton</strong>instandsetzung,<br />
Toleranzen im Hochbau, Bergschäden,<br />
Technische Fragen der Vertragsabwicklung<br />
<strong>und</strong> -interpretation, innerbetriebliche<br />
Moderation<br />
Bauberatung <strong>und</strong> Vermeidung von Schäden an Bauwerken<br />
Bauberatung Mitte/Südwest<br />
Dipl.-Ing. Wolfgang Conrad<br />
Von der IHK Wiesbaden öffentlich bestellter <strong>und</strong><br />
vereidigter Sachverständiger für <strong>Beton</strong>technologie<br />
<strong>und</strong> <strong>Beton</strong>schäden<br />
Abraham-Lincoln-Straße 30<br />
65189 Wiesbaden<br />
Tel.: 0611 1403-13<br />
Fax: 0611 1403-29<br />
E-Mail: conrad@betonverein.de<br />
Spezialgebiete: Technische Vertragsinterpretation,<br />
Schiedsgerichtsordnung, Wasser<strong>und</strong>urchlässige<br />
Bauwerke aus <strong>Beton</strong>, Rissbildung im<br />
Stahlbeton, Sichtbeton, Unterwasserbeton,<br />
Maßtoleranzen, Nachbehandlung von <strong>Beton</strong>,<br />
Bautechnische Fragen zu Ingenieurbauwerken<br />
(U-Bahnbau, Trink- <strong>und</strong> Abwasser, Brücken,<br />
Parkdecks- <strong>und</strong> Tiefgaragen) Qualitätsmanagement,<br />
Projektmanagement, Bildung von Argen,<br />
Präqualifikation
Bauberatung Nord<br />
Dr.-Ing. Lutz Pisarsky<br />
Von der IHK zu Lübeck öffentlich bestellter <strong>und</strong><br />
vereidigter Sachverständiger für <strong>Beton</strong>schäden,<br />
Instandsetzung von <strong>Beton</strong>, Sichtbeton <strong>und</strong> WU-<br />
<strong>Beton</strong><br />
Schmiedeberg 1c<br />
22145 Stapelfeld<br />
Tel.: 040 548081-85<br />
Fax: 040 547662-87<br />
E-Mail: pisarsky@betonverein.de<br />
Spezialgebiete: Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen,<br />
Sichtbeton, Industrieböden, Wasser<strong>und</strong>urchlässige<br />
Konstruktionen aus <strong>Beton</strong>, Dauerhaftigkeit<br />
von <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> Stahlbetonbauteilen, Nachbehandlung<br />
von <strong>Beton</strong>, Rissbildung im <strong>Beton</strong> <strong>und</strong><br />
Füllen von Rissen, Instandsetzungskonzepte,<br />
Messung <strong>und</strong> Beurteilung der Dicke der <strong>Beton</strong>deckung,<br />
Toleranzen im Hochbau<br />
Bauberatung Süd<br />
Dipl.-Ing. Andreas Meier<br />
Von der IHK für München <strong>und</strong> Oberbayern öffentlich<br />
bestellter <strong>und</strong> vereidigter Sachverständiger<br />
für <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> Stahlbetonbau<br />
Beethovenstraße 8<br />
80336 München<br />
Tel.: 089 90387-27<br />
Fax: 089 90309-27<br />
E-Mail: a.meier@betonverein.de<br />
Spezialgebiete: Konstruktiver Ingenieurbau,<br />
Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen, Planung von wasser<strong>und</strong>urchlässigen<br />
Bauwerken aus <strong>Beton</strong>, Vermeidung<br />
<strong>und</strong> Beurteilung von Rissen im Stahlbetonbau,<br />
Standsicherheitsfragen im üblichen<br />
Hochbau, Tragwerksplanung <strong>und</strong> bauaufsichtliche<br />
Prüfung, <strong>Beton</strong>deckung <strong>und</strong> Bewehrung,<br />
Abstandhalter, Besonderheiten bei Expositionsklassen<br />
Aktuelle Hinweise zu den Bauberatern <strong>und</strong><br />
deren Spezialgebiete können unter der Internetseite<br />
www.betonverein.de abgerufen werden.<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Bauberatung <strong>und</strong> Vermeidung von Schäden an Bauwerken 53
Kapitel 8 Bauberatungsgebiet<br />
Nord<br />
Bauberatungsgebiet<br />
West<br />
Bauberatungsgebiet<br />
Mitte/Südwest<br />
54<br />
Bauberatung West<br />
Seit Ausscheiden des bis 2006 tätigen Bauberaters West wird das DBV-Bauberatergebiet West von den beiden<br />
Bauberatern Nord <strong>und</strong> Mitte/Südwest betreut. Es ergibt sich deshalb ab dem 1. Januar 2007 bis auf weiteres fol-<br />
gende kommissarische Aufteilung (siehe auch Karte oben): Die nördlichen PLZ-Gebiete 32, 33, 37, 44 bis 49 <strong>und</strong><br />
59 des bisherigen Gebietes West hat der Bauberater des Gebietes Nord, Herr Dr.-Ing. Lutz Pisarsky, übernom-<br />
men. Die südlichen PLZ-Gebiete 40 bis 42, 50 bis 54 <strong>und</strong> 56 bis 59 <strong>und</strong> der Raum Kassel (PLZ-Gebiet 34) wer-<br />
den von Herrn Dipl.-Ing. Wolfgang Conrad, Bauberater des Gebietes Mitte/Südwest, betreut.<br />
Für 2011 ist die Wiederbesetzung des Gebiets mit einem weiteren Bauberater vorgesehen.<br />
Bauberatung <strong>und</strong> Vermeidung von Schäden an Bauwerken<br />
Bauberatungsgebiet<br />
Ost<br />
Bauberatungsgebiet<br />
Süd
Boden- <strong>und</strong> Gewässerschutz sowie<br />
Kreislaufabfallwirtschaft<br />
Umwelt<br />
Bauprozesse stellen einen Eingriff in die Umwelt<br />
dar. Regelmäßig sind bei Bauvorhaben<br />
Böden auszuheben <strong>und</strong> Baustoffe einzubringen.<br />
Daraus ergeben sich Schnittstellen zwischen<br />
dem Bau- <strong>und</strong> dem Umweltrecht. Im Umweltausschuss,<br />
einem Gemeinschaftsgremium des<br />
Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie<br />
e.V. <strong>und</strong> des Deutschen <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<br />
<strong>Verein</strong>s E.V., werden gesetzliche Regelungsvorhaben<br />
an dieser Schnittstelle begleitet. Im<br />
Fokus stehen Regelungen zum Boden- <strong>und</strong> Gewässerschutz,<br />
zur Umweltverträglichkeit von<br />
Bauprodukten <strong>und</strong> zum Umgang mit Bauabfällen.<br />
Umweltgesetzbuch<br />
Am 1. Februar 2009 erklärt der damalige B<strong>und</strong>esumweltminister<br />
Gabriel auch den zweiten<br />
Versuch für gescheitert, das zersplitterte deutsche<br />
Umweltrecht in einem übergreifenden Gesetz,<br />
dem Umweltgesetzbuch, zusammenzufassen.<br />
Gr<strong>und</strong> für das erneute Scheitern war,<br />
dass die integrierte Vorhabengenehmigung, mit<br />
der alle Umweltbelange eines Bauvorhabens in<br />
einem Genehmigungsverfahren hätten gebündelt<br />
werden sollen, nicht zu den erwarteten<br />
<strong>Verein</strong>fachungen geführt hätte. Zudem wollte<br />
das B<strong>und</strong>esumweltministerium das Umweltgesetzbuch<br />
dazu nutzen, Verschärfungen im Umweltrecht<br />
vorzunehmen. Seitens der Bauindustrie<br />
wurden insbesondere die vorgesehenen<br />
Verschärfungen im Wasserrecht (UGB Buch II)<br />
abgelehnt.<br />
Wasserhaushaltsgesetz<br />
Nur drei Tage nach dem Scheitern des Umweltgesetzbuches<br />
legte das B<strong>und</strong>esumweltministerium<br />
dem B<strong>und</strong>eskabinett die Novellen des<br />
B<strong>und</strong>esnaturschutzgesetzes <strong>und</strong> des Wasserhaushaltsgesetzes<br />
zur Verabschiedung vor. Da<br />
beide Novellen 1:1 aus dem Umweltgesetzbuch<br />
entnommen wurden, haben auch wir unsere<br />
Kritikpunkte unverändert aufrecht erhalten.<br />
Hauptkritikpunkte waren die vorgesehene Erweiterung<br />
der wasserrechtlich genehmigungspflichtigen<br />
Tatbestände <strong>und</strong> die Verrechtlichung<br />
der Geringfügigkeitsschwellenwerte. Mit Stellungnahmen<br />
an die Entscheider im B<strong>und</strong>esministerium<br />
für Wirtschaft, im B<strong>und</strong>esministerium<br />
für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung <strong>und</strong><br />
im B<strong>und</strong>eskanzleramt gelang es uns, die Beschlussfassung<br />
zum Wasserrecht kurzfristig<br />
von der Tagesordnung des B<strong>und</strong>eskabinetts zu<br />
nehmen. Im Verb<strong>und</strong> mit Partnern wie dem<br />
B<strong>und</strong>esverband der Deutschen Industrie haben<br />
wir dann erhebliche Anstrengungen unternommen,<br />
die für die Bauindustrie ungünstigen Regelungen<br />
zu Fall zu bringen. Unsere Aktivitäten<br />
waren erfolgreich <strong>und</strong> haben dazu geführt,<br />
dass sich der B<strong>und</strong>esrat in r<strong>und</strong> 20 wichtigen<br />
Punkten gegen die erste Entscheidung des<br />
B<strong>und</strong>estages positionierte.<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Boden- <strong>und</strong> Gewässerschutz sowie Kreislaufabfallwirtschaft 55
Kapitel 9<br />
Gr<strong>und</strong>wasserfassung, Wasserschloss Reisach, Mangfalltal<br />
56<br />
Die am 6. August 2009 im B<strong>und</strong>esgesetzblatt<br />
verkündete Fassung des Wasserhaushaltsgesetzes<br />
enthält daher eine Vielzahl der von uns<br />
geforderten Änderungen. Insbesondere ist es<br />
gelungen, den § 48, mit dem die Geringfügigkeitsschwellenwerte<br />
verrechtlicht <strong>und</strong> der Ort<br />
ihrer Beurteilung in die Bodenzone verlegt werden<br />
sollte, maßgeblich zu verbessern:<br />
„§ 48 (1) Eine Erlaubnis für das Einleiten <strong>und</strong><br />
Einbringen von Stoffen in das Gr<strong>und</strong>wasser darf<br />
nur erteilt werden, wenn eine nachteilige Veränderung<br />
der Wasserbeschaffenheit nicht zu<br />
besorgen ist. Durch Rechtverordnung … kann<br />
auch festgelegt werden, unter welchen Voraussetzungen<br />
die Anforderungen nach Satz 1, insbesondere<br />
im Hinblick auf die Begrenzung des<br />
Eintrags von Schadstoffen, als erfüllt gilt. Die<br />
Verordnung bedarf der Zustimmung des B<strong>und</strong>estages.<br />
…“<br />
Boden- <strong>und</strong> Gewässerschutz sowie Kreislaufabfallwirtschaft<br />
Die Geringfügigkeitsschwellenwerte sind damit<br />
ebenso wie der Ort der Beurteilung nicht im<br />
Wasserhaushaltsgesetz, das am 1. März<br />
2010 in Kraft getreten ist, verankert.<br />
Gr<strong>und</strong>wasserverordnung<br />
Die im Wasserhaushaltsgesetz verhinderten<br />
Regelungen sollten nach den Vorstellungen des<br />
B<strong>und</strong>esumweltministeriums 1:1 in die neue<br />
Gr<strong>und</strong>wasserverordnung einfließen, mit der bis<br />
zum Dezember 2010 die europäische Gr<strong>und</strong>wasserrichtlinie<br />
umzusetzen ist. Für uns bedeutete<br />
das lediglich den Wechsel der „Überschrift“,<br />
denn inhaltlich ging es – nun im<br />
Rahmen der Gr<strong>und</strong>wasserverordnung – wieder<br />
darum, die Verrechtlichung der Geringfügigkeitsschwellen<br />
<strong>und</strong> des Ortes, an dem sie einzuhalten<br />
sind, zu verhindern bzw. bauverträglich<br />
zu gestalten.<br />
Gemeinsam mit der Baustoffindustrie <strong>und</strong> dem<br />
B<strong>und</strong>esverband der Deutschen Industrie hat<br />
sich die Bauindustrie an die Ministerpräsidenten<br />
sowie die Wirtschafts-, Umwelt- <strong>und</strong> „Bau“-<br />
Minister der Länder gewandt, um auf die katastrophalen<br />
Folgen hinzuweisen, die zu erwarten<br />
wären, wenn die Geringfügigkeitsschwellenwerte<br />
bereits im Sickerwasser, d. h. innerhalb der<br />
Bodenzone vor dem Eintritt ins Gr<strong>und</strong>wasser,<br />
eingehalten werden müssten. Da die Geringfügigkeitsschwellenwerte<br />
nahe an der jeweiligen<br />
Nachweisgrenze der zu untersuchenden anorganischen<br />
<strong>und</strong> organischen Parameter liegen,<br />
würde die Bewertung eines Eluats aus Baustoffen<br />
(z. B. <strong>Beton</strong>) oder mineralischen Abfällen<br />
regelmäßig dazu führen, dass die Anforderungen<br />
nicht eingehalten werden. Der Einsatz bewährter<br />
Baustoffe <strong>und</strong> Bauweisen würde damit<br />
weitestgehend ausgeschlossen. In industriesei-
tig organisierten Workshops wurden den politischen<br />
Entscheidern die zu erwartenden Auswirkungen<br />
vor Augen geführt. Mit zwei Gutachten,<br />
einem technischen <strong>und</strong> einem, das die verfassungsrechtliche<br />
Seite behandelt, wurde parallel<br />
die fachliche <strong>und</strong> juristische Fragwürdigkeit der<br />
Geringfügigkeitsschwellenwerte <strong>und</strong> des Umgangs<br />
mit ihnen herausgearbeitet.<br />
Die andauernde <strong>und</strong> massive Kritik der Bauindustrie<br />
<strong>und</strong> anderer Industriezweige zeigte<br />
Wirkung. Nach mehr als zwei Jahren, in denen<br />
das B<strong>und</strong>esumweltministerium unverdrossen<br />
an der ersten Fassung der Gr<strong>und</strong>wasserverordnung<br />
gearbeitet hatte, legte es im Juli<br />
2010 überraschend eine komplett neue zweite<br />
Fassung vor, die im Wesentlichen einer<br />
1:1-Umsetzung der europäischen Gr<strong>und</strong>wasserrichtlinie<br />
entsprach. Die Bauindustrie war<br />
ebenso wie andere Industriezweige erleichtert<br />
über diesen Kurswechsel. Mit der 1:1-Umsetzung<br />
ist verb<strong>und</strong>en, dass lediglich zehn sogenannte<br />
Umweltqualitätsnormen Eingang in die<br />
Verordnung gef<strong>und</strong>en haben, nicht aber die<br />
r<strong>und</strong> 100 entwickelten bzw. die 46 zunächst<br />
daraus ausgewählten Geringfügigkeitsschwellenwerte.<br />
Auch der Ort der Beurteilung ist<br />
damit im Gr<strong>und</strong>wasser <strong>und</strong> nicht bereits im<br />
Sickerwassertropfen in der Bodenzone festgelegt.<br />
Das Bauen im Gr<strong>und</strong>wasser bleibt daher<br />
wie bisher möglich <strong>und</strong> auch der Baustoffeinsatz<br />
in der Bodenzone ist keinen überzogenen<br />
Anforderungen unterworfen.<br />
Weiterhin ist es gelungen, zwei relevante Abweichungen<br />
gegenüber der europäischen<br />
Gr<strong>und</strong>wasserrichtline zu korrigieren. Mit Unterstützung<br />
des B<strong>und</strong>esrates, der sich damit<br />
sogar gegen die Empfehlungen seines federführenden<br />
Fachausschusses stellte, wurde einer-<br />
seits eine ergänzende Öffnungsklausel wieder<br />
gestrichen, die es ermöglicht hätte, die Geringfügigkeitsschwellenwerte<br />
nachträglich als Anhang<br />
zur Verordnung festzuschreiben. Andererseits<br />
wurden die Parameter Chlorid <strong>und</strong> Sulfat<br />
lediglich als Indikatorwerte verankert. Wären<br />
sie wie vom B<strong>und</strong>esumweltministerium vorgesehen<br />
als Grenzwerte festgelegt worden, hätten<br />
sich erhebliche negative Konsequenzen für<br />
die Verwertung mineralischer Abfälle ergeben.<br />
Die Gr<strong>und</strong>wasserverordnung, die durch intensive<br />
Zusammenarbeit zahlreicher Verbände <strong>und</strong><br />
die tatkräftige Unterstützung hochkarätiger<br />
Unternehmensvertreter der Bauindustrie weitgehend<br />
„entschärft“ werden konnte, ist am<br />
16. November 2010 in Kraft getreten.<br />
Errichtung dichtender Schlitzwände im Gr<strong>und</strong>wasser<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Boden- <strong>und</strong> Gewässerschutz sowie Kreislaufabfallwirtschaft 57
Kapitel 9<br />
58<br />
Trinkwasser-Hochzonenbehälter,<br />
Forstenrieder Park<br />
Verordnung zum Schutz der<br />
Oberflächengewässer<br />
Aus Sicht des B<strong>und</strong>esumweltministeriums mag<br />
es folgerichtig sein, alle Regelungen mit Bezug<br />
zum Boden- <strong>und</strong> Gewässerschutz auf eine einheitliche<br />
fachliche Gr<strong>und</strong>lage zu stellen. Sicher<br />
würde die Industrie diesen Ansatz mittragen,<br />
wenn die Geringfügigkeitsschwellenwerte angemessen<br />
ausgefallen wären <strong>und</strong> auch tatsächlich<br />
nur als Immissions- nicht aber auch als Emissionswerte<br />
verwendet würden. Beim Entwurf der<br />
Verordnung zum Schutz der Oberflächengewässer<br />
vom 1. August 2010 sind jedoch beide<br />
Problematiken erneut Gegenstand gesetzlicher<br />
Regelungen.<br />
Die Verordnung legt fest, die unterschiedlichen<br />
Oberflächengewässer in Gewässertypen zu kategorisieren<br />
<strong>und</strong> entsprechend ihrer Region sowohl<br />
hinsichtlich ihres ökologischen Zustands<br />
<strong>und</strong> Potenzials als auch hinsichtlich ihres chemischen<br />
Zustandes einzustufen. Die Einstufung<br />
des chemischen Zustands wird anhand von<br />
Umweltqualitätsnormen – in Deutschland damit<br />
auf Basis der Geringfügigkeitsschwellenwerte –<br />
vorgenommen, wobei die Beurteilung der Mes-<br />
Boden- <strong>und</strong> Gewässerschutz sowie Kreislaufabfallwirtschaft<br />
sungen im Hinblick auf Höchstwerte <strong>und</strong> arithmetische<br />
Jahresdurchschnittswerte erfolgt.<br />
Für die Bauindustrie ist die Verordnung zum<br />
Schutz von Oberflächengewässern zunächst<br />
kaum von Bedeutung, da die Ersterfassung <strong>und</strong><br />
die Ersteinstufung der Gewässer einige Jahre<br />
in Anspruch nehmen wird. Danach wird sie jedoch<br />
Geltung entfalten, denn sie basiert auf<br />
dem Gr<strong>und</strong>satz, dass keine Verschlechterung<br />
des Gewässerzustandes eintreten darf <strong>und</strong> bei<br />
bereits vorliegendem mäßigem oder schlechtem<br />
Zustand eine Trendumkehr einzuleiten ist.<br />
Spätestens dann können Probleme mit der Verordnung<br />
entstehen. Denn mit der Trendumkehr<br />
ist verb<strong>und</strong>en, dass Einleitungen in Oberflächengewässer,<br />
beispielsweise aus der Baugrubenentwässerung<br />
oder der Gr<strong>und</strong>wasserabsenkung,<br />
die Geringfügigkeitsschwellenwerte<br />
einhalten müssen, die dadurch auch in dieser<br />
Verordnung als Emissionswerte angesetzt werden.<br />
Wir haben den Entwurf der Verordnung entsprechend<br />
unserer Gr<strong>und</strong>satzposition, die Geringfügigkeitsschwellenwerte<br />
nicht zu verrechtlichen<br />
<strong>und</strong> nicht als Emissionswerte<br />
heranzuziehen, ablehnend kommentiert.<br />
Trinkwasserverordnung<br />
Einer der wesentlichen Kritikpunkte an den Geringfügigkeitsschwellenwerten<br />
ist, dass diese<br />
teilweise niedriger liegen, als die Grenzwerte<br />
der Trinkwasserverordnung. Das bedeutet,<br />
dass an Eluate aus Baustoffen höhere Anforderungen<br />
gestellt werden als an Trinkwasser. Umgekehrt<br />
formuliert: Selbst Trinkwasser hält die<br />
Geringfügigkeitsschwellenwerte nicht ein <strong>und</strong><br />
würde damit einen Gr<strong>und</strong>wasserschaden auslö-
sen, wenn es ins Gr<strong>und</strong>wasser gelangt. Dieser<br />
Punkt mag verdeutlichen, dass der Vorsorgeansatz<br />
mit dem Gr<strong>und</strong>lagenkonzept deutlich überstrapaziert<br />
wird.<br />
Mit besonderem Interesse haben wir daher die<br />
Novelle der Trinkwasserverordnung verfolgt, die<br />
im März 2010 in das EU-Notifizierungsverfahren<br />
gegeben wurde. Mit Erstaunen haben wir<br />
festgestellt, dass die Novelle der Trinkwasserverordnung<br />
weder hinsichtlich des Parameterumfangs<br />
noch hinsichtlich der Grenzwerte Erweiterungen<br />
<strong>und</strong> Verschärfungen unter<br />
Bezugnahme auf die Geringfügigkeitsschwellenwerte<br />
vornimmt. Eine mögliche Ursache hierfür<br />
mag darin liegen, dass bislang wohl nur das<br />
B<strong>und</strong>esumweltministerium von den Geringfügigkeitsschwellenwerten<br />
überzeugt ist, das für die<br />
Trinkwasserverordnung zuständige B<strong>und</strong>esministerium<br />
für Ges<strong>und</strong>heit jedoch offensichtlich<br />
nicht.<br />
Die im November 2010 vom B<strong>und</strong>esrat beschlossene<br />
Novelle der Trinkwasserverordnung<br />
ist daher auch weiterhin dazu geeignet, das<br />
B<strong>und</strong>esumweltministerium aufzufordern, die<br />
Geringfügigkeitsschwellenwerte zu überarbeiten<br />
bzw. das Gr<strong>und</strong>lagenkonzept aufzugeben.<br />
Ersatzbaustoffverordnung <strong>und</strong><br />
B<strong>und</strong>esbodenschutzverordnung<br />
Mit unserem Erfolg bei der Gr<strong>und</strong>wasserverordnung<br />
haben wir dazu beigetragen, dass das<br />
B<strong>und</strong>esumweltministerium sein Gr<strong>und</strong>lagenkonzept<br />
zur Beurteilung der Umweltverträglichkeit<br />
von Stoffen im Kontakt mit Boden <strong>und</strong> Oberflächen-<br />
bzw. Gr<strong>und</strong>wasser bisher nicht umsetzen<br />
konnte. Hierfür hätten die Geringfügigkeitsschwellenwerte<br />
<strong>und</strong> der Ort, an dem sie einzu-<br />
halten sind, rechtsverbindlich in das Wasserhaushaltsgesetz<br />
oder die Gr<strong>und</strong>wasserverordnung<br />
aufgenommen werden müssen.<br />
Dies hat jedoch Auswirkungen auf weitere gesetzliche<br />
Regelungen, deren Erarbeitung das<br />
B<strong>und</strong>esumweltministerium parallel zur Entwicklung<br />
der wasserrechtichen Vorgaben seit 2005<br />
betreibt. Für den Baubereich sind hier insbesondere<br />
die Ersatzbaustoffverordnung <strong>und</strong> die<br />
B<strong>und</strong>esbodenschutzverordnung zu nennen. Mit<br />
den beiden Verordnungen soll die Verwertung<br />
mineralischer Abfälle, industrieller Nebenprodukte<br />
<strong>und</strong> Böden zukünftig b<strong>und</strong>eseinheitlich<br />
geregelt werden. Zu den fachlichen Gr<strong>und</strong>lagen<br />
der beiden Verordnungen zählt neben Ergebnissen<br />
des BMBF-Verb<strong>und</strong>forschungsvorhabens<br />
„Sickerwasserprognose“ insbesondere das<br />
Gr<strong>und</strong>lagenkonzept (Geringfügigkeitsschwellenwerte;<br />
Ort ihrer Beurteilung unterhalb des eingebauten<br />
Materials). Auf dieser Basis wurden<br />
sogenannte Materialwerte für Eluate aus Baustoffen<br />
abgeleitet, bei deren Einhaltung im<br />
Rahmen des Säulenversuchs sichergestellt sein<br />
soll, dass die Geringfügigkeitsschwellenwerte<br />
bereits im Sickerwassertropfen eingehalten<br />
sind. Ergänzt wird dieser Ansatz in der Ersatzbaustoffverordnung<br />
durch stoffspezifische Einbauszenarien<br />
bei der Verwertung mineralischer<br />
Verfüllung von Abgrabungen<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Boden- <strong>und</strong> Gewässerschutz sowie Kreislaufabfallwirtschaft 59
Kapitel 9<br />
60<br />
Abfälle in technischen Bauwerken. In der überarbeiteten<br />
B<strong>und</strong>esbodenschutzverordnung wird<br />
die Verwertung von Böden in bodenähnlichen<br />
Anwendungen neu geregelt. Von besonderer<br />
Relevanz ist, dass die Verfüllung von Abgrabungen<br />
zukünftig nur noch mit Bodenmaterial bester,<br />
kaum vorzufindender Qualität möglich sein<br />
soll. Soweit zur Verfüllung von Tagebaurestlöchern<br />
wie bisher andere mineralische Abfälle<br />
eingesetzt werden sollen, verfolgt das B<strong>und</strong>esumweltministerium<br />
das Ziel, hierfür einen Deponiebetrieb<br />
im Verfüllbereich einzurichten.<br />
Im Herbst 2007 legte das B<strong>und</strong>esumweltministerium<br />
die ersten Arbeitsentwürfe der beiden<br />
Verordnungen vor, die gemeinsam mit der<br />
Gr<strong>und</strong>wasserverordnung (erste Fassung) als<br />
Artikelverordnung hätten verabschiedet werden<br />
sollen. Aufgr<strong>und</strong> der inhaltlichen Reduzierung<br />
auf die europäischen Vorgaben ist die verabschiedete<br />
