E sus eia! - Naturpark Schwäbisch Fränkischer Wald
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Frank Kleinbach<br />
Ruhe und Besinnung, das suchen Pilger auf dem Jakobsweg.<br />
Ein landschaftlich reizvolles Stück der Pilgertour nach<br />
Santiago de Compostela führt durch den <strong>Schwäbisch</strong>en <strong>Wald</strong>.<br />
E u l t r e i a ! E s u s e i a ! D e u s a i a n o s !<br />
„E<br />
ultr<strong>eia</strong>! E <strong>sus</strong> <strong>eia</strong>! Deus aia nos<br />
y Santiago! - Weiter! Auf geht‘s!<br />
Gott steh‘ uns bei und Sankt Jakobus!“,<br />
dies ist der traditionelle Ruf der<br />
Pilger, die im Zeichen der Jakobsmuschel<br />
unterwegs sind. Und es sind ja in<br />
jüngster Zeit nicht wenige, die auf dem<br />
Jakobsweg Ruhe und Besinnung suchen.<br />
Ein landschaftlich reizvolles Teilstück<br />
des Weges zum Grab des Apostels im<br />
spanischen Santiago de Compostela<br />
führt durch den <strong>Schwäbisch</strong>en <strong>Wald</strong>. Eine<br />
Broschüre des Landratsamtes Rems-<br />
Murr-Kreis beschreibt die Tour von<br />
<strong>Schwäbisch</strong> Hall durch den Rems-Murr-<br />
Kreis bis kurz vor Esslingen.<br />
Hinter <strong>Schwäbisch</strong> Hall führt der Pilgerweg<br />
- vorbei an der großen und kleinen<br />
Comburg - das Kochertal hinauf. Über<br />
Felder und Wiesen, dann durch ein<br />
langes <strong>Wald</strong>stück gelangen die Wanderer<br />
im Zeichen der Muschel, vorbei<br />
am Limes, schließlich nach Murrhardt.<br />
Hier sind für die Pilger die Stadtkirche,<br />
die Walterichskapelle und vor allem<br />
die Walterichskirche interessant. Das<br />
malerisch auf einem Hügel gelegene<br />
Kirchlein war einst ein Wallfahrtsort.<br />
Für die vielen Wallfahrer, die in ihrem<br />
Innern keinen Platz mehr fanden, wurde<br />
um 1510 an der Nordseite ein farbiger<br />
Schnitzaltar geschaffen, der neben dem<br />
Walterichskirche in Murrhardt<br />
Altar der Jakobuskirche<br />
in Oppenweiler<br />
knienden Je<strong>sus</strong> auch Jakobus (im grünbraunen<br />
Gewand) zeigt.<br />
Von Murrhardt geht es dann durch den<br />
<strong>Schwäbisch</strong>en <strong>Wald</strong> nach Oppenweiler.<br />
In der dortigen Jakobuskirche (1354 zum<br />
ersten Mal erwähnt) finden die Pilger<br />
einen wertvollen spätgotischen Schnitzaltar.<br />
Friedrich von Sturmfeder hatte ihn<br />
um 1470 gestiftet.<br />
Ein bedeutendes Ziel für Pilger im Zeichen<br />
der Jakobsmuschel ist die Schlosskirche<br />
in Winnenden. Der dortige Hochaltar<br />
erinnert an die Bedeutung der<br />
Kirche als Zwischenstation auf dem<br />
mittelalterlichen Jakobspilgerweg nach<br />
Santiago de Compostela. Er stellt in aufwendiger<br />
Schnitzarbeit u.a. das Leben<br />
und Wirken des Heiligen Jakobus dar.<br />
Die Ritter des Deutschen Ordens, die ihn<br />
um 1520 stifteten, gaben damit den Pilgern<br />
auf der Durchreise ein geistliches Zentrum.<br />
Die Schnitzer des Altars sind unbekannt, es<br />
werden jedoch Jörg Töber aus Hagenau im<br />
Elsass sowie Veit Wagner und seine Straßburger<br />
Schule als Künstler vermutet.<br />
Auf den Relieftafeln des Altars ist auch<br />
die „Geschichte vom Hühnchenwunder“<br />
zu sehen, die sich in Santo Domingo de la<br />
Calzada zugetragen haben soll. Die Erzählung<br />
berichtet davon, wie St. Jakobus dem<br />
Sohn einer Pilgerfamilie das Leben rettete.<br />
Hühnchen, denen am Bratspieß wieder Fe-<br />
Jakobusaltar in der<br />
Schlosskirche in Winnenden<br />
Jakobusdarstellung im Altar in Oppenweiler<br />
dern wuchsen, sollen einem verblendeten<br />
Richter den richtigen Weg gewiesen haben.<br />
Das Hühnchenwunder spielt auf dem Pilgerweg<br />
nach Santiago de Compostela immer<br />
wieder eine große Rolle.<br />
Durch die Weinberge des Remstales führt<br />
die Pilgertour schließlich weiter Richtung<br />
Esslingen und Plochingen. Auf diesem Weg<br />
liegt auch der Korber Bibelgarten, der mit<br />
60 der 110 in der Bibel genannten Pflanzen<br />
bestückt ist. Sehenswert sind auch immer<br />
wieder die Kunst-Installationen in den<br />
Weinbergen. Im Remstal teilt sich der Weg.<br />
Auf der Route Richtung Esslingen liegt die<br />
Ruine Y-Burg bei Stetten, wer die Variante<br />
über Plochingen wählt, kommt an der Jodokus-Kirche<br />
im malerischen Weinstädter<br />
Ortsteil Strümpfelbach vorbei.<br />
INFORMATIONEN<br />
Landratsamt Rems-Murr-Kreis<br />
Geschäftsstelle der Fremdenverkehrsgemeinschaft<br />
<strong>Schwäbisch</strong>er <strong>Wald</strong> e.V.<br />
Postfach 1413 • 71328 Waiblingen<br />
Telefon 07151/501-1376<br />
Email: info@schwaebischerwald.com<br />
Internet: www.schwaebischerwald.com<br />
und www.rems-murr-kreis.de<br />
Weitere Informationen beim<br />
Jakobsweg-Team Winnenden<br />
Email: jakobsweg@occa.de<br />
Internet: www.occa.de<br />
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