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Mehr Autobahnen braucht das Land - Salzgehalt.org

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02<br />

Editorial<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

warme Sonnenstrahlen werden in diesem<br />

Monat unsere Gemüter streicheln und uns<br />

auf diese Weise zur Produktion neuer körpereigener<br />

Drogen – Endorphine – verhelfen.<br />

Behaglichkeit, Glück und knochenstärkendes<br />

Vitamin D wird uns damit in die<br />

geplagten, gestressten Körperzellen<br />

gehaucht. Die Muffelstimmung kann<br />

nun endlich auch mit biologisch<br />

gutem Gewissen abgelegt werden.<br />

Unsere kleine gemütliche Stadt wird<br />

<strong>das</strong> Ihre dazu betragen, <strong>das</strong>s es uns in<br />

diesem Sommer gut gehen wird. Die<br />

durch <strong>das</strong> abgebaute Salz im Boden<br />

versunkenen, bierbäuchigen Bauwerke<br />

werden uns beharrlich<br />

daran erinnern, uns auch ab und<br />

an ein „Kühles Blondes“ an einem<br />

der von fröhlichem Stimmengewirr<br />

raunenden Tische am<br />

Stint oder in der Schröderstrasse<br />

zu gönnen. Aus den urigen<br />

Hinterhöfen dringt ein stetiger<br />

Duft nach gegrilltem Fleisch und<br />

Tofuburgern und immer mehr<br />

Menschen wagen den Sprung in<br />

<strong>das</strong> klare, einladende Nass des<br />

türkisgrün schillernden Kalkbruchs<br />

um sich ein erfrischendes<br />

Bad zu gönnen – ob erlaubt oder<br />

nicht.<br />

Und liebe LüneburgerInnen – vor<br />

lauter sonnenbaden und Grillgelage<br />

– vergessen sie nicht, <strong>das</strong>s auch kulturell<br />

noch Einiges vor und hinter den<br />

Gemäuern dieser Stadt dargeboten wird<br />

und für Abwechslung s<strong>org</strong>t.<br />

Zugleich ist der Sommer auch die Zeit der vielzähligen<br />

Ausflüge – ans Meer, in die Heide, in die<br />

Berge oder zum nächsten Festival. Unter anderem<br />

soll deshalb in dieser zweiten Ausgabe die<br />

Mobilität thematisiert werden. Sie verspricht<br />

Freiheit und weist uns doch ihre Grenzen: Staus,<br />

überfüllte Züge oder abgeschleppte Fahrräder.<br />

Brauchen wir wirklich eine weitere Autobahn, welche<br />

uns zwar schneller – aber doch nicht unbedingt<br />

entspannter ans Ziel bringt ? In einer Zeit, in<br />

der <strong>das</strong> Wort Nachhaltigkeit in jedem zweiten<br />

SchülerInnenaufsatz Verwendung findet, in der<br />

gerade ein Jahr zuvor ganze Städte unter Wasser<br />

standen, wahrscheinlich weil wir Menschen<br />

bereits viel zu viele Treibhausgase aus unseren<br />

Auspuffen, Schloten und Grillgelagen in die<br />

Atmosphäre gepustet haben, sollten wir da<br />

nicht endlich auf die Bahn umsteigen? Doch<br />

wie, wenn diese ihr Vehikel der Mobilität<br />

anstatt flexibler, günstiger und kundenfreundlicher<br />

eher komplizierter, unzuverlässiger und<br />

personaleinsparender gestaltet und zudem alle<br />

paar Monate neue Preissysteme einführt?<br />

Wäre es nicht sinnvoller vielfältigere,<br />

praktischere und schnellere Parkmöglichkeiten<br />

für jene einzurichten,<br />

die sich die Mühe machen, mit dem<br />

Fahrrad den Weg zum Bahnhof<br />

anzutreten um <strong>das</strong> umweltfreundlichere,<br />

Immissionen vermeidende<br />

aber auch immer<br />

unerschwinglicher werdende<br />

Schienenfahrzeug zu besteigen?<br />

Warum den Fahrradfahrern<br />

aus fadenscheinigen Gründen<br />

und des sauberen und geordneten<br />

Erscheinungsbildes wegen<br />

ihre Drahtesel in ein Parkhaus<br />

verbannen, wenn wir es ihnen<br />

doch eher leichter machen sollten?<br />

Unsere glücksbeseelten, sonnenbestrahlten<br />

Gemüter und<br />

gekräftigten Knochen werden<br />

dafür s<strong>org</strong>en, <strong>das</strong>s wir uns die<br />

gute Stimmung von solchen<br />

Ungereimtheiten nicht verderben<br />

lassen.<br />

Einen vielfältigen, mobilen, informativen,<br />

sonnigen und flutfreien<br />

Juni wünscht<br />

Yvonne Berndt<br />

PS: Übrigens: “Anders gucken” heißt jetzt “Butter<br />

bei die Fische” - sonst ändert sich nichts.<br />

Verwirrungen soll dieser Name bei LeserInnen des<br />

Magazins “anders” ausgelöst haben, denen wir<br />

hiermit wieder ruhig durchschlafene Nächte wünschen.<br />

;)

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