Gr<strong>und</strong>wasserverordnung nun jedoch<br />
nicht mehr als elementare Gr<strong>und</strong>lage für die<br />
beiden Verordnungen geeignet.<br />
Diese Entwicklung hat auch für die Bauindustrie<br />
Licht- <strong>und</strong> Schattenseiten. Nachdem die LAGA<br />
Mitteilung 20 offiziell nicht mehr als normkonkretisierende<br />
Verwaltungsvorschrift herangezogen<br />
werden kann (BVG Urteil 2005), kann die<br />
Verwertung mineralischer Abfälle nur noch im<br />
Einzelfall rechtssicher geregelt werden. Es war<br />
<strong>und</strong> ist daher ein Wunsch der Branche, dass<br />
b<strong>und</strong>eseinheitliche Regelungen geschaffen werden,<br />
um mit vereinfachten Verfahren die erforderliche<br />
Rechtssicherheit beim Umgang mit<br />
mineralischen Abfällen b<strong>und</strong>esweit zu erreichen.<br />
Jedoch wird dieses Ziel nicht um jeden<br />
Preis verfolgt, wie der Umweltausschuss erneut<br />
auf seiner Sitzung im November 2010 beschlossen<br />
hat. Denn es ist absehbar, dass auf<br />
Boden- <strong>und</strong> Gewässerschutz sowie Kreislaufabfallwirtschaft<br />
der Basis des Gr<strong>und</strong>lagenkonzepts keine Verwertungsregeln<br />
entstehen können, mit denen<br />
eine Verwertung auf bisher üblichem Niveau<br />
(89 %) erfolgen könnte. Bereits in 2008 haben<br />
wir auf Basis von Vergleichsuntersuchungen<br />
abgeschätzt, dass mit den geplanten Regelungen<br />
der Ersatzbaustoff- <strong>und</strong> der B<strong>und</strong>esbodenschutzverordnung<br />
bis zu 50 % der jährlich<br />
r<strong>und</strong> 230 Mio. t anfallenden mineralischen Abfälle<br />
zukünftig nicht mehr verwertet werden<br />
können sondern deponiert werden müssen. Gemeinsam<br />
mit anderen Verbänden der Bauwirtschaft<br />
haben wir uns beim B<strong>und</strong>esministerium<br />
für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung dafür<br />
eingesetzt, ein Forschungsvorhaben durchzuführen,<br />
um die Auswirkungen des Gr<strong>und</strong>lagenkonzepts<br />
(Geringfügigkeitsschwellenwerte <strong>und</strong><br />
Ort der Beurteilung) wissenschaftlich nachzuweisen.<br />
Die von Prognos durchgeführte <strong>und</strong><br />
Mitte 2010 veröffentlichte Studie bestätigte<br />
unsere Abschätzungen in vollem Umfang: Es ist<br />
davon auszugehen, dass die beiden Verordnungen<br />
dazu führen werden, dass jährlich bis zu<br />
100 Mio. t. mineralischer Abfälle nicht mehr<br />
verwertet werden können sondern deponiert<br />
werden müssen. Die Studie betrachtet darüber<br />
hinaus die ökonomischen <strong>und</strong> ökologischen Konsequenzen,<br />
die sich aus der Kompensation der<br />
geringeren Verwertungsmenge durch die erforderliche<br />
„Neu“-Produktion von Baustoffen zur<br />
Bedarfsdeckung ergeben (Stichworte: Flächeneffizienz,<br />
Infrastrukturbedarf, CO 2-Emissionen,<br />
Klimaschutz).<br />
Nach über drei Jahren hat das B<strong>und</strong>esumweltministerium<br />
Anfang November 2010 einen<br />
zweiten Entwurf der Ersatzbaustoffverordnung<br />
vorgelegt, der als Referentenentwurf zur Abstimmung<br />
unter den Ministerien dient. Die uns<br />
bekannt gewordene „Straßenbahnversion“ be-
legt, dass das B<strong>und</strong>esumweltministerium nach<br />
wie vor daran festhält, dass Gr<strong>und</strong>lagenkonzept<br />
rechtlich zu verankern. Diesmal wurde der indirekte<br />
Weg über die Ersatzbaustoffverordnung<br />
gewählt. Wir können daher bereits heute ankündigen,<br />
dass wir im nächsten DBV-Tätigkeitsbericht<br />
über den Fortgang der Entwicklung berichten<br />
werden.<br />
Gesetz zur Neuordnung des<br />
Kreislaufwirtschafts- <strong>und</strong> Abfallrechts<br />
(Kreislaufwirtschaftsgesetz)<br />
Nach einem ersten Arbeitsentwurf Ende Februar<br />
2010 legte das B<strong>und</strong>esumweltministerium<br />
Mineralische Abfälle zur Verwertung<br />
Anfang August 2010 einen noch nicht abgestimmten<br />
Referentenentwurf eines Gesetzes<br />
zur Neuordnung des Kreislaufwirtschafts- <strong>und</strong><br />
Abfallrechts vor. Mit der Novelle soll einerseits<br />
die europäische Abfallrahmenrichtlinie bis Dezember<br />
2012 in nationales Recht umgesetzt<br />
<strong>und</strong> andererseits das bisherige Kreislaufwirtschafts-<br />
<strong>und</strong> Abfallrecht in seinen Strukturen<br />
<strong>und</strong> Elementen erhalten <strong>und</strong> weiterentwickelt<br />
werden.<br />
In unserer Stellungnahme zum Arbeitsentwurf<br />
haben wir uns gr<strong>und</strong>sätzlich positiv zur Umsetzung<br />
dieser Zielvorstellungen geäußert. Gleichzeitig<br />
haben wir aber zahlreiche Verbesserun-<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Boden- <strong>und</strong> Gewässerschutz sowie Kreislaufabfallwirtschaft 61
Kapitel 9<br />
62<br />
gen angemahnt, die insbesondere dem Verständnis<br />
<strong>und</strong> der Rechtssicherheit dienen. Mit<br />
Enttäuschung mussten wir feststellen, dass im<br />
nachfolgenden Referentenentwurf insgesamt<br />
nur wenige Änderungen gegenüber dem Arbeitsentwurf<br />
vorgenommen <strong>und</strong> die Vorschläge<br />
der Bauindustrie überwiegend nicht berücksichtigt<br />
wurden. Vielmehr hat das B<strong>und</strong>esumweltministerium<br />
sogar baurelevante Vorgaben relativiert.<br />
Damit wird deutlich, dass der<br />
Medienschutz zu Lasten der Kreislaufwirtschaft<br />
gestärkt werden soll.<br />
Kritisch bewerten wir, dass die Begriffsbestimmungen<br />
nicht konkretisiert wurden <strong>und</strong> dass<br />
die Verwertungsquote mineralischer Abfälle,<br />
die ab 2020 zunächst auf mindestens 80 %<br />
festgelegt war, von einer Muss- in eine Sollvorgabe<br />
reduziert wurde. Vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />
bereits heute erreichter Verwertungsquoten<br />
von 89 % ist festzustellen, dass das zukünftige<br />
Kreislaufwirtschaftsgesetz noch keinen angemessenen<br />
Beitrag für eine funktionierende<br />
Kreislaufwirtschaft leistet.<br />
Als besonderen Punkt haben wir gemeinsam<br />
mit dem Deutschen Abbruchverband, dem B<strong>und</strong>esverband<br />
der Deutschen Entsorgungswirtschaft<br />
<strong>und</strong> weiteren Verbänden im Dezember<br />
2010 noch einmal darauf hingewirkt, die Definition<br />
<strong>und</strong> Zuweisung der Funktion des Abfallersterzeugers<br />
dann von der „Tätigkeit“ zu entkoppeln,<br />
wenn ein Dritter die Tätigkeit beauftragt<br />
hat. Spätestens mit Einführung der elektronischen<br />
Nachweisverordnung im Frühjahr<br />
2010 sind Bauunternehmen, die durch ihre Tätigkeit<br />
Abfälle produzieren, regelmäßig als Abfallersterzeuger<br />
mit maßgeblicher Verantwortung<br />
in die Entsorgungskette eingeb<strong>und</strong>en,<br />
obwohl als Abfallersterzeuger gr<strong>und</strong>sätzlich der<br />
Boden- <strong>und</strong> Gewässerschutz sowie Kreislaufabfallwirtschaft<br />
Bauherr als Auftraggeber verantwortlich ist.<br />
Wir setzen uns mit Nachdruck dafür ein, die<br />
tatsächlichen Verantwortlichkeiten in der Novelle<br />
eindeutig zu benennen.<br />
Hinsichtlich der zukünftigen Verwertungsquote<br />
ist festzustellen, dass die Begriffsdefinitionen<br />
des Gesetzes bislang noch keine ausreichende<br />
Konkretheit aufweisen, um überhaupt eine<br />
Quote bestimmen zu können. Die Input- <strong>und</strong><br />
Outputströme müssen dafür genauer festgelegt<br />
werden, wobei auch die neue Möglichkeit<br />
zur Entlassung von Abfällen aus dem Abfallregime<br />
<strong>und</strong> der Umgang mit Nebenprodukten zu<br />
berücksichtigen sind. Das B<strong>und</strong>esministerium<br />
für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung teilt unsere<br />
Einschätzungen <strong>und</strong> Vorschläge, so dass<br />
wir hoffen, erforderliche Änderungen im weiteren<br />
Verfahren durchsetzen zu können.<br />
B<strong>und</strong>esverordnung zum Umgang mit<br />
wassergefährdenden Stoffen<br />
An der Schnittstelle Bau-/Umweltrecht haben<br />
wir uns im Berichtszeitraum auch mit dem Entwurf<br />
einer neuen B<strong>und</strong>esverordnung zum Umgang<br />
mit wassergefährdenden Stoffen befasst.<br />
Nachdem der B<strong>und</strong> von den Ländern erweiterte<br />
Kompetenzen im Wasserrecht erhalten hat,<br />
war der bisher auf Länderebene über eine<br />
Musterverordnung geregelte Umgang mit wassergefährdenden<br />
Stoffe die erste Verordnung<br />
des B<strong>und</strong>es, die im Zusammenhang mit dem<br />
novellierten Wasserhaushaltsgesetz angegangen<br />
wurde.
Bisher war die Bauindustrie von den Regelungen<br />
zum Umgang mit wassergefährdenden<br />
Stoffen in ihrem Kerngeschäft nicht betroffen.<br />
Das würde sich ändern, wenn der im Frühjahr<br />
2010 vorgelegte Entwurf einer B<strong>und</strong>esverordnung<br />
das parlamentarische Verfahren ohne Änderungen<br />
durchlaufen würde. Denn vorgesehen<br />
ist u. a., den Anwendungsbereich der Wassergefährdungsklassen<br />
auf Abfälle <strong>und</strong> Ersatzbaustoffe<br />
auszudehnen. Bauunternehmen hätten<br />
dann die Aufgabe, Bodenaushub <strong>und</strong> Abbruchmaterial<br />
zu prüfen <strong>und</strong> in eine Wassergefährdungsklasse<br />
einzustufen. Der Einstufung entsprechend<br />
müssten dann umfängliche<br />
Anforderungen beim Umgang mit Abfällen erfüllt<br />
werden, beispielsweise der Umschlag auf<br />
Dichtflächen, die Sickerwasserfassung oder<br />
auch die Einhausung von Lagerplätzen. Nicht<br />
zuletzt würden auch die Dokumentations- <strong>und</strong><br />
Mitteilungspflichten empfindlich verschärft.<br />
Es war erfreulich, dass sich im B<strong>und</strong>esverband<br />
der Deutschen Industrie schnell eine breite<br />
Mehrheit fand, die Einstufung von Abfällen in<br />
Wassergefährdungsklassen abzulehnen. In<br />
einem Spitzengespräch mit dem B<strong>und</strong>esumweltminister<br />
erhielt der B<strong>und</strong>esverband der<br />
Deutschen Industrie im August 2010 die persönliche<br />
Zusage, dass dieser Punkt aus der<br />
Verordnung gestrichen werden wird.<br />
Unsere ergänzende Anregung, das nur national<br />
bekannte System der Wassergefährdungsklassen<br />
abzuschaffen <strong>und</strong> durch die europäische<br />
Aufteilung in wassergefährdende <strong>und</strong> nicht<br />
wassergefährdende Stoffe zu ersetzen, war zunächst<br />
nicht konsensfähig. Inzwischen zeichnet<br />
sich ab, dass der Vorschlag innerhalb des B<strong>und</strong>esverbandes<br />
der Deutschen Industrie mehrheitsfähig<br />
werden könnte.<br />
Dichtflächen zum Umgang mit mineralischen<br />
Abfällen<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Boden- <strong>und</strong> Gewässerschutz sowie Kreislaufabfallwirtschaft 63
Kapitel 10<br />
64<br />
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung sind Voraussetzungen<br />
für die Innovation in der Bauindustrie<br />
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung sind für die Innovation<br />
in der Bauindustrie unerlässlich. Der DBV<br />
ist deshalb Mitglied der Arbeitsgemeinschaft<br />
industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von<br />
Guericke" e.V. (AiF). Somit eröffnet sich dem<br />
DBV die Möglichkeit, Mittel des B<strong>und</strong>esministeriums<br />
für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie (BMWi)<br />
für die Forschung einzusetzen. Durch die AiF-<br />
Mittel war es möglich, den konjunkturell begründeten<br />
Rückgang der DBV-Eigenmittel für<br />
Forschung auszugleichen. Einen tragfähigen Lösungsansatz<br />
sieht der DBV dabei insbesondere<br />
in der Durchführung größerer Projekte in enger<br />
Zusammenarbeit mit anderen Forschungsträgern<br />
oder in Verb<strong>und</strong>projekten, bei denen der<br />
DBV eine koordinierende Rolle übernimmt. Bewährte<br />
Kooperationspartner des DBV in der<br />
Bauforschung sind dabei neben der AiF der<br />
Betrag in Tausend Euro<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
633,1<br />
699,5 711,3<br />
Entwicklung der Forschungsmittel des DBV ab 2001<br />
Deutsche Ausschuss für Stahlbeton (DAfStb),<br />
in dessen Forschungsbeirat der DBV vertreten<br />
ist, das Deutsche Institut für <strong>Bautechnik</strong> (DIBt)<br />
sowie das B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr, Bau<br />
<strong>und</strong> Stadtentwicklung (BMVBS).<br />
Die an den DAfStb gerichteten Anträge werden<br />
u. a. von Vertretern des DBV begutachtet <strong>und</strong><br />
bewertet. Das DBV-Votum geht anschließend<br />
zu 40 % in die Entscheidungsfindung des<br />
DAfStb-Gremiums ein.<br />
Die Erlangung von Forschungsmitteln über die<br />
AiF erfolgt beispielsweise über das BMWi-Programm<br />
Zukunftstechnologien für kleine <strong>und</strong><br />
mittlere Unternehmen“ (ZUTECH). ZUTECH ist<br />
eine Variante der industriellen Gemeinschaftsforschung<br />
(IGF), um insbesondere die branchenübergreifende<br />
Zusammenarbeit zugunsten<br />
der mittelständischen Wirtschaft anzuregen.<br />
Nach der aktuell beendeten Wettbewerbsr<strong>und</strong>e<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
* zu erwartende Mittel<br />
614,5<br />
922,1<br />
673,7<br />
732,0<br />
566,6<br />
629,9<br />
538,0*<br />
AiF-Mittel<br />
DBV-Mittel
fördert ZUTECH insgesamt 379 Projekte mit<br />
165,2 Mio. Euro. Das Themenspektrum der<br />
bewilligten Anträge reicht dabei von der Herstellung<br />
bioaktiver Fasern auf der Basis von<br />
Calciumphosphaten für den Einsatz in der Knochenrekonstruktion<br />
bis zur Fertigungs- <strong>und</strong> Instandhaltungsoptimierung<br />
bei Tragstrukturen<br />
von Offshore-Windenergieanlagen.<br />
Zur Forschungsstrategie des DBV gehört u. a.<br />
das Engagement des DBV in der German Construction<br />
Technology Platform (GCTP), in der<br />
Forschungsinitiative „ZukunftBau“ des B<strong>und</strong>esministeriums<br />
für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<br />
(BMVBS) sowie beim 7. Forschungsrahmenprogramm<br />
der EU (FP7).<br />
Insbesondere auf europäischer Ebene unterstützt<br />
der DBV über seinen Vorsitzenden Prof.<br />
Manfred Nußbaumer <strong>und</strong> die Geschäftsführung<br />
im Rahmen der European Construction Technology<br />
Platform (ECTP) die deutschen Unternehmen<br />
bei der Erlangung von Forschungsmitteln aus<br />
dem 7. Forschungsrahmenprogramm über das<br />
in den Jahren 2010 bis 2013 500 Mio. Euro<br />
Fördergelder für Vorhaben im Bereich „Energieeffiziente<br />
Gebäude“ (EeB) zur Verfügung stehen.<br />
Die nationale Plattform GCTP fungiert dabei als<br />
Bindeglied <strong>und</strong> Spiegelgremium zur ECTP.<br />
Der DBV unterstützt allgemein Forschungsaktivitäten<br />
zu den Hauptthemen „Nachhaltigkeit“,<br />
„Energieeinsparung <strong>und</strong> Klimaschutz“, „Neue<br />
Werkstoffe <strong>und</strong> Entwicklungen“ sowie „Bemessung<br />
<strong>und</strong> Normung“. Die gegenwärtige Position<br />
des DBV in der Forschungsförderung, vertreten<br />
durch den Hauptausschuss FORSCHUNG<br />
(HAF) des DBV (Vorsitzender: Dr.-Ing. Christian<br />
Dehlinger, Ed. Züblin AG), kann durch folgende<br />
Schwerpunkte beschrieben werden:<br />
Direkte Forschungsförderung durch DBV für<br />
Kleinstprojekte zu speziellen Themen,<br />
Beiträge zur Forschungsförderung im<br />
DAfStb e.V.,<br />
DBV-Mittel über Zuwendungen der Arbeitsgemeinschaft<br />
industrieller Forschungsvereinigungen<br />
(AiF),<br />
Beratungsleistungen bei Forschungsanträgen<br />
<strong>und</strong> bei der Durchführung von Projekten,<br />
Koordination bei der Bildung nationaler <strong>und</strong><br />
europäischer „Finanzierungsgemeinschaften“,<br />
Analyse des Forschungsbedarfes für seine<br />
Mitgliedsunternehmen – Positionierung als<br />
„Strategischer Vordenker“.<br />
Diese Gr<strong>und</strong>sätze hat der DBV im Berichtszeitraum<br />
weiterhin zielgerichtet umgesetzt, z. B.<br />
durch detaillierte Informationen in den DBV-<br />
R<strong>und</strong>schreiben über aktuelle nationale <strong>und</strong> europäische<br />
Forschungsförderprogramme.<br />
Arbeitsgemeinschaft industrieller<br />
Forschungsvereinigungen (AiF)<br />
Eine Übersicht über die von der AiF geförderten<br />
Forschungsprojekte gibt die nachfolgende<br />
Zusammenstellung der DBV-Vorhaben. Es handelt<br />
sich dabei insbesondere um die Projekte<br />
Nr. 14774 N, 291 ZN,15873 N, 16525 N,<br />
A 09/10.<br />
Die Bedeutung der AiF-Mittel für die Forschungsaktivitäten<br />
des DBV wird daraus erkennbar.<br />
German Construction Technology Platform (GCTP)<br />
Inhaltlich verfolgte die GCTP im Berichtszeitraum<br />
die Entwicklungen beim 7. Forschungsrahmenprogramm<br />
der EU sowie die bei der European<br />
Construction Technology Platform ECTP.<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung 65
Kapitel 10<br />
66<br />
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
Als Reaktion auf die Wirtschaftskrise hat die<br />
EU Kommission im Dezember 2008 ein Konjunkturprogramm<br />
(Economic Recovery Plan) mit<br />
dem Ziel der Förderung einer "grünen <strong>und</strong> nachhaltigen<br />
Wirtschaft" beschlossen. Unmittelbar<br />
nach dem Beschluss gründeten neun Unternehmen<br />
die E2B-Association (E2B EI), welche seit<br />
Januar 2009 aktiv tätig ist <strong>und</strong> sich gegenüber<br />
der EU Kommission als zentraler Ansprechpartner<br />
für das Bauwesen etabliert hat. Hierdurch<br />
sollen Entscheidungsprozesse <strong>und</strong> Verfahren im<br />
Hinblick auf das 7. Forschungsrahmenprogramm<br />
beschleunigt sowie der Informationsaustausch<br />
zwischen den Mitgliedern erleichtert<br />
werden. Die E2B-Association hat eine Roadmap<br />
aufgestellt, die auf den unterschiedlichen Zielvorgaben<br />
der EU basiert. Diese Roadmap<br />
wurde unter Beteiligung unterschiedlicher Gruppen<br />
bei Priorisierung von Forschungsthemen<br />
(inhaltlich <strong>und</strong> zeitlich) von den Mitgliedern einer<br />
sogenannten Coregroup der E2B-A erarbeitet.<br />
Sie enthält außerdem Vorschläge für die Aufteilung<br />
der Finanzmittel auf Themen- <strong>und</strong> Forschungsdemonstrationsprojekte.<br />
In der High-Level-Group der ECTP im April<br />
2009 wurde entschieden, eine „Task Force Infrastructure“<br />
ins Leben zu rufen. Nach einem 1.<br />
Treffen während der ECTP-Konferenz im Novem-<br />
Cities and<br />
Buildings<br />
Undergro<strong>und</strong><br />
Construction<br />
Neue GCTP-Struktur ab 2010<br />
Mitgliederversammlung<br />
Networks<br />
ber 2009, fand im Februar 2010 in Frankfurt<br />
das Kick-Off Meeting mit über 50 Teilnehmern<br />
statt. Die Initiative Research for Future Infrastructures<br />
in Europe (REFINE) soll – ähnlich wie<br />
E2B für das Thema energieeffiziente Gebäude –<br />
eine Interessenvertretung für den Bereich der<br />
Infrastrukturen <strong>und</strong> des Tiefbaus gegenüber der<br />
EU Kommission unter dem Dach der ECTP bilden.<br />
Sie will die erfolgreiche Strategie der E2B<br />
EI übernehmen <strong>und</strong> ein repräsentativer Ansprechpartner<br />
für die EU innerhalb der Industriepartner<br />
sein. Die Initiative REFINE greift inhaltlich<br />
die Themen der Focus Areas Networks<br />
<strong>und</strong> Undergro<strong>und</strong> Construction auf <strong>und</strong> hat sich<br />
ebenfalls das Ziel gesetzt, einen Entwurf einer<br />
Roadmap (Vision Paper) aufzustellen.<br />
In der GCTP-Mitgliederversammlung 2010<br />
wurde beschlossen, die Mitglieder des Kuratoriums<br />
in die Lenkungsgruppe zu integrieren.<br />
Das Kuratorium wurde aufgelöst. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
wird festgelegt, die Struktur der ECTP auch in<br />
der deutschen nationalen Plattform zu übernehmen.<br />
Die Verbindung zwischen der GCTP <strong>und</strong><br />
der ECTP wird durch den Vorsitzenden der<br />
GCTP-Lenkungsgruppe Professor Manfred Nußbaumer<br />
hergestellt, der Mitglied der Lenkungsgruppe<br />
der europäischen Plattform (ECTP<br />
High-Level-Group) ist.<br />
Lenkungsgruppe Geschäftsstelle<br />
Arbeitsgruppen<br />
Cultural<br />
Heritage<br />
Quality<br />
of Life<br />
Materials<br />
Processes<br />
and ICT
247.1<br />
laufend<br />
272 / 14774 N<br />
abgeschlossen<br />
274<br />
abgeschlossen<br />
Forschungsvorhaben des DBV<br />
DBV-Nr./AiF-Nr. Forscher/Thema/Durchführung/Ergebnisse<br />
Reinhardt: Vergleichsprüfungen des Frostwiderstandes <strong>und</strong> Vergleich mit der Praxis<br />
Bei dem Forschungsvorhaben handelt es sich um eine Fortführung der im Rahmen des abgeschlossenen<br />
AiF-Forschungsvorhabens „Vergleichsprüfung des Frostwiderstandes <strong>und</strong> Vergleich mit der Praxis“<br />
(http://elib.uni-stuttgart.de/opus/volltexte/2007/3077/) durchgeführten Beobachtungen <strong>und</strong> Prüfungen an<br />
den immer noch am Otto-Graf-Institut (FMPA) der Universität Stuttgart ausgelagerten <strong>Beton</strong>proben. Im<br />
Rahmen des abgeschlossenen Vorhabens wurde eine gute Übereinstimmung der Abwitterung durch<br />
Frosteinwirkung von Labor- <strong>und</strong> Auslagerungsproben festgestellt. Die bei den Laborversuchen teilweise<br />
anhand des relativen dynamischen E-Moduls festgestellte innere Schädigung korreliert allerdings innerhalb<br />
der relativ kurzen Auslagerungsdauer von 4 Frostperioden nicht gut mit der an den Auslagerungsproben<br />
bestimmten inneren Schädigung.<br />
Ziel des Forschungsvorhabens ist es deshalb festzustellen, ob durch eine weitere Frost-Tau-Beanspruchung<br />
der Auslagerungsproben unter Praxisbedingungen die im Labor festgestellten inneren Schädigungen eintreten<br />
<strong>und</strong> eine Korrelation der Labor- <strong>und</strong> Auslagerungsversuche <strong>und</strong> damit des angewendeten Labor-<br />
Prüfverfahrens nachgewiesen werden kann.<br />
Brameshuber: Entwicklung <strong>und</strong> Überprüfung der Eigenschaftskennwerte von Hochfestem Selbstverdichten -<br />
dem <strong>Beton</strong><br />
Ziel des Forschungsvorhabens war es, hochfeste selbstverdichtende <strong>Beton</strong>e der Festigkeitsklasse C100/<br />
115 zu entwickeln <strong>und</strong> auf ihre Praxistauglichkeit zu überprüfen. Dabei handelte es sich um zwei unterschiedliche<br />
<strong>Beton</strong>rezepturen, die die Anforderungen der DAfStb-Richtlinie „Selbstverdichtender <strong>Beton</strong>“<br />
erfüllen. Der Einsatz von SVB in Verbindung mit hochfestem <strong>Beton</strong> bedingt keinen zusätzlichen Überwachungsaufwand.<br />
Zum Forschungsvorhaben gehörte eine Beschreibung der granulometrischen Eigen -<br />
schaften der Ausgangsstoffe <strong>und</strong> die Untersuchung rheologischen Eigenschaften von hochfesten selbstverdichtenden<br />
Mörtel (HSVM) <strong>und</strong> <strong>Beton</strong>en (HSVB). Anschließend wurden die mechanischen Eigenschaften <strong>und</strong><br />
das Verformungsverhalten der HSVB ermittelt. Dazu gehörten die Druck- <strong>und</strong> Spaltzugfestigkeit, der statische<br />
E-Modul, das Kriechen <strong>und</strong> Schwinden, die zentrische Zugfestigkeit <strong>und</strong> das Spannungs-Dehnungs -<br />
verhalten für Druck- <strong>und</strong> Zugbeanspruchung. Weiterhin sollte die Praxistauglichkeit nachgewiesen werden,<br />
um eine baupraktische Anwendung von hochfesten selbstverdichtenden <strong>Beton</strong>en zu ermöglichen <strong>und</strong> um<br />
kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen zu befähigen, solche Sonderbetone einzusetzen.<br />
Im Rahmen der experimentellen Untersuchungen wurde ein CEM I 52,5 R, eine Flugasche aus Trocken -<br />
kammerfeuerung <strong>und</strong> eine handelsübliche Silikastaubsuspension eingesetzt. Mit diesen Ausgangsstoffen<br />
wurde je ein funktionstüchtiger HSVB des Mehlkorntyps <strong>und</strong> des Stabilisierertyps entworfen. An den Mör -<br />
teln aus diesen <strong>Beton</strong>en wurde der Einfluss von Silikastaub auf die rheologischen Eigenschaften untersucht.<br />
Lohaus: Nachbearbeitung von Sichtbetonflächen<br />
Für die Reduktion unerwünschter Sichtbetoneffekte, auch „Sichtbetonkosmetik“ genannt, liegen bislang nur<br />
objektspezifische Erfahrungen vor. Die Vorgehensweise ist hierbei nicht vereinheitlicht in Regelwerken oder<br />
Empfehlungen zu finden. Es sind ausschließlich Regelwerke für die Instandsetzung von <strong>Beton</strong>bauwerken vorhanden.<br />
Mit dem vorliegenden Forschungsprojekt wurde ein Beitrag zur Erweiterung der Erkenntnisgr<strong>und</strong> -<br />
lage <strong>und</strong> zur Gewinnung systematischer Erfahrungen über nachträgliche Korrekturmöglichkeiten des Er -<br />
scheinungsbildes von Sichtbetonoberflächen geleistet.<br />
Dazu wurden 7 Wandprobekörper aus einem vorangegangenen Forschungsprojekt verwendet, die mit Hilfe<br />
von Sichtbetonprüfschalungen des Typs „Wandschalung“ hergestellt wurden. Durch die hierbei aufgetretenen<br />
Fehlstellen an den Wandprobekörpern konnten vergleichbare Probeflächen geschaffen werden, die nicht<br />
den üblichen Anforderungen an Sichtbetonflächen genügen.<br />
Hieran konnten verschiedene handelsübliche Systeme zur Sichtbetonnachbearbeitung von 5 beteiligten Her -<br />
steller- bzw. Ausführungsfirmen vergleichend untersucht werden.<br />
Neben einer einjährigen Auslagerung der Wandprobekörper auf einem Freigelände wurden zusätzlich Unter -<br />
suchungen zur Frostbeständigkeit der bearbeiteten <strong>Beton</strong>flächen durchgeführt. Innerhalb der Auslage -<br />
rungszeit sind durch die freie Bewitterung unterschiedlich starke Veränderungen der Farbgebung der jeweiligen<br />
betonkosmetischen Konzepte zu erkennen.<br />
Bei allen Ersatzmaterialen konnten frostbedingte Abwitterungen nur im Verb<strong>und</strong> mit dem ursprünglichen<br />
<strong>Beton</strong> beobachtet werden. Eine konkrete Ablösung der Ersatzmaterialien von der <strong>Beton</strong>oberfläche ist nicht<br />
eingetreten.<br />
Es zeigt sich, dass zunächst die Zielsetzung einer sichtbetonkosmetischen Maßnahme im Vorfeld festgelegt<br />
werden muss. Hierbei sind die Intensität einer deckenden Wirkung <strong>und</strong> die Farbwahl im Hinblick auf<br />
den zu erwartenden Betrachtungsabstand abzustimmen.<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung 67
Kapitel 10<br />
68<br />
276<br />
laufend<br />
277 / 291 ZN<br />
laufend<br />
278<br />
abgeschlossen<br />
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
Für eine großflächige Angleichung von Fehlstellenbereichen bietet sich die Verwendung von Lasurtechniken<br />
an. Zu starke Farbdifferenzen sollten im Vorfeld durch den Einsatz von Schleiftechniken bzw. Einarbeitung<br />
von Ersatzmaterialien angeglichen werden, da sich eine zu intensive Farbwirkung der Lasuren negativ auf<br />
eine authentische <strong>Beton</strong>optik auswirken kann. Im Hinblick auf eine lokale kosmetische Anwendung stellte<br />
sich die geeignete Farbauswahl als schwierig dar <strong>und</strong> sollte in mehreren Tastversuchen erfolgen. Die<br />
Farbgebung einer Sichtbetonoberfläche besteht aus zahlreichen Farbtönen, so dass die jeweils gewählten<br />
Ersatzmaterialien oder Lasuren nur bestimmte Farbbereiche treffen können. Die Erfahrung des Ausführen -<br />
den sowie der Detaillierungsgrad angepasster Retuschiertechnik sind ausschlaggebend für das Erschei -<br />
nungsbild.<br />
Hegger: Querkraftbemessung für <strong>Beton</strong>bauteile mit Faserverb<strong>und</strong>kunststoff-Bewehrung (FVK)<br />
Ziel des Forschungsvorhabens ist die Herleitung eines wirtschaftlichen <strong>und</strong> mechanisch konsistenten Be -<br />
messungskonzeptes zur Querkrafttragfähigkeit von Bauteilen mit Faserverb<strong>und</strong>kunststoff-Bewehrung (FVK).<br />
Dazu soll auf den Ergebnissen des DBV-Vorhabens „Bemessungsregeln für <strong>Beton</strong>bauteile mit Faser verb<strong>und</strong> -<br />
kunststoff-Bewehrung“(DBV-Nr. 260), weiteren eigenen Untersuchungen <strong>und</strong> dem Sachstandbe richt der fib<br />
Task Group 9.3 aufgebaut werden. Haupteinsatzgebiete sind alle <strong>Beton</strong>bauteile, die einem erhöhten Korro -<br />
sionsrisiko unterliegen oder bei denen eine elektromagnetische Wechselwirkung zwischen Bauwerk <strong>und</strong><br />
Anlagen zu vermeiden ist. Hierzu zählen Brücken, Parkhäuser, Hafenanlagen <strong>und</strong> Kranken häuser (Kernspin -<br />
tomographie). Weitere Einsatzgebiete sind Start- oder Zielschächte für Schildvortriebe im Gr<strong>und</strong>bau wegen<br />
der gegenüber Stahl besseren Zerspanbarkeit der FVK-Bewehrung.<br />
Gehlen, Hennecke: Validierung zerstörungsfreier Messmethoden zur zuverlässigen Erfassung von Beweh -<br />
rungskorrosion<br />
Die korrosive Beanspruchung der Bewehrung von Stahlbetonbauwerken ist in der Regel der Lebensdauer<br />
bestimmende Faktor in der Geschichte eines Bauwerkes. Ein sehr hoher Anteil an Schäden mit unerwartet<br />
frühzeitig notwendigem Instandsetzungsbedarf ist korrosionsbedingt. Im Falle korrosionsbedingter Schäden<br />
an Stahlbeton sind Fehlleistungen bei der Instandsetzung u. a. auf unzureichende Diagnostik zurückzuführen.<br />
Zur Untersuchung von Korrosion der Bewehrung von Stahlbeton haben sich zerstörungsfreie Verfahren aus<br />
der Elektrochemie etabliert. Diese sind: Potentialfeldmessung, Widerstandsmessung <strong>und</strong> Polarisations -<br />
messungen. Die direkte Übertragbarkeit von Messmethoden, die sich in wässrigen Elektrolyten bewährt<br />
haben, auf poröse <strong>und</strong> hygroskopische Baustoffe wie <strong>Beton</strong> ist jedoch nicht ohne weiteres gegeben. Die<br />
Erfahrungen im praktischen Umgang mit elektrochemischer Messtechnik an Stahlbeton zeigen, dass sowohl<br />
bezüglich der Messtechnik als auch der Interpretation noch erheblicher Forschungsbedarf besteht.<br />
Ziel des Vorhabens ist es, die systematischen Fehlerquellen der gängigen elektrochemischen Verfahren zu<br />
untersuchen <strong>und</strong> zu quantifizieren. Damit werden die in der Praxis verbreiteten Verfahren auf eine sichere,<br />
wissenschaftliche Gr<strong>und</strong>lage gestellt. Als Ergebnis wird erwartet, die Aussagefähigkeit deutlich zu verbessern<br />
<strong>und</strong> Verfahrensweisen bei Messung <strong>und</strong> Auswertung anzubieten, die ein zuverlässiges <strong>und</strong> damit auch<br />
wirtschaftliches Ergebnis liefern.<br />
Schadensuntersuchung, Erarbeitung von Instandsetzungskonzepten <strong>und</strong> Sanierung werden bevorzugt von<br />
kleinen <strong>und</strong> mittleren Unternehmen/Ingenieurbüros durchgeführt. Das Forschungsergebnis soll diesen ein<br />
effizientes Werkzeug für die zerstörungsfreie Erfassung des Korrosionszustandes anbieten: Mit diesem<br />
Werkzeug ausgestattet, können Schäden früh <strong>und</strong> zuverlässig erkannt <strong>und</strong> damit den Aufwand für<br />
Untersuchung <strong>und</strong> Instandsetzung von Stahlbetonbauwerken auf ein wirtschaftlich angemessenes Maß optimiert<br />
werden.<br />
Empelmann: Verstärkung von Biegebauteilen durch eine nachträglich aufgebrachte Aufbetonschicht<br />
Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens wurde zunächst eine systematische Literaturrecherche zur<br />
Verstärkung von Biegebauteilen durch einen nachträglich aufgebrachten Aufbeton vorgenommen. Diese sollte<br />
den derzeitigen Wissensstand erfassen <strong>und</strong> sich schwerpunktmäßig auf die folgenden Einflussparameter<br />
bei einer Verstärkung mit Aufbeton konzentrieren:<br />
Belastungsart,<br />
Tragfähigkeit der Verb<strong>und</strong>fuge,<br />
Anwendung von Sonderbetonen.<br />
Im Einzelnen sollte neben Forschungsergebnissen aktueller Arbeiten <strong>und</strong> derzeitiger Normung auch<br />
Verb<strong>und</strong>sicherungsmaßnahmen in dieser Untersuchung Berücksichtigung finden, um den vorhandenen<br />
Wissensstand dieser Thematik aufzuzeigen.<br />
Als angestrebtes Ergebnis des Forschungsvorhabens sollen aktuelle Forschungsergebnisse hinsichtlich der<br />
nachträglichen Verstärkung von Biegebauteilen, sowohl mit konventionellem <strong>Beton</strong> als auch mit innovativen<br />
Sonderbetonen, aufgeführt werden. Diese Zusammenstellung diente dazu, einen Überblick über durchgeführte<br />
Untersuchungen in diesem Bereich zu bieten.<br />
Zudem wurde eine Zusammenstellung der vorhandenen Anwendungs- <strong>und</strong> Bemessungsregeln sowie denen<br />
zugr<strong>und</strong>eliegende Annahmen <strong>und</strong> Modelle für die Tragfähigkeit der Verb<strong>und</strong>fuge erarbeitet. Abschließend
279<br />
abgeschlossen<br />
280<br />
abgeschlossen<br />
281<br />
abgeschlossen<br />
282 / 15873 N<br />
laufend<br />
wurden Methoden <strong>und</strong> Möglichkeiten zur Verb<strong>und</strong>sicherung von nachträglich ergänztem Aufbeton dargestellt.<br />
Durch die Zusammenstellung <strong>und</strong> die anschließende Bereitstellung des Wissensstandes für nachträglich<br />
durch Aufbeton verstärkte Biegebauteile wurde eine bessere Sachkenntnis erreicht.<br />
Hiermit wurde eine Gr<strong>und</strong>lage für weitergehende Arbeiten gelegt, die als Ziel eine fachgerechte <strong>und</strong> sichere<br />
Planung sowie wirtschaftliche Anwendung von „Verstärkungen durch Aufbeton“ haben.<br />
Marx: <strong>Beton</strong>gelenke im Brückenbau<br />
Die vorliegende Forschungsarbeit befasste sich mit der geschichtlichen Entwicklung <strong>und</strong> den Berechnungs -<br />
modellen von <strong>Beton</strong>gelenken.<br />
Zunächst wurden die verschiedenen in der Baupraxis existierenden Gelenktypen nach ihrer Wirkungsweise<br />
klassifiziert <strong>und</strong> ihre Anwendungsbedingungen dargestellt.<br />
Ziel des Vorhabens war eine Übertragung des in Deutschland gebräuchlichen Berechnungsmodells nach<br />
Leonhardt auf die heutige Normengeneration. Damit ist die Anwendung unbewehrter <strong>Beton</strong>gelenke im mo -<br />
dernen Brückenbau auf Basis eines anerkannten Bemessungsmodells möglich. Ergänzend wurden die international<br />
verwendeten Berechnungsmodelle von unbewehrten <strong>Beton</strong>gelenken nach Freyssinet analysiert.<br />
Außerdem wurden die vorhandenen Erfahrungswerte von <strong>Beton</strong>gelenken im Brückenbau in Deutschland <strong>und</strong><br />
verschiedenen Ländern in Europa recherchiert <strong>und</strong> zusammengefasst, um die zukünftige Anwendung zu er -<br />
leichtern.<br />
Die Anwendung der übertragenen Berechnungsregeln wurde abschließend anhand von zwei realen Berech -<br />
nungsbeispielen demonstriert.<br />
Breitenbücher: Beurteilung der Wirksamkeit von Wasserglas zur Verbesserung des Verschleißwiderstandes<br />
bei Industrieböden<br />
Ziel dieses Forschungsvorhabens war es, durch Vergleichsuntersuchungen festzustellen, inwieweit sich bei<br />
der Behandlung von noch frischen <strong>und</strong> bereits erhärteten <strong>Beton</strong>oberflächen mit praxisüblichen Wasser -<br />
gläsern eine Verschleißfestigkeit einstellt. Begleitend wurde die Wirksamkeit verschiedener Wassergläser<br />
zur Verbesserung des Verschleißwiderstandes bei Industrieböden im Vergleich zu <strong>Beton</strong>oberflächen mit <strong>und</strong><br />
ohne Hartstoffmörtelschicht beurteilt <strong>und</strong> eingestuft. Hierzu wurden einschlägige Untersuchungen zum<br />
einen zur Abriebfestigkeit von Industriebodenplatten mit <strong>und</strong> ohne Applikation von Wasserglas (Basis Natrium/<br />
Kalium) bzw. Hartstoffmörtelschicht, zum anderen hinsichtlich deren Dichtigkeit des oberflächennahen<br />
<strong>Beton</strong>gefüges (Eindringtiefe von Wasserglas, Gefügeverdichtung) durchgeführt. Insbesondere für Erstere<br />
wurde das Prüfverfahren nach Böhme, welches üblicherweise für die Beurteilung von Abriebfestigkeiten bei<br />
sehr hohen Verschleißbeanspruchungen herangezogen wird, modifiziert bzw. weiter entwickelt, um den<br />
Verschleißwiderstand bei moderateren Beanspruchungen bewerten zu können. Darüber hinaus wurden der<br />
Einfluss der zyklischen Befeuchtung, der Auftragsmenge <strong>und</strong> des <strong>Beton</strong>alters bei Applikation von Wasser -<br />
glas auf die Verbesserung des Verschleißwiderstandes validiert.<br />
Hegger: Experimentelle Untersuchungen zur Anordnung von horizontalen Leitungen im Bereich von Innen -<br />
stützen<br />
Ziel dieses Forschungsvorhaben war es, nach einer Literaturrecherche die vorhandenen Modelle zur<br />
Berücksichtigung von horizontalen Leitungen in Decken zu bewerten <strong>und</strong> zusammenzufassen. Anhand von<br />
zwei Durchstanzversuchen an Innenstützen mit horizontalen Leitungen wurde ein einfaches Modell entwi -<br />
ckelt, das die Berücksichtigung der Leitungen in der Bemessung zulässt <strong>und</strong> die Nachweisführung vereinheitlicht.<br />
Lohaus, Motzko, Schubert: Neue Sichtbetontechnik – Integration der Erkenntnisse zu Wechselwirkungen<br />
zwischen Schalungshaut, Trennmittel <strong>und</strong> <strong>Beton</strong>oberfläche in die Prozesskette beim Sichtbeton (Fortsetzung<br />
des Verb<strong>und</strong>forschungsvorhabens „Sichtbeton“, abgeschlossen 2006)<br />
Das übergeordnete Forschungsziel ist die Verbesserung der Sichtbetonqualität durch den Transfer von<br />
Labor- <strong>und</strong> Baustellenuntersuchungen in die Baupraxis. Hierbei werden von den verschiedenen Forschungs -<br />
stellen unterschiedliche Teilbereiche abgedeckt, die im Folgenden kurz erläutert werden.<br />
Fst. 1 – Lohaus: Das Ziel des beantragten Forschungsvorhabens ist die Weiterentwicklung <strong>und</strong> Qualitäts -<br />
steigerung der Sichtbetonbauweise durch Steigerung der Robustheit der <strong>Beton</strong>rezeptur <strong>und</strong> die Praxis -<br />
einführung der im abgeschlossenen Forschungsvorhaben entwickelten neuen betontechnologischen Ansätze<br />
für Sichtbeton. Diese neue Technologie soll aus dem viel versprechenden Laborstadium durch die Entwick -<br />
lung von mehreren „Basisrezepturen“ sowie die wissenschaftliche Begleitung von 6 Baustellen in die Praxis<br />
überführt werden. Die Projekterfahrungen sollen zu einem Hinweiskatalog aufbereitet werden, wie<br />
Optimierungs- bzw. Anpassungsschritte zur Rezepturentwicklung vorzunehmen sind <strong>und</strong> wie die Prüfschal -<br />
ungen bzw. entwickelnde Prüfverfahren zur Entmischungsstabilität eingesetzt werden können.<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung 69
Kapitel 10<br />
70<br />
286 / 16525 N<br />
laufend<br />
283<br />
laufend<br />
284<br />
abgeschlossen<br />
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
Fst. 2 – Motzko: Das Forschungsziel wird aus zwei Teilzielen gebildet.<br />
1. Ergänzung der Erkenntnisse über die Wechselwirkungen zwischen Schalungshaut, Trennmittel <strong>und</strong> Be -<br />
tonfläche bei Sichtbeton. Der Schwerpunkt liegt auf dem realen Alterungsprozess in Form von mechanischem<br />
Angriff <strong>und</strong> der Kombination aus den bereits untersuchten Witterungseinflüssen <strong>und</strong> dem mechanischen<br />
Angriff. Die erarbeitete Prüfprozedur für die Schalungshaut soll als Eignungstest für den Sicht -<br />
beton dienen.<br />
2. Prozesserfassung <strong>und</strong> Prozessanalyse bei der Planung <strong>und</strong> Herstellung von Sichtbeton zum Aufbau einer<br />
Arbeitsanweisung, die einen Transfer der aus Labor- <strong>und</strong> Baustellenuntersuchungen gewonnenen Er -<br />
kenntnisse in die Baupraxis ermöglicht.<br />
Fst. 3 – Schubert: Das Forschungsziel ist ein Beitrag zur weiteren Aufklärung der ingenieurtheoretischen<br />
Gr<strong>und</strong>lagen über die physikalisch-chemischen Zusammenhänge in der Kausalkette Zementeigenschaften,<br />
<strong>Beton</strong>zusammensetzung, <strong>Beton</strong>verarbeitung, Schalhaut- <strong>und</strong> Trennmitteleigenschaften sowie Sichtbeton-<br />
Oberflächenqualität (Porigkeit <strong>und</strong> Grauwertunterschiede). Im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen aus<br />
dem Vorläufer-Verb<strong>und</strong>projekt „Sichtbeton“ resultierende, noch ungeklärte Fragen zu den Ursache-Wir -<br />
kungs-Zusammenhängen von einerseits Trennmitteln, Schalungshäuten <strong>und</strong> <strong>Beton</strong>verdichtung <strong>und</strong> andererseits<br />
zur <strong>Beton</strong>porigkeit <strong>und</strong> zu den Grauwertunterschieden (Wolkenbildungen, Marmorierungen <strong>und</strong> Flecken).<br />
Zielsetzung ist die Einführung der neuen Erkenntnisse in die Prozesskette „Sichtbeton“.<br />
Empelmann: Entwicklung innovativer Spannbeton-Hybridträger mit Lochblechbewehrung für den Fertigteilbau<br />
Ziel der angestrebten Forschungsarbeit ist die Entwicklung von Spannbeton-Fertigteilbindern für den Hallen -<br />
bau (Dächer <strong>und</strong> Decken), die durch einen großen Aussparungsanteil eine hohe Flexibilität <strong>und</strong> Funktionalität<br />
in der Nutzung haben, mit der Möglichkeit, technische Installationen (Rohre, Leitungen) durch die Öffnungen<br />
zu führen, sowie hinsichtlich ihres Materialbedarfs <strong>und</strong> Arbeitsaufwandes optimiert sind.<br />
Diese Träger können dann aufgr<strong>und</strong> der Bauform im direkten Wettbewerb zu Lochstegträgern in Stahl- oder<br />
Stahlverb<strong>und</strong>bauweise stehen.<br />
Auf der 56. Sitzung des Hauptausschusses Forschung (HAF) am 14. Oktober 2009 wurde beschlossen,<br />
DBV-Forschungsmittel für folgende Untersuchungen bereitzustellen:<br />
Schnell: Zusammenhang von Rissbreiten <strong>und</strong> Rissflankenbruchneigung bei Industriefußböden<br />
Es soll ein belastbarer Zusammenhang zwischen <strong>Beton</strong>festigkeit, Rissbreiten <strong>und</strong> Rissflankenbruchneigung<br />
bei Industriefußböden gef<strong>und</strong>en werden.<br />
Die Ausführung fugenloser Stahlbeton-Industriefußböden ohne Oberflächenbeschichtung ist eine Bauweise,<br />
die dem Stand der Technik entspricht. Sie wird im DBV-Merkblatt „Industrieböden aus <strong>Beton</strong> für Frei- <strong>und</strong><br />
Hallenflächen“ als eine von mehreren möglichen Ausführungsvarianten beschrieben. Allerdings werden dort<br />
keine Empfehlungen zu ungünstigst anzustrebenden Rissbreiten gemacht.<br />
In der einschlägigen Fachliteratur finden sich gelegentlich Hinweise <strong>und</strong> Empfehlungen, die aber uneinheitlich<br />
<strong>und</strong> wenig differenziert sind.<br />
Tatsächlich geben bei Befahrung mit Flurförderzeugen Rissflankenbrüche in der Praxis regelmäßig Anlass<br />
zu Diskussionen darüber, inwieweit eine unzureichende Rissbreitenbeschränkung in der Tragwerksplanung<br />
zu Abbrüchen von Risskanten beiträgt.<br />
Es soll deshalb bei unterschiedlichen <strong>Beton</strong>festigkeiten der Zusammenhang zwischen Rissbreiten <strong>und</strong> Flan -<br />
kenbruchneigung systematisch erforscht werden. Dabei sollen unterschiedliche Radarten untersucht werden.<br />
Hosser: Erweiterung der DIN 4102-22, Tabelle 31 auf Stützen aus hochfestem <strong>Beton</strong> bis C 80/95<br />
In diesem Forschungsvorhaben wurde untersucht, ob der Brandschutznachweis für Stützen aus hochfestem<br />
<strong>Beton</strong> bis zur Festigkeitsklasse C80/95 nach DIN 4102-22, Tabelle 31 geführt werden kann. Dafür<br />
wurde für ausgesuchte Stützen aus hochfestem <strong>Beton</strong> der Festigkeitsklasse C60/75, C70/85 <strong>und</strong> C80/95,<br />
deren Abmessungen den Mindestwerten der Tabelle 31 entsprachen, die Branddauer bis zum Versagen<br />
berechnet <strong>und</strong> mit erforderlichen Feuerwiderstandsdauer der betreffenden Feuerwiderstandsklasse verglichen.<br />
Es wurden nur Stützen mit Rechteckquerschnitt bei einer vierseitigen Normbrandbeanspruchung<br />
(ETK) untersucht. Schwerpunkt der rechnerischen Untersuchungen waren Stützen mit der Länge max l col =<br />
6 m. Für diese Stützen wurden die Feuerwiderstandsklassen R 30 bis R 120 <strong>und</strong> die<br />
Lastausnutzungsfaktoren α 1 = 0,2 bis α 1 = 0,7 untersucht. Daneben wurden Stützen mit der Länge min<br />
l col = 2 m für alle Feuerwiderstandsklassen <strong>und</strong> den Lastausnutzungsfaktor α 1 = 0,7 sowie Stützen mit 3 m<br />
≤ l col ≤ 5 m für die Feuerwiderstandsklasse R 90 <strong>und</strong> die Lastausnutzungsfaktoren α 1 = 0,2 bis α 1 = 0,7<br />
untersucht. Für alle Stützen wurde vorausgesetzt, dass sie die statisch-konstruktiven Randbedingungen der<br />
Tabelle 31 einhalten (Bemessung für Normaltemperatur nach Eulerfall 2 <strong>und</strong> Nachweis im Brandfall für<br />
Eulerfall 4, rotationsbehinderte Lagerung am Stützenkopf <strong>und</strong> -fuß) <strong>und</strong> dass zerstörende <strong>Beton</strong>abplatz -<br />
ungen bei Brandbeanspruchung durch Anordnung einer Brandschutzbewehrung oder durch betontechnologische<br />
Maßnahmen nachweislich verhindert werden.
285<br />
laufend<br />
A 01/10<br />
A 08/10<br />
A 09/10<br />
(Förderung über<br />
die AiF)<br />
Bei den untersuchten Beispielen waren die berechneten Branddauern bis zum Versagen in der Regel größer<br />
als die erforderlichen Feuerwiderstandsdauern der betreffenden Feuerwiderstandsklasse. Damit kann<br />
Tabelle 31 der DIN 4102-22 auch für Stützen aus hochfestem <strong>Beton</strong>, die im Parameterspektrum der untersuchten<br />
Beispiele liegen, ohne Änderungen angewendet werden.<br />
Um Tabelle 31 der DIN 4102-22 ohne Einschränkungen anwenden zu können, müssen die vorliegenden<br />
Ergebnisse noch durch rechnerische Untersuchungen von Stützen mit Kreisquerschnitt <strong>und</strong> von Stützen mit<br />
dem Ausnutzungsfaktor α 1 = 0,7 <strong>und</strong> einseitiger Brandbeanspruchung ergänzt werden.<br />
Breitenbücher: Vermeidung von Abplatzungen dünner Mörtelschichten an <strong>Beton</strong>oberflächen infolge Frost<strong>und</strong><br />
Temperaturwechselbeanspruchung<br />
Ziel des Forschungsvorhabens ist die Ermittlung der Ursachen von Abplatzungen dünner Mörtelschichten<br />
an <strong>Beton</strong>oberflächen bei Frost- <strong>und</strong> Temperaturwechselbeanspruchung; Klärung der Frage, ob bzw. inwieweit<br />
dadurch die Dauerhaftigkeit beeinträchtigt wird; Ableitung von Maßnahmen zur Vermeidung dieser Er -<br />
scheinungen.<br />
Einschlägige Untersuchungen zu Abplatzungen des Mörtels an <strong>Beton</strong>oberflächen, insbesondere über oberflächennah<br />
vorliegender, grober Gesteinskörnung; Beanspruchung von <strong>Beton</strong>probekörpern durch CDF-Ver -<br />
fahren unter Variation materialspezifischer Einflussparameter (Zementart, Mehlkorngehalt, Art der Ge -<br />
steinskörnung, Wassergehalt), der Oberflächenbearbeitung <strong>und</strong> der Nachbehandlung, visuelle Beurteilung<br />
<strong>und</strong> quantitative Erfassung der Abplatzungen von Mörtelschichten an der <strong>Beton</strong>oberfläche, Bestimmung der<br />
Oberflächenzugfestigkeiten <strong>und</strong> mikroskopische Untersuchungen des oberflächennahen <strong>Beton</strong>gefüges<br />
(Verb<strong>und</strong> zwischen Gesteinskörnung <strong>und</strong> Matrix, Rissbildung); Bewertung der Auswirkungen auf die Dauer -<br />
haftigkeit des <strong>Beton</strong>bauteils; Beurteilung der Ergebnisse unter Berücksichtigung zulässiger Abweichungen<br />
durch einschlägige Normen (DIN EN 206-1/DIN 1045-2, DIN CEN/TS 12390-9).<br />
Auf der 57. Sitzung des Hauptausschusses Forschung (HAF) am 13. Oktober 2010 wurde beschlossen,<br />
DBV-Forschungsmittel für folgende Untersuchungen bereitzustellen:<br />
Brameshuber: Einfluss der <strong>Beton</strong>zusammensetzung <strong>und</strong> Fließmittel auf die Hautbildung von Frischbeton<br />
Ziel des Vorhabens ist die systematische Untersuchung der Parameter, die auf die Bildung einer störenden<br />
Haut im Frischbeton <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen Folgen, wie z. B. reduzierte Schubkraft- <strong>und</strong> Zugspann -<br />
ungsübertragung sowie Frostbeständigkeit, aber auch der Frühschwindrissbildung, Einfluss ausüben.<br />
Ludwig: Untersuchungen <strong>und</strong> Modellbildung zur Austrocknung der <strong>Beton</strong>randzone als Gr<strong>und</strong>lage für die Be -<br />
stimmung der notwendigen Nachbehandlungsdauer<br />
Die notwendige Nachbehandlungsdauer <strong>und</strong> -intensität für <strong>Beton</strong> hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab.<br />
Maßgebliche Einflussgrößen sind die Eigenschaften des frischen bzw. jungen <strong>Beton</strong>s (Bindemittel, Zusam -<br />
mensetzung), die Umgebungsbedingungen<br />
(Temperatur, rel. Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit) sowie Einflüsse aus der Bauteilgeometrie <strong>und</strong> der<br />
Oberflächenbeschaffenheit.<br />
Die derzeitigen Regelungen zur Nachbehandlung fußen im Wesentlichen auf empirischen Daten. Eine Quan -<br />
tifizierung des Einflusses der verschiedenen Parameter sowie eine Überlagerung der Einflussgrößen finden<br />
nur ansatzweise statt.<br />
Zielstellung des Forschungsthemas soll sein, aufbauend auf Erkenntnissen bestehender Forschungsvorha -<br />
ben <strong>und</strong> Veröffentlichungen, die Gr<strong>und</strong>lage für ein umfassendes Modell zur <strong>Beton</strong>nachbehandlung unter Be -<br />
rücksichtigung der wesentlichen Einflussparameter zu erarbeiten. Dazu sollen in einer umfangreichen Lite -<br />
raturrecherche die in verschiedenen Ansätzen berücksichtigten Einflussgrößen zusammengetragen <strong>und</strong> hinsichtlich<br />
ihrer Auswirkung auf die Nachbehandlung charakterisiert, quantifiziert bzw. gewichtet werden.<br />
Weiter hin wird ein Entwurf erarbeitet, wie eine Überlagerung klimatischer Umgebungsbedingungen mit den<br />
Materialkennwerten <strong>und</strong> ggf. weiteren Einflüssen erfolgen kann. Aufbauend auf der zu eruierenden Daten -<br />
lage soll abschließend für die relevanten Parameter nach Quantifizierungsmöglichkeiten gesucht werden<br />
(einfache Prüfverfahren, ggf. vorhandene Modellierungsprogramme) diese zu quantifizieren.<br />
Ludwig: Erhöhung der Dauerhaftigkeit von <strong>Beton</strong>bauwerken in Kläranlagen durch den Einsatz von Sulfat -<br />
hüttenzement als Bindemittel im <strong>Beton</strong><br />
Im Rahmen des Forschungsvorhabens sollen Rezepturen mit Sulfathüttenzement nach DIN EN 15743 (April<br />
2010) für den Einsatz in abwasserberührten <strong>Beton</strong>bauwerken erstellt <strong>und</strong> geprüft werden. Besonderes<br />
Augenmerk liegt dabei der Dauerhaftigkeit in Bezug auf den Angriff biogener Schwefelsäuren sowie dem<br />
Frost- bzw. Frost-Tausalz-Widerstand des <strong>Beton</strong>s. In Untersuchungen soll weiterhin die Möglichkeit der<br />
Verwendung von Luftporenbildnern im SHZ-<strong>Beton</strong> zur Erhöhung des Frost- bzw. Frost-Tausalz-<br />
Widerstandes getestet werden. Ziel ist es, mit Sulfathüttenzement ein zum Portlandzement alternativ verwendbares<br />
Bindemittel beim Kläranlagenbau bereitzustellen, welches bei einer günstigeren Ökobilanz<br />
gleichzeitig eine höhere Dauerhaftigkeit besitzt.<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung 71
Kapitel 11<br />
72<br />
Technik <strong>und</strong> Recht<br />
Technik <strong>und</strong> Recht<br />
Streitlösungsordnung für das Bauwesen<br />
(SL Bau) in Kraft<br />
Viele, die mit der Planung <strong>und</strong> Durchführung<br />
von Bauvorhaben befasst sind, kennen diese<br />
unerfreuliche Situation: Zwischen Auftraggeber<br />
<strong>und</strong> Auftragnehmer entstehen noch während<br />
der Bauphase Streitigkeiten, die nicht selten<br />
dazu führen, dass der Bauvorgang unterbrochen<br />
oder ganz eingestellt werden muss, bis<br />
ein staatliches Gericht über den Streit entschieden<br />
hat. Auch bei Streitigkeiten nach der<br />
Baufertigstellung waren viele Bauherren, Bauunternehmen<br />
<strong>und</strong> andere am Bau Beteiligte mit<br />
den meist langwierigen Verfahren unzufrieden.<br />
Diesem unbefriedigenden Zustand wird nun ein<br />
Ende bereitet: Aufbauend auf dem seit 2005<br />
bestehenden Drei-Säulen-Modell hat der DBV<br />
gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für<br />
Baurecht zum 1. Januar 2010 eine neue<br />
„Streitlösungsordnung für das Bauwesen“<br />
(SL Bau) geschaffen.<br />
Dabei wurde mit der erstmaligen Einführung<br />
der Adjudikation in Deutschland dem Bedarf<br />
der Baupraxis nach einem durchsetzungsstarken,<br />
die Parteien vorläufig bindenden Instrument<br />
zur Regelung von Streitigkeiten „auf der<br />
Baustelle“ Rechnung getragen, so dass trotz<br />
eines Streits der Projektfortschritt im Interesse<br />
aller Beteiligten gesichert wird.<br />
Die Parteien haben nun die Wahl zwischen vier<br />
verschiedenen Streitlösungsverfahren, die sowohl<br />
selektiv als auch kumulativ angewandt<br />
werden können:<br />
Die Mediation hat zum Ziel, die Parteien bei<br />
ihrer einvernehmlichen Lösung durch einen<br />
Mediator zu unterstützen.<br />
Die Schlichtung kann zu einem Schlichterspruch<br />
führen, dessen Wirksamkeit allerdings<br />
der Akzeptanz der Parteien bedarf.<br />
Das Schiedsgericht entscheidet rechtswirksam<br />
Streitigkeiten. Im Schiedsgerichtsverfahren<br />
ist nunmehr der Beitritt Dritter <strong>und</strong><br />
eine Streitverkündung geregelt.<br />
Die Adjudikation wird zur raschen, die Parteien<br />
vorläufig bindenden Entscheidung eingesetzt.<br />
Diese Entscheidung kann bei Bedarf<br />
später durch ein Schiedsgericht überprüft<br />
werden.<br />
Ergänzt wird die neue Verfahrensordnung<br />
durch Mustervereinbarungen, die den Parteien<br />
eine sichere Vorlage für die vertragliche Bindung<br />
an die gesamte SL Bau oder ihre einzelnen<br />
Streitlösungsteile an die Hand gibt. Auch<br />
Musterverträge <strong>und</strong> Vorlagen zu <strong>Verein</strong>barungen<br />
zwischen den Parteien <strong>und</strong> dem Streitlöser<br />
werden zur Verfügung gestellt. Dazu wird die<br />
bestehende Liste der Schiedsrichter durch Listen<br />
für Mediatoren, Schlichter <strong>und</strong> Adjudikatoren<br />
erweitert.<br />
Die neue SL Bau ist zu beziehen über die Internetseite<br />
des DBV: ‡ www.betonverein.de
Weiterbildung, Schulung <strong>und</strong> Qualifikation<br />
Die Ausbildungsbeiräte „<strong>Beton</strong>“ <strong>und</strong><br />
„Schutz <strong>und</strong> Instandsetzung von <strong>Beton</strong>bauteilen“<br />
Am 1. Juli 2009 hat der Ausbildungsbeirat<br />
„Schutz <strong>und</strong> Instandsetzung von <strong>Beton</strong>bauteilen“<br />
beim DBV (AB SIB) Professor Dipl.-Ing.<br />
Claus Flohrer von der HOCHTIEF Construction<br />
AG zum Obmann gewählt. Die Neuwahl wurde<br />
notwendig, nachdem der bisherige Obmann,<br />
Dr.-Ing. Detlef Schmidt, ehemals Bilfinger Berger<br />
AG, als Obmann des Beirats Ende 2008<br />
das Amt aufgegeben hatte, um einem Ruf an<br />
die HTKW Leipzig zu folgen. Stellvertretender<br />
Obmann ist Dipl.-Ing. Norbert Schröter von der<br />
Deutschen Bauchemie e.V.<br />
Der Ausbildungsbeirat „Schutz <strong>und</strong> Instandsetzung<br />
von <strong>Beton</strong>bauteilen“ ist mit bauaufsichtlichem<br />
Mandat insbesondere verantwortlich für<br />
die Regelung der Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung von<br />
SIVV-Schein-Inhabern. Die Geschäftsführung<br />
des Beirats liegt beim DBV.<br />
In Berlin legte am 8. Juli 2009 das frühere Geschäftsführende<br />
Vorstandsmitglied des DBV,<br />
Dr.-Ing. Hans-Ulrich Litzner, sein Amt als Obmann<br />
des Ausbildungsbeirats „<strong>Beton</strong>“ beim<br />
DBV altersbedingt nieder. Als sein Nachfolger<br />
wurde der DBV-Geschäftsführer, Dr.-Ing. Lars<br />
Meyer, gewählt. Stellvertretender Obmann ist<br />
Dr.-Ing. Jörg Rickert vom <strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> Zementwerke<br />
e.V.<br />
Wie der vorgenannte Beirat ist auch der Ausbildungsbeirat<br />
„<strong>Beton</strong>“ mit bauaufsichtlichem<br />
Mandat ausgestattet <strong>und</strong> dabei insbesondere<br />
verantwortlich für die Regelung der Aus- <strong>und</strong><br />
Weiterbildung von Fachleuten mit besonderen<br />
betontechnologischen Kenntnissen <strong>und</strong> Fertigkeiten,<br />
die sich im so genannten „E-Schein“ do-<br />
kumentieren lassen. Auch hier liegt die Geschäftsführung<br />
des Beirats beim DBV.<br />
Der DBV ist den beiden ausgeschiedenen<br />
Obleuten, Dr. Schmidt <strong>und</strong> Dr. Litzner, sehr<br />
dankbar für die geleistete Arbeit, die stets geprägt<br />
war von besonderem – auch persönlichem<br />
– Einsatz für die Belange der Beiräte.<br />
Den neuen Obleuten wünscht der DBV viel Erfolg<br />
bei der neuen Aufgabe.<br />
Bildungsbeirat <strong>Beton</strong>straßenbau beim HDB<br />
regelt Ausbildung zum Fachmann für den<br />
<strong>Beton</strong>straßenbau – B-StB Schein<br />
Die Forschungsgesellschaft für Straßen- <strong>und</strong><br />
Verkehrswesen (FGSV) hat im Jahre 2009 den<br />
Arbeitskreis 8.3.3 „Stadt- <strong>und</strong> Landstraßen<br />
sowie besondere Verkehrsflächen“ gegründet.<br />
Dieser Arbeitskreis erarbeitet gegenwärtig<br />
zwei Merkblätter für diese Anwendungsbereiche<br />
als Ergänzung zu den bestehenden Regelwerken.<br />
Darüber hinaus besteht ein Bedarf an<br />
qualifiziertem Personal für die Planung, Konstruktion,<br />
Ausführung <strong>und</strong> Erhaltung von <strong>Beton</strong>straßen<br />
<strong>und</strong> -verkehrsflächen. Deshalb wurde<br />
ein Ausbildungskonzept zum Fachmann für den<br />
<strong>Beton</strong>straßenbau erarbeitet, um diesem Bedarf<br />
gerecht zu werden.<br />
Die Ausbildung zur Erlangung des B-StB<br />
Scheins (<strong>Beton</strong>-Straßenbau Schein) stellt einen<br />
zertifizierten Lehrgang dar, der an anerkannten<br />
Ausbildungszentren der Bauindustrie <strong>und</strong> des<br />
Baugewerbes durchgeführt wird.<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Weiterbildung, Schulung <strong>und</strong> Qualifikation 73
Kapitel 12<br />
74<br />
Weiterbildung, Schulung <strong>und</strong> Qualifikation<br />
Trägervereine sind:<br />
B<strong>und</strong>esverband der Deutschen Transport -<br />
betonindustrie e.V. (BTB)<br />
B<strong>und</strong>esverband der Deutschen Zementindustrie<br />
e.V. (BDZ)<br />
B<strong>und</strong>esvereinigung der Straßenbau- <strong>und</strong><br />
Verkehrsingenieure e.V. (BSVI)<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>- <strong>Verein</strong><br />
E.V. (DBV),<br />
Forschungsgesellschaft für Straßen- <strong>und</strong><br />
Verkehrswesen (FGSV),<br />
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie<br />
e.V. (HDB)<br />
Qualitätsgemeinschaft Städtischer Straßenbau<br />
e.V. (QGS).<br />
Ein Bildungsbeirat unter Führung des Hauptverbandes<br />
der Deutschen Bauindustrie e.V.<br />
(‡ www.bauindustrie.de/index.php?page=133)<br />
hat aufbauend auf den Erfahrungen eines Pilotprojektes<br />
einen einheitlichen Stoffplan sowie<br />
eine Prüfungsordnung erarbeitet.<br />
Ziel dieser Ausbildung ist die Vertiefung der<br />
theoretischen <strong>und</strong> praktischen Kenntnisse zum<br />
Baustoff <strong>Beton</strong> sowie deren Besonderheiten bei<br />
Planung, Konstruktion, Ausführung <strong>und</strong> Erhaltung<br />
für Stadt- <strong>und</strong> Landstraßen sowie besondere<br />
Verkehrsflächen.<br />
Der Lehrgang ist als zweiwöchige Ausbildungsveranstaltung<br />
aufgebaut, beinhaltet neben dem<br />
theoretischen Unterricht auch eine praktische<br />
Unterweisung zum Prüfen des <strong>Beton</strong>s <strong>und</strong><br />
schließt mit einer schriftlichen Prüfung ab. In<br />
der ersten Woche werden Gr<strong>und</strong>lagen zum<br />
Baustoff <strong>Beton</strong> vermittelt <strong>und</strong> in der zweiten<br />
Woche die Anwendungsmöglichkeiten im Straßenbau<br />
vertieft. Der Lehrgang ist für Bauleiter<br />
<strong>und</strong> Poliere von klein- <strong>und</strong> mittelständischen<br />
Straßen- <strong>und</strong> Tiefbauunternehmen sowie für<br />
technisch orientiertes Personal der Transportbetonindustrie<br />
gedacht. Mitarbeiter von Planungs-<br />
<strong>und</strong> Ingenieurbüros sowie der Straßenbauverwaltungen<br />
können ebenfalls teilnehmen,<br />
um ihre Kenntnisse zum Baustoff <strong>Beton</strong> zu vertiefen.<br />
Die Teilnehmer erhalten nach bestandener Prüfung<br />
eine Urk<strong>und</strong>e, den B-StB Schein.<br />
Der von den o. g. Trägervereinen gebildete Bildungsbeirat<br />
wird die Bildungseinrichtungen benennen,<br />
die diese Ausbildung durchführen. Ein<br />
Pilotprojekt wurde bereits am <strong>Beton</strong>zentrum<br />
Dresden des Berufsförderungswerkes Bau<br />
Sachsen e.V. in 2010 durchgeführt.<br />
Tagungen <strong>und</strong> Schulungen des DBV<br />
DBV-Regionaltagungen<br />
In den Berichtsjahren 2009 <strong>und</strong> 2010 setzte<br />
der DBV die bewährte Reihe der Regionaltagungen<br />
mit jeweils fünf Veranstaltungen fort.<br />
Sie wurden jeweils von 316 bzw. 502 Teilnehmern<br />
besucht <strong>und</strong> befassten sich schwerpunktmäßig<br />
mit der fachgerechten <strong>und</strong> wirtschaftlichen<br />
Bauausführung, informierten aber auch<br />
über aktuelle technische Entwicklungen. Dem<br />
Wunsch der Teilnehmer entsprechend wurde<br />
jeweils ein Thema aus der aktuellen Rechtsprechung<br />
im Bauwesen vorgetragen.
DBV-Arbeitstagung „Typische Schäden im Stahlbetonbau<br />
– Vermeidung von Mängeln als Aufgabe<br />
der Bauleitung“ – Wiederholung der erfolgreichen<br />
Tagung<br />
Mängel müssen nicht sein. Sie bereiten Ärger<br />
<strong>und</strong> sind häufig mit erheblichen Kosten <strong>und</strong> mit<br />
Prestigeverlust verb<strong>und</strong>en. Auch wenn das<br />
Baugeschehen noch so hektisch, die Termine<br />
noch so eng <strong>und</strong> der Kostendruck noch so hoch<br />
sein mögen, ist ein vertragsgemäßes <strong>und</strong> den<br />
Regeln der Technik entsprechendes Bauwerk zu<br />
erstellen. Nur der Erfolg zählt!<br />
Besonders ärgerlich sind Verstöße gegen die<br />
anerkannten Regeln der Technik gerade dann,<br />
wenn sie wiederholt oder gar systematisch auftreten.<br />
Jeder Mangel ist vermeidbar <strong>und</strong> sei es<br />
durch das Anmelden von Bedenken. Dieser alte<br />
Gr<strong>und</strong>satz gilt auch heute noch. Hier aus eigener<br />
Erfahrung heraus zu lernen ist bisweilen<br />
schmerzhaft, mühsam <strong>und</strong> teuer. Deshalb bieten<br />
wir an, von den Kenntnissen der DBV-Bauberater<br />
zu profitieren. Durch viele Baustellenbesuche,<br />
Schadensermittlungen <strong>und</strong> Gutachten<br />
sind den DBV-Bauberatern gerade diejenigen<br />
Mängel bekannt, die im Stahlbetonbau wiederholt<br />
<strong>und</strong> gehäuft auftreten.<br />
Die DBV-Arbeitstagung „Typische Schäden im<br />
Stahlbetonbau – Vermeidung von Mängeln als<br />
Aufgabe der Bauleitung“ richtete sich an Planer,<br />
Oberbauleiter, Bauüberwacher, Bauleiter<br />
<strong>und</strong> Poliere <strong>und</strong> möchte für häufig wiederkehrende<br />
Fehler sensibilisieren. Als Referenten<br />
traten DBV-Bauberater auf, die praxisnah über<br />
reale Schadensfälle berichteten.<br />
Workshop „Nachhaltiges Bauen – Das Deutsche<br />
Gütesiegel“ am 6. November 2009 in Berlin<br />
Gebäude sind in besonderer Weise geeignet,<br />
einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu<br />
leisten. Mit dem Deutschen Gütesiegel Nachhaltiges<br />
Bauen ist es gelungen, ein System zu<br />
entwickeln, um die Nachhaltigkeit von Büro<strong>und</strong><br />
Verwaltungsneubauten mess- <strong>und</strong> bewertbar<br />
zu machen. Das vom B<strong>und</strong>esministerium<br />
für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung erarbeitete<br />
System wurde bereits 2008 einer ersten<br />
praktischen Überprüfung unterzogen. Dabei<br />
wurde das Paul-W<strong>und</strong>erlich-Verwaltungsgebäude<br />
in Eberswalde mit dem Deutschen Gütesiegel<br />
in Gold ausgezeichnet.<br />
Der DBV hat zu dieser Thematik am 6. November<br />
2009 gemeinsam mit dem B<strong>und</strong>esministerium<br />
für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<br />
<strong>und</strong> dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie<br />
einen Workshop durchgeführt, der dazu<br />
beitragen sollte, die Ansätze des Nachhaltigen<br />
Bauens <strong>und</strong> das Verständnis für das Bewertungssystem<br />
schneller in die Baupraxis zu bringen.<br />
Am Beispiel des Verwaltungsgebäudes<br />
Eberswalde wurden die Auditoren der Pilotphase<br />
über das ausgeführte Bauwerk, die Anforderungen<br />
der Nachhaltigkeitskriterien <strong>und</strong> deren<br />
Bewertung im Detail informieren.<br />
Inzwischen hat der DBV zu diesem Thema<br />
einen Sachstandbericht herausgegeben.<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Weiterbildung, Schulung <strong>und</strong> Qualifikation 75
Kapitel 12<br />
76<br />
Weiterbildung, Schulung <strong>und</strong> Qualifikation<br />
DBV/IRB Fachtagung „Weiße Wannen –<br />
technisch <strong>und</strong> juristisch immer wieder<br />
problematisch?“ – Wiederholung der<br />
erfolgreichen Tagung<br />
Kann man eine Weiße Wanne als trocken, wasserdicht,<br />
wasser<strong>und</strong>urchlässig, praktisch wasserdicht<br />
oder als absolut wasserdicht bezeichnen?<br />
Die Richtlinie des DAfStb lässt mehrere<br />
Optionen zu. Welche Variante man am besten<br />
planen oder ausführen sollte, ist oft genug ungeklärt.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der großen Nachfrage richteten DBV<br />
<strong>und</strong> das Fraunhofer IRB die gemeinsame Arbeitstagung<br />
„Weiße Wannen – technisch <strong>und</strong><br />
juristisch immer wieder problematisch?“ am<br />
20. November 2009 in Köln erneut aus.<br />
Anerkannte Fachleute beantworteten hier Fragen<br />
r<strong>und</strong> um Planung, Ausführung <strong>und</strong> Nutzung<br />
von Weißen Wannen, zu Weißen Dächern <strong>und</strong><br />
Decken, zu Weißen Wannen aus Halbfertigteilen<br />
<strong>und</strong> deren fachgerechten Fugenabdichtungen.<br />
Dabei wurden auch juristische Aspekte<br />
berücksichtigt.<br />
Gemeinschaftstagung „Der Eurocode 2 für<br />
Deutschland“ am 16./17. Juni 2010<br />
Der Eurocode 2 (DIN EN 1992) behandelt die<br />
Tragwerksplanung für <strong>Beton</strong>-, Stahlbeton- <strong>und</strong><br />
Spannbetontragwerke <strong>und</strong> wird in Zukunft die<br />
nationale Norm DIN 1045-1 ersetzen. Der<br />
Zeitplan der Einführung in Deutschland gliedert<br />
sich in mehrere Stufen der Normenbearbeitung,<br />
insbesondere der Nationalen Anhänge.<br />
Die Eurocode-2-Teile DIN EN 1992-1-1 (Allgemeine<br />
Regeln <strong>und</strong> Hochbau) sowie DIN EN<br />
1992-1-2 (Brandbemessung) mit ihren Natio-<br />
nalen Anhängen wurden 2010 in endgültiger<br />
Fassung veröffentlicht. Die bauaufsichtliche Einführung<br />
des Eurocode 2 in Deutschland steht<br />
bevor.<br />
DIN EN 1992-1-1 mit Nationalem Anhang<br />
wurde von Praktikern im Rahmen eines DIBt-<br />
Forschungsvorhabens „EC2-Pilotprojekte“ unter<br />
Einbeziehung von Softwareherstellern erprobt<br />
<strong>und</strong> verbessert, um die Praxistauglichkeit <strong>und</strong><br />
Normenakzeptanz zu verbessern. Die Ergebnisse<br />
sind in den Nationalen Anhang zum EC2 eingeflossen.<br />
Die zweitägige Einführungstagung zum „Eurocode<br />
2 für Deutschland“ richtete sich vor diesem<br />
Hintergr<strong>und</strong> an Hochschullehrer, Prüfingenieure,<br />
interessierte Tragwerksplaner – auch von<br />
Bauunternehmen –, Softwarehersteller <strong>und</strong> Behörden.<br />
Dabei wurden ausführlich die Hintergründe<br />
<strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen des Eurocode 2 für die<br />
Allgemeinen Regeln <strong>und</strong> Regeln für den Hochbau<br />
sowie für die Bemessung im Brandfall erläutert.<br />
Veranstalter dieser Einführungstagung waren<br />
neben dem DBV auch die B<strong>und</strong>esvereinigung<br />
der Prüfingenieure für <strong>Bautechnik</strong> e.V., der<br />
Deutsche Ausschuss für Stahlbeton e.V., der<br />
Verband Beratender Ingenieure e.V., das Deutsche<br />
Institut für <strong>Bautechnik</strong>, das Institut für<br />
Stahlbetonbewehrung e.V., die DIN-Akademie,<br />
sowie die Verlage Ernst & Sohn <strong>und</strong> Beuth.
DBV-Arbeitstagung „Schutz <strong>und</strong> Instandsetzung<br />
von <strong>Beton</strong>bauteilen – Aktuelle Regelwerke <strong>und</strong><br />
Hinweise zum Stand der Technik“<br />
Verschiedene Regelwerke für Schutz <strong>und</strong> Instandsetzung<br />
von <strong>Beton</strong>bauwerken sind gegenwärtig<br />
im Umlauf. Es sind die DAfStb-Richtlinie<br />
Schutz <strong>und</strong> Instandsetzung von <strong>Beton</strong>bauwerken,<br />
die ZTV-ING, die ZTV-W <strong>und</strong> die DIN EN<br />
1504. Warum brauchen wir verschiedene Vorschriften?<br />
Worin unterscheiden sich diese Regelwerke?<br />
Die Tagung sollte Ordnung in die Vielfalt der<br />
Begriffe bringen <strong>und</strong> die Unterschiede zwischen<br />
den Regelwerken <strong>und</strong> deren Anwendungsmöglichkeiten<br />
benennen. Neben einem Überblick<br />
über den aktuellen Stand der Regelwerke<br />
wurde ein Ausblick auf die zu erwartende Entwicklung<br />
gegeben.<br />
DBV-Arbeitstagung „Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen<br />
– Das neue DBV-Merkblatt“<br />
Das neue DBV-Merkblatt „Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen“<br />
erschien im September 2010 in der<br />
2. überarbeiteten Auflage. Es enthält zahlreiche<br />
Änderungen gegenüber dem vorangegangenen<br />
Merkblatt, das im Jahr 2005 der Fachöffentlichkeit<br />
zur Verfügung gestellt wurde.<br />
Seitdem sind zahlreiche neue Erkenntnisse hinzugewonnen<br />
worden. Diese drücken sich in<br />
neuen Regelwerken aus, die in dem Merkblatt<br />
Berücksichtigung finden. So wird auf die aktuelle<br />
DIN 1045 (Ausgabe August 2008) ebenso<br />
Bezug genommen wie auf den Eurocode 2, der<br />
kurz vor der bauaufsichtlichen Einführung steht.<br />
Die im Merkblatt enthaltenen Hinweise zur<br />
Dauerhaftigkeit von Parkbauten sind auf diese<br />
neuen Normen abgestimmt <strong>und</strong> beziehen auch<br />
die aktuellen Regelwerke im Bereich des Schutzes<br />
<strong>und</strong> der Instandsetzung ein. Dabei stützt<br />
sich das Merkblatt auf die Positionen des<br />
DAfStb, wie sie beispielsweise im neuen Heft<br />
525 enthalten sind. Eine wesentliche Neuerung<br />
betrifft die Aufnahme von Entwurfsgr<strong>und</strong>sätzen<br />
zur Sicherstellung der Dauerhaftigkeit. In diesem<br />
Zusammenhang wird auch erläutert, in<br />
welchen Fällen ein Gefälle notwendig ist <strong>und</strong><br />
wie die verschiedenen Maßnahmen aufeinander<br />
abgestimmt werden.<br />
Die Arbeitstagung richtete sich an Architekten,<br />
Objektplaner, Tragwerksplaner, Prüfingenieure<br />
<strong>und</strong> beratende Ingenieure ebenso wie an Bauausführende<br />
<strong>und</strong> Bauprodukthersteller. Aber<br />
auch für Betreiber von Parkbauten bietet die<br />
Tagung neue Aspekte zum aktuellen Stand der<br />
Technik.<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Weiterbildung, Schulung <strong>und</strong> Qualifikation 77
Kapitel 13<br />
HABT-Sitzungen 2009/2010:<br />
25. Juni 2009 auf<br />
Schloss Ettersburg<br />
(53. Sitzung)<br />
24. November 2009 bei<br />
HOCHTIEF Construction AG<br />
in Frankfurt/Main<br />
(54. Sitzung)<br />
15./16. Juni 2010<br />
beim DBV in Berlin<br />
(55. Sitzung)<br />
09. November 2010 bei<br />
Ed. Züblin AG in Stuttgart<br />
(56. Sitzung)<br />
78<br />
Der DBV intern<br />
Der DBV intern<br />
Die DBV-Hauptausschüsse<br />
Die DBV-Hauptausschüsse sind nach der Mitgliederversammlung<br />
<strong>und</strong> dem Vorstand die<br />
wichtigsten Gremien des DBV. Hier werden die<br />
technischen Arbeiten begleitet <strong>und</strong> vorangetrieben.<br />
Die Hauptausschüsse steuern die Beratungen<br />
über neue DBV-Schriften <strong>und</strong> spiegeln<br />
beispielsweise die Normungsarbeit. Derzeit hat<br />
der DBV vier Hauptausschüsse:<br />
BAUSTOFFTECHNIK (HABT),<br />
Vorsitzender: Dr.-Ing. Jörg-Peter Wagner<br />
(Bilfinger Berger SE),<br />
BAUAUSFÜHRUNG (HABA),<br />
Vorsitzender: Prof. Dipl.-Ing. Claus Flohrer<br />
(HOCHTIEF Construction AG),<br />
BAUTECHNIK (HAB),<br />
Vorsitzender: Dipl.-Ing. Bernd Timmers<br />
(Ed. Züblin AG) sowie<br />
FORSCHUNG (HAF),<br />
Vorsitzender: Dr.-Ing. Christian Dehlinger<br />
(seit Oktober 2010, Ed. Züblin AG);<br />
Dr.-Ing. Volker Theile,<br />
(bis Oktober 2010, HOCHTIEF Construction<br />
AG, Frankfurt am Main).<br />
Über die Arbeiten der vier Hauptausschüsse in<br />
den Jahren 2009 <strong>und</strong> 2010 soll hier kurz berichtet<br />
werden.<br />
Hauptausschuss Baustofftechnik (HABT)<br />
Im HABT (Zusammensetzung siehe Seite 102)<br />
wurden insbesondere folgende Fragestellungen<br />
beraten:<br />
Schadensbilder an <strong>Beton</strong>bauwerken <strong>und</strong><br />
deren Vermeidung (z. B. Frostschäden an<br />
Brückenkappen, schädigende Alkali-Kieselsäure-Reaktionen<br />
in Verkehrsflächen, Thaumasitschäden<br />
in Tunnelbauwerken),<br />
die Beteiligung an der Normungsarbeit,<br />
Dauerhaftigkeitsanforderungen an <strong>Beton</strong><br />
sowie<br />
Verwendungssicherheit von Bauprodukten.<br />
Wichtiges Thema waren die Erfahrungen mit der<br />
Umstellung der Zementsorte bei der Lieferung<br />
von Transportbeton. Durch den Rückgang der<br />
Stahl- <strong>und</strong> Energieproduktion sind die für die Zementherstellung<br />
verfügbaren Mengen an Hüttensand<br />
<strong>und</strong> Flugasche erheblich zurückgegangen.<br />
Dadurch sind Zementhersteller gezwungen, wieder<br />
stärker auf Portlandzementklinker zurückzugreifen.<br />
Entsprechend mussten auch Transportbetonunternehmen<br />
dazu übergehen, geänderte<br />
Rezepturen zu liefern, für die nur in wenigen Fällen<br />
eine Eignungs- bzw. Erstprüfung vorlag. Dies<br />
hat bei den bauausführenden Unternehmen zu<br />
Irritationen geführt, da in manchen Fällen entsprechende<br />
Informationen der Zement- <strong>und</strong><br />
Transportbetonhersteller zu spät zur Verfügung<br />
gestellt wurden. Problematisch ist daran auch,<br />
dass auf Seiten einiger Bauherren aufgr<strong>und</strong> der<br />
Kurzfristigkeit der Veränderungen keine Akzeptanz<br />
für neue Zusammensetzungen vorhanden<br />
war. Als Konsequenz aus der Situation wurde die<br />
Notwendigkeit gesehen, die erforderlichen Bestandteile<br />
des Zements zukünftig in größeren<br />
Mengen einzulagern.
Weiterer Schwerpunkt der Beratungen in 2010<br />
waren baustellenrelevante Leistungsmerkmale<br />
für Bindemittel <strong>und</strong> <strong>Beton</strong>. Aus dem Kreis der<br />
Mitglieder des HABT wurde hierbei zu aktuellen<br />
Problemfällen bei der leistungsmäßigen Beschreibung<br />
des auf der Baustelle eingesetzten<br />
<strong>Beton</strong>s berichtet. Dabei konnten die Fälle nach<br />
Frischbetoneigenschaften, Eigenschaften des<br />
jungen <strong>Beton</strong>s <strong>und</strong> Eigenschaften von Festbeton<br />
unterteilt werden. Insbesondere folgende<br />
Eigenschaften wurden als kritisch angesehen:<br />
die Entmischungsneigung, die Zement-Zusatzmittel-Verträglichkeit,<br />
die Bearbeitbarkeit nicht<br />
geschalter Flächen, die Frühfestigkeits- <strong>und</strong> Hydratationswärmeentwicklung<br />
sowie die mechanischen<br />
Eigenschaften (E-Modul, Festigkeiten).<br />
Als Schlussfolgerung wurde beraten, die Wiederherstellung<br />
der „alten“ Rezeptur-Transparenz<br />
ebenso zu fordern wie eine Erweiterung<br />
der abrufbaren Eigenschaftsangaben sowie<br />
eine Erweiterung der Qualitätssicherung. Ziel<br />
muss dabei sein, eine hohe Transparenz <strong>und</strong><br />
Gleichmäßigkeit der <strong>Beton</strong>eigenschaften auf der<br />
Baustelle zu erreichen. Hierüber sollen mit der<br />
Baustoffindustrie Gespräche geführt werden.<br />
Die Frage nach dem aus den Gremien abgeleiteten<br />
Forschungsbedarf soll künftig ebenfalls<br />
ein fester Tagesordnungspunkt in jedem DBV-<br />
Hauptausschuss sein. Diese Initiative wurde<br />
vom HABT übereinstimmend befürwortet. Das<br />
mittelfristige Ziel des HAF ist dabei strategisch<br />
ausgerichtet Forschungsthemen aufzurufen.<br />
Hauptausschuss „Bauausführung“ (HABA)<br />
Im HABA (Zusammensetzung siehe Seite 100)<br />
wurden in den zwei Sitzungen im Berichtszeitraum<br />
insbesondere folgende Themen behandelt:<br />
Auswirkungen der Qualität der Werkplanung<br />
auf die Qualität der Bauausführung,<br />
Verwendungssicherheit von Bauprodukten,<br />
die Professionalisierung der Normungsarbeit,<br />
die energetische Sanierung von Bauwerken<br />
<strong>und</strong><br />
das Nachhaltige Bauen.<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Die Teilnehmer der 55. HABT-Sitzung (von links nach rechts): Dr. Klaus-Reiner<br />
Goldammer, Prof. Matthias M. Middel, Wolfgang Conrad, Manfred Götz, Michael<br />
Pauser, Alfred Becker (†), Werner Rothenbacher, Andreas Meier, Dr. Enrico<br />
Schwabach, Manfred Jelken, Dr. Lutz Pisarsky, Dr. Joachim Budnik, Dr. Lars<br />
Meyer, Dr. Jörg-Peter Wagner, Heinrich Bastert<br />
HABA-Sitzungen<br />
2009/2010:<br />
8. September 2009<br />
bei Bilfinger Berger AG<br />
in Frankfurt am Main<br />
(4. Sitzung)<br />
21. September 2010<br />
beim DBV in Berlin<br />
(5. Sitzung)<br />
Der DBV intern 79
Kapitel 13<br />
HAB-Sitzungen 2009/2010:<br />
25. September 2009<br />
beim DBV in Berlin<br />
(48. Sitzung)<br />
24. September 2010<br />
bei HOCHTIEF Construction<br />
AG in Frankfurt am Main<br />
(49. Sitzung)<br />
80<br />
Der DBV intern<br />
Ein besonderer Schwerpunkt waren die Auswirkungen<br />
der Qualität der Werkplanung auf die<br />
Qualität der Bauausführung. Es wurden verschiedene<br />
Beispiele untersucht, bei denen die<br />
Planung einzelner Gewerke bzw. einzelner Details<br />
nicht durchdacht war <strong>und</strong> dadurch bauseits<br />
erhebliche Probleme bei der Erbringung<br />
der Leistung <strong>und</strong> der Einhaltung von Terminen<br />
entstanden. Der HABA beschloss, in einem Arbeitskreis<br />
„Qualität der Werkplanung“ die wesentlichen<br />
Kritikpunkte an mangelhafter Planung<br />
zusammenzutragen <strong>und</strong> anschließend mit<br />
entsprechenden Lösungsansätzen zusammenzufassen.<br />
Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage sollen Gespräche<br />
mit Planern geführt werden.<br />
Hauptausschuss „<strong>Bautechnik</strong>“ (HAB)<br />
Im HAB (Zusammensetzung siehe Seite 101)<br />
befassten sich die Mitglieder in den Jahressitzungen<br />
2009 <strong>und</strong> 2010 mit interessanten Themen<br />
aus der <strong>Bautechnik</strong> <strong>und</strong> formulierten aus<br />
dem Erfahrungsaustausch Aufgaben für den<br />
DBV.<br />
„Die Kernkraft in Europa <strong>und</strong> der Welt ist<br />
eine Zukunftstechnologie!“<br />
Diese These wurde anhand umfangreicher<br />
Daten <strong>und</strong> internationaler Projektbeispiele vertreten,<br />
die die Perspektiven der Kernkraft außerhalb<br />
Deutschlands belegen. In der Instandhaltung<br />
<strong>und</strong> dem Neubau von Kernkraftwerken<br />
liegt ein umfangreiches Potenzial auch für die<br />
deutsche Bauindustrie. Deutschland nimmt hier<br />
nach wie vor eine isolierte Sonderstellung im<br />
internationalen Umfeld ein. Wichtig ist es, das<br />
deutsche Know-how in der Kernkraftwerkstechnik<br />
auch für den internationalen Markt zu erhalten<br />
<strong>und</strong> fortzuentwickeln.<br />
Thermisch intelligenter <strong>Beton</strong><br />
Im Zusammenhang mit Optimierungsprozessen<br />
beim Gebäudebetrieb haben sich „Phase Change<br />
Materials“ (PCM) in Ortbeton- bzw. Fertigteildecken<br />
als Wärmespeicher bewährt. Durch<br />
die Verknüpfung klassischer <strong>Beton</strong>kerntemperierung<br />
mit PCM wurden Potenziale zum Heizen<br />
/ Kühlen mit den speziellen energetischen<br />
Einsparmöglichkeiten untersucht.<br />
Dauerhaftigkeit von Parkbauten <strong>und</strong><br />
Tiefgaragen<br />
Im Rahmen der Überarbeitung des DBV-Merkblatts<br />
„Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen“ von 2005<br />
wurde mit mehreren eingeladenen Sachverständigen<br />
insbesondere aus Bayern intensiv<br />
beraten <strong>und</strong> Erfahrungen ausgetauscht. Die<br />
Hauptdiskussionspunkte bei der Dauerhaftigkeit<br />
von Parkhäusern <strong>und</strong> Tiefgaragen gruppierte<br />
sich um die Gefälleausbildung bei Parkflächen,<br />
den Schutz aufgehender Bauteile vor Chloriden<br />
<strong>und</strong> die Verwendung von Oberflächenschutzsystemen<br />
auf den verschiedenen Konstruktionen.<br />
Die Ergebnisse <strong>und</strong> weitere Feststellungen aus<br />
dem DAfStb/DBV-Fachkolloquim 2009, Erfahrungen<br />
aus der DBV-Bauberatung <strong>und</strong> die Konsequenzen<br />
aus der Weiterentwicklung der Regelwerke<br />
wurden in der Neuausgabe des<br />
Merkblatts 2010 als eines der wesentlichen<br />
Arbeitsergebnisse aus dem HAB umgesetzt.<br />
Zur Umsetzung von DIN EN 1504 in Deutschland<br />
<strong>und</strong> Stand der DAfStb-Instandhaltungs-<br />
Richtlinie<br />
Die EN 1504 wird in Deutschland teilweise<br />
umgesetzt über Restnormen (DIN V 18026 für<br />
OS-Systeme bzw. DIN V 18028 für Rissfüllstoffe).<br />
Diese führen zusätzlich zum CE-Zeichen<br />
auf den Produkten zu einem Ü-Zeichen für das<br />
national nachgeregelte System. Andere Teile
(<strong>Beton</strong>ersatz <strong>und</strong> Mörtelsysteme) sind in<br />
Deutschland nicht anwendbar. Daher existieren<br />
hier weiterhin Regelungen auf Basis der<br />
DAfStb-Richtlinie SIB.<br />
Normungssituation im Mauerwerksbau<br />
Der HAB befasste sich auch mit dem Mauerwerksbau.<br />
Festgestellt wurden Verzögerungen<br />
bei der Umsetzung des Nationalen Anhangs<br />
zum Eurocode 6. Nunmehr soll im zuständigen<br />
Normenausschuss jedoch unter Zeitdruck einiges<br />
aufgeholt werden, um evtl. die Einführung<br />
des EC6 mit NA zum Juli 2012 doch noch zu<br />
schaffen. Der DBV engagiert sich bei der Überarbeitung<br />
von DIN 1045-100: Ziegeldecken auf<br />
Eurocode 2.<br />
Bemessungsvorschriften zu<br />
Befestigungseinbauteilen<br />
Berichtet wurde über den aktuellen Stand der<br />
europäischen Bemessungsvorschriften zu Be-<br />
Der DBV-Hauptausschuss <strong>Bautechnik</strong> mit Gästen auf der BBI-<br />
Baustelle 2009 v. l.: Fischer, Stenzel, Bastert, Zaus, Fingerloos,<br />
Timmers, Häberle, Conrad, Meyer, Hochreiter, Pleier<br />
festigungseinbauteilen, die sich in den Technischen<br />
Spezifikationen DIN SPEC 1021, Teile 1<br />
- 5 (Allgemeines, Kopfbolzen, Ankerschienen,<br />
Mechanische Systeme, Chemische Systeme)<br />
niedergeschlagen haben <strong>und</strong> auch Gr<strong>und</strong>lage<br />
für aktuelle Zulassungsvorhaben bilden. In den<br />
CEN-Ausschüssen soll bis spätestens 2012<br />
entschieden werden, ob die o. g. Technischen<br />
Spezifikationen (TS) den Status eines neuen regulären<br />
Teils 4 des Eurocodes 2, im Status der<br />
TS verbleiben oder gar ganz zurückgezogen<br />
werden sollen. Der HAB formulierte als DBV-<br />
Position hierzu, dass zunächst auf Verbleib als<br />
TS votiert werden soll, mit dem Ziel, zunächst<br />
noch weitere Erfahrungen auch auf Basis von<br />
ETA‘s zu sammeln.<br />
Bauen im Bestand<br />
Der HAB verabschiedete das Konzept eines<br />
neuen DBV-Merkblatts „Bauen im Bestand –<br />
Modifizierte Teilsicherheitsbeiwerte im <strong>Beton</strong>-<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Der HAB 2010 auf 160 m Höhe über Frankfurt auf dem Tower<br />
185! v. l.: Meier, Conrad, Lechner, Remmel, Lückert, Timmers,<br />
Fingerloos, Hochreither, Gronau, Meyer, Stenzel<br />
Der DBV intern 81
Kapitel 13<br />
HAF-Sitzungen 2009/2010:<br />
14. Oktober 2009 bei<br />
HOCHTIEF Construction AG<br />
in Frankfurt am Main<br />
(56. Sitzung)<br />
13. Oktober 2010<br />
beim DBV in Berlin<br />
(57. Sitzung)<br />
82<br />
Der DBV intern<br />
bau“. Bei unterschiedlichen Parameterkonstellationen<br />
führen die Teilsicherheitsbeiwerte nach<br />
DIN 1055-100 mit DIN 1045-1 teilweise zu<br />
höherer Zuverlässigkeit als mindestens gefordert.<br />
Bei im Bestand nachgewiesener kleiner<br />
Streuung von Geometrie <strong>und</strong> Festigkeit <strong>und</strong> bekannten<br />
Einwirkungen können daher die Teilsicherheitsbeiwerte<br />
für bestehende Tragwerke<br />
begründet reduziert werden. Das Merkblatt<br />
soll im Verlaufe des Jahres 2011 fertiggestellt<br />
werden.<br />
Hauptausschuss „Forschung“ (HAF)<br />
„Der Schwerpunkt des DBV in der Forschung<br />
soll auch künftig in den betonbaunahen Bereichen<br />
liegen.“ Diese Maxime erarbeitete der<br />
HAF in seiner letzten Sitzung. Im DBV ist der<br />
HAF für die Beratung der Forschungsschwerpunkte<br />
des <strong>Verein</strong>s zuständig <strong>und</strong> entscheidet<br />
über die Vergabe der zur Verfügung stehenden<br />
Forschungsmittel.<br />
Im Oktober 2010 stand auch die Wahl eines<br />
neuen HAF-Vorsitzenden auf der Tagesordnung:<br />
Dr. Volker Theile (HOCHTIEF Construction AG),<br />
der seit 1990 Mitglied des HAF war, <strong>und</strong> seit<br />
November 2005 den Vorsitz übernommen<br />
hatte, stand aufgr<strong>und</strong> neuer Aufgaben in seinem<br />
Unternehmen nicht für eine Wiederwahl<br />
zur Verfügung. Als neuer Vorsitzender wurde<br />
Dr. Christian Dehlinger (Ed. Züblin AG) gewählt,<br />
welcher das Engagement <strong>und</strong> die Erfolge<br />
des HAF unter dem Vorsitz von Dr. Theile würdigte.<br />
In den Jahren 2009 <strong>und</strong> 2010 wurden folgende<br />
Forschungsanträge (siehe auch Liste der<br />
DBV-Forschungsvorhaben auf Seite 67) bewilligt:<br />
Erweiterung der DIN 4102-22: Der Antrag<br />
von Prof. Hosser (TU Braunschweig) wurde<br />
bewilligt, da darüber vordringliche Fragen<br />
der Konsistenz des Regelwerks gelöst werden<br />
können.<br />
Rissbreiten bei Industriefußböden: Der Antrag<br />
von Prof. Schnell (TU Kaiserslautern)<br />
wurde bewilligt, da damit ein Beitrag zur Lösung<br />
von aktuellen Fragestellungen geliefert<br />
wird, der auch in das DBV-Merkblatt „Industrieböden<br />
aus <strong>Beton</strong> für Frei- <strong>und</strong> Hallenflächen“<br />
einfließen kann.<br />
Vermeidung Abplatzungen Mörtelschichten an<br />
<strong>Beton</strong>oberflächen: Der Antrag von Prof. Breitenbücher<br />
(RU Bochum) wurde bewilligt, da<br />
darüber ein Beitrag zur Lösung der aktuellen<br />
bei der Herstellung von Brückenkappen diskutierten<br />
Fragestellungen erwartet wird.<br />
Untersuchungen <strong>und</strong> Modellbildung zur Austrocknung<br />
der <strong>Beton</strong>randzone als Gr<strong>und</strong>lage<br />
für die Bestimmung der notwendigen Nachbehandlungsdauer:<br />
Der Antrag von Prof. Ludwig<br />
(Bauhaus Universität Weimar) wurde bewilligt,<br />
da hierbei notwendige Gr<strong>und</strong>lagen zur<br />
Nachbehandlung ermittelt werden sollen.<br />
Einfluss der <strong>Beton</strong>zusammensetzung <strong>und</strong><br />
Fließmittel auf die Hautbildung von Frischbeton:<br />
Der Antrag von Prof. Brameshuber<br />
(RWTH Aachen) wurde bewilligt, da darüber<br />
betontechnologische Fragen, wie einer Hautbildung<br />
entgegengewirkt werden kann, untersucht<br />
werden.<br />
Erhöhung der Dauerhaftigkeit von <strong>Beton</strong>bauwerken<br />
in Kläranlagen durch den Einsatz von<br />
Sulfathüttenzement als Bindemittel im <strong>Beton</strong>:<br />
Der Antrag von Prof. Ludwig (Bauhaus Universität<br />
Weimar) wurde als über die AiF förderwürdig<br />
bewilligt, da darüber ein Beitrag<br />
zu Fragestellungen der Dauerhaftigkeit erwartet<br />
wird.
Mit diesen Entscheidungen zeigten sich der<br />
scheidende <strong>und</strong> auch der neue HAF-Vorsitzende<br />
zufrieden, dass bei den bewilligten Forschungsvorhaben<br />
deutlich erkennbar praxisrelevante<br />
Fragestellungen aus Sicht der DBV-Mitglieder<br />
im Vordergr<strong>und</strong> stehen.<br />
Die Teilnehmer der 57. HAF-Sitzung (von links nach rechts): Dr. Lars Meyer, Dr. Enrico Schwabach,<br />
Dr. Jörg Dietrich, Dr. Christian Dehlinger, Dr. Peter Kremnitzer, Dr. Volker Theile, Dr. Jörg-Peter<br />
Wagner, Dr. Volker Hartmann, Eugen Alexander Pirlet<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Der DBV intern 83
Kapitel 14<br />
84<br />
Der DBV als Kooperationspartner<br />
Der DBV als Kooperationspartner<br />
Schinkel-Wettbewerb 2009<br />
Der erste Schinkel-Preis wurde 1855 vom<br />
Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. gestiftet.<br />
Der Schinkelwettbewerb hat sich seitdem zum<br />
größten Förderwettbewerb der fachlichen Entwicklung<br />
für junge Architekten <strong>und</strong> Architektinnen<br />
<strong>und</strong> Ingenieure <strong>und</strong> Ingenieurinnen sowie<br />
Studierende <strong>und</strong> Absolventen der entsprechenden<br />
Fachrichtungen im deutschsprachigen<br />
Raum entwickelt <strong>und</strong> wird vom Architekten<strong>und</strong><br />
Ingenieurverein zu Berlin veranstaltet. In<br />
dieser Tradition fördert der Deutsche <strong>Beton</strong><strong>und</strong><br />
<strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V. den Wettbewerb<br />
seit vielen Jahren. Der Schinkel-Wettbewerb<br />
wird als Förderwettbewerb ausgeschrieben.<br />
Der AIV-Schinkel-Wettbewerb 2009 wurde in<br />
den Fachgebieten Städtebau, Architektur, Bauingenieurwesen,<br />
Landschaftsplanung <strong>und</strong> Verkehrswesen<br />
ausgeschrieben. Fachübergreifend<br />
werden als Querschnittsthemen besonders hervorgehoben<br />
Kunst, Technische Innovation sowie<br />
Kooperation. Es bestand die Möglichkeit, diese<br />
Aufgaben auf Antrag alternativ zur Häuslichen<br />
Arbeit im Rahmen der Referendar-Ausbildung<br />
vom Oberprüfungsamt anerkennen zu lassen.<br />
Bereits zweimal hat der Architekten- <strong>und</strong> Ingenieur-<strong>Verein</strong><br />
Aufgaben für den Schinkel-Wettbewerb<br />
in der Metropolenregion Berlin-Brandenburg<br />
gestellt: Neben Cottbus im Jahr 2008<br />
war Frankfurt an der Oder bereits 2006 Mittelpunkt<br />
des Schinkel-Wettbewerbs. Nach den<br />
beiden östlich von Berlin gelegenen Oberzentren<br />
nahm der AIV nun die Stadt Brandenburg<br />
an der Havel ins Blickfeld <strong>und</strong> mit ihr die gesamte<br />
Havel-Region im Nord-Westen des Landes<br />
Brandenburg. Havelland-Fläming heißt die<br />
südwestlich der Metropole Berlin gelegene Re-<br />
gion. Hier bündeln sich die wirtschaftlichen Impulse<br />
der deutschen Hauptstadt mit den innovativen<br />
Kräften der Mark Brandenburg. Keiner<br />
anderen Region Ostdeutschlands werden bessere<br />
Zukunftsaussichten bescheinigt. Metropolenregionen<br />
verbindet man in der Regel mit (industriellem)<br />
Wachstum. Realität ist jedoch die<br />
Schrumpfung der Städte. Landschaft ist hier<br />
der Imagefaktor. Wachstum <strong>und</strong> Schrumpfung<br />
sind Prozesse, bei denen kreative Köpfe gebraucht<br />
werden. Strukturplanung für die Landschaft<br />
zwischen Rathenow <strong>und</strong> der Stadt Brandenburg<br />
an der Havel ist deshalb das Generalthema<br />
des Schinkel-Wettbewerbs 2009.<br />
133 Arbeiten wurden insgesamt eingereicht.<br />
Die Preisverleihung fand im Rahmen des 154.<br />
Schinkelfestes in Berlin am 13. März 2009,<br />
dem Geburtstag Schinkels, statt.<br />
Der DBV stiftete in diesem Jahr einen Schinkel-Preis<br />
in Höhe von 2.000 Euro in der Sparte<br />
„Architektur“ für die Entwicklung des stadträumlichen<br />
Konzeptes „Wohnquartier am Packhof<br />
– Urbane Dichte für Brandenburg an der<br />
Havel“ von Wulf Böer <strong>und</strong> Simon Lindhuber aus<br />
München. Der besondere Beitrag dieser Arbeit<br />
bestand in der Fortentwicklung von Gartenhofhäusern<br />
in dichter Gruppierung <strong>und</strong> programmatischer<br />
Vielfalt.<br />
In der Sparte „Bauingenieurwesen“ konnten die<br />
Hamburger Sonja Lüdemann, Stephan Kaack<br />
<strong>und</strong> Olaf Vajen einen Sonderpreis des DBV<br />
über 500 Euro für ihre Zweifeld-Schrägseilbrücke<br />
in Empfang nehmen. Zentrales Element<br />
ihres Entwurfs ist ein markanter Aussichts -<br />
turm, der als Abspannpylon für die Brücken -<br />
konstruktion <strong>und</strong> der Erschließung einer Havelinsel<br />
dient.
Übergabe des DBV-Schinkel-Preises 2009 für<br />
Architektur an Simon Lindhuber <strong>und</strong> Wulf Böer<br />
durch Dr. Fingerloos (von links)<br />
Schinkel-Wettbewerb 2010:<br />
Neue Alte Mitte in Berlin<br />
Mit dem 155. Schinkel-Wettbewerb 2010<br />
kehrte der AIV zu Berlin in das eigentliche Zentrum<br />
<strong>und</strong> das Herz seiner Stadt zurück. Dieses<br />
markiert nicht nur die Keimzelle der späteren<br />
Doppelstadt Berlin <strong>und</strong> Cölln, sondern blieb<br />
trotz eines Jahrh<strong>und</strong>erts währenden Bauprozesses<br />
mit zahlreichen Überformungen die Berliner<br />
Altstadt. Mit einer kreativen <strong>und</strong> mutigen<br />
Gestaltung der Berliner Mitte sollte die bereits<br />
angelaufene Kontroverse gefördert <strong>und</strong> junge<br />
Lösungsansätze, Anregungen <strong>und</strong> lebhafte Re-<br />
Ein DBV-Sonderpreis 2009 für Bauingenieurwesen<br />
für Stephan Kaack, Sonja Lüdemann<br />
(von links) <strong>und</strong> Olaf Vajen (hinten rechts)<br />
aktionen geschaffen werden. Die Aufgabenstellungen<br />
zu den einzelnen Fachsparten wurden<br />
bewusst sehr offen gehalten. Die Teilnehmer<br />
waren aufgefordert zu untersuchen, ob dieser<br />
stadtgeschichtlich besonders bedeutende Ort<br />
umgebaut, ergänzt, umgenutzt oder erhalten<br />
werden soll. Dazu war eine kritische Auseinandersetzung<br />
mit den räumlichen Gegebenheiten,<br />
historischen Schichten <strong>und</strong> heutigen Ansprüchen<br />
erforderlich. Ausdrücklich erwünscht<br />
waren unterschiedliche Haltungen <strong>und</strong> Herangehensweisen<br />
sowie der Dialog <strong>und</strong> die Kooperation<br />
mit benachbarten Fachdisziplinen.<br />
Der 1852 erstmalig unter den Mitgliedern des Architekten- <strong>und</strong> Ingenieurvereins zu Berlin (AIV)<br />
ausgeschriebene Schinkel-Wettbewerb hat eine lange Tradition. Dabei werden Jahr für Jahr jungen<br />
Architekten, Ingenieuren <strong>und</strong> Künstlern in nunmehr neun Fachsparten (Städtebau, Architektur, Landschaftsarchitektur,<br />
Kunst <strong>und</strong> Bauen, Konstruktiver Ingenieurbau, Ver- <strong>und</strong> Entsorgungstechnik,<br />
Straßenbau <strong>und</strong> Verkehrswesen, Eisenbahnbau, Wasserbau) Aufgaben gestellt mit dem Ziel, deren<br />
Kreativität <strong>und</strong> Phantasie für die Lösung zukunftsorientierter Planungsaufgaben herauszufordern.<br />
Der Preis dient der Förderung des technisch-wissenschaftlichen Nachwuchses, daher dürfen die<br />
Teilnehmer am Wettbewerb nicht älter als 35 Jahre sein. Der Schinkel-Wettbewerb wirkt aber<br />
auch für Berlin <strong>und</strong> seine Region auf der Suche nach ihrer künftigen Gestalt. Die Vielfalt der Ideen<br />
fördert die Planungskultur <strong>und</strong> bereichert sie. Der DBV stiftete in diesem Jahr zwei Anerkennungspreise<br />
in Höhe von jeweils 500 Euro in der Sparte „Konstruktiver Ingenieurbau“. Das Thema des<br />
Wettbewerbs 2011 wird demnächst auf der Internetseite des AIV veröffentlicht werden (www.aivberlin.de).<br />
Bitte werben Sie insbesondere an den Universitäten <strong>und</strong> Hochschulen für die Teilnahme<br />
an diesem renommierten Wettbewerb.<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Der DBV als Kooperationspartner 85
Kapitel 14<br />
86<br />
Der DBV als Kooperationspartner<br />
Einen Anerkennungspreis erhielten Daniela<br />
Ehnert <strong>und</strong> Olga Schäfer von der BTU Cottbus.<br />
Mit einer leichten, transparenten Brücke haben<br />
sie den unterschiedlichen Flussufern durch die<br />
Form des Tragwerks Rechnung getragen. Die<br />
Tragkonstruktion besteht aus einem Rohrfachwerk<br />
mit verw<strong>und</strong>enen Tragebenen <strong>und</strong> einer<br />
orthotropen Fahrbahnplatte mit Epoxidharzbeschichtung.<br />
Beidseitig sind Treppenanlagen <strong>und</strong><br />
Aufzüge vorgesehen. Insgesamt war die Bearbeitungstiefe<br />
in konstruktiver Sicht ausreichend,<br />
um die Ausführbarkeit des Entwurfes<br />
nachzuweisen.<br />
Einen weiteren DBV-Anerkennungspreis konnten<br />
Nadine Kellmeyer, Lars Cusnick, Benjamin<br />
Kraus <strong>und</strong> Tobias Schmidt von der TU Kaiserslautern<br />
in Empfang nehmen.<br />
Die zurückhaltende Erscheinung ihrer Brücke<br />
wurde anerkannt. Die Konstruktionsweise war<br />
richtig gedacht <strong>und</strong> ausgereift, um eine positiv<br />
zu bewertende Leichtigkeit zu erzeugen. Die<br />
Brücke überquert die Spree im rechten Winkel<br />
<strong>und</strong> erzielt mit einem beidseitig eingespannten,<br />
acht Meter breiten Stahlverb<strong>und</strong>querschnitt<br />
eine sehr geringe Bauhöhe <strong>und</strong> große Schlankheit.<br />
Das konstruktive Konzept <strong>und</strong> die gekonnte<br />
Durcharbeitung waren beachtlich <strong>und</strong> stellten<br />
für den konstruktiven Ingenieurbau eine<br />
anerkennenswerte Leistung dar.<br />
<strong>Deutscher</strong> Brückenbau-Preis 2010 vergeben –<br />
DBV-Mitgliedsunternehmen geehrt<br />
Am 15. März 2010 wurde in Anwesenheit des<br />
Parlamentarischen Staatssekretärs beim B<strong>und</strong>esministerium<br />
für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<br />
(BMVBS), Jan Mücke, <strong>und</strong> von Dr. Rüdiger<br />
Grube, Vorstandsvorsitzender der<br />
Deutschen Bahn AG, in Dresden der diesjährige<br />
Deutsche Brückenbaupreis verliehen. Das<br />
BMVBS ist der Schirmherr dieses bedeutenden<br />
Preises, die DB AG der Hauptsponsor. Auslober<br />
sind die B<strong>und</strong>esingenieurkammer, in Dresden<br />
vertreten durch deren Präsidenten, Dr.-<br />
Ing. Jens Karstedt, <strong>und</strong> der Verband<br />
Beratender Ingenieure VBI, für den der Präsident<br />
Dr.-Ing. Volker Cornelius die Ehrungen<br />
vornahm.<br />
Elbebrücke Mühlberg
Sieger in der Kategorie „Straßen- <strong>und</strong> Eisenbahnbrücken“<br />
wurde die neue Elbebrücke Mühlberg.<br />
Diese Spannbetonkonstruktion wurde<br />
vom Ingenieurbüro Leonhardt, Andrä <strong>und</strong> Partner,<br />
Stuttgart, geplant <strong>und</strong> von einer Arbeitsgemeinschaft,<br />
bestehend aus der DYWIDAG<br />
Bau GmbH <strong>und</strong> der STRABAG AG, Niederlassung<br />
Nürnberg, ausgeführt.<br />
Den Preis in der Kategorie „Fußgänger- <strong>und</strong><br />
Radwegbrücken“ gewann die Stadthafenbrücke<br />
in Sassnitz/Rügen. Geplant wurde sie vom Ingenieurbüro<br />
Schlaich Bergermann <strong>und</strong> Partner,<br />
Stuttgart. Mit der Ausführung war unter anderem<br />
die GP Ingenieurbau GmbH betraut.<br />
Die Jury, in der der DBV durch Dr.-Ing. Hans-<br />
Ulrich Litzner vertreten war, begründete ihre<br />
Wahl damit, dass die genannten Bauwerke in<br />
hervorragender Weise die Kriterien des Deutschen<br />
Brückenbaupreises erfüllen.<br />
Stadthafenbrücke in Sassnitz/Rügen<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Der DBV als Kooperationspartner 87
Kapitel 15<br />
88<br />
Veröffentlichungen des DBV<br />
Veröffentlichungen des DBV<br />
Neben den periodisch erscheinenden R<strong>und</strong>schreiben<br />
des DBV sind im Berichtszeitraum<br />
folgende Veröffentlichungen erschienen:<br />
DBV-Merkblätter<br />
DBV-Merkblatt „Hochwertige Nutzung von<br />
Untergeschossen – Bauphysik <strong>und</strong> Raumklima“<br />
Hochwertig genutzte Räume zeichnen sich dadurch<br />
aus, dass für sie besondere Anforderungen<br />
an das Raumklima in Bezug auf die Temperatur<br />
der Innenluft <strong>und</strong> der raumseitigen<br />
trockenen Bauteiloberflächen sowie an die relative<br />
Luftfeuchte gestellt werden. Bei einer<br />
hochwertigen Nutzung von Untergeschossen,<br />
die durch Gr<strong>und</strong>wasser oder Bodenfeuchte von<br />
außen beansprucht werden, sind Besonderheiten<br />
zu beachten. Die Qualität der interdisziplinären<br />
Kommunikation zwischen den Beteiligten<br />
(Bauherr, Architekt, Tragwerksplaner, TGA-Planer,<br />
Bauphysiker, Bauunternehmer) ist dabei<br />
von entscheidender Bedeutung. Dies war Anlass<br />
für die Erarbeitung des neuen DBV-Merkblatts<br />
„Hochwertige Nutzung von Untergeschossen<br />
– Bauphysik <strong>und</strong> Raumklima“.<br />
Für <strong>Beton</strong>bauwerke hat die in der DAfStb-<br />
Richtlinie „Wasser<strong>und</strong>urchlässige Bauwerke<br />
aus <strong>Beton</strong>“ [1] definierte Nutzungsklasse A<br />
eine große Bedeutung. Die Klassifizierung nach<br />
[1] hat sich in der Praxis gr<strong>und</strong>sätzlich bewährt.<br />
Auf dieser Basis wird in diesem Merkblatt<br />
vorgeschlagen, die Nutzungsklasse A unabhängig<br />
von der Abdichtungsart zu verwenden<br />
<strong>und</strong> weiter zu differenzieren.<br />
Bei hochwertig zu nutzenden Räumen in Untergeschossen<br />
ziehen die Anforderungen an das<br />
Raumklima besondere Aufgaben in der Pla-<br />
nung, Ausschreibung <strong>und</strong> Bauausführung nach<br />
sich. Das Merkblatt befasst sich daher hauptsächlich<br />
mit den notwendigen bauphysikalischen<br />
<strong>und</strong> raumklimatischen Maßnahmen. Die<br />
gr<strong>und</strong>sätzlichen Aussagen zu Bauphysik <strong>und</strong><br />
Raumklima gelten dabei für alle Räume in erd<strong>und</strong><br />
wasserberührten Untergeschossen, unabhängig<br />
von der Abdichtungsart (z. B. „Schwarze“<br />
bzw. „Weiße Wanne“). Es werden Hinweise<br />
gegeben zum Wärmeschutz, zum Feuchtehaushalt<br />
sowie zur Heizung, Lüftung <strong>und</strong> Klimatisierung.<br />
Darüber hinaus gibt das Merkblatt Empfehlungen<br />
zu geeigneten Boden- <strong>und</strong> Wandaufbauten.<br />
Ergänzt werden einige spezielle Hinweise<br />
zu Besonderheiten bei „Weißen Wannen“<br />
<strong>und</strong> zur Beseitigung von Feuchteschäden.<br />
Das Merkblatt ist in der Fassung Januar 2009<br />
erschienen.<br />
DBV-Merkblatt „Injektionsschlauchsysteme <strong>und</strong><br />
quellfähige Einlagen für Arbeitsfugen“<br />
Zur Abdichtung von Arbeitsfugen bei wasser<strong>und</strong>urchlässigen<br />
Bauwerken aus <strong>Beton</strong>, wie z. B.<br />
„Weißen Wannen“, werden in der Praxis alternativ<br />
zu Fugenbändern <strong>und</strong> Fugenblechen auch<br />
verpresste Injektionsschlauchsysteme <strong>und</strong><br />
quellfähige Fugeneinlagen eingesetzt. Bei besonderen<br />
Bauabläufen <strong>und</strong> <strong>Beton</strong>ierfolgen<br />
sowie bei Bauteilen mit einem hohen Bewehrungsgrad<br />
<strong>und</strong> geometrisch kompliziertem Verlauf<br />
der Arbeitsfugen können diese Systeme<br />
ausführungstechnische Vorteile beim Einbau<br />
aufweisen. Im Gegensatz zu Fugenbändern <strong>und</strong><br />
Fugenblechen binden diese Fugeneinlagen nicht<br />
in den Konstruktionsbeton ein. Die abdichtende<br />
Wirkung beruht auf einem Oberflächenkontakt<br />
in der Arbeitsfuge.
Injektionsschlauchsysteme <strong>und</strong> quellfähige Fugeneinlagen<br />
sind Fugenabdichtungen, die nicht<br />
in der DAfStb-Richtlinie „Wasser<strong>und</strong>urchlässige<br />
Bauwerke aus <strong>Beton</strong>“ oder in Produktnormen<br />
geregelt sind. Sie dürfen nur eingesetzt werden,<br />
wenn ihre Verwendbarkeit im Abdichtungssystem<br />
„Weiße Wanne“ mit einem allgemeinen<br />
bauaufsichtlichen Prüfzeugnis (abP)<br />
nachgewiesen ist. Bei Verwendung als Fugeneinlage<br />
stellen sie unter Beachtung der nachfolgenden<br />
Ausführungen Lösungen zur Abdichtung<br />
von Arbeitsfugen dar.<br />
Dieses Merkblatt informiert über die Planung,<br />
Arbeitsvorbereitung <strong>und</strong> Materialauswahl für<br />
Injektionsschlauchsysteme <strong>und</strong> quellfähige Fugeneinlagen,<br />
gibt Anwendungshilfen für die<br />
Ausführung sowie Beispiele für die Dokumentation<br />
der ausgeführten Arbeiten.<br />
Das Merkblatt ist in der Fassung Januar 2010<br />
erschienen.<br />
DBV-Merkblatt „Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen“,<br />
2. überarbeitete Auflage September 2010<br />
Das DBV-Merkblatt „Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen“<br />
ist seit 2005 in einer ersten Ausgabe<br />
veröffentlicht. Zum Merkblatt <strong>und</strong> zur DIN<br />
1045-1 mit den Erläuterungen in den DAfStb-<br />
Heften 525/526 liegen nunmehr weitere Erfahrungen<br />
zur Dauerhaftigkeit von Parkdecks <strong>und</strong><br />
Tiefgaragen vor. In der Fachöffentlichkeit werden<br />
die verschiedenen Regelungen, Auslegungen<br />
<strong>und</strong> Erläuterungen zum Teil sehr kontrovers<br />
diskutiert. Dies wurde zum Anlass<br />
genommen, das DBV-Merkblatt „Parkhäuser<br />
<strong>und</strong> Tiefgaragen“ sowie die Hefte 525/526 in<br />
einer 2. überarbeiteten Auflage herauszugeben.<br />
Dabei sollen die Empfehlungen <strong>und</strong> Auslegungen<br />
konsistent <strong>und</strong> widerspruchsfrei sein <strong>und</strong><br />
den anerkannten Stand der Technik widerspiegeln.<br />
Um diesen aktuellen Stand festzustellen,<br />
fand Ende November 2009 ein DAfStb/DBV-<br />
Fachgespräch statt, an dem die Auffassung<br />
der Mehrheit der beteiligten Fachleute festgestellt<br />
wurde. Die Ergebnisse sind in die<br />
DAfStb-Hefte eingeflossen, wobei die detailliertere<br />
Umsetzung der allgemein formulierten<br />
Dauerhaftigkeitsanforderungen dem DBV-Merkblatt<br />
überlassen wurde.<br />
Die Diskussionen konzentrierten sich auf die<br />
wesentlichen Fragen<br />
nach der Notwendigkeit von Gefälle auf<br />
Parkdecks,<br />
nach der Höhe von Beschichtungen an<br />
aufgehenden Bauteilen,<br />
nach Erfordernis <strong>und</strong> Inhalt eines Wartungsplanes,<br />
nach der Eignung verschiedener Beschichtungssysteme.<br />
Die 2. Auflage dieses Merkblatts wurde vom<br />
Arbeitskreis „Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen“ des<br />
Deutschen <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong>s E.V.<br />
unter Einbeziehung mehrerer Sachverständiger<br />
über einen Zeitraum von über zwei Jahren bearbeitet.<br />
Das Merkblatt ist im September 2010 erschienen.<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Veröffentlichungen des DBV 89
Kapitel 15<br />
90<br />
Veröffentlichungen des DBV<br />
DBV-Hefte<br />
DBV-Heft Nr. 16 „Typische Schäden im<br />
Stahlbetonbau – Vermeidung von Mängeln als<br />
Aufgabe der Bauleitung“<br />
Nach § 4 Absatz 2. Ziffer (1) in Teil B der Vergabe-<br />
<strong>und</strong> Vertragsordnung für Bauleistungen<br />
(VOB) hat ein Unternehmer das Recht, seine<br />
(Bau-)Leistung unter eigener Verantwortung<br />
nach dem Vertrag auszuführen. Andererseits<br />
befindet er sich bei der Erstellung von Bauwerken<br />
unstrittig in einem Rechtsrahmen. So fordert<br />
das Bürgerliche Gesetzbuch BGB in § 633<br />
Ziffer (1): „Der Unternehmer hat dem Besteller<br />
das Werk frei von Sach- <strong>und</strong> Rechtsmängeln zu<br />
verschaffen.“<br />
Mit dieser Forderung ist zunächst der Themenkreis<br />
für das vorliegende Heft umrissen: Es<br />
geht darum, typische, das heißt, oft zu beobachtende<br />
Mängel im Stahlbetonbau <strong>und</strong> daraus<br />
resultierende Schäden zu beschreiben, um<br />
diese in Zukunft zu vermeiden.<br />
In der Praxis kommt der Bauleitung bei der Erreichung<br />
des Zieles Mängelfreiheit eine besondere<br />
Bedeutung zu. Diesem Sachverhalt wird<br />
unter anderem in § 56 der Musterbauordnung<br />
(MBO) oder in Abschnitt 4.4 von DIN 1045 Teil<br />
3 „Bauausführung“ Rechnung getragen. Daher<br />
richtet sich das vorliegende Heft besonders an<br />
diese Zielgruppe.<br />
Es enthält zahlreiche Hinweise <strong>und</strong> Hilfsmittel,<br />
die dem Zwecke dienen sollen, die in den zuvor<br />
zitierten Gesetzen <strong>und</strong> technischen Regeln definierten<br />
Forderungen zu erfüllen, oder, anders<br />
ausgedrückt, sichere, gebrauchstaugliche <strong>und</strong><br />
dauerhafte Stahlbetonbauwerke zu erstellen.<br />
DBV-Heft Nr. 17 „Häufige Fehlerquellen beim<br />
Bauen im Bestand“<br />
Bauen im Bestand bedeutet im Vergleich zur<br />
Errichtung neuer Bauwerke für alle Beteiligten<br />
die Übernahme erheblicher zusätzlicher Risiken.<br />
Die während der Bauausführung tatsächlich<br />
vorgef<strong>und</strong>enen Verhältnisse stimmen häufig<br />
nicht mit den zuvor beschriebenen oder angenommenen<br />
Zuständen überein. Es besteht oft<br />
Unklarheit hinsichtlich der Eigenschaften verwendeter<br />
Materialien <strong>und</strong> Bauelemente.<br />
Rechtsunsicherheit zu Genehmigungsfähigkeit,<br />
Bestands- <strong>und</strong> Denkmalschutz begleitet viele<br />
Entscheidungen. Die Folge sind mit Kostensteigerungen<br />
verb<strong>und</strong>ene Änderungen, ein gestörter<br />
Bauablauf <strong>und</strong> Streitigkeiten unter den<br />
Vertragsparteien (Bauherr, Architekt, Fachplaner,<br />
Bauunternehmer).<br />
In der Praxis lässt das Herangehen an Bauaufgaben<br />
im Bestand nicht selten auch die erforderliche<br />
Systematik vermissen. Ursachen hierfür<br />
sind oft fehlendes Problembewusstsein <strong>und</strong><br />
nicht abrufbereites Fachwissen. Oft verfügen<br />
mit dem Bauen im Bestand befasste Führungs<strong>und</strong><br />
Fachkräfte über eine Vielzahl projektspezifischer<br />
Erfahrungen, die aber nicht das gesamte<br />
Themenfeld abdecken.<br />
Im Rahmen eines DBV-Forschungsvorhabens<br />
wurde eine Erhebung der häufigsten Fehlerquellen<br />
beim Bauen im Bestand mit dem Ziel<br />
durchgeführt, auf der Basis von Interviews mit<br />
Experten solche Fehlerquellen zu identifizieren<br />
<strong>und</strong> zu dokumentieren.<br />
Den mit dem Bauen im Bestand befassten<br />
Praktikern soll diese systematische Zusammenstellung<br />
häufiger bekannter Fehlerquellen
helfen, die Sensibilität <strong>und</strong> das Problembewusstsein<br />
zu schärfen <strong>und</strong> diese oder ähnliche<br />
Fehler zu vermeiden.<br />
DBV-Heft Nr. 18 „<strong>Beton</strong>gelenke im Brückenbau“<br />
Das vorliegende DBV-Heft befasst sich mit der<br />
Übertragung des in Deutschland gebräuchlichen<br />
Berechnungsmodells nach Leonhardt auf<br />
die heutige Normengeneration. Damit ist die<br />
Anwendung unbewehrter <strong>Beton</strong>gelenke im modernen<br />
Brückenbau auf Basis eines anerkannten<br />
Bemessungsmodells möglich. Ergänzend<br />
wurden die international verwendeten Berechnungsmodelle<br />
von unbewehrten <strong>Beton</strong>gelenken<br />
nach Freyssinet analysiert.<br />
Außerdem wurden die vorhandenen Erfahrungswerte<br />
von <strong>Beton</strong>gelenken im Brückenbau in<br />
Deutschland <strong>und</strong> verschiedenen Ländern in Europa<br />
recherchiert <strong>und</strong> zusammengefasst, um<br />
die zukünftige Anwendung zu erleichtern.<br />
Die Anwendung der übertragenen Berechnungsregeln<br />
wurde abschließend anhand von<br />
zwei realen Berechnungsbeispielen demonstriert.<br />
DBV-Heft Nr. 19 „Schutz <strong>und</strong> Instandsetzung von<br />
<strong>Beton</strong>bauteilen – Aktuelle Regelwerke <strong>und</strong> Hinweise<br />
zum Stand der Technik“<br />
Verschiedene Regelwerke für Schutz <strong>und</strong> Instandsetzung<br />
von <strong>Beton</strong>bauwerken sind gegenwärtig<br />
im Umlauf. Es sind die DAfStb-Richtlinie<br />
Schutz <strong>und</strong> Instandsetzung von <strong>Beton</strong>bauwerken,<br />
die ZTV-ING, die ZTV-W <strong>und</strong> die DIN EN<br />
1504.<br />
Warum brauchen wir verschiedene Vorschriften?<br />
Worin unterscheiden sich diese Regelwerke?<br />
Welche Bedeutung hat die DIN EN 1504?<br />
Das DBV-Heft Nr. 19 zur <strong>Beton</strong>instandsetzung<br />
soll helfen, Ordnung in die Vielfalt der Begriffe<br />
zu bringen <strong>und</strong> die Unterschiede zwischen den<br />
Regelwerken <strong>und</strong> deren Anwendungsmöglichkeiten<br />
zu benennen. Die ersten Beiträge des Heftes<br />
19 bieten einen Überblick über den aktuellen<br />
Stand der Regelwerke sowie einen Ausblick<br />
auf die zu erwartende Entwicklung. Des Weiteren<br />
werden Schutz <strong>und</strong> Instandsetzungsaufgaben,<br />
deren Planung, Ausführung <strong>und</strong> Überwachung<br />
von Praktikern anschaulich erläutert. Auf<br />
aktuelle Tendenzen, z. B. bei der Auswahl <strong>und</strong><br />
Anwendung von Instandsetzungsprodukten,<br />
wird hingewiesen. Beiträge über die rechtliche<br />
Betrachtung von Problemfällen, Risiken <strong>und</strong><br />
Haftungsfragen, z. B. bei Instandsetzungsmaßnahmen,<br />
r<strong>und</strong>en das Themenspektrum ab.<br />
Das Heft Nr. 19 richtet sich an Auftraggeber,<br />
planende <strong>und</strong> überwachende Ingenieure <strong>und</strong><br />
Bauausführende für Schutz- <strong>und</strong> Instandsetzungsmaßnahmen.<br />
DBV-Heft Nr. 20 „Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen –<br />
Das neue DBV-Merkblatt“<br />
Das DBV-Heft Nr. 20 bezieht sich auf die aktuelle<br />
Ausgabe des DBV-Merkblatts „Parkhäuser<br />
<strong>und</strong> Tiefgaragen“, das im September 2010 in<br />
der 2. überarbeiteten Auflage erschienen ist.<br />
Das Heft erläutert die aktuellen Entwicklungen<br />
<strong>und</strong> Zusammenhänge insbesondere hinsichtlich<br />
der Dauerhaftigkeit <strong>und</strong> der Nutzerfre<strong>und</strong>lichkeit.<br />
Darüber hinaus wird auf die aktuelle DIN<br />
1045 (2008) sowie auf den Eurocode 2 Bezug<br />
genommen.<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Veröffentlichungen des DBV 91
Kapitel 15<br />
92<br />
Veröffentlichungen des DBV<br />
Dieses Heft richtet sich an Architekten, Objektplaner,<br />
Tragwerksplaner, Prüfingenieure <strong>und</strong> beratende<br />
Ingenieure ebenso wie an Bauausführende<br />
<strong>und</strong> Bauprodukthersteller. Aber auch für<br />
Betreiber von Parkbauten bietet das Heft neue<br />
Aspekte zum aktuellen Stand der Technik.<br />
DBV-Sachstandberichte<br />
DBV-Sachstandbericht: „Nachhaltiges Bauen –<br />
Hinweise zur Gebäudebewertung“<br />
Die Bauwirtschaft kann einen positiven Beitrag<br />
zur nachhaltigen Entwicklung leisten. Zu Recht<br />
werden daher von der Branche Konzepte erwartet,<br />
wie die Prinzipien der Nachhaltigkeit<br />
umzusetzen sind. Hierzu stellte der Leitfaden<br />
„Nachhaltiges Bauen“, der 2001 vom damaligen<br />
B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr, Bau <strong>und</strong><br />
Wohnungswesen vorgelegt wurde, den ersten<br />
konkreten Meilenstein dar. Der vom Bauministerium<br />
eingesetzte „R<strong>und</strong>e Tisch“ entwickelte<br />
den Leitfaden fort <strong>und</strong> erarbeitete am Beispiel<br />
von Büro- <strong>und</strong> Verwaltungsneubauten einen Kriterienkatalog,<br />
der die relevanten Aspekte des<br />
Nachhaltigen Bauens konkretisiert <strong>und</strong> damit<br />
sowohl mess- als auch bewertbar macht.<br />
Insgesamt 16 Büro- <strong>und</strong> Verwaltungsbauten<br />
wurden in einer ersten Pilotphase entsprechend<br />
der Erfüllung der Nachhaltigkeitskriterien<br />
bewertet <strong>und</strong> mit dem Deutschen Gütesiegel<br />
Nachhaltiges Bauen ausgezeichnet. Wie die<br />
Bewertung vorgenommen wurde, ist für Bauherren<br />
<strong>und</strong> Planer aktueller Bauvorhaben von<br />
besonderem Interesse. Nur wenn die Kriterien<br />
<strong>und</strong> deren Bewertung transparent sind, wird<br />
die Qualität der Planung <strong>und</strong> Ausführung eines<br />
Gebäudes auch nachvollziehbar <strong>und</strong> praxisrelevant.<br />
Hier setzt der neue DBV-Sachstandbericht<br />
„Nachhaltiges Bauen – Hinweise zur Gebäudebewertung“<br />
an. Der Bericht leistet einen Beitrag,<br />
diese Transparenz herzustellen. Neben<br />
einem kompakten Überblick über die Kriterien<br />
des Systems wird an einem konkreten Projekt<br />
der ersten Pilotphase dargestellt, welche<br />
Aspekte berücksichtigt <strong>und</strong> wie sie baulich umgesetzt<br />
wurden. Dabei wird zum einen dargestellt,<br />
welche Schritte, Nachweise <strong>und</strong> Berechnungen<br />
notwendig sind, um eine Gebäude -<br />
bewertung überhaupt durchführen zu können.<br />
Zum anderen wird die Bewertung anhand der<br />
beim Objekt tatsächlich eingesetzten Technik<br />
nachvollzogen.<br />
Bei der Auswahl der erläuterten Kriterien<br />
wurde der Fokus bewusst auf die Kriterien gelegt,<br />
die im Bewertungs- <strong>und</strong> Zertifizierungssystem<br />
des B<strong>und</strong>es von besonderer Relevanz<br />
sind <strong>und</strong> die auch im Anerkennungsverfahren<br />
eine zentrale Bedeutung haben. Die Hinweise<br />
des Sachstandberichts zur konkreten Bauausführung<br />
<strong>und</strong> deren Bewertung sind daher weitgehend<br />
systemunabhängig <strong>und</strong> zeitlos.<br />
Der Sachstandsbericht ist in der Fassung<br />
Dezember 2010 erschienen.
Anhang<br />
Anhang 93
Anhang<br />
94<br />
Erläuterungen der Abkürzungen<br />
Erläuterungen der Abkürzungen<br />
AA Arbeitsausschuss<br />
ACI American Concrete Institute<br />
AG Arbeitsgruppe<br />
AiF Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen<br />
AIV Architekten- <strong>und</strong> Ingenieur-<strong>Verein</strong> zu Berlin<br />
ASBau Akkreditierungsverb<strong>und</strong> für Studiengänge des Bauwesens<br />
BAM B<strong>und</strong>esanstalt für Materialforschung <strong>und</strong> -prüfung<br />
BAW B<strong>und</strong>esanstalt für Wasserbau<br />
bast B<strong>und</strong>esanstalt für Straßenwesen<br />
BDB B<strong>und</strong>esverband Deutsche <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> Fertigteilindustrie<br />
BDI B<strong>und</strong>esverband der Deutschen Industrie<br />
BDZ B<strong>und</strong>esverband der Deutschen Zementindustrie<br />
BFA B<strong>und</strong>esfachabteilung<br />
BG Beratergruppe<br />
BIngK B<strong>und</strong>esingenieurkammer<br />
BMBF B<strong>und</strong>esministerium für Bildung <strong>und</strong> Forschung<br />
BMVBS B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<br />
BMWi B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie<br />
BSVI B<strong>und</strong>esvereinigung der Straßenbau- <strong>und</strong> Verkehrsingenieure<br />
BTB B<strong>und</strong>esverband der Deutschen Transportbetonindustrie<br />
BVG B<strong>und</strong>esverfassungsgericht<br />
BVPI B<strong>und</strong>esvereinigung der Prüfingenieure für <strong>Bautechnik</strong><br />
CEN Europäisches Komitee für Normung<br />
DASt <strong>Deutscher</strong> Ausschuss für Stahlbau<br />
DAfStb <strong>Deutscher</strong> Ausschuss für Stahlbeton e.V.<br />
DAI Verband <strong>Deutscher</strong> Architekten- <strong>und</strong> Ingenieurvereine<br />
DB AG Deutsche Bahn AG<br />
DBC Deutsche Bauchemie<br />
DFG Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
DGfB Deutsche Gesellschaft für Baurecht<br />
DGNB Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen<br />
DGfM Deutsche Gesellschaft für Mauerwerksbau<br />
DGGT Deutsche Gesellschaft für Geotechnik<br />
DIBt Deutsches Institut für <strong>Bautechnik</strong><br />
DIN Deutsches Institut für Normung<br />
DQB Deutsche Gesellschaft für Qualifizierung <strong>und</strong> Bewertung<br />
DSTV <strong>Deutscher</strong> Stahlbau-Verband<br />
DVA <strong>Deutscher</strong> Vergabe- <strong>und</strong> Vertragsausschuss für Bauleistungen<br />
DVT <strong>Deutscher</strong> Verband Technisch-Wissenschaftlicher <strong>Verein</strong>e
ECSN European Concrete Societies Network<br />
ECTP European Construction Technology Platform<br />
FES Normenausschuss Eisen <strong>und</strong> Stahl<br />
FGSV Forschungsgesellschaft für Straßen- <strong>und</strong> Verkehrswesen<br />
fib Internationaler <strong>Beton</strong>bau-Verband<br />
FIEC Verband der Europäischen Bauwirtschaft<br />
GAK Gemeinschaftsarbeitskreis<br />
GB Gütegemeinschaft Verkehrsflächen aus <strong>Beton</strong><br />
GCTP German Construction Technology Platform<br />
GÜB Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen<br />
HAF Hauptausschuss Forschung<br />
HABT Hauptausschuss Baustofftechnik<br />
HAB Hauptausschuss <strong>Bautechnik</strong><br />
HABA Hauptausschuss Bauausführung<br />
HATECH Hauptausschuss Technik<br />
HDB Hauptverband der Deutschen Bauindustrie<br />
IGF Industrielle Gemeinschaftsforschung<br />
ISO Internationale Normungsorganisation<br />
IVBH Internationale <strong>Verein</strong>igung für Brückenbau <strong>und</strong> Hochbau<br />
KDA Koordinierungsausschuss<br />
LAGA Länderarbeitsgemeinschaft Abfall<br />
NA Normenausschuss im DIN<br />
NABau Normenausschuss Bauwesen im DIN<br />
ö.b.u.v.SV Öffentlich bestellter <strong>und</strong> vereidigter Sachverständiger<br />
QGS Qualitätsgemeinschaft Städtischer Straßenbau<br />
SpA Spiegelausschuss<br />
SVA Sachverständigenausschuss<br />
TA Technischer Ausschuss<br />
TC Technisches Komitee<br />
UA Unterausschuss<br />
VBI Verband Beratender Ingenieure<br />
VDB Verband <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>ingenieure<br />
VDI <strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> Ingenieure<br />
VDZ <strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> Zementwerke<br />
ZDB Zentralverband des Deutschen Baugewerbes<br />
ZTV-ING Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen <strong>und</strong> Richtlinien für<br />
Ingenieurbauwerke<br />
ZUTECH Zukunftstechnologien für kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Erläuterungen der Abkürzungen 95
Anhang<br />
96<br />
Zuständigkeiten in der Geschäftsstelle des DBV<br />
Zuständigkeiten in der Geschäftsstelle<br />
des DBV<br />
Geschäftsführung:<br />
Dr.-Ing. Lars Meyer Tel. 030 236096-40, Fax 030 236096-23<br />
E-Mail: meyer@betonverein.de<br />
Sekretariat:<br />
Frau Rona Trauthan Tel. 030 236096-22, Fax 030 236096-23<br />
E-Mail: trauthan@betonverein.de<br />
Buchhaltung:<br />
Frau Claudia Charton Tel. 030 236096-55, Fax 030 236096-57<br />
E-Mail: charton@betonverein.de<br />
Öffentlichkeitsarbeit:<br />
Dr.-Ing. Klaus-Reiner Goldammer Tel. 030 236096-52, Fax 030 236096-34<br />
E-Mail: goldammer@betonverein.de<br />
Sekretariat:<br />
Frau Monika Modica Tel. 030 236096-32, Fax 030 236096-23<br />
E-Mail: modica@betonverein.de<br />
E-Mail: info@betonverein.de<br />
<strong>Bautechnik</strong>:<br />
Dr.-Ing. Frank Fingerloos Tel. 030 236096-37, Fax 030 236096-34<br />
E-Mail: fingerloos@betonverein.de<br />
Sekretariat:<br />
Frau Kerstin Mrochen Tel. 030 236096-30, Fax 030 236096-46<br />
E-Mail: k.mrochen@betonverein.de<br />
Baustofftechnik:<br />
Leiter:<br />
Dr.-Ing. Berthold Schäfer Tel. 030 236096-45, Fax 030 236096-46<br />
(bis 04/2011) E-Mail: schaefer@betonverein.de<br />
Sekretariat:<br />
Frau Kerstin Mrochen Tel. 030 236096-30, Fax 030 236096-46<br />
E-Mail: k.mrochen@betonverein.de
Bauberatung:<br />
Dr.-Ing. Klaus-Reiner Goldammer Tel. 030 236096-52, Fax 030 236096-34<br />
E-Mail: goldammer@betonverein.de<br />
Sekretariat:<br />
Frau Petra Rohde Tel. 030 236096-44, Fax 030 236096-34<br />
E-Mail: rohde@betonverein.de<br />
Umweltschutz <strong>und</strong> Arbeitssicherheit:<br />
Dr.-Ing. Berthold Schäfer Tel. 030 236096-45, Fax 030 236096-46<br />
(bis 04/2011) E-Mail: schaefer@betonverein.de<br />
Sekretariat:<br />
Frau Kerstin Mrochen Tel. 030 236096-30, Fax 030 236096-46<br />
E-Mail: k.mrochen@betonverein.de<br />
E-Mail: umwelt@betonverein.de<br />
Referat Nachhaltiges Bauen:<br />
Dipl.-Ing. Heinrich Bastert Tel. 030 236096-20, Fax 030 236096-46<br />
E-Mail: bastert@betonverein.de<br />
Sekretariat:<br />
Frau Kerstin Mrochen Tel. 030 236096-30, Fax 030 236096-46<br />
E-Mail: k.mrochen@betonverein.de<br />
Referat <strong>Beton</strong>bautechnik/Forschung:<br />
Dr.-Ing. Enrico Schwabach Tel. 030 236096-33, Fax 030 236096-46<br />
E-Mail: schwabach@betonverein.de<br />
Sekretariat <strong>Beton</strong>bautechnik:<br />
Frau Kerstin Mrochen Tel. 030 236096-30, Fax 030 236096-46<br />
E-Mail: k.mrochen@betonverein.de<br />
Sekretariat<br />
Forschung, Schiedsgericht:<br />
Frau Petra Rohde Tel. 030 236096-44, Fax 030 236096-34<br />
E-Mail: rohde@betonverein.de<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Zuständigkeiten in der Geschäftsstelle des DBV 97
Anhang<br />
98<br />
Veröffentlichungen von DBV-Mitarbeitern<br />
Veröffentlichungen von DBV-Mitarbeitern<br />
2009<br />
Fingerloos, F.<br />
Fingerloos, F.<br />
Goldammer, K.-R.<br />
Goldammer, K.-R.<br />
Goldammer, K.-R.,<br />
Hallmann, E.,<br />
van Ommen, J.<br />
Litzner H.-U.,<br />
Meyer, L.<br />
Litzner H.-U.,<br />
Meyer, L.<br />
Meyer, L.<br />
Meyer L.<br />
2010<br />
Bastert, H.<br />
Conrad, W.<br />
Conrad, W., Goldammer,<br />
K.-R., Meier, A.,<br />
Pisarsky, L.<br />
Fingerloos, F.<br />
Fingerloos, F.<br />
Fingerloos, F.<br />
Normen <strong>und</strong> Regelwerke. In: <strong>Beton</strong>kalender 2009/2, Seiten 447–738.<br />
Historische technische Regelwerke für den <strong>Beton</strong>-, Stahlbeton- <strong>und</strong> Spannbetonbau.<br />
Fingerloos, F.(Hrsg.), Verlag Ernst & Sohn, 2009.<br />
Schäden an WU-Konstruktionen aus Sicht eines Gerichtsgutachters. In:<br />
Tagungsband „Weiße Wannen – technisch <strong>und</strong> juristisch immer wieder<br />
problematisch“. Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart.<br />
Abweichende Konformitätskontrolle (28/56 Tage). In: Tagungsband ExpertenForum<br />
<strong>Beton</strong> 2009, Bayerische BauAkademie, Feuchtwangen.<br />
Schwarzer Leichtbeton für gestaltete Fassadenflächen am Neubau eines Wohn- <strong>und</strong><br />
Geschäftshauses in Berlin-Mitte. In: Innovative Fassadentechnik, Heft 5/2009,<br />
Seiten 60–63, Verlag Ernst & Sohn, Berlin.<br />
Technik <strong>und</strong> Recht – In: Heiermann W., Englert K. (Hrsg.): Baurecht als<br />
Herausforderung – Festschrift für Horst Franke zum 60. Geburtstag,<br />
Werner-Verlag, Köln, 2009, Seiten 239–244.<br />
Der Einfluss der Bauproduktenverordnung auf die Bauüberwachung. – In:<br />
Der Prüfingenieur, Heft 35 (Oktober 2009), Seiten 47–53.<br />
Verwendungssicherheit von Bauprodukten – Auswirkungen der Bauproduktenverordnung.<br />
– In: <strong>Beton</strong> Bauteile 2010, Seiten 198–201, Bauverlag BV GmbH, Gütersloh,<br />
2009.<br />
Umsetzung von Labor-High-Tech in die Praxis am Beispiel moderner<br />
<strong>Beton</strong>technologie. – In: Bauingenieur, Band 84, Heft 4, Seite 149, 2009.<br />
Schutz <strong>und</strong> Instandsetzung von <strong>Beton</strong>bauteilen – Aktueller Stand der Regelwerke. –<br />
In: DBV-Heft 19 „Schutz <strong>und</strong> Instandsetzung von <strong>Beton</strong>bauteilen – Aktuelle Regelwerke<br />
<strong>und</strong> Hinweise zum Stand der Technik“. Seiten 1–6. <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V. Eigenverlag Berlin, 2010.<br />
Weiße Dächer <strong>und</strong> Decken aus WU-<strong>Beton</strong> – Bautechnische Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong><br />
Umsetzung. In: Tagungsband 54. Ulmer <strong>Beton</strong>Tage 2010, Seiten 146–147.<br />
Typische Schäden im Stahlbetonbau – Vermeidung von Mängeln als Aufgabe der<br />
Bauleitung. Heft 17 der DBV-Schriftenreihe, <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<br />
<strong>Verein</strong> E.V., Eigenverlag Berlin, 2010.<br />
Normen <strong>und</strong> Regelwerke. In: <strong>Beton</strong>kalender 2010/2, Seiten 193–668.<br />
Der Eurocode 2 für Deutschland – Erläuterungen <strong>und</strong> Hintergründe. Teil 1:<br />
Einführung in den Nationalen Anhang. In: <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> Stahlbetonbau 105 (2010),<br />
Heft 6, S. 342–348.<br />
Der Eurocode 2 für Deutschland – Erläuterungen <strong>und</strong> Hintergründe. Teil 2:<br />
Gr<strong>und</strong>lagen, Dauerhaftigkeit, Baustoffe, Spannungs-Dehnungslinien. In: <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong><br />
Stahlbetonbau 105 (2010), Heft 7, Seiten 406–420.
2010<br />
Fingerloos, F.<br />
Fingerloos, F.<br />
Fingerloos, F.,<br />
Dieckmann, J., Schnell, J.<br />
Fingerloos F.,<br />
Meyer L., Wiens U.<br />
Fingerloos, F.<br />
Fingerloos, F.<br />
Fingerloos, F.<br />
Goldammer, K.-R.,<br />
Goldammer, K.-R.,<br />
Meier, A.<br />
Goldammer, K.-R.,<br />
Schubert, K., Schmitt, R.<br />
Meier, A.<br />
Litzner, H.-U.,<br />
Meyer, L.<br />
Der Eurocode 2 für Deutschland – Erläuterungen <strong>und</strong> Hintergründe. Teil 3:<br />
Begrenzung der Spannungen, Rissbreiten <strong>und</strong> Verformungen. In: <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong><br />
Stahlbetonbau 105 (2010), Heft 8, Seiten 486–495.<br />
Der Eurocode 2 für Deutschland – Erläuterungen <strong>und</strong> Hintergründe. Teil 4:<br />
Bewehrungs- <strong>und</strong> Konstruktionsregeln. In: <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> Stahlbetonbau 105 (2010),<br />
Heft 9, Seiten 562–571.<br />
Hochwertige Nutzung von wasser<strong>und</strong>urchlässigen <strong>Beton</strong>bauwerken im Hochbau. In:<br />
Bauphysikkalender 2010, Seiten 463–484.<br />
Zur Notwendigkeit von Gefällen bei Parkdecks. – In: <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> Stahlbetonbau,<br />
105 (2010), Heft 11, Seiten 695–702.<br />
The Eurocode 2 for Germany – Development and Testing of the National Annex in<br />
Practice. In: Proceedings of the First International Workshop “Design of Concrete<br />
Structures Using EN 1992-1-1”, 2010, Seiten 79–88.<br />
Überprüfung des Eurocode 2 im Vergleich zu DIN 1045-1 in Pilotprojekten –<br />
Konzept <strong>und</strong> Ergebnisse. In: Tagungsband 19. Bautechnisches Seminar NRW,<br />
Ratingen 2010.<br />
Dauerhaftigkeit von Parkhäusern – Auslegungen zum aktuellen Regelwerk. In:<br />
Berliner Hoch- <strong>und</strong> Ingenieurbaukolloquium BHIK 10, Seiten 105-118, Shaker Verlag<br />
Aachen, 2010.<br />
Schäden an WU-Konstruktionen aus Sicht eines Gerichtsgutachters, In: Berliner<br />
Hoch- <strong>und</strong> Ingenieurbaukolloquium BHIK 10, Seiten 53–68, Shaker Verlag Aachen,<br />
2010.<br />
Schäden an WU-Konstruktionen aus Sicht eines Gerichtsgutachters, In:<br />
Tagungsband 54. Ulmer <strong>Beton</strong>Tage 2010, Seiten 148–149.<br />
Sichtbeton <strong>und</strong> Schalungstechnik. In: <strong>Beton</strong>kalender 2010, Teil 2, Seiten 3–70,<br />
Verlag Ernst & Sohn.<br />
Beurteilung von Rissen. In: bauwerk, Heft 13/2010, Seiten 16–19,<br />
K<strong>und</strong>enzeitschrift der CEMEX AG.<br />
Bildung <strong>und</strong> Forschung im Bauwesen – quo vadis. In: Innovationen im Konstruktiven<br />
Ingenieurbau, Methoden – Materialien – Bauwerke. Festschrift für Professor<br />
Hirschfeld. Ruhr-Universität Bochum, Bauhaus Universität Weimar <strong>und</strong> Hochtief AG,<br />
Januar 2010, Seiten 75–86.<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Veröffentlichungen von DBV-Mitarbeitern 99
Anhang<br />
100<br />
Hauptausschuss Bauausführung (HABA)<br />
Mitglieder –<br />
Hauptausschuss Bauausführung (HABA)<br />
Vorsitzender:<br />
Prof. Dipl.-Ing. Claus Flohrer HOCHTIEF Solutions AG, Mörfelden-Walldorf<br />
Stellvertretender Vorsitzender:<br />
Dipl.-Ing. Rainer Dolch Bilfinger Berger Hochbau GmbH, Frankfurt am Main<br />
Geschäftsführung:<br />
Dipl.-Ing. Heinrich Bastert <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />
Mitglieder:<br />
Dipl.-Ing. Karl-Heinz Beez LEONHARD WEISS GmbH & Co. KG, Satteldorf<br />
Dipl.-Ing. Siegfried Bepple GQ Quadflieg Bau GmbH, Würselen<br />
Dipl.-Ing. Dennis Bock Aug. PRIEN Bauunternehmung (GmbH & Co.), Hamburg<br />
Dr.-Ing. Joachim Budnik Heitkamp Ingenieur- <strong>und</strong> Kraftwerksbau GmbH, Herne<br />
Dipl.-Ing. Wolfgang Conrad <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Wiesbaden<br />
Dr.-Ing. Christian Dehlinger Ed. Züblin AG, Stuttgart<br />
Dr.-Ing. Klaus-R. Goldammer <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />
Dipl.-Ing. Markus Hecht Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG, Sengenthal<br />
Dipl.-Ing. Gerd Hessler Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG, Sengenthal<br />
Dipl.-Ing. Norbert Hülsmann OEVERMANN Ingenieurbau GMBH & CO. KG, Münster<br />
Dr.-Ing. Lars Meyer <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />
Dipl.-Ing. Ulrich Pauli Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main<br />
Dipl.-Ing. Günther Schaub HOCHTIEF Solutions AG, Frankfurt am Main<br />
Dipl.-Ing. Rudolf Tenor GP Ingenieurbau GmbH, Hannover<br />
Vorsitzender des HAB:<br />
Dipl.-Ing. Bernd Timmers Ed. Züblin AG, Duisburg<br />
Vorsitzender des HABT:<br />
Dr.-Ing. Jörg-Peter Wagner Bilfinger Berger SE, Mannheim<br />
Stand März 2011
Mitglieder –<br />
Hauptausschuss <strong>Bautechnik</strong> (HAB)<br />
Ehrenvorsitzender:<br />
Dr.-Ing. E.h. Ulrich Stoffregen † ehemals HOCHTIEF AG, Essen<br />
Vorsitzender:<br />
Dipl.-Ing. Bernd Timmers Ed. Züblin AG, Duisburg<br />
Stellvertretender Vorsitzender:<br />
Dr.-Ing. Gerhard Stenzel ALLVIA Ingenieurgesellschaft mbH, Maisach<br />
Geschäftsführung:<br />
Dr.-Ing. Frank Fingerloos <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />
Mitglieder:<br />
Dipl.-Ing. Wolfgang Conrad <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Wiesbaden<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Oliver Fischer Technische Universität München, Lehrstuhl für Massivbau<br />
Dr.-Ing. Heinrich Hochreither Hochreither+Vorndran Ingenieurgesellschaft mbH, Aschaffenburg<br />
Dipl.-Ing. Herrmann Lechner LGA <strong>Bautechnik</strong> GmbH, Nürnberg<br />
Dr.-Ing. Diethelm Linse Ingenieurbüro Dr. Linse, München<br />
Dipl.-Ing. Andreas Meier <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., München<br />
Dr.-Ing. Lars Meyer <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />
Dr.-Ing. Julian Meyer HOCHTIEF Solutions AG, Frankfurt am Main<br />
Dr.-Ing. Jörg Moersch Institut für Stahlbetonbewehrung e.V., Düsseldorf<br />
Dr.-Ing. Gerd Remmel RSP Remmel + Sattler Ingenieurgesellschaft mbH, Frankfurt a. M.<br />
Michael Sauerwein Bilfinger Berger Hochbau GmbH, Mannheim<br />
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Schnell Technische Universität Kaiserslautern,<br />
Fachgebiet Massivbau <strong>und</strong> Baukonstruktion<br />
Dr.-Ing. Enrico Schwabach <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />
Dipl.-Ing. Horst Widmann Ed. Züblin AG, Stuttgart<br />
Dr.-Ing. Gerhard Zehetmaier Bilfinger Berger Ingenieurbau GmbH, Wiesbaden<br />
Dipl.-Ing. Annette Zülch Gesellschaft für Bauqualität <strong>und</strong> Technik mbH – GBT, Düsseldorf<br />
Stand März 2011<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Hauptausschuss <strong>Bautechnik</strong> (HAB) 101
Anhang<br />
102<br />
Hauptausschuss Baustofftechnik (HABT)<br />
Mitglieder –<br />
Hauptausschuss Baustofftechnik (HABT)<br />
Ehrenvorsitzender:<br />
Dr.-Ing. Edgar Kern ehemals Philipp Holzmann AG<br />
Vorsitzender:<br />
Dr.-Ing. Jörg-Peter Wagner Bilfinger Berger SE, Mannheim<br />
Stellvertretender Vorsitzender:<br />
Dipl.-Phys. Alfred Becker † ehemals HOCHTIEF Solutions AG, Mörfelden-Walldorf<br />
Geschäftsführung:<br />
Dr.-Ing. Enrico Schwabach <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />
Mitglieder:<br />
Dipl.-Ing. Heinrich Bastert <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />
Dipl.-Ing. Siegfried Bepple GQ Quadflieg Bau GmbH, Würselen<br />
Dipl.-Ing. Wolfgang Conrad <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Wiesbaden<br />
Dr.-Ing. Frank Fingerloos <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />
Dr.-Ing. Klaus-R. Goldammer <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />
Dipl.-Ing. Torsten Göpfert TPA Gesellschaft für Qualitätssicherung <strong>und</strong> Innovation GmbH,<br />
Stuttgart<br />
Dipl.-Ing. Manfred Götz WAYSS & FREYTAG Ingenieurbau AG, Langen<br />
Dipl.-Ing. Markus Hecht Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG, Sengenthal<br />
Dipl.-Ing. Manfred Jelken Ludwig Freytag GmbH & Co. Kommanditgesellschaft, Oldenburg<br />
Dipl.-Ing. Jürgen-Henning Karl Ingenieurbüro Karl, Hannover<br />
Dr.-Ing. Lars Meyer <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />
Prof. Dr.-Ing. Matthias M. Middel Verband <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>ingenieure e.V., Beckum<br />
Dipl.-Ing. Holger Mosebach ALPINE Bau Deutschland AG, Dortm<strong>und</strong><br />
Dipl.-Ing. Michael Pauser Österreichische <strong>Verein</strong>igung für <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>, Wien<br />
Dr.-Ing. Lutz Pisarsky <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Stapelfeld<br />
Dipl.-Ing. Werner Rothenbacher SCHWENK Zement KG, Ulm<br />
Dr.-Ing. Berthold Schäfer <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />
Dipl.-Ing. Hendrik Zaus Kiwa Bautest GmbH, Augsburg<br />
Stand März 2011
Mitglieder –<br />
Hauptausschuss Forschung (HAF)<br />
Vorsitzender:<br />
Dr.-Ing. Christian Dehlinger Ed. Züblin AG, Stuttgart<br />
Geschäftsführung:<br />
Dr.-Ing. Enrico Schwabach <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong> <strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />
Mitglieder:<br />
Prof. Dr.-Ing. Karl Heinz Bökeler Ed. Züblin AG, Stuttgart<br />
Dr.-Ing. Joachim Budnik Heitkamp Ingenieur- <strong>und</strong> Kraftwerksbau GmbH, Herne<br />
Dr.-Ing. Jörg Dietrich HOCHTIEF Solutions AG, Essen<br />
Dipl.-Ing. Boris Engelhardt Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V., Berlin<br />
Dr.-Ing. Volker Hartmann Max Bögl Roh- <strong>und</strong> Baustoffe GmbH & Co. KG, Neumarkt<br />
Dipl.-Ing. Elisabeth Hierlein Fachvereinigung <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>fertigteilbau e.V., Bonn<br />
Dipl.-Ing. Peter Kremnitzer Allgemeine Baugesellschaft – A. PORR AG, Wien<br />
Dr.-Ing. Lars Meyer <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong> <strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />
Dr.-Ing. Andreas Pesch Bilfinger Berger SE, Mannheim<br />
Dipl.-Ing. Eugen Alexander Pirlet Pirlet <strong>und</strong> Partner GmbH, Köln<br />
Ingenieurgesellschaft Beratende Ingenieure VBI, Köln<br />
Dr.-Ing. Jörg-Peter Wagner Bilfinger Berger SE, Mannheim<br />
Gäste:<br />
Dr.-Ing. Frank Fingerloos <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />
Prof. Dr.-Ing. E.h.<br />
Manfred Nußbaumer M.Sc. <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E.V., Berlin<br />
Dr.-Ing. Udo Wiens <strong>Deutscher</strong> Ausschuss für Stahlbeton e.V., Berlin<br />
Stand März 2011<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Hauptausschuss Forschung (HAF) 103
Anhang<br />
Gemeinschaft für Überwachung<br />
im Bauwesen E.V.<br />
Kurfürstenstraße 130<br />
10785 Berlin<br />
Tel.: 030 236096-64<br />
Fax: 030 236096-73<br />
info@gueb-online.de<br />
www.gueb-online.de<br />
104<br />
Gemeinschaft für Überwachung<br />
im Bauwesen E.V. (GÜB)<br />
Geschäftsführung:<br />
Dr.-Ing. Lars Meyer<br />
Leiter der Überwachungsstellen:<br />
Annerkennungsbereich <strong>Beton</strong>:<br />
Dipl.-Ing. Wolfgang Schild<br />
(bis 12/2009)<br />
Dipl.-Ing. (FH) Brigitte Heidemann<br />
(seit 01/2010)<br />
Annerkennungsbereich<br />
Instandsetzung:<br />
Dipl.-Ing. Uwe Grunert<br />
Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen E.V. (GÜB)<br />
Kaufmännische Leiterin:<br />
Frau Monika Friedewald<br />
Sekretariat:<br />
Frau Ronja Günther<br />
Frau Yvonne Staneczek<br />
Frau Angelika Stöckner<br />
Frau Cindy Guse<br />
Stand: März 2011
Vorstand:<br />
Vorsitzender:<br />
Dipl.-oec. Andreas Schmieg<br />
Stellvertretender Vorsitzender:<br />
Prof. Dipl.-Ing. Claus Flohrer<br />
Weitere Mitglieder:<br />
Vorstandsvorsitzender der TORKRET AG, Essen<br />
HOCHTIEF Solutions AG, HOCHTIEF Consult Materials,<br />
Mörfelden-Walldorf<br />
Dipl.-Ing. Reinhard Franz Geschäftsführer der W. Franz GmbH, Hanau am Main<br />
Dipl.-Betriebswirt Meik Hering Fritz Wiedemann u. Sohn GmbH, Wiesbaden<br />
Prof. Dr.-Ing. E. h. Vizepräsident Technik des Hauptverbandes der Deutschen<br />
M. Nußbaumer M. Sc. (bis 12/2010) Bauindustrie e.V., Berlin<br />
Dipl.-Ing. Klaus Pöllath (seit 01/2011) Vorstandsmitglied der Ed. Züblin AG, Stuttgart;<br />
Vizepräsident Technik des Hauptverbandes der<br />
Deutschen Bauindustrie e.V., Berlin<br />
Dipl.-Ing. Thomas Sander (seit 04/2009) Vorstandsmitglied des ZDB, Berlin<br />
Dr.-Ing. Jörg-Peter Wagner Bilfinger Berger SE, Zentrales Labor für Baustofftechnik,<br />
Beirat:<br />
Mannheim<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Rolf Breitenbücher Ruhr-Universität Bochum, Bochum<br />
Rechtsanwalt Eckart Drosse Bauindustrie-Verband Hessen-Thüringen e. V., Wiesbaden<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Michael Raupach Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule, Aachen<br />
Dr.-Ing. Hans-Ulrich Litzner (bis 04/2009) <strong>Deutscher</strong> <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bautechnik</strong>-<strong>Verein</strong> E. V., Berlin<br />
Stand: März 2011<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen E.V. (GÜB) 105
Anhang<br />
Fachausschuss<br />
<strong>Beton</strong><br />
Stand: März 2011<br />
Fachausschuss<br />
Instandsetzung<br />
Stand: März 2011<br />
106<br />
Fachausschüsse der Anerkennungsbereiche<br />
<strong>Beton</strong> <strong>und</strong> Instandsetzung<br />
Obmann:<br />
Dipl.-Ing. Manfred Götz WAYSS & FREYTAG Ingenieurbau AG, Frankfurt am Main<br />
Weitere Mitglieder:<br />
Dipl.-Ing. Christian Heese HOCHTIEF Solutions AG,<br />
Fachausschüsse der Anerkennungsbereiche <strong>Beton</strong> <strong>und</strong> Instandsetzung<br />
HOCHTIEF Consult Materials, Mörfelden-Walldorf<br />
Dipl.-Ing. (FH) Brigitte Heidemann Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen E. V., Berlin<br />
(seit 01/2010)<br />
Dipl.-Ing. Manfred Jelken Ludwig Freytag GmbH & Co. KG, Oldenburg<br />
Dipl.-Ing. Ralf Kottke EUROVIA <strong>Beton</strong> GmbH, Oebisfelde<br />
Dipl.-Ing. Wolfgang Schild (bis 12/2009) Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen E. V., Berlin<br />
Dipl.-Ing. Ronald Schmidt Theo Urbach GmbH Bauunternehmung, Hamburg<br />
Dr.-Ing. Karl Schütt Beratender Ingenieur, Berlin<br />
Dipl.-Ing. (BA) Wolfram Uhl Eigner Bauunternehmung GmbH, Nördlingen<br />
Dr.-Ing. Jörg-Peter Wagner Bilfinger Berger SE, Zentrales Labor für Baustofftechnik,<br />
Obmann:<br />
Mannheim<br />
Dipl.-Ing. Siegfried Bepple GQ Quadflieg Bau GmbH, Würselen<br />
Weitere Mitglieder:<br />
Dipl.-Ing. Rainer Angst (bis 12/2009) BuM <strong>Beton</strong>- <strong>und</strong> Monierbau GmbH, Herne<br />
Dipl.-Ing. Uwe Grunert Gemeinschaft für Überwachung im Bauwesen E. V., Berlin<br />
Dr.-Ing. Christoph Hankers TORKRET Substanzbau, Hamburg<br />
Dipl.-Ing. Jürgen Krams (seit 04/2009) Bilfinger Berger SE, Zentrales Labor für Baustofftechnik,<br />
Mannheim<br />
Dipl.-Ing. Ingo Lindemann HOCHTIEF Solutions AG, Mörfelden-Walldorf<br />
Dipl.-Ing. (FH) Michael Rummel ThyssenKrupp Xervon GmbH, Langenfeld<br />
Dr.-Ing. Karsten Waldenburger Dr. Waldenburger GmbH, Haselbach
Ordentliche <strong>Verein</strong>smitglieder des DBV<br />
Adam Hörnig Baugesellschaft mbH & Co. KG<br />
ALPINE Bau Deutschland AG<br />
Albert Altenbach Bauunternehmung GmbH u. Cie<br />
Aug. PRIEN Bauunternehmung (GmbH & Co. KG)<br />
August Heine Baugesellschaft AG<br />
Baugesellschaft Gebr. Rank GmbH & Co. KG<br />
Bauunternehmung Hans Lamers GmbH & Co. KG<br />
Bauwens Construction GmbH & Co. KG<br />
BAUWI Bau <strong>und</strong> <strong>Beton</strong> GmbH<br />
BBV Systems GmbH<br />
Benno Drössler GmbH & Co., Bauunternehmung KG<br />
Bilfinger Berger SE<br />
BOLD GmbH & Co. KG<br />
BUSSE BAU GmbH<br />
CEMEX Deutschland AG<br />
Dipl.-Ing. Emil Hönninger GmbH & Co.<br />
Bauunternehmung KG<br />
Dreßler Bau GmbH<br />
DURTRACK GmbH<br />
DYWIDAG-Systems International GmbH<br />
Ed. Züblin AG<br />
Ernst Meyer Bauunternehmung GmbH<br />
EUROPOLES GmbH & Co. KG<br />
EUROVIA <strong>Beton</strong> GmbH Niederlassung Ingenieurbau<br />
Fr. Holst (GmbH & Co. KG), Hoch- <strong>und</strong> Tiefbau,<br />
Ingenieurbau<br />
Franz Kassecker GmbH<br />
Friedrich Helbig Stahlbetonbau GmbH & Co. KG<br />
Magnolienweg 5, 63741 Aschaffenburg<br />
Fürholzener Str. 12, 85386 Eching<br />
Hans-Bunte-Str. 5/1, 69123 Heidelberg<br />
Dampfschiffsweg 3–9, 21079 Hamburg<br />
Centroallee 277, 46047 Oberhausen<br />
Emil-Geis-Str. 1, 81379 München<br />
Mühlenstr. 14, 52428 Jülich<br />
Gereonstr. 43–65, 50670 Köln<br />
Hauptstr. 357, 98530 Suhl<br />
Industriestr. 98, 67240 Bobenheim-Roxheim<br />
Marienhütte 6, 57080 Siegen<br />
Carl-Reiß-Platz 1–5, 68165 Mannheim<br />
Rennwiese 1, 77855 Achern (bis 31.12.2009)<br />
Blumenberger Str. 52, 39122 Magdeburg<br />
Daniel-Goldbach-Str. 25, 40880 Ratingen<br />
Machtlfinger Str. 11, 81379 München<br />
Müllerstr. 26, 63741 Aschaffenburg<br />
Industriegelände 1, 17219 Möllenhagen<br />
Max-Planck-Ring 1, 40764 Langenfeld/Rhld.<br />
Albstadtweg 3, 70567 Stuttgart<br />
Mertensstr. 132–138, 13587 Berlin (bis 31.12.2010)<br />
Ingolstädter Str. 51, 92318 Neumarkt<br />
Gewerbegebiet West 7, 39646 Oebisfelde<br />
Ellerholzweg 14, 21107 Hamburg<br />
Egerer Str. 36, 95652 Waldsassen (bis 31.12.2009)<br />
Hahnbuschweg 12–14, 24147 Klausdorf/Schw.<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Ordentliche <strong>Verein</strong>smitglieder des DBV 107
Anhang<br />
108<br />
Ordentliche <strong>Verein</strong>smitglieder des DBV<br />
Friedrich Rempke Bauunternehmung<br />
GmbH & Co. KG<br />
Gebr. Echterhoff Bauunternehmen GmbH & Co. KG<br />
Gebr. Neumann GmbH & Co. KG, Bauunternehmung<br />
Gebr. von der Wettern GmbH<br />
GERDUM u. BREUER Bauunternehmen GmbH<br />
Kassel–Erfurt, Brückenbau, Ingenieurbau,<br />
Bauwerksinstandsetzung<br />
GP Ingenieurbau GmbH<br />
H. F. Wiebe GmbH & Co. KG<br />
HAGEN GmbH & Co., Baugesellschaft<br />
HANKE Bau- <strong>und</strong> Projektentwicklungs GmbH<br />
HC Hagemann GmbH & Co. KG<br />
HeidelbergCement AG<br />
HEILIT+WOERNER Bau GmbH<br />
Heinrich Hecker GmbH & Co. KG<br />
Heinrich Walter Bau GmbH<br />
Heitkamp BauHolding GmbH<br />
Herdejürgen & Harmsen<br />
Baugesellschaft mbH & Co. KG<br />
HERMANN KIRCHNER<br />
Hoch- <strong>und</strong> Ingenieurbau GmbH<br />
HERMANNS HTI-Bau GmbH u. Co. KG,<br />
Hoch-, Tief- <strong>und</strong> Ingenieurbau<br />
HOCHTIEF Construction AG<br />
Johann Bunte Bauunternehmung GmbH & Co. KG<br />
Jürgen Martens GmbH,<br />
Ingenieurbau, Brückenbau, Hochbau, Tiefbau,<br />
Bauwerksinstandsetzung<br />
Goethestr. 1, 58089 Hagen<br />
Industriestr. 9, 49492 Westerkappeln<br />
Schwabenstr. 42, 26723 Emden<br />
Alfred-Schütte-Allee 10, 50679 Köln (bis 31.12.2009)<br />
Crumbacher Str. 23/25, 34277 Fuldabrück –<br />
OT Bergshausen<br />
Anderter Str. 99 c, 30559 Hannover<br />
Im Finigen 8, 28832 Achim<br />
Kinzigheimer Weg 122–126, 63450 Hanau/M.<br />
Woltorfer Str. 131, 31224 Peine<br />
Blohmstr.18, 21079 Hamburg<br />
Berliner Str. 6, 69120 Heidelberg<br />
Mies-van-der-Rohe-Str. 6, 80807 München<br />
Johann-Justus-Weg 147, 26127 Oldenburg<br />
Neumühlenallee 32, 46325 Borken<br />
Langekampstr. 36, 44652 Herne<br />
Heiligenwiehmstr. 43, 26954 Nordenham<br />
Am Weinberg 41, 36251 Bad Hersfeld<br />
Wilhelm-Speck-Str. 17, 34125 Kassel<br />
Opernplatz 2, 45128 Essen<br />
Nordring 19–21, 19073 Wittenförden<br />
Nordring 17, 19073 Schwerin-Wittenförden
Jürgen Martens GmbH & Co. KG,<br />
Ingenieurbau, Brückenbau, Hochbau, Tiefbau,<br />
Bauwerksinstandsetzung<br />
Krebs <strong>und</strong> Kiefer, Beratende Ingenieure für das<br />
Bauwesen GmbH, Darmstadt – Berlin – Erfurt –<br />
Freiburg – Karlsruhe<br />
LEONHARD WEISS GmbH & Co. KG,<br />
Bauunternehmung<br />
Leonhardt, Andrä <strong>und</strong> Partner,<br />
Beratende Ingenieure VBI GmbH<br />
Ludwig Freytag GmbH & Co.<br />
Kommanditgesellschaft<br />
MAST Gr<strong>und</strong>bau GmbH<br />
Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG<br />
MAX STREICHER GmbH & Co.<br />
Kommanditgesellschaft auf Aktien<br />
Moser GmbH & Co. KG, Bauunternehmen<br />
OEVERMANN Ingenieurbau GmbH<br />
Otto Wulff Bauunternehmung GmbH & Co. KG<br />
Peter Gross GmbH & Co. KG<br />
PORR Technobau <strong>und</strong> Umwelt GmbH<br />
RICHARD DITTING GmbH & Co. KG<br />
Robert Kieserling Industriefußboden GmbH<br />
ROSTEK & PESCH GmbH & Co. KG<br />
Schäfer-Bauten GmbH<br />
TORKRET AG<br />
Hans-Henny-Jahnn-Weg 25, 22085 Hamburg<br />
Hilpertstr. 20, 64295 Darmstadt<br />
Leonhard-Weiss-Str. 22, 73037 Göppingen<br />
Heilbronner Str. 362, 70192 Stuttgart<br />
Ammerländer Heerstr. 368, 26129 Oldenburg<br />
Siemensstr. 3, 40764 Langenfeld (Rhld.)<br />
Postfach 11 20, 92301 Neumarkt<br />
Schwaigerbreite 17, 94469 Deggendorf<br />
In den Sauermatten 9, 79249 Merzhausen/Freib.<br />
Robert-Bosch-Str. 7–9, 48153 Münster<br />
Archenholzstr. 42, 22117 Hamburg<br />
Dudweiler Str. 80, 66386 St. Ingbert<br />
Fürstenrieder Str. 285, 81377 München<br />
Wyker Str. 2–18, 24768 Rendsburg<br />
Albert-Schweitzer-Ring 22, 22045 Hamburg<br />
Parkstr. 55, 47829 Krefeld<br />
Wilhelmstr. 80, 49477 Ibbenbüren<br />
Langemarckstr. 39, 45141 Essen<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Ordentliche <strong>Verein</strong>smitglieder des DBV 109
Anhang<br />
110<br />
Ordentliche <strong>Verein</strong>smitglieder des DBV<br />
W. Franz GmbH, Bauunternehmen, Hoch- <strong>und</strong><br />
Industriebau, Konstruktiver Ingenieurbau,<br />
Schlüsselfertiges Bauen, Ingenieurbüro für<br />
Planung <strong>und</strong> Statik<br />
Wannenwetsch GmbH<br />
WAYSS & FREYTAG Ingenieurbau AG<br />
Wilhelm Scheidt Bauunternehmung GmbH<br />
Wilhelm Wallbrecht GmbH & Co. KG<br />
WOLFER & GOEBEL Bau <strong>und</strong> Projekt GmbH<br />
Zabel Baugesellschaft GmbH<br />
Kinzigheimer Weg 4, 63450 Hanau<br />
Wolfsgrube 7, 98617 Meiningen<br />
Eschborner Landstr. 130–132,<br />
60489 Frankfurt/Main<br />
Lilienthalstr. 11, 32052 Herford<br />
Adelheidstr. 24, 30171 Hannover<br />
Inselstr. 9, 70327 Stuttgart<br />
Am Rapensweg 217, 44581 Castrop-Rauxel<br />
Stand: Dezember 2010
Bildnachweis<br />
Bildnachweis<br />
Die im Tätigkeitsbericht abgebildeten Fotos erhielten wir mit fre<strong>und</strong>licher Genehmigung folgender<br />
Firmen, Institutionen <strong>und</strong> Personen:<br />
ALPINE Bau Deutschland AG<br />
AlpTransit Gotthard AG<br />
AVB GmbH & Co. KG (www.avb-recycling.de)<br />
BAUER Aktiengesellschaft (www.bauer.de)<br />
Bilfinger Berger SE<br />
BIRCO Baustoffwerk GmbH (www.birco.de)<br />
<strong>Deutscher</strong> Brückenbaupreis 2010<br />
Ed. Züblin AG<br />
Europäische Union<br />
European Construction Technology Platform<br />
German Construction Technology Platform<br />
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.<br />
HeidelbergCement AG/Steffen Fuchs<br />
Heijmans Oevermann GmbH<br />
HOCHTIEF Aktiengesellschaft<br />
Die Industrie der Steine <strong>und</strong> Erden (www.steine-<strong>und</strong>-erden.net)<br />
Landesamt für Natur, Umwelt <strong>und</strong> Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (www.lanuv.nrw.de/wasser)<br />
LEONHARD WEISS, Dietmar Straub, Fotograf Besigheim<br />
Portal der WAZ-Mediengruppe (www.derwesten.de)<br />
Stadtwerke München (www.swm.de)<br />
Tätigkeitsbericht 09-10<br />
Bildnachweis 111
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
DEUTSCHER BETON- UND BAUTECHNIK-VEREIN E.V.<br />
Kurfürstenstraße 129<br />
10785 Berlin<br />
Telefon: 030 236096-0<br />
Telefax: 030 236096-23<br />
info@betonverein.de<br />
www.betonverein.de<br />
Textbeiträge von:<br />
Heinrich Bastert<br />
Frank Fingerloos<br />
Klaus-Reiner Goldammer<br />
Lars Meyer<br />
Berthold Schäfer<br />
Enrico Schwabach<br />
Redaktion:<br />
Lars Meyer<br />
Monika Modica<br />
Gestaltung 2011:<br />
Druckerei Chmielorz
DEUTSCHER BETON- UND BAUTECHNIK-VEREIN E.V.<br />
Kurfürstenstraße 129<br />
10785 Berlin<br />
Telefon 030 236096-0<br />
Telefax 030 236096-23<br />
info@betonverein.de<br />
www.betonverein.de<br />
Verlag: Eigenverlag<br />
Druck: Druckerei Chmielorz GmbH,<br />
65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />
© DBV, 2011